HHLA spürt Auswirkungen der Pandemie deutlich

Die im ersten Halbjahr in Folge der Coronavirus-Pandemie weltweit drastisch gesunkenen wirtschaftlichen Aktivitäten und der daraus resultierende Konjunktureinbruch haben sich auch spürbar auf die Geschäftsentwicklung der Hamburger Hafen und Logistik AG (HHLA) ausgewirkt. Sowohl der Umsatz als auch das Ergebnis waren stark rückläufig, was sich entsprechend auf die Profitabilität auswirkte.

Bedingt durch das schwache Handelsgeschehen insbesondere im zweiten Quartal ging der Containerumschlag im ersten Halbjahr stark und der Containertransport deutlich zurück. Auch das Segment Immobilien konnte sich der Entwicklung trotz weitgehender Vollvermietung nicht entziehen. In Summe führte dies zu einem Konzernumsatz von 628,4 Mio. Euro (- 9,4 Prozent). Das Betriebsergebnis (EBIT) sank um 58,8 Mio. Euro (- 51,5 Prozent) auf 55,5 Mio. Euro. Die verfügbare Liquidität des Konzerns lag zum Ende des ersten Halbjahrs 2020 bei 296,1 Mio. Euro (zum 30. Juni 2019: 260,1 Mio. Euro).

Angela Titzrath, HHLA-Vorstandsvorsitzende: „Die zur Eindämmung der Coronavirus-Pandemie im zweiten Quartal angeordneten Maßnahmen haben Gesellschaft und Wirtschaft vor nie dagewesene Herausforderungen gestellt. Als systemrelevantes Unternehmen in der Logistikkette sind wir dennoch jederzeit unserer Verantwortung gerecht geworden und haben verlässlich zur Versorgung Deutschlands und Europas beigetragen. Durch verantwortungsvolle Kostensenkungen und Investitionszurückhaltung haben wir versucht, die starken Auswirkungen der Krise auf unsere Geschäftsentwicklung aufzufangen und um vorbereitet zu sein, wenn sich die Lage wieder entspannt. Derzeit gehen wir von einer graduellen Erholung in der zweiten Jahreshälfte aus. Ungeachtet der anhaltenden Herausforderungen, die uns viel abverlangen, arbeiten wir weiter an der Stärkung der Zukunftsfähigkeit der HHLA. So ist das Unternehmen in den vergangenen Monaten noch einmal deutlich digitaler geworden. Innovativ gehen wir in diesem Jahr auch bei der Auszahlung der Dividende vor. Unseren Aktionären bieten wir an, anstelle der üblichen Bardividende diese in A-Aktien der Gesellschaft zu beziehen. Dies ist ein weiterer Beitrag zur Sicherung der Liquidität, die trotz Pandemie-induzierter Belastungen weiterhin ausreicht, um fälligen Zahlungsverpflichtungen nachzukommen.“

Der börsennotierte Teilkonzern Hafenlogistik verzeichnete in den ersten sechs Monaten einen deutlichen Umsatzrückgang um 9,3 Prozent auf 614,2 Mio. Euro (im Vorjahr: 677,5 Mio. Euro). Das operative Ergebnis (EBIT) sank stark um 53,5 Prozent auf 49,1 Mio. Euro (im Vorjahr: 105,6 Mio. Euro). Die EBIT-Marge ging um 7,6 Prozentpunkte auf 8,0 Prozent zurück.

Im Segment Container ging die Umschlagmenge an den HHLA-Containerterminals insgesamt um 11,3 Prozent auf 3.345 Tsd. Standardcontainer (TEU) zurück (im Vorjahr: 3.770 Tsd. TEU). An den drei Hamburger Containerterminals lag das Umschlagvolumen mit 3.058 Tsd. TEU um 12,0 Prozent unter dem Vergleichswert des Vorjahres (im Vorjahr: 3.476 Tsd. TEU). Grund hierfür waren insbesondere ausgefallene Schiffsabfahrten (Blank Sailings) als Folge der Coronavirus-Pandemie. Die Ausfälle verursachten einen deutlichen Rückgang der Ladungsmengen aus Fernost. Die Zubringerverkehre (Feeder) in den Ostseeraum sind stark zurückgegangen und konnten durch Zuwächse im deutschen und britischen Fahrtgebiet nicht kompensiert werden. Die internationalen Containerterminals in Odessa und Tallinn verzeichneten einen leichten Rückgang im Umschlagvolumen von 2,4 Prozent auf 286 Tsd. TEU (im Vorjahr: 293 Tsd. TEU). Die vor allem mit der Coronavirus-Pandemie verbundenen Mengeneinbußen konnten durch die zusätzlichen Anläufe im ersten Quartal nicht ausreichend ausgeglichen werden.

Die Umsatzerlöse verringerten sich im ersten Halbjahr 2020 gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 9,6 Prozent auf 363,4 Mio. Euro (im Vorjahr: 401,7 Mio. Euro). Dies lag im Wesentlichen an dem durch die Coronavirus-Pandemie ausgelösten Mengenrückgang. Die Durchschnittserlöse je wasserseitig umgeschlagenen Container legten um 1,9 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum zu. Ursache hierfür waren ein vorteilhafter Modalsplit mit einem hohen Anteil an Hinterlandmenge sowie ein temporärer Anstieg der Lagergelder durch eine längere Verweildauer als Folge wetterbedingter Verspätungen und pandemiebedingter Ausfälle von Schiffsabfahrten (Blank Sailings). Das Betriebsergebnis (EBIT) reduzierte sich mengenbedingt im Vergleich zum Vorjahr um 35,0 Mio. Euro bzw. 48,7 Prozent auf 36,8 Mio. Euro (im Vorjahr: 71,8 Mio. Euro). Die EBIT-Marge sank um 7,8 Prozentpunkte auf 10,1 Prozent.

Im Segment Intermodal verringerte sich der Containertransport um 8,2 Prozent auf 718 Tsd. TEU (im Vorjahr: 782 Tsd. TEU). Dabei fiel der Rückgang bei den Straßentransporten deutlich stärker aus als bei den Bahntransporten. Die Bahntransporte gingen verglichen mit dem Vorjahr um 6,9 Prozent auf 568 Tsd. TEU zurück (im Vorjahr: 610 Tsd. TEU). Während die Verkehre sowohl aus den norddeutschen als auch aus adriatischen Seehäfen deutliche, auf einzelnen Relationen auch starke Rückgänge verzeichneten, konnte ein starkes Wachstum der kontinentalen Verkehre einen Teil des Rückgangs im maritimen Bereich kompensieren. Bei den Straßentransporten setzte sich die rückläufige Entwicklung der Vorquartale fort. Insbesondere aufgrund der schwachen Entwicklung im Raum Hamburg ging die Transportmenge in einem anhaltend schwierigen Marktumfeld im Vorjahresvergleich um 13,0 Prozent auf 149 Tsd. TEU (im Vorjahr: 172 Tsd. TEU) zurück.

Die Umsatzerlöse lagen mit 223,2 Mio. Euro um 8,5 Prozent deutlich unter dem Vorjahreswert (im Vorjahr: 244,1 Mio. Euro) und waren damit etwas stärker rückläufig als die Transportmenge. Trotz eines leicht gestiegenen Bahnanteils am Gesamtaufkommen der HHLA-Intermodaltransporte von 78,0 Prozent auf 79,2 Prozent verringerten sich die durchschnittlichen Umsatzerlöse je TEU aufgrund eines überproportionalen Rückgangs der Ladungsströme mit längeren Transportdistanzen. Das Betriebsergebnis (EBIT) ging im Mitteilungszeitraum um 32,0 Prozent auf 34,5 Mio. Euro (im Vorjahr: 50,8 Mio. Euro) zurück. Ursächlich für diesen starken Rückgang sind neben der rückläufigen Mengen- und Umsatzentwicklung im Wesentlichen erhöhte Schwankungen im Aufkommen von Import- und Exportladung und eine damit einhergehend verringerte Auslastung der Zugsysteme.

Die inzwischen weltweit grassierende Coronavirus-Pandemie hat in den meisten betroffenen Ländern staatliche Organe und Behörden veranlasst, Maßnahmen zur Eindämmung der Virusverbreitung in einem bisher nicht gekannten Ausmaß zu verhängen.

Die Maßnahmen schränken vor allem die sozialen Kontakte zwischen den Menschen ein, um so eine Ansteckung zu vermeiden. Sowohl auf nationaler Ebene als auch im internationalen Verkehr führt dies zu einer Kontraktion der wirtschaftlichen Tätigkeit, deren Tiefe und zeitliche Dauer sich nicht verlässlich abschätzen lassen. Die Kontraktion erfasst durchgängig alle Wirtschaftsbereiche und somit auch den für die HHLA wichtigen internationalen Handel.

Eine Prognose ist unter den aktuellen Rahmenbedingen nicht verlässlich möglich, es ist aber davon auszugehen, dass Umsatz und Betriebsergebnis (EBIT) im Teilkonzern Hafenlogistik stark unter Vorjahr liegen werden. Primäre Ursache hierfür sind mögliche mindestens temporär auch starke Rückgänge von Containerumschlag und -transport.

Die HHLA-Immobilien in der historischen Speicherstadt und auf dem Fischmarktareal in Hamburg entwickelten sich zwar besser als der Gesamtmarkt. Die Umsatzerlöse lagen zum Halbjahr 2020 jedoch trotz des hohen Vermietungsstands mit 18,0 Mio. Euro deutlich unter dem Vorjahr (im Vorjahr: 19,9 Mio. Euro). Der Rückgang resultierte vorrangig aus einer durchgeführten Umsatzkorrektur aufgrund zu erwartender Mietausfälle als Folge der Coronavirus-Pandemie. Das kumulierte Betriebsergebnis (EBIT) verfehlte daher im Wesentlichen aufgrund der erwarteten Mietausfälle mit 6,1 Mio. Euro den Vorjahreswert stark um 27,8 Prozent (im Vorjahr: 8,5 Mio. Euro).

Beim Betriebsergebnis (EBIT) des Teilkonzerns Immobilien wird ein deutlich unter Vorjahr liegendes Ergebnis für möglich gehalten.

Quelle: HHLA, Foto: HHLA/ Raetzke

 

 

 




Verwaltungsratsvorsitzender der Kombiverkehr neu

Nachdem die Kommanditisten der Kombiverkehr KG im Juni aufgrund der COVID-19-Epidemie und dem damit verbundenen Versammlungsverbot in einem postalischen Wahlverfahren sieben neue Vertreter der Spediteur-Seite für den Verwaltungsrat der Gesellschaft gewählt hatten, trafen sich vergangene Woche die Mitglieder in Frankfurt am Main zur konstituierenden Sitzung.

Die sieben Speditionsvertreter wählten Hermann Lanfer von der Lanfer Transporte GmbH & Co. KG zum neuen Vorsitzenden. Hermann Lanfer folgt damit auf Gudrun Winner-Athens, die das Amt seit 2002 erfolgreich ausführte und in diesem Jahr nicht mehr für den Verwaltungsrat kandidierte. Hermann Lanfer ist bereits seit dem Jahr 2014 Mitglied des Verwaltungsrates bei dem Frankfurter Operateur.

Der Verwaltungsrat besteht satzungsgemäß aus neun Mitgliedern. Die DB Cargo AG entsendet als 50-Prozent-Anteilseignerin Dr. Sigrid Nikutta, DB-Vorstand Güterverkehr und Vorstandsvorsitzende der DB Cargo AG, sowie Pierre Timmermans, Vorstand Vertrieb. Den stellvertretenden Vorsitz im Verwaltungsrat übernimmt Pierre Timmermans. 

Quelle und Foto: Kombiverkehr, der für die nächsten drei Jahre amtierende Verwaltungsrat der Kombiverkehr KG
v.l.n.r. Ulrich Maixner, Kai-Jörg Bode, Mark Hazizowic, Werner Löblein, Hermann Lanfer, Carsten Hemme, Pierre Timmermans, Christian Cornelius. Auf dem Foto fehlt Frau Dr. Sigrid Nikutta.

 

 

 




HHLA setzt erstmals auf maschinelles Lernen

Die Hamburger Hafen und Logistik AG (HHLA) hat für ihre Hamburger Containerterminals als einer der ersten Häfen weltweit Lösungen entwickelt, die maschinelles Lernen (ML) zur Vorhersage der Verweildauer eines Containers auf dem Terminal nutzen. Die ersten beiden Projekte wurden jetzt erfolgreich in die IT-Landschaft der Container Terminals Altenwerder (CTA) und Burchardkai (CTB) integriert und angewendet.


Angela Titzrath, Vorstandsvorsitzende der HHLA, betonte in einem Grußwort für die vom 9. bis 11. Juli in Shanghai stattfindende Weltkonferenz für Künstliche Intelligenz WAIC die Bedeutung von ML für das Unternehmen: „Die fortschreitende Digitalisierung verändert die Logistikbranche und damit unser Geschäft im Hafen. Lösungen für maschinelles Lernen bieten uns dabei viele Möglichkeiten, um die Produktivität und Kapazitätsraten der Terminals zu steigern.“ Die HHLA-Chefin kündigte an, dass man weitere Felder für die Anwendung von ML identifizieren werde.

Auf dem CTA wird die Produktivität der automatisierten Blocklager durch eine ML-basierte Vorhersage gesteigert. Ziel ist es, den Zeitpunkt der Abholung eines Containers genau zu prognostizieren. Muss eine Stahlbox während ihrer Verweildauer im Lager (Dwell Time) nicht unnötig umgestapelt werden, führt dies zu einer wesentlichen Optimierung der Prozesse. Bei der Einlagerung der Container ist deren Abholzeit oft noch unbekannt. Deshalb berechnet künftig der Computer die wahrscheinliche Container-Verweildauer. Er nutzt dazu einen Algorithmus, der auf historischen Daten basiert, sich aber kontinuierlich selbst durch modernste Machine-Learning-Methoden optimiert.

Eine ähnliche Lösung kommt auf dem CTB zur Anwendung, wo neben automatisierten auch konventionelle Containerlager genutzt werden. Auch hier unterstützt ML die Terminalsteuerung durch die Zuweisung optimierter Container-Stellplätze. Neben der Verweildauer kann mit Hilfe des Algorithmus auch die Art der Auslieferung berechnet werden. Durch maschinelles Lernen kann genauer vorhergesagt werden, ob ein Container auf den Lkw, die Bahn oder ein Schiff verladen werden soll, als dies bisher aus den gemeldeten Daten hervorgeht.

Schon jetzt zeigt sich ein deutlich positiver Effekt für beide Terminals, weil die Container entsprechend ihrer voraussichtlichen Abholung eingelagert werden und dann weniger häufig bewegt werden müssen. Die Projekte wurden durch Teams der HHLA und der Beratungstochter HPC Hamburg Port Consulting vorangetrieben.

Quelle und Foto: HHLA

 

 




Antwerpen bleibt geöffnet und in Betrieb

Die Covid-19-Taskforce des Hafens Antwerpen hat sich am 29. Juli erneut getroffen. Der Hafen ist eine der wesentlichen Infrastrukturen Belgiens, da er von entscheidender Bedeutung für die Versorgung Belgiens und Europas ist. Der Hafen wird auch während der zweiten Corona-Welle zu 100 Prozent betriebsbereit bleiben.

Dies ist den täglichen Anstrengungen und dem Engagement aller Mitarbeiter zu verdanken. Während des Treffens der wieder einberufenen Taskforce wurde eine Reihe von Punkten festgelegt, die im Zusammenhang mit den vom Nationalen Sicherheitsrat und der Provinz Antwerpen auferlegten zusätzlichen Maßnahmen zu beachten sind.

Am 29. Juli fand erneut eine Sitzung der Covid-19-Taskforce des Hafens Antwerpen statt. Die Teilnehmenden der Taskforce halten es weiterhin für wichtig, die Situation gut zu überwachen und das Funktionieren des Hafens zu sichern. In diesem Rahmen wurde noch einmal betont, dass die Aufrechterhaltung der Funktionsfähigkeit des Hafens eine gemeinsame Priorität ist, um die Versorgungsketten sicherzustellen.

Derzeit arbeitet die Hafenplattform weiterhin einwandfrei. Bislang wurden nur vereinzelte Fälle des Virus identifiziert. Auch die krankheitsbedingten Fehlzeiten haben im Vergleich zum Vorjahr nicht zugenommen. Die Taskforce beobachtet die Situation kontinuierlich im Hinblick auf mögliche zusätzliche Maßnahmen.

Wie immer müssen alle ankommenden Schiffe eine Maritime Declaration of Health (MDH) vorlegen, wobei der Kapitän 24 Stunden vor dem Einlaufen in den Hafen angeben muss, ob sich infizierte Personen an Bord befinden oder der Verdacht besteht, dass sich solche Personen an Bord befinden. Außerdem muss er eine Liste der letzten zehn angelaufenen Häfen bereitstellen. Das Schiff wird dann von Saniport (FÖD Volksgesundheit) untersucht.

Die bestehenden Maßnahmen wurden erneut bekräftigt; zudem ist eine zusätzliche Kommunikation vorgesehen:

  • Grundlegende präventive Hygienemaßnahmen
  • Bereitstellung ausreichender Reinigungsmittel in den Anlagen
  • Möglichst viele Dokumente digital austauschen und so den direkten menschlichen Kontakt minimieren
  • Die Schiffsbesatzungen und das Personal am Kai werden hauptsächlich per Fernkommunikation (über Funk, Telefon) miteinander kommunizieren
  • So weit wie möglich Einhaltung der Regeln des Social Distancing und Einhaltung eines Abstands von 1,5 Metern zwischen einzelnen Personen

Trotz der Auswirkungen der Corona-Krise auf die globalen Produktions- und Logistikketten und eines Nachfragerückgangs als Folge der Pandemie blieb der wirtschaftliche Schaden für den Hafen begrenzt. Der gesamte Güterumschlag sank im ersten Halbjahr um 4,9 Prozent im Vergleich zum ersten Halbjahr 2019. Nach einem starken ersten Quartal verzeichnete der Hafen einen erwarteten Rückgang des Umschlags aller Güterströme mit Ausnahme des Containersegments. Für das dritte Quartal erwartet der Hafen Antwerpen weiterhin Blank Sailings, gleichzeitig sind jedoch die ersten Anzeichen einer Erholung und eines Aufschwungs der europäischen Wirtschaft sichtbar.

Die Covid-19-Taskforce des Antwerpener Hafens wird wieder ad hoc tagen. Falls erforderlich, wird die Frequenz erhöht. Weitere Informationen erhalten Hafenangestellte, Kunden und andere Interessierte auf der Webseite des Hafens zum Coronavirus sowie auf Anfrage per E-Mail.

Quelle: Hafen Antwerpen, Foto: Hafen Antwerpen/ Dries Luyten

 

 




HHLA schlägt Aktionären eine Wahldividende vor

Aufsichtsrat und Vorstand der Hamburger Hafen und Logistik AG (HHLA) werden der virtuellen Hauptversammlung am 20. August 2020 eine Wahldividende vorschlagen. Mit diesem innovativen Modell der Dividendenausschüttung sollen die Aktionäre in Zeiten von Null- bzw. Negativzinsen die Möglichkeit erhalten, ihr Kapital schnell und unkompliziert wieder in das Unternehmen zu investieren.

Die HHLA wiederum kann ihre finanzielle Liquidität auch in herausfordernden Zeiten mit geringer Prognosesicherheit weiter stabil halten. Die Freie und Hansestadt Hamburg als Großaktionärin der HHLA wird diesen Vorschlag unterstützen.

Bereits im März 2020 hatten Vorstand und Aufsichtsrat vorgeschlagen, rund 50 Prozent des den Aktionären zustehenden Nettoergebnisses als Dividende auszuschütten. An der Ausschüttungssumme hält das Unternehmen unverändert fest. Damit bleibt die HHLA ihrer seit dem Börsengang 2007 verfolgten Dividendenpolitik treu, die eine Ausschüttung von 50 bis 70 Prozent des Nettoergebnisses vorsieht. Angesichts der bestehenden Unsicherheiten im Zuge der Coronavirus-Pandemie beschreitet die HHLA nun neue Wege. Sie berücksichtigt damit das berechtigte Interesse der Aktionäre an einer Ausschüttung, gleichzeitig handelt sie im Interesse des Unternehmens und schont Liquidität.

„Die HHLA hat das Geschäftsjahr 2019 sehr erfolgreich abgeschlossen“, erklärte die Vorstandsvorsitzende Angela Titzrath. „An diesem Erfolg wollen wir unsere Eigentümer teilhaben lassen. Dies ist ein Zeichen des Vertrauens, das wir ungeachtet der durch die Coronavirus-Pandemie veränderten Lage bewusst setzen“, erklärte Titzrath. „Mit unserem Vorschlag beweisen wir unsere Verlässlichkeit gegenüber unseren Aktionären. Bei einer Annahme der Aktienwahl entsteht für uns als Unternehmen zusätzlicher Handlungsspielraum, um die HHLA erfolgreich weiterzuentwickeln.“

Voraussichtlich vom 21. August 2020 bis zum 7. September 2020 haben die Aktionäre Zeit, sich für eine der beiden Ausschüttungsvarianten zu entscheiden. Die Freie und Hansestadt Hamburg hat als Mehrheitseigentümerin beschlossen, dieses Modell zu unterstützen und die ihrer städtischen Holding HGV zustehende Dividende in Form von Aktien der HHLA zu beziehen.

Weitere Informationen zur Hauptversammlung und zur Wahldividende finden Sie im Investorenportal der HHLA unter www.hhla.de/hauptversammlung.

Quelle: HHLA, Foto: HHLA / Thies Rätzke, Blick von einer Containerbrücke auf den HHLA Container Terminal Tollerort in Hamburg.

 

 

 




Kloosterboer beginnt mit Bau von Cool Port II

Kloosterboer hat am City Terminal Rotterdam mit dem Bau eines neuen, hochmodernen, vollautomatischen Tiefkühl-Hochhauses für viele Kunden mit einer Lagerkapazität von 60.000 Palettenplätzen begonnen. Das Gebäude wird voraussichtlich im Januar 2022 fertiggestellt.

Zwei Jahre nach dem Bau von Kloosterboer Cool Port I, einem hochmodernen Obstterminal mit einer Kombination aus Kühl- und Gefrierkapazität, baut Kloosterboer jetzt ein hochmodernes, vollautomatisches Tiefkühl-Hochhaus am City Terminal Rotterdam. Paletten werden mit selbstentladenden oder konventionellen Lastwagen angeliefert und gelangen von der Versandhalle über Rollenbahnen, Drehtische und Schleusen automatisch in das Tiefkühlhaus, wo sie von Kränen automatisch zu ihren Plätzen gebracht werden.

Die Regale für Paletten im Hochbaubereich des Gebäudes werden von SSI-Schäfer aus Deutschland geliefert und montiert. Das Materialhandhabungssystem, die Hochbaukrane und die Transportbänder werden von Westfalia geliefert.

Nachhaltigkeit ist ein sehr wichtiger Aspekt für Kloosterboer. Das Tiefkühl-Hochhaus ist rund 35-45 % energieeffizienter als ein konventionelles Kühlhaus. Das 40 m hohe Gebäude wird gemäß den höhe BREEAM-Anforderungen gebaut. Auf dem Dach ist die Montage von 2.700 Solarmodulen geplant. Mit der bereits bestehenden Anlage von 11.000 Solarmodulen am Cool Port I ist Kloosterboer im Hafen von Rotterdam ein Vorreiter bei der Erzeugung von Solarenergie für den Eigenbedarf.

Erstkunde ist Lamb Weston/Meijer, einer der größten Hersteller tiefgekühlter Kartoffelprodukte. Dieser Kunde hat sich für den Logistikdienstleister Kloosterboer entschieden, um seine Exportprodukte über den Rotterdamer Hafen von Kloosterboer abwickeln zu lassen. Künftig werden die Waren von Lamb Weston/Meijer von den verschiedenen Produktionsstandorten in den Niederlanden u.a. an Cool Port II geliefert. Von dort werden die Container geladen und dann für den weiteren Export per Binnenschiff zu den Containerterminals an der Maasvlakte transportiert.

Die Kloosterboer Gruppe ist eine Familiengeführte Unternehmensgruppe mit 90jähriger Erfahrung in der kompletten Supply-Chain-Logistik diverser Kühl- und Tiefkühlprodukte wie z. B. Fisch- und Fleischprodukte, Geflügel, Früchte, Fruchtsaft und Konzentrate, Obst und Gemüse, Milchprodukte und Kartoffelerzeugnisse.

Die Unternehmensgruppe übernimmt die komplette Supply-Chain für temperaturgeführte Waren und ist spezialisiert auf die temperaturgeführte Lagerhaltung, Umschlagsaktivitäten für Schiffe, Spedition und Verteilung sowie Logistik für alle Bereiche des Transportbereiches. Kloosterboer bietet innovative und nachhaltige Lösungen in allen Stufen der Supply-Chain für temperaturgeführte Produkte und entwickelt permanent neue Techniken und Prozesse.

Kloosterboer unterhält langfristige Geschäftsbeziehungen und strebt auf jeder Stufe von der Lagerhaltung bis zur Distribution Kosteneinsparungen für die Kunden an einhergehend mit einem ständig steigenden Servicelevel. Mit 4.8 Millionen m³ Lagerkapazität in 15 Standorten in Europe, Kanada, den U.S.A und Südafrika und mehr als 900 Beschäftigten ist Kloosterboer einer der führenden Anbieter in Bereich der temperaturgeführten Logistik.

Kloosterboer ist ein unternehmerischer, innovativer und nachhaltiger Logistik-Dienstleister. Mit dem Bau von Cool Port II hat Kloosterboer noch genügend Raum für eine kommende Phase: Cool Port III.

Mit einem Umschlag von gut 19 Millionen Tonnen pro Jahr ist Rotterdam der größte Agrarlebensmittelhafen in Europa. Eine Zunahme für die kommenden Jahre ist sowohl bei der Import- als auch der Exportladung zu verzeichnen. Der Hafenbetrieb Rotterdam fördert dieses Wachstum insofern, indem vorhandene und neue, in diesem Sektor tätige Unternehmen die dafür erforderlichen Bedingungen erhalten, ihre Ladung schnell, sicher und zuverlässig zu lagern und umzuschlagen. Mit der Entwicklung von Cool Port II, mit Platz für 60.000 Paletten für Tiefkühlladung und einer intermodalen Verbindung zur Maasvlakte, wird die Position von Rotterdam als Agrarlebensmittelhafen weiter ausgebaut.

Quelle: Port of Rotterdam, Grafik: Kloosterboer

 




Stadtwerke Neuss mit gutem Jahresergebnis

Die Stadtwerke Neuss haben im Geschäftsjahr 2019 nach Steuern und nach Ausschüttung an die Minderheitsgesellschafter einen Konzerngewinn von rund13 Millionen Euro (2018: 9,3 Mio €) erwirtschaftet. Das Ergebnis liegt deutlich über dem Planansatz und resultiert aus einem soliden, teilweise auch erfreulichen Geschäftsverlauf sowie einmaligen Sondereffekten.

Die Umsatzerlöse der Stadtwerke Neuss sind im abgelaufenen Jahr auf 209,2 Mio € (2018: 195 Mio € / + 7 Prozent) gestiegen.
Die Bilanzsumme der Stadtwerke Neuss und der von ihr ebenfalls gesteuerten Gesellschaften Infrastruktur Neuss AöR, Tiefbaumanagement Neuss und Abfall- und Wertstofflogistik Neuss GmbH hat im Jahr 2019 rund 1,05 Milliarden Euro betragen.

Der klassische Energievertrieb war auch 2019 durch weiter anhaltenden Wettbewerbsdruck bei Haushalts-, Gewerbe- und Industriekunden geprägt. Dennoch konnte die Stadtwerke Neuss Energie und Wasser GmbH ein Ergebnis über dem Planansatz erzielen. Der Stromabsatz stieg gegen den allgemeinen Branchentrend auf 362 GWh (2018: 354 GWh). Erfreulicherweise konnte hier ein deutlicher Anstieg bei Geschäftskunden erzielt werden. Auch die Entwicklung im Privatkundengeschäft verlief wesentlich besser als geplant. Zusätzliche vertriebliche Maßnahmen und weiter verstärkte Serviceaktivitäten auf analogem und digitalen Gebiet zeigten beachtliche Erfolge. Der Gasabsatz stieg auf 1.606 GWh (2018: 1.465 GWh). Dies ist sowohl auf den Zuwachs bei Tarifkunden wie auch auf den erneuten Zuwachs bei Sondervertragskunden zurückzuführen. Der Wasserabsatz ist im Ver-gleich zum Vorjahr erneut deutlich gestiegen, auch wegen des warmen Sommers. Der Fernwärmeabsatz stieg auf 19,1 GWh. (2018: 18,8 GwH) leicht an.

Im Jahr 2019 haben die Stadtwerke Neuss ihre bewährte Drei-Säulen-Strategie bestehend aus dem klassischen Energiegeschäft in den Bereichen Vertrieb und Netze, Projekten im Bereich der Erneuerbaren Energien in Eigenregie und mit Partnern, bei den Energiedienstleistungen sowie dem Contracting-Geschäft erfolgreich fortgesetzt. Die beiden eigenen Windräder bei Neuss-Hoisten befinden sich seit 2017 im Regelbetrieb und erzielen seitdem die geplanten Erträge. Die Windräder produzieren CO2-freien Strom zur Versorgung von rund 3.100 Haushalten. Über Kooperationen sind die Stadtwerke Neuss an der Erzeugung von Erneuerbaren Energie in Deutschland und Europa beteiligt. An der Thüga Erneuerbare Energien GmbH (ThEE) halten die Stadtwerke Neuss acht Prozent der Anteile. Die ThEE betreibt inzwischen Wind- und Solarparks mit einer Gesamtleistung von über 300 Megawatt. Das ist ein Zuwachs von 10 Prozent seit dem 31.12.2018.  In Neuss und Umgebung ha-ben die Stadtwerke seit Anfang 2019 über 50 Solaranlagen über ihr Contracting-Modell „sonnen|strom“ erfolgreich realisiert.

Die Stadtwerke Neuss bauen die Elektromobilität in Neuss weiter aus. Zum Stichtag 31. Dezember 2019 waren insgesamt bereits über 100 Ladepunkte (31. Dezember 2018: 30) auf Neusser Stadtgebiet installiert. Die Ladesäulen befinden sich im öffentlichen, halböffentlichen als auch im gewerblichen und privaten Bereich. Zudem beteiligen sich die Stadtwerke Neuss seit 2018 als Konsortialführer am Forschungsprojekt „Electric City Neuss“ gemeinsam mit der Stadt Neuss und der Universität Wuppertal. Ziel ist es, konkrete Erkenntnisse für die Ausrichtung der Stromnetze der Zukunft zu gewinnen.

Die Digitalisierung bei den Stadtwerken Neuss ist auch in 2019 weiter vorangeschritten. Die Robotic Process Automation (RPA) ist in der Kundenabrechnung der Stadtwerke Neuss Energie und Wasser GmbH erfolgreich zum Einsatz gekommen. Softwareroboter übernehmen dabei im Zuge der Prozessautomatisierung bislang manuelle Tätigkeiten. Die Mitarbeiter haben somit zusätzliche Kapazitäten für den Kundenservice und die Kundenbetreuung bekommen. Die Stadtwerke haben zudem bisher von einem Dienstleister erbrachte Leistungen wieder reintegriert.

Die Verkehrsbetriebe der Stadtwerke Neuss haben im Jahr 2019 insgesamt 23,0 Millionen Fahrgäste befördert. Die Vorjahreszahlen wurden damit erfreulicherweise leicht gesteigert. Auch das wirtschaftliche Ergebnis hat sich im Rahmen weiterer Optimierungen erfreulich entwickelt. Die Stadtwerke Neuss bieten seit dem Frühjahr 2019 eine neue Version der „neuss mobil“-App für Nahverkehrskunden an. Über die kostenlose App ist ein mobiler Ticketkauf möglich. Federführung für den Verkehrs-verbund Rhein-Ruhr haben die Stadtwerke Neuss inzwischen in einem breit angelegten Feldtest den Luftlinienkilometer basierten elektronischen Tarif „nextTicket 2.0“ gestartet. In Kürze werden die Stadtwerke zudem ein digitales Car-Sharing-Angebot an einer Mobilstation in der Neusser Innenstadt starten. Die Stadtwerke Neuss entwickeln somit vom Busbetreiber zum umfassenden Mobilitätsdienstleister.

Die Freizeiteinrichtungen der Stadtwerke Neuss konnten mit 759.000 Gästen in den Schwimmbädern, der Eissporthalle und dem WELLNEUSS in 2019 eine nahezu konstante Besucherzahl erreichen. Das ist beachtlich, da die Eröffnung der Freibadsaison im Südbad nach dem Neubau des Außenbereichs wie geplant aber später als normal erfolgen konnte. Der neue Außenbereich mit einem großen, attraktiven Kinderbereich, dem erneuerten 50-Meter-Becken und dem neuen Dusch- und Umkleide-haus wurde von den Badegästen sehr gut angenommen. Neben der Investition in die Sanierung des Südbad-Außenbereichs wurde im Sommer 2019 die erste Phase der Sanierung des Stadtbads erfolgreich durchgeführt. Die zweite Phase steht in diesem Sommer an. Sehr erfreulich entwickelte sich auch die Saunalandschaft WELLNEUSS. Nach der Erweiterung und Modernisierung im 2018 konnte im vergangenen Jahr die Besucherzahl wieder gesteigert werden. Die Umsätze lagen 7 Prozent höher als im Jahr zuvor.

Die Stadtwerke-Contracting-Tochter gc Wärmedienste GmbH hat im zurückliegenden Jahr den Umsatz erneut gesteigert. Inzwischen hat „german contract“ bundesweit über 2.900 Objekte mit modernen Wärmeanlagen ausgestattet.

Die Gesamtinvestitionen der Stadtwerke Neuss erreichten im Jahr 2019 ohne Finanzanlagen rund 31 Millionen Euro einen neuen Rekordwert. Schwerpunkte waren Investitionen in Gas- und vor allem Stromnetzanlagen, E-Mobilität, das Contracting und die Sport- und Freizeiteinrichtungen. Im ersten Quartal 2020 konnte von Mitarbeitern der Infrastruktur Neuss, des Tiefbaumanagements Neuss und von den Stadtwerken das neue Verwaltungsgebäude auf der Moselstraße bezogen werden. Die Zusammenarbeit in diesem Gebäude mit modernen Arbeits-plätzen soll die weitere Vernetzung im „Konzern Stadt-werke“ unterstützen. Infrastruktur Neuss und Stadtwerke Neuss werden auch künftig in die Sanierung und den Ausbau der städtischen Infrastruktur investieren. Dies bietet gerade für Bauleiter interessante Berufsperspektiven.

Im Durchschnitt beschäftigten die Stadtwerke Neuss im vergangenen Jahr erneut über 500 Mitarbeiter. In allen Konzernbereichen sind die Stadtwerke teils massiven Wettbewerbsveränderungen ausgesetzt. Diese wurden und werden von den gewählten Arbeitnehmervertretern und den Mitarbeitern mit einem hohen Maß an Flexibilität mitgetragen.

Die Stadtwerke Neuss leisten über den erzielten Jahresüberschuss hinaus einen wesentlichen Anteil zur Daseinsvorsorge in Neuss. Rechnet man die Übernahme der Verluste aus den defizitären Bereichen Bäder und Eissporthalle, den ÖPNV, die Konzessionsabgaben und Steuern hinzu, so ergibt sich durch die Tätigkeiten der Stadtwerke Neuss alleine im Jahr 2019 eine Rekord-Wertschöpfung für die Stadt von fast 34 Millionen Euro.
Trotz der Corona-bedingten starken Belastungen im Bäder- und Mobilitätsbereich wird der Stadtwerke-Konzern aufgrund der soliden Bilanzstruktur das Jahr 2020 verkraften können. Die Liquidität ist auch nach den zu erwartenden massiven Auswirkungen der Corona-Krise gesichert.

Quelle und Foto: Stadtwerke Neuss




Internationaler Nachhaltigkeitspreis

Die niederländischen Seehäfen Rotterdam, Amsterdam, Terneuzen/Vlissingen, Moerdijk und Groningen haben gemeinsam den „World Ports Sustainability Award“ gewonnen. Der Preis wird für ein gemeinsames Projekt zur Umsetzung der OECD-Leitsätze für Seehäfen vergeben. In diesen Leitsätzen der Regierung geht es um die soziale Verantwortung von Unternehmen in der internationalen Wirtschaft.

Die Brancheorganisatie Zeehavens (BOZ – Branchenorganisation Seehäfen) hat untersucht, wie Seehäfen ihre Rolle und Position in ethischen Fragen im Zusammenhang mit Ladungsströmen wie Umweltschäden, Menschenrechtsverletzungen oder Ausbeutung bestimmen können. Letztgenannte werden ebenfalls als IMVO-Risiken bezeichnet. Die Abkürzung steht für Internationaal Maatschappelijk Verantwoord Ondernemen (Internationale soziale Verantwortung von Unternehmen).

Anhand der OECD-Leitsätze für multinationale Unternehmen hat die BOZ untersucht, worin die Rolle und Verantwortung der Häfen als eines der vielen Glieder in der Handelskette besteht. Und auch, wie die Seehäfen dazu beitragen können, die IMVO-Risiken für die Ladungsströme, die in den Häfen verarbeitet werden oder diese passieren, zu verringern. Die Seehäfen haben die Ergebnisse dieser Untersuchung genutzt, um einen Stufenplan zur Identifizierung der IMVO-Risiken zu erstellen und das Arsenal an Aktionen, die im Einflussbereich der Seehäfen liegen, zu erfassen. Das Projekt ist ein Beispiel dafür, wie die Hafengemeinschaft einen positiven Beitrag dazu leisten kann, die Ladungsströme nachhaltiger zu gestalten.

Die Untersuchung war Teil des Werkprogramma Zeehavens (Arbeitsprogramms für Seehäfen), in dem die BOZ, bestehend aus Port of Rotterdam, Port of Amsterdam, North Sea Port, Port of Moerdijk und Groningen Seaports, mit dem niederländischen Ministerium für Infrastruktur und Wasserwirtschaft sowie dem Ministerium für Wirtschaft und Klima zusammenarbeitet.

Koen Overtoom, CEO Port of Amsterdam, reagiert, im Namen der niederländischen Seehäfen, sehr erfreut: ‚Der Sustainability Award ist eine wichtige Anerkennung seitens der International Association of Ports and Harbors (IAPH) für die Bemühungen der niederländischen Seehäfen. Wir fühlen uns daher durch diesen Preis sehr geehrt. Das Projekt hat die Zusammenarbeit zwischen den Seehäfen auf dem Gebiet der Nachhaltigkeit gestärkt. Die Zusammenarbeit wird weiterhin unsere gemeinsamen Ambitionen dahingehend stärken, Schritte zu unternehmen, damit eine Reihe von internationalen Handelsketten nachhaltiger gestaltet werden. Außerdem werden wir weiterhin mit dem niederländischen Außenministerium und dem niederländischen Sozial- und Wirtschaftsrat zum Thema IMVO und der weiteren Ausarbeitung des Themas im Gespräch bleiben.‘

Im Jahr 2018 hat die International Association for Ports and Harbours (IAPH), die Allianz für die Welthafengemeinschaft, das so genannte World Ports Sustainability Program vorgestellt. Innerhalb der IAPH arbeiten die Häfen international zusammen, indem sie Wissen und Erfahrungen im Bereich der nachhaltigen Entwicklung in der internationalen Hafengemeinschaft austauschen können. Seit 2018 werden die World Ports Sustainability Awards jährlich für Best Practices verliehen. Die niederländischen Seehäfen erhielten den Preis in der Kategorie Governance und Ethik.

Die Preisverleihung findet auf der jährlichen IAPH-Welthafenkonferenz statt. Diese sollte 2020 in Antwerpen stattfinden, wurde jedoch aufgrund von Covid-19 abgesagt. Daher sind die Preise nun digital an die Gewinner, darunter die niederländischen Seehäfen, vergeben worden.

Quelle: gemeinsame Pressemitteilung der BOZ-Häfen, Grafik: Port of Rotterdam




Barge Transferium Maasvlakte nun in Betrieb

Das Barge Transferium Maasvlakte (BTM) am ECT Delta Terminal ist seit Anfang Juni operationell. Es handelt sich um eine Arbeitsgemeinschaft zwischen Hutchison Ports ECT Rotterdam (ECT) und einem Konsortium aus Inlandterminals und Binnenschifffahrtsoperateuren.

Im Rahmen dieser Zusammenarbeit stellt ECT dem Konsortium an vereinbarten Tagen und Zeiten zu einem festen Preis ein Stück Kai mit Kran und Kranteam zur Verfügung. Die Binnenschifffahrtsoperateure übernehmen selbst die Planung und die beteiligten Partner stimmen sich untereinander ab, wann und wie oft sie an den Kai kommen möchten. Dadurch entsteht eine einzigartige Flexibilität, die nicht an Mindestmengen abzufertigender Container und andere Einschränkungen gebunden ist.

Mit dem Barge Transferium Maasvlakte, Nextlogic und Fixed Windows entwickelt sich die Binnenschifffahrtsabfertigung im Rotterdamer Hafen von einem Einheitsprodukt zu einer differenzierteren Dienstleistung. Damit werden dem Kunden verschiedene Produkte geboten, die auf verschiedene Marktsegmente und Schifffahrtsgebiete abgestimmt sind. Damit trägt das Barge Transferium Maasvlakte zu einer effizienten und zuverlässigen Abfertigung der Binnenschifffahrt im Rotterdamer Hafen bei.

Vor ca. 2 Jahren übermittelte ECT dem Binnenschifffahrtssektor die ersten Vorstellungen über ein solches Transferium und besprach sie mit Interessenten. Die Danser Group und das Combi Terminal Twente meldeten sich mit einem Plan zur weiteren Ausarbeitung des Konzepts gemeinsam mit ECT. Diese beiden Unternehmen bildeten mit 26 anderen Partnern ein Konsortium zur Nutzung des Transferiums. Nach einigen Pilotprojekten hat BTM nun offiziell den Betrieb aufgenommen.

Quelle und Foto: Port of Rotterdam

 




Deutsche Logistik-Kongress 2020

Sichere Entscheidungen in unsicheren Zeiten zu treffen ist eine der Herausforderungen, die von Supply Chain-Managern und Logistikern tagtäglich gemeistert werden. Die BVL hat entschieden: Der Deutsche Logistik-Kongress 2020 findet statt – als Präsenzveranstaltung mit digitalen Services, also anders als in den Jahren zuvor, aber wie immer als ein Ort für Wissenstransfer und Netzwerkpflege.


Nach eingehender Prüfung verschiedener Konzepte sind die Veranstaltungsorte des Kongresses auch in 2020 die Hotels InterContinental und Pullman Schweizerhof in Berlin. Derzeit plant die BVL mit max. 1.500 Personen (inkl. rd. 120 Aussteller) vor Ort. Es gilt heute als wahrscheinlich, dass bis Ende Oktober pro Veranstaltungsort 1.000 Personen in geschlossenen Räumen zugelassen sein werden. Eine bessere Planungsgrundlage gibt es zurzeit nicht.

Im Vordergrund steht die Gesundheit der Anwesenden und die Vermeidung von Gefährdungen. Hierzu gibt es ein Hygienekonzept, das in den nächsten Wochen konkretisiert und verfeinert wird. Erste Hinweise gibt es im Programmheft, welches unter www.bvl.de/dlk-programm zum Download zur Verfügung steht.

Im Programmheft erfahren Leser auch mehr über die Themen und Inhalte sowie die Referenten, die für die Plenums- und Fachsequenzen zugesagt haben. Aus der Politik sind das zum Beispiel Andreas Scheuer, Bundesminister für Verkehr und digitale Infrastruktur sowie Robert Habeck, Parteivorsitzender von Bündnis90/Die Grünen. Highlights sind außerdem die Keynotes von Karl Gernandt (Kühne + Nagel), Sigrid Nikutta (DB Cargo), Frank Thelen (Freigeist Capital) oder Béatrice Guillaume-Grabisch (Nestlé).

Weitere Informationen zu Organisation, Inhalten und Referenten gibt es in der kommenden Woche.

Quelle und Foto: BVL