„Der Hafen ist vital und bleibt 24/7 in Betrieb”

Der Rotterdamer Hafen ist und bleibt für die Wirtschaft geöffnet, trotz der tiefgreifenden gesellschaftlichen und ökonomischen Auswirkungen des Coronavirus (COVID-19). Diese Botschaft vermittelt Allard Castelein den Niederlanden, wo der Rotterdamer Hafen einen Anteil von über 6 % am Bruttoinlandsprodukt hat und 385.000 Arbeitsplätze bietet.

Castelein: „Angesichts der wirtschaftlichen Bedeutung des Hafens ist es selbstverständlich, dass die Schifffahrtsabfertigung von der Regierung als Ablauf vitaler Bedeutung eingestuft wurde, sowohl für die Niederlande als auch für die Verbraucher und Fertigungsunternehmen im europäischen Hinterland. Ob Verladeunternehmen, Reedereien, Fertigungsindustrie oder Verbraucher, jeder verlässt sich auf Rotterdam. Ich bin stolz darauf, dass der Hafenindustriekomplex dieser grundlegenden Verantwortung tagein tagaus gerecht wird. Von Schiffslotsen und Ruderern bis zu weltweit tätigen Akteuren im Containerumschlag sowie Ölraffinerien tragen dazu bei. Der Güterumschlag und die Produktion von Gütern werden unvermindert fortgesetzt. Die Abteilung Hafenmeister sorgt für Sicherheit und Ordnung auf dem Wasser. Der Hafenbetrieb wird normal fortgesetzt und ist 24/7 operationell.”

Der Hafenbetrieb Rotterdam und andere wesentliche Teile der Logistikkette haben Maßnahmen ergriffen, um dem Ausbruch des Coronavirus die Stirn zu bieten. Die Gesundheit steht dabei an erster Stelle. Zugleich versuchen wir, die Auswirkungen des Virus Covid-19 auf den Betrieb des Rotterdamer Hafens so weit wie möglich zu beschränken. Wir halten sehr häufig Besprechungen mit den verschiedenen nautischen Dienstleistern, Unternehmen und Interessenorganisationen ab, sowohl bilateral als auch in diversen Gremien. Auch mit den öffentlichen lokalen und nationalen Behörden finden sehr regelmäßig Beratungen statt. Deren Ziel ist es, den Betrieb des Hafens unter den derzeitigen schwierigen Bedingungen optimal fortzusetzen.

Informieren Sie sich auf dieser speziellen Webseite über die aktuelle Lage der Betriebstätigkeit des Rotterdamer Hafens:

https://www.portofrotterdam.com/de/coronavirus-und-hafen-von-rotterdam

Quelle und Foto: Port of Rotterdam




„Es geht jetzt vor allem um Liquidität“

Ratlosigkeit und Existenzangst herrschen in vielen Unternehmen – vor allem in kleinen Firmen und bei Einzelunternehmern. Mehr als 800 zum Teil verzweifelte Unternehmer haben die Hotline-Mitarbeiter (Tel. 02151 635-424) der Industrie- und Handelskammer (IHK) Mittlerer Niederrhein allein von Mittwoch bis Freitagvormittag beraten.

„Wir haben unser Hotline-Team von zunächst zwölf auf inzwischen 32 Kolleginnen und Kollegen aufgestockt, damit die betroffenen Betriebe möglichst schnell einen Ansprechpartner erreichen“, berichtet IHK-Hauptgeschäftsführer Jürgen Steinmetz. „Unsere Mitarbeiter versuchen, auf alle Fragen Antworten zu geben, auch wenn das bei der Dynamik der Entwicklung und der Vielfalt und Komplexität der Fragestellungen nicht immer einfach ist.“

Von den rund 80.000 Mitgliedsunternehmen der IHK Mittlerer Niederrhein sind mehr als 50.000 Kleingewerbetreibende, die meisten davon sind sogenannte Solo-Unternehmer. „Diese Betroffenen fragen schlicht danach, wie sie ihre Existenz sichern und ihr Leben finanzieren können“, berichtet Steinmetz. Die IHK-Berater empfehlen den Unternehmen, die Stundung von Steuern oder die Reduzierung der Vorauszahlungen zu beantragen. Inzwischen gibt es dafür vereinfachte Antragsformulare.

Die IHK-Mitarbeiter raten betroffenen Unternehmen jetzt auch dringend dazu, mit ihren Hausbanken über die Erhöhung von Kreditlinien zu sprechen und mit Kunden und Lieferanten über die Aussetzung von Aufträgen oder die Stundung von Rechnungen zu reden. „In dieser schwierigen Lage sollten alle gemeinsam nach Lösungen suchen: Kunden und Lieferanten, Mieter und Vermieter, Pächter und Verpächter“, appelliert Steinmetz. „Es ist jetzt nicht die Zeit, um auf vertragliche Details zu pochen.“ Auch bei den Banken warb Steinmetz für Kulanz und unbürokratisches Handeln. Für die betroffenen Betriebe geht es jetzt vor allem um Liquidität. Daher häufen sich an bei IHK-Hotline auch die Fragen nach den angekündigten Finanzhilfen von Land und Bund.

Für großen Beratungsbedarf sorgt auch der Erlass der Landesregierung zur Eindämmung der Corona-Pandemie. Dazu gehören zahlreiche Schließungen und Beschränkungen. Betroffen sind unter anderem die Gastronomie, weite Teile des Einzelhandels, die Freizeit- und die Tourismusbranche, aber auch eine Reihe von Dienstleistern. „Viele Unternehmen wissen nicht, ob sie schließen müssen oder nicht“, so Steinmetz. „Unsere Berater helfen den Betrieben dabei, den Erlass zu interpretieren und umzusetzen – Gesundheitsschutz und Kontaktreduzierung haben dabei natürlich Priorität.“

Die Hotline-Mitarbeiter erreichen auch viele Fragen zum Kurzarbeitergeld. Die IHK arbeitet dabei eng mit den Arbeitsagenturen zusammen. Unternehmen, die Mini-Jobber beschäftigen, können für diese 450-Euro-Kräfte kein Kurzarbeitergeld beantragen und müssen weiter Lohnfortzahlungen leisten. „Es wäre sinnvoll, in diesen Fällen auch Kurzarbeitergeld möglich zu machen“, sagt Steinmetz an die Adresse der Politik.

Der IHK-Hauptgeschäftsführer begrüßt die von der Landes- und Bundespolitik angekündigten Finanzhilfen. „Der Faktor Zeit ist jetzt entscheidend: Kommende Woche sollte Geld fließen“, appellierte Steinmetz. Für Bürokratie und aufwändige Prüfungen sei jetzt keine Zeit.  „Vielen Firmen brechen alle Einnahmen weg“, so Steinmetz. „Mieten, Pachten und weitere Fixkosten müssen aber gezahlt werden.“

Steinmetz fordert für NRW nach dem Vorbild Bayerns einen staatlichen Notfallfonds für Kleinunternehmen mit dem Ziel, Insolvenzen zu verhindern, damit nach Beendigung der Krise die Geschäftstätigkeit wieder aufgenommen werden kann. „Für viele Kleinunternehmen wäre dieser Fonds eine wichtige Stütze den derzeitigen massiven Einnahmeausfällen.“

Die IHK steht den Unternehmen in dieser schwierigen Situation zur Seite. „Die Betriebe sollen sich an uns wenden, wir helfen, wo wir können“, sagt Steinmetz. Die IHK beantwortet viele Fragen zu den wirtschaftlichen Folgen der Corona-Pandemie online:www.mittlerer-niederrhein.ihk.de/22414. Sie entwickelt derzeit außerdem Webinare und einen Newsletter zur Information betroffener Betriebe. Unternehmen, die Fragen rund um das Thema Corona-Virus haben, können sich telefonisch und per E-Mail an die IHK-Hotline wenden: 02151 635-424 und corona@mnr.ihk.de

Quelle und Foto: IHK Mittlerer Niederrhein