Ministerium fördert Mobilitätskonzept

Die Stadt Herne hat zum Ziel, den innerstädtischen Güter- und Lieferverkehr, die Citylogistik, in Zukunft stadtverträglicher, wirtschaftlicher und sauberer zu gestalten. Dies ist Bestandteil der städtischen Strategie. Wie das funktionieren kann, soll in einer Studie herausgearbeitet werden.. Verkehrsminister Hendrik Wüst übergab deshalb dem Oberbürgermeister von Herne, Dr. Frank Dudda, einen Förderbescheid in Höhe von 125.000 Euro zur Erstellung eines Mobilitätskonzepts.

„Mit einer schlauen Steuerung des Wirtschaftsverkehrs in den Städten schaffen wir mehr Lebensqualität. Die Warenströme müssen funktionieren, ohne dass unsere Innenstädte zugeparkt werden. „Für eine saubere und bessere Mobilität in der Stadt unterstützen wir Herne sehr gern.“

Mithilfe eines wissenschaftlichen Instituts sollen in der Mobilitätsstudie geeignete Standorte für die Einrichtung von City-Hubs identifiziert werden. City-Hubs sind Zwischenstationen zur kurzfristigen Lagerung von Waren, damit größere Lieferfahrzeuge in den Innenstädten möglichst vermieden werden.

Dazu werden Warenströme analysiert und örtliche Akteure befragt: An welchen Stellen im Stadtgebiet kann der Warenfluss optimiert werden? Es soll ein Konzept für eine flächendeckende Versorgung mit City-Hubs in ausgewählten Stadtquartieren entstehen. Sie sollen als Verknotungspunkte zum Beispiel zwischen LKW-Transporter und Lastenfahrrad oder Elektrofahrzeug dienen. Besonders wichtig: Die Frage, welche Potentiale kleine elektrische Nutzfahrzeuge für Logistikketten mit sich bringen und welche Auswirkungen sie haben können.

Dr. Frank Dudda erklärt dazu: „Eines unserer Leitmotive für die Zukunft unserer Stadt ist das Thema Urbanität. Wir setzen bei der Steuerung der innerstädtischen Warenströme klare Prioritäten. Klima- und Ressourcenschutz stehen dabei ebenso auf der Agenda wie emissionsarme Mobilität. Umso mehr freuen wir uns über die Unterstützung der Landesregierung bei der Erstellung eines Mobilitätskonzeptes für die umweltfreundliche Citylogistik. Hier liegen große Potenziale für mehr Lebensqualität der Menschen in der Stadt.“

Mit konkreten Ergebnissen der Studie ist Mitte nächsten Jahres zu rechnen. Das Ziel der Stadt Herne, neue Lösungen für die sogenannte letzte Meile der Lieferkette zu finden, wurde im Rahmen des Projekts „Mobilität im Ruhrgebiet“ definiert. Dieses Projekt wird von der Brost-Stiftung in Essen unterstützt, um die Wissensbasis über nachhaltige Logistiksysteme zu verbreitern.

Hintergrund: Mit der Richtlinie zur Förderung der vernetzten Mobilität & Mobilitätsmanagement (FöRi-MM) können seit dem 01.06.2019 Kreise, Städte und Gemeinden Landesmittel beantragen für:

–       Mobilitätskonzepte und Studien

–       Maßnahmen zur Digitalisierung des Verkehrssystems

–       Mobilstationen und andere Infrastrukturen

–       Maßnahmen des Mobilitätsmanagements

Der Fördersatz beträgt bis zu 80 Prozent. Nicht förderfähig sind reine ÖPNV-Maßnahmen, Straßen- und Radwegebau sowie rein städtebauliche Maßnahmen. Projektanträge können bei den zuständigen Bezirksregierungen gestellt werden. Fragen beantworten auch die regionalen Koordinierungsstellen beim Zukunftsnetz Mobilität NRW.

Quelle: NRW Verkehrsministerium, Foto: NRW Verkehrsministerium/ Ralph Sondermann




Fossilien aus dem Rotterdamer Hafen

Naturalis wird die Erfassung des enormen fossilen Reichtums der Niederlande vorantreiben. In diesem Zusammenhang übernahm das in Leiden ansässige Forschungsinstitut die erfolgreiche Website Oervondstchecker von FutureLand, dem Informationszentrum des Hafenbetriebs Rotterdam.

Über www.oervondstchecker.nl melden Liebhaber und Sammler ihre Funde von Fossilien und prähistorischen Objekten, die sie am Strand der Maasvlakte 2 gefunden haben. Im Laufe von sieben Jahren sind schon mehr als 15.000 Funde gemeldet worden. Eine Gruppe freiwillig tätiger Experten beurteilt die Funde. Die Meldungen unterstützen die Wissenschaftler dabei, das Leben und die Landschaft lang vergangener Zeiten zu erfassen. Die Funde werden in einer Datenbank gespeichert und mit anderen Daten verknüpft, um ein kohärentes Bild des prähistorischen Lebens zu erstellen.

Die zweite Maasvlakte ist einer der weltweit wichtigsten Fundorte für eiszeitliche Tiere, wie das Mammut. Der Sand, der für den Bau der Hafenerweiterung verwendet wurde, stammt aus tiefen Schichten des Meeresbodens der Nordsee. Bei dessen Verwendung werden die Abbaustätte und -tiefe dokumentiert – dadurch kann die Herkunft der Funde nachvollzogen werden.

Auf dem Oervondstchecker finden sich zahlreiche besondere Funde, darunter Teile eines seltenen niederländischen Affen und eines Säbelzahntigers, darüber hinaus jedoch auch fossile Exkremente von Hyänen und Überreste unserer fernen Vorfahren und ihrer Werkzeuge.

Oervondstchecker kooperiert unter anderem mit der Abteilung Archäologie der Stadt Rotterdam, mit dem Hafenbetrieb Rotterdam als Initiativnehmer. Sprecher Tie Schellekens: „Die Folgen der Anlegung der Maasvlakte 2 wurden rund um diese Bauarbeiten genau im Auge behalten. Auch die Archäologie gehörte zu dieser Überwachung. Als sich herausstellte, dass auch paläontologische Funde zu neuen Erkenntnissen führten, haben wir eine breitere Vorgehensweise gewählt. Mittels dieser Web-App sahen wir Anfang 2014 die Chance, die Öffentlichkeit noch stärker in den Bau der Maasvlakte 2 einzubeziehen. Und genau das tun wir noch immer mithilfe des Informationszentrums FutureLand, wo Fossilien-Expeditionen Teil des Gesamtangebots bleiben werden.“

Den Oervondstchecker zu integrieren, ist Teil des Bestrebens von Naturalis, um nicht nur die aktuelle Biodiversität der Niederlande, sondern auch die der fernen Vergangenheit zu erfassen. Frank Wesselingh, Paläontologe bei Naturalis: „Wir hoffen in den kommenden Jahren, gemeinsam mit Waarneming.nl den Oervondstchecker zu der öffentlichen Plattform auszubauen, über welche die Meldungen in Bezug auf Fossilien des gesamten niederländischen Küstengebiets vorgenommen werden können. Das tun wir in Kooperation mit unseren Forschungskollegen, die unter anderem im niederländischen Reichsmuseum für Altertümer (Rijksmuseum van Oudheden) und beim Reichsdienst für das kulturelle Erbgut der Niederlande (Rijksdienst voor het Cultureel Erfgoed) tätig sind.

Quelle und Foto: Port of Rotterdam, Dex aus Udenhout mit einem Stück Mammutknochen am Strand der Maasvlakte