Bremische Häfen steigern Gesamtumschlag

Die bremischen Häfen konnten im ersten Quartal dieses Jahres trotz der bereits beginnenden Coronakrise ihren Gesamtumschlag im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 1,1 Prozent auf 17,8 Millionen Tonnen steigern. Besonders das Exportgeschäft stieg dabei um 4,7 Prozent auf 9 Millionen Tonnen.

Zuwächse gab es unter anderem auch beim Stückgutumschlag um 2,6 Prozent (15,8 Mio. Tonnen), das nicht-containerisierte Stückgut stieg um 11,9 Prozent (2,4 Mio. Tonnen). Auch der Containerumschlag war mit einem leichten Minus von 2,8 Prozent (1,2 Mio. TEU) in den ersten drei Monaten noch relativ stabil.

Die Senatorin für Wissenschaft und Häfen, Dr. Claudia Schilling: „Die Entwicklung im ersten Quartal zeigt mir, dass die generelle Aufstellung unserer Häfen gut und robust ist. Dies ist eine gute Basis für die Zeit nach der Pandemie.“

Aufgrund des durch die Covid-19-Pandemie ausgelösten frühen Produktionsstopps mancher Zuliefererfirmen für die Autohersteller, sank der Fahrzeugumschlag um 15,8 Prozent auf 455.000 Fahrzeuge im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Auch der Massengutumschlag sank um 9,4 Prozent auf rund 2 Millionen Tonnen. Wobei der Ausschlaggeber dafür der starke Umschlagsrückgang von Kohle und Koks war. Die Menge des flüssigen Massenguts stieg hingegen um 11,8 Prozent auf 494.000 Tonnen. Auch der Umschlag von Getreide und Futtermittel erhöhte sich um 17,4 Prozent auf 135.000 Tonnen und der Im- und Export von Waldprodukten steigerte sich um 6,7 Prozent auf 176.000 Tonnen.

Schilling: „Forstprodukte spielen unter anderem für den Neustädter Hafen eine wichtige Rolle. Er ist nicht nur Deutschlands südlichster Seehafen, sondern auch einer der wichtigsten Umschlaghäfen für Stückgut und Projektladung in Europa.“

Im Ergebnis des zweiten Quartals könnte sich die Corona-Krise deutlicher in den Hafenzahlen widerspiegeln. Um die Hafen- und Logistikwirtschaft in dieser herausfordernden Zeit zu unterstützen, hatte die Senatorin für Wissenschaft und Häfen bereits die Stundungsmöglichkeiten der Miet-, Pacht- und Erbbauzinszahlungen auf den Weg gebracht, wozu der Senat in seiner Sitzung am 31.03.2020 die notwendigen Beschlüsse gefasst hat. Auch die Stundung der Hafengebühren ist als Sofortmaßnahme möglich. Zudem wird die turnusmäßige Erhöhung der Mieten- und Erbbauzinsen ausgesetzt.

Schilling: „Wir rechnen damit, dass der Umschlag im zweiten Quartal zurückgeht. Dies wird aber nicht an allen Terminals gleichermaßen geschehen, sondern jeweils von den spezifischen Marktgegebenheiten und Kundenstrukturen abhängig sein. Für den weiteren Verlauf des Jahres haben wir Hoffnung, dass der Umschlag wieder anziehen wird. Deshalb ist es gerade in diesen Zeiten so immens wichtig, dass wir weiter in unsere Häfen und in unsere Anbindungen an das Hinterland und zu unseren Kunden investieren, um wettbewerbsfähig zu bleiben. Wir wollen die bereits geplanten Maßnahmen weiter gezielt vorantreiben und dabei die Planung neuer Infrastrukturprojekte nicht aus den Augen lassen.“

Eine wichtige Botschaft, die Senatorin Dr. Schilling bei der Vorlage der Quartalszahlen noch einmal separat hervorhob ist, dass die bremischen Häfen in den zurückliegenden Wochen des weitgehenden Stillstands des öffentlichen Lebens hindurch voll leistungsfähig waren und sämtliche Schiffe, wie gewohnt, sicher und effizient abgefertigt werden konnten. „Dies ist ein großer Verdienst aller Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den Häfen. Dafür meinen herzlichen Dank,“ so Schilling.

Quelle: Senatorin für Wissenschaft und Häfen, Foto: Bremenports

 

 

 




Hapag-Lloyd mit ordentlichem Jahresauftakt

Hapag-Lloyd hat das erste Quartal 2020 mit einem Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) in Höhe von 176 Millionen US-Dollar abgeschlossen (160 Millionen Euro) und liegt damit unter dem Vergleichswert des Vorjahres von 243 Millionen US-Dollar (214 Millionen Euro). Das Konzernergebnis verringerte sich auf rund 27 Millionen US-Dollar (25 Millionen Euro). Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen auf immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen (EBITDA) ging leicht zurück auf 517 Millionen US-Dollar (469 Millionen Euro).


„Trotz der Coronavirus Pandemie sind wir gut in das Jahr gestartet. Durch höhere Transportmengen und bessere Frachtraten haben wir unsere Umsätze gesteigert. Unser Ergebnis liegt jedoch unter dem Vergleichswert im ersten Quartal des Vorjahres, aufgrund höherer Bunkerpreise durch die neuen IMO 2020 Vorgaben zum 1. Januar und deutlich negativer Bewertungseffekte für Bunkerbestände durch den Preisverfall beim Rohöl zum Quartalsende“, so Rolf Habben Jansen, Vorstandsvorsitzender der Hapag-Lloyd AG.

Die Umsätze erhöhten sich im ersten Quartal 2020 um rund 6 Prozent auf 3,7 Milliarden US-Dollar (3,3 Milliarden Euro). Wesentlich dazu beigetragen haben eine um 4,3 Prozent höhere Transportmenge von mehr als 3 Millionen TEU und eine bessere durchschnittliche Frachtrate von 1.094 US-Dollar je TEU. Die Transportaufwendungen haben um knapp 10 Prozent und damit überproportional zum Umsatz zugelegt, insbesondere aufgrund höherer Bunkerkosten, die sich durch die IMO 2020 Umstellung auf Treibstoffe mit niedrigem Schwefelgehalt um 98 auf 523 US-Dollar je Tonne erhöhten. Dies wirkte negativ auf das Ergebnis ebenso wie eine Abwertung der Bunkerbestände in Höhe von rund 64 Millionen US-Dollar (rund 58 Millionen Euro) aufgrund des rapiden Preisverfalls beim Rohöl, der am Ende des ersten Quartals einsetzte.

Der Free Cashflow war mit 302 Millionen US-Dollar (274 Millionen Euro) erneut deutlich positiv. Die Liquiditätsreserve lag zum Ende des ersten Quartals bei rund 1,2 Milliarden USDollar (1,1 Milliarden Euro) und befindet sich damit auf einem anhaltend guten Niveau.

Rolf Habben Jansen: „Auch wenn wir noch etwas Rückenwind zu Beginn des Jahres mitnehmen konnten, so rechnen wir doch für das Jahr 2020 und ab dem zweiten Quartal mit sehr deutlichen Auswirkungen der Coronavirus Pandemie. Unser Hauptaugenmerk gilt weiterhin der Sicherheit und Gesundheit unserer Mitarbeiter und den Lieferketten unserer Kunden. Wir haben umfangreiche Maßnahmen ergriffen, mit denen wir einen mittleren dreistelligen Millionenbetrag einsparen wollen und unsere Profitabilität und Liquidität sichern möchten. Wir passen unser Service Netzwerk an die geringe Nachfrage an und durchleuchten alle Kostenkategorien, von Terminal-, Transport-, Equipment- und Netzwerk- bis hin zu Overheadkosten.“

Unter Berücksichtigung der gegebenen Unsicherheiten und aufbauend auf den geplanten Kosteneinsparmaßnahmen sowie unter der Prämisse, dass der Höhepunkt der Pandemie im zweiten Quartal durchschritten wird, sodass es ab dem zweiten Halbjahr zu einer graduellen Erholung der Weltwirtschaft kommt, konkretisiert der Vorstand seine zu Jahresbeginn gegebene Ergebnisprognose. Demnach erwartet Hapag-Lloyd für das laufende Geschäftsjahr weiterhin ein EBITDA in Höhe von 1,7 bis 2,2 Milliarden Euro und ein EBIT in Höhe von 0,5 bis 1,0 Milliarde Euro. Sofern es jedoch nicht zu einer früheren und stärkeren Erholung der Nachfrage nach Containertransportleistungen kommt, als in den im Finanzbericht des ersten Quartals 2020 beschriebenen Marktstudien erwartet, ist das obere Ende der prognostizierten Bandbreiten aus heutiger Sicht kaum realisierbar.

Quelle und Foto: Hapag-Lloyd