Hauswald vermarktet JadeWeserPort

Zum 1. August hat Marc-Oliver Hauswald als Geschäftsführer der Container Terminal Wilhelmshaven JadeWeserPort-Marketing GmbH & Co. KG die Nachfolge von Andreas Bullwinkel angetreten, der sich nach einer Übergabephase in den Ruhestand nach langjähriger Berufstätigkeit verabschieden wird. Andreas Bullwinkel hat die Geschicke der Vermarktungsgesellschaft für den JadeWeserPort seit 2013 geleitet.

Marc-Oliver Hauswald, geboren am 18. Mai 1969, ist Diplom Ökonom mit den Schwerpunkten Unternehmensrechnung und Controlling sowie Projektmanagement. Ihn zeichnen rund 20 Jahre operative und strategische Führungserfahrung in der internationalen Logistikbranche aus, mit den Schwerpunkten Hafenwirtschaft, Reederei, Spedition sowie weiteren hafenaffinen Dienstleistungen. Neben seinem finanzwirtschaftlichen Background beschäftigte sich Hauswald bislang insbesondere mit der strategischen Weiterentwicklung von Unternehmen und hat dabei wiederholt Hafenbetriebe im In- und Ausland gegründet und erfolgreich im Markt platziert.

Der gebürtige Bremer startete seine berufliche Laufbahn zunächst in der Unternehmensberatung und wechselte nach sieben Jahren in die Logistikbranche, der er bis heute treu blieb. Zu seinen beruflichen Stationen gehören u.a. die Rhenus, Buss-Ports, Imperial Logistics sowie die internationale Projektspedition Hansa Meyer Global.

Niedersachsens Wirtschaftsminister und Vorsitzender des Aufsichtsrates der Gesellschaft Olaf Lies erklärt: „Ich danke Andreas Bullwinkel sehr für seine geleistete Arbeit bei der Vermarktung des JadeWeserPort und der Weiterentwicklung des Güterverkehrszentrums. Er wird eine große Lücke hinterlassen. Umso mehr freue ich mich, dass es uns gelungen ist, mit Marc-Oliver Hauswald einen erfahrenen Logistikexperten der maritimem Hafenwirtschaft für seine Nachfolge zu gewinnen. Ich wünsche ihm für seine neue Aufgabe alles Gute und viel Erfolg.“

Marc Hauswald freut sich sehr auf die anstehenden Herausforderungen: „Vor dem Hintergrund der aktuellen Entwicklungen bin ich sehr zuversichtlich, die erfolgreiche Arbeit von Herrn Bullwinkel fortsetzen zu können. Die Vorzeichen, den Standort Wilhelmshaven als eine feste Bestandsgröße innerhalb der nordeuropäischen Seehäfen zu etablieren, waren selten so gut wie aktuell“.

Quelle: JadeWeserPort-Marketing




Viele neue Auszubildende

Am 1. August begann für 25 junge Menschen ein neuer Lebensabschnitt bei der HHLA. Die sieben Frauen und 18 Männer werden in den kommenden Jahren eine praxisnahe Ausbildung in den verschiedenen Betriebsstätten und Abteilungen der HHLA und deren Tochterunternehmen im In- und Ausland absolvieren. Nicht die einzige Stadt und das einzige Unternehmen, wo es gelang, die angesichts unter anderem des Fachkräftemangels, die offenen Stellen zu besetzen.

Drei der Nachwuchskräfte werden ihre Ausbildung überwiegend bei den HHLA-Tochterunternehmen Container-Transport-Dienst (CTD), Metrans Rail Deutschland und FMH Fischmarkt Hamburg-Altona absolvieren. Insgesamt sieben junge Frauen und Männer starten bei der HHLA die technische Ausbildung zur Mechatronikerin bzw. zum Mechatroniker. Ihre Expertise wird zukünftig bei der Wartung und Instandhaltung der leistungsstarken und teils automatisierten Umschlaggeräte auf den Hamburger HHLA-Containerterminals helfen und so einen wichtigen Beitrag zum effizienten Umschlag leisten. Neben dem technischen Bereich, bildet die HHLA auch kaufmännische Berufe aus, wie zum Beispiel einen Kaufmann für Digitalisierungsmanagement. Bei den Dual Studierenden setzt die HHLA mit Studiengängen wie Technische Informatik, Elektro- und IT-Technik sowie Wirtschaftsingenieurwesen einen klaren MINT-Fokus.

Für einen erfolgreichen Start sowie zur internen Vernetzung innerhalb des Jahrgangs und mit dem Ausbilder-Team dienen die Einführungswochen. In den ersten Tagen erkunden die neuen Auszubildenden und Studierenden per Barkasse und Bus den Hafen, erhalten einen Überblick über die zahlreichen Auszubildenden- sowie Studierenden-Projekte und bekommen viele praktische Informationen etwa zur Abrechnung, Altersvorsorge oder zum Deutschlandticket. Bis Mitte August lernen sie dann bereits unterschiedliche Bereiche der HHLA kennen und gehen anschließend in die ersten praktischen Einsätze.

Am Dienstag haben acht junge Menschen ihre Ausbildung beim PORT OF KIEL begonnen. Traditionell wurden die neuen Auszubildenden am Schwedenkai willkommen geheißen und auf einer Hafentour mit der unternehmenseigenen Motorbarkasse von Führungskräften und Ausbildenden verschiedener Abteilungen in die Kieler Hafenteile und ihr neues Arbeitsumfeld eingeführt.

„Wir freuen uns, dass wir mit unseren neuen Auszubildenden fünf Ausbildungsberufe in unserer Unternehmensgruppe besetzen konnten“, sagt Karoline Wolgast, Personalleiterin der SEEHAFEN KIEL GmbH & Co. KG. Die Beurteilung von geeigneten Auszubildenden unterscheide sich mittlerweile von den traditionellen Auswahlverfahren. „Noten allein sind nicht mehr das bestimmende Maß. Bei der Wahl der Auszubildenden sind uns vor allem Begeisterung für die zukünftige Tätigkeit, Gewissenhaftigkeit und die Bereitschaft zum Lernen wichtig. Unser Ziel ist es, nicht nur die Auszubildenden erfolgreich durch die drei Jahre zu führen, sondern sie nach Abschluss als Kolleg*innen im Unternehmen zu behalten.“, so Wolgast.

In den vergangenen fünf Jahren wurden beim PORT OF KIEL insgesamt zwei Drittel der Auszubildenden erfolgreich übernommen. In Zeiten eines branchenübergreifenden Arbeitskräftemangels setzt der PORT OF KIEL bei den Auszubildenden von Beginn an auf individuelle Weiterbildungsmöglichkeiten, unternehmenseigene Vergünstigungen bei Freizeitangeboten und eine rege Unternehmenskultur, um die Nachwuchskräfte langfristig an das Unternehmen zu binden. Eine aktive Jugend- und Ausbildungsvertretung vertritt die Belange der Auszubildenden am Hafen und ermöglicht es ihnen schon früh, gestaltend im Unternehmen mitzuwirken.

In diesem Jahr beginnen Auszubildende beim PORT OF KIEL in fünf Berufsfeldern: Büromanagement, Kfz-Mechatronik, Fachkraft Schutz und Sicherheit, Fachkraft für Hafenlogistik und Kaufleute für Spedition- und Logistikdienstleistungen. Gesucht werden aktuell noch weitere Auszubildende für den Beruf der Fachkraft für Hafenlogistik. Interessierte haben die Möglichkeit ihre Bewerbung noch einzureichen. Letztmöglicher Ausbildungsstart beim PORT OF KIEL in diesem Jahr ist der 1. Oktober 2023.

69 junge Frauen und Männer startete ihre  Ausbildung bei Hapag-Lloyd in Hamburg. Einige Auszubildende erlernen traditionelle nautische Berufe, darunter 14 Schiffsmechaniker:innen und 14 Nautische Offiziersassistent:innen. Weitere 24 Auszubildende werden Landberufe wie Schifffahrtskaufmann/-frau erlernen. Darüber hinaus qualifiziert Hapag-Lloyd 17 duale Bachelor-Studierende an der Hamburg School of Business Administration und an der Nordakademie.

14 weitere Schiffsmechaniker:innen haben bereits Anfang des Jahres ihre Ausbildung begonnen und Mitte Juli ihre dreimonatige Reise an Bord der „Chicago Express“ beendet. Das 8.600 TEU Schiff ist eines von zwei Hapag-Lloyd Ausbildungsschiffen und fährt von Südeuropa zur US-Ostküste. Das Konzept dieser Gruppenreise ist einzigartig in Deutschland und prägt die professionelle Ausbildung auf See. Ab Frühjahr 2024 gehen die jungen Seeleute dann zu zweit auf große Reise an Bord eines der 250 Hapag-Lloyd Schiffe.

„Wir freuen uns sehr, die nächste Generation von maritimen Logistiktalenten und Seeleuten bei Hapag-Lloyd willkommen zu heißen“, so Donya-Florence Amer, Chief Information and Human Resources Officer von Hapag-Lloyd. „Mit unseren vielfältigen Ausbildungsangeboten – sowohl an Land als auch auf See – bieten wir den Nachwuchstalenten attraktive und langfristige Karrieremöglichkeiten in einem internationalen Umfeld.“

Mit insgesamt zwölf verschiedenen Ausbildungsgängen an Land und auf See ist Hapag-Lloyd der größte maritime Ausbildungsbetrieb in Deutschland. Die Ausbildung im Unternehmen bildet dabei die Grundlage für vielversprechende Karrieren in der Seefahrt. „Viele unserer Seeleute und Kapitäne haben ihre Karriere mit der Ausbildung auf unseren Schiffen begonnen“, sagt Dr. Maximilian Rothkopf, Chief Operating Officer. „Die Schifffahrt befindet sich in einem umfassenden Wandel und wir können unseren Auszubildenden eine spannende Zukunft an Bord und an Land bieten.“ Die Perspektiven für eine Weiterbeschäftigung nach Abschluss der Ausbildung sind hervorragend: Der überwiegende Teil der Absolventen wird nach erfolgreichem Abschluss der Ausbildung übernommen.

In den vier Niedersachen Ports Niederlassungen Emden, Cuxhaven, Brake und Wilhelmshaven haben insgesamt 15 Auszubildende den ersten Schritt in einen neuen Lebensabschnitt gewagt.
Insgesamt sieben Ausbildungsberufe können bei Niedersachsen Ports erlernt werden. Neu hinzugekommen sind dieses Jahr die Ausbildungen als Kaufleute für Immobilien am Standort Wilhelmshaven sowie als Fachkraft für Metalltechnik in Brake.
Holger Banik, Geschäftsführer der Niedersachsen Ports GmbH & Co. KG sowie der JadeWeserPort Realisierungs GmbH & Co. KG heißt die neuen Kolleginnen und Kollegen herzlich willkommen: „Wir freuen uns, dass sich erneut so viele junge Menschen für eine Ausbildung in unseren Häfen entschieden haben. NPorts überzeugt seit Jahren mit einer qualitativ hochwertigen Ausbildung mit Einsatzmöglichkeit direkt vor Ort im Hafen.“

Neu ist dieses Jahr, dass die gewerblichen Auszubildenden an einem Austauschprogramm teilnehmen können. Für zwei Wochen wird zwischen den Niederlassung Emden und Norden sowie Brake und Cuxhaven getauscht. Der Vorteil für die Auszubildenden liegt auf der Hand: Sie können neue spannende Eindrücke an einem anderen Standort sammeln und Einblick in ein anderes Tätigkeitsfeld bekommen. Zudem nimmt NPorts seit 2017 am Energie-Scouts Programm der IHK Oldenburg teil. Insgesamt 20 Auszubildenden haben bislang für NPorts interessante Projekte umgesetzt und sich zu Energie Scouts ausbilden lassen.

Brake
Dieses Jahr konnte NPorts vier junge Menschen für eine Ausbildung im Braker Hafen gewinnen. Zwei Auszubildende starten als Elektroniker/in für Betriebstechnik und zwei Auszubildende als Fachkraft für Metalltechnik, Fachrichtung Montagetechnik.
NPorts erweitert am Weser-Standort mit diesem zweijährigen Ausbildungsweg das Angebot für junge Menschen, die schnell einen qualifizierten Berufseinstieg suchen. Nach Abschluss der Ausbildung besteht die Möglichkeit, eine einjährige Ausbildung zum Industriemechaniker in einem anderen Ausbildungsbetrieb anzuschließen und weiterführende Qualifikationen zu erwerben.

Cuxhaven
In Cuxhaven starten zwei Auszubildende in die gewerblichen Berufe Elektroniker/in für Energie- und Gebäudetechnik und Metallbauer/in Fachrichtung Konstruktionstechnik. Passend dazu wird in diesem Monat das neue Betriebsgebäude im Hafen fertiggestellt, in dem künftig alle Fachbereiche gemeinsam untergebracht sind – ein absoluter Mehrwert für alle Auszubildenden, die so vom Erfahrungsschatz vieler profitieren können.

Emden
In Emden gibt es mit sieben Azubis die größte Welle an Neulingen: Gleich vier angehende Industriemechaniker mit der Fachrichtung Instandhaltung und zwei angehende Elektroniker für Betriebstechnik beginnen ihre Ausbildung. Und auch die Stelle als Kauffrau für Büromanagement konnte dieses Jahr wieder erfolgreich besetzt werden.

Wilhelmshaven
In Wilhelmshaven wurden zwei angehende Kaufleute gesucht und gefunden – zum einen für das Büromanagement, zum anderen für den Bereich Immobilien, der erstmalig in Wilhelmshaven angeboten wird. Gebraucht wird es allemal – Grundstücks-, Bau- und Mietrecht sind relevante Themen in den niedersächsischen Häfen.

Quelle: HHLA, Port of Kiel, Hapag-Lloyd, Niedersachsen Ports, Foto: HHLA / Susanne Schmitt




Strategie gegen den Fachkräftemangel

Gemeinsam mit Staatssekretärin im SH-Wirtschaftsministerium Julia Carstens diskutieren die Gäste des Brunsbütteler Industriegesprächs „Spezial“ über den Fachkräftemangel. Dieser stellt die Unternehmen des ChemCoast Parks in vielen Bereichen vor enorme Herausforderungen. Es bedarf einer gemeinsamen Strategie aller handelnden Akteure, um den hohen Fachkräftebedarf am Standort auch zukünftig decken zu können.

Insgesamt hängen vom ChemCoast Park Brunsbüttel 12.500 Arbeitsplätze ab, 4.500 davon befinden sich direkt vor Ort in Brunsbüttel. Damit sind die am Standort ansässigen Unternehmen maßgebliche Arbeitgeber in der Region und darüber hinaus. Bereits seit Jahren ist jedoch auch der wachsende Fachkräftebedarf in aller Munde. Fehlende Arbeitskräfte in vielen Branchen führen dazu, dass offene Stellen zum Teil erst nach längerer Zeit besetzt werden können und auch dann nicht immer mit der gewünschten Qualifikation. Noch bedrohlicher werden die Auswirkungen des Fachkräftemangels angesichts der Tatsache, dass die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus den geburtenstarken Babyboomer-Jahrgängen bis Ende des Jahrzehnts in Rente gehen werden. Hinzu kommen diverse Ansiedlungsprojekte von Unternehmen und Werken, die von den bedeutungsvollen Entwicklungen des Industriestandortes zu einem deutschlandweiten Energiehub profitieren wollen. Auch hier entsteht ein zusätzlicher Fach- und Arbeitskräftebedarf. Somit sehen sich auch die Unternehmen des ChemCoast Parks mit enormen Herausforderungen konfrontiert.

Um diese Herausforderungen sowie potenzielle Lösungsansätze gemeinsam zu diskutieren, veranstaltete die Werkleiterrunde des Industriegebietes heute gemeinsam mit ihrem bereits 2016 gegründeten Arbeitskreis „Fachkräftebedarf“ das zweite Brunsbütteler Industriegespräch „Spezial“ unter dem Titel „Fachkräftebedarf – was tun?“ auf dem Gelände der Covestro AG in Brunsbüttel. Als Abwandlung der regulären Brunsbütteler Industriegespräche dienen diese „Spezial“-Veranstaltungen als themenspezifische Diskussionsrunden im kleineren Rahmen. Im August 2022 lud die Werkleiterrunde zuletzt zu einem Austausch über die komplexen Herausforderungen der Energie- und Gaskrise ein. Im Rahmen der diesjährigen Veranstaltung galt es, gemeinsam mit Staatssekretärin Julia Carstens aus dem schleswig-holsteinischen Wirtschaftsministerium und rund 70 weiteren Gästen, sowohl über die aktuellen Herausforderungen auf dem Arbeitsmarkt zu diskutieren als auch eine gemeinsame Strategie gegen den Fachkräftemangel zu entwickeln. Jürgen Evers, Talent & External Relationship Manager bei der Covestro Deutschland AG sowie Sprecher des Arbeitskreises „Fachkräftebedarf“ der Werkleiterrunde, betont vor diesem Hintergrund: „Es ist keine Zeit mehr für Egoismus. Die Herausforderungen der Gegenwart können wir nur gemeinsam bewältigen.“

Frank Schnabel, Geschäftsführer der Brunsbüttel Ports GmbH / SCHRAMM group sowie Sprecher der Werkleiterrunde des ChemCoast Parks Brunsbüttel, erläutert: „Wir sprechen hier in Brunsbüttel nicht nur von einem Fachkräftemangel, sondern von einem weitgehenden Arbeitskräftemangel. Um die Attraktivität des Standortes für potentielle Arbeitnehmer nachhaltig zu steigern, brauchen wir vor allem verbesserte Rahmenbedingungen, insbesondere im Hinblick auf die Verkehrsinfrastruktur. Das schließt zum einen den jüngst angekündigten Ausbau der B5 zwischen Wilster und Brunsbüttel, und zum anderen auch den Ausbau der Brunsbütteler Schienenanbindung ein, die sowohl für die Stärkung des Personen- als auch des Güterverkehres unerlässlich ist.“

An der Podiumsdiskussion, die von Thomas Bultjer, Leiter der IHK Geschäftsstelle Dithmarschen, moderiert wurde, nahmen neben Staatssekretärin Julia Carstens, Jürgen Evers und Frank Schnabel auch Laura Pooth, Vorsitzende des DGB Nord, und Prof. Dr. Tim Warszta, Professor für Wirtschaftspsychologie und Institutsleiter WinHR an der Fachhochschule Westküste in Heide, teil. Gemeinsam diskutierten die Teilnehmer der Runde über Hintergründe, Herausforderungen und potenzielle Lösungsansätze für den aktuellen Fachkräftemangel. Als Vertreterin der Landesregierung erinnerte Staatssekretärin Julia Carstens an die Fachkräfteinitiative Schleswig-Holstein: „Hier arbeiten wir mit Vertreterinnen und Vertretern der Wirtschaft, der Sozialpartner und der Hochschulen daran, einen möglichst großen Anteil der inländischen Potenziale auf dem Arbeitsmarkt auszuschöpfen.“ Es gehe darum, mehr junge Menschen für eine Ausbildung zu begeistern, die Erwerbsbeteiligung von Frauen zu erhöhen, Ältere länger in Arbeit zu halten oder beispielsweise Menschen mit Migrations- und Fluchthintergrund und Menschen mit Behinderung in den Arbeitsmarkt zu integrieren. Carstens: „Weil dies allein aber nicht ausreichen wird, um die Arbeitskräftelücke zu schließen, setzen wir auch verstärkt auf die Erwerbszuwanderung.“ In diesem Zusammenhang werde das „Welcome Center Schleswig-Holstein“ eine wichtige Rolle einnehmen.

Auch die Möglichkeiten zur Aus- und Weiterbildung von Fachkräften seien ein elementarer Bestandteil einer erfolgreichen Fachkräfte-Strategie. „Die „fertige“ Fachkraft gibt es in Zukunft immer seltener. Eine Stärkung der Aus- und Weiterbildung ist deshalb das A und O. Viele Jugendliche in Übergangssystemen und eingewanderte Menschen warten nur auf eine Chance. Mit entsprechender Förderung können diese Potenziale leicht gehoben werden. Auch bei der beruflichen Weiterbildung gibt es Verbesserungsbedarf. Es braucht eine Stärkung der Weiterbildungskultur in den Unternehmen ebenso wie die Korrektur der Beratungs- und Förderungsstrukturen. Auf die Gesundheit der vorhandenen und erfahrenen Fachkräfte muss besser geachtet werden. Immer weniger von ihnen schaffen es bis zum regulären Renteneintritt. Mit einem verbesserten Arbeits- und Gesundheitsschutz können mehr Beschäftigte bis zum Ruhestand gesund bleiben,“ führt Laura Pooth aus.

Die Diskussion zeigte ebenfalls auf, dass eine zielführende Strategie zur Lösung des Fachkräftemangels auch diverse Faktoren zur Steigerung der Arbeitgeber- sowie Standort-Attraktivität miteinbeziehen müsse. Dies sei jedoch nicht die alleinige Aufgabe der hier ansässigen Unternehmen, sondern sollte als gemeinsames Projekt verstanden werden. Prof. Dr. Tim Warszta betont: „Um dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken sind gemeinsame Anstrengungen von Unternehmen und Region erforderlich: Attraktive Arbeitsplätze an einem attraktiven Lebensort können Fachkräfte anziehen.“

Im Anschluss an die Podiumsdiskussion wurden außerdem relevante Leuchtturmprojekte aus der Region, darunter die Weiterbildungsangebote der VHS Brunsbüttel, die Projekte „Moin MINT“ und „Stadtguthaben“ sowie der Elternkompass Digi Bo, vorgestellt. Diese unterstreichen noch einmal deutlich, wie viel schon jetzt in der Praxis von Unternehmen und Institutionen in der Region umgesetzt wird, um dem Fachkräftemangel aktiv zu begegnen.

„Besonders im Hinblick auf die zukünftigen Ansiedlungsprojekte in der Region braucht es bereits jetzt Konzepte und eine gemeinsame Strategie, um Arbeits- und Fachkräfte hier am Standort zu gewinnen und zu binden. Um die Rahmenbedingungen dafür optimal zu gestalten, bedarf es neben den Bemühungen der Unternehmen ebenfalls der tatkräftigen Unterstützung aus der Politik. Nur gemeinsam können wir die Unternehmen des ChemCoast Parks Brunsbüttel als Arbeitgeber auch langfristig attraktiv und wettbewerbsfähig aufstellen,“ fasst Frank Schnabel zusammen.

Quelle und Foto: ChemCoast Park Brunsbüttel, die Podiumsteilnehmer des Brunsbütteler Industriegespräch „Spezial“ unter dem Titel „Fachkräftebedarf – was tun?“ Es diskutierten (v.l.n.r): Thomas Bultjer, Leiter der IHK Geschäftsstelle Dithmarschen, DR. Tim Warszta, Professor für Wirtschaftspsychologie und Institutsleiter WinHR an der Fachhochschule Westküste, Laura Pooth, Vorsitzende des DGB Nord, Julia Carstens, Staatssekretärin im SH-Wirtschaftsministerium, Frank Schnabel, Geschäftsführer der Brunsbüttel Ports GmbH / SCHRAMM group und Jürgen Evers, Talent & External Relationship Manager bei der Covestro Deutschland AG.




Die Nationale Hafenstrategie

Nahezu jeder Wirtschaftszweig in Deutschland ist auf funktionierende Häfen und gut ausgebaute Infrastrukturen angewiesen. Seit 2009 wird von der Regierung die nationale Hafenpolitik mit den Nationalen Hafenkonzepten gestaltet. Das aktuell geltende Nationale Hafenkonzept von 2015 wurde vom Bundeskabinett beschlossen und ist auf zehn Jahre angelegt.

Allerdings haben sich die Themen in der Zwischenzeit entwickelt, wie das Verkehrsministerium jetzt schreibt. Viele Maßnahmen seien inzwischen abgearbeitet oder als Dauerthemen in Bearbeitung, neue Herausforderungen sind hinzugekommen:

„Die Herausforderungen der 2020-er Jahre im Hinblick auf die umfassenden Transformationsprozesse, die Folgen der Covid-19-Pandemie und Veränderungen im Welthandel erfordern neue strategische Überlegungen dazu, wie die Wettbewerbsfähigkeit des Hafenstandorts Deutschland gestärkt werden kann.

Der Koalitionsvertrag für die 20. Legislaturperiode enthält den Auftrag zur Entwicklung einer Nationalen Hafenstrategie (KoalV Zeilen 1707 und 1708). Handlungsfelder für die Nationale Hafenstrategie sind:

  • Wettbewerbsfähigkeit des Hafenstandorts Deutschland stärken,
  • Häfen zu nachhaltigen Knotenpunkten der Energiewende entwickeln,
  • Potenziale der Digitalisierung, Automatisierung und Innovationen ausschöpfen,
  • Ausbildung und Beschäftigung zukunftsfähig gestalten,
  • Verkehrs- und Kommunikationsinfrastruktur bedarfsgerecht erhalten und ausbauen.

In den vergangenen Monaten haben Vertreterinnen und Vertreter von Bund, Ländern, Verbänden und Gewerkschaften unter Federführung des BMDV intensiv an der im Koalitionsvertrag verankerten Nationalen Hafenstrategie gearbeitet. Zum Abschluss des vorgeschalteten Arbeitsgruppenprozesses fand am 3. Juli 2023 in Berlin die Statuskonferenz der Nationalen Hafenstrategie statt.

Die Veranstaltung bot mit wichtigen Impulsen und spannenden Diskussionen einen Einblick in den Erarbeitungsprozess, den aktuellen Sachstand und einen Ausblick zum weiteren Verfahren der Nationalen Hafenstrategie. Zu den Gästen zählten Vertreterinnen und Vertreter von Bund, Ländern, Politik und Gewerkschaft sowie Wirtschafts- und Umweltverbänden. Der Bundesminister für Digitales und Verkehr, Herr Dr. Volker Wissing, eröffnete die Veranstaltung mit einem Grußwort. Die Ministerin für Wirtschaft, Verkehr, Landwirtschaft und Weinbau des Landes Rheinland-Pfalz Frau Daniela Schmitt sprach die Unterstützung der Bundesländer für die Nationale Hafenstrategie aus. Frau Staatssekretärin Susanne Henckel stellte die erreichten Meilensteine und zentralen Handlungsfelder der Strategie vor.

Anschließend diskutierten Mitglieder des Bundestags, Herr Uwe Schmidt, Herr Michael Kruse und Herr Felix Banaszak, über mögliche künftige Herausforderungen für den Hafenstandort Deutschland. In einer Podiumsdiskussion warfen hochrangige Gäste aus Politik, Wirtschaft, Verbänden und Gewerkschaft einen Blick in die Zukunft der See- und Binnenhäfen. Die Parlamentarische Staatssekretärin Frau Daniela Kluckert und der Koordinator der Bundesregierung für Maritime Wirtschaft und Tourismus Herr Dieter Janecek rundeten die Veranstaltung mit einem Abschlussgespräch ab.

Am 22.06.2022 hat Frau Parlamentarische Staatssekretärin Daniela Kluckert unter dem Motto „Auf dem Weg zum Zukunftshafen“ in Berlin den Auftakt für die Erarbeitung der Nationalen Hafenstrategie gegeben. Zusammen mit hochrangigen Gästen aus der maritimen Branche haben die Teilnehmerinnen und Teilnehmer die Chance genutzt, eine gemeinsame Perspektive für die Häfen der Zukunft zu entwickeln.

In der zweiten Jahreshälfte startet der Prozess der Erarbeitung der Hafenstrategie auf Grundlage von Leitlinien, die mit den Beteiligten erarbeitet wurden.

Zu den fünf Handlungsfeldern der Nationalen Hafenstrategie werden Arbeitsgruppen gebildet, die die Leitlinien weiter ausarbeiten und mit konkreten Maßnahmen füllen:

  • AG 1 Häfen als nachhaltige Knotenpunkte der Energiewende,
  • AG 2 Wettbewerbsfähige Häfen in Deutschland,
  • AG 3 Digitale, automatisierte und innovative Häfen,
  • AG 4 Häfen als zukunftsfähige Ausbildungs- und Beschäftigungsorte,
  • AG 5 Häfen mit einer bedarfsgerechter Verkehrs- und Kommunikationsinfrastruktur.

Das Nationale Hafenkonzept von 2015

Das Nationale Hafenkonzept aus dem Jahr 2015 ist der aktuelle strategische Leitfaden für die Hafenpolitik in Deutschland. Es wurde vom Bundeskabinett beschlossen und ist auf zehn Jahre angelegt. Die deutschen Häfen sollen weiterhin ihre Funktion als Drehscheiben des nationalen und internationalen Warenaustauschs, als Zentren für logistische Aktivitäten und als Industriestandorte auf höchstem Niveau ausfüllen können.

Das Hafenkonzept umfasst Maßnahmen für

  • den gezielten Ausbau der hafenbezogenen Infrastruktur,
  • die Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit der See- und Binnenhäfen,
  • die internationale und europäische Hafenpolitik,
  • den Umwelt- und Klimaschutz,
  • die gute Ausbildung und Beschäftigung,
  • die Gewährleistung angemessener Sicherheit und Gefahrenabwehr,
  • die bessere Zusammenarbeit von Bund und Ländern in der Hafenpolitik.

Viele Maßnahmen des Nationalen Hafenkonzepts wurden mittlerweile umgesetzt oder so auf den Weg gebracht, dass eine zügige Umsetzung zu erwarten ist.“

Quelle und Grafik: Bundesministerium für Digitales und Verkehr




Digitale Freistellung: Mit Pilotpartnern zur Marktreife

Der digitale Freistellungsprozess für die deutschen Seehäfen erreicht das nächste Stadium. Im Rahmen der Pilotphase mit den Reedereien Hapag-Lloyd, MSC und CMA CGM sowie dem Logistikdienstleister Kühne+Nagel wurde das Projekt sowohl zur Marktreife gebracht als auch weitere Module hinzugefügt. Entwickelt wird die gesamtdeutsche Lösung unter dem Namen German Ports von den IT-Dienstleistern DAKOSY AG, Hamburg, und dbh Logistics IT AG, Bremen.

Die an der Pilotphase teilnehmenden Partner treibt das gemeinsame Interesse an. Sie wollen einen standardisierten, digitalisierten Freistellungsprozess für Importcontainer in den deutschen Seehäfen Hamburg, Bremerhaven, Bremen und Wilhelmshaven realisieren. Die Resonanz aus dem Testbetrieb fassen die Prokuristen Dirk Gladiator von DAKOSY und Holger Hübner von dbh zusammen: „Die Pilotteilnehmer versprechen sich von der digitalen Freistellung einen hohen Automatisierungsgrad, erhöhte Sicherheit und einen Prozess, der in Echtzeit abläuft.“

Über die Bedeutung des Projekts für die Praxis berichtet Pilotteilnehmer Michael Schröder von Hapag-Lloyd: „Der Import-Freistellungsprozess verursacht bei Reedern und Spediteuren hohen manuellen Aufwand durch den bisherigen E-Mail- und PDF-Dokumentenaustausch. Die German Ports-Plattform ist ein wichtiger Schritt zur Digitalisierung und Verschlankung des Verfahrens, an dessen Entwicklung wir von Anfang an beteiligt sind. Wir begrüßen dabei ausdrücklich die standortübergreifende Zusammenarbeit von DAKOSY und dbh, welche eine einheitliche Lösung für die deutschen Seehäfen gewährleistet.“

Um den E-Mail-Austausch in dem Ablauf zu vermeiden, integrieren DAKOSY und dbh aktuell neue Funktionen in German Ports. Eine davon ist der Depotwechsel für Leercontainer im Zuge der Freistellung. Dieses für Speditionen wichtige Merkmal beschreibt Fabian Gäbel von Kühne+Nagel: „Schon während der Pilotphase stellte sich die Möglichkeit, Freistellungen unter Angabe eines Wunsch Rückgabedepots zu stellen, als unverzichtbarer Baustein für unsere Systemintegration dar. Um in Zukunft unnötige E-Mail-Kommunikation weiter zu reduzieren, begrüßen wir sehr, dass auch der letzte Schritt gegangen wird und der Depotwechsel in die German Ports Plattform Einzug findet. Ein weiterer wichtiger Schritt in Richtung eines kontinuierlichen Ausbaus unseres digitalen Ökosystems.“ Das neue Merkmal „abweichendes Rückgabedepot“ wird über German Ports sowohl über eine EDI-Schnittstelle als auch per Webapplikation zur Verfügung stehen.

Eine weitere neue Funktion ist die digitale Abtretungserklärung. Zum Hintergrund: Die Abtretungserklärung ermöglicht die Freistellung des im B/L genannten Bevollmächtigten (Consignee) an einen Dritten. „Aktuell wird diese per E-Mail oder Fax verschickt. Mit German Ports können wir diesen Prozess digitalisieren und standardisieren. Bei einem Anteil von Abtretungserklärungen zwischen 25 und 30 Prozent sehen wir für diese Funktion ein großes Potenzial“, berichtet Gladiator.    Die Rückmeldungen aus der Branche zeigen Gladiator und Hübner, dass die Funktionserweiterungen „abweichendes Rückgabedepot“ und „Abtretungserklärung“ bei den Speditionen auf ein großes Interesse stoßen.

Ergänzend zum Freistellungsprozess werden DAKOSY und dbh eine standortübergreifende Container- und Schiffsauskunft für die wichtigsten deutschen Nordseehäfen zur Verfügung stellen. „Beide Funktionen sind voraussichtlich im zweiten Halbjahr nutzbar“, stellt Hübner in Aussicht. Die Containerauskunft zeigt die aktuellen Verlade- oder Anlieferdaten sowie die wichtigsten Status-Informationen über den Fortschritt des jeweiligen Zollprozesses zentral an. Damit ist es nicht mehr erforderlich, je nach Umschlagshafen, in unterschiedliche Portale zu wechseln. Im Modul Schiffsauskunft können aktuelle Anlauf- und Abfahrtsdaten über die Plattform zentral für Bremerhaven, Hamburg und Wilhelmshaven abgerufen werden.

Quelle: Dakosy, dbh Logistics IT AG, Kühne+Nagel Deutschland, Foto: Hapag-Lloyd




Duisport entlastet Straßen in Aldenrade, Fahrn und Marxloh

Mit einem kräftigen Scherenschnitt hat Oberbürgermeister Sören Link gemeinsam mit Vertretern der Stadt Duisburg und der Duisburger Politik sowie Lars Nennhaus und Matthias Palapys, Geschäftsführer der Duisburger Infrastrukturgesellschaft (dig), den 1. Bauabschnitt der Querspange Hamborn / Walsum für den öffentlichen Verkehr freigegeben. Die Straße wird nach einem bedeutenden Architekten von Bergwerksanlagen benannt und heißt künftig Fritz-Schupp-Straße.

„Die Querspange wird als Umgehungsstraße für eine ganz erhebliche Verkehrsentlastung sorgen. Zugleich bindet sie aber auch Wirtschaftsflächen an der Römerstraße, Gewerbe am Friedrich-Park und Schacht 2/5‘ an. Damit ist die Fertigstellung des 1. Bauabschnitts ein Meilenstein auf dem Weg zu einer wesentlichen Verbesserung der verkehrlichen und gewerblichen Situation im Duisburger Norden. Nicht zuletzt leistet sie mit zahlreichen Baumpflanzungen, hochwertigen straßenbegleitenden Grünflächen und einer neuen attraktiven Verbindung für Radfahrende einen erheblichen Beitrag zu einer nachhaltigen Steigerung der Lebensqualität vor Ort“, so Oberbürgermeister Sören Link.

Die Süd-West-Querspange verbindet nach ihrer kompletten Fertigstellung die Autobahn 59 ab der Anschlussstelle Duisburg-Fahrn mit den gewerblichen, industriellen Flächennutzungen in Hamborn und Walsum und zählt damit zu einem der bedeutendsten Infrastrukturprojekte der Stadt. „Die Querspange wird Aldenrade, Fahrn, Marxloh und deren Hauptverkehrsstraßen vom Durchgangsverkehr mit Lkw nachhaltig entlasten. Gleichzeitig ist sie im Endausbau ein Quantensprung für den Verkehrsanschluss an logport VI und alle umliegenden Unternehmen“, sagt Lars Nennhaus in seiner Funktion als Geschäftsführer der dig, die den fachgerechten Bau der Straße verantwortet.

Insgesamt wird die Umgehungsstraße am Ende fünf Kilometer lang sein. Die ersten 1100 Meter sind nun fertig. „Jeder Meter davon hatte es in sich“, erklärt dig-Geschäftsführer Matthias Palapys rückblickend. In den letzten 20 Monaten galt es nicht nur, zwei Straßenkreuzungen zu verlegen. Im gleichen Abschnitt wurden gleichzeitig eine Fernwärmetrasse erneuert und Glasfaserkabel verlegt. Zudem mussten der marode Warbruckshof sowie ein alter Bunker abgerissen werden. „Dass wir zwei neue Bushäuschen aufgestellt und den arg beanspruchten Straßenbelag unterhalb der Autobahn auf Höhe der Anschlussstelle Duisburg-Fahrn gleich mitsaniert haben, fällt da fast nicht ins Gewicht“, so Palapys weiter. „Den Anwohnern und Autofahrern bleiben so aber weitere Baustellen in naher Zukunft erspart.“

Lars Nennhaus lobt vor allem das reibungslose Zusammenspiel aller Beteiligten bei der Fertigstellung des komplizierten Bauabschnitts: „Ob Stadt, Strabag, Wirtschaftsbetriebe, DVG, Thyssen Gas, Fernwärme Niederrhein oder thyssenkrupp: alle haben an einem Strang gezogen. Das war hervorragende Arbeit.“

Der erste Teil der Querspange ist eingerahmt von zwei breiten Fuß- und Radwegen und wird von über 80 jungen Bäumen gesäumt, die der neuen Straße einen Allee-Charakter geben sollen. 100 moderne LED-Laternen sorgen nachhaltig für eine gute Beleuchtung – und bilden schon heute einen attraktiven Rahmen für kleine und mittlere Unternehmen, die sich in absehbarer Zeit entlang der Trasse auf dem ehemaligen Gelände der Schachtanlage Friedrich-Thyssen 2/5 ansiedeln sollen.

Die Vorbereitungen für den Start des zweiten, fast vier Kilometer langen Bauabschnitts der Querspange Hamborn / Walsum laufen derweil auf Hochtouren. Im September soll es nach derzeitiger Planung an der Weseler Straße in Richtung logport VI weitergehen. „Die Herausforderungen werden auch hier nicht geringer sein“, schätzt Matthias Palapys. Die größten Hürden dabei: Tor 5 von Thyssen Krupp muss im laufenden Betrieb an einen anderen Standort verlegt werden. Zudem sind etliche Rohre der Emschergenossenschaft aufwändig zu überbauen.

Außerdem müssen die Bautrupps Hänge absichern, neue Brücken bauen sowie einen Bereich besonders absichern, durch den eine Hochspannungstrasse verläuft. Ganz ohne Abrissarbeiten wird es auch hier nicht gehen: 20 bereits leerstehende Häuser müssen der Querspange weichen.

Die Anbindung der Wirtschaftsflächen in Richtung Norden an die Umgehungsstraße wird 2025 angestrebt. Die Gesamtfertigstellung der Ortsumgehung Walsum, im Besonderen die Römerstraße, wird nachlaufend bis in 2026/27 andauern. Der Förderantrag für den 2. Bauabschnitt „Umgehungsstraße Walsum“ wurde fristgerecht Ende Mai bei der Bezirksregierung Düsseldorf durch die DIG eingereicht.

Quelle: duisport, Foto: dig/ Marco Stepniak Gaben gemeinsam mit Oberbürgermeister Sören Link (3.v. rechts) den 1. Bauabschnitt der Querspange Hamborn / Walsum für den öffentlichen Verkehr frei; (vorne) v. links): Martina Herrmann, Bezirksbürgermeisterin Hamborn, Udo Steinke, stellv. Vorsitzender des dig-Beirats, Georg Salomon, Bezirksbürgermeister Walsum, Bruno Sagurna, Vorsitzender des dig-Beirats, sowie die dig-Geschäftsführer Matthias Palapys und Lars Nennhaus. 




NRW: Lösungen für eine zukunftsfähige Mobilität

Eine nachhaltige Mobilität für Personen und Güter ist eine wichtige Grundlage für die Wirtschaftskraft und die Lebensqualität in Nordrhein-Westfalen. Doch im Übergang zum digitalisierten Zeitalter reicht es nicht mehr, bestehende Infrastrukturen zu erhalten. Vielmehr muss das Verkehrssystem als Ganzes zukunftsfähiger und besser vernetzt werden. Dazu müssen Innovationen entwickelt, erprobt und zur Marktreife geführt werden. Der Industrie- und Wirtschaftsstandort Nordrhein-Westfalen benötigt ein belastbares und flexibles Logistiknetz. Hierzu soll auch der neue Innovationswettbewerb „NeueWege.IN.NRW – Innovative Mobilität und Logistik“ im Rahmen des EFRE/JTF-Programms NRW 2021-2027 beitragen, dessen erste Einreichungsrunde gestartet ist.

Umwelt- und Verkehrsminister Oliver Krischer: „Die Beförderung von Menschen und der Transport von Gütern sind von essentieller Bedeutung für die wirtschaftliche und gesellschaftliche Entwicklung in Nordrhein-Westfalen. Der Wettbewerb soll dazu beitragen, Innovationen für Mobilität und Logistik zu entwickeln, um nachhaltige und digitale Lösungen für aktuelle und zukünftige Herausforderungen zu finden.“

Wirtschafts- und Klimaschutzministerin Mona Neubaur: „Die Logistik ist eine Schlüsselbranche für Nordrhein-Westfalen. Mit dem Innovationswettbewerb unterstützt das Land Speditionen und Logistikdienstleister dabei, sich klimagerecht aufzustellen und wettbewerbsfähig zu bleiben. Für die Zukunft brauchen wir innovative Lösungen etwa bei alternativen Antrieben, der Robotik und der innerstädtischen Logistik.“

Mit dem Förderaufruf sollen von der EU und dem Land Nordrhein-Westfalen innovative, nachhaltige Produkte, Dienstleistungen und Verfahren entwickelt werden, die sich einer der vier thematischen Säulen des Innovationswettbewerbs zuordnen lassen:

1) Neue, vernetzte multi- und intermodale Mobilitäts- und Logistiklösungen

2) Erprobung neuer klimafreundlicher Technologien und Prototypen automatisierter und vernetzter Mobilität

3) Digitalisierung von Mobilitätsdaten für die Mobilität als Dienstleistung und für Logistikanwendungen

4) Neue Ansätze intelligenter Verkehrsmanagementsysteme und integrierter Vorhaben

Der Innovationswettbewerb richtet sich an kleine und mittlere Unternehmen (KMU) sowie Forschungs- und Bildungseinrichtungen. Kommunale Unternehmen und Einrichtungen, Kammern, Vereine und Stiftungen sind antragsberechtigt, sofern ihre Teilnahme dem Förderzweck dienlich ist. Großunternehmen sind in Verbundvorhaben mir KMU förderfähig. Die Vorhaben müssen im Einklang mit der Regionalen Innovationsstrategie des Landes Nordrhein-Westfalen 2021-2027 stehen; Kooperationsvorhaben werden vorrangig gefördert.

Insgesamt wird es drei Einreichungsrunden geben. Projektskizzen können in der ersten Einreichungsrunde bis zum 5. Juli 2023 bei der Innovationsförderagentur NRW abgegeben werden.

Weitere Informationen, Bewerbungsunterlagen und Termine der Informationsveranstaltungen gibt es unter www.in.nrw/neue-wege.

Für zukunftsweisende, nachhaltige und innovative Vorhaben in Nordrhein-Westfalen steht aus dem EFRE/JTF-Programm NRW 2021-2027 ein Investitionsvolumen von insgesamt 4,2 Milliarden Euro zur Verfügung. Es speist sich aus 1,9 Milliarden Euro EU-Mitteln des Europäischen Fonds für Regionale Entwicklung (EFRE) und des Just Transition Fund (JTF) sowie der Ko-Finanzierung des Landes Nordrhein-Westfalen und Eigenanteilen der Projekte. Unterstützt werden Vorhaben aus den Themenfeldern Innovation, Nachhaltigkeit, Mittelstandsförderung, Lebensqualität, Mobilität und Strukturwandel in Kohlerückzugsregionen.

Weitere Informationen

Quelle: Ministerium für Umwelt, Naturschutz und Verkehr des Landes Nordrhein-Westfalen, Foto: Michael Gottschalk




Nachhaltige Begegnung: Hafen trifft Stahlwerk

Ein Stahlwerk im Thüringischen Unterwellenborn war jetzt Ort eine besonderen Logistic-Talks, zu dem die Hafenmanagementgesellschaft bremenports Vertreter der Hafenwirtschaft und Kunden der Bremischen Häfen eingeladen hatte. Die bremischen Häfen sind für die Industrie in Thüringen ein wichtiger Partner. Etwa 40.000 Container werden zwischen den Bremischen Häfen und dem Bundesland Thüringen transportiert. Damit gehen mehr als 25 Prozent der Container aus Thüringen über die bremischen Häfen, der überwiegende Teil umweltfreundlich über die Bahn.

„Wir wollen im Logistic Talk die Vielfalt, Kompetenz und Leidenschaft der Bremischen Häfen zeigen und zugleich die Stärken der Region deutlich machen. Dafür ist das Thüringer Stahlwerk als verlässlicher Kunde der Bremischen Häfen ein besonders geeigneter Ort,“ so Sonja Reissner, bremenports-Repräsentantin in Ostdeutschland in ihrem einleitenden Grußwort.

Vor der Veranstaltung in der denkmalgeschützten Gasmaschinenzentrale der ehemaligen Maxhütte hatten sich die zahlreichen Besucherinnen im Stahlwerk Thüringen über die nachhaltige Produktion am Standort informiert.

Das Stahlwerk Thüringen  ist Vorreiter für Nachhaltigkeit und Umweltschutz. Jährlich produziert es mehr als 900.000 Tonnen Stahl von hoher Güte aus Schrott primär aus ihrem 300-Kilometer-Umkreis und exportiert in über 60 Länder.

Bremenports-Geschäftsführer Robert Howe betonte In der Podiumsdiskussion die große Übereinstimmung zwischen den Unternehmenszielen des Stahlwerks und der Bremischen Häfen: „Für eine positive wirtschaftliche Entwicklung ist Nachhaltigkeit von zentraler Bedeutung. Die Bremischen Häfen und die thüringischen Stahlwerke stehen beispielhaft für einen klarem Kurs in Sachen Klimaschutz.“

Quelle und Foto: bremenports GmbH & Co. KG, auf dem Podium: (von links) Moderatorin Hilke Theesen und Robert Howe (Geschäftsführer, bremenports GmbH & Co. KG) mit Michael Maass (Vice President Sustainability Solutions Sea, Kühne + Nagel KG) und Martin Querengässer (Stahlwerke Thüringen).




Ressourceneffizienz von Logistikzentren

 Im Forschungsprojekt »GILA« des Fraunhofer-Instituts für Materialfluss und Logistik IML soll eine bis Mai 2023 laufende Marktstudie Aufschluss über die Energieeffizienz von Logistikstandorten geben. Dazu sammeln die Forschenden Daten zur Energieeffizienz und zu Treibhausgas-Emissionen von verschiedenen Logistik-Standorten. 

Auch die Logistik-Branche muss ihren Teil zu den weltweiten Bemühungen beisteuern, Gesellschaft und Wirtschaft nachhaltiger zu gestalten. Die Ressourceneffizienz zu steigern und Treibhausgas-Emissionen zu senken sind wesentliche Bausteine, um das Pariser Abkommen einzuhalten und das ehrgeizige Ziel zu erreichen, bis 2050 die Logistik emissionsfrei zu gestalten. Genau dort setzt das Forschungsprojekt »GILA« (German, Italian & Latin American consortium for resource efficient logistics hubs & transport) an, das noch bis Juli 2023 läuft. 

Betreibern und Eigentümern von Logistikzentren fehlt häufig die Transparenz, welche Ressourcen und welche Mengen verbraucht und welche Emissionen verursacht werden. Das gilt teilweise für den jährlichen Bedarf, vor allem aber für den Verbrauch auf Prozess- oder Equipment-Ebene (z. B. Beleuchtung, Intralogistik). Diese Transparenz ist aber entscheidend, um Reduktionspotenziale zu identifizieren und Nachhaltigkeitsmaßnahmen abzuleiten. 

Die Ergebnisse vorheriger Marktstudien zeigen deutlich, dass der Ansatz von »GILA« anwendbar und für die Industrie hilfreich ist, da in den Bereichen Energieverbrauch, Austritt von Kältemittel und Transportverpackungen klare Anknüpfungspunkte für mehr Nachhaltigkeit identifiziert wurden. In der nächsten Erhebungsrunde möchten die beteiligten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler noch fokussierter versuchen, die bisher gewonnenen Erkenntnisse weiterzuentwickeln. Dazu gehört auch, die bestehenden Datenlücken zu geografischem Rahmen und Standortclustern zu schließen. 

Das Ziel des vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) geförderten Projekts ist es, durchschnittliche KPI-Werte (Key Performance Indicators) für ausgewählte Standorttypen zu erarbeiten und Abhängigkeiten zwischen Nachhaltigkeitsmaßnahmen und unter anderem dem CO2-Fußabdruck zu identifizieren. Darüber hinaus erstellen sie eine Roadmap als Online-Plattform, auf der sie Basisinformationen zu Nachhaltigkeitsmaßnahmen und Checklisten zur Überprüfung des Status quo für Logistikstandorte zur Verfügung stellen. 

Interessierte, die an der Marktstudie teilnehmen möchten, wenden sich an contact-reff@iml.fraunhofer.de. Weitere Informationen sind unter https://reff.iml.fhg.de veröffentlicht. Die Teilnahme an der globalen Marktstudie ermöglicht es, die gewonnenen Erkenntnisse direkt in die Planung und Umsetzung der eigenen Nachhaltigkeitsziele einzubinden. 

Quelle und Foto: Fraunhofer-Institut für Materialfluss und Logistik IML




BLG mietet in Bremerhaven Fläche für High & Heavy-Factory

Das Seehafen- und Logistikunternehmen BLG LOGISTICS mietet ab dem 1. Juli 2023 eine attraktive Fläche in unmittelbarer Nähe zum BLG AutoTerminal Bremerhaven an. Dem Vorhaben stimmte vor kurzem der Aufsichtsrat der BLG-Gruppe zu. Die so genannte MWB-Fläche an der Barkhausenstraße 60 umfasst 60.000 Quadratmeter Frei- und Hallenfläche sowie zwei Schiffsliegeplätze mit einer 600 Meter langen Kaje.


„Mit dieser Investition reagieren wir auf die gestiegene Nachfrage im Umschlag von selbstfahrenden Einheiten, Breakbulk-Cargo sowie Projektladung und stärken unser High & Heavy-Segment im Geschäftsbereich AUTOMOBILE“, erklärt Matthias Magnor, Vorstandsmitglied und Chief Operating Officer (COO) der BLG-Gruppe. Denn die Anmietung des Geländes ermöglicht es, sowohl den Umschlag zu erhöhen als auch die Dienstleistungstiefe rund um den Im- und Export von rollenden Baumaschinen, Traktoren und anderen Schwergütern auszuweiten. Mit einem Umschlagvolumen von rund 1,2 Millionen Tonnen High & Heavy-Gütern pro Jahr gehört der BLG AutoTerminal Bremerhaven bereits heute zu den größten RoRo-Terminals seiner Art in Europa. Die Erweiterung der BLG-Fläche wird auch insgesamt zur Erhöhung der Effizienz und Stabilität für alle Ladungssegmente führen.

Bis 2026 plant BLG LOGISTICS nun, eine High & Heavy-Factory für technische Dienstleistungen in Bremerhaven zu entwickeln. Die anzumietenden Frei- und Hallenflächen, inklusive der bereits installierten Kräne, ermöglichen die Montage und Demontage von Großanlagen. Neben dem geplanten Freihafen-Status ist auch die Anbindung des Geländes an die 240 Hektar große Fläche des Autoterminals ein wichtiger Aspekt – es grenzt direkt an die BLG-Flächen im Kaiserhafen. So kann die Zufahrt vom BLG-Terminal auf die MWB-Fläche zukünftig direkt erfolgen. Gleichzeitig sind Anlieferung und Abfuhr von High & Heavy-Gütern per Lkw auch auf und von der MWB-Fläche möglich.

Eigentümerin – und Namensgeberin – des Grundstücks an der Barkhausenstraße ist die MWB Grundstücksverwaltungs GmbH. Das Gelände dient aktuell noch dem Werftbetrieb und wird ab Juli sukzessive von der BLG in Betrieb genommen. Bis zur abgeschlossenen Entwicklung – dazu zählt unter anderem die energetische Sanierung der Gebäude – wird BLG die Fläche zur Unterstützung und Entlastung der Kernfläche des Autoterminals nutzen.

Quelle und Foto: BLG Logistics, Die Anmietung der „MWB-Fläche“ mit zwei Schiffsliegeplätzen ermöglicht es, das High & Heavy-Segment der BLG-Gruppe in Bremerhaven zukünftig weiter auszubauen.