Samskip verbindet Ruhrgebiet und Rostock

Der weltweit agierende Logistiker und Spezialist für multimodale Verkehre, Samskip Multimodal, bietet seit Anfang September seinen Kunden ein weiteres nachhaltiges Transportangebot für unbegleitete Einheiten.

Vom Samskip-Bahnterminal in Duisburg-Hohenbudberg verkehren anfangs bis zu drei wöchentliche Züge zum Seehafen Rostock. Von hier aus können auf kurzen Wegen die bis zu 17 täglichen Fähr- und RoRo- Verbindungen nach Schweden, Dänemark, Finnland und in die baltischen Staaten bedient werden. Der 720 m lange Ganzzug erreicht Rostock an den Verkehrstagen Montag, Mittwoch und Freitag jeweils mittags/ früher Nachmittag und startet noch am selben Tag um Mitternacht zurück ins Ruhrgebiet.

Dr. Gernot Tesch: „Wir freuen uns, eine weitere leistungsstarke Intermodalverbindung zwischen Rostock und dem Ruhrgebiet in das Leistungsportfolio des Hafens aufnehmen zu können. Wir danken Samskip für das entgegengebrachte Vertrauen,  Nordeuropaverkehre als umweltfreundliche Schienentraktion zukünftig über den Hafen Rostock zu routen.“

Samskip erläutert: „Diese neue Relation verbindet Duisburg und insbesondere Schweden über den Hafen Rostock. Mit diesem Angebot schaffen wir zusätzlich zum Ganzbahnweg eine neue Alternative und können damit die Nachfrage aus dem Markt bedienen. Wir sind zuversichtlich, dass unsere Kunden diese zuverlässige grüne Transportalternative unter Nutzung des umweltfreundlichen Seeweges annehmen.“

Derzeit verkehren ab Rostock wöchentlich 50 Kombiverkehrszüge von und nach Verona (16), Bologna (3) in Italien, Bratislava (6) in der Slowakei, Dresden (10) [mit Anbindung nach Curtici (2) in Rumänien], Herne (5), Wuppertal (3) und Halle (1) in Deutschland, Bettembourg (3) in Luxemburg [mit Anbindung nach Südfrankreich sowie Spanien] sowie neu nach Duisburg (3).“

Quelle: ROSTOCK PORT GMBH, Foto: rostock port/ nordlicht




Niederlassungsleiter bei Niedersachsen Ports

Der bisherige Stellvertreter wird nun Niederlassungsleiter: Aiko Hollander übernimmt ab sofort die Leitung der Niederlassung in Emden. Er folgt auf Volker Weiß, der seit 1. Oktober 2022 Technischer Geschäftsführer der Niedersachsen Ports GmbH & Co. KG in der Zentrale in Oldenburg ist.

„Aiko Hollanders Hafen-Expertise und Führungsqualitäten, die wir aus unserer langjährigen Zusammenarbeit kennen, haben uns überzeugt. Wir freuen uns, dass wir auch diese Position mit einem so kompetenten Nachfolger aus den eigenen Reihen besetzen konnten“, betont Holger Banik, Geschäftsführer der Niedersachsen Ports GmbH & Co. KG (NPorts) sowie der JadeWeserPort Realisierungs GmbH & Co. KG

Heimathafen Emden
Seit mehr als 20 Jahren ist Aiko Hollander den niedersächsischen Häfen und somit auch NPorts verbunden. Zuletzt war der 45-jährige seit 2019 als stellvertretender Niederlassungsleiter sowie Abteilungsleiter Technik im Hafen Emden tätig. Die Karriere im Hafen begann mit seiner Ausbildung zum Wasserbauer in Emden und einem anschließenden Studium zum Diplom-Bauingenieur für Wasserbau- und Umwelttechnik. Nach einem kurzen Zwischenstopp in Brake zog es den Bauingenieur wieder nach Emden zurück.

Zwischen 2010 und 2014 verantwortete er dort das Großprojekt „Sanierung Nesserlander Schleuse“, zunächst als Bauleiter und später als Projektleiter. Zusammen mit seinem Team brachte er das 97 Millionen Euro-Projekt erfolgreich zum Abschluss.
Aiko Hollander blickt seiner neuen Herausforderung mit Freude entgegen: „Mit dem Emder Hafen bin ich schon über viele Jahre verbunden. Besonders freut es mich, gemeinsam mit den Kollegen und Kolleginnen vor Ort weiterhin das enorme Entwicklungspotential des Standortes auszuschöpfen und die Infrastruktur für unsere Kunden und Kundinnen weiter voranzubringen.“

Die Niederlassung Emden ist mit rund 200 Beschäftigten der größte Standort von NPorts. Aktuell stehen mehrere Großprojekte vor dem Beginn: Der geplante Großschiffliegeplatz ist bereits genehmigt und wird in den nächsten Jahren gebaut werden. Dasselbe gilt für die Modernisierung der Großen Seeschleuse. Zudem ist auch die Vergabe von Liegenschaften an interessierte Investoren ein fortlaufendes Thema.

Quelle und Foto: Niedersachsen Ports GmbH & Co. KG




„Der Ostseeraum hat an Bedeutung für Europa gewonnen“

Der Krieg in der Ukraine und seine Auswirkungen auf Mitglieder der Europäischen Union rücken die Ostsee wieder stärker in den Mittelpunkt. Aufgrund der gut ausgebauten Infrastruktur in den Ostseehäfen und der engen Partnerschaft der Häfen in den westlichen Anrainerstaaten funktioniere der Güteraustausch reibungslos. Die Häfen in Finnland und Lübeck schauten bereits in die Zukunft und arbeiten an einer Intensivierung ihrer Kooperation.

Das wurde auf dem siebten Deutsch-Finnischen Hafentag in Lübeck deutlich, zu dem Bernd Jorkisch, Honorarkonsul der Republik Finnland in Lübeck, Sebastian Jürgens, Geschäftsführer der Lübecker Hafen-Gesellschaft (LHG), sowie Jan Lindenau, Bürgermeister der Hansestadt Lübeck, gemeinsam eingeladen hatten.

Mehr als 300 Vertreter der Hafenwirtschaft aus mehreren Ländern nahmen am Dienstag an der Konferenz in der Musik- und Kongresshalle Lübeck teil. Auch die Botschafterin der Republik Finnland in Deutschland, Anne Sipiläinen, war in die Hansestadt gekommen. „Innovationsdynamik, Digitalisierung und Nachhaltigkeit spielen außer Sicherheit und Frieden eine immer relevantere Rolle – in allen Feldern hat der Ostseeraum an Bedeutung für Europa gewonnen“, sagte Bernd Jorkisch. „Gerade die Republik Finnland, mit ihrer besonderen geopolitischen Lage in Europa, beweist durch das aktuelle Handeln Solidarität, Tatkraft und Weitsicht.“ Der Lübecker Hafen sei weiterhin die Drehscheibe für den Warenaustausch zwischen Finnland und Zentraleuropa.

Die Landesregierung in Kiel sei sich der Rolle des Lübecker Hafens als zentraler Knoten innerhalb der europäischen Verkehrsnetze sehr bewusst, betonte Schleswig-Holsteins neuer Wirtschafts- und Verkehrsminister Claus Ruhe Madsen: „Die langjährige Partnerschaft mit Finnland basiert auf Vertrauen und Verlässlichkeit auf beiden Seiten. Lübecks Hafen ist trotz der Krise gut aufgestellt und weiter dabei, seine Infrastruktur leistungsfähig und umweltgerecht zu modernisieren“, sagte Madsen, der zum ersten Mal am Deutsch-Finnischen Hafentag in Lübeck teilnahm. Die Reedereien in Finnland und Deutschland würden zudem ihren Teil dazu beitragen, die Ostseeverkehre effizient und umweltfreundlich anzubieten.

Allerdings erinnerte Madsen auch daran, dass die Reedereien in Zukunft beim Bau neuer Schiffe die vorhandene Hafeninfrastruktur akzeptieren müssten. „Die Häfen können sich nicht endlos den immer größer werdenden Schiffen anpassen, zumal immer neue Umweltanforderungen sie vor enorme Herausforderungen stellen“, so der Minister. „Gut, dass Lübeck zum transeuropäischen Kernnetzwerk des TEN-T gehört. Sinnvollerweise sollten die Korrespondenzhäfen in Finnland ebenfalls an Bord bleiben“, sagte Madsen.
Hier setzte LHG-Chef Sebastian Jürgens an: „Lübeck ist im Rahmen des europäischen TEN-T Verkehrssystems Brückenkopf und Kernnetzhafen für diesen Korridor, der das Mittelmeer mit Skandinavien verbindet. Finnland ist mit seinen Häfen ein starker Partner in dieser wichtigen Verkehrsachse. Umso mehr fordern wir, die beiden Partnerhäfen Pietasaari und Käskinen weiterhin als Korridorhäfen zu führen und nicht zugunsten einiger Mittelmeerhäfen aus diesem eingespielten System herausfallen zu lassen.“

Lübecks Bürgermeister Jan Lindenau betonte auf dem Hafentag: „Die Hansestadt stellt sich mit ihrem Hafenentwicklungsplan 2030 den zukünftigen Herausforderungen, als größter Fähr- und RoRo-Hafen der Ostsee die Sicherstellung der Durchgängigkeit der Transportnetze auf Schiene, Wasserstraße und Straße bereitzustellen. Allein im Jahr 2023 investieren wir mehr als 16 Millionen Euro in die Hafeninfrastruktur. Bei der Digitalisierung können wir aus der Zusammenarbeit mit unseren finnischen Partnern lernen und gemeinsam intelligente Logistikketten schaffen.“

Quelle und Foto: IHK zu Lübeck; v. li.: Bernd Jorkisch, Sebastian Jürgens, Anne Sipiläinen, Jan Lindenau, Annaleena Mäkilä (CEO Finnish Ports), Claus Ruhe Madsen, Michael Berlemann (Wissenschaftlicher Direktor Hamburgisches WeltWirtschaftsInstitut)




Neuester Drohnentyp über der Maasvlakte

In den kommenden fünf Monaten wird über der Maasvlakte und Europoort einen Tag pro Woche eine weiß-orange Drohne kreisen. Es handelt sich um die Avy Aera 3, das neueste Modell des niederländischen Drohnenbauers Avy. Die Drohne steigt automatisch aus einer Dockingstation auf, die bei der Lotsenorganisation Loodswezen Rotterdam-Rijnmond im Pistoolhaven installiert ist.

Der Hafenbetrieb Rotterdam prüft, ob sich die Avy Aera dazu eignet, Inspektoren und Schifffahrtsmeister bei ihrer Arbeit zu unterstützen. Dabei geht es vor allem um die See- und Binnenschifffahrtsinspektionen durch die Abteilung Hafenmeister, etwa in den Bereichen Bunkern, Wasserverschmutzung, Bord-Bord-Umschlag, Zoneneinteilung bei Gefahrstoffen, Kai-Bord-Umschlag, Luftverschmutzung (Rauch oder Ruß) und Reparaturen an Bord von Schiffen. Wenn auf den Drohnenbildern beispielsweise ein offener Tankdeckel zu sehen ist, kann das ein Hinweis auf illegale Schiffsentgasung sein; es kann dann vor Ort eine Kontrolle durchgeführt werden.

Die Drohne hat eine Spannweite von 2,40 m, eine Betriebsgeschwindigkeit von 90 km/h und eine Reichweite bis zu 95 km bei geringem Energieverbrauch. Mit 2 bis 3 Geräten kann mittelfristig der gesamte Hafen abgedeckt werden. So ist auch sichergestellt, dass bei einem Vorfall immer eine Drohne schnell vor Ort sein kann. Die Drohne kann auch kleine Ladungen (bis zu 3 kg) befördern, beispielsweise medizinischen Bedarf, Schiffskomponenten oder Ladungsproben.

Jeder Flugtag beginnt mit einem Briefing der Piloten des Helikopterbetreibers NHV, der ebenfalls auf dem Gelände der Lotsenorganisation ansässig ist. Da die Drohne im selben Gebiet fliegt wie die Helikopter, wurden klare Vereinbarungen über die Luftraumnutzung getroffen. So haben Lotsenversetzdienste sowie Such- und Rettungseinsätze des NHV vor Drohnenflügen grundsätzlich Vorrang.

Firmen, die die Avy-Drohne für ihre eigenen betrieblichen Zwecke testen wollen, können sich an Ingrid Römers wenden.

Quelle und Foto: Port of Rotterdam




Häfensenatorin empfängt innovativsten Güterzug

Der derzeit wohl innovativste Güterverkehrszug Deutschlands machte jetzt Station im Seehafen Bremerhaven und wurde hier von der Senatorin für Wissenschaft und Häfen, Dr. Claudia Schilling, gemeinsam mit Vertreter und Vertreterinnen des Terminalbertreibers North Sea Terminal Bremerhaven GmbH & Co. (NTB) in Empfang genommen.

Der sogenannte „DAK-Demonstrator“, ein Pilotprojekt beauftragt und finanziert vom Bundesministerium für Digitales und Verkehr (BMDV) zur Demonstration, Erprobung und Zulassung der Digitalen Automatischen Kupplung (DAK) für den Schienengüterverkehr, birgt eine fundamentale Systeminnovation für den Schienengüterverkehr der Zukunft.

Senatorin Dr. Schilling sagte bei der Begrüßung des Güterzuges: „Die Bremischen Häfen haben einen klaren strategischen Entwicklungsfokus auf die Stärkung des Hafenhinterland-Verkehres und hier insbesondere auf die Bahn gelegt. Seit Jahren investieren wir hohe Beträge in den Ausbau und die Erneuerung unserer eigenen Bremischen Hafeneisenbahn. Mit einer Einführung der Digitalen Automatischen Kupplung (DAK) verbinden wir die Erwartung, dass auch andere von Bremen aus initiierte Innovationsprojekte wie das autonome Rangieren auf Hafenbahnen eine Realisierungsperspektive bekommen.“

Senatorin Dr. Schilling nutze die Gelegenheit, um die mit dem neuen Hafenkonzept verbundene Smart Port Orientierung herauszustellen: „Wir wollen unsere Bremischen Häfen in allen Bereichen modernisieren und innovativ und smart aufstellen. Dabei sehen wir gerade im besonders umwelt- und klimafreundlichen Schienengüterverkehr große Optionen, die wir neben dem Containertransport gerne auch auf den für Bremerhaven ebenfalls sehr bedeutenden schienengebundenen Automobiltransport übertragen und in der Praxis anwenden möchten.“

Dr. Daniela Gerd tom Markotten, DB-Vorständin für Digitalisierung und Technik: „Die Digitale Automatische Kupplung ist eine Revolution; ihr gehört die Zukunft. Die DAK macht Güterwagen schlau und schnell: beim Kuppeln, aber auch beim Fahren. Mit dieser Technologie können nicht nur mehr Güterwagen auf der Schiene fahren, sie ermöglicht auch eine Verdichtung des Schienenverkehrs, die allen zugutekommt. Ohne die Ingenieure der DB und ihr Know-how würde es diese Kupplung nicht geben. Wir machen sie zusammen mit den Herstellern serienreif. Wir bringen die DAK auf die Schiene!“

Dazu Anne Busch, Leitung Bahn /Project Coordination NTB: „NTB als einer der größten Bahnhöfe Europas für den kombinierten Ladungsverkehr (KV) mit einem jährlichen Umschlagvolumen von knapp 330.000 Containern freut sich sehr, seinen Teil zur weiteren Innovation des stetig steigenden Schienengüterverkehrs beitragen zu können, indem wir dem „DAK-Demonstratorzug“ gestern die Möglichkeit geben konnten, unter Realbedingungen die automatischen Kupplungen zu testen.“

 

Senatorin Dr. Schilling und Ingo Lengsfeld, Betrieblicher Versuchsleiter DAK, DB Cargo AG, inspizieren den „DAK-Demonstrator“. Foto: Pressereferat Senatorin für Wissenschaft und HäfenSenatorin Dr. Schilling und Ingo Lengsfeld, Betrieblicher Versuchsleiter DAK, DB Cargo AG, inspizieren den „DAK-Demonstrator“. Foto: Pressereferat Senatorin für Wissenschaft und Häfen




Initiative „Grüner Korridor“ für nachhaltige Schifffahrt

Der Hafenbetriebe von Rotterdam und Göteborg haben eine Absichtserklärung (MoU) für die Realisierung eines grünen Korridors zur Förderung der nachhaltigen Schifffahrt zwischen den beiden Häfen unterzeichnet.

Die Absichtserklärung, die im Beisein ihrer Majestäten König Carl XVI. Gustaf und Königin Silvia von Schweden sowie König Willem Alexander und Königin Maxima der Niederlande unterzeichnet wurde, wird auch die laufende Zusammenarbeit der Häfen in den Bereichen Dekarbonisierung und Digitalisierung weiter stärken.

Im Zuge der Initiative „Grüner Korridor“ werden die Häfen einen gemeinsamen Rahmen für die Zusammenarbeit schaffen, um die Verwendung neuer alternativer Kraftstoffe zu fördern, die für eine vollständige Dekarbonisierung des Seeverkehrs erforderlich sind und einen wesentlichen Beitrag zu den Zielen des Pariser Abkommens leisten.

Die Parteien beabsichtigen, den Grünen Korridor zwischen Göteborg und Rotterdam an ein größeres Netz von Hochseekorridoren anzuschließen, einschließlich des Europäischen Grünen Korridornetzes, das im März dieses Jahres vom Maersk Mc-Kinney Møller Center for Zero-Carbon Shipping ins Leben gerufen wurde. Rotterdam hat vor Kurzem auch eine große „Grüner Korridor“-Initiative mit der Maritime & Port Authority of Singapore gestartet.

Beide Häfen sind bereits aktiv an der Entwicklung nachhaltigerer Kraftstoffe für die Schifffahrt beteiligt. Der Hafen von Göteborg ermöglicht seit 2015 das Bunkern von Methanol für RoPax-Fähren in kleinerem Umfang, und der Hafen von Rotterdam hat im Mai 2021 den weltweit ersten Barge-to-Ship-Betrieb zum Bunkern von Methanol gestartet.

Die Absichtserklärung wurde am Donnerstag in Göteborg während eines niederländischen Staatsbesuchs in Schweden unterzeichnet, der parallel zum chainPORTS-Gipfel in Göteborg stattfand. Auf dem Gipfel diskutierten die beiden Parteien mit acht weiteren Häfen aus der ganzen Welt darüber, wie sie dazu beitragen können, die Verfügbarkeit von grünem Wasserstoff in Europa zu beschleunigen, um Industrie und Verkehr zu dekarbonisieren, und wie sie ihre jeweiligen Digitalisierungsagenden weiterentwickeln und miteinander verbinden können.

Allard Castelein, CEO Hafenbetrieb Rotterdam: „Diese „Grüner Korridor“-Initiative ist Teil unserer laufenden Bemühungen, die Parteien der gesamten Lieferkette zusammenzubringen, um eine nachhaltigere Schifffahrt zur Unterstützung des Pariser Abkommens zu erreichen. Wir freuen uns sehr, unsere laufende Zusammenarbeit mit Göteborg im Bereich Nachhaltigkeit auf diese Weise weiter auszubauen und weitere Parteien ins Boot zu holen.“

Elvir Dzanic, CEO Hafenbetrieb Göteborg: „Als einer der weltweit nachhaltigsten Häfen seit vielen Jahren freuen wir uns, unsere Erfahrungen weiterzugeben sowie Schritte nach vorne zu unternehmen und uns mit anderen Häfen der Welt wie dem Hafen von Rotterdam zusammenzuschließen. Indem wir die Zusagen der Clydebank-Erklärung von der COP26 durch grüne Korridore erfüllen, können wir jetzt einen klareren Weg zur Dekarbonisierung der Schifffahrt aufzeigen.“

Quelle und Foto: Port of Rotterdam




Hafen Göteborg lud zur achten chainPORT-Jahrestagung.

Präsidenten, CIOs und Chefstrategen der weltweit führenden Häfen haben sich im Hafen von Göteborg getroffen, um ihre Beziehungen für eine widerstandsfähigere und vernetzte maritime Lieferkette zu stärken.

Elvir Dzanic, CEO des Göteborger Hafens, begrüßte die Delegierten zu der Veranstaltung: „Wir freuen uns und fühlen uns geehrt, Teil von chainPORT zu sein und hochrangige Führungskräfte führender Häfen in Göteborg begrüßen zu dürfen. Ich freue mich auf die Gelegenheit, unsere ehrgeizigen Pläne zur Digitalisierung und Innovation sowie zur Dekarbonisierung weiterzuentwickeln.“

Nach den digitalen Treffen während der COVID-19-Pandemie kamen die chainPORT-Partner persönlich zusammen und bekundeten ihre Entschlossenheit, ihre seit acht Jahren andauernde fruchtbare Zusammenarbeit weiter auszubauen.

Gene Seroka, geschäftsführender Direktor des Hafens von Los Angeles, erklärte: „Die Herausforderungen in unserer gesamten Seelieferkette unterstreichen die Bedeutung des chainPORT-Fokus auf die Digitalisierung der Häfen, die Widerstandsfähigkeit und die Energiewende. Klimawandel und Technologiebeschleunigung machen diese Bereiche noch komplexer. chainPORT bietet ein Forum auf Peer-Ebene für den Informationsaustausch und die Erforschung von Initiativen, die die Entwicklung intelligenter, effizienter und nachhaltiger Häfen unterstützen.“

Auf dem diesjährigen Treffen wurden sowohl Erkenntnisse aus der Branche als auch von Organisationen aus anderen Sektoren, die auf eine effiziente maritime Lieferkette angewiesen sind, diskutiert. Auf der Tagesordnung standen Themen im Zusammenhang mit neuen Geschäftsmodellen zur Bewältigung aktueller logistischer Zwänge, nachhaltige Prozesse zur Erreichung von Zielen bei der Dekarbonisierung sowie die Nutzung alternativer Energiequellen zur Schaffung grüner Korridore.

Experten aus dem Einzelhandel präsentierten, wie Unternehmen die aktuellen logistischen Herausforderungen meistern. Mit Strategien wie der Umleitung von Schifffahrtswegen zur Umgehung überlasteter Häfen wird auf Kundenwünsche eingegangen. Eine engere Zusammenarbeit zwischen globalen Einzelhändlern und Häfen muss Hand in Hand mit der Umsetzung konkreter Projekte gehen, die zeigen, wie neue Technologien zur Schaffung einer zuverlässigen und effektiven Lieferkette beitragen können.

Jens Meier, CEO der Hamburg Port Authority, erklärte: „Die Leiter der Port Authorities sind entschlossen, sich weiterzuentwickeln und effiziente, widerstandsfähige und umweltfreundliche Häfen zu schaffen. Die diesjährige chainPORT-Jahrestagung hat entscheidend dazu beigetragen, zu zeigen, wie die Zusammenarbeit zwischen Port Authorities und ihren Kunden dazu beiträgt, die Lücken zu schließen, die sich aus den ständig unterbrochenen Lieferketten ergeben.“

Ganz oben auf der Agenda stand in diesem Jahr die Energiewende in der maritimen Wirtschaft. Häfen bieten ein enormes Potenzial, um Prozesse weiter zu optimieren, die Effizienz in der Kette zu steigern und die Bemühungen aller Beteiligten zu bündeln.

Die auf der Tagung anwesenden Führungskräfte von Schifffahrtsunternehmen gaben wertvolle Einblicke, wie digitale Infrastrukturen zur Integration von Schiffen und Häfen genutzt werden können, um die Ziele bei der Dekarbonisierung zu erreichen.

Der Vorstandsvorsitzende von Stena AB, Carl-Johan Hagman, rief während der Sitzung zu einem gemeinsamen Vorgehen auf: „Die gemeinsame Herausforderung für Reedereien und Häfen besteht darin, die 1 Milliarde Tonnen CO2 zu reduzieren, die die maritime Transportwirtschaft ausstößt. Der Ausbau des Stromnetzes und die Erhöhung des Stromangebots in den Häfen ist der beste und schnellste Weg, um unsere Emissionen sinnvoll zu reduzieren.“

Die chainPORT-Mitgliedshäfen haben beschlossen, ihre enge Kommunikation und Wissenskooperation in den kommenden Jahren fortzusetzen und auszubauen.

chainPORT ist eine multilaterale Partnerschaft der weltweit führenden Häfen mit der Zielsetzung, die neuesten technologischen Entwicklungen zu nutzen und die Vision eines intelligenten, vernetzten und digitalen Hafen-Ökosystems zu verwirklichen. Die Mitglieder engagieren sich für den Austausch von Wissen, Innovationen und die Förderung strategischer Themen. chainPORT wurde im April 2016 von den Hafenverwaltungen Hamburg und Los Angeles in Zusammenarbeit mit dem Global Institute of Logistics initiiert. Die Initiative wird von den Häfen von Antwerpen-Brügge, Barcelona, Busan, Felixstowe, Göteborg, Indonesien, Montreal, Panama, Rotterdam, Singapur, Shanghai, Shenzhen und Tanger Med unterstützt.

Quelle: HPA, Foto: Port of Gothenburg, Präsidenten, CIOs und Chefstrategen der weltweit führenden Häfen treffen sich im Hafen von Göteborg, um ihre Beziehungen für eine widerstandsfähigere und vernetzte maritime Lieferkette zu stärken.




Umschlag in Rotterdam auf Vorjahresniveau

In den ersten neun Monaten dieses Jahres wurde im Rotterdamer Hafen nahezu dieselbe Menge von Gütern umgeschlagen wie im selben Vorjahreszeitraum: 351 Millionen Tonnen (+0,3 %). Allerdings gab es hinsichtlich der Art der umgeschlagenen Güter große Unterschiede zum Vorjahr, vor allem infolge des Kriegs in der Ukraine, der Sanktionen gegen Russland und der Veränderungen in den weltweiten Energieströmen. So wird nun – als Alternative zum russischen Erdgas – weitaus mehr Kohle und LNG (Flüssiggas) importiert. Der Containerumschlag entwickelte sich rückläufig, vor allem durch den Wegfall des Handels mit Russland.

Allard Castelein, CEO des Hafenbetriebs Rotterdam: „Aus dem Gesamtumschlagsvolumen könnte man schließen, dass der Hafenbetrieb wie gewohnt verläuft, aber die großen Veränderungen insbesondere im Bereich LNG und Kohle beweisen, dass sich die Energielandschaft umfassend gewandelt hat. Durch die hohen Energiepreise hat es vor allem die energieintensive Chemieindustrie schwer. Eine schnellere Energiewende verringert langfristig unsere Abhängigkeit von geopolitischen Entwicklungen. Kurzfristig gilt es, die für unsere Gesellschaft so wichtige Chemieindustrie zu erhalten.“

Der Umschlag von Eisenerz und Schrott ging stark zurück (-17,9 %), ebenso wie der von Agrarmassengütern (-14,8 %). Die erstgenannte Entwicklung ist eine Folge der schwächeren Wirtschaft, während die zweite hauptsächlich auf die geringeren Ernteerträge in verschiedenen Teilen der Welt zurückzuführen ist. Auch die hohen Energiepreise für die Verarbeitung von Agrarmassengütern spielen eine Rolle. Das Volumen des Kohlenumschlags stieg dagegen an (+24,8 %), vor allem weil in Elektrizitätswerken mehr Kohle verfeuert wurde. Bei den übrigen Massengütern, u. a. den Roh- und Baustoffen, wurde ebenfalls ein erheblicher Zuwachs verzeichnet (+22,6 %). Insgesamt wurden 2,9 % mehr trockene Massengüter umgeschlagen.

Beim flüssigen Massengut wurde eine Zunahme von 3,9 % registriert. Das Volumen der umgeschlagenen Mineralölprodukte ging zwar zurück (-13,1 %), vor allem infolge des geringeren Angebots von russischem Heizöl; der Umschlag anderer Güter entwickelte sich aber positiv. So wurde mehr Rohöl (+5,4 %) und mehr anderes flüssiges Massengut (+18,4 %) umgeschlagen. Im Bereich der anderen flüssigen Güter verzeichneten alle Kategorien einen Zuwachs: Chemie, Biokraftstoffe, pflanzliche/tierische Öle und Fruchtsäfte. Das LNG-Volumen stieg besonders stark an (+73,8 %). Unter anderem aus den USA wird als Ersatz für das russische Erdgas, das früher per Rohrleitung nach Nordwesteuropa befördert wurde, weitaus mehr LNG importiert.

Im Containersegment belief sich der Rückgang in den ersten neun Monaten auf 8,6 % im Gewicht und auf 4,4 % in der Zahl der Container (20-Fuß-Container/TEU). Infolge der Sanktionen kam der Containerverkehr zwischen Russland und Rotterdam fast vollständig zum Erliegen. In den letzten Jahren entfielen etwa 8 % des Containerverkehrs auf Russland. Der Unterschied zwischen dem umgeschlagenen Gewicht (-8,6 %) und der umgeschlagenen Containerzahl (-4,4 %) ist dadurch zu erklären, dass relativ gesehen mehr Leercontainer über Rotterdam befördert wurden. Obwohl die Containerlogistik noch immer unter Störungen durch nicht pünktlich einlaufende Schiffe und einen hohen Auslastungsgrad der Terminals leidet, führt der Rückgang des Volumens doch allmählich zu einer Verringerung der logistischen Probleme. Auch sind die Frachtraten für Container deutlich gesunken. Sowohl der Roll-on/Roll-off-Verkehr als auch der übrige Stückgutumschlag stiegen um 15 % an.

Angesichts des anhaltenden Kriegs in der Ukraine, der hohen Inflationsrate und des ungünstigeren Wirtschaftsklimas sehen die Prognosen für die makroökonomische Entwicklung nicht rosig aus. Der Hafenbetrieb Rotterdam erwartet dennoch, dass das Umschlagsvolumen für das gesamte Jahr 2022 in etwa dasselbe Niveau erreichen wird wie im Vorjahr. Mit Blick auf die sehr widrigen Umstände in nahezu allen Branchen wäre das eine beachtliche Leistung der Rotterdamer Hafenwirtschaft.

Quelle und Foto: Port of Rotterdam




Leichtes Wachstum im Port of Antwerp-Bruges

Nach neun Monaten verbucht Port of Antwerp-Bruges einen Gesamtgüterumschlag von 217,4 Millionen Tonnen, was einer leichten Steigerung von 0,8 % im Vergleich zum selben Zeitraum im Vorjahr entspricht. Trotz der negativen Einflüsse des geopolitischen und makroökonomischen Umfelds verzeichnen alle Frachtströme ein Wachstum, mit Ausnahme des Containersegments, das weiterhin unter Druck steht. ​ Zusammen mit einer Reihe von Ankündigungen neuer Investitionen in die Hafenplattformen von Antwerpen und Zeebrugge bestätigt dies die Attraktivität und Widerstandsfähigkeit des vereinigten Hafens.

Der Containerumschlag ist nach neun Monaten im Vergleich zum selben Zeitraum im Vorjahr um 8,8 % (in Tonnen) bzw. um 5 % (in TEU) zurückgegangen. Dieser Rückgang ist auf die anhaltende Beeinträchtigung der Containerlogistik und die Folgen des Konfliktes in der Ukraine zurückzuführen. Die Container rotieren aufgrund von Engpässen immer noch nicht ausreichend, sodass der Umschlag an vollen Containern sinkt, während der Umschlag an leeren Containern steigt. Und obwohl die betrieblichen Herausforderungen langsam abnehmen, ist eine Normalisierung der weiterhin stark beeinträchtigten Container-Linienschifffahrt nicht vor dem ersten Quartal 2023 in Sicht.

Stückgüter nahmen um 9,7 % zu. Während die Abfuhr von Stahl stabil bleibt, gehen die angelieferten Stahlmengen aufgrund hoher Lagerbestände und sinkender Nachfrage zurück. Trotz einer rückläufigen Tendenz beim Umschlag von Holz und Baustoffen verzeichnen diese Produktgruppen, genau wie Obst, weiterhin ein Wachstum.

Der Roll-on/Roll-off-Verkehr weist einen Anstieg um 8,1 % auf. Der Umschlag von Neufahrzeugen ist um 8,5 % gestiegen, was vor allem auf die hohe Zufuhr aus China zurückgeht. Dagegen ist die Zahl der Gebrauchtfahrzeuge und Lastwagen um 7,3 % bzw. 17 % zurückgegangen. Die unbegleitete Fracht (außer Container) stieg um 13 %.

Das Wachstum im Schüttgut-Segment (+21,5 %) ist vor allem auf den steigenden Kohletransport zurückzuführen. Die gestiegene Nachfrage nach Kohle für die Stromerzeugung führte zu einem Umschlag von 2,43 Millionen Tonnen gegenüber 364 000 Tonnen im gleichen Zeitraum des Vorjahres. Der Umschlag von Eisenerz nahm zu, während Schrott, Sand und Kies rückläufig waren und andere Baustoffe auf demselben Niveau blieben. Obwohl die Zu- und Abfuhr von Düngemitteln im Vergleich zum zweiten Quartal zunahm, wurde immer noch ein Rückgang im Vergleich zum Rekordjahr 2021 verbucht (-11,8 %).

Das Segment der flüssigen Massengüter verzeichnete einen Anstieg von 13,3 %. Insbesondere LNG wies ein starkes Wachstum auf (+66,5 %). In diesem Jahr sind bereits 215 LNG-Schiffe in Zeebrugge eingelaufen, gegenüber 121 im gleichen Zeitraum des Vorjahres. Zuwächse gibt es auch bei LPG (+30 %), bedingt durch die hohen Erdgaspreise, sowie bei Benzin (+12,2 %), Diesel/Heizöl (+9,7 %) und Naphtha (+14,6 %). Der Umschlag von Chemikalien wuchs ebenfalls noch um 6,3 %, aber vor allem bei der Abfuhr war ein deutlicher Rückgang zu sehen, da die Produktion aufgrund der gestiegenen Energiekosten zurückgefahren wird.

Zeebrugge begrüßte in den ersten neun Monaten 102 Kreuzfahrtschiffe mit 325.406 Passagieren, was eine Steigerung im Vergleich zum Vorjahr bedeutet, als die Kreuzfahrtbranche durch Covid weitgehend zum Erliegen gekommen war.

Seit dem offiziellen Start des Fusionshafens Port of Antwerp-Bruges vor sechs Monaten haben bereits mehrere Investoren und neue Projekte ihren Weg auf die Hafenplattformen von Antwerpen und Zeebrugge gefunden. Beispielsweise wird Conti Seafrigo Antwerp ein neues Tiefkühllager bauen, Antwerp Euroterminal (AET) wird das größte Parkhaus Belgiens in Betrieb nehmen und Fluxys wird zusammen mit Advario ein Ammoniak-Terminal errichten. In der Zwischenzeit hat Covestro mit dem Bau einer Anilin-Fabrik begonnen, ITC Rubis expandiert mit einer zusätzlichen Tankanlage und Lanxess installiert ein neues Klimaschutzsystem. Ineos hat beschlossen, von Antwerpen aus ein Pilotprojekt für CCS (CO₂-Abscheidung und -Speicherung) einzurichten. In Zeebrugge gründet die Ziegler-Gruppe eine Niederlassung für unbegleitete RoRo-Fracht nach Irland und Großbritannien, und die Immobiliengruppe Intervest eröffnete diese Woche offiziell den Logistikkomplex, den sie im April vom chinesischen Entwickler Lingang übernahm.

Jacques Vandermeiren, CEO von Port of Antwerp-Bruges: „Trotz der anhaltenden Herausforderungen aufgrund des aktuellen geopolitischen und makroökonomischen Umfelds stehen wir als vereinigter Hafen da. Der negative Trend im Containersegment, der durch das Wachstum in den anderen Segmenten ausgeglichen wird, dürfte sich bis zum Jahresende fortsetzen. Aber der Strom an substanziellen, zukunftsorientierten und nachhaltigen Investitionen und neuen Projekten, insbesondere in einer Zeit von Schließungen und Produktionsrückgängen wegen hoher Energiepreise, ist eine Bestätigung unserer starken Position und Attraktivität als Welthafen.“

Annick De Ridder, Hafenrätin der Stadt Antwerpen und Vorsitzende des Verwaltungsrats von Port of Antwerp-Bruges: „In diesen extrem schwierigen Zeiten beweist unser vereinigter Hafen seine Widerstandsfähigkeit. Das belegt der leichte Anstieg von 0,8 % gegenüber demselben Zeitraum im Vorjahr. Außerdem wurden diesen Monat einige größere Investitionen angekündigt. Dazu gehören insbesondere die Modernisierung des Europa-Terminals (mit Investitionen von 335 Mio. Euro durch Port of Antwerp-Bruges und 500 Mio. Euro durch PSA Antwerp), die Einweihung der Klimaschutzanlage von Lanxess (13 Mio. Euro) und der Beginn der Bauarbeiten für die Anilin-Produktionsanlage von Covestro (300 Mio. Euro). Außerdem werden in diesem und im nächsten Jahr netto 750 Hafenarbeiter hinzukommen. Gemeinsam mit den innovativen Unternehmen in unserem Hafen, die an eine nachhaltige Zukunft glauben und ihre Präsenz durch Investitionen verankern, ist und bleibt unser Hafen der Wirtschaftsmotor von Flandern.“

Dirk De fauw, Bürgermeister der Stadt Brügge und stellvertretender Vorsitzender von Port of Antwerp-Bruges: „Dass wir dieses Ergebnis unter den gegenwärtigen Bedingungen erzielen können, lässt mich hoffnungsvoll in die Zukunft blicken, auch wenn wir unsere Widerstandsfähigkeit sicherlich noch brauchen werden. Das Wachstum des LNG-Umschlags bestätigt die wichtige Position von Port of Antwerp-Bruges in diesem Segment. Darüber hinaus haben wir kürzlich zwei neue Fernost-Dienste eingerichtet und wurden als erster Löschhafen in Europa in den „NWC – USA – SAWC Service“ von MSC aufgenommen. Zusammen mit den neuen Investitionen wird dies unsere internationale Position weiter stärken.“

Quelle und Grafik: Port of Antwerp-Bruges




Mehr Binnenschifffahrt für die Zukunft von Nordrhein-Westfalen

„Ohne den Rhein, die Binnenschifffahrt und die Häfen wäre das Rheinland wirtschaftlich nicht dort wo wir heute sind. 2021 wurden fast 85 Millionen Tonnen in den rheinischen Häfen per Binnenschiff umgeschlagen. Mindestens 110.000 Beschäftigte hängen von der Binnenschifffahrt ab und erwirtschaften mehr als 10 Milliarden Euro Wertschöpfung jährlich“, fasst Markus Walke, Vorsitzender des Logistikregion Rheinland e.V., zentrale Aussagen der Studie zur Relevanz des Systems Binnenwasserstraße für das Rheinland zusammen, die im Beisein von NRW-Verkehrsminister Oliver Krischer vorgestellt wurde.

„Nordrhein-Westfalen ist das Binnenschifffahrtsland Nr. 1 in Deutschland, die Schifffahrt verbindet wichtige Häfen und Wirtschaftszentren des Landes mit der Welt. Ich bin aber davon überzeugt, dass die Binnenschifffahrt noch mehr kann. Wichtig ist hierfür, dass alle Beteiligten konsequent an einer starken und leistungsfähigen Infrastruktur arbeiten. Als Land bringen wir uns in einen nachhaltigen Ausbau der Binnenschifffahrt ein und setzen uns hierfür auch beim Bund ein. Hiervon profitiert auch die Umwelt, denn ein Binnenschiff kann eine Vielzahl von LKW auf der Straße ersetzen“, so Umwelt- und Verkehrsminister Oliver Krischer.

Der Rhein und seine Infrastruktur sind ein wesentlicher Grund, weshalb sich einige der weltweit größten Stahl-, Automobil-, Textil- und Chemiewerke entlang des Rheins befinden. Über die zahlreichen Hafenstandorte von Emmerich bis Bonn werden Unternehmen und Bevölkerung mit Rohstoffen, Vorprodukten und den Waren des täglichen Lebens beliefert. Klar ist, dass diese Verkehre in Volumen und Verlässlichkeit nicht durch andere Verkehrsträger ersetzbar sind. Störungen oder langfristiger Rückgang im Umschlag bzw. der Produktion können dagegen über Kettenreaktionen zu gravierenden Lieferengpässen mit Gütern des täglichen Lebens führen.

Hinzu kommt, dass das Binnenschiff wesentlich ökologischer ist als der Lkw. Ein Binnenschiff ersetzt je nach Landungsart bis zu 380 Lkw. Dabei hat der Rhein im Vergleich zu Schiene und Straße noch freie Kapazitäten, die es zu sichern und zu heben gilt, denn etwa durch Fachkräftemangel, häufigeres Niedrigwasser und Flächenkonkurrenzen in den Binnenhäfen sind aktuelle Herausforderungen, denen die Binnenschifffahrt gegenübersteht. Der Logistikregion Rheinland e. V. hat daher folgende Vorschläge zur Stärkung des Systems Binnenwasserstraße zusammengefasst:

Flotte & Personal

▪ Vorhandene Potenziale der Binnenschifffahrt besser nutzen, Wettbewerb auf Augenhöhe mit den Verkehrsträgern Straße und Schiene ermöglichen.

▪ Voraussetzungen für eine politisch gewollte Verlagerung von Transporten von der Straße auf das Binnenschiff schaffen.

▪ Technische Maßnahmen zur Luftreinhaltung, Umstellung auf nachhaltige Antriebstechnologien und neue Schiffskonzepte verstärkter fördern.

Häfen & Flächen

▪ Häfen als elementaren Baustein der Verkehrsverlagerung begreifen und von Anforderungen befreien, die dem Verlagerungsziel entgegenstehen.

▪ Hafenstandorte durch Investitionen gezielt stärken. Hierzu zählen u.a. die Schieneninfrastruktur im Vor- und Ablauf, Brücken im Hafengebiet oder Kaianlagen.

▪ Schaffung eines Bund-Länder-Förderprogramms zur Ertüchtigung wassernaher Infrastrukturen in Binnenhäfen

Infrastruktur & Verkehrswege

▪ Einsatz auf Bundesebene für ausreichende und langfristig gesicherte Finanzmittel zum Erhalt, Aus- und Neubau der Wasserstraßeninfrastruktur. Bisherige Unterfinanzierung muss kompensiert und notwendige Erhaltungs- und Ausbaumaßnahmen zeitnah ermöglicht werden (Sohlenstabilisierung & Abladeoptimierung).

▪ Automatisierung und Digitalisierung noch stärker ausbauen und fördern (inkl. 5-G-Netz zur Datenübertragung). Weiterentwicklung des Testfelds Rhein-Ruhr für autonom fahrende Binnenschiffe.

▪ Förderprogramme für Wasserstofftechnologien, alternative Antriebstoffe, Installation und Betrieb von Landstromanlagen, etc. im Binnenschifffahrtsbereich weiter ausweiten.

Verwaltung & Rahmenbedingungen

▪ Kontinuierliche Fortschreibung des NRW-Wasserstraßen- und -Hafenkonzeptes sowie regelmäßige Berichterstattung über Ziele und Zielerreichung.

▪ Fortschreibung und Veröffentlichung des Verkehrszustandsberichts, Fortführung des Aktionsplans Niedrigwasser.

▪ Planungs- und Genehmigungsverfahren bei Infrastrukturmaßnahmen deutlich beschleunigen.

▪ Einstellung des für die Umsetzung der Abladeoptimierungen und die Abarbeitung des Sanierungsstaus notwendigen Planungspersonals.

Der Logistikregion Rheinland e.V. ist ein Zusammenschluss aus Unternehmen, Verbänden und öffentlichen Institutionen mit dem Ziel der Weiterentwicklung und Stärkung des Rheinlandes als eine der führenden Logistikregionen Europas. Der Logistikregion Rheinland e.V. setzt sich dafür ein, dass die Menschen und Unternehmen der Region von den sich in der Wachstumsbranche Logistik bietenden Chancen durch zusätzliche Wertschöpfung und Arbeitsplätze profitieren und bildet ein Sprachrohr für die Interessen der Logistikwirtschaft im Rheinland.

Quelle: Logistikregion Rheinland e.V., Foto Logistikregion Rheinland e.V./Wilfried Meyer, Verkehrsminister Oliver Krischer (Mitte) mit Mitgliedern des Vorstands des Logistikregion Rheinland e.V. (v.l.) Thomas Vieten (Geschäftsführer), Thomas Klann, Jürgen Steinmetz, Markus Walke (Vorsitzender), Rainer Schäfer, Prof. Dr. Thomas Decker, Jan Sönke Eckel