Baumstämmen aus dem Rotterdamer Hafen

Aufgrund von Totholz nimmt der Export von Containern in Europa enorm zu. Seit 2018 sind 180.000 Hektar deutscher Wald durch Dürre und den Vormarsch des Borkenkäfers verloren gegangen. Dieses Holz wird in großem Umfang zum Beispiel aus Rotterdam nach China exportiert. Bevor die Ladung auf die Reise gehen kann, muss sie zunächst in einer so genannten Begasungsstation, zum Beispiel im Waalhaven-Gebiet, behandelt werden. Anschließend wird der Container per Binnenschiff zu den Tiefseeterminals auf der Maasvlakte und danach in Richtung Asien transportiert.

Jedes Jahr verlassen Hunderttausende von Containern, die mit allerlei Arten von Holz gefüllt sind, Europa in Richtung China. In einem Großteil davon befinden sich Baumstämme, die China dann selbst zu Endprodukten verarbeitet. In diesem Zusammenhang sind beispielsweise Spanplatten oder Möbel zu nennen.

Zur Abtötung von Insekten in den Containern setzte man früher ein Insektizid ein. Beim Sägen des Holzes in China jedoch kamen noch immer lebendige Insekten unter der Borke hervor. Aus diesem Grund fordert China seit einigen Jahren die Begasung oder eine Wärmebehandlung von mit Baumstämmen gefüllten Containern, bevor die Container auf die Reise nach China gehen.

Aufgrund von Trockenheit und Hitze in den letzten beiden Sommern hat sich der Borkenkäfer in den deutschen Wäldern eingenistet. Bei Trockenheit enthalten die Bäume weniger Harz. Hierdurch kann sich der Borkenkäfer einnisten und ausbreiten, wodurch hektargroße Flächen Baumbestand verloren gehen.

China ist ein sehr bedeutender Abnehmer des Totholzes. Dieses Totholz wird für allerlei Anwendungen eingesetzt, die Europa seinerseits danach wiederum importiert, wie z. B. Gitarren, Möbel und Baumarktprodukte für Heimwerker, die in den letzten Monaten, u.a. durch COVID-19, schon recht aktiv waren.

Die Begasung der Container ist für den Export dieses Holzes zwingend vorgeschrieben. Durch diese Begasung stirbt der Borkenkäfer. So kann die Verbreitung des Borkenkäfers vermieden werden. Aufgrund solcher Containertransporte ist nämlich die Gefahr groß, dass sich der Borkenkäfer in Wäldern anderer Länder einnistet.

Die Begasung, auch Quarantänebehandlung genannt, ist daher Pflicht. In den vergangenen zwei Monaten hat Kwaliteit Gasmeting Nederland (KGN), als Spezialist für Begasung und Gasmessung, mehr als 2.400 Container mit Totholz begast. KGN verzeichnet eine Zunahme der Behandlungen um 350 Prozent im Vergleich zum letzten Jahr.

Die Nachfrage nach Begasung in der Region Rotterdam ist enorm gestiegen, weil in den Nachbarländern nicht genügend Kapazitäten vorhanden sind. KGN verfügt über eine Kapazität von drei Gaskammern im Rotterdamer Hafen, im Waalhaven und auf der Maasvlakte.

„Der Vorteil unserer Standorte besteht darin, dass wir LKW-, Binnenschiff- sowie Bahnvolumina entgegennehmen können. Wir haben derzeit eine Kapazität von mehr als 500 Containern pro Lauf“, äußert sich Dennis de Roo.

KGN ist ein Joint Venture zwischen der EWS-Group und Van Donge & de Roo (oder kurz gesagt der D&R-Group). Die EWS-Group ist als Spezialist für Begasung, alle Formen von Schädlingskontrolle, Gasmessungen und Belüftung von Containern in Europa tätig.

Van Donge & de Roo ist ein Logistikdienstleister, der weltweit in den Bereichen See- und Luftfracht, Zoll, intermodaler Transport per Binnenschiff/Zug und Depotdienstleistungen in Antwerpen und Rotterdam tätig ist.

Dies versetzt KGN in die Lage, ein komplettes Begasungsdienstleistungspaket anzubieten, und zwar von der Begasung bis hin zur Regelung von Transport, Zollabfertigung und Zertifizierungen.

Quelle und Foto: Port of Rotterdam

 




GEODIS veröffentlicht jährlichen Bericht

In diesem Bericht mit dem Titel „Sicherung der Lieferketten“ geht GEODIS auf die Höhepunkte des Jahres 2019 ein. Ein Jahr, das von einer starken und stabilen Führung, dem neuen Strategieplan, Ambition 2023 und der Entschlossenheit zur Schaffung nachhaltiger Werte geprägt ist. Ausschlaggebend für den Erfolg der Unternehmensgruppe waren eine vertrauensvolle Beziehung zu ihren Stakeholdern, eine erfolgreiche Reorganisation, eine starke Innovationskultur und konkrete CSR-Verpflichtungen.


Trotz der schleppenden globalen Wirtschaftslage erzielte die Unternehmensgruppe solide Finanzergebnisse, indem sie konsequent ihre Ziele im Hinblick auf ihre soziale und ökologische Verantwortung verfolgte und somit ihre Rolle als engagierter Branchenführer bestätigte. Sowohl finanzielle als auch nicht finanzielle Indikatoren sowie externe Bewertungen spiegeln diese Ergebnisse wider:

  • 87% zufriedene Kunden,
  • 91% der Mitarbeiter sind zufrieden (87% im Jahr 2017),
  • Mehr als 13.000 Neueinstellungen,
  • 223 Mio. € Cashflow aus wiederkehrenden Operationen,
  • In Gartners „Magic Quadrant“ -Report als „Leader“ anerkannt,
  • Stufe „Gold“, die höchste Punktzahl, die jemals erzielt wurde (Punktzahl 72/100 **) und von EcoVadis vergeben wurde,
  • CDP * A-Rating, das höchste jemals erreichte Rating.

Damit gehört die Unternehmensgruppe zur Kategorie der Konzerne, die bei der Kontrolle und Reduzierung ihrer Treibhausgasemissionen führend sind. GEODIS hat seine globale Digitalisierungsstrategie optimiert, insbesondere durch sein Programm „Odyssey“, das darauf abzielt, die Prozesse der Unterstützungsfunktionen zu verbessern und sein Produktportfolio mithilfe innovativer digitaler Lösungen zu erweitern.

Das Jahr war auch geprägt von der Einführung eines neuen Express-Lieferservices für High-Tech-Kunden von Hongkong nach Mexiko („AirDirect Mexico“). Hinzu kamen mehrere größere Vertragsverlängerungen und die Eröffnung neuer Standorte, darunter 100.000 m² für ein großes E-Commerce-Unternehmen. GEODIS ist fest davon überzeugt, dass sich ein erfolgreiches Unternehmen durch eine perfekte Logistik auszeichnet. Seine Rolle als Wachstumspartner für seine Kunden manifestiert sich auch durch seinen neuen Markenauftritt. Der neue Slogan „Keep Rising“ steht für Belastbarkeit und Erfolgsorientierung.

GEODIS ist ein weltweit führendes Transport- und Logistikunternehmen, anerkannt für sein Engagement, die logistischen Herausforderungen seiner Kunden zu meistern. GEODIS überzeugt durch seine fünf Geschäftsfelder (Supply Chain Optimization, Freight Forwarding, Contract Logistics, Distribution & Express und Road Transport), seine direkte Präsenz in 67 Ländern sowie ein weltweites Netz in mehr als 120 Ländern. Das Unternehmen belegt in Frankreich den ersten, in Europa den sechsten und weltweit den siebten Rang unter den Logistikdienstleistern. Im Jahr 2019 zählte GEODIS mehr als 41.000 Mitarbeiter und erwirtschaftete einen Umsatz von 8,2 Milliarden Euro.

Quelle und Foto: Geodis

 




Stadtwerke Neuss mit gutem Jahresergebnis

Die Stadtwerke Neuss haben im Geschäftsjahr 2019 nach Steuern und nach Ausschüttung an die Minderheitsgesellschafter einen Konzerngewinn von rund13 Millionen Euro (2018: 9,3 Mio €) erwirtschaftet. Das Ergebnis liegt deutlich über dem Planansatz und resultiert aus einem soliden, teilweise auch erfreulichen Geschäftsverlauf sowie einmaligen Sondereffekten.

Die Umsatzerlöse der Stadtwerke Neuss sind im abgelaufenen Jahr auf 209,2 Mio € (2018: 195 Mio € / + 7 Prozent) gestiegen.
Die Bilanzsumme der Stadtwerke Neuss und der von ihr ebenfalls gesteuerten Gesellschaften Infrastruktur Neuss AöR, Tiefbaumanagement Neuss und Abfall- und Wertstofflogistik Neuss GmbH hat im Jahr 2019 rund 1,05 Milliarden Euro betragen.

Der klassische Energievertrieb war auch 2019 durch weiter anhaltenden Wettbewerbsdruck bei Haushalts-, Gewerbe- und Industriekunden geprägt. Dennoch konnte die Stadtwerke Neuss Energie und Wasser GmbH ein Ergebnis über dem Planansatz erzielen. Der Stromabsatz stieg gegen den allgemeinen Branchentrend auf 362 GWh (2018: 354 GWh). Erfreulicherweise konnte hier ein deutlicher Anstieg bei Geschäftskunden erzielt werden. Auch die Entwicklung im Privatkundengeschäft verlief wesentlich besser als geplant. Zusätzliche vertriebliche Maßnahmen und weiter verstärkte Serviceaktivitäten auf analogem und digitalen Gebiet zeigten beachtliche Erfolge. Der Gasabsatz stieg auf 1.606 GWh (2018: 1.465 GWh). Dies ist sowohl auf den Zuwachs bei Tarifkunden wie auch auf den erneuten Zuwachs bei Sondervertragskunden zurückzuführen. Der Wasserabsatz ist im Ver-gleich zum Vorjahr erneut deutlich gestiegen, auch wegen des warmen Sommers. Der Fernwärmeabsatz stieg auf 19,1 GWh. (2018: 18,8 GwH) leicht an.

Im Jahr 2019 haben die Stadtwerke Neuss ihre bewährte Drei-Säulen-Strategie bestehend aus dem klassischen Energiegeschäft in den Bereichen Vertrieb und Netze, Projekten im Bereich der Erneuerbaren Energien in Eigenregie und mit Partnern, bei den Energiedienstleistungen sowie dem Contracting-Geschäft erfolgreich fortgesetzt. Die beiden eigenen Windräder bei Neuss-Hoisten befinden sich seit 2017 im Regelbetrieb und erzielen seitdem die geplanten Erträge. Die Windräder produzieren CO2-freien Strom zur Versorgung von rund 3.100 Haushalten. Über Kooperationen sind die Stadtwerke Neuss an der Erzeugung von Erneuerbaren Energie in Deutschland und Europa beteiligt. An der Thüga Erneuerbare Energien GmbH (ThEE) halten die Stadtwerke Neuss acht Prozent der Anteile. Die ThEE betreibt inzwischen Wind- und Solarparks mit einer Gesamtleistung von über 300 Megawatt. Das ist ein Zuwachs von 10 Prozent seit dem 31.12.2018.  In Neuss und Umgebung ha-ben die Stadtwerke seit Anfang 2019 über 50 Solaranlagen über ihr Contracting-Modell „sonnen|strom“ erfolgreich realisiert.

Die Stadtwerke Neuss bauen die Elektromobilität in Neuss weiter aus. Zum Stichtag 31. Dezember 2019 waren insgesamt bereits über 100 Ladepunkte (31. Dezember 2018: 30) auf Neusser Stadtgebiet installiert. Die Ladesäulen befinden sich im öffentlichen, halböffentlichen als auch im gewerblichen und privaten Bereich. Zudem beteiligen sich die Stadtwerke Neuss seit 2018 als Konsortialführer am Forschungsprojekt „Electric City Neuss“ gemeinsam mit der Stadt Neuss und der Universität Wuppertal. Ziel ist es, konkrete Erkenntnisse für die Ausrichtung der Stromnetze der Zukunft zu gewinnen.

Die Digitalisierung bei den Stadtwerken Neuss ist auch in 2019 weiter vorangeschritten. Die Robotic Process Automation (RPA) ist in der Kundenabrechnung der Stadtwerke Neuss Energie und Wasser GmbH erfolgreich zum Einsatz gekommen. Softwareroboter übernehmen dabei im Zuge der Prozessautomatisierung bislang manuelle Tätigkeiten. Die Mitarbeiter haben somit zusätzliche Kapazitäten für den Kundenservice und die Kundenbetreuung bekommen. Die Stadtwerke haben zudem bisher von einem Dienstleister erbrachte Leistungen wieder reintegriert.

Die Verkehrsbetriebe der Stadtwerke Neuss haben im Jahr 2019 insgesamt 23,0 Millionen Fahrgäste befördert. Die Vorjahreszahlen wurden damit erfreulicherweise leicht gesteigert. Auch das wirtschaftliche Ergebnis hat sich im Rahmen weiterer Optimierungen erfreulich entwickelt. Die Stadtwerke Neuss bieten seit dem Frühjahr 2019 eine neue Version der „neuss mobil“-App für Nahverkehrskunden an. Über die kostenlose App ist ein mobiler Ticketkauf möglich. Federführung für den Verkehrs-verbund Rhein-Ruhr haben die Stadtwerke Neuss inzwischen in einem breit angelegten Feldtest den Luftlinienkilometer basierten elektronischen Tarif „nextTicket 2.0“ gestartet. In Kürze werden die Stadtwerke zudem ein digitales Car-Sharing-Angebot an einer Mobilstation in der Neusser Innenstadt starten. Die Stadtwerke Neuss entwickeln somit vom Busbetreiber zum umfassenden Mobilitätsdienstleister.

Die Freizeiteinrichtungen der Stadtwerke Neuss konnten mit 759.000 Gästen in den Schwimmbädern, der Eissporthalle und dem WELLNEUSS in 2019 eine nahezu konstante Besucherzahl erreichen. Das ist beachtlich, da die Eröffnung der Freibadsaison im Südbad nach dem Neubau des Außenbereichs wie geplant aber später als normal erfolgen konnte. Der neue Außenbereich mit einem großen, attraktiven Kinderbereich, dem erneuerten 50-Meter-Becken und dem neuen Dusch- und Umkleide-haus wurde von den Badegästen sehr gut angenommen. Neben der Investition in die Sanierung des Südbad-Außenbereichs wurde im Sommer 2019 die erste Phase der Sanierung des Stadtbads erfolgreich durchgeführt. Die zweite Phase steht in diesem Sommer an. Sehr erfreulich entwickelte sich auch die Saunalandschaft WELLNEUSS. Nach der Erweiterung und Modernisierung im 2018 konnte im vergangenen Jahr die Besucherzahl wieder gesteigert werden. Die Umsätze lagen 7 Prozent höher als im Jahr zuvor.

Die Stadtwerke-Contracting-Tochter gc Wärmedienste GmbH hat im zurückliegenden Jahr den Umsatz erneut gesteigert. Inzwischen hat „german contract“ bundesweit über 2.900 Objekte mit modernen Wärmeanlagen ausgestattet.

Die Gesamtinvestitionen der Stadtwerke Neuss erreichten im Jahr 2019 ohne Finanzanlagen rund 31 Millionen Euro einen neuen Rekordwert. Schwerpunkte waren Investitionen in Gas- und vor allem Stromnetzanlagen, E-Mobilität, das Contracting und die Sport- und Freizeiteinrichtungen. Im ersten Quartal 2020 konnte von Mitarbeitern der Infrastruktur Neuss, des Tiefbaumanagements Neuss und von den Stadtwerken das neue Verwaltungsgebäude auf der Moselstraße bezogen werden. Die Zusammenarbeit in diesem Gebäude mit modernen Arbeits-plätzen soll die weitere Vernetzung im „Konzern Stadt-werke“ unterstützen. Infrastruktur Neuss und Stadtwerke Neuss werden auch künftig in die Sanierung und den Ausbau der städtischen Infrastruktur investieren. Dies bietet gerade für Bauleiter interessante Berufsperspektiven.

Im Durchschnitt beschäftigten die Stadtwerke Neuss im vergangenen Jahr erneut über 500 Mitarbeiter. In allen Konzernbereichen sind die Stadtwerke teils massiven Wettbewerbsveränderungen ausgesetzt. Diese wurden und werden von den gewählten Arbeitnehmervertretern und den Mitarbeitern mit einem hohen Maß an Flexibilität mitgetragen.

Die Stadtwerke Neuss leisten über den erzielten Jahresüberschuss hinaus einen wesentlichen Anteil zur Daseinsvorsorge in Neuss. Rechnet man die Übernahme der Verluste aus den defizitären Bereichen Bäder und Eissporthalle, den ÖPNV, die Konzessionsabgaben und Steuern hinzu, so ergibt sich durch die Tätigkeiten der Stadtwerke Neuss alleine im Jahr 2019 eine Rekord-Wertschöpfung für die Stadt von fast 34 Millionen Euro.
Trotz der Corona-bedingten starken Belastungen im Bäder- und Mobilitätsbereich wird der Stadtwerke-Konzern aufgrund der soliden Bilanzstruktur das Jahr 2020 verkraften können. Die Liquidität ist auch nach den zu erwartenden massiven Auswirkungen der Corona-Krise gesichert.

Quelle und Foto: Stadtwerke Neuss




Liebherr: Remote-Service-App

Liebherr erweitert mit der Entwicklung eines Remote-Service-Tools sein Angebot an digitalen Produkten für Raupenkrane, Seilbagger, Spezialteifbaumaschinen und Maritime Krane. Visuelle Information verbessert die Unterstützung, beschleunigt und vereinfacht die Problembehandlung. Im Rahmen einer erweiterten Testphase erhalten alle Kunden bis Ende 2020 kostenlosen Zugang zur neuen App.

Liebherr hat ein Remote-Service-Tool entwickelt, das durch visuelle Information die Unterstützung verbessert und die Problembehandlung beschleunigt und vereinfacht. Audio- und Videoanrufe, Chat-Funktion, Screen Sharing, Austausch von Bildern und Dokumenten sowie Whiteboard-Funktionen sind Besonderheiten, die in dieses Tool integriert wurden. Dadurch wird weltweit in Echtzeit eine schnelle und effiziente Kundenunterstützung durch Liebherr-Experten ermöglicht.

Während der letzten 12 Monate hat Liebherr das Tool in abgelegenen Gebieten und herausfordernden Situationen getestet, um es an die Anforderungen der Kunden anzupassen. In dieser Phase wurden nicht nur wertvolle Erfahrungen gesammelt, sondern auch viel positives Feedback empfangen.

Äußere Faktoren wie die aktuelle Pandemie haben gezeigt, wie unverzichtbar das Remote-Service-Tool sein kann. Im April dieses Jahres benötigte Adani Murmugao Port Terminal Pvt. Ltd., ein sehr wichtiger Kunde von Liebherr, sofortige Hilfe für eine seiner Liebherr-Maschinen. Ein Besuch vor Ort war jedoch nicht erlaubt. Über Remote Service instruierten die Liebherr-Techniker die Mitarbeiter von Adani, wie die defekte Pumpe auszubauen ist, inspizierten aus der Ferne den Zustand des Getriebes und begleiteten das Kundenpersonal anschließend mit Anweisungen durch den Einbau der neuen Pumpe. Manguesh Sangodkar, technischer Leiter bei Adani Murmugao Port Terminal Pvt Ltd., schrieb in Anerkennung des neuen Tools: „Die Einsatzplanung über Remote Service, die Kommunikation und die Ausführung mit Ihrem höchst professionellen und technisch versierten Team ist toll. Angesichts Ihrer einwandfreien Dienstleistungen möchten wir die Zusammenarbeit mit Ihnen gerne in den kommenden Jahren fortsetzen.“

Aufgrund der aktuellen weltweiten Pandemie hat Liebherr beschlossen, die Markteinführung des Remote Service im Rahmen einer verlängerten Testphase zu beschleunigen. Dadurch bekommen alle Liebherr-Kunden jetzt die Möglichkeit, die Remote-Service-App kostenfrei bis Ende 2020 zu nutzen. Dazu sind lediglich ein Laptop, ein Tablet oder Smartphone sowie eine Internetverbindung erforderlich.

Zusätzlich zum Remote Service bietet Liebherr eine Reihe von digitalen Lösungen, die den täglichen Betrieb und auch den Service wesentlich vereinfachen. Unter anderem gehören dazu das Fuhrpark- und Flottenmanagementsystem LiDAT, das Krandaten Analysetool LiDAT smartApp  und das Online-Portal MyLiebherr.

Quelle: Liebherr-Werk Nenzing GmbH, Foto: Liebherr




Import von Wasserstoff von großer Bedeutung

Nordwesteuropa ist auch in einer CO2-neutralen Welt ein großer Netto-Importeur von Energie. Diese Energie wird häufig die Form von Wasserstoff haben. Rotterdam kann sich zu einem internationalen Knotenpunkt für Wasserstoff entwickeln, ebenso wie dies derzeit der Fall für Öl ist.

Das erfordert unter anderem eine (vorzugsweise) nordwesteuropäische Strategie, öffentlich-private Zusammenarbeit sowie eine Finanzierung quer durch die gesamte Kette – von der Produktion bis hin zur Nutzung. Eine proaktive Vorgehensweise verspricht dabei eine größere Chance auf Erfolg als eine abwartende Haltung.

So lauten einige Ergebnisse des Berichts „Hydrogen for the Port of Rotterdam in an International Context; a Plea for Leadership“ (Wasserstoff für den Rotterdamer Hafen im internationalen Kontext; ein Plädoyer für Leadership“ des Forschungsinstituts DRIFT (Dutch Research Institute for Transitions). Ein Teil des im Auftrag des Hafenbetriebs Rotterdam erstellten Berichts besteht aus einer Reihe von Prof. Dr. Ir. Jan Rotmans geleiteten Dialogsitzungen mit Experten aus der Hafenwirtschaft, den Regierungsbehörden und der Wissenschaft.

Der Bericht stellt fest, dass bis 2050 die Abhängigkeit von Energie-Importen in Nordwesteuropa bis auf 60 % und für die Niederlande sogar bis auf 75 % steigen könnte. Der Rotterdamer Hafen befindet sich in einer starken Ausgangsposition, die Wasserstoff-Drehscheibe Nordwesteuropas zu werden, und zwar mit grünem Wasserstoff als wichtigem Pfeiler, wobei dieses Rennen jedoch noch nicht entschieden ist. Dem Bericht zufolge ist es wichtig, frühzeitig in die Nutzung und Produktion von Wasserstoff zu investieren, vor allem jedoch auch in den Import und Handel.

Rotmans erwartet, dass auf der Grundlage neuer Energieströme auch neue geopolitische Beziehungen in der Welt entstehen werden. „Vor diesem Hintergrund müssen sich die Niederlande auch überlegen, welche Position sie in Zukunft international einnehmen wollen. Wenn man diese strategische Funktion wahren will, müssen die Regierungsbehörden Wasserstoffprojekte aktiv vorfinanzieren und auf diese Weise die internationale Position weiter fördern. Zudem werden auch Unternehmen stark in Wasserstoff investieren müssen, um eine führende Rolle in der neuen, CO2-neutralen Wirtschaft spielen zu können.“

Rotmans weist darauf hin, dass in den nächsten zehn Jahren neben grünem Wasserstoff auch auf blauen, aus Erdgas hergestellten Wasserstoff zurückgegriffen werden muss, wobei das bei der Produktion freigesetzte CO2 sofort abgefangen und unter Wasser gespeichert wird. „Der Weg vom blauen zum grünen Wasserstoff ist unumgänglich, damit sowohl auf der Angebots- als auch auf der Nachfrageseite genügend Masse und Volumen geschaffen werden können. Für Rotterdam ist das ein entscheidender Schritt, um die Emissionen der Industrie zu reduzieren und gleichzeitig die eigene Rolle als Energiehafen zu erhalten.“

Grüner Wasserstoff ist vorerst teuer, in den nächsten zehn Jahren wird nicht genügend Ökostrom zur Verfügung stehen, um Wasserstoff in großem Maßstab zu produzieren. Unternehmen werden nämlich häufig mit einem wenig rentablen Business Case konfrontiert. In diesem Zusammenhang wurde eine Empfehlung an die Regierungsbehörden zur aktiven Vorfinanzierung von Projekten auf der Grundlage eines öffentlich-privaten Investitionsfonds aufgenommen. Für die Realisierung von Windparks im Zusammenhang mit der Produktion von grünem Wasserstoff sind kombinierte Ausschreibungsverfahren erforderlich.

Der Hafenbetrieb Rotterdam wertet den DRIFT-Bericht als eine Bestätigung des eingeschlagenen Weges. CEO Allard Castelein: „Wasserstoff wird in der neuen, CO2-neutralen Wirtschaft eine zentrale Rolle spielen und bietet Rotterdam die Möglichkeit, weiterhin eine wichtige Rolle für die niederländische Wirtschaft als internationales Energiedrehkreuz zu spielen. Um dies zu erreichen, arbeiten wir an einer Reihe konkreter Projekte über die gesamte Kette von Produktion, Infrastruktur, Nutzung und Import hinweg. Der Bericht von DRIFT bestätigt und erweitert unsere Vision und die Bedeutung der Projekte, an denen wir arbeiten.“ Zu den in Rotterdam anstehenden Projekten gehören unter anderem der Bau von Elektrolyseuren von Shell, bp und Nouryon für die Produktion von grünem Wasserstoff, H-Vision für die Produktion von blauem Wasserstoff und der Bau einer Wasserstoffpipeline quer durch das Hafengebiet. Rotmans weist darauf hin, dass die Aufstockung des Wasserstoffangebots und der Wasserstoffnachfrage von wesentlicher Bedeutung ist und dass dafür Zeit und Investitionen in großem Maßstab erforderlich sind.

Mit diesen Projekten positioniert sich Rotterdam mit Nachdruck als „First Mover“. Der DRIFT-Bericht argumentiert, dass dies eine wichtige

Position ist, die in der Vergangenheit ebenfalls zu Wettbewerbsvorteilen geführt hat. Rotmans: „Wer First Mover sein will, braucht dazu Vision, Courage und Leadership. Rotterdam hat dies bereits früher, z. B. mit der Investition in Europas erstes großes Containerterminal, unter Beweis gestellt. Im Endeffekt wurde damit auch der Grundstein für den gegenwärtig führenden Industrie- und Logistik-Cluster gelegt. Leadership liegt in der DNA von Rotterdam.“

Hafenbeigeordneter Arjan van Gils bestätigt die Bedeutung von Wasserstoff: „Gern beteiligen wir uns daran, Hafen und Industrie nachhaltiger zu gestalten. Wasserstoff ist für die Erneuerung unserer Wirtschaft, die Schaffung von Arbeitsplätzen in der Region und als Beitrag zur Erreichung unserer Klimaziele wichtig. Wir haben in Rotterdam unsere Erfolge auch nicht durch Stillsitzen erzielt. Wenn es uns gelingt, die sich bietenden Chancen zu nutzen, ist das ein großer Schritt in puncto Ökologisierung der Region.“

Quelle: Gemeinsame Pressemitteilung seitens des Forschungsinstituts DRIFT und des Hafenbetriebs Rotterdam, Foto: Port of Rotterdam




CTA erneut als klimaneutral zertifiziert

Der HHLA Container Terminal Altenwerder hat den Ausstoß klimaschädlicher CO2-Emissionen weiter deutlich reduziert. Nachdem der TÜV Nord die hochmoderne Anlage im vergangenen Jahr erstmals als klimaneutral zertifiziert hat, wurde dieses Prädikat nun erneut bestätigt. Damit ist und bleibt der CTA der weltweit einzige zertifizierte klimaneutrale Containerterminal.

Die Entwicklung ist damit aber keineswegs abgeschlossen. Bis zum Jahr 2040 will die Hamburger Hafen und Logistik AG (HHLA) klimaneutral sein. Der CTA spielt bei der Erreichung des Ziels eine wichtige Rolle.

Angela Titzrath, HHLA-Vorstandsvorsitzende: „Wer die HHLA kennt, weiß, dass wir uns mit dem Erreichten nicht zufriedengeben. Auch wenn Klima- und Umweltschutz infolge der Corona-Pandemie in den Hintergrund gerückt sind, bedeutet dies nicht, dass die Notwendigkeit zum Handeln geringer geworden ist. Die HHLA hält ungeachtet der aktuellen Herausforderungen an ihren Klimaschutzzielen fest.“ Das bedeutet, bis zum Jahr 2030 die absoluten CO2-Emissionen auf der Basis des Jahres 2018 zu halbieren und die Klimaneutralität des Gesamtkonzerns bis 2040.

Die HHLA zählt mit ihren Zielen zu den Vorreitern in der Freien und Hansestadt Hamburg. So wird im neuen rot-grünen Koalitionsvertrag der CTA als Vorbild für das von den Regierungsparteien ausgegebene Ziel der Klimaneutralität des Hamburger Hafens bis 2040 genannt.

Die HHLA versteht technologische Exzellenz und Prozesseffizienz als zentrale Schlüssel, um nachhaltige Lösungen zu entwickeln sowie ökologisch handeln und erfolgreich wirtschaften zu können. Die erneute TÜV-Zertifizierung des CTA zeigt, wie technische Innovation, Automatisierung und Digitalisierung einen klimaneutralen Containerumschlag möglich machen.

Die 14 Containerbrücken für den wasserseitigen Umschlag, die 52 vollelektrifizierten Portalkräne im Containerblocklager, ebenso wie die vier Bahn-Portalkräne am größten Terminalbahnhof Europas – alles wird zu 100 Prozent mit Ökostrom betrieben. Die Hälfte der rund 100 am CTA eingesetzten Containertransporter (Automated Guided Vehicles/AGV) fahren bereits mit Lithium-Ionen-Batterien. Bis Ende dieses Jahres sollen dann zwei Drittel der Flotte und bis 2022 alle AGVs auf die schnellladefähige Batterietechnologie umgestellt sein.

Im Fokus der technischen Weiterentwicklung steht die Vermeidung bzw. Reduzierung von CO2-Emissionen unter wirtschaftlichen Bedingungen. Bei Terminalprozessen, bei denen das noch nicht möglich ist, weil beispielsweise tragfähige technische Lösungen fehlen, setzt die HHLA auf die Kompensation über Emissionsreduktions-Zertifikate. Ziel ist es, diesen Kompensationsanteil konsequent immer weiter zu reduzieren. Im vergangenen Jahr wurde der CO2-Fußabdruck am CTA um weitere 6,4 Prozent reduziert, die somit weniger kompensiert werden müssen. Gleichzeitig wird gemeinsam mit Herstellern an der Entwicklung neuer technischer Lösungen gearbeitet. Beim landseitigen Umschlag finden derzeit zum Beispiel Prototypentests mit batteriebetriebenen Zugmaschinen für den Einsatz zwischen Blocklager und Terminalbahnhof statt.

Titzrath: „Der CTA wurde seit seiner Eröffnung 2002 stetig weiterentwickelt und dient der HHLA heute auch als Forschungs- und Versuchslabor für neue, zukunftsträchtige Technologien. Lösungen, die sich hier bewährt haben, kommen später häufig auf Terminalanlagen in der ganzen Welt zum Einsatz.“

Unter dem Leitmotiv Balanced Logistics hat die HHLA Ende vergangenen Jahres ihre Nachhaltigkeitsstrategie gebündelt und die Maßnahmen in neun Handlungsfeldern zusammen mit konkreten Leitlinien und Zielen definiert. Mit der Umsetzung ihrer „Balanced Logistics“-Strategie bringt die HHLA ökologische, soziale und wirtschaftliche Verantwortung in Einklang. In dem jetzt erschienenen Nachhaltigkeitsreport zeigt die HHLA anhand von Lösungen und Projekten, wie sie die definierten Ziele erreicht.

Hier gibt es den Nachhaltigkeitsreport als Download

Quelle: HHLA, Foto: HHLA / Thies Rätzke

 




Erfolgreicher Stapellauf für „Dresden“

Mit einem erfolgreichen Stapellauf wurde mit der „Dresden“ jetzt das erste von zwei im Bau befindlichen neuen Feuerlöschbooten für den Hamburger Hafen dem Wasser übergeben. Das Schwesterschiff „Prag“ folgt in Kürze. In den kommenden Monaten steht die Ausrüstung der beiden hochmodernen Mehrzweckschiffe an.

Dafür werden die fertigen Schiffsrümpfe nun auf dem Wasserweg von der Bauwerft in Kozle (Polen) nach Gorinchem (Niederlande) geschleppt. Die beiden baugleichen Wasserfahrzeuge wurden von der Flotte Hamburg GmbH & Co. KG konzipiert und geplant. Der Auftrag für die Fertigstellung wurde nach europaweiter Ausschreibung an Damen Shipyards in den Niederlanden vergeben.

Im Hamburger Hafen können die Fahrzeuge, die nach den Hamburger Partnerstädten benannt werden, sowohl als Löschboot für die Feuerwehr Hamburg, als auch für Aufgaben der Hamburg Port Authority (HPA) eingesetzt werden. Die Fertigstellung der Schiffe ist für Anfang 2021 geplant.

Ein Fahrzeug wird vollständig von der Feuerwehr Hamburg gechartert. Das zweite Boot steht künftig bei der HPA, unter anderem im Brückenprüfdienst, im Einsatz. Bei Großereignissen kann die Feuerwehr auch das von der HPA genutzte Schiff kurzfristig abrufen und mit einer eigenen Besatzung betreiben. Die Boote erhalten das dunkelblaue Design der Flotte Hamburg.

„Hamburg hat eine leistungsfähige Feuerwehr und als große Hafenstadt brauchen wir sie zu Lande und zu Wasser“, sagt Hamburgs Innensenator Andy Grote. „Daher schaffen wir mit der bereits im Dienst befindlichen ‚Branddirektor Westphal‘ als Vorzeige-Flaggschiff und den neuen Multifunktions-Löschbooten ‚Dresden‘ und ‚Prag‘ eine hochmoderne Flotte, die für jede Einsatzlage gerüstet ist und den Anforderungen eines großen internationalen Hafens gerecht wird.“

„Die beiden Neubauten orientieren sich mit ihrer Multifunktionalität am flexiblen Konzept der Flotte Hamburg. Wir unterstreichen damit einmal mehr unsere Rolle als Reederei der Stadt Hamburg“, sagt Christopher Braun Geschäftsführer der Flotte Hamburg GmbH & Co. KG. „Ich freue mich sehr, dass wir der Feuerwehr mit den beiden Fahrzeugen und der 2019 in Dienst gestellten „Branddirektor Westphal“ künftig drei Schiffe zur Verfügung stellen, die sowohl in Puncto Ausstattung als auch bei der Umweltverträglichkeit den höchsten Ansprüchen entsprechen.“
Beide Boote werden mit modernsten Plug-In-Hybridantrieben ausgerüstet. Der Antrieb erfolgt wahlweise entweder über umweltfreundliche Dieselaggregate mit Katalysator und Partikelfilter oder bis zu 120 Minuten vollelektrisch über Batterien. Die Batterien können sowohl über die bordeigenen Dieselaggregate als auch über umweltfreundlichen Landstrom geladen werden.

Technische Daten „Dresden“ und „Prag“
Länge 35 Meter
Breite 8 Meter
Tiefgang 1,50 Meter
Geschwindigkeit ca. 12 Knoten
Besatzung 2 Personen
Platz für 16 Einsatzkräfte der Feuerwehr
Die Leistungen erreichen nicht die extreme Performance der Branddirektor Westphal, liegen aber deutlich über den heute noch vorhandenen alten Löschbooten der 20-Meter-Klasse.

Über die Flotte Hamburg GmbH & Co. KG
Die Flotte Hamburg GmbH & Co. KG bietet seit Juli 2017 Flottenmanagement unter einer Flagge. Sie betreibt, verchartert und erneuert bei Bedarf die rund 50 Wasserfahrzeuge der Hamburg Port Authority, der Polizei Hamburg, der Feuerwehr Hamburg und des Landesbetriebs Straßen, Brücken, Gewässer. Die Flotte Hamburg versteht sich damit als stadteigene Reederei.

Quelle und Foto: HPA




Internationaler Nachhaltigkeitspreis

Die niederländischen Seehäfen Rotterdam, Amsterdam, Terneuzen/Vlissingen, Moerdijk und Groningen haben gemeinsam den „World Ports Sustainability Award“ gewonnen. Der Preis wird für ein gemeinsames Projekt zur Umsetzung der OECD-Leitsätze für Seehäfen vergeben. In diesen Leitsätzen der Regierung geht es um die soziale Verantwortung von Unternehmen in der internationalen Wirtschaft.

Die Brancheorganisatie Zeehavens (BOZ – Branchenorganisation Seehäfen) hat untersucht, wie Seehäfen ihre Rolle und Position in ethischen Fragen im Zusammenhang mit Ladungsströmen wie Umweltschäden, Menschenrechtsverletzungen oder Ausbeutung bestimmen können. Letztgenannte werden ebenfalls als IMVO-Risiken bezeichnet. Die Abkürzung steht für Internationaal Maatschappelijk Verantwoord Ondernemen (Internationale soziale Verantwortung von Unternehmen).

Anhand der OECD-Leitsätze für multinationale Unternehmen hat die BOZ untersucht, worin die Rolle und Verantwortung der Häfen als eines der vielen Glieder in der Handelskette besteht. Und auch, wie die Seehäfen dazu beitragen können, die IMVO-Risiken für die Ladungsströme, die in den Häfen verarbeitet werden oder diese passieren, zu verringern. Die Seehäfen haben die Ergebnisse dieser Untersuchung genutzt, um einen Stufenplan zur Identifizierung der IMVO-Risiken zu erstellen und das Arsenal an Aktionen, die im Einflussbereich der Seehäfen liegen, zu erfassen. Das Projekt ist ein Beispiel dafür, wie die Hafengemeinschaft einen positiven Beitrag dazu leisten kann, die Ladungsströme nachhaltiger zu gestalten.

Die Untersuchung war Teil des Werkprogramma Zeehavens (Arbeitsprogramms für Seehäfen), in dem die BOZ, bestehend aus Port of Rotterdam, Port of Amsterdam, North Sea Port, Port of Moerdijk und Groningen Seaports, mit dem niederländischen Ministerium für Infrastruktur und Wasserwirtschaft sowie dem Ministerium für Wirtschaft und Klima zusammenarbeitet.

Koen Overtoom, CEO Port of Amsterdam, reagiert, im Namen der niederländischen Seehäfen, sehr erfreut: ‚Der Sustainability Award ist eine wichtige Anerkennung seitens der International Association of Ports and Harbors (IAPH) für die Bemühungen der niederländischen Seehäfen. Wir fühlen uns daher durch diesen Preis sehr geehrt. Das Projekt hat die Zusammenarbeit zwischen den Seehäfen auf dem Gebiet der Nachhaltigkeit gestärkt. Die Zusammenarbeit wird weiterhin unsere gemeinsamen Ambitionen dahingehend stärken, Schritte zu unternehmen, damit eine Reihe von internationalen Handelsketten nachhaltiger gestaltet werden. Außerdem werden wir weiterhin mit dem niederländischen Außenministerium und dem niederländischen Sozial- und Wirtschaftsrat zum Thema IMVO und der weiteren Ausarbeitung des Themas im Gespräch bleiben.‘

Im Jahr 2018 hat die International Association for Ports and Harbours (IAPH), die Allianz für die Welthafengemeinschaft, das so genannte World Ports Sustainability Program vorgestellt. Innerhalb der IAPH arbeiten die Häfen international zusammen, indem sie Wissen und Erfahrungen im Bereich der nachhaltigen Entwicklung in der internationalen Hafengemeinschaft austauschen können. Seit 2018 werden die World Ports Sustainability Awards jährlich für Best Practices verliehen. Die niederländischen Seehäfen erhielten den Preis in der Kategorie Governance und Ethik.

Die Preisverleihung findet auf der jährlichen IAPH-Welthafenkonferenz statt. Diese sollte 2020 in Antwerpen stattfinden, wurde jedoch aufgrund von Covid-19 abgesagt. Daher sind die Preise nun digital an die Gewinner, darunter die niederländischen Seehäfen, vergeben worden.

Quelle: gemeinsame Pressemitteilung der BOZ-Häfen, Grafik: Port of Rotterdam




Zweimal pro Woche zum RWG

Da jetzt nach den Covid-19-Maßnahmen die Handelsströme aus einer Reihe von Sektoren wieder an Fahrt gewinnen, fügt der Alsace Rotterdam Express einen zweiten Stopp am RWG-Terminal auf der Maasvlakte hinzu.

„Vor allem bei Konsumgütern nehmen die Volumina zu“, erklärt Maik Bastian, Geschäftsführer der Division Intermodal von Haeger & Schmidt Logistics. „Was ebenfalls zur steigenden Auslastung unseres Zuges beiträgt, ist das Angebot zusätzlicher Transporte von Kehl in die Schweiz per Binnenschiff. Auch bei diesem Handelsstrom geht es hauptsächlich um Konsumgüter wie Kleidung, Lebensmittel und Elektronik.“

Der Bahnexpress, eine Initiative der C3C-Kooperation zwischen Danser Group, Haeger & Schmidt Logistics und Ultra-Brag, begann im Jahre 2015 und kennt nun drei Umläufe pro Woche. Im Herbst 2019 wurde ein Versuch mit vier Umläufen durchgeführt, was sich jedoch noch als ein wenig zu viel erwies. Bastian fügt hinzu: „Wir können diese Option jedoch noch immer bei Bedarf einsetzen.“

Die aktuelle Kapazität des Containershuttles beläuft sich auf 270 TEU pro Woche in beiden Richtungen, wobei alle Tiefseeterminals auf der Maasvlakte angelaufen werden und ab Mitte Juni zweimal wöchentlich bei RWG eintreffen. „Aus dem französischen Elsass und dem deutschen Baden-Württemberg transportieren wir viel Papier, Wein und Bier in Richtung Rotterdam; das Gleiche gilt für Automotive-Produkte. Von Rotterdam aus wird eine sehr breit gefächerte Ladung in östlicher Richtung transportiert.

Abgesehen von den Transportlösungen, die bereits per Binnenschiff angeboten werden, kann Reedereien, Spediteuren und direkten Verladern auf diese Weise mehr Auswahl und Flexibilität geboten werden. Das scheint in gute Erde zu fallen. Mit der Bahn ist die Ladung innerhalb von 24 Stunden am Bestimmungsort; das ist ein bis zwei Tage schneller als über die Wasserstraße. Zudem ist die Bahn natürlich eine gute Alternative für den Fall, dass Niedrigwasser herrscht.

Quelle: C3C, Foto: Haeger & Schmidt Logistics

 




Ulfert Cornelius übernimmt bei Evos

Ulfert Cornelius übernimmt am 1. Juli 2020 die Geschäftsführung von Evos Hamburg, einem Tanklager für Mineralöl -und Chemieprodukte im Hamburger Hafen. Der 52-Jährige kann auf 20 Jahre Erfahrung im Tanklagergeschäft zurückblicken, davon 10 Jahre in Führungspositionen. Das Tanklager, damals noch bekannt als Vopak Dupeg Terminal, wurde im Oktober 2019 von First State Investments (auch bekannt als First Sentier Investors) gekauft. Es ist bereits seit 1953 in Hamburg-Wilhelmsburg ansässig und bietet 149 Tanks mit einer Lagerkapazität von 670.000 m³ für verschiedene Flüssiggüter.


Zuversichtlich geht Ulfert Cornelius seine neue Aufgabe an:
„Ich freue mich auf die neuen Herausforderungen bei Evos Hamburg. Gemeinsam mit der gesamten Mannschaft werde ich dafür sorgen, dass unsere bestehenden und zukünftigen Kunden weiterhin hervorragende Dienstleistungen und hohe Standards an Sicherheit, Nachhaltigkeit und Effizienz erwarten können. Zudem wollen wir das Tanklager und unser Serviceangebot weiterentwickeln und sicherstellen, dass die von uns bereitgestellte Infrastruktur für eine zunehmend klimaneutrale Energie- und Treibstoffversorgung genutzt wird.

Sein Vorgänger, Jos Steeman, resümiert:
„Flüssiggüter und damit Tanklager werden für die Energieversorgung integral bleiben. Tanklager stellen somit eine relevante Infrastruktur für die Energiewende in Deutschland zur Verfügung. Mit seinem breit gefächerten Produktportfolio und seinen weltweit anerkannten Umschlags- und Lagerungsdienstleistungen bringt Evos Hamburg ideale Voraussetzungen mit, um zukünftige klimaneutrale und synthetische Kraftstoffe zu lagern. Ich wünsche Ulfert Cornelius und seinem Team viel Erfolg bei der Weiterentwicklung dieses hervorragenden Tanklagers. Hier haben zwei leistungsstarke Partner zusammengefunden.“

Quelle Evos, Foto: privat