Chempark mit sehr guten Kennzahlen

„2021 war für den Chempark Krefeld-Uerdingen und unsere Gesellschaft kein einfaches Jahr. Und der Ausblick in die Zukunft ist aufgrund der aktuellen Weltwirtschaftslage durch den Krieg in der Ukraine bekanntermaßen unsicher. Da tut es gut, dass wir trotz der weltweiten Corona-Pandemie auf ein wirtschaftlich gutes Jahr 2021 im Chempark zurückschauen können“, sagte Chempark-Leiter Lars Friedrich auf dem Jahresmediengespräch.

„Die Aufwendungen für Instandhaltungen und Neuinvestitionen sind auf hohem Niveau geblieben und sogar wieder angestiegen. Die Mitarbeiterzahlen waren seit Bestehen des Werkes als Chempark nie so hoch.“

Im vergangenen Jahr investierten die Unternehmen im Werk am Rhein 206 Millionen Euro und wendeten 212 Millionen Euro für Instandhaltungen auf. Damit stieg die Gesamtsumme im Vergleich zu 2020 um über 10 Millionen Euro. „Die Unternehmen an unseren Standorten investieren in die Zukunftsfähigkeit der Chempark-Standorte. In den Niederrheinwerken werden zahlreiche Rohstoffe produziert, die in vielen Alltagsgegenständen enthalten und gerade auch jetzt für unsere Gesellschaft von Bedeutung sind“, so Friedrich weiter.

Die Mitarbeiterzahlen im Chempark sind 2021 noch einmal deutlich weiter geklettert. Zum Stichtag 31. Dezember 2021 lag die Zahl der Beschäftigten am Standort in Krefeld-Uerdingen bei 8.488 – und damit bereits zum vierten Mal in Folge klar über 8.000 Menschen. Im Vergleich zu 2020 ist diese Zahl noch einmal um einige Hundert Personen gestiegen. Der Zuwachs ist vor allem bei den Partnerfirmen zu beobachten und kann auch auf die erneut gestiegenen Investitionen zurückgeführt werden. „Von den Investitionen in unsere Standorte profitieren mittelständische Betriebe durch Aufträge, letztlich aber die gesamte Region allein durch die Nettolohnsumme“, erklärte der Chempark-Leiter.

„Sehr viele der Beschäftigten wohnen und leben in unmittelbarer Nähe zum Chempark. Mit einer gestiegenen Zahl an Menschen, die im Chempark Geld verdienen, steigt auch die Kaufkraft in der Region. Auch viele Pendler nehmen Dienstleistungen im Chempark-Umfeld in Anspruch oder kaufen Produkte in und aus der Region.“ Bei der aktuellen Mitarbeiterzahl – ohne die Auszubildenden – ergibt sich alleine in Krefeld-Uerdingen eine Nettolohnsumme von über 400 Millionen Euro im Jahr. Rechnet man die drei Standorte zusammen, so verbleiben über 2,6 Milliarden Euro direkt in der Region.

Chempark-Leiter Lars Friedrich betonte: „Wir können nur zukunftsfähig bleiben, wenn wir in die Zukunft investieren. Und da stehen unsere Auszubildenden, die Fach- und Führungskräfte von morgen, besonders im Fokus.“ Insgesamt 461 junge Menschen, lernten 2021 einen von über 20 naturwissenschaftlichen, technischen oder kaufmännischen Berufen am Standort Krefeld-Uerdingen. Friedrich weiter: „Der Chempark ist und bleibt einer der größten Ausbilder der gesamten Region. Aber auch wir können beobachten, dass der Fachkräftemangel zum Beispiel für weniger Bewerbungen sorgt.“ Dabei sei eine Ausbildung in der chemischen Industrie eine gute Idee, sagte Friedrich. „Bei uns wird nach Bedarf ausgebildet, in der Regel werden alle, die die Ausbildung erfolgreich abschließen, auch übernommen und bekommen damit eine Anstellung in einer der wichtigsten Branchen in unserer Gesellschaft.“ Dazu sei bereits im ersten Ausbildungsjahr die Vergütung mit über 1.000 € plus Sonderleistungen hoch. Aktuell sind noch Bewerbungen für das kommende Jahr möglich. Alle wichtigen Informationen und offene Stellen stehen auf ausbildung.chempark.de.

Summiert man die Neuinvestitionen und Aufwendungen für Instandhaltungen über alle drei Chempark-Standorte, ergibt sich ein Wert von über 1,5 Milliarden Euro. Für Friedrich ein wichtiges Signal, „gerade bei den Herausforderungen, vor denen unsere Gesellschaft steht.“ Nordrhein-Westfalen sei ein Industrieland, eine der stärksten Industrieregionen Europas. „Insbesondere die chemische Industrie und andere energieintensive Industrien stehen vor der Aufgabe, ihre Produktionsprozesse auf emissionsärmere und -freie Verfahren umzustellen“, so Friedrich. Die Produkte der Chemieindustrie seien aber zugleich unverzichtbar für Klimaschutz und Energiewende und somit für das Gelingen der Transformation hierzulande. Friedrich weiter: „Dämmstoffe, Leichtbaumaterialien, Materialien für Windräder und Photovoltaikanlagen – sie alle brauchen die Grundstoffe der chemischen Industrie.“

„Aber nicht nur bei den Produkten aus dem Chempark, auch zum Beispiel bei der Energieeffizienz und stetigen Verbesserungen bei der Ressourcenschonung sowie weiterer nachhaltiger Themen leisten die Unternehmen im Chempark erhebliche Beiträge zur beschleunigten Transformation zu einer treibhausgasneutralen Industrie in Europa“, erläuterte Lars Friedrich auf dem Jahresmediengespräch. „In diesem Zusammenhang unterstützen wir die politischen Ziele der Ampelkoalition in Berlin. Wir wollen und werden unseren Teil nach besten Kräften beitragen!“

Hier komme es nun auf die konkrete Ausgestaltung der gesetzlichen Regelungen an, „denn wettbewerbsfähige Energiepreise sind eine wesentliche Voraussetzung, um die Transformation zu ermöglichen. Gerade in der aktuellen Lage in der Welt ist das natürlich eine besondere Herausforderung.“

Bereits die Bereitstellung von Wärme, Kälte und Druckluft sei ein wesentlicher Teil der Wertschöpfungsketten energieintensiver Produktionen.  „Im Rahmen der Überarbeitung gesetzlicher Regelungen, wie beispielsweise im Zusammenhang mit der Verlängerung des Energiesteuer-Spitzenausgleichs, müssen deshalb Entlastungen entlang der gesamten Wertschöpfungskette wirksam werden“, führte Friedrich aus. „Ich wünsche mir zum Beispiel eine Reduzierung der Stromsteuer auf den europäisch vorgegebenen Mindeststeuersatz. Das würde die Umstellung auf strombasierte treibhausgasarme Technologien weiter forcieren.“ Zugleich müsse die Versorgung mit ausreichend erneuerbarer Energie gewährleistet sein.

Denn zur Umstellung auf „grüne“ Technologien ist die Verfügbarkeit großer Mengen erneuerbarer Energien notwendig. Dafür muss der Ausbau an Grünstrom vorangetrieben werden. Zumindest in der Übergangsphase bis zur hinreichenden und auch regionalen Verfügbarkeit dieser Strommengen müssen dabei auch Strombezüge aus örtlich entfernten Quellen die entsprechenden Grünstromkriterien erfüllen können. Hierzu sind entsprechende Zertifikate (sog. Herkunftsnachweise) der geeignete Weg. „Im Sinne des schnellen Markthochlaufs innovativer Technologien, zum Beispiel zur strombasierten Wasserstofferzeugung, werden durch Grünstrombezüge auch aus entfernteren Quellen Benachteiligungen gegenüber küstennahen Standorten vermieden“, so Friedrich.

Im Zuge des Krieges in der Ukraine, und spätestens mit dem Ausrufen der Frühwarnstufe durch den Bundeswirtschaftsminister Ende März, liegen ernst zu nehmende Hinweise darauf vor, dass es zu einer erheblichen Verschlechterung der Gasversorgungslage in Deutschland kommen kann. Die Reduktion der Gasliefermenge durch die Pipeline Nord Stream 1 in der vergangenen Woche bestätigt diese Perspektive, „auch wenn diese Entwicklung letzte Woche keine akuten Auswirkungen auf unsere Standorte hat“, so Friedrich. „Auch wenn der Gasverbrauch in den Sommermonaten in Deutschland natürlich viel geringer ist, die Menschen gezeigt haben, dass sie zusätzlich sparen und zudem die Mengen, mit denen die Gasspeicher in Deutschland in den letzten Wochen gefüllt wurden, so hoch wie nie waren, so wird die konkrete Gasmangellage jetzt greifbarer.“

Das sei aber für den Chempark und die Unternehmen keine Veränderung der Lage. „Denn die Möglichkeit, dass eine Gasmangellage kommen könnte, war auch schon vor der aktuellen Entwicklung bekannt. Darauf bereitet sich die Gemeinschaft der Chempark-Unternehmen intensiv vor“, so Friedrich. „Das Gebot der Stunde ist für uns: Wir beobachten in dem Wissen, dass bei uns bereits Vorbereitungen getroffen wurden, weiter konzentriert und intensiv die Entwicklung. Nord Stream 1 ist zwar eine wichtige Versorgungsleitung für Deutschland, aber bei weitem nicht die einzige. Gaslieferungen aus Skandinavien und den Niederlanden zum Beispiel sind erwartungsgemäß stabil.“

Zusammen mit einem großen Team bereitet sich die Gemeinschaft der Chempark-Unternehmen auf eine mögliche Gasmangellage vor. Verbundstruktur, Lastverteilung, Drosselungsmöglichkeiten, alternative Energieproduktion – die Handlungsfelder sind vielfältig und werden intensiv bearbeitet. „Klar ist, dass eine Gasmangellage uns und die gesamte Gesellschaft treffen würde. Wir versuchen aber, bestmöglich darauf vorbereitet zu sein. Klar ist auch, dass in der aktuellen Phase jetzt in den Sommermonaten, eine reduzierte Liefermenge wesentlich besser aufgefangen werden kann“, so der Chempark-Leiter. „Unabhängig davon, unterstützen wir den Aufruf der Bundesregierung, bereits jetzt Energie zu sparen.“

Das Thema Energieeffizienz spiele im Chempark ohnehin eine gewichtige Rolle, und hier werde man die Anstrengungen weiter intensivieren. „Die chemische Industrie ist für sehr viele Branchen und Produktionsketten in Deutschland der Startpunkt. In zahlreichen Anwendungen des täglichen Lebens stecken Produkte aus unserem Chempark“, erklärte Friedrich. „Viele davon sorgen für Sicherheit, medizinische Versorgung, helfen beim Energiesparen oder beim Umweltschutz. Bricht die chemische Industrie weg, würde das massive Auswirkungen auf uns alle haben. Das weiß auch die Bundesnetzagentur, die im Zweifel die Gasflüsse regulieren wird.“

Die Energieversorgungssicherheit muss auch in Zukunft gewährleistet sein. Dazu können auch Maßnahmen zum Brennstoffwechsel beitragen. So kann auch die Gasnachfrage in Deutschland weiter entlastet werden. Hierfür müssen auch die genehmigungsrechtlichen Rahmenbedingungen so gesetzt werden, dass solche Maßnahmen kurzfristig ermöglicht werden.

Nicht nur beim Gas, auch bei der Kohle hat der Chempark-Manager und -Betreiber Currenta übrigens frühzeitig reagiert. So ist nun davon auszugehen, dass Currenta bereits in den nächsten Sommermonaten, vor dem Inkrafttreten des von der EU beschlossenen Embargos, ohne russische Kohle auskommen wird.

Friedrich warf beim Jahresmediengespräch aber auch einen Blick in die weitere Zukunft: „Mittelfristig wird die begonnene Transformation zu einer treibhausgasneutralen Industrie die Abhängigkeit von fossilen Energielieferungen insbesondere aus Russland reduzieren und somit die Versorgungssicherheit der Chempark-Standorte stärken.“

Mit Blick auf die öffentlichen Transportinfrastrukturen zeigte sich Friedrich besorgt: „Nur ein intaktes und leistungsfähiges Netzwerk von gut aufeinander abgestimmten Verkehrsträgern ist ein Garant für die dauerhafte Wettbewerbsfähigkeit unserer Branche. Das jahrelange „Fahren auf Verschleiß“ innerhalb unserer Verkehrsinfrastruktur muss ein Ende haben. Dies gilt unbedingt für die schnelle Sanierung unserer Straßen und ebenso für Investitionen in Schienennetz und Wasserstraße“, forderte der Chempark-Leiter. Zwar habe es bereits Verbesserungen und erste Erfolge gegeben – so wurden Prioritäten in der Politik zugunsten des Transportnetzes bewegt und bei der A1-Brücke in Leverkusen ein wichtiger Meilenstein im Projekt erreicht. „Allerdings haben wir den Status „Flickenteppich“ noch nicht verlassen“, so Friedrich. „Die Politik muss, wie angekündigt, ermöglichen, die Dauer von Planungs- und Genehmigungsverfahren für die Erneuerung unserer Verkehrsinfrastruktur zu halbieren. Dazu bedarf es der Bündelung von knappen Ingenieurkapazitäten und sicher auch einer deutlich verbesserten Kommunikation und Abstimmung unter den verschiedenen verantwortlichen Bauträgern auf Bundes-, Landes- und Kommunal-Ebene.“

„Bei allen negativen Auswirkungen und besonderen Herausforderungen, bei aller Brisanz, die die Corona-Pandemie für die Menschen mit sich gebracht
hat – im Chempark können wir auch ein positives Fazit ziehen“, sagte Chempark-Leiter Lars Friedrich. Es habe sich gezeigt, dass bestehende Pandemiepläne – an die jeweils akute Lage angepasst – zügiges Handeln und die unmittelbare Umsetzung von Maßnahmen möglich gemacht haben. „Und das ist gemeinsam mit den Unternehmen und vor allem der Chempark-Belegschaft gelungen. Unabhängig von der wirtschaftlichen Situation betrachtet kann man sagen: Wir sind bisher gut durch die Pandemie gekommen.“

Und das gelte, obwohl natürlich auch im Chempark die Menschen teilweise mit großen Einschränkungen und Herausforderungen konfrontiert waren. Friedrich weiter: „Die Umlegung von Schichten, Maskenpflicht, mobiles Arbeiten zu Hause, Fieberscans, zusätzliche Bürokratie, allein schon der Eintritt in den Chempark und vieles mehr. Natürlich ist auch bei uns nicht alles auf Anhieb völlig reibungslos gelaufen. Wir alle mussten viel dazulernen und uns entwickeln. Aber auch das ist am Ende des Tages gut gelungen.“

Nicht nur bestehende Pandemiepläne haben geholfen – sicher habe auch eine Rolle gespielt, dass die Unternehmen im Chempark teilweise bereits sehr gut auf mobiles Arbeiten vorbereitet waren. „An vielen Stellen konnte das viel zitierte Home-Office von heute auf morgen umgesetzt werden. Übrigens auch für die Tausende Azubis an unseren Standorten – der bereits implementierten Bildungscloud und den damit verbundenen Möglichkeiten sei Dank.“ Im Fokus waren aber vor allem auch die Menschen, deren Arbeit keine Heimtätigkeit zuließ. Friedrich weiter: „Hierbei kam es darauf an, die Menschen zu schützen und den Betrieb an unseren Standorten zu sichern. Das ist durch eine Kombination aus angepasstem Verhalten und technischen Lösungen dann auch gelungen.“ Luftreinigungsgeräte, Selbsttests, Fieberscans, Laufwege – vier Beispiele für Maßnahmen der Unternehmen an den Standorten.

Friedrich dankte der Chempark-Belegschaft für die Umsetzung der entschiedenen Maßnahmen und das Einhalten der Einschränkungen. „Dass es bislang gut gelungen ist, durch die Pandemie zu kommen, ist den Menschen hier, der Solidarität untereinander und der offenen Grundhaltung zur stetigen Verbesserung zu verdanken. Wir hatten alle ein gemeinsames Ziel. Das hatte dann positive Auswirkungen auf viele Bereiche. Ein Beispiel: Viele Unternehmen melden eine Impfquote der Belegschaft von über 95 %.“

Übrigens: Auch wenn die Betriebsärzte erst vergleichsweise spät in die Impfkampagne in Deutschland eingebunden waren „und an unseren Standorten bereits viele Menschen geimpft waren“, so Friedrich, konnten insgesamt über 32.000 Impfungen in den Chempark-Impfzentren durchgeführt werden. Allein in Leverkusen, dem größten Standort, waren es fast 20.000. Durch die Kooperation mit Apotheken wurden noch vor Ort digitale Impfnachweise erstellt. „Auch hier ziehen wir als Gemeinschaft der Chempark-Unternehmen ein sehr positives Fazit.“

Dennoch gelte: Die Pandemie ist nicht vorbei. Daher könne die aktuelle Bewertung nur ein weiteres Zwischenfazit sein. Friedrich erläuterte: „Unser Weg war und ist richtig: Wir schauen uns die Situation, die konkrete Lage an, treffen Maßnahmen rechtzeitig sowie konsequent. Vor allem überprüfen wir die Maßnahmen fortlaufend auf ihre Wirksamkeit. Und das müssen und werden wir auch weiter so machen. Nach wie vor liegen wir mit dem Ohr auf der Schiene, um ad hoc auf Lageänderungen reagieren zu können.“

Covestro blickt auf ein sehr erfolgreiches Geschäftsjahr 2021 mit dem höchsten Umsatz (15,9 Mrd. Euro) in der Unternehmensgeschichte zurück. Die abgesetzten Mengen im Kerngeschäft stiegen im Vergleich zum Vorjahreszeitraum weltweit um zehn Prozent. Zu dieser Steigerung trugen die Standorte in Leverkusen, Dormagen und Krefeld-Uerdingen mit teilweise neuen Produktionsrekorden wesentlich bei. Trotz herausfordernder Pandemie-Situation bildete Covestro auch im Jahr 2021 in NRW weiter aus und ermöglichte Absolventinnen und Absolventen einen Einstieg in die chemische Industrie. Im NRW-Verbund arbeiteten 495 Berufseinsteigende und über 6.500 Mitarbeitende insgesamt. Im Jahr 2021 hat Covestro die Transformation hin zu Kreislaufwirtschaft und Nachhaltigkeit an den NRW-Standorten konsequent weiter vorangetrieben. Für den NRW-Verbund gilt, wie für alle Covestro-Standorte, das ambitionierte Ziel, sich vollständig auf die Kreislaufwirtschaft auszurichten und bis zum Jahr 2035 Netto-Null-Emissionen* zu erreichen. Ein wichtiger Baustein dafür ist die Versorgung mit grünem Strom und grünem Dampf. Dazu wurde unter anderem im Dezember ein langfristiger Liefervertrag über 63 Megawatt Leistung mit der EnBW für Solarstrom geschlossen. Zugleich setzt das Unternehmen auf den Einsatz alternativer Rohstoffe sowie innovative Recyclingverfahren. Alle drei NRW-Standorte haben im Zuge dieser Transformation im vergangenen Jahr wichtige Fortschritte erzielt. Zudem engagierte sich Covestro auch weiterhin gesellschaftlich. Standortübergreifend unterstützte Covestro etwa die Flutopfer in NRW und Rheinland-Pfalz durch Spenden sowie durch die Freistellung freiwilliger Helferinnen und Helfer aus den eigenen Reihen. Ein weiterer Baustein waren Partnerschaften in den Bereichen Bildung, Digitalisierung und nachhaltige Mobilität.

In Krefeld-Uerdingen investierte Covestro im Jahr 2021 einen zweistelligen Millionenbetrag, um die Chloranlage zu erweitern. Durch die innovative, ressourcenschonende Sauerstoffverzehrkathode-Technologie (SVK) wurde die Kapazität der Chlorfabrik um ca. 20 % erhöht. Eine weitere Investition floss in eine Hightech-Anlage für die Compoundierung von Polycarbonat, die Anfang dieses Jahres in Betrieb ging. Ein wichtiger Meilenstein in Richtung Kreislaufwirtschaft war 2021 die weltweit erste Auslieferung von klimaneutralem Makrolon®**. Nachhaltigkeit und Kreislaufwirtschaft sind für den neuen Produktionsleiter Rob Eek auch in den nächsten Jahren von übergeordneter Bedeutung. In der Uerdinger Nachbarschaft setzte Covestro sein gesellschaftliches Engagement im Jahr 2021 weiter fort. Mit dem Berufskolleg Uerdingen initiierte das Unternehmen zum Beispiel eine digitale Lernfabrik, um Schülerinnen und Schülern die Themen „vernetzte Produktion“ sowie „3D-Druck“ näher zu bringen. Im Gymnasium Fabritianum ermöglichte Covestro die Einrichtung eines offenen, multifunktionalen Schülerlabors, das auch der Stadtgesellschaft zur Verfügung steht.

* Die Erreichung von Netto-Nulltreibhausgasemissionen ist definiert als ein Gleichgewicht zwischen anthropogenen Emissionen [durch eigenen Betrieb und Energiebeschaffung] und dem anthropogenen Abbau von Treibhausgasen.

** Die Bewertung „klimaneutral“ ist das Ergebnis einer Bewertung eines Teilabschnittes aus dem gesamten Produktlebenszyklus. Betrachtet wurde der Abschnitt von der Ressourcengewinnung (Cradle) bis zum Werkstor. Die Bewertung basiert auf der ISO-Norm 14040 und wurde vom TÜV Rheinland auf Plausibilität kritisch geprüft. Die Bewertung berücksichtigt die biogene Kohlenstoffbindung auf der Grundlage vorläufiger Daten aus der Lieferkette und dem Einsatz erneuerbarer Elektrizität im Rahmen des Produktionsprozesses. Die Zuordnung der Elektrizität erfolgte aufgrund sogenannter „Guarantee of Origin“ Zertifikate. Nicht angewendet wurden sogenannte Ausgleichszertifikate.

 

In den vergangenen vier Jahren hat LANXESS seinen Standort Krefeld-Uerdingen mit einem Investitionspaket von über 130 Millionen Euro gestärkt: Die Summe floss in den Neu- und Ausbau mehrerer Betriebe und Betriebsbereiche. Eines der größten Einzelprojekte des Pakets ist eine neue Produktionsanlage für nachhaltige Hochleistungs-Kunststoffe. Für die Anlage hat LANXESS rund 50 Millionen Euro investiert und damit 25 neue Arbeitsplätze geschaffen. Außerdem hat der Konzern Betriebe für chemische Zwischenprodukte und Desinfektionsmittel ausgebaut.

LANXESS stellt auf der neuen Compoundier-Anlage in Krefeld-Uerdingen technische Kunststoffe der Marken Durethan und Pocan her, die insbesondere in der Automobilbranche sowie der Elektro- und Elektronikindustrie zum Einsatz kommen.

Auch ein neuer Hochleistungs-Kunststoff von LANXESS, der zu 92 Prozent aus nachhaltigen Rohstoffen besteht, wird hier produziert. Entwickelt wurde das Produkt der neuen „Scopeblue“-Reihe in Dormagen. Bei der Produktion des Kunststoffs nutzt LANXESS „grünes“ Cyclohexan aus nachhaltigen Quellen wie Rapsöl oder anderer Biomasse als Rohstoff.

Bereits 2008 startete LANXESS eine internationale Bildungsinitiative. Seitdem hat der Konzern allein in Deutschland mehr als 5 Millionen Euro in vielfältige Aktionen und Projekte investiert. Mit dem Geld wurden zum Beispiel neue Laboreinrichtungen angeschafft oder technische Geräte und Unterrichtsmaterialien für die Fächer Chemie, Biologie, Physik und Informatik gekauft. Als Teil der Initiative bietet der Spezialchemie-Konzern in Leverkusen regelmäßig Labortage für Schulen aus dem Standortumfeld an.
Grundschulen unterstützt LANXESS zudem mit einem eigens für den Primarstufenunterricht konzipierten Chemie-Experimentierkoffer sowie mit Unterrichtsmaterialien, die gezielt für den Sachunterricht entwickelt wurden.

In den vergangenen zwölf Monaten unterstütze LANXESS beispielsweise das Marianum Kinderheim in Krefeld mit 10.000 Euro für eine bessere IT-Ausstattung. In Dormagen gingen 10.000 Euro an das Norbert Gymnasium in Knechtsteden, das mit dem Geld seinen MINT-Raum modernisierte. Auch das Landrat-Lucas-Gymnasium in Leverkusen erhielt eine Spende. Rund 3.000 Euro wurden hier für ein 3D-Druck-Projekt im Chemieunterricht verwendet.

LANXESS beteiligt sich erneut an der ChemCologne-Schüleraktion „Meine Position ist spitze“. Im achten Jahr der Aktion bietet das Unternehmen an seinen Standorten in Köln, Leverkusen, Dormagen und Krefeld-Uerdingen insgesamt vier Stellen an. Der Vorteil der Aktion: Schülerinnen und Schüler können herausfinden, ob ihnen die Arbeit einer Führungskraft gefällt. Und die beteiligten Unternehmen haben die Möglichkeit, die Vielfalt in der chemischen Industrie aufzuzeigen.

Neben der Stelle von Claus Zemke (Köln), Leiter der Unternehmenskommunikation, und Esther Breuch (Leverkusen), Leiterin der deutschen HR-Abteilung, stellen auch Jan Bender (Dormagen), Marketingleiter für technische Kunststoffe, und Stefanie Nickel (Krefeld-Uerdingen), Betriebsleiterin der Compoundierung, ihre Stellen zur Verfügung.

Quelle und Foto: Currenta




Die System Alliance zeichnet Betriebe aus

Die Ergebnisse des Qualitätsrankings 2021 der 47 System Alliance-Regionalbetriebe liegen vor. Die jährliche Leistungsbeurteilung fasst aussagekräftige Kennzahlen zusammen und erlaubt so einen Rundumblick auf die erbrachte Leistungsqualität. Im freundlichen Wettstreit messen sich die Regionalbetriebe unter anderem hinsichtlich der Abwicklung von Versand- und Abholaufträgen sowie der zeitgerechten Zustellung.

Einen besonderen Vorsprung verschaffte sich dabei im vergangenen Jahr Hellmann Nortmoor: Der Betrieb erreichte in zehn der zwölf Monate die beste Punktzahl und damit die geringste Fehlerquote im Netzwerk. Zu der errungenen Spitzenposition berichtet Christian Reiners, Teamleiter der Niederlassung: „Wir freuen uns sehr über den ersten Platz und darüber, dass unsere kontinuierliche Verbesserung besonders im digitalen Bereich über die letzten Jahre Wirkung zeigt. Ohne den engen Zusammenhalt in unserem Team und die Bereitschaft aller, innovative Lösungen umzusetzen, hätten wir es aber nie an die Spitze des System Alliance-Qualitätsrankings geschafft. Deshalb an dieser Stelle nochmal ein besonderes Dankeschön an alle Kolleginnen und Kollegen. Zusammen setzen wir alles dran, auch dieses Jahr wieder vorne mit dabei zu sein.“ Sein Kollege, Leiter des regionalen Produktmanagements Norman Meiners, ergänzt: „Bereits im letzten Ranking hat sich gezeigt, dass unser zügig umgesetztes Pandemie-Konzept sehr gut funktioniert. Jetzt ist klar: Durch die schnelle Reaktion und unsere enge Zusammenarbeit nicht nur im Team, sondern auch mit unseren Kunden haben wir die zwei Jahre Corona-Pandemie erfolgreich gemeistert und unsere Prozesse in dieser Zeit sogar optimieren können.“

Till Beier, Niederlassungsleiter von Hellmann in Osterweddingen, erklärt: „Auch im zweiten Jahr der Corona-Pandemie haben wir viele unvorhersehbare Herausforderungen meistern müssen. Die finale Platzierung an zweiter Stelle und die aufs Jahr gesehen konstant niedrige Fehlerquote zeigen aber, dass unsere Strategie funktioniert und wir trotz Zusatzbelastung als eingeschworenes Team weiterhin Logistikdienstleistungen mit sehr hoher Qualität erbringen konnten. Das fünfte Mal in Folge auf dem Siegertreppchen im Qualitätsranking zu landen, ist für uns ein großer Erfolg.“

Nur wenige Punkte hinter Hellmann Osterweddingen landet Rhenus Duisburg auf dem dritten Platz. „Eine tolle Platzierung“, kommentiert Niederlassungsleiter Thomas Ippen, „Rhenus an der Spitze des Quali-Rankings vertreten zu dürfen, ehrt uns nicht nur, sondern spornt uns auch an, weiterhin Bestleistungen zu erbringen. Es macht einfach Spaß und der Erfolg treibt das Team dabei immer weiter an. Das nachhaltig motivierte und akribische Arbeiten der Mannschaft in Duisburg in Verbindung mit großer Personalkontinuität macht uns stetig besser.“

Seitens der System Alliance beglückwünscht Stephan Opel, Geschäftsführer der System Alliance Netzwerk GmbH, die Betriebe. „Auch 2021 hielten die pandemiebedingten Störungen der Prozessabläufe an. So stellten vor allem Ausfälle durch Krankheit oder Quarantänebestimmungen eine außerordentliche und netzwerkweite Herausforderung dar. Hinzu kamen starke Mengenzuwächse im Frühjahrsgeschäft durch den enorm wachsenden Onlinehandel. Regionalbetrieben, die trotz Personalmangel auf kontinuierlich hohem Niveau Leistungen erbracht haben oder sich in diesen schweren Zeiten sogar verbessern konnten, möchte ich deshalb ausdrücklich gratulieren“, resümiert er. „Das Jahresranking ist eine gute Möglichkeit, danke zu sagen. Denn wir können unseren Kunden nur dann hervorragende Leistungen bieten, wenn alle im Netzwerk Hand in Hand zusammenarbeiten.“

Die Platzierungen des Qualitätsrankings 2021

  1. Hellmann Worldwide Logistics Germany, Nortmoor
  2. Hellmann Worldwide Logistics Germany, Osterweddingen
  3. Rhenus Freight Logistics, Duisburg
  4. Emons Spedition, Neubrandenburg
  5. Hellmann Worldwide Logistics Dresden, Ottendorf-Okrilla
  6. ZUFALL logistics group, Fulda
  7. Hellmann Worldwide Logistics Germany, Bielefeld

Das mittelständisch geprägte Speditions-Netzwerk bietet deutschlandweit Transportlösungen für unterschiedliche Branchen an. Die System Alliance unterhält einen eigenen Umschlagbetrieb in Niederaula, den Dritte über die System Alliance Hub Betriebsgesellschaft mbH ebenfalls nutzen können. Mit der System Alliance Netzwerk GmbH gelangt Stückgut mit definierten Regellaufzeiten flächendeckend schnell und sicher ans Ziel.

International ist System Alliance an das paneuropäische Netzwerk von SystemPlus angebunden. 22 Länder Europas werden von dem Spezialisten für Road-Express-Fracht täglich angefahren.

Quelle und Grafik: System Alliance, das deutschlandweite Stückgutnetzwerk der System Alliance.




Der neue Liebherr-Hafenmobilkran

Die Liebherr-Hafenmobilkran Serie macht sich bereit für die Zukunft. Der neue LHM ist digitaler, effizienter und beeindruck mit einem modernen äußeren Design. Eine neue Kransteuerung, erweiterte Sensorik Integration und digitale Informationsübertragung ermöglichen zukünftige Assistenz- und Teilautomatisierungssysteme. Zudem wurde das Liebherr-Hybridsystem Pactronic und die Kabine entsprechend nach Kundenbedürfnissen verbessert.

Liebherr präsentiert mit seinem neuen Hafenmobilkran wegweisende technische Entwicklungen und Updates, die die LHM Produkt-Serie fit für die Zukunft machen. Die entscheidende Neuerung ist die Implementierung der Kransteuerung „Master V“. Diese bildet im Zusammenspiel mit einer noch effizienteren Software-Architektur die Basis, um zukünftige Assistenz- und Teilautomatisierungssysteme langfristig in den Kran zu integrieren. Insgesamt wird der Kran wesentlich digitaler, vernetzter und deutlich smarter. Die Position des Abstützsystems wird nun per Sensor überwacht und damit Teil der internen Datenverarbeitung. Der Einsatz einer neuen Abstützbasis im Feld erfordert lediglich ein Software-Update durch Liebherr und bietet somit mehr Flexibilität. Ein weiterer praktischer Vorteil ist der variable Einsatz von digitalen IP-Kameras zur besseren Überwachung des Kraninnenraums sowie der äußeren Kranumgebung. Die neue Kransteuerung wird von einem unabhängigen Stromkreislauf versorgt. Dadurch kann der Kran ohne aktivierte Kranzündung, ununterbrochen von Kameras überwacht und effizient geschützt werden.

Das Liebherr-Hybridsystem Pactronic 2.0 steht für die zweite Generation eines hydraulischen Antriebssystems mittels Hybridtechnologie. Ein Akkumulator dient als Energiespeicher und unterstützt bei Bedarf durch Lieferung zusätzlicher, zwischengespeicherter Kraft. Die zweite Generation der Pactronic bietet dem Betreiber, je nach Arbeitssituation, die Wahl zwischen zwei Betriebsmodi:

Boost-Modus
In diesem Modus wirkt die Pactronic als signifikanter Leistungsverstärker. Die Hubgeschwindigkeiten werden deutlich gesteigert – ohne Zuhilfenahme eines größeren oder gar zusätzlichen Hauptaggregats für mehr Leistung. Dadurch wird die Effizienz des Kranes massiv gesteigert. Der LHM mit einer Pactronic 2.0 hat eine verringerte Umschlagszeit und erreicht die gleichen Leistungsparameter wie ein vergleichbares Gerät mit zwei Hauptaggregaten.

Green-Modus
Dieser Modus dient dazu, Kraftstoff oder Strom zu sparen und die CO2-Emissionen zu reduzieren. Im Hubbetrieb unterstützt die Pactronic 2.0 das Hauptaggregat so weit, dass weniger Leistung durch den Hauptantrieb benötigt wird, trotz gleichbleibender Hubgeschwindigkeiten. Im Resultat sinken der absolute Treibstoff- oder Stromverbrauch und die Emissionen.

Die Pactronic der zweiten Generation ist somit noch stärker an die tatsächlichen Bedürfnisse der Anwender ausgerichtet. Durch die Einstellung der individuellen Hubhöhe wird die Leistungsabgabe der Pactronic entsprechend angepasst. Die zusätzliche Energie der Pactronic wird über den gesamten Hubprozess verteilt. Wichtig ist auch, dass die neue Pactronic auf die Änderungen der Außentemperatur und der damit einhergehenden Druckänderung im Speicher reagiert und somit die Effizienz des Systems weiter steigert.

Bei der Neugestaltung der LHM-Kabine stand der Kranfahrer im Mittelpunkt. Dank der neuen Kopplung von Bedienhebel und Armlehne steigt nicht nur der Fahrerkomfort, die Steuerung des Krans wird zudem noch präziser und sicherer. Mit dem neuen integrierten Touch-Panel sind alle Kranfunktionen übersichtlich und intuitiv anwählbar, was die Bedienung des Kranes stark vereinfacht. Ein integrierter Flaschenkühler bietet kühle Getränke – auch an warmen Tagen. Ein überarbeitetes Klimakonzept erhöht das Wohlbefinden des Maschinenbedieners deutlich, egal ob Klimaanlage oder Heizung. Es sorgt zudem für das schnelle Entfeuchten beschlagener Scheiben und somit für eine klare Sicht und mehr Sicherheit.

Die Farbkompositionen der neuesten LHM Generation kombinieren das klassische Liebherr-Gelb mit neuen Akzenten in Schwarz, Grau und Weiß. Das agil anmutende Design spiegelt wider, wie sich langjährige Tradition und Unternehmenswerte mit fortschrittlichen Technologien vereinen. Die moderne Farbgebung verleiht den Maschinen ein unverwechselbares Aussehen und eine sofortige Wiedererkennung. Der blaue Akzent in der Farbkomposition und auch das blaue E-Symbol neben der Bezeichnung des Kran Typs, verleihen allen alternativ angetriebenen Geräten ein unverwechselbares Aussehen. Damit können alle zukünftigen LHM Kunden ihren Stakeholdern fortschrittliche und umweltfreundliche Krantechnologie direkt vermitteln.

Die Liebherr-MCCtec Rostock GmbH ist einer der führenden europäischen Hersteller von maritimen Umschlaglösungen. Die Produktpalette umfasst Schiffs-, Hafenmobil- und Offshore-Krane. Auch Reachstacker und Komponenten für Containerkrane sind im Produktportfolio enthalten.

Die Firmengruppe Liebherr ist ein familiengeführtes Technologieunternehmen mit breit diversifiziertem Produktprogramm. Das Unternehmen zählt zu den größten Baumaschinenherstellern der Welt, bietet aber auch auf vielen anderen Gebieten hochwertige, nutzenorientierte Produkte und Dienstleistungen an. Die Firmengruppe umfasst heute über 140 Gesellschaften auf allen Kontinenten, beschäftigt rund 48.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und erwirtschaftete in 2020 einen konsolidierten Gesamtumsatz von über 10,3 Milliarden Euro. Seit seiner Gründung im Jahr 1949 im süddeutschen Kirchdorf an der Iller verfolgt Liebherr das Ziel, seine Kunden mit anspruchsvollen Lösungen zu überzeugen und zum technologischen Fortschritt beizutragen.

Quelle und Foto: Liebherr, die neue LHM-Kranreihe zeichnet sich durch eine neue Steuerungs- und Sensortechnik, ein neues Design, ein fortschrittliches Pactronic-Hybridsystem und eine ergonomisch verbesserte Fahrerkabine aus 




Horber Kombi-Terminal nimmt Fahrt auf

Das Kombi-Terminal im Horber Industriegebiet nimmt Fahrt auf. Baden-Württembergs Verkehrsminister Winfried Hermann hat gemeinsam mit den Investoren sowie Vertretern aus Wirtschaft und Politik am Mittwoch den ersten Spatenstich für das Infrastrukturprojekt, das der Verlagerung des Gütertransports von der Straße auf die Schiene dient, vorgenommen.

Mit dem neuen Logistikweg, den es in dieser Form im südlichen Baden-Württemberg bisher noch nicht gibt, kann eine seeseitige Umfahrung von halb Europa und damit Tonnen von CO2 eingespart werden. Pro Containerschiff werden rund 4000 Kilometer Wegstrecke vermieden, was eine Lieferzeitverkürzung von bis zu acht Tagen bedeutet. Rechnerisch werden dadurch pro Schiffstransport auf dem Weg von Port Said am Suez-Kanal bis nach Hamburg knapp 8000 Tonnen CO2 eingespart. Die Horber Verladestation liegt in der Mitte der Schienenverbindung zwischen den deutschen Nordhäfen und dem Seehafen an der italienischen Adriaküste.

Der Bau des Terminals soll zum Ende dieses Jahres abgeschlossen sein. Dazu wird die Gleisanlage zu großen Teilen erneuert und reaktiviert. Die moderne Infrastrukturanlage für das Einzugsgebiet zwischen Stuttgart und Bodensee wird bisher unerschlossene Logistikströme über die Schiene ermöglichen. Logistikketten sollen dadurch nachhaltiger und effizienter gestaltet werden können.

Später wird das KTH durch das Intermodale Servicezentrum Horb ergänzt. Auf dieser Depotfläche, auf der es auch Reparatur- und Serviceeinrichtungen geben wird, können dann Container zwischengelagert werden.

Die Baugenehmigung in Form des Planfeststellungsbeschlusses für das Kombi-Terminal Horb wurde seitens des Regierungspräsidiums Karlsruhe in der „Rekordzeit“ von gerade einmal neun Monaten erteilt, wie Investor Kurt Plathe, Eigentümer der Plathe Grundbesitz mit Sitz in Neubulach, lobend erwähnte, als er Regierungspräsidentin Sylvia Felder auf der Baustelle begrüßte. Auch der Kreis Freudenstadt und die Stadt hätten die Idee von Anfang an unterstützt. Der Horber Oberbürgermeister Peter Rosenberger betonte, dass das Kombi-Terminal „auf dem Weg zur Klimaneutralen Kommune“ als Katalysator in manchen Debatten herhalten könne.

Thorsten Krenz, Konzernbevollmächtigter der Deutschen Bahn für Baden–Württemberg, bescheinigte Kurt Plathe „Hartnäckigkeit, mit der er manches Hindernis aus dem Weg räumte“. Die Verantwortlichen auf kommunaler Seite hätten verinnerlicht, dass man nur gemeinsam in die „Zugkunft“ starten könne. „Heute ist ein richtig guter Tag für Horb, die Menschen und das Klima“, brachte Krenz seine Eindrücke auf den Punkt.

Die entscheidenden Schritte zur Finanzierung der digitalen Zufahrtsweiche als Grundvoraussetzung für die Einschleusung der bis zu 500 Meter langen Containerzüge in den Bahnverkehr zu allen Tageszeiten habe zweifellos der frühere Bundestagsabgeordnete Hans-Joachim Fuchtel unternommen, so Plathe. Fuchtel habe dafür gesorgt, dass der Bund über die DB Netze AG die Kosten übernimmt.

Der Impuls für das KTH sei von den Industrie- und Handelskammern gekommen, die vor über zehn Jahren nach einem Standort suchten, sagte Plathe. Auf die Fläche im Industriegebiet Heiligenfeld habe ihn dann der Haiterbacher Logistik-Unternehmer Horst Schuon aufmerksam gemacht, nachdem zuvor ähnliche Pläne in der Nachbargemeinde Eutingen gescheitert seien.

„Wenn wir unsere Betriebe in eine nachhaltige Zukunft führen wollen, müssen wir uns der gesamten Wertschöpfung widmen“, machte Claudia Gläser, Präsidentin der Industrie- und Handelskammer Nordschwarzwald, deutlich. Mit der Reaktivierung bestehender Gleisanlagen in Horb sei den Investoren und der Stadt ein „cleverer Schachzug“ in ihrem Streben nach mehr Nachhaltigkeit gelungen. Das Kombi-Terminal verbessere die Wettbewerbsfähigkeit der Betriebe, die dadurch ihre wertschöpfungsintensiven Arbeitsplätze erhalten könnten.

Das Terminal Horb komme genau zur richtigen Zeit, stellte Sebastian Doderer aus Bremen fest. Der Geschäftsführer von Necoss, Pionier unter den privaten Anbietern von Schienengüter-Verkehrsleistungen, betonte, der Anteil der Schiene an den landseitigen Verkehren sei in den letzten Jahren auf über 50 Prozent gewachsen. „Diese Entwicklung ist bei weitem noch nicht abgeschlossen“, so Doderer, zumal der Welthandel massiv unter Störungen der globalen Lieferketten und dem Fehlen wichtiger Rohstoffe durch Konflikte leide. Angesichts geschlossener Häfen sowie übervoller Terminals in Stuttgart und Kornwestheim werde dringend weitere Kapazität gebraucht. Necoss plane zum Start des Terminal-Betriebs zwei feste Zugumläufe pro Woche in die deutschen Nordseehäfen, und zwei weitere wöchentliche Zugumläufe in den Hafen von Triest seien geplant. Je nach Bedarf seien weitere Abfahrten und die Einbindung zusätzlicher Hafenstandorte möglich.

Quelle: KTH, Grafik: Gfrörer Ingenieure, die Umschlagsfläche in der ersten Baustufe linkerhand direkt an der Gleisanlage (Kombi-Terminal Horb) und anschließend daneben die Depotfläche zur Zwischenlagerung der Container (Intermodales Servicezentrum Horb) sowie Reparatur- und Serviceeinrichtungen. Die erste Baustufe, also das Kombi-Terminal Horb, soll bis Ende 2022 abgeschlossen sein, damit das KTH noch in diesem Jahr seinen Betrieb aufnehmen kann. 




Bündnis fordert aktive Industriepolitik

Der größte Industriestandort in Schleswig-Holstein, der ChemCoast Park Brunsbüttel, ist in den vergangenen Monaten aufgrund des völkerrechtswidrigen russischen Angriffskriegs – den alle Partner des Industriepolitischen Bündnisses in jeder Hinsicht verurteilen – in den öffentlichen Fokus der bundesweiten Energieversorgung gerückt. Mit der energiepolitischen Entscheidung der Bundesregierung, ein landseitiges LNG Import- und Distributionsterminal in Brunsbüttel zu errichten und vor Ort als Zwischenlösung ein schwimmendes LNG-Terminal (FSRU) zu nutzen, sowie den Planungen von RWE zur Errichtung eines Ammoniak-Importterminals, positioniert sich der ChemCoast Park Brunsbüttel derzeit als führender Importstandort bzw. -hafen für LNG und Wasserstoff(-derivate) in Deutschland.

Aus Sicht des Industriepolitischen Bündnisses, das seit 2015 aus dem DGB Bezirk Nord, der Industriegewerkschaft Bergbau, Chemie und Energie (IGBCE) sowie der Werkleiterrunde des ChemCoast Park Brunsbüttel besteht, sind die aktuellen energiepolitischen Entwicklungen nicht nur für die Versorgungssicherheit privater Haushalte und Unternehmen in Deutschland von großer Bedeutung, sondern vor allem auch für die Dekarbonisierung der Industrie im ChemCoast Park Brunsbüttel und stellen somit eine wichtige Weichenstellung für den gesamten Standort dar. Frank Schnabel, Sprecher der Werkeiterrunde des ChemCoast Park Brunsbüttel, hebt hervor: „Der ChemCoast Park Brunsbüttel hat jetzt die einmalige Chance, sich als wettbewerbsfähiger Energiestandort der Zukunft zu positionieren. Unser Industrie-, Hafen- und Logistikstandort bietet unmittelbaren Zugang zu zukunftsorientierten Energiequellen wie LNG als Brückentechnologie sowie grünen Energieträgern wie Wasserstoff, Ammoniak sowie regionalem On- und Offshore Windstrom. Dies ermöglicht zukünftig die Produktion von synthetischen Kraftstoffen und e-chemicals in dekarbonisierten Prozessen. Diesen klaren Standortvorteil haben auch die Investoren erkannt, sodass wir aktuell so viele Flächenanfragen für Unternehmensansiedlungen verzeichnen wie nie zuvor. Die Verfügbarkeit unterschiedlicher Energieträger ist somit eine echte Chance für die langfristige Wettbewerbsfähigkeit des Standortes und der zukunftsorientierten Unternehmen vor Ort. Die bereits getätigten Investitionen in hohen dreistelligen Millionenbeträgen untermauern dabei die Attraktivität des ChemCoast Park Brunsbüttels.“

Laura Pooth, Vorsitzende des DGB Bezirks Nord, unterstreicht: „Verlässliches und zukunftsgerichtetes staatliches Handeln von Land und Bund ist die Voraussetzung für die erfolgreiche Gestaltung des Wandels in eine klimagerechte industrielle Wertschöpfung. Wir müssen jetzt die Chance nutzen, die bestehenden guten und tariflich abgesicherten Arbeitsplätze und damit Kaufkraft und Steuereinnahmen langfristig zu sichern und weiter auszubauen. Die Neuansiedlungen von Unternehmen entlang der gesamten Westküste zeigen deutlich, wie groß die Strahlkraft der Energieregion Westküste aktuell ist.“

Andreas Suß, Bezirksleiter und Vorsitzender der IGBCE, ergänzt: „Die Umstellung der Prozesse in den Unternehmen bedarf erheblicher Investitionen sowie langer Vorläufe und setzt Planungs- und Investitionssicherheit voraus. Die bisherige Energieversorgung ist so lange zu weltmarktfähigen Preisen zu erhalten bis die neuen Anlagen geplant, finanziert, genehmigt und in Betrieb genommen sind. Bereits jetzt ist der Zeitdruck hoch.“

Bereits heute werden von den im ChemCoast Park Brunsbüttel ansässigen Unternehmen aus der Chemie-, Mineralöl- und Energiewirtschaft sowie aus der Logistik und Hafenwirtschaft über 12.500 Arbeitsplätze in der Region beeinflusst, mehr als 4.000 davon befinden sich direkt in Brunsbüttel. Der Standort ist somit der wichtigste industrielle Kern Schleswig-Holsteins, den es auch gemäß der Empfehlung des Kieler Instituts für Weltwirtschaft politisch zu fokussieren und weiterzuentwickeln gilt. Denn Schleswig-Holstein weist aktuell einen vergleichsweise geringen Anteil am deutschen Bruttoinlandsprodukt auf, obgleich die deutsche Energiewende im nördlichsten Bundesland seit vielen Jahren aktiv gestaltet und umgesetzt wird.

Um den ChemCoast Park Brunsbüttel weiter zu stärken und die aus der Energiewende entstehenden Chancen für einen weiteren Beschäftigungsaufbau in Verbindung mit guter Arbeit zu nutzen, festigen die drei Partner im Industriepolitischen Bündnis nun ihren Schulterschluss und fordern von der neuen Landesregierung in Schleswig-Holstein eine proaktive Unterstützung mit einer aktiven Industriepolitik mit folgenden Schwerpunkten, wobei es die fettmarkierten Forderungen mit besonderer Dringlichkeit umzusetzen gilt:

1. Energieversorgung sichern und Erneuerbare Energien konsequent ausbauen

Die energieintensiven Unternehmen wollen zukünftig fossile durch erneuerbare Energieträger ersetzen und damit nicht nur einen wesentlichen Beitrag zum Klimaschutz leisten, sondern auch in zukunftsträchtige grüne Märkte vorstoßen. Hierfür bietet die gesamte Region Westküste enorme Standortvorteile, für die folgende Voraussetzungen erforderlich sind:

  • Schaffung politischer und gesetzlicher Rahmenbedingungen für die Produktion und Nutzung neuer Technologien wie grünem Wasserstoff
  • Umsetzung der Beschleunigung von Planungs- und Genehmigungsverfahren in den zuständigen, technisch und personell gut aufzustellenden Ministerien und den untergeordneten Behörden, insbesondere auch für die schnelle Realisierung der LNG-Terminals
  • Zügiger Ausbau der Off- und Onshore-Wind- und PV-Erzeugungsleistung
  • Zügiger und den zukünftigen Bedarfen angepasster Ausbau der Verteilnetze in der Region

Bis zur kompletten Umstellung auf erneuerbare Energien ist die Energieversorgung auf konventionellem Wege zu weltmarktfähigen Preisen zu sichern.

2. Ausbau der Verkehrsinfrastruktur – Zügig schnelle Verbindungen schaffen

Zur Erreichung unterschiedlicher Märkte und aufgrund des wachsenden globalen Wettbewerbs sind leistungsstarke Verkehrsverbindungen für dem ChemCoast Park erforderlicher denn je. Ebenso sind pendelnde Beschäftigte auf eine zügige und zuverlässige Verkehrsanbindung angewiesen. Aus diesem Grund fordern wir:

  • Den zweigleisigen Ausbau der Bahntrasse Itzehoe/Wilster – Brunsbüttel mit durchgängiger Elektrifizierung, Verlegung der Bahntrasse um das Werk der TotalEnergies Bitumen Deutschland GmbH herum, die Sanierung des Güterbahnhofes und die Ertüchtigung der Eisenbahnhochbrücke Hochdonn zur Verlagerung der weiter steigenden Gütermengen auf die umweltfreundliche Bahn
  • Den dreispurigen Ausbau der B5 zwischen Itzehoe und Brunsbüttel über Wilster hinaus
  • Die schnellstmögliche Fortführung der A20 inklusive westlicher Elbquerung bei Glückstadt
  • Die schnellstmögliche Fertigstellung der 5. Schleusenkammer, die Sanierung der bestehenden Schleusenkammern, die zügige Begradigung der Oststrecke sowie die Vertiefung des NOK auf gesamter Länge

3. Fachkräfte sichern – attraktive Arbeits- und Lebensbedingungen gestalten

Attraktive Arbeitsbedingungen werden über gute Tarifverträge und eine hohe Tarifbindung gesichert. Neben dieser Grundvoraussetzung müssen aber auch die Lebensbedingungen für Fachkräfte in strukturschwächeren Regionen attraktiv gestaltet werden. Hierzu zählen:

  • bezahlbare Wohnraumangebote
  • wohnortnahe und qualitativ hochwertige Kitas und allgemeinbildende Schulen
  • technisch und personell gut ausgestattete berufsbildende Schulen
  • gute Einrichtungen der Gesundheitsversorgung
  • ein breites Kultur-, Sport- und Freizeitangebot

Ein gutes und breites Angebot an betrieblichen Ausbildungsmöglichkeiten mit Perspektive setzt außerdem personell und technisch gut ausgestattete Berufsschulen in der Region voraus.

4. Die Westküste politisch noch stärker forcieren – industriellen Wandel gemeinsam erfolgreich gestalten

Die gute Beschäftigung und den Wohlstand an der Westküste zu sichern, ist elementar und muss durch die neue Landesregierung in Schleswig-Holstein noch stärker fokussiert werden. An der Westküste können die zukunftsorientierten Unternehmen der Welt zeigen, wie klimagerechte industrielle Produktion an Chemieverbundstandorten funktioniert und Wertschöpfung sowie gute Arbeit nicht nur gesichert, sondern auch neu entstehen kann. Hierfür bedarf es nicht nur der Bündelung einzelbetrieblicher Interessen und Bedarfe, z.B. bezogen auf die Bereitstellung von ausreichend Grünstrom, Speichermöglichkeiten und regionalen Strom-, Wasserstoff- und Wärmenetzen. Auch Aus- und Weiterbildungsbedarfe und neue Sicherheitsanforderungen sind aus der Umstellung der Produktion abzuleiten. Nicht zuletzt muss in diesem Transformationsprozess der Dialog mit den Menschen vor Ort gesucht und für weitere Akzeptanz geworben werden. Aus diesem Grund muss die Position des Brunsbüttel-Koordinators weiter gestärkt, erforderliche Maßnahmen ministerienübergreifend koordiniert sowie zügig umgesetzt werden und auch eine noch enge Zusammenarbeit mit dem Bund etabliert werden.

Quelle und Foto: Brunsbüttel Ports GmbH , v.l.n.r.: Laura Pooth (Vorsitzende DGB Bezirk Nord), Frank Schnabel (Sprecher der Werkleiterrunde im ChemCoast Park Brunsbüttel) und Andreas Suß (Bezirksleiter und Vorsitzender der IGBCE) 




Bilanz der Nationalen Wasserstoffstrategie

Das erste Nationale Wirtschaftsforum Wasserstoff in Hamburg diskutierte die Fortschritte und Defizite bei der Umsetzung der Wasserstoffstrategie des Bundes.

Die im Juni 2020 von der damaligen Bundesregierung vorgestellte Nationale Wasserstoffstrategie (NWS) sollte ein entscheidendes Instrument zur Umsetzung der Energiewende und der Dekarbonisierung wichtiger Industriezweige in Deutschland sein. Ziel war, einen kohärenten Handlungsrahmen für einen Markthochlauf entlang der gesamten Wertschöpfungskette von Wasserstoff zu schaffen und so den Bedarf durch Erzeugungsanlagen in Deutschland und den Import von Wasserstoff zu decken. Nach zwei Jahren hat das erste Nationale Wirtschaftsforum Wasserstoff in Hamburg nun eine Bilanz gezogen, die deutlich macht: Es gibt noch viel zu tun vor allem in Sachen Schnelligkeit, Investitionssicherheit und wettbewerbsfähiger Grünstromversorgung.

Im Rahmen der Veranstaltung unter der Schirmherrschaft von Wirtschaftssenator Michael Westhagemann in Hamburg bilanzierten Vertreter der Bundesregierung, Mitglieder des Nationalen Wasserstoffrates, der Verbände, der Wissenschaft und der Industrie den Status der Nationalen Wasserstoffstrategie, stellten aktuelle Leitprojekte der Wasserstoffwirtschaft in Deutschland vor und diskutierten Handlungsempfehlungen für eine stringenten Markthochlauf.

Einhellig begrüßt wurden die in der Koalitionsvereinbarung formulierten neuen Ziele für den Markthochlauf der Wasserstoffwirtschaft sowie die dafür notwendige Import- und Transportinfrastruktur möglichst schnell vorantreiben zu wollen, wonach bis zum Jahr 2030 eine Elektrolysekapazität von rund 10 Gigawatt erreicht werden soll und die einheimische Erzeugung auf Basis Erneuerbarer Energien Priorität genießt.

Gleichwohl wurde deutlich, dass die Konkretisierung der Nationalen Wasserstoffstrategie mit einem tiefen Verständnis der gesamten Wertschöpfungskette stärker wirtschaftspolitisch ausgerichtet und alle Aktivitäten (Verkehr, Industrie, Infrastruktur und Versorgung, Forschung, Bildung, Innovation, europäische und internationale Aktivitäten) besser koordiniert und vernetzt müssen.

Einvernehmen herrschte überdies, dass Offshore-Windenergie zwar in der Lage sei, einen erheblichen Beitrag zur Erzeugung von grünem Wasserstoff zu leisten und die neuen Offshore-Ausbauziele von 70 GW bis 2045 dafür eine sehr gute Basis bieten. Unklarheit herrsche aber weiter, wieviel der bis 2030 angestrebten 10 GW Elektrolysekapazität durch Offshore Wind erzeugt werden sollen, da die bisher dafür ausgewiesene Fläche in der Nordsee („Sonstige Energiegewinnungsbereiche“) nur wenige Hundert Megawatt leisten kann. Daher sei es wichtig, Unternehmen, die in diese noch nicht wirtschaftlichen Pilotvorhaben investieren, schnell eine Perspektive für weitere Flächen im Flächenentwicklungsplan des BSH in der Nord- und Ostsee erhielten.

Als weitere essenzielle Rahmenbedingungen für eine stringenten Markthochlauf und die Etablierung einer innovativen, auch auf den Export ausgerichteten Wasserstoffwirtschaft kristallisierten sich folgende Punkte heraus:

  1. Die Dauer der Planungs- und Genehmigungsverfahren für alle Pilot-, Demonstrations- und Infrastrukturvorhaben muss stark verkürzt werden. Dies betrifft auch die Import- und Transportinfrastruktur. Auch Übergangsregelungen und mehr Flexibilität bei technischen Erprobungen sind notwendig.
  2. Die transnationalen, wichtigen Wasserstoff Vorhaben von gemeinsamen europäischem Interesse (IPCEI), die für den Markthochlauf unabdingbar sind, müssen schneller bewilligt und umgesetzt werden, damit die entsprechenden Investitionen getätigt werden können.
  3. Die wirtschaftlichen Risiken der Vorhaben und die noch bestehende Preisdifferenz zu fossilen Brennstoffen müssen durch zielgerichtete sektorenspezifische Instrumente wie Carbon Contracts for Difference und Steuererleichterungen /grüne Wasserstoffpreisanreize abgefedert werden.
  4. Mit dem angestrebten massiven Ausbau der Erneuerbaren Energien muss sichergestellt werden, dass der Industrie ausreichend grüner Strom UND grüner Wasserstoff zu konkurrenzfähigen Preisen für die Dekarbonisierung bereitgestellt wird. Nur damit lässt sich die Treibhausgasneutralität bis 2045 erreichen.

Stimmen von Teilnehmern:

Michael Westhagemann, Senator für Wirtschaft und Innovation:
„Hamburg hat sich mit diversen Initiativen und Projekten zu einem nationalen Hot Spot der Wasserstoffwirtschaft entwickelt und verbindet die industriepolitischen Chancen des Markthochlaufs von grünem Wasserstoff mit den Zielen des Klimaschutzes. Die Norddeutsche Wasserstoffstrategie bildet den Rahmen für das Hamburger Cluster Wasserstoffwirtschaft, die Wasserstoff-Importstrategie, den Aufbau großer Elektrolyse Anlagen und die Dekarbonisierung der Industrie. Eine zielgerichtete und beherzte Strategiefortschreibung des Bundes, für die dieses Forum Vorschläge gemacht hat, kann und muss für uns beflügelnd wirken.“

Kerstin Andreae, Vorsitzende der Hauptgeschäftsführung des BDEW: „Sowohl um schnell unabhängig von russischen Gasimporten als auch für die Erreichung der Klimaziele ist jetzt ein mutiger Einstieg in die Wasserstoffwirtschaft nötig. Eine künstliche Verknappung realisierbarer Wasserstoffmengen durch zu rigide Vorgaben ist für das Erreichen beider Ziele und auch mit Blick auf die Entwicklung marktfähiger Preise nicht sinnvoll.“

Dr. Fabian Ziegler, Vorsitzender der Geschäftsführung der Deutsche Shell Holding GmbH: „Shell strebt nicht weniger als die Führerschaft in grünem Wasserstoff an und steht zur Wasserstoffstrategie des Bundes. Für uns zählt vor allem das Handeln, was wir mit der Inbetriebnahme Europas größtem PEM-Elektrolyseur im Energy and Chemicals Park Rheinland sowie Sektorübergreifenden Initiativen wie etwa der Kooperation mit Daimler zum Aufbau einer Infrastruktur für Wasseroff-Lkw bereits belegen. Um weitere und vor allem größere Projekte wie etwa in Hamburg Moorburg umzusetzen, braucht es Vereinfachung und Pragmatismus.

Dr. Arnd Köfler, CTO thyssenkrupp Steel Europe AG & Mitglied des Nationalen Wasserstoffrates: „Wir wollen Europas größten Stahlstandort auf Basis von Wasserstoff dekarbonisieren. Wir sind startklar. Gerade die Stahlindustrie hat einen enormen Hebel zur CO2-Reduktion: Eine Tonne Wasserstoff in der Stahlproduktion spart 26 Tonnen CO2 ein. Zwei Jahre Nationale Wasserstoffstrategie zeigen aber auch: Wir haben kein Erkenntnis- sondern ein Umsetzungsdefizit. Der Krieg in der Ukraine und der fortschreitenden Klimawandel sollten Motivation genug sein, jetzt den Schalter umzulegen.“

Quelle: Behörde für Wirtschaft und Innovation, Foto:Daniel Reinhardt / Senatskanzlei Hamburg




Logistik der thyssenkrupp Steel Europe AG wird unabhängig

thyssenkrupp Steel ist nicht nur Deutschlands größter Stahlhersteller. Das Unternehmen mit Sitz in Duisburg ist außerdem mit 142 Mio. t Transportmenge zweitgrößter Logistiker des Landes. Diese Stärke soll künftig mit einem Partner besser weiterentwickelt werden, um am Logistikmarkt insbesondere an der strategisch wichtigen Rheinwasserachse stärker zu partizipieren. Daher hat thyssenkrupp Steel im Rahmen seiner Strategie 20-30 beschlossen, den Hafenbereich unabhängig vom reinen Stahlgeschäft als thyssenkrupp Tochterunternehmen aufzustellen. Die Mitarbeitenden werden vollständig übernommen.

Als thyssenkrupp Steel Logistics GmbH startet die zunächst 100 %-ige Tochter mit rund 300 Mitarbeitenden Anfang Juli 2022 in die Eigenständigkeit. In die neue Gesellschaft gehen der komplette Hafenkomplex mit dem Werkshafen Schwelgern, an dem die Rohstoffe angeliefert werden, und dem Hafen Walsum, wo Stückgut umgeschlagen wird, sowie verbundene Einheiten über. „Mit unseren Mitarbeitenden und Anlagen werden wir unsere Zukunft in der Umschlag- und Lagerlogistik weiterentwickeln, unsere erfahrenen Mitarbeitenden werden mit in die Gesellschaft wechseln und Basis für die weitere Professionalisierung der Logistikeinheit sein“, sagt Markus Micken, Leiter des Logistikbereichs von thyssenkrupp Steel. Als kleinere, flexible Einheit kann sich die neue Logistik-Tochter bei Veränderungen schneller anpassen. „Diese wertvolle Ressource ‚Logistik‘ kann durchaus ihre Kapazitäten voll auslasten, wenn sie am Markt auch von anderen in Anspruch genommen werden kann. Wir sehen hohes Entwicklungspotenzial für den Logistikbereich in Eigenständigkeit und eine höhere Sicherheit für die Arbeitsplätze insbesondere auch vor dem Hintergrund der Transformation“, sagt Dr. Heike Denecke-Arnold, Mitglied des Vorstands der thyssenkrupp Steel Europe AG. „Ein wichtiger Meilenstein in der Umsetzung unserer Strategie 20-30, mit der wir alle Facetten unseres Stahlbusiness‘ zukunftsfähig aufstellen.“

Wenn die Stahlherstellung in Duisburg von der herkömmlichen Hochofenroute umgestellt wird hin zur Direktreduktion mittels Wasserstoff, fallen wesentliche Teile der Anlieferungen nach und nach weg: So zum Beispiel die Kohle, die per Schiff über den Rhein bis zum Hafen Schwelgern transportiert wird. Dann würden weitere Kapazitäten frei. Zusammen mit der IG Metall hat das Duisburger Unternehmen den Betriebsübergang für die betroffenen Mitarbeitenden geregelt, um die erfahrenen Mitarbeitenden zu halten und ihnen maximale Sicherheit in der Logistik-Tochter zu geben. „Wir wollen am Rhein mit dem Logistikmarkt auch stahlunabhängig wachsen können, dies bietet eine große Chance für Beschäftigung und weitere Professionalisierung des Geschäfts“, so Micken. „Die Logistikdrehscheibe in Duisburg verbindet insbesondere Schiff und Bahn für eine nachhaltige Verkehrsentwicklung und trägt damit auch zur Transformation in eine klimaneutrale Stahlproduktion bei.“ Die Logistik werde stahlunabhängiger und gewinne an der Rheinschiene an strategischer Bedeutung.

Quelle und Foto: ThyssenKrupp Steel Europe, thyssenkrupps Werkshafen Schwelgern 




Hotspot für die Kreislaufwirtschaft

Mit dem NextGen District, einem Hotspot für die Kreislaufwirtschaft, will der Port of Antwerp-Bruges einen Beitrag zum Übergang zu einer klimaneutralen Gesellschaft leisten. Die Verpflichtung von zwei neuen Konzessionären, Plug und Ekopak, ist ein weiterer wichtiger Meilenstein für diesen Cluster im Herzen des Antwerpener Hafens. Die Projekte dieser Pioniere, eine grüne Wasserstoffanlage und eine Wasseranlage, leisten einen wesentlichen Beitrag zur Kreislaufwirtschaft im Hafen.

Das an der NASDAQ notierte Unternehmen Plug hat das Ziel, der weltweit größte Hersteller von grünem Wasserstoff zu werden. Der Standort in der Nähe des größten Chemie-Clusters Europas in Kombination mit dem Bestreben des Port of Antwerp-Bruges, eine wichtige Wasserstoff-Drehscheibe für Europa zu werden, waren ausschlaggebend für die Entscheidung von Plug für den NextGen District. Der US-amerikanische Anbieter von Wasserstofflösungen hat deshalb einen Konzessionsvertrag für den Bau einer Anlage zur Herstellung von grünem Wasserstoff abgeschlossen. Mit einer Kombination aus lokal erzeugter Solar- und Windenergie und zugekauftem Ökostrom wird er jährlich 12.500 Tonnen flüssigen und gasförmigen grünen Wasserstoff für den europäischen Markt produzieren.

Andy Marsh, CEO von Plug: „Grüner Wasserstoff spielt eine wesentliche Rolle beim Übergang von der Nutzung fossiler Brennstoffe zu grüner Energie. Außerdem hat die Energiekrise in Europa die Nachfrage nach Projekten zur Entwicklung von grünem Wasserstoff beschleunigt. Mit dieser Anlage wollen wir dazu beitragen, dass der Port of Antwerp-Bruges zu einer europäischen Wasserstoffdrehscheibe wird. Während Europa mit den Herausforderungen des Klimawandels und der Energiesicherheit zu kämpfen hat, wird diese Anlage den notwendigen natürlich erzeugten, kohlenstofffreien Wasserstoff für die lokalen Märkte liefern.

Zusätzlich zu Plug wird auch Ekopak seinen Platz im NextGen District einnehmen. Das Wasserwiederverwertungsunternehmen aus Tielt wird dort in Zusammenarbeit mit der Wassergesellschaft water-link und der flämischen Investmentgesellschaft PMV eine fortschrittliche Wasseranlage, Waterkracht, errichten. Diese wird das von Aquafin gereinigte Abwasser der Einwohnerinnen und Einwohner von Antwerpen in die wesentlich höhere Qualität von nachhaltigem Kühlwasser umwandeln, das die Unternehmen im Hafen wiederverwenden können. Bei voller Kapazität wird die Anlage bis zu 3.000 m³/h nachhaltiges Kühl- und Prozesswasser produzieren können, sodass jährlich 20 Milliarden Liter Abwasser wiederverwendet werden können. Über ein Rohrleitungsnetz verteilt water-link das kreisförmige Kühlwasser, so dass alle Industriebetriebe am linken und rechten Ufer es nutzen können.

Ekopak will auch das lokale Regen- und Abwasser des NextGen District zu nachhaltigem Brauchwasser aufbereiten und so eine vollständig kreislauforientierte Wassernutzung fördern. Neben dem Hauptaugenmerk auf die Wiederverwendung von Abwasser wird Ekopak auch versuchen, die Kreislaufwirtschaft durch die Umwandlung von Abfallströmen in Dampf und die Bereitstellung von Druckluft und Löschwasser zu verbessern.

„Für das nachhaltige Wachstum eines Hafens ist eine kreislauforientierte Wassernutzung unerlässlich. Unser Ziel ist es, den Wasserfußabdruck des NextGen District auf ein absolutes Minimum zu reduzieren. Mit diesem Projekt kann Ekopak außerdem einen wichtigen Beitrag dazu leisten, den gesamten Hafen nachhaltiger zu gestalten“, erläutert Pieter Loose, CEO von Ekopak.

Der Gesamtwert der Investitionen dieser zwei Projekte beläuft sich auf rund 400 Millionen Euro und wird mindestens 60 neue Arbeitsplätze schaffen. Nach Beantragung der erforderlichen Genehmigungen will man 2024-2025 den Betrieb aufnehmen.

Jacques Vandermeiren, CEO Port of Antwerp-Bruges: „Diese neuen Investoren sind eine Bestätigung für die nationale als auch internationale Attraktivität unseres Hafens und des NextGen District. Diese Unternehmen und ihre Projekte sind genau das, was wir für diese Kreislaufwirtschaftszone im Sinn haben. Denn grüner Wasserstoff und kreislauforientierte Wassernutzung sind die grundlegenden Elemente des Klimawandels. Ich bin überzeugt, dass diese Projekte dafür sorgen, dass weitere Changemaker folgen. Ich danke den Unternehmen für ihr Vertrauen und allen Mitarbeitenden, die dies möglich gemacht haben.“

Annick De Ridder, Vize-Bürgerweisterin der Stadt Antwerpen und Vorsitzende des Verwaltungsrats des Port of Antwerp-Bruges: „Wir wollen der erste Hafen der Welt werden, der Wirtschaft, Menschen und Klima in Einklang bringt.Diese neuen Akteure und die mit ihnen verbundenen Investitionen und Arbeitsplätze sind eine sehr gute Nachricht für das nachhaltige Wachstum unseres Hafens. Im NextGen District werden diese Pioniere alle Möglichkeiten erhalten, Innovationen zu entwickeln und zur Stärkung, Synergie und Diversifizierung der Hafenplattform beizutragen. Mit diesem Cluster zirkulärer Unternehmen an einem Top-Logistikstandort können wir den Übergang zu einer klimaneutralen Gesellschaft beschleunigen.“

Jan Jambon, Ministerpräsident der Flämischen Regierung: „Wasserstoff spielt eine wichtige Rolle bei der Energiewende und bietet gleichzeitig viele wirtschaftliche und gesellschaftliche Chancen für Flandern. Dank der strategischen Lage unserer Häfen und der Kompetenz unserer Unternehmen, Forschungszentren und Bildungseinrichtungen haben wir alle Voraussetzungen, um das Wasserstoffzentrum Westeuropas zu werden. Eine Chance, die wir nicht verpassen dürfen. Die Entscheidung von Plug für Antwerpen ist das Ergebnis der engen Beziehungen, die ich, die flämische Regierung, Flanders Investment & Trade und der Hafen mit dem Unternehmen aufgebaut haben. Gleichzeitig bestätigt es die Rolle, die Flandern im Bereich der erneuerbaren Energien spielt. Ich freue mich daher sehr, Plug in Flandern willkommen zu heißen.“

Quelle: Port of Antwerp-Bruges, Foto: Port of Antwerp-Bruges/ Tom Dhaenens




HPA testet „tierische“ Unterstützung

Bereits seit einiger Zeit kommen bei der Hamburg Port Authority (HPA) Drohnen – sei es zu Wasser oder in der Luft – zum Einsatz, um die Wartung und den Ausbau der Hafeninfrastruktur effizienter zu gestalten. Das gilt sowohl für Inspektionen von Gebäuden und Anlagen als auch für die Prozessbegleitung und Kontrolle auf Anlagen, die nur sehr schwer und mit hohem zeitlichem Aufwand oder unter Gefahren zu erreichen sind.

Nun prüft die HPA gemeinsam mit den Projektpartnern Boston Dynamics und Reply mit dem Roboterhund „Spot“ eine weitere Möglichkeit der technisch gestützten Bauwerksinspektion. „Spot“ ist ein agiler mobiler Roboter, der mit verschiedenen Sensoren ausgerüstet ist und sich aktuell eigenständig in der Köhlbrandbrücke bewegt. Auf seiner autonomen Mission unter der Fahrbahn der Westrampe macht „Spot“ u.a. mit einer Kamera mit 30-fach-Zoom hochauflösende Fotos von Schadstellen an der Bauwerkswand. So soll erprobt werden, ob mittels Künstlicher Intelligenz und den Sensoreinheiten eine Vorerfassung von Schäden realisiert werden kann, die dem Bauwerksprüfer während seiner Inspektion z.B. über eine Holo Lens eingeblendet werden können. Die Erprobung befindet sich derzeit im Projektstatus.

„Neben unserem Ziel, notwendige Informationen für die Bauwerksprüfung in Bereichen zu erfassen, die der Einsatz für Menschen zu gefährlich oder nicht nur schwer möglich sind, spielt das Thema Fachkräftemangel eine wichtige Rolle“, sagt Friedrich Stuhrmann, CCO bei der HPA. „Der Einsatz von Robotern und Drohnen kann uns hier helfen, auch künftig gut aufgestellt zu sein.“

Kai Uwe Ernst, Executive Partner bei Reply, fügt hinzu: „Mitarbeitende von gefährlichen Tätigkeiten zu entlasten und die Produktivität zu steigern, sind die wichtigsten Treiber für die Einführung mobiler Roboter in Unternehmen. Reply kann mit seiner Expertise und Robotik-Plattform Anwender wie die HPA dabei unterstützen, KI-basierte Analysefunktionen auf konsistente und sichere Weise zu nutzen.“

Quelle: Hamburg Port Authority, Foto: Hamburg Port Authority / Christian Bruch, „Spot“ ist ein agiler mobiler Roboter, der mit verschiedenen Sensoren ausgerüstet ist und sich aktuell eigenständig in der Köhlbrandbrücke bewegt.




batteriebetriebene Sattelzugmaschinen und Infrastruktur

Contargo und Rhenus Trucking haben die KsNI Förderbescheide für 28 batterie­betriebene 44-Tonner sowie die dazugehörige Ladeinfrastruktur entgegengenommen. Diese werden an den Terminals des Container-Hinterlandlogistik-Netzwerks Contargo eingesetzt, um Kunden künftig noch klimafreundlichere Transporte anbieten zu können. 

Rhenus Trucking wird die Fahrzeuge nun umgehend bei verschiedenen Herstellern bestellen, um sie nach und nach als Service Provider ihrem Kunden und Schwesterunternehmen Contargo zur Verfügung zu stellen.

„Wir sehen uns in der Verantwortung, gemeinsam mit unseren Kunden die Verkehrswende aktiv voranzutreiben“, sagt Jürgen Albersmann, Geschäftsführer Contargo GmbH & Co. KG. „Daher pflegen wir eine enge Zusammenarbeit mit den Experten für Fuhrparkmanagement bei Rhenus Trucking, die innerhalb der Rhenus-Gruppe unsere Impulse für die Umsetzung der Elektromobilität hervorragend vorantreiben.“

Contargo wird die batteriebetriebenen Sattelzugmaschinen an seinen Standorten in Döhlau/Hof, Duisburg, Emmelsum, Emmerich, Frankfurt-Höchst, Frankfurt-Ost, Gustavsburg, Hamburg, Karlsruhe, Koblenz, Ludwigshafen, Mannheim, Neuss, Weil am Rhein und Wörth am Rhein einsetzen.

„Für Rhenus ist der Aufbau einer batteriebetriebenen Lkw-Flotte ein Statement für diese Technologie, die im Augenblick eine hervorragende Alternative zu Verbrennerfahrzeugen darstellt“, sagt Sascha Hähnke, Geschäftsführer Rhenus Trucking GmbH & Co. KG.

„Der intermodale Verkehr mit einer Reichweite bis zu 250 km am Tag zwischen Terminal und Kunden ist der ideale Anwendungsfall für diese Fahrzeuge“, erklärt Michael Starke, Geschäftsführer Rhenus Trucking GmbH & Co. KG. „Sie stehen dabei konventionellen Sattelzügen in Leistung und Nutzlast in nichts nach.“

Mit dem Förderprogramm nach der Richtlinie KsNI (für „Klimaschonende Nutzfahrzeuge und Infrastruktur“) sollen die Treibhausgasemissionen mit Einsatz von alternativen Antrieben und Kraftstoffen im straßengebundenen Güterverkehr gesenkt werden. Der Förderbescheid gilt nicht nur für 28 schwere Sattelzugmaschinen, sondern auch für die Ladeinfrastruktur sowie Trafos, Batteriespeicher, Energiemanagementsysteme und alle dafür notwendigen Arbeiten.

„Durch die Installation der Ladeinfrastruktur an unseren Terminalstandorten wird der Grundstein für klimaneutrale Seehafenhinterlandverkehre gelegt“, sagt Kristin Kahl, Verantwortliche für Sustainable Solutions bei der Contargo GmbH & Co. KG. „Die mit Ökostrom angetriebenen E-Lkw kombiniert mit ökostrombetriebenen Zügen ergeben künftig eine sehr klimafreundliche Transportlösung.“

Contargo setzte schon früh gemeinsam mit Rhenus Trucking auf eine Umstellung Richtung E-Mobilität. Bereits 2019 nahm Contargo die erste batteriebetriebene Sattelzugmaschine in Betrieb, die schnell auf vier E-Lkw sowie einen Oberleitungshybrid-Lkw an verschiedenen Standorten ausgeweitet wurden.

Quelle: Rhenus und Contargo, Foto: Basti Wöhl/BMDV, v. l.: Jürgen Albersmann, Geschäftsführer Contargo, Sascha Hähnke, Geschäftsführer Rhenus Trucking, Daniela Kluckert, Parlamentarische Staatssekretärin beim Bundesminister für Digitales und Verkehr, Kristin Kahl, Verantwortliche für Sustainable Solutions bei Contargo und Michael Starke, Geschäftsführer Rhenus Trucking