Rotterdam bereitet sich auf den Ansturm vor

Nachdem die Blockade des Suezkanals beseitigt werden konnte und diese wichtige Handelsroute zwischen Ost und West wieder offen ist, berät der Hafenbetrieb Rotterdam proaktiv mit allen Beteiligten (Reedereien, Terminals, Binnenterminals, Hinterlandtransporteure), wie der bald wieder anschwellende Schiffsstrom möglichst reibungslos abgewickelt werden kann. Dies zu bewältigen, wird zweifellos eine herausfordernde Aufgabe; trotzdem denken wir, mit den richtigen Vorbereitungen diesen Zustrom gut abwickeln zu können.

Für die reibungslose Abwicklung von Schiffsladungen ist es wichtig, dass die Auslastung der Terminals weiterhin im Rahmen bleibt. Da ein höheres Aufkommen an Schiffen und Ladung als üblich erwartet wird, ist ein schneller Durchstrom wichtig – ebenso wie ein optimales Gleichgewicht zwischen Import- und Exportladung.

So werden z. B. Vereinbarungen mit den Deepsea-Containerterminals über die Anlieferung von Export-Containern getroffen; denn eine zu frühe Anlieferung von Export-Containern führt zu einer unnötigen Belegung und schränkt den seewärtigen Umschlag von Importcontainern ein. Außerdem ist es wichtig, dass die in Rotterdam ankommenden Container das Terminal so schnell wie möglich verlassen.

Da nicht allen gleichzeitig an den Terminals geholfen werden kann, wird auch an alle Beteiligten in der Logistikkette appelliert zu überprüfen, ob temporäre Änderungen in ihren Prozessen möglich sind. Diese Parteien sind zudem aufgefordert, rechtzeitige, vollständige und korrekte Daten auszutauschen, damit die Lieferkettenpartner proaktiv auf Änderungen eingehen können. So sind z. B. Deepsea-Containerterminals rund um die Uhr geöffnet, was aber nicht für die Öffnungszeiten vieler Containerempfänger gilt.

An dem Tag, an dem das Containerschiff Ever Given wieder flottgemacht wurde, wollten etwa 60 Schiffe über den Suezkanal nach Rotterdam fahren. Bei diesen 60 Schiffen handelt es sich um 56 Containerschiffe, 3 Tanker und 1 Autotransporter.

Zu dem Zeitpunkt, als die Ever Given wieder flott gemacht wurde, lagen etwa 20 dieser Schiffe vor Anker und war für sechs Schiffe die Entscheidung gefallen, den Umweg über das Kap der Guten Hoffnung zu nehmen.

Die Schiffe, die den Rotterdamer Hafen in den nächsten 48 Stunden erreichen, können über die App Shiptracker verfolgt werden.

Nach Informationen, die uns von Dritten zur Verfügung gestellt wurden, werden in der kommenden Zeit stets kleine Gruppen von Schiffen den Suezkanal Richtung Europa im Abstand von 12 bis 15 Stunden durchfahren. Dies reduziert die Wahrscheinlichkeit von extremen Lastspitzen in den Zielhäfen.

In der Zwischenzeit haben sieben der genannten 60 Schiffe ihre Reise nach Rotterdam über den Suezkanal wieder aufgenommen. Normalerweise empfängt der Rotterdamer Hafen durchschnittlich 80 Seeschiffe pro Tag. Etwa 10 % dieser Anzahl, (d. h. durchschnittlich sieben Seeschiffe), kommen über den Suezkanal nach Rotterdam.

Dank des Einsatzes verschiedener digitaler Apps sind Reedereien und Schiffsagenten in der Lage, Hafenbesuche so effizient wie möglich zu planen. Für Importeure, die in den kommenden Wochen mitverfolgen möchten, wann ihr Container entladen wird und sich auf dem Weg zu seinem endgültigen Bestimmungsort befindet, steht ebenfalls ein Online-Service zur Verfügung.

Alle Häfen der Welt verfügen über eine bestimmte Länge von Kaimauern, an denen Schiffe anlegen können. Deepsea-Terminals haben eine mehr oder weniger vorgegebene Anzahl an Kranen zum Ent- und Beladen von Fracht. Diese Rahmenbedingungen bestimmen in hohem Maße, wie schnell Schiffe abgefertigt werden können. Doch auch die Verfügbarkeit der notwendigen Dienstleister wie Festmacher und Lotsen ist nicht unendlich. Mit dem erwarteten Zustrom von Schiffen nach der Deblockierung des Suezkanals bedeutet dies, dass Verzögerungen bei der Abwicklung von Schiffsbesuchen in den Häfen unvermeidlich sind – und das gilt ebenfalls für den Rotterdamer Hafen.

Quelle und Foto: Port of Rotterdam




Es fehlen 340 Lkw-Stellplätze

Überfüllte Raststätten, verkehrswidrig auf Standstreifen oder an den Zufahrten abgestellte Fahrzeuge, verzweifelte Fahrer auf der Suche nach einem Stellplatz – der Mangel an Lkw-Parkplätzen wird auch in Krefeld ein immer größeres Problem. Die Industrie- und Handelskammer (IHK) Mittlerer Niederrhein hat die Situation nun in Kooperation mit der Universität Duisburg-Essen auf 16 Autobahn-Rastanlagen und zwei Autohöfen in ihrem Bezirk (Krefeld, Mönchengladbach, Rhein-Kreis Neuss, Kreis Viersen) untersucht. Demnach fehlen schon jetzt 340 Lkw-Stellplätze in der Region.

„Mit den Folgen dieses Mangels haben unsere Transportunternehmen täglich zu kämpfen“, sagt IHK-Hauptgeschäftsführer Jürgen Steinmetz. „Fahrer und Unternehmen müssen inzwischen zusätzliche Zeit für die Parkplatzsuche einplanen.“ Die Parkplatznot sorgt für Verkehrsstörungen und steigert die Unfallgefahr. Das Fahrpersonal ist oft gezwungen, die Autobahn zu verlassen und Parkmöglichkeiten in Wohn- und Gewerbegebieten zu suchen. „Das führt natürlich zu Konflikten“, so Steinmetz.

In Krefeld ist die Situation besonders problematisch im Hafengebiet. Die Lkw-Fahrer parken ihre Fahrzeuge inzwischen nicht nur direkt am Hafen, sondern auch in den angrenzenden Wohnvierteln. „Die Zustände sind wegen fehlender Ver- und Entsorgungsstrukturen vielfach unhaltbar für alle Beteiligten“, sagt Wolfgang Baumeister, Leiter des IHK-Bereichs Verkehr und Infrastruktur. Er erinnert daran, dass die Fahrer dazu gezwungen sind, ihre gesetzlichen Ruhezeiten einzuhalten. Das Fahrpersonal muss bis zu elf Stunden zwischen zwei Schichten oder bis zu 45 Stunden zwischen zwei Arbeitswochen pausieren.

Mit der Zunahme des Güterverkehrsauskommens wird sich die Situation noch verschärfen. Bis zum Jahr 2030 wird der Stellplatzbedarf im Bezirk der IHK Mittlerer Niederrhein nur an den Autobahnen von heute 936 auf 1.137 steigen. Aktuelle Planungen des Landesbetriebes Straßen.NRW sehen den Neubau von etwa 266 zusätzlichen Lkw-Parkplätzen an Rastanlagen im IHK-Bezirk vor. „Die geplanten zusätzlichen Aus- und Neubauten decken nicht einmal den heutigen Bedarf“, erklärt Steinmetz. „Deshalb müssen weitere Maßnahmen ergriffen werden.“ Beispielsweise sollte über die Schaffung von Parkplätzen abseits der Autobahnen und digitale Stellplatz-Reservierungssysteme nachgedacht werden. Ein guter Ansatz aus Sicht der IHK ist das Online-Parkplatz-Informationssystem für das Hafengebiet Neuss.

Es wird auch darum gehen, die Verlader bei der Lösung des Problems einzubinden. „Schließlich lösen die Handels- und Produktionsbetriebe diese Verkehre aus“, so Steinmetz. „Daher sollten sie auch ihren Beitrag leisten und unter Umständen Parkflächen zur Verfügung stellen – soweit dies möglich ist.“

Die IHK wird nun im nächsten Schritt in den Kommunen, bei den Unternehmen sowie bei den Landes- und Bundesstraßenämtern für Runde Tische werben, um gemeinsame Lösungen zu entwickeln.

Folgende Rasthöfe wurden untersucht: Hoxhöfe Nord, Hoxhöfe Süd, TOTAL Autohof Krefeld, Vierwinden (Süd), Vierwinden (Nord), Herrather-Linde (Süd), Herrather-Linde (Nord), Cloerbruch Nord, Cloerbruch Süd
Bockerter Heide (Nord), Wolfskull (Süd), Geismühle Ost, Geismühle West
Morgensternsheide Ost, Morgensternsheide West, Nievenheim Ost
Nievenheim West, Shell Autohof Pflipsen.

Die Studie „Herausforderung: Lkw-Parken“ ist online abrufbar unter: www.mittlerer-niederrhein.ihk.de/25203

Quelle und Foto: IHK Mittlerer Niederrhein, IHK-Hauptgeschäftsführer Jürgen Steinmetz (l.) und Wolfgang Baumeister, Leiter des IHK-Bereichs Verkehr und Infrastruktur haben die Studie „Herausforderung: Lkw-Parken“ vorgestellt.         




Letzter Eisbrecher verlässt Rotterdam

RPA 20 hat jetzt den Rotterdamer Hafen verlassen. Das Reserve-Patrouillenboot wurde an den Bauunternehmer Zijsling en Zonen BV aus Jutrijp, Friesland, verkauft Dieses Unternehmen ist inzwischen auch Eigentümer des Schwesterschiffs RPA 24. Mit dem Verkauf verlässt der letzte Eisbrecher den Rotterdamer Hafen.

Die Winter sind nicht mehr kalt genug, um eine starke Eisbildung im Rotterdamer Hafen zu verursachen. Vor dem Krieg konnte man noch die Maas von Süd nach Nord überqueren. Die letzten Male, bei denen die RPA 20 als Eisbrecher eingesetzt wurde, waren im Jahr 2012, wo die Delfshavense Schie für die Binnenschifffahrt zugänglich gemacht wurde Das ist zu wenig, um nur dafür ein Schiff in tadellosem Zustand in der Hinterhand haben.

Die RPA 20 wurde als Eisbrecher eingesetzt, weil sie mit einem verstärkten Vordersteven ausgestattet ist. Zum Eisbrechen wurde das Heck mit Ballastwasser zusätzlich beschwert, so dass sich das Schiff ein wenig nach hinten neigte. Dadurch wurde die Schiffsschraube – um Schäden an dieser zu vermeiden – abgesenkt; so konnte der robuste Vordersteven etwas höher über das Eis gleiten. Das Eis brach, sobald das Schiff dagegen fuhr oder darüber hinweg fuhr.

Die RPA20 wurde 1963 auf der Werft Hendriks in Dodewaard, Niederlande, mit der Baunummer 548 gebaut. Das Schiff ist 23,6 Meter lang und 6,2 Meter breit und wurde in den 1990er Jahren noch renoviert.

Bei Hendriks wurde die gesamte Serie in den 1960er Jahren gebaut. Sie bestand aus der RPA20, RPA22, RPA23 und RPA 24. Alle anderen Schiffe waren nicht mehr im Dienst des Hafenbetriebs.

Quelle und Foto: Port of Rotterdam




Suezkanal: Auswirkungen auch am Niederrhein

Der Suezkanal ist wieder befahrbar, doch schon jetzt ist klar: Der Welthandel wird noch Monate aus dem Takt sein. Auf die Seehäfen Antwerpen und Rotterdam rollt bald ein Container-Tsunami zu. Für die Hinterland-Logistik bedeutet das: Umfuhren, umladen, deutlich längere Wartezeiten und zusätzlicher Aufwand. Das wird auch für die Logistiker und Häfen in Duisburg und am Niederrhein herausfordernd sein, rät IHK-Geschäftsführer und Verkehrsexperte Ocke Hamann.

Ein weiteres Problem für den Niederrhein: Ausgerechnet jetzt ist die Güterrennstrecke, die Betuwe-Linie, durch Bauarbeiten für 14 Tage gesperrt. Den Logistikunternehmen stehen anstrengende Wochen bevor.

„Eine solche Situation hat es bislang noch nicht gegeben, allen Beteiligten fehlen Erfahrungswerte. Wir hoffen sehr, dass Bahn und Binnenschifffahrt in dieser Situation nicht den Kürzeren ziehen. Schon heute müssen die Binnenschiffe oft 80 Stunden und mehr in Rotterdam warten, bis sie an den Kai dürfen. Seeschiffe haben Vorfahrt, ihre Liegezeit ist deutlich teurer als die der Binnenschiffe. Wichtig ist, dass jetzt alle Akteure frühzeitig miteinander das Gespräch suchen. Besonders exportorientierte Unternehmen sollten zeitnah ihre Planungen überprüfen“, rät Hamann.

Quelle und Foto: Niederrheinische IHK



HGK Shipping gibt Bau eines Tankers in Auftrag

Die HGK Shipping setzt den nächsten Meilenstein für eine nachhaltige und innovative Binnenschifffahrt: Ende März hat die Reederei den Bau eines Typ C Tankers in der niederländischen Werft Scheepsreparatiebedrijf De Gerlien van Tiem in Auftrag gegeben, welcher den heutigen sowie zukünftigen Anforderungen an die Binnenschifffahrt gerecht werden soll.

Die HGK Shipping führt damit ihr strategisches Neubauprogramm für die unternehmenseigene Binnenschiffsflotte unter dem Motto „Innovation & Sustainability“ zielstrebig fort.

Mit dem flexibel einsetzbaren Tankmotorschiff „Synthese 18“ realisiert das Unternehmen abermals ein niedrigwasseroptimiertes Konzept in Kombination mit einer alternativen Antriebsstrangtechnologie, diesmal für flüssige Chemieprodukte.

Norbert Meixner, Business Unit Director Liquid Chemicals, HGK Shipping: „Nach der ‚Gas 94‘, die ab Herbst für die HGK Gas Shipping im Einsatz sein wird, setzen wir den Ausbau unserer Flotte mit besonders zukunftsfähigen Schiffen nun auch im Bereich Liquid Chemicals fort. Ein wichtiger Schritt für uns, denn in der Chemielogistik sind Innovation und Nachhaltigkeit von grundlegender Bedeutung, um der Industrie die passenden Transportlösungen bieten zu können – heute ebenso wie in der Zukunft.“

Die Indienststellung des neuen Chemietankschiffes soll bereits 2022 erfolgen. Die Schiffswerft De Gerlien van Tiem mit Sitz im niederländischen Druten hat bereits mehrfach einzigartige und komplexe Konzepte im Auftrag der Reederei umgesetzt, zuletzt den Umbau eines Dry Cargo Coasters zu einem Liquid Chemicals Coaster. Diese Partnerschaft wird nun mit der Vertragsunterschrift vom 26. März 2021 fortgesetzt.

„Wir freuen uns, diesen innovativen Typ C Tanker mit De Gerlien van Tiem zu realisieren. In das Konzept sind bei der HGK Shipping über Monate praxisorientierte Besonderheiten und Optimierungspotenziale eingeflossen. Letztlich hat De Gerlien van Tiem unser Engineering-Konzept bestmöglich aufgegriffen und uns mit ihrer technischen Spezifikation überzeugt,“ sagt Tim Gödde, Business Unit Director Ship Management, HGK Shipping, und ergänzt: „Unsere beiden Unternehmen verbindet eine enge Zusammenarbeit, die seit Jahren Bestand hat. Im Rahmen diverser gemeinsamer Projekte konnten wir uns bereits eingehend von der Kompetenz und Qualitätsarbeit des Werftteams überzeugen.“

Als langjähriger Partner der chemischen Industrie versorgt die HGK Liquid Chemicals verschiedene Industrien mit flüssiger Leicht- und Schwerchemie sowie mit nicht gefährlichen Flüssiggütern. Die Tankschiff-Flotte des Unternehmensbereichs befördert jährlich zusammen rund 6 Mio. Tonnen Flüssiggüter auf dem Rhein und seinen Nebenflüssen, im nordwestdeutschen Kanalgebiet sowie in Belgien, Frankreich und den Niederlanden.

Quelle und Foto: HGK Shipping, am 26. März zeichnete die HGK Gruppe einen Vertrag mit der niederländischen Werft De Gerlien van Tiem B.V. für den Bau der Synthese 18. Von rechts nach links: Eric Rietveld, Marijke van Tiem und Marcel van Tiem (Scheepsreparatiebedrijf De Gerlien van Tiem) sowie Tim Gödde und Adrian Sauer (HGK Shipping). 




8 Prozent weniger in NRW-Binnenhäfen

In den nordrhein-westfälischen Binnenhäfen wurden im Jahr 2020 rund 106,5 Millionen Tonnen Güter umgeschlagen. Wie Information und Technik Nordrhein-Westfalen als Statistisches Landesamt mitteilt, lag der Güterumschlag damit um 8,0 Prozent unter dem Ergebnis des Vorjahres und um 16,7 Prozent niedriger als im Jahr 2017.

Bei gut einem Viertel (28,0 Prozent) der beförderten Tonnage handelte es sich im Jahr 2020 um Gefahrgut. Die wichtigste Binnenwasserstraße in Nordrhein-Westfalen ist der Rhein. Drei Viertel (75,6 Prozent) der Güter wurden 2020 auf dieser Wasserstraße umgeschlagen.

Güterumschlag von Binnengüterschiffen in den NRW-Binnenhäfen
Güterabteilung 2019 2020
in Millionen Tonnen Veränderung1)
1) gegenüber dem  Vorjahr
Insgesamt 115,8 106,5 −8,0 %
  darunter
    Erze, Steine und Erden u. Ä. 33,3 29,4 −11,7 %
    Kokerei- und Mineralölerzeugnisse 22,6 22,0 −2,8 %
    Kohle, rohes Erdöl und Erdgas 15,8 12,2 −22,6 %
    chemische Erzeugnisse 13,8 13,2 −4,2 %

Zwischen 2017 und 2020 sanken die Umschlagmengen der Binnenschiffahrt in NRW in nahezu allen Güterabteilungen. Der Rückgang geht in diesem Zeitraum aber insbesondere auf die niedrigeren Tonnagen in den Güterabteilungen „Erze, Steine und Erden, sonstige Bergbauerzeugnisse” (−7,2 Millionen Tonnen; −19,7 Prozent) und „Kohle, rohes Erdöl und Erdgas” (−6,6 Millionen Tonnen; −35,2 Prozent) zurück.

Wie die Statistiker weiter mitteilen, war beim Containerumschlag im Jahr 2020 ein Rückgang von 1,5 Prozent auf rund 1 115 500 TEU (Twenty-foot Equivalent Unit) zu verzeichnen: Der Empfang von Containern (rund 526 000 TEU) war dabei um 3,1 Prozent niedriger, der Containerversand blieb mit rund 589 400 TEU zum Jahr 2019 nahezu unverändert. Die in Containern beförderte Tonnage stieg um 7,0 Prozent.

Die beförderte Zahl an Containern wird in sog. TEU gemessen. Ein TEU entspricht einem ISO-Container, der 6,058 Meter lang, 2,438 Meter breit und 2,591 Meter hoch ist.

Quelle und Grafik: IT.NRW




Neue Geländewagen mit trailerbarem Boot

Unwegsames Gelände, flexible, zeitgerechte Einsatzbewältigung trotz weiter Strecken vor allem an den norddeutschen Kanälen, aber auch auf dem Baldeneysee oder Flüssen – für die Wasserschutzpolizei NRW dank der drei neuen Land Rover samt trailerbarem Boot kein Problem.

Mit Wachstandorten im gesamten Land sorgen die Wasserschützer des Polizeipräsidiums Duisburg für die Sicherheit auf 900 Kilometern schiffbarer Wasserstraßen in NRW und Teilen von Niedersachsen. Das entspricht in etwa der Strecke von Flensburg nach München. Im Zuge der Neuorganisation, vor allem im Norden und Nordosten von NRW, sind die Wasserschutzpolizisten aus Minden zukünftig für den Kanalbereich in Bramsche zuständig. Der „Gewässerwachbereich“ von Bergeshövede wird aus Münster angesteuert. Mit einem Boot auf dem Wasser braucht man wesentlich länger, als mit dem Auto auf der Straße. Daher ist es eine sinnvolle Option, die Mannschaft samt Boot mit dem Land Rover über die Straße zum Einsatzort zu bringen: Die 245 PS-starken, allradangetriebenen Geländewagen bringen das über zwei Tonnen schwere Gespann zügig quer durch NRW zu Anlegestellen. Trotz Schnee, Sand oder Matsch schafft es der Land Rover mit Off-Road-Bereifung, das Boot und die Besatzung sicher ins Wasser zu lassen. Ab da bringen zwei 100-PS-Außenbordmotoren von Honda die Wasserschützer in der komplett aus Aluminium hergestellten WSP 31 zum Einsatzort.

Das Land bezahlte über 300.000 Euro für die neuen Einsatzmittel. Erst vergangenen November hatte Innenminister Herbert Reul in Münster ein neues, 1,1 Millionen Euro teures Kanalstreifenboot in Münster vorgestellt. Bei der Schlüsselübergabe am Freitag (26. März) an der Anlegestelle „Rheinorange“ in Duisburg-Kaßlerfeld betont der Leiter des Referats „Einsatz im täglichen Dienst“ des Innenministeriums, Ingo Dudenhausen: „Wir müssen in die Polizei investieren. Nur mit gut funktionierendem, zeitgemäßem Equipment ist eine professionelle Einsatzbewältigung zu Wasser, zu Lande und in der Luft möglich.“ Damit nicht nur „gute“, sondern allen Anforderungen gerechte Ausstattung zum Einsatz kommt, arbeiten mehrere Behörden eng zusammen. Das LZPD (Landesamt für Zentrale Polizeiliche Dienste) ist grundsätzlich für alles rund um die Beschaffung zuständig. Die fachliche Komponente und Erfahrungswerte bringen die Polizistinnen und Polizisten der Wasserschutzpolizei mit ein. Dem stellvertretenden Leiter der Wasserschutzpolizei Sven Stankowski ist die Einbindung in die Anschaffungsprozesse sehr wichtig: „Unsere Kollegen und Kolleginnen müssen mit Material und Ausrüstung jeden Tag bei Wind und Wetter arbeiten – sie wissen genau, worauf es ankommt.“ Die für die Wasserschutzpolizei zuständige Polizeipräsidentin von Duisburg, Dr. Elke Bartels, hat in ihrer bisher zehnjährigen Amtszeit für einige „Renovierungen“ in ihrem Zuständigkeitsbereich gesorgt. Ob neue Liegenschaften wie in Ruhrort, mehr Büros oder eben Boote – auch für sie sind Investitionen für die Ordnungshüter unerlässlich: „Ein weiterer Schritt in Sachen Effizienz und Leistungsstärke, mit dem unsere Wasserschützer für die Zukunft gut aufgestellt sind.“

Quelle und Foto: Pressestelle Polizei Duisburg




Erster Schiffsanlauf bei der HHLA in Triest

Am Samstag, 20. März 2021 hat der RoRo-Frachter „Ulusoy 14“ bei HHLA PLT Italy in Triest festgemacht. Es ist der erste kommerzielle Schiffsanlauf an dem neuen Multifunktionsterminal, der sich seit Jahresbeginn mehrheitlich im Besitz der Hamburger Hafen und Logistik AG (HHLA) befindet. Empfangen wurde das Schiff unter anderem von Vertretern der Reederei, der Port Authority, Terminal-Mitarbeitern und von dem neu ernannten Geschäftsführer von HHLA PLT Italy, Antonio Barbara.

Die M/S „Ulusoy 14“ ist eine RoRo-Fähre von Ulusoy Sealines mit Sitz in der Türkei. Die Reederei verfügt über langjährige Erfahrung im Mittelmeer-Verkehr und wird in Italien durch den Generalagenten Samer & Co. Shipping vertreten. Das Schiff fährt im regelmäßigen Liniendienst zwischen Cesme, westlich von Izmir in der Türkei gelegen, und dem Adria-Hafen Triest. Zukünftig wird Ulusoy Sealines jeden Samstag HHLA PLT Italy anlaufen, um Lkw, Trailer und Wechselbehälter zu löschen und zu laden. Das Schiff hat eine Länge von 208 Metern und eine Kapazität von 4.100 Lademetern. Für den RoRo-Umschlag steht bei HHLA PLT Italy eigens eine neue Rampe mit einer Breite von 35 Metern zur Verfügung, um die neueste Generation von im Mittelmeer einge-setzten RoRo-Schiffen abzufertigen.

Philip Sweens, Geschäftsführer HHLA International: „Ich freue mich sehr, dass wir Ulusoy Sealines als Kunden für unseren neuen Adria-Terminal gewonnen haben. Die HHLA hat gemeinsam mit ihren italienischen Partnern und einer hoch motivierten Belegschaft in den vergangenen Monaten intensiv an dem erfolgreichen Betriebsstart von HHLA PLT Italy gearbeitet. Mein ausdrücklicher Dank gilt zudem der Port Authority Trieste sowie allen beteiligten Behörden und Genehmigungsstellen, die mitgeholfen haben, diesen Erstanlauf zu ermöglichen.“

Mesut Cesur, General Manager Ulusoy Sealines Management SA: „Wir gratulieren der HHLA zu ihrer Investition in den HHLA PLT İtaly Terminal in Triest und zum Betriebsstart mit der M/S ‚Ulusoy 14‘ als erstem Schiff. Wir sind stolz darauf, die erste Reederei zu sein, die den PLT-Terminal unter dem Management der HHLA anläuft. Wir betrachten die HHLA als weltweit bekannten und sehr erfahrenen Terminal- und Hafenbetreiber. Wir wünschen der HHLA viel Erfolg bei unserer gemeinsamen Zusammenarbeit und bei der zukünftigen Führung ihres neuen Terminals in Italien. Außerdem möchten wir der Hafenbehörde von Triest und unserem Geschäftspartner Samer & Co. unseren aufrichtigen Dank für ihren großen Einsatz und ihre Kooperation für den Betriebsstart des PLT-Terminals aussprechen.“

Antonio Barbara hat Anfang März die Geschäftsführung am neuen HHLA PLT Italy-Terminal in Triest übernommen. Der 46-Jährige mit italienischer und türkischer Staatsbürgerschaft verfügt über mehr als 20 Jahre Erfahrung in Führungspositionen in der Hafenwirtschaft. Durch seine bisherigen beruflichen Stationen ist er zudem hervorragend in der maritimen Industrie im Mittelmeerraum vernetzt. Barbara arbeitete zuvor als Geschäftsführer und in Leitungsfunktionen für Terminalunternehmen in Genua und Salerno (Italien) sowie Gemlik (Türkei).

„Wir freuen uns sehr, dass wir mit Antonio Barbara einen versierten und erfahrenen Manager für den neuen HHLA-Terminal in Triest gewinnen konnten. Mit seiner Expertise in der Führung und Entwicklung von Multipurpose-Terminalanlagen sowie seiner Vertriebserfahrung passt er ausgezeichnet zu unserem Team“, so Sweens, der als Geschäftsführer von HHLA International das Auslandsgeschäfte des Hamburger Konzerns verantwortet. „Ich wünsche ihm für seine neuen Aufgaben viel Erfolg und freue mich auf die Zusammenarbeit.“

Quelle und Foto: HHLA




Minister Wüst eröffnet neues Logistik-Center in Langenfeld

Die Zukunft der Mobilität ist digital und vernetzt – das gilt auch für die Citylogistik, den Waren- und Güterverkehr in Innenstädten. Gerade in urbanen Regionen können Online-Supermärkte die Versorgung mit Lebensmitteln unterstützen. Das Unternehmen Picnic hat nun in Langenfeld ein drittes sogenanntes „Fulfillment-Center“ in Nordrhein-Westfalen eröffnet. Dabei handelt es sich um eine Lagerhalle, in der auch Kundenbestellungen zur Auslieferung abgefertigt werden. Wenige Stunden nach Anlieferung wird die Ware umgeschlagen und an die Kunden ausgeliefert.

„Intelligente Citylogistik ist Voraussetzung dafür, Mobilität in unseren Städten besser und sauberer zu machen. Waren und Güter in kleinen, emissionsarmen Fahrzeugen auszuliefern kann dazu einen Beitrag leisten“, sagte Verkehrsminister Hendrik Wüst.

Picnic liefert Lebensmittel und Drogerieartikel direkt nach Hause. Der Einkauf wird über eine Handy-App bestellt. In den Warenlagern werden die Einkäufe zusammengestellt und dann mit Elektrofahrzeugen in einem festgelegten Zeitfenster ausgeliefert. Um die besten Lieferwege zu finden, nutzt das Unternehmen ein Routing-System, das auf künstlicher Intelligenz basiert.

Der Lieferverkehr in den Innenstädten nimmt in Nordrhein-Westfalen stetig zu. Deshalb strebt das Land an, Verkehr zu vermeiden, Warenströme auf emissionsarme Fahrzeuge umzulagern und Verkehrsflüsse zu verbessern. Das Land unterstützt zum Beispiel Kommunen dabei, maßgeschneiderte Mobilitätskonzepte für eine intelligente und nachhaltige Citylogistik zu erstellen und fördert sie über die Förderrichtlinie vernetzte Mobilität und Mobilitätsmanagement. Über diese Richtlinie wird unter anderem ein Projekt der IHK Mittlerer Niederrhein gefördert. Bei dem Projekt handelt es sich um eine Studie zum Thema „Mikro-Depots“ am Beispiel der Kommunen Krefeld, Mönchengladbach und Neuss. Dadurch sollen intelligente Logistiklösungen erarbeitet werden, für eine bessere, sichere und saubere Mobilität in Nordrhein-Westfalen.

Quelle: und Foto: Ministerium für Verkehr des Landes Nordrhein-Westfalen, Foto: Ministerium für Verkehr des Landes Nordrhein-Westfalen/ Ralph Sondermann




Arbeiten in einem aus PET-Abfall gedruckten ‚Iglu‘

In der Grofsmederij auf dem RDM-Gelände in Rotterdam wurde der erste, aus einem 3D-Drucker stammende Arbeitsbereich in Gebrauch genommen. Der Arbeitsbereich wurde mit PET-Abfällen aus der (Hafen-)Industrie in De Werkplaats im M4H-Gebiet gedruckt. Das sogenannte R-IGLO wurde, im Auftrag von Royal3D, von der ArchiTech Company entwickelt. Gemeinsam mit lokalen Unternehmern sucht der Hafenbetrieb Rotterdam nach nachhaltigen Entwicklungen. Das R-IGLO ist dafür ein gutes Beispiel.

Diese nachhaltige Immobilienlösung trägt wegen ihres charakteristischen Äußeren mit hohem Erkennungswert den Namen R-IGLO. Der Buchstabe „R“ steht für Reusable, Recycled, Rotterdam und Royal3D. Die ArchiTech Company konzipierte die Form und das charakteristische Muster des Iglus. Die Konstruktion setzt sich aus flexibel einzupassenden Elementen verschiedener Formate zusammen. Der modulare Charakter sorgt dafür, dass die losen Elemente einfach zu transportieren und aufzubauen sind. Hierdurch können sie auch problemlos demontiert oder gelagert werden.

Das R-IGLO wurde aus recyceltem, aus dem Rotterdamer Hafen stammendem PETG-Material, das mit 30 % Glasfaser verstärkt wurde, gedruckt. Mit dem Continuous Fibre Additive Manufacturing (CFAM)-Drucker von Royal3D in De Werkplaats im M4H-Gebiet ist es möglich, im industriellen Maßstab zu drucken. Die Maschine druckt mindestens 15 kg pro Stunde und kann Objekte mit einem Umfang von 4x2x1,5 Meter drucken. CFAM sorgt für eine kontinuierliche Faserhinzufügung zum Druckmaterial, wodurch die Materialstärke und -steifigkeit beträchtlich steigt.

Das R-IGLO ist ein Pilotprojekt des Hafenbetriebs Rotterdam, das jetzt in der Grofsmederij auf dem RDM-Gelände in Rotterdam genutzt und getestet wird. Der Hafenbetrieb Rotterdam ist, in seiner Rolle als Betreiber, für alle Immobilien auf RDM verantwortlich. Real Estate Manager Ria Hoogendoorn: „Der Hafenbetrieb Rotterdam legt Wert darauf, Nachhaltigkeit und Innovation im Immobiliensektor zu stimulieren. Aus diesem Grunde kooperieren wir mit Unternehmern aus dem Rotterdam Makers District. Hier wird an Innovationen für eine nachhaltige Zukunft gearbeitet. Als mir die Frage vorgelegt wurde, eine Lösung für einen beheizten Arbeitsbereich in einer großen Hafenhalle zu finden, wollte ich diese Gelegenheit gerne nutzen, eine Pilotlösung für eine kreislauforientierte und lokale Lösung zu kreieren.“

Der Rotterdam Makers District setzt sich aus M4H Rotterdam und RDM Rotterdam zusammen. Im Rotterdam Makers District lassen sich Unternehmer und Wissenseinrichtungen nieder, die an Erfindungen für die Wirtschaft der Zukunft arbeiten. Start-Ups erhalten hier die Möglichkeit, zu etablierten Unternehmen heranzuwachsen. Junge Leute kommen hier mit Technik in Kontakt. Durch neue, manchmal spontane Kooperationen können neue Technologien entstehen, die dann vor Ort getestet werden und zur Anwendung kommen. Das Gebiet ist für die gesamte Region zugleich „Schmiede“, Versuchsfeld und Schaufenster. Kollektivität bildet die Basis für Kreislaufwirtschaft: Wissen, Raum und Ströme werden in physischen und digitalen Netzwerken geteilt.

Quelle und Foto: Port of Rotterdam