An bewährte Traditionen anknüpfen

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Das Schiff bietet viele Möglichkeiten für die Logistiker. (Foto: M. Zietzschmann GmbH & Co. KG)
Das Schiff bietet viele Möglichkeiten für die Logistiker.
(Foto: M. Zietzschmann GmbH & Co. KG)

Experten von Zietzschmann werben in München für die Möglichkeiten des System Wasserstraße

Das System Wasserstraße kann zwar nicht alles, aber viel. Und vor allem mehr, als die meisten denken. Das will das Team der Firma
Zietzschmann ändern. Zur „transport logistic“ reisen sie deshalb mit Beispielen, wo sich der Verkehr mit dem Binnenschiff bewährt hat.

Etwa bei der Versorgung innerstädtischer Baustellen. „Das Schiff funktioniert, es war in der Geschichte der Menschheit die meiste Zeit
der Verkehrsträger der Wahl, um Waren und Menschen über lange Strecken zu bewegen“, erzählt Geschäftsführer Günter Haberland.
„Generell ist das Schiff am stärksten bei großen Mengen, großen Stücken oder wo das Stückgut durch den Container zum Massengut
wird“, versucht er eine erste Kategorisierung. Denn der Fachmann möchte das traditionsreiche Verkehrsmittel zurück in die Städte holen.

Generell, so betont er, ist das System Wasserstraße eine ökologisch und ökonomisch sinnvolle Alternative. Die jedoch viel zu häufig nicht
in Betracht gezogen wird, bemängelt der Logistiker. Zum einen aus Bequemlichkeit. „Viele Spediteure haben sich daran gewöhnt, in 25
Tonnen-Kategorien zu denken, und viele Kunden an das Prinzip heute bestellen morgen liefern. Wenn ich die Binnenschifffahrt einbeziehe muss ich schon mal drei Tage im Voraus denken.“
Ein weiteres Problem ist nach Haberlands Einschätzung, dass sich die Akteure nach wie vor zu sehr als Wettbewerber verstünden und zu wenig als mögliche Partner. „Dabei hätte die Zusammenarbeit den Vorteil, dass man die wirklich günstigste Lösung für die Kunden  erreichen kann. Mal ganz abgesehen von der Entlastung der Umwelt und der innerstädtischen Straßen.“

Aus der eigenen Firmengeschichte kann Haberland zwei Beispiele nennen, welche Vorteile die Zusammenarbeit haben kann. Einmal
die Entsorgung der U-Bahn-Baustelle in Düsseldorf und umgekehrt der Neubau des Rheindeiches in Meerbusch. „In beiden Fällen haben wir Hunderttausende Tonnen Material bewegt“, erinnert er sich. „In Meerbusch lag es daran, dass die LKW nicht durch die engen Straßen
kleinerer Ortschaften fahren sollten. Deshalb wurden die Materialien in Neuss ausgeladen und nach Meerbusch geschifft. Damals wurde
auch eine temporäre Anlegestelle geschaffen. In Düsseldorf ging es um die Entsorgung von Aushub. Der ging über den Hafen und dann überwiegend an Abnehmer in den Niederlanden.

„Das vielleicht bekannteste Beispiel für eine durchdachte  Einbeziehung des Systems Wasserstrasse waren die  Regierungsbaustellen in Berlin, leider bisher ohne Nachahmer.“
Natürlich kann das System Wasserstraße nicht überall seine Stärken ausspielen. Aber – und davon möchten die Zietzschmann-Experten
in München möglichst viele überzeugen – es ist immer mindestens wert, bei der Planung mit beachtet zu werden.

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