Drohender Lockdown der Lieferketten

Die Neuerungen im Infektionsschutzgesetz zur 3G-Regelung am Arbeitsplatz und der 3G-Pflicht im öffentlichen Verkehr treten am 24. November 2021 in Kraft. Für den Mobilitäts- und Logistiksektor sind die Vorschriften in der Umsetzung nicht praktikabel. Dr. Florian Eck, Geschäftsführer des DVF dazu:

„Die neu im Infektionsschutzgesetz vorgeschriebene 3G-Regelung für Arbeitsstätten macht für stationäre Arbeitsplätze Sinn. Im mobilen Bereich droht ein Lockdown der Lieferketten. Problematisch wird es vor allem bei der grenzüberschreitenden Belieferung. Oftmals ist das Personal mit in Deutschland nicht zugelassenen Impfstoffen immunisiert, Tests vor der Belieferung nicht möglich. Die bisher berechtigte Ausnahme von Transportpersonal von der Testpflicht wird damit faktisch außer Kraft gesetzt. Betriebsgelände und Logistikzentren können somit nicht befahren oder betreten werden, die Lieferketten werden lahmgelegt.“

„Wichtig sind jetzt pragmatische Ausnahmeregelungen für das Transportpersonal. Seit März 2020 haben die Unternehmen erfolgreich Schleusenkonzepte aufgebaut und eigene Hygienestandards entwickelt. Darauf muss aufgesetzt werden. Analog zur Einreiseverordnung müssen Transportmitarbeiter*innen von der Testpflicht ausgenommen werden, soweit der Aufenthalt in der jeweiligen Betriebsstätte nur vorübergehend ist und Hygiene- sowie Schutzmaßnahmen getroffen werden. Die Schleusenkonzepte sehen in der Regel auch separate Toiletten für betriebsexternes Transportpersonal vor. Auch diese Lösung wird durch das neue Gesetz aufs Spiel gesetzt. Gleichermaßen müssen die Testkapazitäten an den Grenzen ausgebaut werden.“

Im öffentlichen Verkehr dürfen ab Mittwoch aufgrund des Bundesgesetzes nur noch Geimpfte, Genesene und negativ auf Corona Getestete befördert werden. Eck dazu: „Die 3G-Pflicht für Passagiere in Bussen und Bahnen tritt in Kraft, ohne dass sich der Bund zu einer aktiven Begleitung der Maßnahmen bekannt hat. Die Verkehrsunternehmen werden mit den neuen Vorschriften des Infektionsschutzgesetzes alleine gelassen. Es fehlen die Ressourcen für die nun notwendigen Kontrollen, soweit sie in einem offenen System überhaupt möglich sind. Hier muss der Bund nachsteuern, beispielsweise durch Übernahme der Kontrollaufgaben im ÖPNV durch die Bundespolizei. An dieser Stelle wird auch deutlich, dass im Zuge der laufenden vierten Welle eine Ausweitung des Rettungsschirms nach 2022 hinein notwendig wird.“

„Es ist jetzt Aufgabe der geschäftsführenden Bundesregierung, insbesondere von Bundesarbeitsminister Hubertus Heil und Bundesgesundheitsminister Jens Spahn gemeinsam, schnell und pragmatisch zu handeln. Die Zeit drängt, die neuen Regeln gelten ab dem 24. November 2021. Wenn keine Ausnahmeregeln kommen, drohen diesmal keine Staus an den Grenzen, sondern an den Toren der Logistikzentren. Bei den öffentlichen Verkehrsmitteln geht es um eine Einbeziehung der Bundespolizei in Kontrollkonzepte, auch das muss schnellstmöglich entschieden werden.“

Quelle: DVF, Foto: HPA/ Andreas Schmidt-Wiehoff




Hochwassergefahren und Hochwasserschutz

Der Rhein-Kreis Neuss hat als Untere Katastrophenschutzbehörde zum Thema „Hochwassergefahren und Hochwasserschutz“ Vertreter der kreisangehörigen Kommunen, von Feuerwehr, Hilfsorganisationen und THW sowie aus der Politik zu einer Informationsveranstaltung ins Kreishaus Grevenbroich eingeladen. Der Grund: Die Gefahr eines Hochwassers ist an Rhein, Erft und Niers besonders gegeben; auch Starkregenereignisse bergen große Gefahren.

In seiner Begrüßung betonte Landrat Hans-Jürgen Petrauschke die Bedeutung guter Vorbereitung und reibungslos funktionierender Abläufe für den Katastrophenschutz. „Wir sind schon gut aufgestellt, aber Hochwasserschutz ist eine Daueraufgabe. Deshalb wollen wir nochmals prüfen, wo wir derzeit stehen.“

Der Rhein-Kreis Neuss sei glücklicherweise weitgehend von dem extremen Hochwasser im Sommer verschont geblieben, so Petrauschke weiter. „Die verheerenden Folgen anderenorts haben hier aber große Solidarität ausgelöst. So waren schnell auch zahlreiche Kräfte aus dem Rhein-Kreis Neuss in Erftstadt und im Kreis Euskirchen im Einsatz. Dafür möchte ich heute auch Dank sagen.“

Dass Grevenbroich und Neuss „noch glimpflich“ davon gekommen seien, erklärte Bernd Bucher, Vorstand des Erftverbands, habe zwei Gründe: Ein Teil der Erftfluten wurde auf Retentionsflächen im Kerpener Raum zurückgehalten, ein anderer Teil sei angesichts des Tagebau-bedingt niedrigen Grundwasserstandes im Kerpener Broich versickert. Bereits 2030 schließt jedoch der Tagebau Hambach und damit endet die Einleitung von Sümpfungswässern. Die Erft muss für die dann geringere Wassermenge „umgebaut“ werden und dennoch auf Hochwasser vorbereitet sein. Der begradigte Fluss soll künftig möglichst in Schleifen durch die Landschaft führen „So schaffen wir neue Retentionsflächen“, sagt Bucher. Siedlungen würden mit „Verwallungen“ geschützt. „Der Hochwasserschutz wird sich aber an keiner Stelle verschlechtern“, sicherte der Erftverbands-Vorstand zu.

Die Rhein-Anlieger werden durch Deiche oder Spundwände geschützt. 280 Kilometer sind es im Regierungsbezirk Düsseldorf, wie Juraj Horvat von der Behörde erläuterte. Der Zustand der Anlagen sei unterschiedlich. Während im Bereich des Deichverbandes Uedesheim oder bei Meerbusch die Deiche erneuert sind, besteht im Bereich des Verbandes Dormagen-Zons Handlungsbedarf. Die Deiche sollen in den kommenden Jahren saniert werden, das Planfeststellungsverfahren laufe unter dem Stichwort „Große Lösung“, so Horvat.

Zu den zunehmenden Starkregenereignissen berichtete die Leiterin des Kreisumweltamtes, Ines Willner, dass Neuss, Grevenbroich und Korschenbroich bereits Starkregengefahrenkarten erstellt hätten. Vorsorgemaßnahmen müssten auch in Flächennutzungs- und Bebauungsplänen berücksichtigt werden. Weitere Lösungen könnten von Rückhaltebecken bis hin zu Mulden, in denen Wasser versickert, reichen. Aber auch die Bürger seien für den Schutz ihres Eigentums mit verantwortlich. „Wir werden Starkregen nicht verhindern, aber wenn alle Vorsorgemaßnahmen ineinander greifen, können wir das Ausmaß der Schäden verringern“, betonte Willner.

Quelle und Foto: Rhein-Kreis Neuss, Landrat Hans-Jürgen Petrauschke (2.v.l.) und die Fachreferenten Juraj Horvat, Ines Willner und Bernd Bucher(v.l.).




Wärmeleitung zwischen Rotterdam und Den Haag

Gasunie und das Ministerium für Wirtschaft und Klima haben die schlussendliche Investitionsentscheidung für den Bau einer Wärmeleitung vom Rotterdamer Hafen hin nach Den Haag getroffen.

Mit dem Bau der unterirdischen Leitung steht maximal 120.000 Häusern, Wohnungen und anderen Gebäuden in der Region Restwärme aus den Betrieben im Hafen zur Verfügung. Der Bau der WarmtelinQ-Leitung ist voraussichtlich im Jahr 2025 fertig.

Zum jetzigen Zeitpunkt wird die meiste Industriewärme u. a. bei der Ölraffinerie und bei petrochemischen Prozessen freigesetzt. Diese Restwärme wird, indem Häuser, Firmengebäude und Gewächshäuser damit beheizt werden, sinnvoll genutzt. Dadurch wird viel weniger Gas benötigt. Die verfügbare Wärme wird in erster Linie in Botlek und Pernis verwendet. Langfristig schaut man sich aber auch die Möglichkeiten in Europoort und Maasvlakte an.

Die Branche wird sich in den nächsten Jahren weiter elektrifizieren. Der grüne Strom aus Windparks wird dann für die Prozesse in Wasserstofffabriken, aber auch in der bestehenden Industrie eingesetzt. Auch in dieser Situation wird weiterhin Restwärme freigesetzt. Bei der Produktion von z. B. grünem Wasserstoff mittels Elektrolyse werden ca. 30 % der primären Energie als Restwärme freigesetzt. Diese nachhaltigen Restwärmequellen sorgen dafür, dass Wärme immer „grüner“ wird.

Quelle und Foto: Port of Rotterdam




HPA: Schaumbitumen und Clean Air-Asphalt

Etwa alle zehn Jahre muss die Deckschicht einer Straße erneuert werden. Bundesweit werden jährlich rund fünfzig Millionen Tonnen Asphalt verbaut. Die Hamburg Port Authority (HPA) hat bereits 2011 damit begonnen, Straßenbeläge zu recyceln. Mittlerweile sind 85 Straßenkilometer im Hafen recycelt worden. Damit ist der Hamburger Hafen weit vorn.

„Wir wollten die Deckschicht der Straßen im Hamburger Hafen nicht mehr einfach entsorgen, sondern haben angefangen, fünfzig bis siebzig Prozent des Straßenbelags wiederzuverwenden. Die Lebensdauer der recycelten Straßen ist dabei unverändert“, sagt Willi Stegemann, Fachgebietsverantwortlicher Straßen bei der HPA. Willi Stegemann und sein Team arbeiten daran, die rund 150 Straßenkilometer im Hafen umweltfreundlicher zu machen. 2013 hat die HPA den Umweltpreis „Hanse Globe“ der Logistik-Initiative Hamburg für ihre Straßen-Recycling-Initiative erhalten.

Neben dem Recycling von Asphalt setzt die HPA auch die Verwendung von sogenanntem Asphalt mit Schaumbitumen. Dieser kommt aktuell bei Erneuerung des Oberwerder Damms auf der Veddel zum Einsatz. Die Vorteile: Dieser Asphalt kann bereits bei geringeren Temperaturen verarbeitet werden. So werden nicht nur weniger CO2, sondern auch weniger Schadstoffe freigesetzt. Zudem kühlt die Straße schneller ab und kann bereits nach rund 15 Stunden statt wie bisher nach 48 Stunden für den Verkehr freigegeben werden. Um Stickoxide zu verringern, wird zusätzlich eine dünne Schicht sogenannter Clean Air-Asphalt auf die neue Straße aufgetragen. Dieser baut in Verbindung mit UV-Licht Stickoxide in ungefährliche Rückstände ab. Zudem reduziert der Clean Air-Asphalt den Straßenlärm.

Im Rahmen der Erneuerung der Straßen auf der Veddel, zu denen neben dem Oberwerder Damm auch der Neuhäuser Damm und der Hovestraße gehören, baut die HPA auch Sensoren in die Straßen ein. Diese geben während der Bauarbeiten zum Beispiel Auskunft über die Temperatur des Asphalts. Später ermöglichen sie es der HPA zum einen, Informationen über die Belastung der Straße zu erlangen und somit das Erhaltungsmanagement zu optimieren, zum anderen dienen sie der Verbesserung des Verkehrsleitsystems.

Quelle und Grafik: HPA




Freiwillige Feuerwehr ehrt Brunsbüttel Ports

Freiwillige Feuerwehr Brunsbüttel dankt Brunsbüttel Ports für langjährige Kooperation zur Sicherstellung des Brandschutzes auf der Brunsbütteler Südseite. Dankesurkunde wird im Rahmen einer Feierstunde übergeben. Brunsbüttel Ports wird offizieller „Partner der Feuerwehr“.

Soziales Engagement und ehrenamtlicher Einsatz – beides nimmt für die Brunsbüttel Ports GmbH einen hohen Stellenwert ein. Um den dauerhaften Brandschutz auf der Brunsbütteler Südseite sicherstellen zu können und den daraus resultierenden Einsatzkräftebedarf der Freiwilligen Feuerwehr Brunsbüttel decken zu können, unterstützt das Unternehmen die Freiwillige Feuerwehr seit vielen Jahren aus Überzeugung. Anlässlich der erfolgreichen Zusammenarbeit bedankt sich die Freiwillige Feuerwehr Brunsbüttel nun im Rahmen einer Feierstunde und ernennt Brunsbüttel Ports zum offiziellen „Partner der Feuerwehr“.

Konkret beinhaltet die Kooperation, Mitarbeiter/-innen von Brunsbüttel Ports aktiv in ihrem Vorhaben zu unterstützen, sich ehrenamtlich in der Freiwilligen Feuerwehr zu engagieren. Darüber hinaus werden zusätzliche Anreize wie die Freistellung der Mitarbeiter/-innen zu Trainings- und Einsatzzwecken geschaffen, um möglichst viele weitere Mitarbeiter/-innen aktiv für das Ehrenamt zu motivieren. Mit Erfolg – seit der Intensivierung der Kooperation im Jahr 2016 ist die Zahl der ehrenamtlichen Einsatzkräfte von Brunsbüttel Ports auf nunmehr 15 Mitarbeiter/-innen gewachsen, Tendenz steigend. Die Kooperation zeugt außerdem von einem wahren Vorbildcharakter für andere Unternehmen, denn insgesamt erhöhte sich die Mitgliederzahl der Freiwilligen Feuerwehr Brunsbüttel in der Löschgruppe Brunsbüttel Süd in den vergangen zwei Jahren von neun auf 24 Ehrenamtliche.

Auch das Hafen- und Logistikunternehmen profitiert von der vertrauensvollen Partnerschaft. Dank der Kooperation erfüllt Brunsbüttel Ports seine Anforderung, rund um die Uhr Brandschutzhelfer auf dem Hafengelände vorzuhalten, noch zielgerichteter. Durch die Aus- und Weiterbildungen der Freiwilligen Feuerwehr erlernen die Mitarbeiter/-innen wichtige Schlüsselqualifikationen wie beispielsweise den vorbeugenden und abwehrenden Brandschutz, die Ersthelferausbildung sowie den Umgang mit Defibrillatoren und Feuerlöschern. Im Falle eines Unfalls oder Brandfalls auf dem Betriebsgelände tragen die ausgebildeten Fachkräfte somit maßgeblich zur Minimierung des Schadens bei und werden im Zweifelsfall zu Lebensretter/-innen. Durch die Kooperation wird auf diese Weise ein echter und wichtiger Mehrwert für das Unternehmen geschaffen, ohne dass interne Betriebsabläufe angepasst werden müssen.

In den vergangenen Jahren hat sich die Zusammenarbeit der Partner bereits bewährt. Zur Sicherstellung des Brandschutzes auf der Brunsbütteler Südseite muss mindestens eine Löschgruppe, bestehend aus neun Einsatzkräften mit verschiedenen Funktionen wie beispielsweise Führungskräften und Atemschutzgeräteträgern, zur Verfügung stehen. Aktuell kann diese Sicherstellung nur durch die Unterstützung des Feuerwehrstandortes Brunsbüttel Nord und hauptamtliche Einsatzkräfte gewährleistet werden. Ziel der Freiwilligen Feuerwehr Brunsbüttel ist es daher, weitere ehrenamtliche Einsatzkräfte zu rekrutieren, um so nur noch auf ein Mindestmaß an hauptamtlichen Feuerwehrkräften zurückgreifen zu müssen.

„Durch die gute Zusammenarbeit mit Brunsbüttel Ports und weiteren Unternehmen des ChemCoast Park Brunsbüttel konnte bereits ein großer und wichtiger Schritt zur Erreichung unseres Ziels beigetragen werden. Würden mehr Unternehmen und Behörden dem Beispiel von Brunsbüttel Ports folgen, könnte dem bundesweit herrschenden Mangel an ehrenamtlichen Einsatzkräften signifikant entgegengewirkt werden und ein großer Beitrag zur Sicherheit aller Bundesbürger/-innen geleistet werden“, lobt Marc Weilke, Ortswehrführer der Stadt Brunsbüttel, die langjährige Kooperation.

Auch Frank Schnabel, Geschäftsführer der Brunsbüttel Ports GmbH / SCHRAMM group, freut sich über die Ehrung: „Die vertrauensvolle Kooperation mit der Freiwilligen Feuerwehr Brunsbüttel ist für uns seit Jahren eine Herzensangelegenheit, die zeitgleich einen echten Mehrwert für uns als Unternehmen schafft. Ich bin sehr stolz auf das, was wir bisher gemeinsam erreicht haben und möchte auf diesem Wege außerdem weitere Unternehmen dazu ermutigen, die Freiwilligen Feuerwehren in der Region zu unterstützen. Wenn wir alle an einem Strang ziehen, profitieren wir alle – sowohl die Unternehmen als auch die privaten Haushalte vor Ort.“

Quelle und Foto: Brunsbüttel Ports GmbH, Übergabe des Schildes „Partner der Feuerwehr“. V.l.n.r.: Marc Weilke (Ortswehrführer), Matthias Rathje (stv. Ortswehrführer), Frank Schnabel (Geschäftsführer Brunsbüttel Ports GmbH / SCHRAMM group), Bernd Meier (Gemeindewehrführer) und Fabian Wiese (Gruppenführer der Löschgruppe Süd)




Rotterdam: 20 ha für kohlenstoffarme Produkte

Global Energy Storage (GES), ein neues Unternehmen, das im Bereich der Energiewende tätig ist, erwirbt einen wesentlichen Teil des Stargate-Terminals von Gunvor.

GES hat ehrgeizige Pläne, hier ein Tanklager für Produkte mit geringem Kohlenstoffgehalt, so genannte „Low Carbon Products“, zu realisieren. Dazu gehören Biokraftstoffe, Wasserstoff und Wasserstoffträger wie Ammoniak. Das Gelände in Europoort hat eine Fläche von über 20 ha.

Quelle und Foto: Port of Rotterdam




startport begrüßt 31 neue Logistik-Startups

Im nun sechsten Jahrgang nimmt die Innovationsplattform startport 31 neue Startups aus dem Bereich Logistik und Supply Chain auf. Beworben hatten sich 97 Startups aus der ganzen Welt. In den kommenden zwölf Monaten unterstützt startport die ausgewählten Startups unter anderem durch Workshops und individuelles Coaching bei der Initiierung von Pilotprojekten und der Vernetzung innerhalb der Logistik-Branche.

Nachdem das Onboarding von Batch #5 digital stattfand konnte der sechste Jahrgang hybrid begrüßt werden: zur Hälfte digital und zur Hälfte vor Ort. „Mit startport wollen wir bewusst am Logistik-Standort Duisburg an den Logistik-Lösungen von morgen tüfteln! So treiben wir die Innovationen direkt in die Logistik-Branche. Durch das Onboarding und auch die zukünftige Zusammenarbeit vor Ort können wir zudem das Netzwerken und den Austausch untereinander wieder verstärken“, so Peter Trapp, startport-Geschäftsführer. Die ausgewählten Startups treiben Logistik-Innovationen in zahlreichen Bereichen, erklärt Jana Honeftidis, startport-Startup-Managerin: „Die 31 Startups beschäftigen sich mit Logistik-Lösungen in den Bereichen Logistics Digitalisation, Sustainability, Asset Management, Supply Chain, Fleet Management, Sustainability, Packaging, Smart City und Terminal Automation. Das Thema Nachhaltigkeit konzentriert sich mittlerweile nicht nur auf einzelne Startups, sondern ist ein wichtiger Bestandteil aller Geschäftsmodelle. Wichtig war uns insgesamt wieder, dass unsere Startups relevante Logistik-Herausforderungen angehen. Um das sicherzustellen, wählen wir die Startups gemeinsam mit Partnern aus.“

Bei startport erwartet die GründerInnen eine enge Betreuung durch Mentoren im Partner-Netzwerk, individuelles Matching für Projekte und potenzielle Kunden, exklusiven Zugang zu logistischen Assets, individuell zugeschnittene und kostenfreie Workshops und attraktive Arbeitsplätze im Co-Working-Space. Hinzu kommen spannende Veranstaltungen und aktives Netzwerken. startport coacht und hilft ebenfalls bei der Akquise potenzieller Investoren. Aus dem sechsten Jahrgang werden dabei 28 Startups im Accelerator-Programm und 3 im Incubator-Programm eng betreut.

startport verfolgt ein offenes Partnermodell und wird inhaltlich und finanziell durch regionale Akteure wie duisport, Duisburg Intermodal Terminal, Bohnen Logistik, der RAG Stiftung, dem Initiativkreis Ruhr, der Borussia Dortmund und den Wirtschaftsbetrieben Duisburg getragen. Sie stehen den Startups als Sparring-Partner und Anwender zur Seite – eine Win-Win Situation, welche Duisburg zu einem innovativen Standort macht.




Automatisierte carpodXAnlage

Im Hamburger Hafen wird weltweit zum ersten Mal die technische Innovation carpodX zur Fahrzeuginspektion eingesetzt. Die HHLA-Tochtergesellschaft Unikai nutzt die von der C.A.R. Consulting Group entwickelte Anlage für den gründlichen, automatisierten Check von Neu- und Gebrauchtfahrzeugen vor der Verschiffung über ihre RoRo-Anlage.

Hartmut Wolberg, Geschäftsführer Unikai: „Nach einer erfolgreichen Testphase setzen wir den carpodX jetzt im normalen Ablauf der Fahrzeug-Inspektion ein. Die Anlage dokumentiert jedes Detail der Kfz, die im laufenden Betrieb durch die Anlage rollen. Damit können wir als Hafenlogistiker uns auf den Umschlag konzentrieren, statt Tausende von manuellen Reports zu machen und penibel zu archivieren.“

Auf dem Hamburger Mehrzweckterminal O’Swaldkai wurde ein 20-Fuß-Container aufgestellt, der wie ein Tunnel durchfahren werden kann. Innerhalb von 3 Sekunden nehmen 43 Kameras mehr als 4.000 Fotos von den passierenden Fahrzeugen auf. Dabei wird jeder Bereich komplett dokumentiert, vom Unterboden bis zur Dachreling.

Timo Pasila, C.A.R. Consulting Group: „CarpodX ist ein vollautomatisches digitales Inspektionssystem, das sich hervorragend in jeden laufenden Abfertigungsprozess für Fahrzeuge integrieren lässt und viel schneller ist, als herkömmliche visuelle Methoden. Das Fahrzeug muss nicht angehalten wer-den, die Bilder in High-Definition-Qualität sind genauer, und unser Container für die digitale Inspektion kann an jedem beliebigen Ort aufgestellt werden. Diese Technologie ermöglicht auch ein transparenteres Übergabeverfahren, bei dem eventuelle Schäden der tatsächlich haftbaren Partei zugeordnet werden. Damit sorgen wir für mehr Fairness bei der Fahrzeugübergabe und im Schadenfall. Darüber hinaus ist das carpodX-Gerät mobil, „plug-and-play“ und robust. Seine Kapazität ist praktisch unbegrenzt, denn die Fahrzeuge durchfahren CarpodX im laufenden Betrieb. So wird die Produktivität des Betriebs nicht beeinträchtigt.“

Die aufgenommenen Fotos werden benutzt, um in einem zweiten Schritt durch „Deep Learning“ eine Künstliche Intelligenz zu trainieren. Ziel ist die Entwicklung von Software, die Schäden an Fahrzeugen automatisch erkennt und meldet. Derzeit muss das eingesetzte System mit Hilfe von Terminal-Mitarbeitern checken, auf welchen der aufgenommenen Bilder tatsächlich Schäden zu sehen sind. Durch diesen ständigen Abgleich von Bild und Realität verbessert sich die Qualität der automatischen Bilderkennung fortlaufend.

Quelle und Foto: HHLA




Unbemanntes Schiff läuft in Rotterdam aus

Die Blue Essence ist das erste Offshore-zertifizierte unbemannte Schiff (USV), das einen elektrisch betriebenen, ferngesteuerten Unterwasserroboter zu Wasser lassen kann. Das Schiff und der Unterwasserroboter werden während der Arbeiten von einem Kontrollraum an Land über eine Satellitenverbindung gesteuert.

Sie werden zur Inspektion von Offshore-Strukturen, zur Unterstützung von Bauarbeiten und zur Durchführung von hydrographischen und geophysikalischen Untersuchungen eingesetzt.

Hafenmeister René de Vries: „Wir heißen dieses besondere Schiff in unserem Hafen willkommen. Es ist das erste Mal, dass ein ferngesteuertes, unbemanntes Schiff vom Rotterdamer Hafen aus in die Nordsee fährt und die Arbeiten von einem Schiff ohne Besatzung an Bord durchgeführt werden, und wir sind stolz darauf, dass dieses Pilotprojekt dank der sorgfältigen Vorbereitung aller Beteiligten sicher durchgeführt werden kann. Wir gehen davon aus, dass die Entwicklung der Digitalisierung in der Schifffahrt die Sicherheit und Zugänglichkeit des Rotterdamer Hafens weiter verbessern wird. Dieses Pilotprojekt folgt unserem Vorhaben, neue Technologien zu erproben, die unseren Hafen noch intelligenter, effizienter und besser machen können.“

USV spielen eine wichtige Rolle für die Zukunft im maritimen Bereich, da sie zu mehr Sicherheit, geringeren CO2-Emissionen und einer effizienteren Datenübermittlung führen. Der Einsatz von USV verlagert den Einsatz von Personal aus der risikoreichen Offshore-Umgebung in einen Kontrollraum an Land und reduziert den CO2-Fußabdruck um 95 % im Vergleich zu herkömmlichen Untersuchungsmethoden. Die effizientere Bereitstellung von Forschungsergebnissen wird durch cloudbasierte Verarbeitungstechniken erreicht und ermöglicht schnellere und fundiertere Entscheidungen.

Fugro ist ein weltweit führender Geodatenspezialist, der Informationen über die Erde und die auf ihr errichteten Strukturen sammelt und analysiert. Erik-Jan Bijvank, Gruppendirektor Europa und Afrika bei Fugro: „Kürzlich hat das erste Blue-Essence-Schiff von Fugro seine erste unbemannte Inspektion im Indischen Ozean durchgeführt. Ich freue mich, dass wir diese neueste USV-Generation nun auch für unsere europäischen Kunden anbieten können.“

Quelle und Foto: Fugro




Neubau der Verkehrszentrale

Nordrhein-Westfalen, mit seinen Ballungsräumen an Rhein und Ruhr, hat das dichteste und meistfrequentierte Autobahnnetz Deutschlands. Täglich millionenfach befahren, ist es zumindest zeitweise überlastet – vor allem durch den starken Pendler- und Güterverkehr. Anlässlich der Inbetriebnahme des Neubaus der Verkehrszentrale Leverkusen sagte Andreas Scheuer, Bundesminister für Verkehr und digitale Infrastruktur: „Es ist viel los auf unseren Autobahnen – und damit wachsen auch die Herausforderungen, den Verkehr sicher und effizient zu leiten.“

Scheuer weiter: „Die Digitalisierung eröffnet hier enormes Potenzial: In Nordrhein-Westfalen gibt es z.B. schon jetzt an rund 580 Autobahnkilometern die Möglichkeit, die Geschwindigkeiten und Fahrstreifenfreigaben dynamisch zu lenken. In der neuen Verkehrszentrale in Leverkusen können wir künftig alle Streckenbeeinflussungsanlagen und Verkehrsleitsysteme zentral steuern. Damit vermeiden wir Stau und erhöhen die Verkehrssicherheit. Wir zeigen hier, wie Zukunft geht: Die neue Verkehrszentrale ist ein Meilenstein für ein neues, intelligentes Verkehrsmanagement!“

Scheuer hatte im Dezember 2019 gemeinsam mit Hendrik Wüst, dem heutigen Ministerpräsidenten und damaligen Minister für Verkehr des Landes Nordrhein-Westfalen, den Grundstein für den Neubau der Verkehrszentrale gelegt.

Dr. Hendrik Schulte, Staatssekretär des Landes Nordrhein-Westfalen, betonte gemeinsam mit Stephan Krenz, dem Vorsitzenden der Geschäftsführung der Autobahn GmbH: „Stauvermeidung wünschen sich alle, die mit dem Auto unterwegs sind. Aber auch Verkehrssicherheit und Klimaschutz rücken immer stärker in den Fokus eines intelligenten, auf digitale Technologien gestützten Verkehrsmanagements.

Das aus Bundesmitteln finanzierte, rund 15 Mio. Euro teure Gebäude auf dem Leverkusener Mobilitätscampus wurde nach rund 22 Monaten Bauzeit fertiggestellt. Die Verkehrszentrale Leverkusen steuert bereits seit 2013 die Verkehrsbeeinflussungsanlagen auf den Autobahnen in NRW – seit Jahresbeginn 2021 unter dem Dach der neuen Autobahn GmbH des Bundes Niederlassung Rheinland.

Auf rund 580 Richtungskilometern von insgesamt etwa 2.200 Kilometern Autobahn in NRW sind Anlagen zur Streckenbeeinflussung (SBA) installiert, welche die Verkehrszeichen gezielt der Verkehrslage anpassen. Neben der zulässigen Höchstgeschwindigkeit können dies auch Warnhinweise, Überholverbote oder Vorgaben zur Fahrstreifennutzung sein. Hinzu kommen 129 dynamische Wegweiser mit integrierten Stauinformationen (so genannte dWiSta-Tafeln), über die der Verkehr im Fall von Verkehrsstörungen informiert und wenn möglich großräumig über Alternativrouten umgeleitet wird.

Darüber hinaus erfolgt eine Verkehrsbeeinflussung vor allem durch eine Zufluss-Steuerung an mittlerweile 98 Autobahnauffahrten in NRW. Sehr effektiv sind die landesweit sieben Anlagen zur temporären Freigabe des Seitenstreifens. „Durch eine solche Freigabe – zum Beispiel in den Spitzenstunden des Berufsverkehrs – kann die Streckenkapazität in diesen Zeiten um bis zu 30 % erhöht werden“, erläutert Anja Estel, Leiterin der Verkehrszentrale Leverkusen.

Die Anlagen zur Verkehrsbeeinflussung erhöhen die Verkehrssicherheit und verringern Staus und Verlustzeiten zum Teil deutlich. Dadurch entfalten sie eine relevante volkswirtschaftliche Wirkung. Gleichzeitig führt jeder vermiedene oder verkürzte Stau aber auch zu einer Reduzierung klimaschädlicher Abgase.

In der täglichen Praxis erfolgt die Entscheidung über die zu ergreifenden Maßnahmen auf der Basis der digitalen Informationen direkt von den Autobahnen, welche künftig an acht Arbeitsplätzen im Kontrollraum der neuen Verkehrszentrale zusammenlaufen. Ob Kamerabilder, Verkehrsdaten aus Messschleifen oder Informationen zur Witterung – auf insgesamt knapp 100 Monitoren behalten die Operator*innen in drei Schichten rund um die Uhr das Verkehrsgeschehen in NRW im Blick. In enger Abstimmung mit der Polizei und den Fachexpert*innen der Autobahn GmbH passen sie die Steuerung der Telematik sowie die nach außen kommunizierten Verkehrsinformationen den aktuellen Gegebenheiten an.

Die Verkehrszentrale Leverkusen plant, baut und betreibt jedoch nicht nur die Technik auf den Autobahnen – sie übernimmt auch zahlreiche koordinative Funktionen. Speziell dem Baustellenmanagement kommt dabei eine zentrale Rolle zu. Herr Dr. Hendrik Schulte, Staatssekretär des Landes Nordrhein-Westfalen, betont: „In den vergangenen Jahren haben wir in Nordrhein-Westfalen sehr viel in den Aufbau einer effektiven Baustellenkoordination investiert.“  Der Mobilitätscampus Leverkusen mit der unmittelbaren Nachbarschaft von Verkehrszentrale der Autobahn GmbH und Landesmobilitätszentrale des Landesbetriebs Straßenbau NRW steht dabei sinnbildlich für die partnerschaftliche Kooperation aller Akteure.
Da Mobilität nicht an den Landesgrenzen endet, steht auch die überregionale und internationale Vernetzung im Fokus der Verkehrszentrale Leverkusen. „Hervorzuheben sind speziell die strategische und operative Zusammenarbeit mit der Verkehrszentrale Deutschland und Rijkswaterstaat in den Niederlanden“, unterstreicht Stephan Krenz, Vorsitzender der Geschäftsführung der Autobahn GmbH.

Zur Erfüllung all dieser Aufgaben bietet der Neubau künftig Raum für insgesamt 63 Arbeitsplätze. Die vorgelagerte Textilfassade des Gebäudes dient dabei nicht nur als prägnantes Erkennungsmerkmal: Als Sonnenschutz unterstützt sie die Kühlung des klimatisierten Traktes. Verkehrsmanagement und Klimaschutz gehen in Leverkusen somit künftig gleich in mehrfacher Hinsicht Hand in Hand.

Quelle und Foto: Die Autobahn GmbH des Bundes
Niederlassung Rheinland
, (v.l.n.r.) Thomas Ganz, Gerhard Rühmkorf, Staatssekretär Dr. Hendrik Schulte, Stephan Krenz, Dr. Anja Estel