Mittelständische Personenschiffahrt e.V. wird Mitglied im BDB

Die Mittelständische Personenschiffahrt e.V. (MPS) ist seit dem jetzt Mitglied im Bundesverband der Deutschen Binnenschifffahrt e.V. (BDB) und verstärkt damit das Netzwerk des Verbandes und dessen Expertise im Bereich der Fahrgastschifffahrt. Die im Jahr 1955 gegründete MPS verfolgt gemeinnützige Zwecke, insbesondere die Förderung und Pflege der mittelständischen Tagesausflugsschifffahrt und des Fremdenverkehrs auf deutschen Binnengewässern. Derzeit sind 118 Mitglieder in dem Verein engagiert.

Karl Hofstätter (Weiße Flotte Heidelberg), Vorsitzender der MPS, und zugleich auch Mitglied im Fachausschuss für die Personenschifffahrt im BDB, erklärt hierzu: „Der BDB ist schon heute ein wichtiges Sprachrohr für die Interessen der deutschen Fahrgastschifffahrt gegenüber Politik und Verwaltung. Mit unserer Mitgliedschaft wollen wir unsere Kräfte bündeln und unser Engagement, beispielsweise bei der Begleitung der Entwicklung der technischen Regelwerke und der Überarbeitung der Besatzungsregeln, intensivieren. Dabei dienen unsere Mitglieder als wichtige Multiplikatoren“.

BDB-Geschäftsführer Jens Schwanen erklärt zur Aufnahme der MPS in den BDB: „Wir freuen uns, die Mittelständische Personenschiffahrt e.V. als neues Mitglied im BDB begrüßen zu dürfen. Es ist gute Tradition, dass Mitglieder der MPS auch Mitglied im BDB sind und in die Fachgremien des Verbandes für die Fahrgastschifffahrt ihr wertvolles Fachwissen einbringen. Künftig wollen wir diese Zusammenarbeit weiter ausbauen und intensivieren. Daher ist die Aufnahme der MPS im BDB – getreu dem Motto „Gemeinsam sind wir stärker“– ein folgerichtiger Schritt. Dies gilt gerade auch im Hinblick auf die großen Herausforderungen, etwa die Bewältigung des eklatanten Fachkräftemangels oder die Modernisierung der Schiffsflotten, mit denen sich Güter- und Fahrgastschifffahrt gleichermaßen konfrontiert sehen“.

Quelle und Foto: BDB, das Fahrgastschiff „MS Königin Silvia“ der Weißen Flotte Heidelberg




Deutsche Bahn: Operatives Ergebnis wie erwartet negativ

Der DB-Konzern (DB) hat 2023 so viel wie noch nie in ein leistungsfähiges Schienennetz und die Fahrzeugflotte investiert und damit die Strategie für eine Starke Schiene in Deutschland weiter konsequent umgesetzt. Mit rund 7,6 Milliarden Euro sind die Netto-Investitionen aus Eigenmitteln der Deutschen Bahn im Vergleich zum Vorjahr um über 16 Prozent gestiegen – ein neuer Rekord. Zusätzlicher Aufwand für die Infrastruktur und substanzielle Vorleistungen für den Bund in Höhe von mehr als einer Milliarde Euro wirkten sich wie erwartet negativ auf das operative Ergebnis (EBIT) der DB aus. Der DB-Konzern hat das Geschäftsjahr 2023 deshalb mit einem bereinigten EBIT von minus 964 Millionen Euro abgeschlossen (im Vorjahr: 1.225 Millionen Euro). Für 2024 rechnet die DB wieder mit einem positiven bereinigten EBIT von über einer Milliarde Euro. Die Nachfrage im Personenverkehr auf der Schiene ist 2023 weiter gestiegen.

Auch bei ihren Angeboten für Reisende hat die DB 2023 deutliche Fortschritte gemacht, etwa mit einer größeren und moderneren Fahrzeugflotte, zusätzlichen Verbindungen und mehr digitalem Service. „Wir sind 2023 in Vorleistung gegangen und haben so viel gebaut wie noch nie, denn die Sanierung und Modernisierung der Infrastruktur duldet keinen Aufschub“, sagte der DB-Vorstandsvorsitzende Dr. Richard Lutz in Berlin: „Gleichzeitig markiert das Jahr 2023 eine Zeitenwende: Gemeinsam mit dem Bund haben wir das größte und umfassendste Investitionsprogramm seit der Bahnreform 1994 beschlossen. Wir fahren das Schienennetz nicht länger auf Verschleiß, sondern sanieren und modernisieren die Infrastruktur von Grund auf. Dank der starken Aufstockung der Haushaltsmittel durch den Bund können wir rund 30 Milliarden Euro zusätzlich investieren. Damit treiben wir die Umsetzung unserer Strategie der Starken Schiene weiter voran. Denn nur mit einem leistungsfähigen Netz können wir die klima- und verkehrspolitischen Ziele des Bundes und mehr Verkehr auf der umweltfreundlichen Schiene erreichen.“

Zentraler Hebel der Infrastruktursanierung für mehr Stabilität und Qualität ist die Generalsanierung von rund 40 sogenannten Korridoren im hochbelasteten Schienennetz. Dabei werden die Strecken durchgängig saniert – vom verlängerten Bahnsteig über den Oberbau bis hin zum digitalen Stellwerk. Bis 2030 soll so ein über 9.000 Kilometer langes Hochleistungsnetz in Deutschland zur Verfügung stehen. Den Anfang macht in diesem Jahr die rund 70 Kilometer lange Riedbahn zwischen Frankfurt und Mannheim. Während einer Testphase im Januar ist es gelungen, gegenüber konventionellen Baustellen das Fünffache an Baumaterial zu verbauen.

Bei den Brutto-Investitionen hat die DB 2023 gemeinsam mit dem Bund gegenüber dem Vorjahr um rund zwölf Prozent zugelegt auf insgesamt 16,9 Milliarden Euro. Die Rekordinvestitionen sind zu mehr als 94 Prozent in die Eisenbahn in Deutschland geflossen und dort vor allem in die Infrastruktur. Unter anderem infolge der Investitionen in die Schieneninfrastruktur und die Fahrzeugflotte sowie der Vorfinanzierung für den Bund stiegen die Netto-Finanzschulden per 31. Dezember 2023 wie erwartet an. Das Jahresergebnis lag 2023 bei rund minus 2,4 Milliarden Euro (im Vorjahr: minus 227 Millionen Euro). Hier schlug unter anderem der deutlich gestiegene Zinsaufwand negativ zu Buche, getrieben auch durch die höhere Verschuldung für Investitionen. Auf das Konzernergebnis wirkten sich zudem zusätzliche Belastungen durch inflationsbedingte Kostensteigerungen, stark gestiegenen Personalaufwand und mehrere Streiks aus.

Rund 1,8 Milliarden Reisende in den Zügen der DB

Der Umsatz des DB-Konzerns betrug im Geschäftsjahr 2023 rund 45,2 Milliarden Euro – rund 13 Prozent weniger als 2022. Der Rückgang ist im Wesentlichen auf eine branchenweite Normalisierung der Frachtraten in der internationalen Logistik zurückzuführen, die wie erwartet auch DB Schenker spürte. Mit 1,1 Milliarden Euro operativem Gewinn lag DB Schenker beim bereinigten EBIT aber weiterhin mehr als doppelt so hoch als das Vor-Corona-Niveau.

Im Kerngeschäft der DB, dem Systemverbund Bahn, stieg der Umsatz um 6,2 Prozent auf rund 26,2 Milliarden Euro. Der Fernverkehr legte 2023 beim Umsatz im Vergleich zum Vorjahr um 18,4 Prozent auf rund 5,9 Milliarden Euro zu. Die Nahverkehrstochter DB Regio erreichte einen Umsatz von rund 9,7 Milliarden Euro – ein Plus von 7,4 Prozent gegenüber 2022. Bei der Verkehrsleistung (Schiene und Bus) steigerte sich DB Regio deutlich um über 9 Prozent auf rund 43,5 Millionen Personenkilometer, auch dank des Deutschlandtickets. DB Fernverkehr lag bei der Verkehrsleistung 2023 mit rund 45,5 Millionen Personenkilometern (plus 9,0 Prozent) erstmals wieder über dem Vor-Corona-Niveau. Bei DB Cargo stieg der Umsatz 2023 um 6,4 Prozent auf rund 5,6 Milliarden Euro.

Insgesamt reisten 2023 rund 1,8 Milliarden Menschen klimafreundlich in den Zügen der DB – 5,8 Prozent mehr als im Vorjahr. Allein die Fernverkehrsreisenden sparten 2023 gegenüber Fahrten mit dem Auto rund 7,5 Millionen Tonnen Treibhausgasemissionen ein. Um dem steigenden Bedarf gerecht zu werden, hat die DB ihr Angebot auch im vergangenen Jahr weiter ausgebaut: Pro Monat hat das Unternehmen durchschnittlich drei neue ICE in Betrieb genommen. Zum Fahrplanwechsel im Dezember 2023 wurden die Fernverkehrsverbindungen erheblich erweitert. Der digitale DB Navigator, die beliebteste deutsche Mobilitätsapp, erhielt viele neue Service-Funktionen.

Die Betriebsleistung auf dem stark befahrenen Schienennetz sank 2023 im Vergleich zum Vorjahr leicht um 1,3 Prozent auf rund 1,12 Milliarden Trassenkilometer. Eine hohe Auslastung des Schienennetzes in Kombination mit der hohen Bautätigkeit hat sich im Fernverkehr negativ auf die Pünktlichkeit ausgewirkt: Sie lag bei 64,0 Prozent (im Vorjahr: 65,2 Prozent). Bei DB Regio (Schiene) betrug die Pünktlichkeit 91,0 Prozent (im Vorjahr: 91,8 Prozent).

Ausblick

Für das Jahr 2024 rechnet der DB-Konzern mit einer Umsatzsteigerung auf rund 47 Milliarden Euro. Auch das operative Ergebnis soll mit über einer Milliarde Euro wieder deutlich positiv sein. Haupttreiber sind Ablösungen für die 2023 gezahlten Vorleistungen für Instandhaltungsarbeiten. Der DB-Konzern erwartet zudem positive Effekte aus einer erneut steigenden Nachfrage im Personenverkehr auf der Schiene sowie aus Effizienzsteigerungsmaßnahmen.

„Unsere Eisenbahnverkehrsunternehmen müssen künftig wieder Geld verdienen und ihre Investitionen perspektivisch aus den laufenden Einnahmen bezahlen“, sagte DB-Finanzvorstand Dr. Levin Holle anlässlich der Vorstellung der Bilanz: „Dazu müssen wir deutlich effizienter werden.“

Die Brutto-Investitionen gemeinsam mit dem Bund sollen auf etwa 21 Milliarden Euro weiter steigen. Seine Netto-Investitionen aus Eigenmitteln will der DB-Konzern 2024 ebenfalls erneut deutlich anheben. Im Fernverkehr erwartet der DB-Konzern eine Pünktlichkeit von ungefähr 70 Prozent für dieses Jahr, bei DB Regio (Schiene) wird eine Pünktlichkeit von ungefähr 93 Prozent vorausgesagt.

Die Prognose unterliegt Unsicherheiten insbesondere mit Blick auf noch fehlende gesetzliche und regulatorische Voraussetzungen für höhere Bundeszahlungen.

Quelle: Deutsche Bahn, Foto: Deutsche Bahn AG / Pablo Castagnola




DACHSER hält Kurs und erweitert globales Netz

Nach der Sonderkonjunktur in Folge der Corona-Pandemie und weltweiten Lieferkettenunterbrechungen kehrte die Logistikbranche 2023 zur Normalität zurück. Auch für DACHSER war das Geschäftsjahr geprägt von einer schwachen weltweiten Logistiknachfrage, die auf deutliche Überkapazitäten und stark sinkende Raten in der Luft- und Seefracht traf.

Der Konzernumsatz verringerte sich deshalb im Vergleich zum Vorjahr um 12,5 Prozent und erreichte rund 7,1 Milliarden Euro. Die transportierten Mengen sanken um 4,6 Prozent auf rund 77,4 Millionen Sendungen, die Tonnage verringerte sich um 6,5 Prozent auf rund 40 Millionen Tonnen.

„Vor dem Hintergrund einer schwachen Weltkonjunktur und eines herausfordernden Marktumfelds haben sich die Lieferketten 2023 deutlich entspannt, so dass wir uns auf Produktivitäts-, Auslastungs- und Qualitätsverbesserungen fokussieren konnten. Gleichzeitig haben wir signifikant in den Ausbau unserer Netze investiert“, erklärt Burkhard Eling, CEO von DACHSER.

Im Vergleich zum letzten Vorkrisenjahr 2019 lag der Umsatz 2023 um über 25 Prozent höher. Damals hatte DACHSER noch einen Umsatz von rund 5,7 Milliarden Euro bilanziert.

Strategische Zukäufe und Joint Venture-Gründungen erfolgten 2023 in den Niederlanden (Müller Fresh Food Logistics), Australien und Neuseeland (ACA International), Japan (50% Joint Venture DACHSER Japan), Italien (80% Joint Venture DACHSER & FERCAM Italia), Südafrika (100% Anteilsübernahme an DACHSER South Africa) und Schweden (Frigoscandia). In den Umsatzzahlen für 2023 sind lediglich die Zukäufe des ersten Halbjahrs in den Niederlanden und Ozeanien enthalten.

„Wir haben 2023 bewusst antizyklisch und langfristig investiert: In Italien haben wir mit der drittgrößten Akquisition unserer Unternehmensgeschichte unser europäisches Stückgutnetzwerk komplettiert. In der Lebensmittellogistik haben wir die wichtigen Märkte in Benelux und den Nordics erschlossen. Darüber hinaus sind wir nun in den großen Übersee-Märkten Japan und Australien mit eigenen Standorten präsent“, sagt Burkhard Eling.

Für 2024 stellt sich DACHSER angesichts der zurückhaltenden Konjunkturprognosen weiterhin auf niedrige Mengen und ein nur leichtes Umsatzwachstum ein. „Für unser langfristiges Ziel, der integrierteste Logistikdienstleister weltweit zu werden, investieren wir weiter in die Erweiterung und Verbesserung unserer Netze, die Digitalisierung, den Klimaschutz und natürlich in unsere Mitarbeitenden“, erläutert Burkhard Eling. 2023 investierte DACHSER über 244 Millionen Euro, für 2024 ist eine Erhöhung auf über 500 Millionen Euro geplant.

Das Business Field Road Logistics, in dem DACHSER den Transport und die Lagerung von Industrie- und Konsumgütern (European Logistics) sowie Lebensmitteln (Food Logistics) zusammenfasst, steigerte seinen Umsatz im Jahr 2023 um 1,8 Prozent auf 5,8 Milliarden Euro. Die Zahl an Sendungen nahm dagegen um 4,7 Prozent, die transportierte Tonnage um 6,5 Prozent ab.

Die Business Line European Logistics hielt ihren Umsatz gegenüber dem Rekordjahr 2022 nahezu konstant bei 4,4 Milliarden Euro. Gut behauptet zeigte sich das Geschäft der europäischen Business Units, allen voran Iberia mit einem Umsatzplus von über 2 Prozent. Die Sendungszahlen und Tonnagen entwickelten sich aufgrund der schwachen Konjunktur in Deutschland, die auch die eng verwobenen Länder der Region North Central Europe beeinträchtigte, rückläufig.

Die Business Line Food Logistics verbuchte auch 2023 ein erfolgreiches Geschäftsjahr und steigerte ihren Umsatz um 9,7 Prozent auf 1,4 Milliarden Euro. Das Umsatzplus resultiert aus der erfolgreichen Geschäftsentwicklung der deutschen Niederlassungen, der Akquisition des niederländischen Lebensmittellogistikers Müller Fresh Food Logistics sowie dem Kauf der restlichen Anteile an DACHSER Hungary. Insgesamt transportierte DACHSER Food Logistics 10,9 Millionen Sendungen, etwas mehr als im Vorjahr, während die Tonnage um 3,8 Prozent sank.

Im Business Field Air & Sea Logistics schlug die Kombination aus schwacher Nachfrage und erheblich mehr Frachtraum in der Luft- und Seefracht zu Buche. Die stark sinkenden Frachtraten sorgten für einen Umsatzrückgang von 46,3 Prozent im Vergleich zu 2022 auf 1,3 Milliarden Euro. Die Zahl der Sendungen konnte um 2,4 Prozent gesteigert werden, die Tonnage nahm um 7,9 Prozent ab.

Die Kontraktlogistik als Kombination aus Transport, Warehousing und kundenspezifischen Value Added -Services wurde auch 2023 stark ausgebaut. Hier investierte DACHSER im vergangenen Jahr weltweit in zusätzliche Kapazitäten und erhöhte die Anzahl der Palettenstellplätze um knapp 400.000. Insgesamt bietet DACHSER nun über 3 Millionen Palettenstellplätze an insgesamt 164 Warehouse-Standorten auf fünf Kontinenten.

Für die Zukunft kündigt Burkhard Eling einen noch stärkeren Fokus auf die engmaschige Verzahnung der Geschäftsfelder Road Logistics und Air & Sea Logistics an. „In den kommenden Jahren werden wesentliche Wachstumsimpulse aus den Märkten außerhalb Europas kommen. Um auch zukünftig unsere Kunden mit hoher Qualität und Zuverlässigkeit weltweit zu bedienen, verknüpfen wir die Prozesse und Systeme unserer beiden Geschäftsfelder noch enger miteinander, um eine durchgängige, globale Stückgutlösung Door-to-Door zu entwickeln. Wir nennen sie ‚Global Groupage‘.“

Der Anzahl der Mitarbeitenden bei DACHSER erhöhte sich im Jahr 2023 um über 1.100 auf rund 34.000. Hier spiegeln sich der Ausbau der Verkaufs- und IT-Teams und die Zukäufe von Müller Fresh Food Logistics und ACA International wider.

Quelle und Foto. Dachser




HHLA setzt zukunftsweisende Investitionen fort

Die Hamburger Hafen und Logistik AG (HHLA) verzeichnete im Geschäftsjahr 2023 eine rückläufige Umsatz- und Ergebnis­entwicklung. Der anhaltende Krieg in der Ukraine, geopolitische Spannungen, eine hohe Inflation und gestiegene Zinsen belasteten die Wirtschaft und bremsten die Erholung nach der Pandemie weiter aus. Diese Konjunkturschwäche spiegelt sich im Ergebnis des Konzerns wider.

Der Konzernumsatz reduzierte sich um 8,3 Prozent auf 1.446,8 Mio. Euro (im Vorjahr: 1.578,4 Mio. Euro). Das Konzern-Betriebsergebnis (EBIT) verringerte sich um 50,4 Prozent auf 109,4 Mio. Euro (im Vorjahr: 220,4 Mio. Euro). Die EBIT-Marge betrug 7,6 Prozent nach 14,0 Prozent im Vorjahr. Der Konzern­jahres­über­schuss nach Anteilen anderer Gesellschafter belief sich auf 20,0 Mio. Euro (im Vorjahr: 92,7 Mio. Euro).

Angela Titzrath, HHLA-Vorstandsvorsitzende: „Die HHLA hat sich 2023 angesichts der extrem schwierigen Rahmen­bedingungen für den Welthandel gut behauptet, gerade auch im Vergleich mit den wesentlichen Wettbewerbern. Auch im laufenden Jahr müssen wir in einem unsicheren Marktumfeld agieren. Ungeachtet dessen bauen wir unsere Präsenz als europäischer Logistik­konzern aus und investieren weiterhin in Modernisierungs­projekte mit Schwerpunkt im Hamburger Hafen, unsere europäische Netz­werk­erweiterung sowie in die Entwicklung nachhaltiger Logistiklösungen.“

Der börsennotierte Teilkonzern Hafenlogistik verzeichnete 2023 einen Umsatzrückgang um 8,6 Prozent auf 1.408,9 Mio. Euro (im Vorjahr: 1.542,3 Mio. Euro). Ursächlich hierfür war neben der konjunktur­bedingt geringeren Menge im Container­umschlag der Rückgang der Lager­geld­erlöse an den Hamburger Container­terminals, die im Vorjahr durch die gestörten Liefer­ketten begünstigt worden waren. Das Betriebsergebnis (EBIT) fiel im Jahresvergleich um 53,9 Prozent auf 92,9 Mio. Euro (im Vorjahr: 201,6 Mio. Euro). Die EBIT-Marge belief sich auf 6,6 Prozent und lag damit 6,5 Prozent­punkte unter dem Vorjahr. Der Jahres­über­schuss nach Anteilen anderer Gesellschafter reduzierte sich um 89,4 Prozent auf 8,7 Mio. Euro (im Vorjahr: 82,1 Mio. Euro). Das Ergebnis je Aktie belief sich damit auf 0,12 Euro (im Vorjahr: 1,13 Euro).

Im Segment Container ging der Container­umschlag an den HHLA-Containerterminals im Vergleich zum Vorjahr um 7,5 Prozent auf 5.917 Tsd. Standardcontainer (TEU) zurück (im Vorjahr: 6.396 Tsd. TEU). Das Umschlag­volumen an den Hamburger Container­terminals lag dabei mit 5.687 Tsd. TEU um 6,3 Prozent unter dem Vergleichs­wert des Vorjahres (im Vorjahr: 6.071 Tsd. TEU). Haupttreiber für diese Entwicklung war der Rückgang der Volumina des Fahrtgebiets Fernost, insbesondere China. Positive Impulse aus dem nord­amerikanischen Ladungs­aufkommen sowie den Umschlagmengen des Mittleren und Nahen Ostens konnten diesen nur teilweise kompensieren. Bei den Zubringerverkehren (Feeder) lag die Mengenentwicklung ebenfalls stark unter dem Vorjahr. Neben den reduzierten schwedischen und polnischen Verkehren fielen zusätzlich sanktionsbedingt die Russlandmengen aus. Die Feederquote am wasserseitigen Umschlag belief sich auf 18,6 Prozent (im Vorjahr: 19,8 Prozent).

Die internationalen Containerterminals verzeichneten einen starken Rückgang im Umschlagvolumen von 29,1 Prozent auf 231 Tsd. TEU (im Vorjahr: 326 Tsd. TEU). Ursache hierfür war insbesondere der signifikante Rückgang der Ladungsmengen am Container Terminal Odessa (CTO), nachdem dort seit Ende Februar 2022 der seeseitige Umschlag infolge des russischen Angriffskriegs auf behördliche Anweisung eingestellt werden musste. Lediglich Getreideschiffe, die unter der „Schwarzmeer-Getreide-Initiative“ fuhren, wurden dort zeitweise abgefertigt. Zudem blieben 2023 im Vergleich zum Vorjahr zusätzliche Anläufe am Container­terminal TK Estonia als Alternative zu russischen Häfen aus. Der merkliche Anstieg der Umschlag­mengen am Multi­funktions­terminal HHLA PLT Italy konnte diesen Wegfall nicht kompensieren.

Die Umsatzerlöse des Segments gingen im Berichtszeitraum um 18,0 Prozent auf 708,8 Mio. Euro zurück (im Vorjahr: 864,2 Mio. Euro). Grund hierfür war neben dem starken Mengenrückgang im Wesentlichen der Rückgang der Verweildauer umzuschlagender Container an den Hamburger Terminals, die sich im Vorjahr als Folge der gestörten Lieferketten steigernd auf die Lagergelderlöse ausgewirkt hatte. Vor diesem Hintergrund reduzierte sich das Betriebsergebnis (EBIT) um 70,0 Prozent auf 47,2 Mio. Euro (im Vorjahr: 157,3 Mio. Euro). Die EBIT-Marge sank um 11,5 Prozent­punkte auf 6,7 Prozent (im Vorjahr: 18,2 Prozent).

Im Segment Intermodal reduzierte sich der Container­transport insgesamt um 5,4 Prozent auf 1.602 Tsd. TEU (im Vorjahr: 1.694 Tsd. TEU). Die Bahntransporte verringerten sich im Vergleich zum Vorjahr um 3,1 Prozent auf 1.365 Tsd. TEU (im Vorjahr: 1.409 Tsd. TEU). Die Straßen­transporte verzeichneten einen Rückgang um 16,9 Prozent auf 226 Tsd. TEU (im Vorjahr: 285 Tsd. TEU).

Die Umsatzerlöse lagen mit 620,5 Mio. Euro um 4,2 Prozent über dem Vorjahreswert (im Vorjahr: 595,4 Mio. Euro) und entwickelten sich damit positiv gegenläufig zur Transport­menge. Hintergrund hierfür war das bereits im Verlauf des Vorjahres gestiegene Niveau der Transporterlöse, das an die gestiegenen Kosten im Leistungseinkauf, insbesondere von Energie, angepasst werden konnte. Positiv auf die Umsatzerlöse wirkte sich zudem der gestiegene Bahnanteil am Gesamtaufkommen der HHLA-Intermodal­transporte von 83,2 Prozent auf 85,2 Prozent aus.

Das Betriebsergebnis (EBIT) reduzierte sich um 23,6 Prozent auf 72,9 Mio. Euro (im Vorjahr: 95,3 Mio. Euro). Die EBIT-Marge ging um 4,3 Prozent­punkte auf 11,7 Prozent zurück (im Vorjahr: 16,0 Prozent). Ursächlich für die rückläufige EBIT-Entwicklung war im Wesentlichen der Rückgang der Transport­menge. Daneben wirkten sich Tarifer­höhungen sowie die Geschäfts­ausweitung bei den Bahnverkehren belastend aus.

Die HHLA-Immobilien in der historischen Speicherstadt und auf dem Fisch­markt­areal in Hamburg verzeichneten 2023 eine positive Entwicklung bei annähernder Vollvermietung der beiden Quartiere.

Die Umsatz­erlöse stiegen im Berichts­zeitraum um 5,3 Prozent auf 46,5 Mio. Euro (im Vorjahr: 44,1 Mio. Euro). Neben gestiegenen Erlösen aus Umsatz­miet­vereinbarungen trugen auch höhere Mieterlöse aus neu entwickelten Objekten in der Speicherstadt hierzu bei.

Den deutlichen Umsatz­zuwächsen standen ein geplanter temporärer Leerstand aufgrund einer energetischen Fassaden­sanierung eines Objekts sowie ein auch im vierten Quartal erhöhter Instand­haltungs­aufwand gegenüber. Zudem belasteten erhöhte Abschreibungen nach abgeschlossener Projekt­entwicklung sowie Rück­bau­kosten im Zuge der Vorbereitung auf den Bau eines Großprojekts auf dem Fisch­markt­areal die Ergebnis­entwicklung. Das kumulierte Betriebs­ergebnis (EBIT) sank entsprechend um 12,5 Prozent auf 16,1 Mio. Euro (im Vorjahr: 18,4 Mio. Euro).

Aufgrund der ungewissen weiteren Entwicklung der geopolitischen Spannungen, dem anhaltenden Krieg in der Ukraine und den Auswirkungen der angekündigten Neuausrichtungen der Konsortial­strukturen der Reeder unterliegt die nachfolgende Prognose hohen Unsicher­heiten.

Im Teilkonzern Hafenlogistik wird für den Container­umschlag mit einem deutlichen Anstieg und für den Container­transport mit einem moderaten Anstieg gegenüber dem Vorjahr gerechnet. Für die Umsatzerlöse wird insgesamt von einem moderaten Anstieg gegenüber dem Vorjahr ausgegangen. Dabei wird im Segment Container ein deutlicher Anstieg und im Segment Intermodal ein moderater Anstieg prognostiziert.

Für das Geschäftsjahr 2024 wird für den Teilkonzern Hafenlogistik ein EBIT in einer Bandbreite von 70 Mio. bis 100 Mio. Euro angestrebt. Dabei wird im Segment Container von einem starken Rückgang und im Segment Intermodal von einem starken Anstieg ausgegangen.

Für den Teilkonzern Immobilien wird mit einem Umsatz auf dem Niveau des Vorjahres gerechnet. Gegenüber dem Vorjahres­wert wird ein deutlicher Anstieg im Betriebs­ergebnis (EBIT) für möglich gehalten.

Auf Konzernebene wird ein moderater Umsatzanstieg und ein Betriebsergebnis (EBIT) in einer Bandbreite von 85 Mio. bis 115 Mio. Euro erwartet.

Für 2024 wird von Investitionen auf Konzernebene in einer Bandbreite von 400 bis 450 Mio. Euro ausgegangen. Davon entfallen 360 bis 410 Mio. Euro auf den Teilkonzern Hafenlogistik.

Die Investitionsschwerpunkte liegen im Segment Container auf der Kapazitätserweiterung inländischer und ausländischer Terminals sowie im Segment Intermodal auf der Erweiterung der eigenen Transport- und Umschlag­kapazitäten.

Es bleibt das Ziel der HHLA, ihre ertrags­orientierte Ausschüttungs­politik, die eine Auszahlung zwischen 50 und 70 Prozent des Jahres­über­schusses nach Anteilen Dritter als Dividende vorsieht, fortzusetzen.

Vorstand und Aufsichtsrat werden der Hauptversammlung am 13. Juni 2024 eine Dividende in Höhe von 0,08 Euro je dividenden­berechtigter A-Aktie vorschlagen. Damit bestätigt die HHLA ihre Dividenden­politik, nach Möglichkeit zwischen 50 und 70 Prozent des relevanten Jahres­über­schusses des Teil­konzerns Hafen­logistik an ihre Aktionäre auszuschütten.

Quelle und Video: HHLA




Hamburg bereitet sich auf grünen Wasserstoff vor

Der Hafen von Argentia (Neufundland, Kanada) und die Hamburg Port Authority (Hamburg, Deutschland) haben eine Absichtserklärung (Letter of Intent – LOI) unterzeichnet, um beim Export und Import von grünem Wasserstoff von Kanada nach Deutschland zusammenzuarbeiten.

Die Geschäftsführer Scott Penney, Port of Argentia, und Jens Meier, Hamburg Port Authority (HPA), unterzeichneten die Vereinbarung am Rande der deutsch-kanadischen Wasserstoff- und Ammoniakproduzenten- und -verbraucherkonferenz in Hamburg. Die Veranstaltung ist Teil der Umsetzung der deutsch-kanadischen Energiepartnerschaft und Wasserstoffallianz, die beide Länder zur Zusammenarbeit beim Export von sauberem kanadischen Wasserstoff nach Deutschland verpflichtet.

„Diese Unterzeichnung bringt die Häfen von Argentia und Hamburg strategisch zusammen, um die Entwicklung eines Export-/Importkorridors für Wasserstoff zu erleichtern, während wir gemeinsam unsere Häfen als führende Akteure in der globalen Energiewende etablieren“, sagte Scott Penney, CEO des Hafens von Argentia. „Diese Absichtserklärung bestätigt unser Engagement für die Prinzipien der Allianz und in Zusammenarbeit mit der Hamburg Port Authority werden unsere Häfen ihre Rolle bei der Bereitstellung von Energietransportlösungen festigen.

Jens Meier, Geschäftsführer der Hamburg Port Authority: „Die Häfen von Argentia und Hamburg sind sich einig, dass eine maritime Lieferkette für grünen Wasserstoff und seine Derivate dringend erforderlich ist. Solche neuartigen Lieferketten erfordern eine enge Zusammenarbeit und Kooperation zwischen Export- und Importhäfen. Als zukünftige Produktions- und Verbrauchsstandorte haben beide Häfen einzigartige Angebote, die sie zum gegenseitigen Vorteil nutzen können“.

Diese Absichtserklärung unterstützt das Mandat der Regierungen Kanadas und Deutschlands, eine Energiepartnerschaft aufzubauen und die Zusammenarbeit zu fördern, um Emissionen zu reduzieren und den Übergang zu saubereren Kraftstoffen und einer umweltfreundlicheren Wirtschaft zu vollziehen.

Mit der Unterzeichnung dieser Absichtserklärung werden der Hafen von Argentia und die Hamburg Port Authority Initiativen in ihren jeweiligen Hafengebieten unterstützen, um eine robuste Lieferkette für grüne Wasserstoffderivate zwischen den beiden Häfen aufzubauen.

Der Hafen von Argentia ist Partner von Pattern Energy bei der Entwicklung von Argentia Renewables, einem 300 MW-Windenergieprojekt zur Erzeugung von grünem Wasserstoff in Argentia. Diese Absichtserklärung bildet den Rahmen für eine Zusammenarbeit, um die Produktion, den Vertrieb und die Anwendung von grünem Wasserstoff zu erleichtern.

Quelle und Foto: HPA, v.l.: Jannes Elfgen, Head of Port Energy Solutions bei der HPA, Scott Penney, CEO Port of Argentia, und Jens Meier, CEO der Hamburg Port Authority.




Hapag-Lloyd veröffentlicht Geschäftsbericht 2023

Hapag-Lloyd hat heute den Geschäftsbericht für das Jahr 2023 veröffentlicht. Erwartungsgemäß wurde ein deutlicher Ergebnisrückgang verzeichnet. Demzufolge lag das Konzern-EBITDA bei 4,8 Milliarden US-Dollar (4,5 Milliarden Euro). Das Konzern-EBIT verringerte sich gegenüber dem Vorjahr auf 2,7 Milliarden US-Dollar (2,5 Milliarden Euro) und das Konzernergebnis auf 3,2 Milliarden US-Dollar (3 Milliarden Euro).

„Wir haben das drittbeste Konzernergebnis in der Geschichte unseres Unternehmens erzielt – auch wenn es angesichts der Normalisierung der globalen Lieferketten deutlich unter dem außergewöhnlich starken Jahr 2022 liegt. Wir konnten die Zufriedenheit unserer Kunden deutlich steigern und unsere Containerflotte weiter digitalisieren. Wir haben unser Engagement im Terminal- und Infrastruktur Segment deutlich ausgebaut und sind bei unseren Geschäftsaktivitäten in der Linienschifffahrt in Indien und Afrika gewachsen. Außerdem haben wir unseren CO2-Fußabdruck reduziert und sind damit näher an unser Ziel gerückt, bis 2045 klimaneutral zu werden“, sagte Rolf Habben Jansen, CEO der Hapag-Lloyd AG.

Im Segment Linienschifffahrt erhöhte sich die Transportmenge für das Gesamtjahr 2023 um 0,5 % auf 11,9 Millionen TEU (2022: 11,8 Millionen TEU). Die Transportaufwendungen verringerten sich um 11 % auf 12,9 Milliarden US-Dollar (11,9 Milliarden Euro), im Wesentlichen durch geringere Stand- und Lagergelder für Container und einen niedrigeren Bunkerverbrauchspreis. Die Umsätze gingen auf 19,2 Milliarden US-Dollar (17,8 Milliarden Euro) zurück, insbesondere aufgrund einer geringeren durchschnittlichen Frachtrate von 1.500 USD/TEU (2022: 2.863 USD/TEU). Das EBITDA verringerte sich in 2023 gegenüber dem Vorjahr auf 4,8 Milliarden US-Dollar (4,4 Milliarden Euro). Das EBIT fiel auf 2,7 Milliarden US-Dollar (2,5 Milliarden Euro).

Im Segment Terminal & Infrastruktur wurden im Geschäftsjahr 2023 ein EBITDA von 50 Millionen US-Dollar (46 Millionen Euro) sowie ein EBIT von 21 Millionen US-Dollar (19 Millionen Euro) erzielt. Die Umsätze lagen bei 202 Millionen US-Dollar (187 Millionen Euro). Das neue Segment befindet sich im Aufbau und spiegelt deshalb nicht die Ergebnisse eines vollen Geschäftsjahres wider.

Vor dem Hintergrund der erneut sehr guten Ergebnisentwicklung haben Vorstand und Aufsichtsrat der Hapag-Lloyd AG beschlossen, der Hauptversammlung für das Geschäftsjahr 2023 eine Dividende von 9,25 Euro pro Aktie vorzuschlagen – dies entspricht insgesamt 1,6 Milliarden Euro und wäre der dritthöchste Betrag, den Hapag-Lloyd jemals ausgeschüttet hat.

Für das laufende Geschäftsjahr 2024 erwartet der Vorstand der Hapag-Lloyd AG, dass das Konzern-EBITDA sich in einer Bandbreite von 1,1 bis 3,3 Milliarden US-Dollar (1 bis 3 Milliarden Euro) und das Konzern-EBIT in einer Bandbreite von minus 1,1 bis 1,1 Milliarden US-Dollar (minus 1 bis 1 Milliarden Euro) bewegen wird. Angesichts der volatilen Entwicklung der Frachtraten sowie der geopolitischen Herausforderungen ist die Prognose jedoch mit erheblichen Unsicherheiten behaftet.

„Wir sind zufriedenstellend in das laufende Geschäftsjahr gestartet, aber das wirtschaftliche und politische Umfeld bleibt – insbesondere auch mit Blick auf die aktuelle Situation rund um das Rote Meer – volatil und herausfordernd. Für 2024 gehen wir deshalb insgesamt von einem Ergebnisrückgang aus. Im Rahmen unserer Strategy 2030 legen wir unseren Fokus nochmals deutlich intensiver auf Qualität und Nachhaltigkeit. Wir werden in unserem neuen Geschäftsfeld Terminal & Infrastruktur weiter wachsen sowie unser Angebot bei den Hinterlandverkehren deutlich ausbauen. Zugleich gilt es auch, unsere globale Top 5 Marktposition zu stärken und Verbesserungen in puncto Kosteneffizienz und Produktivität zu erzielen“, so Rolf Habben Jansen.

Die vollständigen Geschäftszahlen für das Jahr 2023 inklusive der Erläuterungen zu den Kennzahlen EBITDA und EBIT finden Sie als Download im digitalen Geschäftsbericht.

Quelle und Grafik: Hapag-Lloyd




Tunnelblick in Fotoausstellung der HPA

In der Bibliothek der Hamburg Port Authority (HPA) am Neuen Wandrahm 4 eröffnete jetzt die Fotoausstellung „Mensch und Tunnel“. Gezeigt werden nicht nur eindrucksvolle Bilder und Exponate aus der Baugeschichte des St. Pauli Elbtunnels aus den Jahren 1907 bis 1911, sondern auch die Menschen dahinter. Die Ausstellung ist bis 16. April 2024 immer dienstags zwischen 12:30 Uhr und 15:00 Uhr und donnerstags zwischen 14 Uhr und 16:30 Uhr nach vorheriger Anmeldung für externe Besucher zugänglich.

Die Aufnahmen stammen aus dem Nachlass von Anton Platiel. Dieser war Baumeister der 426 Meter langen Weströhre des St. Pauli Elbtunnels, die aktuell durch die HPA saniert wird. Seine Urenkelin Brigitte Platiel entdeckte die alten Bilder vor Jahren zufällig auf ihrem Münchner Dachboden, wo sie mehr als 110 Jahre lagen und stellte sie der HPA zur Verfügung. Neben den Fotografien können auch Exponate wie historische Fliesen oder altes Werkzeug aus dem St. Pauli Elbtunnel besichtigt werden. Außerdem liegen thematisch relevante Bücher aus.

Externe Besucher können sich anmelden per E-Mail unter bibliothek@hpa.hamburg.de oder telefonisch unter 040 42847-3169.

Quelle: HPA, Foto: HPA / Andreas Schmidt-Wiethoff




Durch Freight Flow Coalitions mehr Güter übers Wasser bringen

Güterstrom – die norddeutschen Partner des Projekts InnoWaTr (Innovative Waterway Transportation) nehmen den Begriff durchaus wörtlich: Mehr Güter sollen auf den Strom – oder vielmehr über Flüsse und Wasserwege per Binnenschiff ihr Ziel erreichen. Ermöglicht werden soll dieser Modal Shift, durch eine neue Form der übergreifenden Zusammenarbeit in sogenannten Freight Flow Coalitions.

Daran arbeiten gegenwärtig 25 Projektpartner aus Wirtschaft und Wissenschaft grenzübergreifend zusammen. Beteiligt an dem EU-geförderten Nachhaltigkeitsprojekt sind Experten aus Frankreich, Belgien, den Niederlanden, Schweden und Deutschland.

Konkret sind im Rahmen des InnoWaTr-Projekts acht sogenannte „Realexperimente“ in Planung – zwei davon im norddeutschen Raum. In Hamburg beispielsweise soll eine urbane Shuttle-Versorgung des Einzelhandels im Überseequartier der Hamburger HafenCity erprobt werden: „Die Idee umfasst eine zielgenaue und konsolidierte Belieferung über den Wasserweg. Das kann gerade dort, wo kleinvolumige Belieferungen des Einzelhandels, beispielsweise mit einzelnen Paletten, viele Lkw-Fahrten induzieren, in größerem Maße Wirtschaftsverkehre in der Innenstadt einsparen und auch dort,  wo wegen schwieriger Parkplatz- oder Entladesituationen die Logistik problematisch ist, für Entlastung sorgen.“, sagt Amir Ali Bashash von der Logistik-Initiative Hamburg.

„Für uns als Logistikdienstleister ist es besonders spannend zu erproben, wie eine solche urbane Logistiklösung operativ funktionieren kann“, ergänzt Maxim Heinrich von TOP Mehrwert-Logistik. „Als Logistik-KMU würden wir gern Dienstleistungen anbieten, die nachhaltiger sind und auch zu weniger Wirtschaftsverkehren auf der Straße beitragen. Dies kann allerdings nur klappen, wenn alle Beteiligten der Transportkette hierzu beitragen.“ Völlig klar ist dabei also, dass derartige Projekte nur durch eine äußerst verzahnte Zusammenarbeit aller Beteiligten gelingen können – genau deshalb sollen als Träger des Ganzen sogenannte Freight Flow Coalitions fungieren, in denen die Beteiligten eng kooperieren.

Genau diese Freight Flow Coalitions – kurz FFC  – ihre konkrete Aufgabe, Funktion und die Zusammenarbeit unter diesem gemeinsamen „Koalitionsdach“, waren nun auch ein Thema beim jüngsten Treffen des europäischen Innovationsprojekts, das jetzt in Hamburg stattfand.

„Aus wissenschaftlicher Perspektive wollen wir die Mechanismen und Dynamiken erfolgreicher Freight Flow Coalitions genauer verstehen. Die Zusammenarbeit mit den Projektpartnern eröffnet neue Möglichkeiten das Zusammenspiel von technischen Innovationen und konkreten logistischen Lösungen auf dem Wasser zu erforschen und dieses an Hand von Fallstudien zu begleiten und sichtbar zu machen, um so mögliche Skalierungen der Lösungen zu unterstützen“, erklärt Gordon Wilmsmeier, Direktor des Zentrums für Schifffahrt und globale Logistik (CSGL) an der Kühne Logistics University.

Ein weiterer Gesprächspunkt des norddeutschen Projekttreffens waren die Bedingungen, unter denen eine feste Containerlinie per Binnenschiff zwischen Bremerhaven und Hamburg realisiert werden kann. Um sicherzustellen, dass die Maßnahme auch angenommen wird, gilt es abzuwägen, ob der potentielle nachhaltige Mehrwert unter Umständen auch höhere Kosten rechtfertigen kann. „Es ist klar, dass ein Umstieg von der Straße auf das Wasser nur gelingt, wenn neben größtmöglicher Flexibilität auch ein echter Vorteil für die Kunden zu erzielen ist. Ansonsten werden wir niemanden für unsere Ideen gewinnen können“, so Tim Böttcher, Geschäftsführer der Norddeutschen Wasserweg Logistik GmbH.

Die Aufgaben von bremenports GmbH & Co. KG liegen im Rahmen des Gesamtprojekts weniger in der Umsetzung eines konkreten Realexperiments, sondern in der Erstellung einer Art „Bedienungsanleitung“ zur Etablierung entsprechender Freight Flow Coalitions und Projekte andernorts: „Ziel ist es, anhand der Erfahrungen die wir innerhalb des Gesamtprojekts machen eine Art Handbuch zu erstellen, das es interessierten Kommunen oder maritimen Infrastruktur- und Logistikdienstleistern erleichtern soll, ähnliche Projekte auch in ihrer Region aus der Taufe zu heben“, so Lars Stemmler, der bei bremenports für das Projekt verantwortlich zeichnet.

Quelle und Grafik: bremenports 




Klimafreundliches Schubboot der Zukunft

Die Planungen von thyssenkrupp Veerhaven für das Schubboot der Zukunft nehmen Form an: Die Logistiktochter von thyssenkrupp Steel Europe mit Sitz in Rotterdam hat zwei spezialisierte Konstruktionsbüros mit der Erstellung von Entwürfen für ein klimafreundliches Schubboot beauftragt.

Für die Schubfahrtreederei thyssenkrupp Veerhaven ist das der nächste Schritt auf dem Weg zur nachhaltigen Flotte der Zukunft: Im Anschluss an die Bewertung sollen die derzeit sieben Schubboote nach Ablauf ihrer technischen Lebensdauer im Rahmen der sich ergebenden Möglichkeiten nach und nach durch umwelt- und klimafreundliche Modelle ersetzt werden.

Mit der neuen Schubboot-Generation will thyssenkrupp Veerhaven seine Flotte klimafreundlich machen. Die sieben Schubboote von thyssenkrupp Veerhaven transportieren das ganze Jahr über zwischen Europoort Rotterdam und dem Ruhrgebiet rund 18 Millionen Tonnen Rohstoffe für die Hüttenwerke. Der geplante Einsatz von Methanol als Brennstoff könnte im Vergleich zu fossilem Diesel rund 80 Prozent des derzeitigen CO2-Ausstoßes einsparen. Da der Rheinpegel durch den voranschreitenden Klimawandel im Sommer immer häufiger unter kritische Werte sinkt, soll das geplante Schiff auch für Niedrigwasser optimiert sein.

Insgesamt betritt thyssenkrupp Veerhaven mit diesen Plänen technologisches Neuland. Denn im Bereich dieser Klasse von großen Schubbooten ist der Ersatz von Diesel durch umweltfreundliche Brennstoffe noch Zukunftsmusik und wurde bislang von keinem Unternehmen umgesetzt. „In diesem herausfordernden Bereich der Binnenschifffahrt gibt es bisher keine Schiffe, die mit umweltfreundlichen Kraftstoffen wie Methanol fahren. Wir möchten eine Vorreiterrolle einnehmen und legen mit unserer geplanten Flottenmodernisierung die Basis für innovative Technologien, die unseren CO2-Fußabdruck deutlich verringern werden“, sagt der CEO von thyssenkrupp Veerhaven, Frank Tazelaar.

Für thyssenkrupp Veerhaven würde die CO2-Reduzierung in die eigenen Scope 1 Emissionen einzahlen, als Dienstleister in die Scope 3 Emissionen seiner Kunden. Hiervon profitiert auch der Mutterkonzern thyssenkrupp Steel. Im Bestreben, die Scope 3 Emissionen zu minimieren, setzt der Stahlhersteller auf die Dekarbonisierung seiner gesamten Lieferkette. Ein exemplarisches Vorhaben in dieser Hinsicht ist die Zusammenarbeit mit dem Kalkhersteller Lhoist Germany. Lhoist plant, in den kommenden Jahren etwa eine Million Tonnen CO2einzusparen, um die Produktion von grünem Stahl mit klimaneutralem Kalk zu unterstützen.

Ein weiteres Beispiel für die Reduktion von klimaschädlichen Gasen in der Lieferkette ist die Nutzung von klimafreundlichen Angeboten der DB Cargo. Zwar setzt thyssenkrupp Steel zwischen den Standorten schon länger auf die umweltfreundliche Schiene, doch mit Umstellung der Zugverbindungen zwischen den verschiedenen Standorten auf DBeco solutions werden die CO2-Emissionen noch weiter gesenkt. Denn thyssenkrupp Steel setzt bei den elektrifizierten Strecken auf DBeco plus, also 100 Prozent Ökostrom, auf den Dieselstrecken wird DBeco fuel, also Hydrotreated Vegetable Oils (HVO), genutzt.

 thyssenkrupp Veerhaven setzt für sein nächstes Schubschiff auf Innovation. Normalerweise beauftragt thyssenkrupp Veerhaven die Werften direkt mit dem Bau eines neuen Schiffes. „Für das Neuland der nachhaltigen Brennstoffe haben wir aber einen innovativen Ansatz gewählt und drei Angebote für Entwürfe von spezialisierten Konstruktionsbüros anfertigen lassen“, so Tazelaar. Diese umfassen Referenzschiffe sowie Niedrigwasser-Schubboote der Stufe V und Dual Fuel- bzw. Methanol-fähige Varianten. Nach Auswahl hat thyssenkrupp Veerhaven die Konstruktionsbüros C-Job Naval Architects und Kooiman Marine Group mit der Gestaltung der nächsten Schubboot-Generation beauftragt.

Nach Erhalt der Entwürfe wird thyssenkrupp Veerhaven die technologische und betriebswirtschaftliche Machbarkeit bewerten. Da das älteste Schiff der Flotte demnächst das Ende seiner technischen Lebensdauer erreicht, plant thyssenkrupp Veerhaven im Falle einer positiven Investitionsentscheidung das erste „Schubboot der Zukunft“ anschließend zeitnah in Auftrag zu geben.

Quelle und Foto: thyssenkrupp Steel Europe AG




Kombiverkehr verbindet Rotterdam RSC und Köln-Eifeltor v.v.

Im Verkehr zwischen Deutschland und den Niederlanden erweitert die Kombiverkehr KG ihr Leistungsangebot um einen neuen Zug zwischen Rotterdam und Köln-Eifeltor. In Rotterdam wird das Rail Service Center (RSC) im Waalhaven angefahren. Der erste Zug wird am 12. März von Rotterdam starten und Köln-Eifeltor in nur zwölf Stunden erreichen.

Das neue Angebot können Speditionen und Logistikunternehmen in beiden Richtungen an den Versandtagen Dienstag, Donnerstag und Samstag buchen. Vom kontinentalen Terminal RSC aus sind Umfuhren in nahegelegene Hafenteile möglich. Diese können optional dazu gebucht werden. Die intermodalen Transporte sind mit P400-Ladeeinheiten möglich. Bis auf die Klasse 7 sind alle Gefahrgüter beförderbar. Leistungspartner der Kombiverkehr KG in der Traktion ist KombiRail Europe B.V.

„Mit diesem neuen Zugprodukt spielen wir unseren Netzwerkvorteil aus. Köln-Eifeltor ist eines unserer größten Hub-Terminals in Deutschland mit zahlreichen nationalen und internationalen Weiterleitungsmöglichkeiten.“, stellt Andrea De Ambrogi, Leiter Vertrieb Benelux, die Besonderheit der neuen Verbindung heraus. Innerhalb Deutschlands sind München, Ulm, Kornwestheim und Basel angeschlossen. Im internationalen Verkehr bietet der Operateur Anschlussverkehre von und nach Slowenien, Italien, Spanien sowie von und in die Türkei und nach Griechenland an. Durch den schnellen Wechsel der Ladeeinheiten zwischen den Zügen ist beispielsweise Melzo in Norditalien in 48 Stunden vom Rotterdamer Hafen aus erreichbar. Die genauen Fahrplanzeiten können der Fahrplanauskunft auf der Webseite www.kombiverkehr.de entnommen werden.

Quelle und Foto: Kombiverkehr KG, neues Angebot im Benelux-Verkehr: Kombiverkehr bietet ab 12. März eine direkte Verbindung zwischen Rotterdam RSC und Köln-Eifeltor mit zahlreichen Anschlussverkehren an.