NRW-Verkehrsministerium fördert Streckensanierung

Die Landesregierung fördert die Sanierung der Schieneninfrastruktur von nicht bundeseigenen Eisenbahnen (NE-Bahnen) mit rund 1,26 Millionen Euro. Verkehrsminister Hendrik Wüst hat heute insgesamt sieben Förderbescheide an sechs Verkehrs-, Logistik- und Eisenbahnunternehmen übergeben, unter anderem an die Häfen und Güterverkehr Köln AG (HGK).

Das Geld kommt aus dem Programm des Landes zur Erhaltung und Verbesserung von Schieneninfrastruktur der öffentlichen nicht bundeseigenen Eisenbahnen für den Güterverkehr. Gefördert werden Projekte der Kreisbahn Siegen-Wittgenstein GmbH, der Westfälischen Landeseisenbahn GmbH, der Häfen- und Güterverkehr Köln AG, der Regionalverkehr Ruhr-Lippe GmbH, der Mindener Kreisbahn GmbH und der IDR Bahn GmbH & Co.KG.

„Alle wollen mehr Güter von der Straße auf die Schiene verlagern. Wir schaffen hierzu die Voraussetzungen. Mit der Landesförderung für nicht bundeseigene Eisenbahnen ermöglichen wir die Anbindung der letzten Meile vieler Industrie- und Gewerbegebiete sowie Logistikstandorte an das Netz der Bahn. So können Zehntausende Lkw-Fahrten pro Jahr vermieden werden“, sagte Verkehrsminister Hendrik Wüst.

426.500 Euro erhält die IDR Bahn GmbH & Co. KG (IDR) für die Erneuerung eines 500 Meter langen Gleisstücks im Hafengebiet Düsseldorf-Reisholz.

„Eine Förderung ist unbedingt notwendig, um die lokale Infrastruktur dauerhaft zu erhalten und zu akzeptablen Kosten für die Nutzer bereitstellen zu können. Dauerhaft günstige Preise für die Infrastrukturbereithaltung bedeuten auch eine Chance, wieder mehr Ladungen auf die Schiene zu holen“, sagte Joachim Kochsiek, Geschäftsführer der IDR Bahn.

Zwei Förderbescheide über insgesamt rund 160.000 Euro erhält die Kreisbahn Siegen-Wittgenstein (KSW) für die Erneuerung von Gleisanlagen auf einer 670 Meter langen Strecke in Kreuztal-Buschhütten. 130.167 Euro davon erhält die KSW als Kofinanzierung zur Förderung des Bundes nach dem Schienengüterfernverkehrsnetzförderungsgesetz (SGFFG) für die Erneuerung von Eisenbahnschwellen entlang dieser Strecke. Mit 59.426,25 Euro fördert das Land den Neubau eines Rangierweges entlang der Strecke.

Christian Betchen, KSW-Geschäftsführer: „Die NE-Förderung ist ein bedeutsames Finanzierungsinstrument mit hohem Wirkungsgrad. Besonders zu begrüßen ist, dass nicht nur Erhaltungs- und Erneuerungsmaßnahmen, sondern ebenfalls der Neubau von Schieneninfrastruktur in Nordrhein-Westfalen unter Rückgriff auf Landesmittel gefördert werden kann.“

Die Häfen- und Güterverkehr Köln AG (HGK) erhält einen Förderbescheid in Höhe von 376.680 Euro als Kofinanzierung zur Förderung des Bundes nach dem SGFFG. Das Geld von Land und Bund gibt es für Investitionen zum Ersatz der Gleisinfrastrukturen auf der Bahnlinie der HGK in den Bahnhöfen Köln-Godorf, Brühl-Vochem, Frechen, Abzweigstelle Köln-Lind, Köln-Bickendorf, Köln-Niehl und im Hafen Köln-Niehl. Insgesamt hat die HGK seit 2018 bereits Landesmittel in Höhe von rund. 2,4 Mio. Euro erhalten.

Michael Rieck, Leiter des Investitionscontrollings der HGK: „Durch die mit Unterstützung des Landes NRW geplante Erneuerung der Weichen in sieben Bahnhöfen der HGK bleibt der Anschluss an die überregionale Eisenbahninfrastruktur gesichert. So wird die HGK auch weiterhin ein verlässlicher Partner für die Industrie im Rheinland sein, um nationale und internationale Transporte besonders umweltschonend zu ermöglichen.“

Zwei Förderbescheide über insgesamt rund 277.492 Euro erhalten die Westfälische Landeseisenbahn GmbH (WLE) und die Regionalverkehr Ruhr-Lippe GmbH (RLG) für die Erneuerung von Gleisanlagen und den Ersatz eines analogen Betriebsfunksystems im Zugleitverfahren. Die RLG investiert die Fördermittel in Streckenabschnitte zwischen Neheim, Hüsten und Arnsberg. Die WLE ersetzt das analoge Betriebsfunksystem durch ein digitales System auf den Streckenabschnitten Lippstadt-Warstein, Lippstadt-Beckum, Neubeckum-Münster, Neubeckum-Ennigerloh und Neubeckum-Beckum. Das Geld des Landes in Höhe von rund 140.000 Euro erhält die WLE als Kofinanzierung zur Förderung des Bundes. Insgesamt hat die WLE seit 2018 Landesfördermittel in Höhe von rund 1,8 Mio. Euro erhalten.

Der Geschäftsführer der Westfälischen Verkehrsgesellschaft, André Pieperjohanns, nahm die Förderbescheide für WLE und RLG entgegen: „Durch die Förderung ist die RLG in der Lage, Gleisbauarbeiten durchzuführen und bei der WLE kann durch die Förderung eine Umrüstung der Funkfernsteuerung auf Digital-Betriebsfunk erfolgen. Die Fördermittel sind zum Abbau des Investitionsstaus und der finanziellen Entlastung der kommunalen Gesellschafter sehr wichtig.“

Die Mindener Kreisbahnen GmbH erhält Fördermittel des Landes NRW in Höhe von 24.000 Euro als ergänzende Förderung zur Bundesförderung nach dem SGFFG. Das Geld gibt es für den Ersatz elektronischer Weichen-Steuerungen am Bahnhof Minden.

„Durch die Förderung des Ersatzes der alten Steuerungen, die schon außerhalb jeder normalen Ersatzteilverfügbarkeit in Betrieb gehalten werden mussten, kann nun wieder ein dauerhaft reibungsloser als auch sicherer Betrieb in unserem Bahnhof „Friedrich-Wilhelm-Straße“ durchgeführt werden“, sagte Johannes Marg, Geschäftsführer der Mindener Kreisbahnen GmbH.

Das Geld kommt aus dem Förderprogramm des Landes Nordrhein-Westfalen für öffentliche nicht bundeseigene Eisenbahnen (NE-Bahnen), das Mitte 2018 wiedereingeführt worden ist. Ziel des Förderprogramms ist es, den Investitionsstau auf den Strecken der NE-Bahnen aufzulösen und Industrie- und Gewerbegebiete sowie Logistikstandorte wieder an die Hauptstrecken der Bahn anzubinden. Die Bundesförderung nach dem Schienengüterfernverkehrsnetzförderungsgesetz (SGFFG) in Höhe von maximal 50 Prozent für Ersatzinvestitionen wird vom Land auf maximal 90 Prozent aufgestockt. Der Bund fördert nur Ersatzinvestitionen der NE-Bahnen. Das Land fördert zudem den Erhalt und die Erneuerung der Infrastrukturen mit einem Fördersatz von bis zu 75 Prozent.

Für den Förderzeitraum 2018 bis 2021 konnten bereits über 80 Maßnahmen von 22 NE-Bahnen in Nordrhein-Westfalen mit rund 16 Mio. Euro allein aus Landesmitteln bezuschusst werden.

Quelle: VM/M, Foto: VM/M. Hermenau, Übergabe von einem Förderbescheid an die Häfen und Güterverkehr Köln AG, Herrn Jafar Riahi, Leiter Bereich Oberbautechnik und Michael Rieck, Leiter Investitionscontrolling in Höhe von 376.680 Euro.




Niedersachsen Ports erweitert Karriere-Portal

Bereits im März 2020 veröffentlichte Niedersachsen Ports (NPorts) ein neues Karriereportal mit umfassenden Informationen zum Thema Karriere im Hafen. Nun geht Teil 2 an den Start.

„Ein Job im Hafen. Das ist was für Sie“. So werden auf dem Karriereportal www.nports.de/karriere potenzielle neue Beschäftigte begrüßt. Besucherinnen und Besucher können hier auf eine Informationsreise durch die Hafenwelt von NPorts ziehen.

Studierende können sich über die unterschiedlichen Einstiegmöglichkeiten informieren. Zudem finden sich Informationen zu den verschiedenen Abteilungen und Aufgabenbereichen des Hafenbetreibers. Es gibt viele Gründe für einen Job im Hafen. Das hatte NPorts bereits Anfang 2020 mit dem neuen Karriereportal übersichtlich auf den Punkt gebracht. Nun gibt es weitere neue Bereiche zu entdecken.

Fünfzehn Hafenstandorte, fünf Niederlassungen, eine Zentrale. „Rund 700 Beschäftigte halten jeden Tag unsere Häfen am Laufen. Da wir nicht alle an einem Standort arbeiten, sehen wir uns nicht täglich. Der persönliche Austausch untereinander und der Zusammenhalt ist uns aber trotzdem sehr wichtig. Da sind technische Lösungen wie unser Social Intranet oder digitale Konferenzmöglichkeiten Gold wert. Ein Mal im Jahr gibt’s eine Gemeinschaftsveranstaltung (welche in diesem Jahr coronabedingt leider entfallen muss), zu der die gesamte ‚NPorts-Crew‘ eingeladen ist. So stärken wir unser Gemeinschaftsgefühl“, erklärt Holger Banik, Geschäftsführer der Niedersachsen Ports GmbH & Co. KG sowie der JadeWeserPort Realisierungs GmbH & Co. KG.

Aber auch in den einzelnen Standorten wird viel Wert auf Teambuilding und eine gute Arbeitsatmosphäre gelegt. „Außerdem hat die Küstenregion unserer Häfen für Berufstätige und Familien viel zu bieten.“, so Banik weiter. Daher gibt’s nun auch zu jeder NPorts-Niederlassung eine eigene Seite, auf der sich der Standort vorstellt. Zudem gibt es Informationen zu Freizeit und Kultur, zur Kinderbetreuung und Bildung sowie zur Verkehrsanbindung. Auf der Übersichtsseite kann man schnell und einfach in die einzelnen Standorte navigieren.

Auch bei NPorts. Um den zukünftigen Auszubildenden schon früh alle wichtigen Informationen über eine Ausbildung im Hafen zu geben, wurde auch diese Seite angepasst. Ab sofort können sich Schülerinnen und Schüler noch ausführlicher über die verschiedenen Berufe informieren. Zusätzlich hat der Menü-Punkt „Das haben wir für Dich an Bord“ viel Raum bekommen, um die Vorteile einer Ausbildung bei NPorts klar zu kommunizieren. Die Seite schließt ab mit einer Darstellung des internen Bewerbungsprozesses. So wissen alle von Anfang an, was auf sie zukommt.

Ein Hafen ohne Kaikante oder funktionierende Schleuse wäre kein Hafen. Damit die Infrastruktur instand gehalten wird oder neue Hafenteile entwickelt und gebaut werden können, braucht es fähige Ingenieure. „Leider wird es immer schwieriger vor allem Bauingenieurinnen und Bauingenieure zu finden. Durch unsere neue Spezial-Seite ausschließlich zu diesem Thema, können wir nun das spannende Aufgabengebiet unserer Ingenieure und Ingenieurinnen ausführlich darstellen. Wir erhoffen uns dadurch natürlich mehr Bewerbungen“, freut sich Personalleiterin Sabine Nitschke. Auf der attraktiven neuen Seite gibt es viele Informationen, die speziell auf diese Zielgruppe ausgerichtet ist.

Quelle und Foto: Ports, Ports Ingenieurinnen in Cuxhaven




Erstes Carsharing mit ausschließlich E-Autos

Der Vorsitzende der Geschäftsführung der Stadtwerke Neuss, Stephan Lommetz, und der Vorstandsvorsitzende der Neusser Bauverein AG, Frank Lubig, haben das Projekt im Beisein von Bürgermeister Reiner Breuer, Aufsichtsratsvorsitzender des Neusser Bauvereins sowie Elisabeth Heyers, Aufsichtsratsvorsitzende der Stadtwerke Neuss, und Jörg Geerlings, Aufsichtsratsvorsitzender Stadtwerke Neuss Energie und Wasser, vorgestellt.

„Mit dem neuen E-Carsharing bauen wir unser Engagement in Sachen E-Mobilität weiter aus. Zugleich schaffen wir über unser bestehendes Nahverkehrsangebot hinaus eine weitere attraktive Möglichkeit, um in Neuss und Umgebung unterwegs zu sein. Die Stadtwerke gehen damit einen wichtigen Schritt, um sich von einem reinen Nahverkehrsunternehmen zu einem umfassenden Mobilitätsdienstleister in Neuss und für Neuss weiterzuentwickeln“, sagt SWN-Geschäftsführer Stephan Lommetz.

Im ersten Schritt können vier E-Renault-Zoes über eine App gemietet werden. Zwei Elektrofahrzeuge stehen in der Neusser Innenstadt unmittelbar an der Bushaltestelle Niedertor, Straße Hamtorwall. Dort sollen in einem weiteren Schritt auch E-Roller und E-Bikes angeboten werden. Zwei weitere Elektroautos stehen an der Moselstraße, am Eingang des Stadtwerkegeländes.

In Kürze kommen zwei Renault Zoe an der Wingenderstraße in Bahnhofsnähe dazu, die von der Neusser Bauverein AG finanziert werden. Die Ladesäule ist dort bereits installiert. Mieter des Neusser Bauvereins erhalten wie die Kunden der Stadtwerke beziehungsweise des VRR-Verbundes vergünstigte Konditionen bei der Ausleihe.

„Die Mobilität beginnt vor der Haustür. Daher müssen neue Mobilitätsangebote auch in den Wohnquartieren vorhanden sein. Wir freuen uns, dass wir mit den Stadtwerken Neuss gemeinsam das E-Mobilitätsangebot für unsere Mieter weiter ausbauen können. Hierfür werden an der Wingenderstraße zwei E-Autos zur Verfügung stehen. So entsteht an diesem Standort mit den bereits im Einsatz befindlichen E-Lastenrädern unser erster Mobilitätshub“, sagt Vorstandsvorsitzender Frank Lubig.

Bei dem Carsharing-Angebot handelt es sich um ein stationäres. Das bedeutet, dass die E-Fahrzeuge einfach zu finden sind, weil sie immer an der vorgesehenen Stelle ausgeliehen und auch dort wieder abgestellt werden. Die Elektroautos können aber an über 5.000 Ladepunkten im Verbund von ladenetz.de kostenfrei aufgeladen werden.

Alle E-Fahrzeuge können online über die „neuss e-mobil App“ gebucht werden, die sowohl im Apple Store als auch im Google Play Store verfügbar ist.

Die einmalige Registrierung für das E-Carsharing erfolgt zuvor ebenfalls über die App oder über das Registrierungsformular auf der zugehörigen Website „e-mobil.stadtwerke-neuss.de“.

Über die App wird das Fahrzeug auch geöffnet und verriegelt. Im Gegensatz zur klassischen Autovermietung sind die Fahrzeuge so unabhängig von Öffnungszeiten rund um die Uhr verfügbar.

Das Thema Nachhaltigkeit spielt auch beim Neusser Bauverein eine immer wichtigere Rolle. Dazu gehört auch, die Mobilität neu zu denken. Das E-Carsharing entlastet die Umwelt und ist zugleich eine günstige Alternative zum eigenen Pkw, wenn dieser nicht häufig genutzt wird.

„Durch die Zusammenarbeit mit den Stadtwerken Neuss stehen unseren Mietern insgesamt sechs Fahrzeuge zur Verfügung. Mit diesem Angebot wollen wir für unsere Mieter Anreize schaffen, ihre Wege nachhaltiger zurückzulegen und dabei den Spaß an der E-Mobilität zu entdecken: ob mit einem E-Lastenrad oder einem E-Auto. Hierfür werden im Stadtgebiet in den nächsten Jahren weitere Standorte folgen“, sagt Prokurist Niki Lüdtke, Projektverantwortlicher für E-Mobilität.

Quelle und Foto: Neusser Bauverein AG, zwei E-Autos zur Ausleihe an der Haltestelle Niedertor: (v.l.nr.) Bürgermeister Reiner Breuer, Elisabeth Heyers, Jörg Geerlings, Niki Lüdtke, Stephan Lommetz und Frank Lubig




Großes Schiff bringt großes Binnenschiff

Dienstag, 25. August 2020, wurde an der Boje 26 im Waalhaven ein besonderes maritimes Stück Arbeit erledigt. Dort wurde ein enormer Rumpf für ein Binnenschiff mit einer Länge von 135 Metern, einer Breite von 22,8 Metern und einem Gewicht von 2.300 Tonnen von einem Schwerlastschiff gelöscht. Zeit für einen Zungenbrecher: „Großes Schiff bringt großes Binnenschiff“.

Von Bonn & Mees koordiniert wurden dazu fünf Krane eingesetzt: drei vom Unternehmen selbst, einer von Multraship und einer aus Norwegen. In einem Tandemhub wurde der Koloss zuerst angehoben, danach fuhren die fünf Krane gemeinsam nach hinten, so dass der Schiffsrumpf im Wasser gelöscht werden konnte.

Die gesamte Operation ist eine Kooperation von NEPA Shipping, Steinweg, Bonn & Mees und Sinepol. Im Laufe der Woche wird die UHL Fast zur Firma Steinweg im Beatrixhaven verholen, damit dort die übrigen zwei Schiffsrümpfe gehoben werden können.

Die UHL Fast kommt aus Nantong, China. Sie ist über das Nordpolarmeer, mit den drei Rümpfen für Binnenschiffe auf ihrem Rücken, nach Rotterdam gefahren. Im Vergleich zu der traditionellen, wesentlich längeren Fahrroute macht dies einen Unterschied von zehn Tagen aus. Die Binnenschiffe werden zu den Weiterverarbeitungswerften in der Region transportiert.

Quelle: Port of Rotterdam, Foto: Port of Rotterdam/ Eric Bakker

 




Von Hamm Richtung Rotterdam

Es ist die neben dem Rhein meistbefahrene Wasserstraße Deutschlands und die schnellste Verbindung zwischen den Seehäfen der Niederlande und dem Westdeutschen Kanalsystem. Quer durch das nördliche Revier, von Hamm nach Wesel über zwei Kanäle, den Datteln-Hamm und den Wesel-Datteln-Kanal. Unterwegs erlebt man den wohl größte Kanalknotenpunkt Europas und ein Paradies für Angler, Paddler, Badende und Freizeitskipper. Der WDR widmet ihnen eine sehenswerte Dokumentation.

Für Karl-Heinz Czierpka dreht sich das ganze Leben um seine Tremonia, ein 10-Meter-Schiff mit messingglänzenden Instrumenten und feinen Teakholzplanken. Czierpka liebt das Revier. „Hier kann ich locker zwei Wochen unterwegs sein und jeden Tag etwas anderes erleben“, sagt er.

Auch für die Anglerin Alexandra Laufs ist es der ideale Ort. Die besten Bilder ihrer Fänge postet sie direkt in den sozialen Medien. Dabei auch die Rekorde wie beispielsweise ein Hecht von mehr als einem Meter Länge. Die die junge Frau sucht vor allem Erholung – und findet sie zwischen tuckernden Kähnen und dem im Hintergrund rauschenden Autoverkehr.

Der Datteln-Hamm-Kanal ist aber auch ein technisches Meisterwerk, das mal eben 40 Meter Höhenunterschied meistern muss. Zahlreiche Schleusen wurden dafür gebaut. Der Wesel-Datteln- und der Datteln-Hamm-Kanal verbinden sich am Dattelner Meer zur einer über 100 Kilometer langen Wasserstraße. Viele nennen sie auch Lippe-Seitenkanal, denn der Kanal verläuft immer parallel zum Fluss. Die Lippe nimmt allerdings viele, oft elegante Bögen und spendet das Wasser für die Kanäle. Ein symbiotisches Verhältnis, denn bei extremer Trockenheit gibt der Kanal Wasser wieder zurück an die Lippe.

Das Dorf Krudenburg am Unterlauf der Lippe war einst Metropole der Treidler, die Ihre Kähne mit Kraft der Pferde über den Fluss zogen. Die Lippe war im 19. Jahrhundert durch Schleusen schiffbar. Mit dem Bau des Kanals Anfang des 20. Jahrhunderts kam auch der Niedergang für die Treidler. Eine Idee allerdings, die der frühere Leistungspaddler Klaus von Mallinckrodt vor 20 Jahren als Sport wiederentdeckte: Den Wassersportfreunden hat er den Fluß schmackhaft machen, Treideln 2.0 wurde zum neuen Trend.

Die Dokumentation von Achim Scheunert erzählt mit aufwändigen Bildern von den großen und kleinen Entdeckungen auf und am Kanal. Es sind authentische Geschichten von hart arbeitenden Menschen und solchen, die am Kanal einfach nur ihr Paradies gefunden haben.

Quelle: WDR, Foto: WDR/2Pilots Filmproduktion, der Stadthafen Hamm ist ein wichtiges Logistik-Drehkreuz am Kanal.

 

 




Fressnapf-Gruppe entscheidet sich für Shippeo

Die Fressnapf-Gruppe, der größte europäische Einzelhändler für Heimtierbedarf mit Sitz im Krefelder Hafen, arbeitet mit Shippeo, dem europäischen Marktführer für Echtzeittransparenz, in der Nachverfolgung seiner Lieferungen zusammen. Die Kooperation ist Teil eines laufenden Digitalisierungsprojektes von Fressnapf.

Das Unternehmen führt mehr als 10.000 Produkte, die in elf europäischen Ländern online sowie in über 1.650 Fressnapf- und Maxi Zoo- Märkten verfügbar sind. Die Fressnapf-Gruppe feiert 2020 ihr dreißigjähriges Bestehen und hat im Finanzjahr 2019 mehr als 2,3 Milliarden Euro Umsatz erwirtschaftet. Der digitale Wandel macht auch vor dem Heimtierbedarf keinen Halt. Deshalb investiert die Fressnapf-Gruppe verstärkt in Digitalisierung, um den bestmöglichen Kundenservice zu bieten und so dem Wettbewerb voraus zu bleiben.

Mit einem Liefernetzwerk, das von China über Nordamerika reicht und ganz Europa umfasst, ist die Supply Chain der Fressnapf-Gruppe sehr komplex.  Der Transport  der jährlich ca. 10.000 Container und über 25.000 LKW erfolgt multimodal über den Seeweg und Straße. Schwankungen in der Lieferqualität, vor und während der Covid-19-Pandemie, haben gezeigt, wie wichtig eine 100% Transparenz zum Verlauf der Lieferungen zu den einzelnen Distributionszentren ist.

Die Plattform von Shippeo für Lieferkettentransparenz ermöglicht der Fressnapf-Gruppe vollständige End-to-End-Transparenz in Echtzeit über ihren Warenfluss aus Nordamerika, China und Europa zu ihren fünf Lagerstandorten in Deutschland . Dafür nutzt das Unternehmen bspw. das Tracking über den Seeweg zum Hafen von Rotterdam, per Binnenschiff zum Duisburger Hafen und von dort über die Straße. Die lückenlose Nachverfolgung, macht die Lieferketten widerstandsfähiger und sichert so den Nachschub wichtiger Produkte.

Exaktes Wissen um die Ankunft von Lieferungen ermöglicht  eine bessere Planung der Lagerkapazitäten sowie von Promotionsangeboten in den einzelnen Märkten. Durch die Integration der Transport-Management-Systeme und den Anschluss an die Telematiksysteme der Verlader sammelt die Shippeo-Plattform Standort- und Bestellinformationen entlang der Supply Chain. Ein marktführender proprietärer Algorithmus konvertiert die ortsbezogenen Daten in hochakkurate und verlässliche ETAs (ETA = Estimated Time of Arrival, geschätzte Ankunftszeit). Die Supply-Chain-Manager der Fressnapf-Gruppe können so mögliche Störungen oder Verspätungen rechtzeitig erkennen und proaktiv gegensteuern.
„Bevor wir angefangen haben, Shippeo zu nutzen, hatten wir keine Transparenz unserer Containerlieferungen, bis sie bei uns eintrafen. Mit Shippeo sind diese Informationen viel leichter für uns zugänglich“, erklärt Matthias Wenzel, Head of Supply Chain Management bei der Fressnapf-Gruppe. Die Plattform bietet zudem weitreichende Einblicke in die Leistung der Spediteure. „Verlässliche und präzise ETAs zu eingehenden Lieferungen waren ein maßgebliches Ziel in unserem Projekt, ebenso wie das Entfernen einiger blinder Flecken, die wir bislang in der Supply-Chain hatten.“

„Der Ansatz von Shippeo, das tiefgreifende Verständnis für unsere speziellen Anforderungen sowie ihr Potential, unserem Business echte Vorteile zu bieten, haben uns überzeugt“, kommentiert Wenzel und fügt hinzu: „Die Fähigkeit der Shippeo-Plattform, Kunden und weiteren Stakeholdern Updates zu ihren Lieferungen zu geben, wird ein Game Changer sein. Arbeitsabläufe, die bisher weitgehend manuell waren, lassen sich nun automatisieren. Unsere Teams können sich nun verstärkt ihren Kernaufgaben widmen und so echten Mehrwert schaffen.“

Thomas Spieker, Director Central Europe bei Shippeo, freut sich, die Fressnapf-Gruppe in der Shippeo-Community willkommen zu heißen. „Der Erfolg der Fressnapf-Gruppe beruht auf ihrer Fokussierung auf ihre Kunden und auf ihrer Erfahrung. Ihre Vision und Strategie in Bezug auf Digitalisierung steht absolut im Einklang mit der Mission von Shippeo, Entscheidern die notwendigen Daten und Einblicke zu geben und ihnen zu helfen, Effizienz zu steigern, Mehrwert zu generieren und die Supply Chain weiterzuentwickeln.“

Die Fressnapf-Gruppe ist europäischer Marktführer für Heimtierbedarf und feiert in diesem Jahr 30-jähriges Jubiläum. Seit Eröffnung des ersten „Freßnapf-“Fachmarktes 1990 in Erkelenz (NRW) ist Gründer Torsten Toeller unverändert Unternehmensinhaber. Sitz der Unternehmenszentrale ist Krefeld. Heute gehören mehr als 1.600 Fressnapf- bzw. Maxi Zoo- Märkte in elf Ländern sowie fast 13.000 Beschäftigte aus über 50 Nationen zur Unternehmensgruppe. In Deutschland wird die überwiegende Anzahl der Märkte von selbstständigen Franchisepartnern betrieben, im europäischen Ausland als eigene Filialen. Mehr als zwei Milliarden Euro Jahresumsatz erzielt die Unternehmensgruppe jährlich. Darüber hinaus ist die Fressnapf-Gruppe Förderer verschiedener, gemeinnütziger Tierschutzprojekte und baut ihr soziales Engagement unter der Initiative „Tierisch engagiert“ stetig aus. Mit der Vision „Happier Pets. Happier People.“ versteht sich die Fressnapf-Gruppe kanalunabhängig als kundenzentriertes Handelsunternehmen und freundschaftlicher Verbündeter zwischen Mensch und Tier. Zum Sortiment gehören aktuell 16 exklusiv bei Fressnapf l Maxi Zoo erhältliche Marken aller Preiskategorien. Die Mission des Unternehmens lautet: „Wir geben alles dafür, das Zusammenleben von Mensch und Tier einfacher, besser und glücklicher zu machen.

Quelle und Foto: Shippeo

 

 




Größte Liebherr-Hafenumschlagmaschine

Es ist die erste Liebherr-Maschine für die Blasius Schuster KG und zugleich ein großer Meilenstein in der Geschichte des Unternehmens. Die Blasius Schuster KG war auf der Suche nach einer leistungsstarken und qualitativ hochwertigen Maschine, mit welcher ein Materialumschlag von bis zu 5.000 Tonnen pro Tag ermöglicht werden kann.

Daniel Imhäuser, Geschäftsführer der Blasius Schuster KG, führte in seiner Ansprache bei der Schlüsselübergabe an: „Unsere Unternehmensgruppe bedient zeitgleich viele Großbaustellen und liefert entsprechend große Materialmengen jährlich mit über hunderten Schiffen und Zügen aus. Wir haben höchste Erwartungen an unsere Anlagen und Maschinen.“ Anforderungen, welche die Liebherr-Hafenumschlagmaschine LH 150 M HR Port Litronic erfüllt. Speziell für den Umschlag von Schütt- und Stückgütern im Hafen konzipiert, erreicht sie Reichweiten von bis zu 30 m bei gleichzeitig hohen Traglasten und ermöglicht somit ein sehr hohes Umschlagvolumen. Auch im Hinblick auf die Produkt- und Verarbeitungsqualität konnte die Hafenumschlagmaschine, die bei der Liebherr-Hydraulikbagger GmbH im oberschwäbischen Kirchdorf an der Iller entwickelt und produziert wurde, überzeugen. Daniel Imhäuser betont: „Deshalb haben wir uns für Liebherr entschieden.“

Der Frankfurter Osthafen hat eine signifikante Bedeutung für die urbane Bauwirtschaft. Als trimodaler Standort verbindet er die Verkehrsträger Wasserstraße, Straße und Schiene und ist ein zentraler Umschlagsplatz für Massenschüttgüter jeglicher Art. Um das täglich hohe Massenaufkommen aus den Bereichen Tiefbau, Umbau, Abbruch und Rückbau sowie Flächenrecycling handeln zu können, werden in der Niederlassung der Blasius Schuster KG Binnenschiffe mit Kapazitäten bis 4.000 Tonnen umgeschlagen sowie komplette Ganzzüge be- beziehungsweise entladen. Technische Anlagen bereiten direkt am Standort mineralische Restmassen zu bautechnisch geeigneten und umwelttechnisch verträglichen Baustoffen auf. Die Liebherr-Hafenumschlagmaschine LH 150 M HR Port Litronic soll die zentrale Schnittstelle zwischen diesen Stoffströmen bilden, betont Daniel Imhäuser: „Die Entscheidung für den Liebherr-Umschlagbagger ist eine Investition in die Kreislaufwirtschaft und in den Hafenstandort Frankfurt. Wir bringen 95 Prozent der mineralischen Abfälle als sekundäre Rohstoffe zurück in die Bauwirtschaft.“

Quelle und Foto: Liebherr-International Deutschland GmbH

 

 




Neue Chefin im Chempark

Normalerweise geht Sila Cakir an einem Montagmorgen mit ihren Klassenkameraden zur Schule. Diese Woche war alles anders: Für einen Tag übernimmt die 16-Jährige den Job des Krefelder Chemieparkleiters. Damit ist Sila zuständig für einen Standort mit über 8.000 Mitarbeitern und die Chempark-Sicherheit.

Gespräche mit dem Feuerwehr-Chef, Meetings im Ausbildungszentrum, eine Spendenübergabe mit Pressekonferenz am Nachmittag in der Edith-Stein-Schule in Krefeld-Uerdingen – der Terminkalender von Chemiepark-Leiterin Sila ist voll. „Ich bin überrascht, wie vielfältig die Aufgaben einer Chemiepark-Leiterin sind. Es gibt viele Informationen zu verarbeiten und Entscheidungen zu treffen. Das geht nicht ohne ein gutes Team – ganz alleine wäre der Chef aufgeschmissen“, sagt Sila. Der bisherige Chempark-Leiter Lars Friedrich dagegen hatte dank der Schülerin kurzzeitig einen etwas entspannteren Tag: Sila Cakir nahm ihm eine ganze Reihe der täglichen Aufgaben ab.

Ihr Tag startete mit der Abstimmung ihrer neuen Assistenz: Was muss erledigt werden? Was übernehme ich selbst, wo brauche ich Unterstützung? Welche Termine stehen heute an? Anschließend widmet sich Sila umgehend ihren Aufgaben: In der Feuerwache bespricht sie sich mit dem Werkfeuerwehr-Chef zu Investitionen in neue Stellflächen für Fahrzeuge. Anschließend besichtigt Sila die abgeschlossenen Umbauarbeiten im Ausbildungszentrum. Als größter Ausbildungsbetrieb der Region lernen dort über 450 Azubis naturwissenschaftliche und technische Berufe. Im Nachbarschaftsbüro Chempunkt beschäftigt sich die neue Chefin mit der Spendenstrategie. Öffentliche Auftritte sind ebenfalls ein wichtiger Teil des Chempark-Leiter-Jobs. Kein Problem für Sila: Bei einer Pressekonferenz am Nachmittag übergibt sie Tanja Barstat, der Rektorin der Edith-Stein-Schule, 1.000 Euro für das Theaterprojekt „Mein Körper gehört mir!“.

„Wir freuen uns über die Spende des Chempark, weil wir mit dem Theaterstück über ein wichtiges Thema aufklären können“, erklärt Barstat. „So früh wie möglich müssen Kinder lernen ‚Nein‘ zu sagen, wenn sie etwas nicht möchten. Mit dem Projekt soll ihr Selbstbewusstsein gestärkt werden.“ In dieser Woche starten die Schüler mit der Auseinandersetzung mit dem schwierigen und wichtigen Thema des sexuellen Missbrauchs. Unterstützt wird die Schule dabei durch die Theaterpädagogische Werkstatt Osnabrück. „Es ist mir eine Ehre, dieses tolle Projekt als Chempark-Leiterin unterstützen zu dürfen. Ich wünsche den Grundschülern viel Mut, damit sie sich für sich selbst und andere einsetzen“, ist Sila stolz über den Einsatz bei dieser ganz besonderen Aufgabe.

Ein bewegender Tag für Chefin Sila, den Currenta gerne möglich gemacht hat: „Nachwuchsförderung ist uns ein wichtiges Anliegen. Und diese Aktion bringt für alle einen großen Mehrwert. Sila Cakir bekommt einen umfassenden Einblick in den Tagesablauf einer Führungskraft und die Abläufe in einem Chemiepark. Gleichzeitig erhalten wir die Möglichkeit, Interesse für einen Beruf in der chemischen Industrie zu wecken“, beschreibt Chempark-Leiter Friedrich die Motivation für das Engagement in Sachen Nachwuchsförderung.

Möglich wurde das durch die Aktion „Meine Position ist spitze!“ des Chemie-Netzwerks ChemCologne, bei der Schülerinnen und Schüler für einen Tag Führungspositionen in der chemischen Industrie kennenlernen dürfen. Currenta beteiligt sich bereits zum sechsten Mal an der Aktion. Insgesamt sind 15 Unternehmen aus der Region, die gemeinsam 21 Positionen für junge Menschen zur Verfügung stellen. Bis Anfang Juni konnten sich Schülerinnen und Schüler ab dem 16. Lebensjahr auf die unterschiedlichen Positionen bewerben. ChemCologne mit Sitz in Köln ist das Netzwerk der chemischen Industrie im Rheinland, dessen Ziel es ist, die Attraktivität und Wettbewerbsfähigkeit der Chemie-Region weiterzuentwickeln.

Quelle und Foto: Currenta, die 16-jährige Schülerin Sila Cakir (vorne links) hat für einen Tag Lars Friedrichs (hinten links) Job als Chempark-Leiterin übernommen. Mit dabei war Daniel Wauben (Chemcologne, hinten rechts) und Tanja Barstat (Rektorin, Edith-Stein-Schule, vorne rechts).

 

 

 




Hamburgs Potenzial wird hoch eingeschätzt

Weltweit sind Hauptstädte auch oft die Wirtschaftsmetropolen der jeweiligen Länder. London, Paris oder Madrid sind hierfür gute Beispiele. Aber überall gibt es neben den Hauptstädten weitere Wirtschaftsmetropolen. Das fDi Magazine aus der Financial Times Gruppe – einer Fachpublikation für ausländische Direktinvestitionen – hat deshalb aktuell weltweit die Leistungsfähigkeit der Wirtschaftsmetropolen untersucht, die nicht Hauptstädte sind. Hamburg belegt Platz 5, Düsseldorf Rang 4.

Untersuchungszeitraum waren die Jahre 2015 bis 2019. Hamburg belegt hier einen hervorragenden 5. Platz und musste sich nur San Francisco, Montreal, Houston und Düsseldorf geschlagen geben. Hinter Hamburg liegen Boston, Wroclaw, Edinburgh, Seattle und Espoo in den Top Ten.

Hamburgs Wirtschaftssenator Michael Westhagemann: „Diese Bewertung ist Bestätigung und Ansporn zugleich. Um auch weiterhin zur Spitzengruppe der Wirtschaftsstandorte in der Welt zu gehören, müssen wir die Rahmenbedingungen für die Wirtschaft attraktiv halten und vor allem für junge, technologieorientierte Unternehmen die notwendige Infrastruktur ausbauen. Nur Innovationen sichern die Wettbewerbsfähigkeit eines Standortes. Auch deshalb setze ich auf Wasserstoff.“

Hamburg Invest Geschäftsführer Dr. Rolf Strittmatter ergänzt: „Auf einer Ebene mit San Francisco, Houston oder Montreal zu sein, ist für den Wirtschaftsstandort Hamburg ein großes Kompliment. Jetzt zahlt sich aus, dass Hamburg konsequent auf Zukunftsindustrien und Zukunftsorte setzt.“ Hamburg überzeugte insbesondere in den Kategorien „Wirtschaftliches Potenzial“ und „Internationale Vernetzung.“ In den Top Twenty liegen darüber hinaus Austin, Manchester, Reading, Basel, Belfast, Rotterdam, Nanjing. Miami, Dallas und Atlanta.

Für die Bewertung wurden Daten von 116 Standorten in den Kategorien Wirtschaftliches Potential, Humankapital, Lebensqualität, Kosteneffektivität, Internationale Verbindungen und Wirtschaftsfreundlichkeit gesammelt. Bei den Städten handelt es sich um Nicht-Hauptstädte. Auf sie durften maximal 20 % der ausländischen Direktinvestitionen in ein Land entfallen.

Weitere Details der Methodologie erhält eine Kurzfassung der Studie in englischer Sprache. Sie kann unter info@hamburg-invest.com bestellt werden.

Quelle: Hamburg Invest, Foto: BMVI, Hamburgs Wirtschaftssenator Michael Westhagemann

 




Umstellung der Zollprozesse dauert

Vom 1. Januar 2021 an wird Großbritannien durch den Brexit zum EU-Drittland und unterliegt damit den entsprechenden Ein- und Ausfuhrbestimmungen. „Wer durch die Umstellung neu in das Exportgeschäft einsteigt, sollte zwei bis drei Monate für die Einführung der Zollprozesse einplanen“, empfiehlt Lutz Hagen, Berater Zollangelegenheiten bei DAKOSY. Die Automatisierung hilft dabei, Abläufe zu optimieren und Fehler zu vermeiden.


Unsicher ist, ob sich Großbritannien und die EU im Zuge des Brexits auf eine Freihandels-zone einigen und auf Zölle und Kontingente für den Warenaustausch verzichten. Sicher ist, dass das Vereinigte Königreich zum 1. Januar 2021 ein „Drittstaat“ wird und damit die entsprechenden Zollformalitäten gelten. Dazu gehören im täglichen Handling im Import vor allem summarische Eingangsanmeldungen sowie elektronische Zollanmeldungen und im Export summarische Ausgangsanmeldungen sowie elektronische Ausfuhranmeldungen.

Unternehmen, die Geschäftsbeziehungen zu Großbritannien unterhalten, werden künftig mit klassischen Im- und Exportaufgaben konfrontiert. Neu ist das für jene Firmen, die aktuell ausschließlich im innergemeinschaftlichen Warenverkehr aktiv sind. „Diese sollten sich zeitnah auf die Einrichtung von zolltechnischen Prozessen vorbereiten“, sensibilisiert Hagen. Nach seiner Erfahrung sollten Neueinsteiger im Im- und Exportgeschäft für den Aufbau der Zollabläufe zwei bis drei Monate kalkulieren.
Zunächst steht eine grundsätzliche Entscheidung an. Soll die Zollabwicklung selbst durchgeführt werden, braucht es neben der technischen Anbindung den Aufbau von Zoll-Fachwissen. Alternativ kann ein Zolldienstleister mit der Aufgabe betraut werden. Der Deutsche Speditions- und Logistikverband (DSLV) weist darauf hin, dass zahlreiche deutsche, EU-weit agierende Zollspediteure und Zollagenten über Anbindungen an die Softwaresysteme anderer EU-Mitgliedstaaten verfügen.

Entscheidet sich das Unternehmen, die Zollabwicklung selbst abzubilden, bedarf es einer zertifizierten Zollsoftware und fundierten Kenntnissen des Zoll- und Außenwirtschaftsrechts. Bei der Auswahl des Softwarepartners sollte die Firma darauf achten, beide Aspekte abzudecken. „Unser Konzept beinhaltet sowohl zollfachliche als auch Software-Schulungen. Insbesondere Neueinsteiger im Zollgeschäft werden mit uns optimal auf die neue Situation vorbereitet“, erklärt Hagen. Als Zollsoftware setzt DAKOSY das bewährte Produkt ZODIAK GE ein, das für alle ATLAS-Zollverfahren in Deutschland – für Export, Import, NCTS und Zolllager – zertifiziert ist. Außerdem bestehen Zertifizierungen für Österreich, Schweiz, Niederlande und Belgien.

Ein weiteres Entscheidungskriterium für die Auswahl der Software sind die Zusatzfunktionen, mit denen sich Arbeitsabläufe vereinfachen und Fehler vermeiden lassen. „Bei 50 Artikelpositionen macht es sich bemerkbar, ob diese händisch eingeben werden oder automatisiert aus dem Vorsystem übernommen werden“, erklärt Hagen. Deshalb rät er zu Lösungen wie ZODIAK GE, die sich per Schnittstelle nahtlos in das Inhouse-System integrieren lassen oder die Daten aus Dateiformaten wie CSV oder Excel übernehmen können.
Ein weiteres hilfreiches Feature ist die automatisierte Plausibilitätsprüfung der Zollinhalte, bei der Fehler schon im Vorfeld der zollrechtlichen Behandlung eliminiert werden. Diese Merkmale sind Beispiele dafür, wie sich mithilfe von Automatisierung gleichzeitig die Effizienz entlang der Zollprozesse steigern lässt.

Zusätzliche Tipps

  • EU-Unternehmen, die nach Großbritannien exportieren oder aus Großbritannien importieren wollen, brauchen eine EORI-Nummer. Diese kann kostenlos bei der Generalzolldirektion (Dienstort Dresden) beantragt werden.
  • Laut EU-Kommission muss die Ursprungseigenschaft gehandelter Waren geprüft werden, um zu entscheiden, ob sie für eine eventuell vereinbarte Präferenzbehandlung infrage kommen.
  • Bei Einfuhr von Waren aus Großbritannien in die EU wird Einfuhrumsatzsteuer zu dem Satz fällig, der für die Lieferung dieser Waren innerhalb der Union gilt. Zusätzlich können Verbrauchsteuern anfallen.
  • Es muss geprüft werden, ob die betroffenen Waren den jeweiligen Vorschriften und Normen entsprechen.

Weitere Informationen zu den zollrechtlichen Anforderungen für den Import und Export von Waren von/nach UK ab 1. Januar 2021:

Informationen der EU-Kommission über Veränderungen für einzelnen Wirtschaftsbranchen: https://ec.europa.eu/info/european-union-and-united-kingdom-forging-new-partnership/future-partnership/getting-ready-end-transition-period_de

Dokument der Regierung Großbritanniens mit Im- und Export-Anforderungen sowie zukünftigen Grenzkontrollen zwischen Großbritannien und der EU:https://www.gov.uk/government/publications/the-border-operating-model

Quelle und Foto: DAKOSY AG