Guter Tag für den Standort Hamburg

Die Corona-Pandemie lässt einige Probleme in den Hintergrund treten, einige werden jedoch dringlicher denn je. Eines dieser Themen ist das Erhebungsverfahren zur Einfuhrumsatzsteuer (EUSt).

Die Bindung von Liquidität durch die Einfuhrumsatzsteuer, die später wieder erstattet wird, führt verstärkt zur Verlagerung von Transporten. Diese Erfahrungen beeinflussen Entscheidungen von Unternehmen auch für die Zeit nach der jetzigen Krise erheblich zu Ungunsten des Standortes Deutschland. Quasi die gesamte Wirtschaft beschäftigt die Frage, in welchen Regionen sie ihr Engagement reduzieren wird, in welchen sie zukünftig ihre Investitionen tätigen sollten und wie Logistikketten finanziell optimiert gestaltet werden können. Dies war auch schon in der weltweiten Finanzkrise vor zehn Jahren der Fall. Nachdem die deutsche Import- und Logistikwirtschaft auf Wettbewerbsnachteile an deutschen Standorten hingewiesen hatte, hat Hamburg als erstes Land Art und Reichweite des Wettbewerbsnachteils untersucht. Auf Betreiben Hamburgs wurde die Erhebung der Einfuhrumsatzsteuer auf die Agenda der Großen Koalition gesetzt. In den letzten Monaten wurde diese Frage im Rahmen einer interdisziplinären Arbeitsgruppe von Bund, Ländern und Wirtschaft näher untersucht und Lösungsansätze dazu entwickelt. Heute hat der Koalitionsausschuss der Bundesregierung das gemeinsame Anliegen des Bundesministers der Finanzen, Olaf Scholz und des Hamburger Senators für Wirtschaft, Verkehr und Innovation, Michael Westhagemann, entschieden: Die Fälligkeit der Einfuhrumsatzsteuer wird verschoben auf den 26. des Folgemonats.

Senator Michael Westhagemann: „Ich bin froh, dass es jetzt von Seiten des Bundes eine Entscheidung gibt und bedanke mich für die konstruktive Zusammenarbeit. Die Lösung gibt Unternehmen einen Liquiditätseffekt von ca. 5 Mrd. Euro und ermöglicht den Unternehmen in Deutschland eine Gleichstellung im Wettbewerb mit unseren europäischen Nachbarn. Insbesondere für unseren Hafen- und Logistikstandort Hamburg ist das ein wichtiges Signal. Gleichzeitig können so langfristig Arbeitsplätze und Steuereinnahmen in Deutschland gesichert werden.“

Der Beschluss soll so schnell wie möglich umgesetzt werden.

Quelle: Behörde für Wirtschaft, Verkehr und Innovation, Foto: BMBV, Hamburgs Wirtschaftssenator Michael Westhagemann

 

 

 




EUROGATE Intermodal ernennt Christopher Beplat

Christopher Beplat (44) ist seit dem 1. Juni 2020 gemeinsam mit Lars Hedderich und Thomas Meyer Geschäftsführer bei EUROGATE Intermodal (EGIM). Er tritt die Nachfolge von Thomas Meyer an, der Ende September in den Ruhestand eintreten und bis dahin die von ihm geführten Bereiche Betrieb, betriebliches Controlling und Einkauf sukzessive an Christopher Beplat übergeben wird.

Christopher Beplat verfügt über langjährige Führungserfahrung in der Branche. Er war zuletzt als Geschäftsführer für Rhenus Inland Navigation Europe, für die NWL Norddeutsche Wasserweg Logistik GmbH sowie die EGIM-Beteiligung Trimodal Logistik GmbH tätig. Seine akademische Ausbildung schloss er mit einem MBA in Business Administration and Management an der englischen Newcastle University ab.

Thomas Meyer, Geschäftsführer EGIM, kommentiert: „Mit Christopher Beplat bringen wir einen sehr versierten und überaus kompetenten Experten mit umfassenden Erfahrungen und Kenntnissen im Transportgeschäft an Bord. Wir sind überzeugt, dass die Geschäftsführung in der neuen Zusammensetzung weiterhin ausgezeichnet aufgestellt ist, um EGIM erfolgreich in die Zukunft zu führen.“

Lars Hedderich, Geschäftsführer EGIM, erklärt: „Wir freuen uns sehr, dass wir mit Christopher Beplat einen herausragenden Logistik-Fachmann gewinnen konnten. Seine Branchenkenntnisse und langjährige Erfahrung im kombinierten Verkehr bilden gerade in diesen herausfordernden Zeiten eine wichtige Grundlage für die Leitung unserer Geschäfte und den weiteren Ausbau unseres Angebots.“

Quelle und Foto: EUROGATE Intermodal




Ausschreibung des Transportservices

Der Hafenbetrieb Rotterdam hat jetzt eine Ausschreibung bei Marktpartnern zur Lieferung eines Transportservices ausgeschrieben, mit dem Container auf einer speziell angelegten internen Strecke, besser bekannt als Container Exchange Route (CER), zwischen Containerunternehmen auf der Maasvlakte ausgetauscht werden können.

Bei der europäischen Ausschreibung geht es sowohl um die Lieferung hybrider Transportfahrzeuge als auch um den Transport von Containern (Transport As A Service). Hybrid heißt, dass das Fahrzeug völlig autonom fahren oder von einem Menschen gelenkt werden kann.

Der Hafenbetrieb Rotterdam wählte diesen Ansatz, da hybrider autonomer Verkehr zu einem möglichst effizienten wechselseitigen Containertransport beiträgt und Terminals zugleich Wahlfreiheit hinsichtlich der zeitlichen Planung der Transportart im eigenen Terminal bietet. Der Hafenbetrieb Rotterdam beabsichtigt das Tochterunternehmen PortShuttle als Operator für die CER einzusetzen. Dies bedeutet, dass PortShuttle für die Fahrtenplanung, Verwaltung und Rechnungsstellung zuständig ist.

Zwischen den angeschlossenen Terminals auf der Maasvlakte fahren die Verkehrsmittel völlig autonom. Sobald ein Verkehrsmittel die CER verlässt und auf ein Terminalgelände gelangt, kann das Lenken von einem Fahrer übernommen oder die Fahrt autonom fortgesetzt werden. Das können die einzelnen Unternehmen zum Beispiel je nach Unternehmenskonzept. unterschiedlich entscheiden.

Nach der Veröffentlichung der Ausschreibung auf der Website Tenderned können Interessenten ihr Angebot dem Hafenbetrieb Rotterdam zur Beurteilung vorlegen. Sofern attraktive Angebote eingehen, ist man beim Hafenbetrieb bestrebt, im 1. Quartal 2021 eine Auswahl zu treffen – gegebenenfalls vorläufig.

Die CER soll im 1. Quartal 2021 fertiggestellt sein. Nach einer Erprobungszeit kann die CER am Ende des 4. Quartals 2021 kommerziell in Betrieb genommen werden.

Mit einem Umschlag von über 14,8 Mio. TEU im Jahr 2019 ist Rotterdam der größte Containerhafen Europas. Zur schnelleren und effizienteren Abfertigung eines so riesigen Aufkommens lässt der Hafenbetrieb Rotterdam die CER auf der Maasvlakte anlegen. Die CER ist eine interne Strecke mit 17 km Länge, auf der Container effizient ausgetauscht werden können. Dank der CER können Bahn-, Binnenschifffahrts- und Feeder-Operators ihre Terminalbesuche optimieren.

Nach der kommerziellen Inbetriebnahme der CER, voraussichtlich Ende des 4. Quartals 2021, können Containerterminals, leere Containerdepots, das Rijksinspectieterminal, Distributionszentren und andere Unternehmen die Container auf dieser Strecke austauschen. Der Austausch von Containern verläuft schneller, kostengünstiger und es gibt weniger Staus in der Umgebung der Terminals.

Außerdem ermöglicht die CER eine Vereinfachung des Verwaltungsaufwands, z. B. bei den Zolldokumenten. So entsteht eine bessere Dienstleistung im Bereich von Containern im Containerhafen Rotterdam. Das bedeutet im Ergebnis: mehr Flexibilität, bessere Konnektivität, geringeres Staurisiko, kürzere Verweilzeit im Hafen und geringere Kosten.

Kurzum: Die CER trägt zur Verbesserung der Erreichbarkeit und Wettbewerbsposition des Rotterdamer Hafens bei. Eine gut funktionierende CER mit einem konkurrenzfähigen Transportpreis ermöglicht eine effizientere Abfertigung von Containern; dies führt zu mehr Ladung für den Rotterdamer Hafen und somit zu einer größeren Zahl von Arbeitsplätzen an den Terminals.

Quelle, Video und Foto: Port of Rotterdam