Zukunftweisendes Pionierprojekt in der Binnenschifffahrt

Mit der Konstruktion eines gänzlich neuen Schifftyps setzt die HGK Shipping einen weiteren Meilenstein für Europas Binnenschifffahrt. Der geplante Neubau mit dem Projektnamen „Pioneer“ wird mit einer zukunftsweisenden Tank- und Ladesystemtechnologie ausgestattet sein. Diese ermöglicht den Transport von Gasen sowohl in kalt verflüssigter als auch in druckverflüssigter Form.

In einer Zeit, in der die Zukunft der Energieversorgung gestaltet wird, setzt das Schiff neue Maßstäbe für den sicheren und effizienten Transport des wichtigen Energieträgers Ammoniak aus „grünem“ Wasserstoff. Zusätzlich ermöglicht das Konzept den Abtransport von unvermeidbarem Kohlenstoffdioxid.

Die HGK Shipping als Branchenführerin unterstützt mit dem avisierten Bau dieser revolutionären Schiffsreihe die europäischen Bestrebungen zur Dekarbonisierung von Wirtschaft und Gesellschaft. Mit diesen Modellen schafft das Unternehmen für die Industrie ein verbessertes Transportangebot für kalt verflüssigtes Ammoniak (NH3) und verflüssigtes Kohlenstoffdioxid (LCO2) auf Wasserstraßen.

„Mit diesem innovativen Schiffstyp bereiten wir schon heute den Weg für die logistischen Anforderungen an eine zukunftsfähige Binnenschifffahrt vor“, erläutert Steffen Bauer, CEO der HGK Shipping, die Pläne von Europas größtem Binnenschifffahrtsunternehmen. „Die prognostizierten Transportmengen für Wasserstoff und dessen Derivate wie Ammoniak, aber auch für verflüssigtes Kohlenstoffdioxid, werden nicht ausschließlich über Pipelines befördert werden können. Aus diesem Grund möchten wir dem Markt leistungsfähige Transportalternativen über den Verkehrsträger Wasserstraße anbieten.“

Das Schiffskonzept der HGK Shipping fokussiert sich auf die wichtigsten Transportgüter für das Gelingen der Energiewende bezüglich der Ver- und Entsorgung. So kann derzeit ein Gas wie Ammoniak in der Binnenschifffahrt nur unter Druck verflüssigt von den Häfen ins Hinterland befördert werden. Mit dem Neubauprojekt, dessen Technologie auch für Küstenmotorschiffe ausgelegt ist, geschieht dies in kalt verflüssigter Form, also bei Temperaturen von bis zu minus 33 Grad Celsius. Es entfallen auch aufwändige Umschlagprozesse in den Häfen, die bisher noch mit einer energieintensiven Erwärmung verbunden sind. Der Schiffstyp wurde speziell für Verkehre zwischen den ARA-Häfen und dem rheinischen Hinterland entwickelt. Mit Abmessungen von 135 Meter Länge und 17,5 Meter Breite kann der Neubau signifikant mehr Volumen im Vergleich zu heutigen Gastankschiffen transportieren.

Anke Bestmann, Business Unit Director Gas Shipping bei HGK Shipping, betont: „Unsere jahrzehntelange Expertise beim Transport von unter Druck verflüssigten Gasen erweitert sich dank der neuartigen Lösung nun um die Möglichkeit, sie auch in kalt verflüssigtem Zustand zu befördern. Damit wird unsere Marktposition in der europäischen Gastankschifffahrt gestärkt.“

Das Konzept sieht vor, dass die neuartigen Schiffe auch die zum Teil unvermeidbaren Kohlenstoffdioxidmengen aus den Produktionsstandorten der Industrie abtransportieren können – in liquider Form, also als LCO2. In Fabriken und Häfen entstehen mittels der CCS-Methodik (die Abkürzung steht für Carbon Dioxide Capture and Storage) derzeit Umschlag- und Lagerkapazitäten für die angedachte geologische Speicherung des Kohlenstoffdioxids an geeigneten Orten, darunter ausgeförderte Ölspeicher und Erdgaslagerstätten.

„Das innovative Tank- und Ladesystem für diesen speziellen Schiffstyp ist das Ergebnis intensiver Entwicklungsarbeit in Zusammenarbeit mit internationalen Partnern aus der Seeschifffahrt und unserem eigenen Designzentrum“, so Tim Gödde, Business Unit Director Ship Management bei der HGK Shipping. „Die bereits bei vorangegangenen Neubauten eingesetzten technischen Innovationen, wie das dieselelektrische Antriebskonzept und die Niedrigwasserbauweise, werden ebenso im neuen Modelltyp integriert.“

Quelle und Foto: HGK Shipping, HGK Shipping treibt die Entwicklung von Europas erstem Gastankschiff für den Transport von kalt verflüssigtem Ammoniak und verflüssigtem Kohlenstoffdioxid in einem wegweisenden Pionierprojekt voran.(Quelle: HGK Shipping)




Zahlen zeugen von Widerstandsfähigkeit

Der Gesamtgüterumschlag des Port of Antwerp-Bruges beläuft sich im ersten Quartal dieses Jahres auf 70,4 Millionen Tonnen, eine Steigerung von 2,4 % gegenüber dem gleichen Vorjahreszeitraum. In einem nach wie vor komplexen geopolitischen und makroökonomischen Umfeld bestätigt dieses Wachstum, das auf einen erneut steigenden Containerumschlag zurückzuführen ist, die Widerstandsfähigkeit des Hafens.

Nachdem die wirtschaftliche Unsicherheit und die Inflation 2023 zu einem weltweiten Nachfragerückgang in der Containerschifffahrt geführt hatten, zog der Containerumschlag ab Februar wieder an, wobei im März sogar der beste monatliche Umschlag seit März 2021 zu verzeichnen war. Daraus ergibt sich ein Anstieg des gesamten Containerumschlags von 8,6 % in Tonnen und 6 % in TEU (3.287.000 TEU) im Vergleich zum ersten Quartal 2023. 2023 stieg der Marktanteil des Port of Antwerp-Bruges beim Containerumschlag in der Hamburg-Le Havre-Range um 0,3 Prozentpunkte auf 29,9 %.

Auch beim Umschlag von Stückgut ist ein weiterer Aufwärtstrend zu verzeichnen. Obwohl der Umschlag im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 7,8 % gesunken ist, nahm er im Vergleich zum letzten Quartal 2023 um 6,9 % zu. Der Umschlag von Eisen und Stahl blieb unverändert, wobei die Zufuhr zunahm (+1,4 %), während die Abfuhr zurückging (-3,8 %). Bei den meisten anderen Waren ist ein Rückgang im Vergleich zum ersten Quartal 2023 zu verzeichnen.

Der Roll-on/Roll-off-Verkehr ging im ersten Quartal 2024 um 6,9 % zurück. Die anhaltende Überlastung der RoRo-Terminals führte zu einem Rückgang des Umschlags von Transportmitteln insgesamt (-9 %). Dabei spielt der geringere Umschlag von Gebrauchtwagen (-52,5 %) eine besondere Rolle, ebenso wie der von High & Heavy (-25 %), Lkw (-23,9 %) und Neuwagen (-5,5 %). Der Umschlag von unbegleiteter Ladung (ohne Container) auf RoRo-Schiffen stieg um 1,7 %. Der Rückgang des Umschlags von und nach dem Vereinigten Königreich (-4,4 %) wurde durch einen Anstieg des Umschlags von und nach Spanien und Portugal (+31,5 %), Irland (+6,4 %) und Skandinavien (+13,5 %) ausgeglichen.

Während der Abtransport von Trockenmassengut um 9,7 % zunahm, sank die Zufuhr um 24,4 %, was zu einem Rückgang von 12,1 % im Segment Trockenmassengut führte. Mit der Abschwächung der Energiekrise ist die Nachfrage nach Kohle wieder stark zurückgegangen (-68,6 %). Der Umschlag von Düngemitteln, der größten Produktkategorie innerhalb des Trockenmassenguts, hat seit dem letzten Quartal 2023 wieder zugenommen (+33,9 %), insbesondere bei der Zufuhr. Der Umschlag von Nichteisenerzen (+47,3 %) und Schrott (+5,7 %) nahm ebenfalls zu. Die geringere Nachfrage aus der Baubranche belastete den Umschlag von Sand und Kies (-12,5 %), und Getreide wurde erneut verstärkt in Containern befördert (-43,7 %).

Der Umschlag von flüssigem Massengut hält sich mit einem leichten Rückgang von 0,9 % relativ gut, wobei der Abtransport um 4,2 % zunahm, die Zufuhr jedoch um 4,9 % zurückging. Zuwächse gab es beim Umschlag von Heizöl (+25,6 %), Benzin (+12,1 %) und LNG (+10 %). Und obwohl die Wettbewerbsfähigkeit der europäischen Chemieindustrie aufgrund der hohen Energie-, Rohstoff- und Arbeitskosten weiterhin unter Druck steht, stieg der Umschlag von Chemikalien und Naphtha aufgrund der sich erholenden Nachfrage um 5,2 % bzw. 12 %. Der Umschlag von Dieselkraftstoff war rückläufig (-40 %), ebenso wie der von Energiegasen (-11,5 %) und flüssigen Brennstoffen (-11,4 %).

Im ersten Quartal 2024 liefen 4.855 Seeschiffe den Hafen an, ein Rückgang um 1,8 %. Die Bruttotonnage dieser Schiffe fiel um 2,4 %.

In den ersten drei Monaten des Jahres 2024 begrüßte Zeebrugge 99.211 Kreuzfahrtpassagiere auf 19 Kreuzfahrtschiffen, 10,7 % weniger als im Rekordquartal 2023.

Dass die Quartalszahlen trotz des schwachen Wirtschaftsklimas einen Anstieg aufweisen, bestätigt die Widerstandsfähigkeit des Port of Antwerp-Bruges, der auch in schwierigen Zeiten weiterhin Pionierarbeit leistet und investiert, um den Hafen zukunftsfähig zu machen.

Für ein nachhaltiges Wachstum muss der Hafen in der Lage sein, die allergrößten Containerschiffe zu empfangen. Der dafür erforderliche Tiefgang von 16 Metern wurde kürzlich von dem ersten Containerschiff erreicht. Darüber hinaus wurde im März auf der MSC China mit 26.201 TEU ein neuer Rekord für den größten Containerumschlag auf einem einzelnen Schiff aufgestellt.

Die erste Methanol-Bunkerung durch ein Hochseeschiff war ein weiterer Meilenstein im Bestreben des Port of Antwerp-Bruges, ein Multikraftstoffhafen zu werden und die Energiewende im maritimen Sektor zu beschleunigen. Dabei spielt auch die Landstromversorgung eine wesentliche Rolle, und mit der Landstromanlage für Kreuzfahrtschiffe in Zeebrugge ab 2026 ist der Hafen den europäischen Vorschriften voraus.

Die ersten bestätigten Demoprojekte für NextGen Demo, das Innovationszentrum des NextGen District, werden einen wichtigen Beitrag zur Energiewende und Kreislaufwirtschaft im Hafen leisten. Ebenso das Warmtenet Antwerpen Noord, das erste „Open Access“ Wärmenetz in Belgien, das kohlenstoffneutrale Wärme liefert.

Jacques Vandermeiren, CEO Port of Antwerp-Bruges: „Die Tatsache, dass wir als Welthafen im Zentrum anhaltender Herausforderungen stehen, wurde im letzten Quartal erneut deutlich. Die Gefahren im Roten Meer zwangen die Containerreedereien, auf den Ost-West-Routen aus Sicherheitsgründen über das Kap der Guten Hoffnung auszuweichen, was zu Unterbrechungen der Logistikketten und zu Spitzen und Flauten bei den Ankünften von Containerschiffen führte. Dies erforderte von allen Beteiligten eine Anpassung, aber die Umleitung wurde bald zur „neuen Normalität“. Dass wir trotzdem wieder Wachstum verzeichnen können, beweist unsere Widerstandsfähigkeit in unberechenbaren Zeiten“.

Annick De Ridder, Vorsitzende des Verwaltungsrats von Port of Antwerp-Bruges: „Der Anstieg der Quartalszahlen ­– im März wurde sogar der beste Containerumschlag seit drei Jahren verzeichnet – beweist, dass unser Hafen ein widerstandsfähiger Welthafen ist. Ein Unternehmen, das auch in schwierigen Zeiten weiter innovativ ist und investiert. Port of Antwerp-Bruges ist ein ehrgeiziger Pionierhafen. Als wirtschaftlicher Motor Flanderns sind wir und unsere Unternehmen voll und ganz dem nachhaltigen Wachstum verpflichtet. Im vergangenen Quartal manifestierte sich dies unter anderem in der ersten Methanol-Bunkerung eines Hochseeschiffs, in einem neuen Rekord mit dem größten auf einem einzelnen Schiff umgeschlagenen Containervolumen und in der Ankündigung neuer Initiativen in unserem Innovationszentrum NextGenDemo.“

Dirk De fauw, stellvertretender Vorsitzender des Port of Antwerp-Bruges:„Diese Zahlen und der immer noch wachsende Marktanteil des Containersegments im Vergleich zu den anderen Häfen der Hamburg-Le Havre-Range sind der beste Beweis für den Mehrwert des Zusammenschlusses und der beiden einander ergänzenden Hafenplattformen. Als Fusionshafen unternehmen wir gemeinsam mit der Industrie auch weiterhin wichtige Schritte in der Energiewende, auf dem Weg zu einem klimaneutralen Hafen bis 2050. Die Landstromanlage, die bis 2026 an unserem Kreuzfahrtterminal in Zeebrugge in Betrieb gehen wird, ist ein gutes Beispiel dafür“.

Quelle und Grafik: Port of Antwerp-Bruges




duisport trotzt der Wirtschaftsflaute und treibt Projekte voran

Selbstbewusst und zuversichtlich in die Zukunft: Die duisport-Gruppe hat sich 2023 erfolgreich behauptet und blickt optimistisch auf die kommenden Jahre. Wie das Unternehmen auf seiner Bilanzpressekonferenz mitteilte, lag das EBIT (Ergebnis vor Zinsen und Steuern) im Jahr 2023 bei 24,1 Millionen Euro (2022: 22,3 Mio. Euro). Das Ergebnis vor Steuern liegt bei 22,1 Mio. Euro und somit ebenfalls oberhalb des Vorjahreswertes von 20,5 Mio. Euro. Die Gesamtleistung der duisport-Gruppe zuzüglich der anteiligen Gesamtleistung aus nichtkonsolidierten strategischen Beteiligungen betrug 331,5 Millionen Euro (2022: 332,5 Mio. Euro).

Der Containerumschlag ist im Geschäftsjahr 2023 auf 3,6 Mio. TEU (2022: 4,0 Mio. TEU) gesunken. Insgesamt hat die duisport-Gruppe im vergangenen Jahr 50,8 Mio. Tonnen (2022: 54,9 Mio. Tonnen) Güter per Schiff, Bahn und Lkw umgeschlagen.

duisport-CEO Markus Bangen: „Wir haben die Erwartungen trotz der gesamtwirtschaftlichen Schwäche erfüllt und unsere Ziele teilweise übertroffen. Abgesehen von den erwarteten Rückgängen beim Umschlag haben alle Konzernbereiche mindestens planmäßig agiert, wirtschaftlich haben wir insgesamt sogar besser abgeschnitten als prognostiziert.“

Die wichtigsten Geschäftsfelder im Überblick: Im Geschäftssegment Infra- und Suprastruktur erzielte die duisport-Gruppe eine Gesamtleistung in Höhe von 63,9 Mio. Euro und lag damit leicht über dem Niveau des Vorjahres (2022: 60,2 Mio. Euro). Im Geschäftssegment Logistische Dienstleistungen sank die Gesamtleistung im Jahr 2023 auf 74,1 Mio. Euro (2022: 90,0 Mio. Euro). Ausschlaggebend hierfür ist hauptsächlich der Rückgang der Aufträge und Umsätze im Speditionsbereich, was auf weitere Sanktionen infolge des Ukraine-Kriegs sowie die anhaltend schwache Konjunktur in Deutschland im Geschäftsjahr 2023 zurückzuführen ist.

Das Geschäftssegment Kontraktlogistik erzielte eine nahezu unveränderte Gesamtleistung in Höhe von 32,5 Mio. Euro (2022: 32,6 Mio. Euro).

2023 hat die duisport-Gruppe fast 75 Millionen Euro in die Infrastruktur sowie Instandhaltungsmaßnahmen investiert. „2024 ist das Jahr, in dem wir viele bedeutende Projekte fertigstellen”, sagt Lars Nennhaus, duisport-Vorstand für Technik und Betrieb, und blickt dabei zuerst auf das Duisburg Gateway Terminal (DGT): „Das größte Containerterminal im europäischen Hinterland nimmt im Sommer den Betrieb auf. Das ist ein Meilenstein in der über 300-jährigen Geschichte des Duisburger Hafens, der in jeder Chronik erwähnt werden wird.

Auf einer Gesamtfläche von rund 235.000 Quadratmetern wird das DGT in zwei Bauabschnitten als zentraler Gateway-Hub im Herzen des Ruhrorter Hafenteils errichtet. Es leistet damit einen maßgeblichen Beitrag zur Weiterentwicklung moderner und zukunftsweisender Logistik am Standort Duisburg. In Kombination mit dem Forschungsprojekt enerPort II soll das Terminal komplett klimaneutral betrieben werden.

Bis zur Inbetriebnahme des DGT wird auch die neue Terminalstraße fertiggestellt sein, welche die Großterminals DUSS und Hutchison Ports mit dem DGT sowie der KV-Drehscheibe der DUSS verbindet. Lars Nennhaus: „Damit schaffen wir eine moderne und leistungsfähige Verbindung der zentralen Hafengebiete in Ruhrort und Meiderich und halten gleichzeitig die Verkehrsbelastung für die Anwohner so gering wie möglich.“

Nicht nur in Ruhrort und Meiderich wurde 2023 in die Zukunft investiert, auch in den Stadtteilen Rheinhausen und Walsum konnten zahlreiche Projekte vorangetrieben werden, die die Funktion des Duisburger Hafens als eine der wichtigsten Logistikdrehscheiben Europas nachhaltig stärken.

Auf logport I in Duisburg-Rheinhausen wurden die sogenannten Längshallen, die noch aus der Vorkriegszeit stammten, komplett abgerissen. Ein moderner Neubau ist bereits in Planung. Darüber hinaus wurde die zentrale Weiche auf logport I in Eigenregie ausgetauscht und der Bahnübergang Europaallee erfolgreich saniert.

Der erste Bauabschnitt der insgesamt fünf Kilometer langen Querspange Hamborn/Walsum konnte im Juni vergangenen Jahres für den Verkehr freigegeben werden. Der Spatenstich für den zweiten Abschnitt erfolgt im Mai dieses Jahres. Nach ihrer kompletten Fertigstellung verbindet die Süd-West-Querspange die Autobahn 59 ab der Anschlussstelle Duisburg-Fahrn mit logport VI und den weiteren Gewerbe- und Industriegebieten in Hamborn und Walsum und zählt zu einem der bedeutendsten Infrastrukturprojekte in Duisburg.

Die Sanierung der rund drei Kilometer langen Gleisanbindung von logport VI ab dem Bahnhof Walsum verlief ebenfalls planmäßig und wird in Kürze abgeschlossen sein. Die gesamte Gleisstrecke wurde erneuert, die gleistechnische Sicherung einschließlich zweier Bahnübergänge wurde wiederhergestellt und drei Brückenbauwerke wurden umfangreich saniert.

Die Logistikdrehscheibe Duisburger Hafen zeichnet sich aber nicht nur durch eine moderne und zukunftsfähige Infrastruktur, sondern auch durch eine einzigartige Kunden- und Wettbewerbsvielfalt aus. Im Jahr 2023 konnten zahlreiche Projekte mit renommierten Partnern aus dem In- und Ausland auf den Weg gebracht werden.

duisport und thyssenkrupp Steel bündeln ihre Logistikkompetenz am Rhein und formen ein Joint Venture, um die Versorgung der Industrie in der Region langfristig zu sichern. Die seit 2022 ausgegliederte thyssenkrupp Steel Logistics GmbH wird zukünftig von der thyssenkrupp Steel Europe AG und der duisport-Gruppe getragen. Die Zusammenarbeit schließt mit den Umschlaghäfen Schwelgern und Walsum die Kette von logport I bis VI und wird unter anderem die Hafen- und Brammenlagerlogistik weiterentwickeln und professionalisieren. Das Joint Venture steht aktuell noch unter dem Vorbehalt der Zustimmung der relevanten Fusionskontrollbehörden.

Der gemeinsame Betrieb des KV-Terminals auf logport III (Ziel Terminal GmbH) durch Samskip, duisport und die TX Logistik AG wurde im vergangenen Sommer von den Kartellbehörden genehmigt. Die Partnerschaft stärkt nicht nur den Standort, sondern ebnet auch den Weg für weiteres Wachstum und größere Umschlagkapazitäten am Standort Duisburg.

Für eine spürbare Entlastung der Verkehrssituation im Ruhrgebiet und in Südwestfalen sorgt eine Allianz zwischen DeltaPort, duisport, dem Hafen Dortmund sowie der Kreisbahn Siegen-Wittgenstein. Unter dem Projektnamen „LOG4NRW“ konnte im vergangenen Herbst ein Bahn- und Binnenschiffsystem etabliert werden, mit dem ein erheblicher Anteil der Lkw-Verkehre in Nordrhein-Westfalen dauerhaft von der Straße auf Schienen und Wasserstraßen verlagert wird. Schirmherr des Projekts ist NRW-Verkehrsminister Oliver Krischer.

Darüber hinaus bündeln duisport und Deltaport auch bei Themen der Energiewende ihre Kräfte. Dazu ist duisport im September dem Verein „EcoPort813 – Förderverein Wasserstoff & nachhaltige Energie e.V.“ beigetreten.

Mit dem Ziel, die Effizienz im Datenaustausch mit der Binnenschifffahrt signifikant zu steigern, haben die Schweizerischen Rheinhäfen und duisport erst kürzlich die Einführung des „RiverPorts Planning and Information System“ (RPIS) angekündigt. Durch die konsequente Digitalisierung der Kommunikations- und Informationsflüsse werden die Prozesse in den Häfen Basel und Duisburg vereinfacht, die Abwicklung des Schiffsverkehrs effizienter gestaltet und die Zusammenarbeit entlang der gesamten Logistikkette – von Hafenbetreibern bis zu Spediteuren – optimiert.

Ein weiterer Schwerpunkt der Aktivitäten des größten Binnenhafens der Welt lag im vergangenen Jahr auf dem Themenfeld Erneuerbare Energien und Wasserstoff. So haben duisport und der Hafen Rotterdam ihre langjährige Partnerschaft ausgeweitet und ihre Führungsrolle beim Aufbau europäischer Wasserstoff-Transportketten betont. Zusammen mit weiteren Partnern wollen sie den stetig wachsenden Bedarf nach Wasserstoff und seinen Derivaten wie Ammoniak und Methanol decken und zwischen Angebots- und Nachfrageseite vermitteln. Unterstützt werden sie von der von duisport mitbegründeten Wasserstoff-Initiative „Hy.Region.Rhein.Ruhr e.V.“, der sich auch der Rotterdamer Hafen angeschlossen hat.

Diese Initiative würdigte der niederländische König Willem Alexander im November persönlich, als er auf Einladung von Ministerpräsident Hendrik Wüst verschiedene Wasserstoff-Projekte in Nordrhein-Westfalen besuchte.

Um den Duisburger Hafen als zentralen Hub für nachhaltige Energieprodukte zu etablieren, wurden 2023 drei ganz konkrete Projekte beschlossen: duisport und die Lhyfe GmbH, Pionier in der Herstellung von erneuerbarem grünem Wasserstoff aus Köln, planen den Bau der ersten größeren Elektrolyseanlage am Rheinkai Nord. Die Duisburger Verkehrs- und Versorgungsgesellschaft (DVV), die Wirtschaftsbetriebe Duisburg (WBD) und das DGT würden den Wasserstoff direkt für die lokale Verwendung nutzen. Nur wenige Meter davon entfernt planen duisport und Koole Terminals B.V., ein niederländischer Entwickler und Betreiber von Flüssigmassengut-Terminals, ein Tanklager für flüssige erneuerbare Brennstoffe und Rohstoffe wie Ammoniak.

Außerdem planen das Chemie-Logistikunternehmen Bertschi AG aus der Schweiz und die duisport-Beteiligungsgesellschaft Duisburg Gateway Terminal GmbH das erste Lager für Tankcontainer mit grünen Energieträgern und weiteren Chemieprodukten. Dieses soll auf in einem Bereich des zweiten Bauabschnitts des DGT entstehen. Das Genehmigungsverfahren startet noch in diesem Jahr.

Das Quartett der Anteilseigner der Duisburg Gateway Terminal GmbH ist inzwischen wieder komplett: Der weltweit tätige Hafen- und Logistikkonzern PSA International Pte Ltd (PSA) mit Hauptsitz in Singapur hat Ende vergangenen Jahres 22 Prozent der Anteile an der Gesellschaft erworben. Damit besteht der internationale Gesellschafterkreis aus Hupac, HTS, duisport und PSA.

duisport-CEO Markus Bangen: „Wir sind stolz darauf, so viele unterschiedliche Kunden und Partner aus aller Welt im Duisburger Hafen zu versammeln. Das beweist, welche exzellenten Voraussetzungen der Standort bietet und dass der Wachstumskurs unvermindert fortgesetzt wird.“

Neben dem Rebranding der Dachmarke wurden 2023 innerhalb der duisport-Gruppe die Aktivitäten in der Verpackungs- und Industrielogistik neu strukturiert und unter der Marke duisport industrial solutions vereint. Der Geschäftsbereich Industrielogistik unterteilt sich nunmehr in die Sparten „industrial solutions“ (Verpackungs- und Werkslogistik) sowie „packaging solutions“ (Herstellung von Verpackungssystemen). Kunden profitieren seitdem vom kompletten Leistungsportfolio der neuen Einheit mit mehr als 500 Mitarbeitenden an mehr als 30 Standorten weltweit.

Für dieses Jahr ist die Bündelung aller logistischen Dienstleistungen der duisport-Gruppe in einer neuen Einheit geplant. Aus den Bereichen duisport agency, duisport facility logistics und Bohnen Logistik wird duisport logistics & port services. Ob weltweite intermodale Transportkonzepte, Containerstauaktivitäten, Kontraktlogistik, Straßengüterverkehr oder Technik- und Terminal Services – duisport bietet das gesamte Portfolio künftig aus einer Hand an.

duisport-CEO Markus Bangen fasst zusammen: „Wir nutzen die Zeit der wirtschaftlichen Flaute, um die duisport-Gruppe fit für die Zukunft zu machen. Sobald die Wirtschaftsmotoren wieder warmlaufen, stehen wir bestens vorbereitet in den Startlöchern und können aufs Gaspedal drücken.“

Quelle und Foto: duisport, Blicken selbstbewusst und zuversichtlich in die Zukunft: duisport-CEO Markus Bangen und Lars Nennhaus, duisport-Vorstand (Technik und Betrieb)




Innovative Multi-Level-Logistikimmobilien in Köln

Im Quartier FUSION COLOGNE direkt am Niehler Hafen in Köln wird die ThielemannGroup noch in diesem Jahr mit dem Bau einer innovativen Multi-Level-Logistikimmobilie auf zwei Ebenen starten. Eine zweite topmoderne Multi-Level-Logistikimmobilie planen die Häfen und Güterverkehr Köln AG (HGK) und die ThielemannGroup gemeinsam zu entwickeln und wollen dafür ein Joint Venture gründen. Nutzer der Multi-Level-Logistikimmobilie I ist die RECHT Logistik Gruppe. Gemeinsam mit der HGK wird sie auch die zweite Multi-Level-Immobilie nutzen.

FUSION COLOGNE ist deutschlandweit eines der modernsten und nachhaltigsten Quartiere für Produktion, Logistik, Forschung und Innovation: Entwickelt wird das Quartier von der HGK, die im Kölner Norden in den nächsten Jahren 55 Hektar brachliegende Industriefläche revitalisiert. „Wir schaffen einen attraktiven Campus, der Industrie und Handel mit Logistik und Innovation kombiniert“, sagt Uwe Wedig, Chief Executive Officer der HGK. „Eine digitale Infrastruktur im 5G-Standard sowie vielfältige Maßnahmen zur Vermeidung von CO2-Emissionen sorgen dabei für höchste Effizienz und Nachhaltigkeit.“

Die Nachfrage nach Grundstücken im Areal FUSION COLOGNE ist sehr hoch. Für über 100.000 Quadratmeter Baugrund erhielt die ThielemannGroup hier den Zuschlag. „Die Gespräche mit Navid Thielemann und seinem Team waren von Beginn an sehr konstruktiv. Die Konzepte der ThielemannGroup passen sehr gut zu unserer Vision für integrierte Transport- und Logistikangebote. Daher haben wir uns auch zur Zusammenarbeit bei der zweiten Fläche entschlossen, die wir gemeinsam bauen und nutzen wollen.“

Mit den beiden Bauprojekten und einem Investitionsvolumen von rund 140 Millionen Euro entstehen ca. 90.000 Quadratmeter modernste Logistikfläche, die unter anderem für Endmontage, Customizing in Verbindung mit innovativer E-Commerce-Logistik genutzt werden. Bei Betrieb unter Volllast werden in den beiden Multi-Level-Immobilien rund 500 neue Arbeitsplätze geschaffen.

Auf beiden Arealen wachsen die Immobilien zweigeschossig in die Höhe. „Flächen sind knapp, teuer und sollen nicht unnötig versiegelt werden“, sagt Navid Thielemann, CEO der ThielemannGroup. „Mit unseren Multi-Level-Immobilien werden wir den Platz doppelt gut nutzen und setzen damit auf Nachhaltigkeit und Effizienz.“ Von besonderer Bedeutung ist für die ThielemannGroup dabei die hervorragende Lage und Infrastruktur mit optimaler Anbindung. „Für unsere Kunden ist auch die Nähe zum Köln-Bonn Airport wichtig – wir betrachten das als einen quadrimodalen Standort“, ergänzt Navid Thielemann.

Angestrebt ist eine Gold-Zertifizierung durch die Deutsche Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen (DGNB). Beide Immobilien nutzen die Abwärme der benachbarten Müllverbrennungsanlage der AVG. Das nachhaltige Nahwärme-Konzept wurde gemeinsam von FUSION COLOGNE mit dem Energiedienstleister RheinEnergie und der AVG entwickelt. Vorgesehen sind außerdem eine Photovoltaikanlage auf dem Dach, die Ausstattung der Immobilie mit E-Ladesäulen, ein smartes LED-Beleuchtungskonzept sowie die Einrichtung attraktiver Sozial- und Büroräume. Rund 40 Prozent der Fassaden werden begrünt, weitere Maßnahmen zielen auf eine lokale Wasserretention, Begrünung von Freiflächen und den Artenschutz ab.

Die RECHT Logistik Gruppe mit Sitz in Brühl (NRW) übernimmt auf der gesamten Fläche der ersten Multi-Level-Logistikimmobilie I als Mieter der ThielemannGroup unterschiedliche Tätigkeiten für Makita, den japanischen Hersteller für handgeführte Elektrowerkzeuge. Dazu zählen Vor- und Endmontage sowie Customizing der Waren, Warehousing, Kommissionierung und weitere Logistikdienstleistungen.

Die zweite, gemeinsam investierte Multi-Level-Immobilie II werden von HGK und ThielemannGroup entwickelt und von der RECHT Logistik Gruppe sowie einer HGK-Tochter gemeinsam genutzt. „Die Logistikflächen werden wir für bestehende Kunden einsetzen, die Bedarf am Standort Köln haben. Darüber hinaus gehen wir davon aus, dass wir weiter wachsen und sich durch unser Angebot neue namhafte Kunden ansiedeln werden. Die Nachfrage nach effizienten und nachhaltigen Logistikdienstleistungen im wirtschaftsstarken Nordrhein-Westfalen ist hoch“, erläutert Christian Karl Flick, CEO der RECHT Logistik Gruppe.

Sowohl der HGK als auch der ThielemannGroup ist die Verbindung von Industrie und Handel mit Light Industrial, Logistik und Innovation wichtig. Die ThielemannGroup fördert unter ihrem Dach zahlreiche Start-ups, bei denen sie sich selbst unternehmerisch engagiert. „Unser Ziel ist eine komplett neuartige End-to-End-Supply-Chain, die Lieferketten des Handels und der Produktion in den Mittelpunkt stellt und mit einem umfassenden, lösungsorientierten Angebot unterstützt“, sagt Navid Thielemann. „Diese Innovationen werden wir auch an den Standort Köln bringen, um neue Maßstäbe in puncto Nachhaltigkeit, Effizienz und Endkundenzufriedenheit zu setzen.“

Die Lage im Kölner Norden bietet beste Voraussetzungen für eine schnelle Anbindung: Das Quartier FUSION COLOGNE ist an alle Verkehrsträger angeschlossen. In unmittelbarer Nachbarschaft liegt der Niehler Rheinhafen, ein bimodales Containerterminal für den Kombinierten Verkehr mit fünf Gleisen und drei Portalkranen für die Abfertigung von Ganzzügen, die Autobahnen A1 und A3 sowie das Autobahnkreuz Leverkusen. Der Flughafen Köln Bonn Airport ist in einer knappen halben Stunde zu erreichen.

Beim Auftakt-Event am 15. April 2024 begrüßten die HGK und ThielemannGroup Henriette Reker, Oberbürgermeisterin der Stadt Köln, sowie Daniel Sieveke, Staatssekretär im Ministerium für Heimat, Kommunales, Bau und Digitalisierung des Landes Nordrhein-Westfalen. Beide gaben sich die Ehre, die geplanten Projekte mit einem persönlichen Grußwort zu kommentieren:

Henriette Reker, Oberbürgermeisterin: „FUSION COLOGNE orientiert sich konsequent an der Stadtstrategie ‚Kölner Perspektiven 2030+‘ und ist daher eines der Schlüsselprojekte unserer Stadtentwicklung. In den nächsten Jahren werden hier durch private Investoren voraussichtlich 250 Millionen Euro investiert und mehr als 1.000 neue Arbeitsplätze entstehen.“

Daniel Sieveke, Staatssekretär im Ministerium für Heimat, Kommunales, Bau und Digitalisierung des Landes Nordrhein-Westfalen: „Von Brachfläche zu Baufläche: FUSION COLOGNE bringt Flächenaktivierung und nachhaltiges Bauen unter ein Dach. Die Revitalisierung von Flächen benötigt kreative Potentiale und den Mut zum Ausprobieren und Neudenken. Ich freue mich sehr, dass hier im Kölner Norden ein innovatives und nachhaltiges Gewerbe- und Industrieareal erwächst. Damit ist FUSION COLOGNE ein echtes Vorzeigeprojekt. Mit einem hohen Anteil an Dach- und Fassadenbegrünung, Photovoltaik-Anlagen, klimaneutraler Wärmeversorgung sowie Regenwassernutzung und Versickerung vor Ort leistet das Projekt einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz und trägt zu einem besseren Stadtklima bei. Es zeigt: Mit klugen Köpfen, Mut und Innovation gehen wir in Nordrhein-Westfalen voran.“

Quelle und Foto: ThielemannGroup Holding GmbH




DACHSER erwirbt Lebensmittellogistiker Brummer

Mit der Akquisition von Brummer, dem Partner im European Food Network für den Transport von temperaturgeführten Lebensmitteln zwischen Deutschland, Österreich und angrenzenden Ländern, stärkt DACHSER sein Netz für den Transport und die Lagerung von Lebensmitteln in Europa.

DACHSER übernimmt die Brummer Logistik GmbH in Deutschland und die Brummer Logistic Solutions GmbH & Co KG in Österreich. Der Kauf umfasst das komplette operative Geschäft der Brummer Gruppe. Über den Kaufpreis haben die Unternehmen Stillschweigen vereinbart. Die Akquisition bedarf noch der Zustimmung durch die deutschen und österreichischen Wettbewerbsbehörden.

Die sich im Familienbesitz befindenden Unternehmen erwirtschafteten im Jahr 2023 einen Umsatz von rund 128 Millionen Euro und gehören damit zu den führenden Lebensmittellogistikern in Mitteleuropa. Die beiden Eigentümer und Geschäftsführer der Brummer Logistik-Gruppe, Hans Brummer und Simone Brummer-Leebmann, haben entschieden, den Schwerpunkt ihrer unternehmerischen Aktivität auf die Verwaltung und Entwicklung von Immobilien, insbesondere im Logistikbereich, zu konzentrieren. Sie werden hier zukünftig durch ihre Tochter Valerie Brummer unterstützt.

Die Brummer Logistik GmbH wurde im Jahr 1977 in Neuburg am Inn gegründet und verfügt dort über eine 40.000 Quadratmeter große Frische- und Tiefkühlanlage. Die Brummer Logistic Solutions GmbH & Co KG nahm 2021 ihre Arbeit auf und greift am Standort in St. Marienkirchen in Österreich auf 45.000 Quadratmeter Lagerfläche zurück. Warenströme aus ganz Europa werden somit strategisch direkt in Grenznähe konsolidiert, was eine optimale Ausnutzung der Transportkapazitäten und eine verbesserte Effizienz in den Laufzeiten ermöglicht. In seinem Kernmarkt Süddeutschland und Österreich beschäftigt Brummer derzeit etwa 950 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.

Als leistungsstarker Full-Service-Logistikdienstanbieter konzentriert sich Brummer auf grenzüberschreitende Transport-, Warehousing- und Kontraktlogistikdienstleistungen für Lebensmittel zwischen Deutschland, Österreich und den angrenzenden Ländern. Dabei deckt Brummer alle Temperaturbereiche, inklusive des Tiefkühlbereichs unter -18 Grad Celsius, ab. Darüber hinaus umfasst das Angebot von Brummer auch umfangreiche Logistiklösungen für Handels- und Industriekunden.

Brummer war 2013 einer der Gründungspartner des European Food Network, das unter der Systemführerschaft von DACHSER 34 Länder in Europa abdeckt. Das unterstreicht die hohe Qualität, die Brummer seinen Kunden in den wichtigen Märkten Süddeutschland und Österreich anbieten kann. Innerhalb dieses Netzwerks greifen Hersteller, Zulieferbetriebe und Handelsunternehmen im Food-Markt auf eine einzigartige Netzabdeckung für Stückgut-Transporte innerhalb Europas zurück.

Für Brummer eröffnen sich aus der Akquisition erhebliche Wachstumspotenziale. „Brummer gehört in der Lebensmittellogistik seit vielen Jahren zu den Marktführern in Österreich und Süddeutschland“, sagen Hans Brummer und Simone Brummer-Leebmann, die bisherigen Geschäftsführer und Eigentümer von Brummer. „Unter dem Dach des europäischen DACHSER-Netzwerks eröffnen sich zusätzliche Wachstumspotenziale. Wir heben unsere über Jahre gewachsene Partnerschaft damit auf die nächste Stufe. So stärken wir nachhaltig unsere Position am Markt und bieten unseren Kunden neue Perspektiven für grenzüberschreitende Lebensmittel-Stückguttransporte und Kontraktlogistikangebote. Das schafft auch Sicherheit und Stabilität für unsere Mitarbeitenden.“

Die Kunden von DACHSER können in Zukunft auf das Distributionsnetz von Brummer in Süddeutschland, Österreich und Slowenien zurückgreifen. Dieses bedient das Unternehmen überwiegend mit mehr als 350 angestellten Fahrerinnen und Fahrern sowie einem Fuhrpark mit über 300 eigenen Kühlzügen.
„Mit Brummer erwerben wir ein Unternehmen, das als Qualitätsführer einen exzellenten Ruf hat. Umso mehr freut es uns, dass wir durch diesen Zukauf unser eigenes Food Logistics-Netz in Mitteleuropa erweitern können. Gemeinsam mit unseren zuletzt getätigten Akquisitionen von Müller Fresh Food Logistics in den Niederlanden und Frigoscandia in Nordeuropa, untermauern wir damit unsere Position als einer der führenden Lebensmittellogistiker Europas“, sagt Burkhard Eling, CEO von DACHSER.

Für DACHSER ist der Erwerb von Brummer darüber hinaus ein wichtiger Schritt, die Distributionskapazitäten mit hoher Qualität im wichtigen deutsch-österreichischen Food-Markt weiter auszubauen. „Beide Standorte von Brummer, sowohl in Neuburg am Inn als auch in Sankt Marienkirchen, sind aufgrund der Grenznähe ideal gelegen, um Ladungen optimal zu konsolidieren und Fahrzeiten weiter zu optimieren. Darüber hinaus bieten beide Standorte auch Grundstücke für den Bau zusätzlicher Umschlag- und Warehouseflächen,“ erklärt Alexander Tonn, COO Road Logistics und Managing Director DACHSER Food Logistics. Insgesamt wickelt Brummer jährlich mehr als 715.000 Sendungen im grenzüberschreitenden Verkehr über alle Temperaturbereiche hinweg ab.

Nach Abschluss des Zukaufs wird Brummer komplett in das DACHSER Food Logistics Netz integriert. Geführt wird das operative Geschäft von Brummer weiterhin von Max Reih, derzeit Chief Operating Officer von Brummer und seinem bewährten Managementteam. Reih wird direkt an Alexander Tonn und Stefan Behrendt, Deputy Managing Director DACHSER Food Logistics, berichten.

„Im Rahmen der Partnerschaft haben DACHSER und Brummer über die Jahre eine sehr vertrauensvolle Zusammenarbeit aufgebaut. Zuverlässigkeit und Qualität haben für Brummer höchste Priorität. Neben den Werten als Familienunternehmen, sind dies weitere große Gemeinsamkeit, die wir teilen,“ so Tonn weiter.  Das größte Asset Brummers sei jedoch die Belegschaft. Er ergänzt: „Die Mitarbeitenden von Brummer in den Büros, den Logistikanlagen und hinter dem Lenkrad sind hochqualifiziert und motiviert. Mit ihrer ausgewiesenen Expertise gerade für grenzüberschreitende Transporte zwischen Deutschland und Österreich sind sie die Garanten für Kontinuität und künftiges Wachstum in der Region. Wir freuen uns sehr, dass sie nun Teil der DACHSER-Familie werden.“

Quelle und Foto: DACHSER




A-ROSA ALEA und CLEA sind auf dem Rhein gestartet

Die beiden Flottenneuzugänge A-ROSA ALEA und A-ROSA CLEA sind von Köln aus in ihre Premierensaison bei A-ROSA gestartet. Am Freitag, dem 5. April legte die A-ROSA ALEA gegen 18.00 Uhr zu ihrer Reise auf den südlichen Rhein ab und wird in den kommenden Tagen unter anderem in Basel, Straßburg, Mainz und Koblenz anlegen. Am Sonntag, dem 7. April folgte das Schwesternschiff A-ROSA CLEA, welches während seiner 7-Nächte-Reise Willemstad, Antwerpen, Amsterdam, Hoorn und Emmerich besuchen wird.

Die beiden 110 Meter langen Schiffe werden in der Saison 2024 auf den nachfragestarken Routen im Fahrtgebiet Rhein unterwegs sein und von Köln aus verschiedene Reisen mit einer Länge von vier bis sieben Nächten zu den Metropolen in den Niederlanden und Belgien, zu den geschichtsträchtigen Orten entlang des Mittelrheintals und der Mosel sowie zu den Städten im Dreiländereck zwischen Deutschland, Frankreich und der Schweiz anbieten. In der Vorweihnachtszeit stehen dann die beliebten Weihnachtsmarkt-Touren, welche unter anderem in Straßburg, Frankfurt, Mainz und Rüdesheim Halt machen, auf dem Programm. Die Silvester-Reise 2024/2025 wird die beiden Schiffe auf dem südlichen Rhein bis nach Basel führen, wo auch der Jahreswechsel erstmalig für die A-ROSA Gäste erlebbar ist.

„Mit den beiden Neuzugängen reagieren wir auf die stetig steigende Nachfrage nach unseren Städtereisen per Schiff und erweitern unsere Flotte um die entsprechenden Kapazitäten. Wir freuen uns, dass wir mit der A-ROSA ALEA und A-ROSA CLEA zwei Schiffe in unser Programm aufnehmen konnten, welche die A-ROSA Flotte sinnvoll ergänzen. Dies bestätigen uns auch die Eindrücke der ersten Gäste, welche derzeit an Bord sind und das Flair an Bord sowie den gewohnt sehr guten Service loben“, kommentiert Jörg Eichler, Geschäftsführer der A-ROSA Flussschiff GmbH den Saisonstart der beiden Flottenzugänge.

An Bord dürfen sich die Gäste auf den von A-ROSA bekannten Service sowie die VollpensionPlus freuen und sich das Frühstück sowie das Mittagessen an den Genießer-Buffets selbst zusammenstellen. Am Abend stehen ergänzend zum Vorspeisen- und Dessertbuffet täglich wechselnde Hauptgang-Varianten zur Wahl, welche direkt an den Platz serviert werden. In der Panoramalounge im Bug der beiden Schiffe können sich die Gäste zudem bei bester Aussicht auf die vorbeiziehende Landschaft mit köstlichen Kreationen der A-ROSA Barkarte verwöhnen lassen.

„Durch die geringere Länge können die beiden Schiffe noch exklusivere Häfen anlaufen als die weiteren A-ROSA Schiffe ohnehin schon. Mit Platz für bis zu 140 Gäste bieten sie darüber hinaus ein sehr familiäres Reisegefühl und sind ideal für Paare, Freundesgruppen oder Alleinreisende geeignet“, empfiehlt Eichler die A-ROSA ALEA und A-ROSA CLEA den neuen Gästen.

Nach der Premierensaison 2024 wird die A-ROSA ALEA zur Saison 2025 auf die Seine wechseln und von Paris aus in die Normandie bis nach Le Havre starten. Das dort derzeit operierende Schiff A-ROSA VIVA kehrt zeitgleich in ihr ursprüngliches Fahrtgebiet Rhein/Main/Mosel zurück. Die A-ROSA CLEA wird im nächsten Jahr verschiedene Reisen von Frankfurt aus auf dem Main, der Mosel und im Mittelrheintal unternehmen, bevor sie ab 2026 mit der Gironde/Garonne ein neues Fahrtgebiet in der Bordeaux-Region erschließen wird.

Quelle und Foto: A-ROSA Flussschiff GmbH




Von der Straße aufs Wasser über den „Cool Corridor“

Der „Cool Corridor“ zwischen dem Rotterdamer Hafen und der DACH-Region ermöglicht hohe Transportfrequenzen und minimiert die Anzahl sowohl voller als auch leerer Lkw-Fahrten. Auf dem Weg vom Seehafen zu den Binnenhäfen sinken die CO2-Emissionen um mehr als 65 %, was die Vorteile für die Umwelt noch mehr verdeutlicht.

Nach wie vor herrscht jedoch die Meinung vor, dass Kühlcontainer am effizientesten mit dem Lkw transportiert werden, weil die Ware so schneller ausgeliefert werden kann. Frachtunternehmer Nordfrost, Binnenschifffahrtsbetreiber Neska Container Line und Inlandsterminal DP World fechten diese Auffassung an.

Durch die Zusammenarbeit mit Kettenpartnern und das Überdenken der traditionellen Methoden ist es ihnen gelungen, die Effizienz des Transportes von Kühlcontainern per Binnenschiff zu belegen. Die Kühlcontainer werden nur während des kurzen Be- und Entladens abgetrennt, so dass eine kontinuierliche Temperaturüberwachung über die bordeigenen Generatoren gewährleistet ist. Darüber hinaus garantiert der Transport über die Binnenschifffahrt mehr Kostenstabilität und eine gleichbleibende Verkehrsfrequenz zwischen dem Rotterdamer Seehafen und dem Hinterland, was einen erheblichen Vorteil in puncto Zuverlässigkeit darstellt.




Testphase für die digitale Vernetzung startet

In einer gemeinsamen Initiative haben die Plattformbetreiber Portbase und Rhein-Ports ein zukunftsweisendes Projekt ins Leben gerufen, um die maritime und die Binnenhafen-Community digital zu verbinden. Ziel ist es, den Datenfluss zwischen den niederländischen Seehäfen und den am Rhein gelegenen Binnenhäfen zu optimieren. Die Häfen Rotterdam, Duisburg und die Schweizerischen Rheinhäfen unterstützen dieses Vorhaben als Aktionäre und fungieren als Botschafter für die Vernetzung der digitalen Infrastruktur.

Die Verbindung der Port Community Systeme Portbase PCS und dem RheinPorts RPIS (RiverPorts Planning and Information System) ermöglicht es, die Effizienz und die Transparenz entlang der Lieferketten vom Seehafen ins Hinterland zu verbessern. Durch den nahtlosen Datenaustausch können Import- und Exportprozesse optimiert, die Planung verbessert und die Informationsweitergabe an die involvierten Stakeholder vereinfacht werden. Dies trägt zur Reduzierung der Komplexität im Austausch von Daten in den Logistikketten bei und stellt im Ergebnis für Reeder, Terminals, Häfen und alle beteiligten Partnern einen Mehrwert dar. Mit dem Start der Testphase erfolgt nun die erste konkrete Umsetzung der Absichtserklärungen der Schweizerischen Rheinhäfen und duisport aus dem Jahr 2022 mit dem Port of Rotterdam.

Neben der engen Zusammenarbeit zwischen den Häfen und den Plattformbetreibern spielen zusätzlich die Logistikakteure entlang der Lieferketten eine entscheidende Rolle, indem sie sich mit den Plattformen vernetzen, den Datenaustausch darüber abwickeln und mit den angebotenen Diensten Mehrwerte schaffen. Das Logistikunternehmen Danser tritt in der Testphase als wichtiger Partner auf und unterstützt die ersten Schritte der Datenaustausch-Initiative. Auf Basis dieser Erfahrungen sollen weitere Anwendungsfälle entwickelt werden, die eine reibungslose Übermittlung von Daten zwischen den Binnenhäfen und dem Seehafen Rotterdam ermöglichen.

Ziel ist es, einen digitalen Korridor zu schaffen. Dieser ermöglicht es, Daten frei und sicher zu übermitteln, Komplexitäten zu reduzieren und die Effizienz für die Binnenschifffahrt und Häfen zu steigern. Davon profitieren im Ergebnis alle Beteiligten – von Import- und Exportunternehmen über Terminalbetreiber bis hin zu Reedern, Häfen und Zollbehörden.

Um dies zu erreichen, ist die aktive Einbindung und Mitwirkung der Community gefordert. Die Initiative setzt sich klar das Ziel, schnellstmöglich Nutzen zu generieren, und will daher die Testphase bis Ende 2024 abschließen, so dass die Ramp-up-Phase im Jahr 2025 erfolgen kann. Gemeinsam mit der Community wollen die Initiatoren den digitalen Korridor zwischen den Binnen- und Seehäfen erfolgreich etablieren und die Zukunft der Hafenlogistik maßgeblich mitgestalten.

Quelle: duisport, Foto: duisport/ Hans Blossey




HGK Shipping begrüßt HVO100-Zulassung

Die HGK Shipping unterstützt die Entscheidung der Bundesregierung, den klima-freundlicheren, aber derzeit noch teureren Alternativkraftstoff HVO100 zuzulassen. Zugleich sieht Europas größtes Binnenschifffahrtsunternehmen darin eine Chance, die Dekarbonisierung des Verkehrsträgers mittelfristig voranzutreiben.

Die europäische Binnenschifffahrt ist zurzeit mit hohen Investitionskosten für neue Schiffsantriebe konfrontiert. Der Biodiesel HVO kommt auch deshalb zum richtigen Zeitpunkt. Denn die Branche ist mit ihren rund 13.000 Schiffen nicht groß genug, um herstellerseitig entsprechende Entwicklungen in diesem Bereich initiieren beziehungsweise einfordern zu können. Ebenso schließt die hohe Altersstruktur der Flotten eine wirtschaftliche Umstellung der mit fossilem Brennstoff betriebenen Motoren auf alternative Antriebskonzepte, beispielsweise über Ammoniak, Methanol und Wasserstoff, kurzfristig aus. Denn auch hier fehlt die notwendige Infrastruktur noch.

Aus Sicht der HGK Shipping kann die HVO-Betankung daher eine sinnvolle Übergangslösung für die Binnenschifffahrt darstellen. Hierfür, so die Forderung des Unternehmens, müssten die Mehrkosten jedoch so lange gefördert werden, bis Marktmechanismen den Preis für HVO100 auf das Niveau herkömmlichen Diesels reguliert haben. Mit dem vollständigen Einsatz des biogenen Kraftstoffs und damit verbundenen geringeren Emissionen von CO2 sowie Rußpartikeln und Stickoxiden könnte der Verkehrsträger bereits 2030 nahezu klimaneutral sein, so die Prognose des Branchenführers.

Steffen Bauer, CEO der HGK Shipping, kommentiert die bundesweite Einführung des Kraftstoffes so: „Das grüne Licht aus Berlin für den Einsatz ist ein wichtiger Impuls für Mobilität in Deutschland – dies gilt auch für den ohnehin sehr klimafreundlichen Verkehrsträger Binnenschiff. Deshalb setzen wir ab sofort auf HVO100.“ So könne, betont er, dieser Kraftstoff die CO2-Emissionen im Vergleich zu herkömmlichen fossilen Brennstoffen signifikant minimieren und eine tragfähige Brückenlösung in einer Phase, in der sich emissionsfreie Antriebstechnologien in Entwicklung befinden, darstellen. Aufgrund hoher Forschungsausgaben für innovative Antriebe und dem ökonomisch unrealistischen Szenario, ältere Bestandsflotten rasch und umfassend mit neuen Schiffsmotoren auszustatten, werde dank HVO100 schon jetzt eine ressourcenschonendere Transportlogistik Realität. Binnenschiffe werden aufgrund ihrer Langlebigkeit anders als die meisten Hochseeschiffe noch im Dienst sein, wenn weitere gesetzliche Vorgaben zur Reduzierung der CO2-Emissionen in Kraft treten.

„Wir bitten die Politik, eine Branchenlösung in Betracht zu ziehen und entsprechende Anreize zur flächendeckenden Nutzung des biogenen Kraftstoffes in der Binnenschifffahrt zu schaffen. Eine befristete Steuerentlastung zum Beispiel, die nur so lange notwendig wäre, bis sich der HVO-Preis an den Dieselkraftstoff angeglichen hätte, würde die Nutzung dieser Übergangslösung entscheidend vorantreiben. Parallel dazu sollten Forschungs- und Entwicklungsmaßnahmen im Bereich der Brennstoffzellentechnologie dauerhaft und gezielt gefördert werden. So würden Voraussetzungen geschaffen, die im Schnitt 55 Jahre alten Flotten auch unter Nachhaltigkeitsaspekten modernisieren zu können. Dann könnte die Binnenschifffahrt planungs- und damit zukunftssicher wachsen und als wichtiger Verkehrsträger dabei helfen, im Sinne der avisierten Energiewende den CO2-Austoß in den nächsten Jahren bereits deutlich zu senken“, unterstreicht Steffen Bauer die Notwendigkeit der gewünschten staatlichen Unterstützung.

Die HGK Shipping hat bereits Kontingente des Biokraftstoffs erworben, um Teile ihrer Flotte künftig ausschließlich mit HVO100 betanken zu können. Für den Einsatz des nicht aus fossilen Quellen gewonnenen Treibstoffs ist auch bei älteren Antrieben keine größere technische Umrüstung notwendig. Damit ergibt sich für die Branche die Chance, auch ältere Schiffsflotten ohne signifikante Investitionen weiter einzusetzen und trotzdem mit einer Einsparung von bis zu 90 Prozent der CO2-Emissionen einen bedeutenden Beitrag zur Dekarbonisierung der europäischen Binnenschifffahrt zu leisten.

HVO steht für Hydrotreated Vegetable Oils, also hydrobehandeltes Pflanzenöl. Es wird aus biogenen Rohstoffen wie Abfälle der Agrar- und Lebensmittelindustrie erzeugt. Dies sind unter anderem gebrauchte Speiseöle, pflanzliche und tierische Fette sowie organische Bestandteile von Siedlungsabfällen, die zu brennbaren Kohlenwasserstoffen transformiert werden. Die Zahl 100 steht für die hundertprozentige Herstellung aus diesen Ölen.

Quelle und Foto: HGK Shipping, die „GAS 92“ zählt zu den Schiffen der Flotte von HGK Shippping, die für die Betankung mit dem Biokraftstoff HVO100 prädestiniert sind. 




Bürokratiemonster Einfuhrumsatzsteuer schadet Deutschland

Die Finanzminister von Bund und Ländern müssen den gravierenden Standortnachteil Steuererhebungsverfahren für Importgüter dringend reformieren, fordern der Zentralverband der deutschen Seehafenbetriebe e. V. (ZDS) und eine breite Koalition von Verbänden, Kammern und Steuerberatern.  Praktisch alle EU-Nachbarstaaten machen längst vor, wie es besser geht.

Denn während Unternehmen, die Güter über Deutschland in die EU einführen, zunächst vom Zoll zur Kasse gebeten werden und eine Anrechnung erst sehr viel später nach der Umsatzsteuervoranmeldung bei den Finanzämtern der Länder erfolgt, kann die Einfuhrumsatzsteuer in den meisten anderen EU-Staaten direkt bei der Umsatzsteuervoranmeldung verrechnet werden. Die Direktverrechnung spart Liquidität und Verwaltungsaufwand. 

„Das deutsche Steuersystem für Importe aus Übersee ist teurer, komplizierter und bürokratischer als in fast allen anderen Ländern der Zollunion. Es belastet insbesondere kleine und mittlere Unternehmen und macht den Standort Deutschland unattraktiv für Neuansiedlungen, zum Beispiel von Handelshäusern, Speditionen und Logistikunternehmen. Unsere Nachbarn – von den Niederlanden über Polen bis Österreich – wenden das vereinfachte Verfahren der Direktverrechnung mit der Umsatzsteuervoranmeldung an. Dieses Vorgehen spart den Unternehmen enormen administrativen Aufwand und lässt ihnen Liquidität. Zudem wird dort die Finanzverwaltung entlastet, ohne dass dem Fiskus Einnahmen verloren gehen. Im Gegenteil: Der Fiskus dürfte unter dem Strich mit höheren Einnahmen rechnen. Die Finanzministerkonferenz muss deswegen das deutsche Bürokratiemonster Einfuhrumsatzsteuer jetzt dringend bändigen“, fordert Daniel Hosseus, Hauptgeschäftsführer des ZDS. 

Bei der Konferenz der Finanzminister am 11. April steht das Erhebungsverfahrens der Einfuhrumsatzsteuer auf der Agenda. Anlass ist ein Evaluierungsbericht der Bundesregierung zur Fristverlängerung bei der Steuerzahlung, die während der Coronapandemie als Entlastungsmaßnahme eingeführt wurde. Eine Untersuchung des Deutschen Maritimen Zentrums (DMZ) ergab bereits im März 2023, dass diese Fristverlängerung den bestehenden Wettbewerbsnachteil nicht aufhebt. Das DMZ empfiehlt deshalb ebenfalls die Angleichung des deutschen Erhebungsverfahrens an den europäischen Standard.  

Im Jahr 2023 führten Unternehmen Waren im Wert von knapp 651 Mrd. Euro aus Drittstaaten nach Deutschland ein. Entsprechend hoch waren die Einfuhrumsatzsteuerzahlungen der deutschen Importeure. Eine Reform des Erhebungsverfahrens würde unmittelbar zu einer Entlastung der Unternehmen beitragen und sie im innereuropäischen Wettbewerb stärken. Gleichzeitig würde Bürokratie abgebaut und auch der Verwaltungsaufwand auf Seite der Finanzverwaltungen der Länder reduziert. Die Reform wäre also mustergültiger Bürokratieabbau und würde den Wirtschaftsstandort Deutschland im innereuropäischen Wettbewerb stärken. Entsprechend hoch sind die Erwartungen an die Finanzministerkonferenz im April, die Reform anzugehen. 

Den DMZ-Evaluierungsbericht gibt es hier und weitere Hintergrundinformationen hier.

Quelle und Foto: ZDS Zentralverband der deutschen Seehafenbetriebe e. V.