Biohütten im Calandkanaal

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Der Hafenbetrieb Rotterdam platzierte jetzt versuchsweise vier Biohütten im Calandkanaal. Eine Biohütte ist ein künstlich geschaffener Lebensraum für heranwachsende Fische.

Die Initiative trägt zum Bestreben des Hafenbetriebs bei, den Fischbestand sowie die Wasserqualität zu verbessern. Unter dem Namen Grünes Tor versucht der Hafenbetrieb in enger Zusammenarbeit mit dem WWF an anderen Stellen im Hafen die Ufer seichter zu gestalten, damit Fische dort wieder laichen können.

Die Biohütte sieht wie eine Art Doppelkäfig aus, ein feinmaschiger, dreidimensionaler Rost. Im Inneren befinden sich Muscheln, an denen allerlei Organismen wachsen können, die ideales Futter für junge Fische darstellen. Im Außenring sind die jungen Fische sicher vor Räubern. Die Hütten können an Landungsbrücken bzw. Kais oder sogar am Boden des Hafens installiert werden. Die Biohütte ist entwickelt und von dem französischen Unternehmen Ecocean vermarktet. Versuchsreihen mit unter anderem 108 Biohütten im Hafen von Marseille haben gezeigt, dass die Biohütten sich positiv auf die Unterwassernatur auswirken.

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In letzter Zeit wurde der Calandkanaal neugestaltet, unter anderen mit Bojen- und Dalbenkonfigurationen, einem LNG-Tankerliegeplatz und sieben neuen Liegeplätzen für die Binnenschifffahrt. Eine besondere Initiative stellt in diesem Zusammenhang der Bau des Binnenschifffahrtliegeplatzes der Zukunft dar. Der Versuch mit den Biohütten passt ausgezeichnet zu diesem Thema. Die Biohütten können zu einer Verbesserung des Fischbestands beitragen, die Hersteller sind jedoch natürlich auch neugierig, ob die Hütten den sehr unterschiedlichen Strömungen im Kanal standhalten können, die entstehen, wenn Riesentanker an den Hütten vorbeifahren.

Quelle, Foto und Grafik: Port of Rotterdam