LOG4NRW: Erster Containerzug hat sich auf den Weg gemacht

Runter von der Straße, rauf auf Schiene und Schiff: Rund 27.000 Lkw-Fahrten will eine schlagkräftige Allianz mehrerer Häfen und Eisenbahnbetreiber in Nordrhein-Westfalen künftig überflüssig machen. Jetzt hat sich der erste Containerzug im Rahmen des „LOG4NRW“-Projekts auf den Weg gemacht.

Schon der Premieren-Zug war beim Start in Kreuztal zu über 90 Prozent ausgelastet. Vom Südwestfalen Containerterminal in Kreuztal aus ging es für den Zug über Dortmund nach Duisburg. Hier wurden sie aufs Binnenschiff geladen und nach Rotterdam gebracht. Künftig werden wöchentlich zwei Containerzüge zwischen Südwestfalen und dem Ruhrgebiet verkehren.

Die Initiative steht unter der Schirmherrschaft von Oliver Krischer, Minister für Umwelt, Naturschutz und Verkehr des Landes Nordrhein-Westfalen. „Es freut mich, dass LOG4NRW so schnell und erfolgreich an den Start gegangen ist. Die Verlagerung des Verkehrs von der Straße auf die Schiene ist ein wichtiger Baustein der Verkehrswende. Von nachhaltigen Lösungen der Logistik profitieren Wirtschaft und Klimaschutz gleichermaßen“, so Krischer.

Ziel ist es, für eine spürbare Entlastung der Verkehrssituation im Ruhrgebiet und in Südwestfalen zu sorgen. Das geplante Konzept sieht folgende Verbindung vor: Voerde-Emmelsum (Container-Terminal Contargo) – Duisburg-Walsum logport VI (Multimodal Terminal Duisburg) – Hafen Dortmund (CTD Container- Terminal Dortmund) – Siegerland (Südwestfalen Containerterminal in Kreuztal) und zurück. Dies führt zu einer unmittelbaren Entlastung der Autobahnen 2, 4 und 45 sowie der ohnehin angespannten Verkehrssituation in Südwestfalen, insbesondere im Sauerland. Darüber hinaus ermöglicht das kombinierte Bahn- und Binnenschiffsystem erstmals Transporte zwischen den Terminals in Duisburg, Voerde-Emmelsum, Dortmund und Kreuztal.

Da der Hafen Emmelsum am Niederrhein derzeit wegen einer defekten Brücke nicht per Zug angefahren werden kann, setzt duisport auf dieser Verbindung seine Wassertaxis ein.

Die Disposition der Buchungen für alle Kooperationspartner hat die duisport agency GmbH als zentrale Marketing- und Vertriebsgesellschaft der duisport-Gruppe übernommen. Die Traktion der Züge wird gemeinsam von der duisport-Tochtergesellschaft duisport rail GmbH und der Dortmunder Eisenbahn durchgeführt – von Emmelsum über logport VI in Duisburg, den Dortmunder Hafen und das CTD bis nach Kreuztal.

„Dass wir schon zwei Monate nach den ersten Gesprächen mit potenziellen Kunden loslegen können, zeigt: Wir hatten zur richtigen Zeit die richtige Idee. Nicht zuletzt mit Blick auf die Erhöhung der Maut-Gebühren im Dezember beweist sich die Bahn einmal mehr als hervorragende Alternative und echter Problemlöser“, sagt duisport-CEO Markus Bangen.

„Insbesondere in unserem staubelasteten Nordrhein-Westfalen, mit leider zunehmenden Infrastrukturproblemen, sehen wir die Zukunft der Logistik in einer intelligenten Verknüpfung der Verkehrsträger. Unsere Kooperation schafft somit Resilienz durch gelebte Verkehrsverlagerung und wirkt immens nachhaltig durch Reduktion der Emissionslast der Verkehre“, sagt DeltaPort-Geschäftsführer Andreas Stolte.

„Die Marke ,LOG4NRW‘ rollt. Mit dem ersten Zug wird deutlich, dass wir als starke Partner am Markt gemeinsam gut funktionieren und ein zielgerichtetes und attraktives Logistikangebot liefern. Wir gestalten gemeinsam und aktiv mit den Unter-nehmen die Verkehrswende und bieten allen weiteren Interessenten ein zukunftsgerichtetes Produkt an“, sagt Dortmunder-Hafen-Vorständin Bettina Brennenstuhl.

„Das Interesse der verladenden Wirtschaft am neuen Zugprodukt ist ungeachtet des schwierigen Marktumfeldes für den Kombinierten Verkehr in Europa erfreulich groß. Unsere heimischen Unternehmen sind zwingend auf Transporte von Wagengruppen, einzelnen Waggons und den Kombinierten Verkehr angewiesen, schließlich sind die meisten von ihnen nicht in der Lage, das Volumen für Ganzzüge zu stemmen. LOG4NRW ist folglich existenziell notwendig für die Logistik von Nord-rhein-Westfalen stärkster Industrieregion Südwestfalen.“, sagt Christian Betchen, Geschäftsführer der KSW Kreisbahn Siegen-Wittgenstein GmbH und Südwestfalen Container-Terminal GmbH.

Quelle: duisport, Foto: LOG4NRW, mit „LOG4NRW“ soll die Verkehrssituation im Ruhrgebiet und in Südwestfalen entlastet werden. Ein erster Zug startete jetzt vom Südwestfalen Containerterminal in Kreuztal. Über Dortmund ging es für den Zug nach Duisburg. Hier wurden sie aufs Binnenschiff geladen und nach Rotterdam gebracht.




Hapag-Lloyd mit Ergebnisrückgang im Neunmonatszeitraum

Hapag-Lloyd hat die ersten neun Monate 2023 mit einem Konzern-EBITDA in Höhe von 4,5 Milliarden US-Dollar (4,2 Milliarden Euro) und einem Konzern-EBIT von 3,0 Milliarden US-Dollar (2,8 Milliarden Euro) abgeschlossen. Das Konzernergebnis lag bei 3,4 Milliarden US-Dollar (3,2 Milliarden Euro). Angesichts der erheblich veränderten Marktbedingungen liegen diese Ergebnisse deutlich unter Vorjahresniveau. Mit dem weiteren Ausbau des Terminalgeschäfts wurden die Geschäftsaktivitäten des Hapag-Lloyd Konzerns zudem erstmals in die Segmente Linienschifffahrt sowie Terminal & Infrastruktur gegliedert.

Im Segment Linienschifffahrt verringerte sich das EBITDA in den ersten neun Monaten 2023 auf 4,5 Milliarden US-Dollar (4,1 Milliarden Euro). Das EBIT fiel auf 3,0 Milliarden US-Dollar (2,7 Milliarden Euro). Die Umsatzerlöse gingen auf 15,2 Milliarden US-Dollar (14,1 Milliarden Euro) zurück, vor allem aufgrund einer niedrigeren durchschnittlichen Frachtrate von 1.604 USD/TEU (9M 2022: 2.938 USD/TEU). Diese sackte in Q3 2023 weiter ab auf 1.312 USD/TEU (Q3 2022: 3.106 USD/TEU) und bewegte sich in mehreren Fahrtgebieten auf einem deutlich niedrigeren Niveau als im Vorjahreszeitraum. Die Transportmenge hingegen verbesserte sich im dritten Quartal um knapp 5 Prozent auf 3.110 TTEU (Q3 2022: 2.975 TTEU). So konnten auch die Volumina im Neunmonatszeitraum mit 8.916 TTEU nahezu auf dem Niveau des Vorjahres (9M 2022: 8.987 TTEU) gehalten werden.

Die Transportaufwendungen verringerten sich gegenüber dem Vorjahr um 11 Prozent auf 9,6 Milliarden US-Dollar (8,9 Milliarden Euro), insbesondere durch die fortwährende Normalisierung in den globalen Lieferketten sowie durch einen niedrigeren durchschnittlichen Bunkerverbrauchspreis von 611 USD/t (9M 2022: 755 USD/t).

Im Segment Terminal & Infrastruktur wurde in den ersten neun Monaten 2023 ein EBITDA von 38 Millionen US-Dollar (35 Millionen Euro) und ein EBIT von 29 Millionen US-Dollar (27 Millionen Euro) erzielt. Das neue Segment befindet sich im Aufbau und spiegelt deshalb nicht die Ergebnisse eines vollen Neunmonatszeitraums wider. Es bündelt die Anteile von Hapag-Lloyd an 20 Terminals in Europa, Lateinamerika, den Vereinigten Staaten, Indien und Nordafrika sowie weitere Infrastrukturbeteiligungen.

„Durch eine steigende Transportmenge im dritten Quartal sind unsere Volumina für den Neunmonatszeitraum nahezu unverändert im Vergleich zu 2022. Zudem haben wir unsere strategische Agenda weiter umgesetzt, unser Terminalportfolio ausgebaut und die Kundenzufriedenheit durch Qualitätsverbesserungen nochmals gesteigert. Die Frachtraten liegen jedoch unter dem Niveau des Vorjahres und haben, wie erwartet, auch im dritten Quartal nochmals nachgegeben – was sich in spürbar niedrigeren Erträgen zeigt. Deshalb arbeiten wir konsequent daran, unsere Kosten weiter zu senken – beispielsweise durch Einsparungen auf der Beschaffungsseite und Anpassungen in unserem Servicenetzwerk. In dem eingetrübten Marktumfeld könnten jedoch einige herausfordernde Quartale auf uns zukommen, sollten sich die Spotraten nicht wieder erholen“, sagte Rolf Habben Jansen, CEO der Hapag-Lloyd AG.

Für das Gesamtjahr 2023 konkretisiert Hapag-Lloyd seine am 2. März veröffentlichte Prognose. Das EBITDA wird nun in einer Bandbreite von 4,5 bis 5,5 Milliarden US-Dollar (4,1 bis 5 Milliarden Euro) und das EBIT in einer Bandbreite von 2,4 bis 3,4 Milliarden US-Dollar (2,2 bis 3,1 Milliarden Euro) erwartet. Angesichts zahlreicher geopolitischer Konflikte, des anhaltenden Inflationsdrucks und der weiterhin hohen Lagerbestände vieler Kunden ist die Prognose mit Unsicherheiten behaftet.

Der Finanzbericht für den Neunmonatszeitraum 2023 ist hier abrufbar.

Quelle und Grafik: Hapag-Lloyd Aktiengesellschaft




Nordfrost: Neue Kapazitäten in Wilhelmshaven

Vor genau einem Jahr hat die NORDFROST an Ihrem Seehafen-Terminal im Containerhafen Wilhelmshaven den ersten Spatenstich für den 6. Bauabschnitt getätigt. Nun wurden die neuen Anlagen mit einem Volumen von rd. 15 Mio. Euro auf dem 33 ha großen Gelände erfolgreich realisiert. Festlich eingeweiht und in Betrieb genommen wurden diese nun beim Traditionellen Empfang, zu dem das Familienunternehmen jährlich am 6. November zur Erinnerung an den Geburtstag des Firmengründers Horst Bartels einlädt.

Rund 200 Gäste, darunter langjährige Wegbegleiter, Persönlichkeiten aus Politik, Wirtschaft und Verwaltung, Vertreter von Reedereien und Verladern sowie Nachbarn aus dem GVZ  feierten die offizielle Eröffnung der neuen Trockenhalle am NORDFROST Seehafen-Terminal. Dr. Falk Bartels und Britta Bartels, die die NORDFROST in zweiter Generation führen, gaben dabei traditionsgemäß einen Überblick über die aktuelle Unternehmensentwicklung mit einem Schwerpunkt auf den Fortschritten im Bereich von Hafenlogistik, Digitalisierung und Automatisierung sowie Nachhaltigkeit.

Der Oberbürgermeister der Stadt Wilhelmshaven, Carsten Feist, erinnerte in seinem Grußwort an Horst Bartels, den visionären Gründer des Unternehmens NORDFROST,  der das Wort Krise nicht kannte, sondern stets daran arbeitete, seine Ideen Wirklichkeit werden zu lassen.

Gastredner Jan Müller, Präsident der Oldenburgischen IHK, betonte, dass die von NORDFROST am Standort Wilhelmshaven getätigten Investitionen auf die Effizienz, die Nachhaltigkeit und die Wirtschaftlichkeit der Lieferketten einzahlen, die den Containerhafen Wilhelmshaven nutzen. Die Vorteile Wilhelmshavens gelten insbesondere für die Überseelogistik der Unternehmen des gesamten Kammerbezirks, die aufgrund der geographischen Nähe ihre Logistikketten optimieren können.

Dafür bietet der NORDFROST Seehafen-Terminal direkt an der Kaikante gedeckte Lagerflächen in allen Temperaturbereichen für Food, Non-Food und Pharma ebenso wie eine Schwerguthalle mit seemäßiger Verpackung für die Maschinenbau- oder die Erneuerbare-Energien-Branche. Ergänzt wird dieses Angebot durch Container bezogene Leistungen wie die Organisation von Seefrachten, das Containertrucking mit Im- und Exportabfertigung und den Betrieb eines Containerdepots. Letzteres wurde durch die neuen Flächen nun maßgeblich erweitert.

Die seit September 2023 freigegebenen neuen Container-Depotflächen, die auch als Außenflächen für die Projektlogistik genutzt werden, gliedern sich in zwei Bereiche auf. Das erste rd. 1,5 ha große Areal ist dem Terminal von der Autobahn aus kommend vorgelagert und soll perspektivisch als Leercontainerdepot dienen. Für die Zwischenlagerung von beladenen Kühlcontainern, die z.B. für die Verschiffung vorzeitig angeliefert werden, stehen zahlreiche Stromanschlüsse, so genannte Reefer-Plugs, zur Verfügung.

Die 2 ha große Depotfläche, die mit einer Werkshalle für Services wie Containerreparatur, PTI-Prüfung und CSC-Check ausgestattet ist, erstreckt sich entlang der Bahnlinie, die auf dem nördlichen Teil des Betriebsgrundstücks verläuft. Damit stehen nun alle Abschnitte der insgesamt 2 km langen Bahnanlage des Betriebes für die Be- und Entladung von Bahnwaggons zur Verfügung.

Die neue, 10.000 qm große Trockenhalle schließt sich an diese Depotfläche an. Sie bildet zusammen mit der bestehenden Schwerguthalle ein Ensemble für die Projektlogistik und ist für die Lagerung von Maschinen, Anlagenteilen, Möbeln oder Big Bags vorgesehen. Die hochwertig ausgeführte Halle verfügt über einen Tiefhof mit 8 Toren auf Rampenhöhe und ist zudem über drei weitere Tore von LKW befahrbar. Die 15 m hohe Halle ist für Bodenflächenlasten von bis zu 5t/qm ausgelegt. Das gesamte Dach ist bereits für die Aufnahme von PV-Modulen mit einer Leistung von 1.200 kWp vorbereitet.

Ausgeführt wurden die Bauarbeiten rund um die Trockenhalle von Generalunternehmer Goldbeck. Darin eingebunden waren ausführende regionale Auftragnehmer für die einzelnen Gewerke. Die dem Terminal vorgelagerte Depotfläche wurde durch die Firma Matthäi schwerlastmäßig erstellt. „Alle Bauarbeiten verliefen reibungslos und wir freuen uns über die neuen Anlagen, die wir zur Abwicklung unserer wachsenden Kundenprojekte dringend brauchen“, hob Britta Bartels hervor. „Von den 33 ha Fläche, über die wir direkt im Containerhafen Wilhelmshaven verfügen, sind noch rd. fünf Hektar unbebaut. Im nächsten Schritt werden wir auch diese bedarfsgerecht entwickeln“, ergänzt Dr. Falk
Bartels.

Quelle und Foto: NORDFROST, Dr. Falk Bartels und Britta Bartels, geschäftsführende Gesellschafter der NORDFROST (2. und 3. von links) durchschneiden das rote Band im Beisein von (v.l.n.r.): Torsten Rohloff (Bauunternehmen Matthäi), Jan Müller (Präsident der Oldenburgischen IHK) sowie Erik Burschäpers (Goldbeck Nord)




HGK Shipping und Salzgitter Flachstahl schließen Vertrag

Die HGK Shipping und die Salzgitter Flachstahl GmbH haben einen Time-Charter-Vertrag zur langfristigen Anmietung von drei Trockengüterschiffen geschlossen. Die Duisburger Reederei wird damit bevorzugter Partner für die Binnenschifffahrtsaktivitäten von Salzgitter Flachstahl. Diese sichert sich im Gegenzug Transportkapazitäten und bekräftigt mit diesem Schritt ihr klares Bekenntnis zur Wasserstraße. Bestandteil der Partnerschaft ist auch der Neubau eines Trockengüterschiffes, das direkt auf die Produktabmessungen und -anforderungen des Salzgitter-Konzerns sowie auf das westdeutsche Kanalgebiet ausgelegt sein wird.

Die Intensivierung der Zusammenarbeit und die Vereinbarung über den Schiffsneubau sind die ersten konkreten Schritte, die aus dem Memorandum of Understanding resultieren. Dieses hatten die HGK Shipping und zwei Tochterunternehmen der Salzgitter AG (SZAG) – Salzgitter Flachstahl und DEUMU-Deutsche Erz- und Metall-Union – im August 2023 unterzeichnet.

Die drei Time-Charter-Schiffe aus der HGK Shipping-Bestandsflotte werden unter Regie von Salzgitter Flachstahl innerhalb der SZAG koordiniert. Sie stehen den Unternehmen ab sofort zur Verfügung und werden im Wechselverkehr zwischen Salzgitter-Standorten und Kunden in den Niederlanden und Belgien eingesetzt, wobei das Transportgut Stahlaus- und -eingangsprodukte wie Stahlschrotte umfassen wird. Die HGK Shipping übernimmt damit eine wichtige Rolle für die Circular Economy und Circular-Supply-Chains der SZAG und ihrer Kunden. Auf mittlere Sicht soll die eingesetzte Flotte durch neuen Schiffsraum ersetzt werden. Der Auftrag für den ersten Neubau, der voraussichtlich im Juli 2025 in Betrieb genommen werden kann, wird in Kürze von der HGK Shipping platziert.

Florian Bleikamp, Head of Chartering Canal / Rhine der HGK Dry Shipping GmbH: „Gemeinsam mit dem Salzgitter-Konzern gehen wir konsequent weiter in Richtung Klimaneutralität. Die Verlagerung weiterer Verkehre auf die Wasserstraße sowie die Entwicklung und Nutzung modernen Schiffsraums sind wichtige Schritte auf diesem Weg. Wir sind stolz darauf, so partnerschaftlich und eng verbunden mit unserem Kunden daran arbeiten zu können, diese Transformation umzusetzen.“

Fabian Gerdes, Leiter Kundenlogistik, Salzgitter Flachstahl GmbH: „In unserer Logistik legen wir einen klaren Fokus auf nachhaltige Lösungen. Deshalb wollen wir den Lkw-Anteil am Modal Split auf der langen Strecke mittelfristig deutlich senken. Die Binnenschifffahrt ist hier ein sehr wichtiger Baustein in unserer Logistikstrategie, da sie sich durch ihre flexiblen Einsatzmöglichkeiten ideal für Closed-Loop-Verkehre auf langen Strecken eignet. Gleichzeitig sehen wir freie Kapazitäten und Steigerungspotenziale auf den europäischen Wasserstraßen. Gebremst wird dies allerdings durch eine zunehmende Verknappung an Schiffsraum und einer Veralterung der Flotte im westdeutschen Kanalgebiet. Daher freut es uns sehr, dass wir hier die Partnerschaft mit der HGK Shipping weiter ausbauen und gemeinsam in modernen Schiffsraum und eine langfristige Sicherung der Transportkapazitäten investieren.“

Die Konzernunternehmen der Salzgitter AG sind an zahlreichen Standorten an Wasserstraßen angeschlossen, so dass schon heute die Binnenschifffahrt eine bedeutende Rolle in der Logistikstrategie der SZAG spielt. Jährlich werden über eine Million Tonnen Stahl und Rohstoffe per Binnenschiff auf Europas Wasserstraßen transportiert. Ein Anteil, der weiter steigerungsfähig ist, wenn die richtigen Voraussetzungen geschaffen werden.

Quelle und Foto: HGK Shipping, Vertragsunterschrift an Bord des HGK-Schiffs „Franz Haniel 14“: (v. l. n. r.) Florian Bleikamp, Head of Chartering Canal / Rhine, HGK Dry Shipping GmbH, Steffen Schreiterer, Leiter Beschaffungslogistik, Salzgitter Flachstahl GmbH, Tim Gödde, Managing Director Ship Management, HGK Ship Management Lux S.à r.l, Fabian Gerdes, Leiter Kundenlogistik, Salzgitter Flachstahl GmbH, Steffen Bauer, CEO, HGK Shipping GmbH, Andreas Lemme, Managing Director, HGK Dry Shipping GmbH, Uwe Wedig, Vorsitzender des Vorstands / CEO der HGK Group, Henning Hirschfeld, Head of Legal, HGK Shipping GmbH, Eike Brünger, Managing Director Sales and Logistics / Member of Managing Board, Salzgitter Flachstahl GmbH




BLG LOGISTICS gewinnt Sonderpreis

Der Seehafen- und Logistikdienstleister BLG LOGISTICS erhält am 13. November 2023 in der Frankfurter Paulskirche den Sonderpreis „Energieeffizienz“ der deutschen Mobilitätswirtschaft für das nachhaltige Logistikzentrum „C3 Bremen“.

Mit diesem Sonderpreis zeichnet die Deutsche Verkehrswissenschaftliche Gesellschaft e.V. (DVWG) Erfolgsprojekte und Lösungen aus, die den Energieverbrauch und die klimarelevanten Emissionen im Verkehrssektor entscheidend sowie mess- bzw. nachweisbar reduzieren. “Wir freuen uns sehr, dass unser Leuchtturmprojekt, das C3 Bremen in diesem Jahr mit diesem Preis gewürdigt wird”, erklärt Matthias Magnor, Vorstandsmitglied und Chief Operating Officer (COO) der BLG-Gruppe.

Das „C3 Bremen“ ist das nachhaltige Logistikzentrum, mit dem die BLG neue Maßstäbe in Sachen Nachhaltigkeit und Ausstattung von Logistik-Immobilien setzt. Die namensgebende Abkürzung des C3 steht für die Anfangsbuchstaben der englischen Begriffe Customer, Climate und Comfort – Kundenanforderungen, Nachhaltigkeit und Mitarbeitendenbedürfnisse, die alle bei der Entwicklung des Gesamtkonzepts der Immobilie im Mittelpunkt standen. Neben einem ganzheitlichen Energiekonzept für Heizung, Warmwasser und Lüftung sowie einer umfassenden Gebäudeisolierung und intelligenter Lichtsteuerung, ist vor allem auch die Eigenenergieerzeugungskapazität des Gebäudes maßgeblich.

„Bei einem wachsenden Güterverkehr ist die nachhaltige Gestaltung von Lieferketten wichtiger denn je. Das betrifft auch die Immobilie, die in der Logistik einen besonders hohen Anteil an den CO2-Emissionen hat. Um gesetzte Klimaziele zu erreichen, muss die verbrauchte Fläche von Logistikzentren möglichst effizient genutzt werden“, begründet Jury-Mitglied Prof. Dr. Claudia Kemfert die Entscheidung. „Als Leuchtturmprojekt für grüne Logistik ist C3 Bremen in der Hinsicht deutlich innovativer, ganzheitlicher und nachhaltiger. Es umfasst vielfältige Komponenten von einer Photovoltaikanlage im Großformat bis hin zu verschiedenen Energieeffizienzmaßnahmen der Gebäudehülle und Grünanlagen. Damit konnte es die Jury von sich überzeugen.“

Die Ehrung findet im Rahmen des Deutschen Mobilitätskongresses statt, den die DVWG bereits zum neunten Mal gemeinsam mit dem Rhein-Main-Verkehrsverbund und der Messe Frankfurt GmbH veranstaltet.

Quelle: BLG, Foto: BLG/Jan Meier, Lager 




Wasserstoff-Versorgung der Chempark-Standorte

Wasserstoff machts möglich: Eine diversifizierte Energieversorgung und mehr Nachhaltigkeit – für eine neue Chemie. Deshalb legen Thyssengas und Currenta mit einer gemeinsamen Absichtserklärung (Letter of Intent) jetzt den Grundstein für die Wasserstoff-Versorgung des Chemieparks der Zukunft.


Ab 2030 sollen die drei Chempark-Standorte Leverkusen, Dormagen und Krefeld-Uerdingen über drei Netzkopplungspunkte an das künftige Wasserstoff-Netz der Thyssengas angebunden werden. Darauf haben sich der Fernleitungsnetzbetreiber Thyssengas und der Chemieparkbetreiber Currenta in einer gemeinsamen Absichtserklärung (Letter of Intent) geeinigt.

Die Wasserstoff-Versorgung der Standorte in Dormagen und Leverkusen soll durch die Umstellung einer bestehenden Thyssengas-Erdgasleitung auf Wasserstoff realisiert werden. Für die Anbindung des Standorts in Krefeld-Uerdingen soll nach aktuellem Planungsstand und abhängig von der ausstehenden Bestätigung des Wasserstoff-Kernnetzes eine neue Wasserstoff-Leitung zwischen Duisburg und Krefeld gebaut werden.

Der benötigte Wasserstoff soll dann ab 2030 über die geplanten Grenzübergangspunkte Zevenaar und Vlieghuis mit den Niederlanden sowie den geplanten Nord-Süd-Korridor der Fernleitungsnetzbetreiber Gasunie und Thyssengas zwischen Wilhelmshaven und Köln zu den drei Chemieparks gelangen.

Hans Gennen, Technischer Geschäftsführer (COO) Currenta: „Nur eine langfristig klimaneutrale Industrie hat hier, im Herzen Europas, eine echte Zukunftsperspektive. Deshalb haben wir uns als Currenta ein klares Ziel gesetzt: Den nachhaltigen Chemiepark der Zukunft proaktiv zu gestalten. Wasserstoff ist ein wesentlicher Baustein in unserer Strategie, deshalb freue ich mich, dass wir gemeinsam mit Thyssengas jetzt diesen wichtigen ersten Schritt gegangen sind. Und natürlich hoffen wir, dass es uns damit gelingt, beim Thema Transformation für eine gewisse Aufbruchsstimmung zu sorgen.“

Dr. Thomas Gößmann, Vorsitzender der Geschäftsführung bei Thyssengas: „Unsere Kooperationen in den regionalen H2-Clustern zeigen: Die Nachfrage nach Wasserstoff ist da und nimmt immer weiter zu. Mit Currenta planen wir jetzt den Wasserstoff-Anschluss für eines der industriellen Schwergewichte in Nordrhein-Westfalen – ein deutliches Signal für den Aufbruch in die Wasserstoff-Wirtschaft und ein weiterer Meilenstein für unsere Wasserstoff-Netzplanung.“

Hoher Wasserstoff-Bedarf in den H2-Clustern Thyssengas hat im engen Austausch mit den Unternehmen in seinem Netzgebiet zunächst sechs Potenzialregionen, sogenannte H2-Cluster, definiert. Diese verteilen sich auf die Regionen Emsland, Münsterland, Ruhrgebiet und Rheinland. In den Clustern sind zahlreiche energie- und emissionsintensive Unternehmen angesiedelt, die ihre Energieversorgung künftig mithilfe von Wasserstoff dekarbonisieren möchten. Die H2-Cluster sollen als Keimzellen die Entwicklung hin zu einer integrierten Wasserstoff-Infrastruktur einleiten. Weitere Informationen zur Thyssengas-H2-Strategie und den konkreten Planungen unter: https://h2.thyssengas.com/

Über Thyssengas: Die Thyssengas GmbH ist ein deutscher Fernleitungsnetzbetreiber. Hauptsitz des Unternehmens, das im Jahr 2021 sein 100-jähriges Bestehen gefeiert hat, ist Dortmund. Thyssengas betreibt ein rund 4.400 Kilometer langes Gasnetz – zum Großteil in Nordrhein-Westfalen, einzelne Leitungen aber auch in Niedersachsen. Darüber werden sowohl nachgelagerte Verteilnetzbetreiber als auch Industriebetriebe und Kraftwerke versorgt. Für die klimaneutrale Zukunft setzt Thyssengas auf den gasförmigen Energieträger Wasserstoff. Der Dortmunder Netzbetreiber engagiert sich dazu in zahlreichen Initiativen. Gleichzeitig investiert er gezielt in die Umstellung seines Leitungssystems, um einen schnellen Wasserstoff-Hochlauf als Teil der Energiewende möglich zu machen. An sieben Standorten im Netzgebiet beschäftigt das Unternehmen aktuell rund 400 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, Tendenz steigend.

Über Currenta: Currenta managt und betreibt eines der größten Chemie-Areale in Europa – den Chempark mit Standorten in Leverkusen, Dormagen und Krefeld-Uerdingen. Unternehmen finden dort optimale Forschungs- und Produktionsbedingungen vor. Currenta bietet alle wichtigen Services vor Ort aus einer Hand: Eine zuverlässige Stoff- und Energieversorgung, vielfältige Analytikleistungen auf höchstem Niveau, ein hochmodernes Umweltmanagement, umfangreiche Infrastrukturleistungen sowie zuverlässige Sicherheitskonzepte.

Quelle und Foto: Currenta




Rhenus modernisiert Kanalschubboote

Die Rhenus Gruppe hat zwei Kanalschubboote der Deutschen Binnenreederei (DBR) aufwendig auf Stage-V-Motoren umgerüstet und damit fit für die Anforderungen der Zukunft gemacht. Die Modernisierung erfolgt im Rahmen der selbst auferlegten Weiterentwicklung der Rhenus Flotte in Richtung Klimaschutz. 

Die Maßnahme ist einer von vielen Schritten auf dem Weg zu einer umfassenden Umrüstung der gesamten Flotte auf die neueste Motorengeneration. Während der Neubau komplett nachhaltigerer Wasserstoffschiffe ein langfristiges Projekt ist, rüstet die Rhenus Gruppe kurzfristig immer mehr ältere Schiffe auf modernere und damit umweltfreundlichere Technik um. Den Anfang machen die zwei Kanalschubboote RSPSB146 und RSPSB153 aus den 1970er Jahren, die motorseitig nun mit der modernsten Technik ausgestattet sind, die derzeit auf dem Markt erhältlich ist.

Der Umbau der beiden Schiffe dauerte circa zehn Monate. Dabei wurden die alten Aggregate durch moderne Dieselgeneratoren von SCANIA und Caterpillar ersetzt – Lkw-Motoren, die auch für Binnenschiffe zugelassen sind. Sie arbeiten mit Abgasnachbehandlung der Stufe 5 und sorgen dafür, dass keine umweltschädlichen Partikel mehr in die Luft gelangen. Damit erreicht Rhenus eine Reduzierung der Feinstaubbelastung um bis zu 40 Prozent. Die Motoren haben eine Leistung von 740 KW, was einer Verdreifachung ebendieser zu vorher entspricht. Um Platz für die deutlich größeren Motoren zu schaffen, wurde der Maschinenraum komplett entkernt und saniert. Alle alten Pumpen, Elektronik und Aggregate wichen neuester Elektronik und einem modernen Schaltschrank. Das neue gekapselte HIS-Aggregat arbeitet sehr leise, sodass die Besatzung an Bord in der Nacht zur Ruhe kommen kann. Hinzu kommt ein neuer Antriebsstrang mit Drucklagern und Wellenabdichtungen und auch die Ruderhydraulik wurde auf den neusten Stand gebracht. Das Einsatzgebiet der beiden Schiffe wird weiterhin das ostdeutsche Wasserstraßengebiet sein. „Die meisten Schiffe der deutschen Binnenreedereien sind 30-50 Jahre alt. So auch unsere. Verschrotten macht hier aber überhaupt keinen Sinn, zumal es so einfach ist, entsprechend umzurüsten. Genau das packen wir jetzt mit dem Ziel Deutsche Binnenschifffahrt – evolving for the future an“, erklärt Thomas Kaulbach, Geschäftsführer Rhenus PartnerShip.

Noch in diesem Jahr stellte Rhenus die ersten Flaggschiffe einer neuen, emissionsarmen Flottengeneration für die nachhaltige Binnenschifffahrt der Zukunft vor. Mit Wasserstoffantrieb und Elektrobatterien fahren die Koppelverbände auch bei starker Strömung zuverlässig. Rhenus entwickelt zudem stetig ihre Shortsea-Flotte weiter. Fünf neue Schiffe für den küstennahen Gütertransport haben Rhenus und Arkon Shipping gemeinschaftlich konzipiert. Rhenus versichert, dem Thema Nachhaltigkeit im Schiffstransport dauerhaft eine hohe Priorität einzuräumen. Dazu zählt auch, kontinuierlich zu prüfen, in welcher Form das Unternehmen einen Beitrag zur nachhaltigeren Logistik leisten kann. Der weltweit operierende Logistikdienstleister verfolgt dabei vor allem das Ziel, die CO2-Emissionen im operativen Geschäft zu reduzieren und die globalen Supply Chains nachhaltiger zu gestalten.

Technische Daten im Überblick

Neue Motoren

  • Hersteller: SCANIA und Caterpillar
  • 736 KW – 740 KW (CAT) Leistung
  • Abgasnachbehandlung: Ad-Blue-Tank und Partikelfilter
  • Abgasstufe 5
  • Emmissionsreduzierung um ca. 40 Prozent

Kanalschubboote

RSPSB146:

  • Baujahr 1978
  • Ausgelegt für 1,20 m Tiefgang
  • 21,25 m lang, 8,25m breit

RSPSB153:

  • Baujahr 1979
  • Ausgelegt für 1,25 m Tiefgang
  • 21,11 m lang, 8,24 m breit

Quelle und Foto: Rhenus Gruppe, die Rhenus Gruppe hat zwei Kanalschubboote der Deutschen Binnenreederei (DBR) aufwendig auf Stage-V-Motoren umgerüstet und damit fit für die Anforderungen der Zukunft gemacht. Die Modernisierung ist einer von vielen Schritten im Rahmen der selbst auferlegten Weiterentwicklung der Rhenus Flotte in Richtung Klimaschutz




Gemeinsam gegen Drogenkriminalität

Die Vertreterinnen und Vertreter der Sicherheitsbehörden und der Hafenwirtschaft verständigten sich zum Abschluss des Hamburger Hafensicherheitsgipfels auf eine gemeinsame Erklärung, die bereits erste konkrete Schritte enthält.

Als drittgrößter Seehafen Europas ist Hamburg wie die anderen großen Nordseehäfen in besonderer Weise vom internationalen Drogeneinfuhrschmuggel betroffen. Erstmals kamen jetzt auf Einladung des Ersten Bürgermeisters Peter Tschentscher sowie des Innensenators Andy Grote alle für die Hafensicherheit relevanten Akteure im Rahmen des Hamburger Hafensicherheitsgipfels zu einem ganztägigen Austausch zusammen, darunter der Staatssekretär der Bundesinnenministeriums, Hans-Georg Engelke, BKA-Präsident Holger Münch und die Präsidentin der Generalzolldirektion, Colette Hercher, als höchste Zöllnerin des Landes.

Um den erheblichen Gefahren durch die international organisierte Drogenkriminalität auf allen Ebenen – behördlich, privatwirtschaftlich, regional, national und international – gemeinsam entschlossen begegnen und noch wirkungsvollere Schutzmaßnahmen entwickeln zu können, haben die Teilnehmenden am Montag verabredet, ihre Kompetenzen und das Know-how aller Akteure im Rahmen einer neu gegründeten „Allianz Sicherer Hafen Hamburg“ zu bündeln sowie die Schutz- und Präventionsmaßnahmen noch einmal deutlich auszuweiten.

Die Vertreterinnen und Vertreter der Sicherheitsbehörden und der Hafenwirtschaft verständigten sich zum Abschluss des Hamburger Hafensicherheitsgipfels auf eine gemeinsame Erklärung, die bereits erste konkrete Schritte enthält. Für die Umsetzung der beschlossenen Maßnahmen arbeiten die Partner an der Einrichtung eines gemeinsamen Hafensicherheitszentrums, um eine dauerhafte enge Vernetzung zwischen den Akteuren und einen verstärkten Informationsaustausch sicherzustellen. Mit der Schaffung einer Arbeitsstruktur soll zudem dafür gesorgt werden, dass die beschlossenen Maßnahmen zusätzlich zu den bereits etablierten Konzepten schnellstmöglich ihre Wirkung entfalten. Dazu gehört u. a. die Ausweitung baulicher und technischer Sicherheits- und Überwachungsmaßnahmen im Hafen oder der vermehrte Einsatz von fälschungssicheren Containersiegeln (sog. smart seals).

Ein zentrales Ziel der Allianz ist es, den Schutz der Hafenbeschäftigten vor Anwerbeversuchen und allen daraus resultierenden Gefahren durch kriminelle Organisationen wirksam zu verstärken. Neben einer entsprechenden Awareness-Kampagne ist insbesondere die Einrichtung eines anonymen Hinweisgeberportals geplant. Alle Beschäftigten sollen sich sicher fühlen können und die Möglichkeit haben, sich jederzeit vertrauensvoll und anonym an die Sicherheitsbehörden wenden zu können. Erst Anfang Oktober war den Sicherheitsbehörden in Hamburg ein Schlag gegen sogenannte Innentäter gelungen.

Polizei, Zollfahndungsamt und Staatsanwaltschaft Hamburg hatten dabei 17 Durchsuchungsbeschlüsse in vier Bundesländern sowie fünf Haftbefehle vollstreckt. Dem vorausgegangen waren intensive Ermittlungen der „Gemeinsamen Ermittlungsgruppe Rauschgift“ (GER) von Polizei und Zoll. Mit den heute beschlossenen Maßnahmen baut die „Allianz Sicherer Hafen Hamburg“ auch auf die erfolgreiche Zusammenarbeit der gemeinsamen Ermittlungsgruppe in den vergangenen Jahren auf.

Das Bundesministerium des Inneren und für Heimat (BMI) kündigte zudem an, dass Hamburg im kommenden Jahr Ausrichterstadt eines Ministertreffens der „Coalition European countries against organised crime“ wird, einem Bündnis aus sechs europäischen Staaten. Die Niederlande, Belgien, Frankreich, Spanien, Italien und Deutschland haben sich darauf verständigt, bei der Bekämpfung der Organisierten Kriminalität, insbesondere der Rauschgiftkriminalität, enger zusammenzuarbeiten und ihre jeweiligen Anstrengungen noch stärker zu koordinieren. Das Treffen der Koalition soll voraussichtlich am 7. Mai in Hamburg stattfinden.

Bundesinnenministerin Nancy Faeser: „Bei der Bekämpfung der international organisierten Drogenkriminalität und insbesondere der Kokainschwemme müssen staatliche Institutionen, Strafverfolgungsbehörden und die Privatwirtschaft an einem Strang ziehen. Der heutige Hafensicherheitsgipfel ist ein weiterer wichtiger Schritt im Kampf gegen die skrupellosen Drogenhändler und die Organisierte Kriminalität. Die Verbesserung der Hafensicherheit in Hamburg und in Europa muss auch einhergehen mit einer Intensivierung der Zusammenarbeit mit lateinamerikanischen Staaten als Herkunftsländer der Drogen. Mit internationalen und nationalen Kooperationen können wir Ermittlungen noch enger koordinieren und gezielt zuschlagen. Hochseehäfen wie Antwerpen, Rotterdam und Hamburg dürfen keine Einfallstore für hunderte Tonnen Rauschgift in die EU sein. Diese Drogen zerstören Menschen und bescheren kriminellen Händlern riesige Gewinne. Den skrupellosen Tätern legen wir gemeinsam das Handwerk.“

Katja Hessel, Parlamentarische Staatssekretärin beim Bundesminister der Finanzen:„Der Zoll setzt derzeit die von Bundesfinanzminister Christian Lindner im Frühsommer dieses Jahres vorgestellte Strategie zur Bekämpfung der Organisierten Kriminalität (OK) und Geldwäsche um. Neben einer nachhaltigen Strafverfolgung gilt es, die Täter mit wirksamen Finanzermittlungen da zu treffen, wo es ihnen am meisten weh tut: Bei illegal erlangtem Vermögen. Die neue OK-Bekämpfungsstrategie des Zolls wird gemeinsam mit den Kompetenzen der Polizeien und der Hafenwirtschaft auch im Hamburger Hafen zu einer noch wirksameren und nachhaltigeren Bekämpfung von organisierten Strukturen des Rauschgiftschmuggels führen. Wenn wir – wie hier im Hamburger Hafen – noch näher zusammenrücken, wird es uns gelingen, der Dynamik der sich permanent verändernden international agierenden Täterstrukturen und Deliktsphänomenen möglichst einen Schritt voraus zu sein.“

Andy Grote, Präses der Behörde für Inneres und Sport Hamburg: „Wir haben uns heute auf den Weg gemacht, unseren Hafen wirksamer gegen die Organisierte Kriminalität zu schützen und dem internationalen Rauschgifthandel noch wirksamer und schlagkräftiger entgegenzutreten. Die heute verabredeten Maßnahmen und Schritte werden es den Kriminellen im Hafen in Zukunft nochmal deutlich schwerer machen, dort ihren zerstörerischen Geschäften nachzugehen. Der enge Schulterschluss von Bundesministerien, über BKA und Zoll bis zur Hafenwirtschaft setzt ein kraftvolles Signal. Gemeinsam machen wir den Hamburger Hafen zu einem immer sicheren Ort für die Hafenwirtschaft und die Mitarbeitenden und zu einem immer unsicheren Ort für kriminelle Strukturen.“

Andreas Rieckhof, Staatsrat der Behörde für Wirtschaft und Innovation: „Die Sicherheit im Hafen ist eine notwendige Voraussetzung, um wirtschaftlich erfolgreich sein zu können. Sie ist ein gemeinsames Anliegen aller Akteure, der Behörden ebenso wie der Hafenwirtschaft und kann nur im engen Schulterschluss erreicht werden. Aus der bisherigen Zusammenarbeit verfügen die Beteiligten über viel Know-how, das nun in eine noch engere Zusammenarbeit eingebracht wird. Dabei stehen wir auch im Austausch mit den weiteren Westhäfen an der Nordseeküste, um bisherige Erfahrungen einzubeziehen. Dem Drogenschmuggel stellen wir uns gemeinsam entgegen.“

Colette Hercher, Präsidentin der Generalzolldirektion: „Der Zoll bekämpft die grenzüberschreitende Organisierte Kriminalität mittels modernster Technik, zielgerichteten und lageangepassten Risikoanalysen, seiner jahrzehntelangen Erfahrung sowie mit dem dafür notwendigen Personalansatz. Dabei arbeiten wir im engen Schulterschluss mit allen Zusammenarbeitsbehörden. Wir als Zoll begrüßen die Initiative des heutigen Hafensicherheitsgipfels und werden uns in den daraus entstehenden gemeinsamen Folgearbeiten als verlässlicher Partner engagieren.“

Holger Münch, Präsident des Bundeskriminalamtes: „Bei der Bekämpfung der Rauschgiftkriminalität initiiert und unterstützt das Bundeskriminalamt Maßnahmen an allen Punkten der Logistikkette. Dabei kooperieren wir mit Sicherheitsbehörden auf nationaler und europäischer Ebene ebenso wie mit unseren Partnern in den Herkunfts- und Transitländern. Um den Einfuhrschmuggel von Rauschgift über die Seehäfen einzudämmen, ist es zudem unerlässlich, dass wir – die Strafverfolgungsbehörden und der Zoll mit der privatwirtschaftlichen Seite wie Hafen- und Logistikbetriebe – gemeinsam an einem Strang ziehen. Initiativen wie der Hafensicherheitsgipfel sind deshalb ein wichtiger Beitrag, um alle Beteiligten und Betroffenen für das Problem und die damit verbundenen Gefahren zu sensibilisieren und geeignete Gegenmaßnahmen zu entwickeln. Die heute gegründete „Allianz Sicherer Hafen Hamburg“ und das gemeinsame Hafensicherheitszentrum werden wichtige Beiträge in unserem gemeinsamen Einsatz für mehr Hafensicherheit leisten.“

Jan Hieber, Leiter des Landeskriminalamtes der Polizei Hamburg: „Der Hamburger Hafen spielt beim Einfuhrschmuggel von Kokain die zentrale Rolle in Deutschland. Um erfolgreich zu sein, braucht die Organisierte Kriminalität die im Täterjargon sogenannte Tür in den Hafen. Die Hafeninnentäter sind dazu der entscheidende Schlüssel. Hier setzen wir an – sowohl bei unseren Ermittlungen als auch bei der Prävention. Die Einrichtung eines gemeinsamen Hafensicherheitszentrums mit allen relevanten Akteuren bietet aus unserer Sicht ein großes Potenzial, um den Zaun gegen den Kokaineinfuhrschmuggel weiter zu erhöhen.“

Gunther Bonz, Präsident des Unternehmensverbandes Hafen Hamburg: „Sicherheit und Gefahrenabwehr haben für die Hafenwirtschaft höchste Priorität. In enger Kooperation mit ihren Kunden ergreifen die Hafenunternehmen alle notwendigen Maßnahmen, um die Sicherheit von Lieferketten zu gewährleisten und Schmuggel verhindern. Dafür notwendige Änderungen rechtlicher Regelungen, wie z. B. die Datenschutzgrundverordnung, sollten unverzüglich umgesetzt werden.“

Quelle: Behörde für Inneres und Sport, Foto: Senatskanzlei




Contargo gewinnt Deutschen Nachhaltigkeitspreis

Contargo ist Branchensieger für die „Transport- und Logistikwirtschaft“ im Bereich Mobilität und Logistik beim Deutschen Nachhaltigkeitspreis Unternehmen. Das Container-Hinterlandlogistik-Netzwerk hat die Jury mit seiner vorbildlichen Dekarbonisierungsstrategie und dem daraus resultierenden Einfluss auf die gesamte Branche überzeugt. Die offizielle Preisverleihung des Deutschen Nachhaltigkeitspreises Unternehmen findet am 23. November 2023 im Rahmen des 16. Deutschen Nachhaltigkeitstags in Düsseldorf statt.

„Die Güterlogistik verursacht ein Viertel der Treibhausgasemissionen in der EU“, sagt Jürgen Albersmann, CEO der Contargo. „Wir sehen uns daher in einer Schlüsselrolle bei der Weiterentwicklung und Neuausrichtung der Wirtschaft im Zeichen von Klimaschutz und Digitalisierung. Für die Contargo Gruppe steht das Ziel im Fokus, bis 2045 unsere gesamten Betriebsabläufe klimaneutral zu gestalten. Darum sind wir davon überzeugt, dass der Kombinierte Verkehr wachsen muss. Nur er kann sicherstellen, dass die Emissionen reduziert werden und gleichzeitig die Versorgung mit Gütern sichergestellt ist.“

Kristin Kahl, Sustainable Solutions bei Contargo, betont: „Wir kommen mit unseren zahlreichen Ideen und Maßnahmen, die wir stetig mit Leben füllen, unserer Verantwortung nach. Durch die enge Zusammenarbeit und Kooperation mit verschiedensten Partnern schaffen wir darüber hinaus Synergien, die zusätzlich zur Erreichung von Klimaneutralität beitragen.“

Eine der herausforderndsten und umfangreichsten Maßnahmen für das Unternehmen ist die Umstellung der Terminalverkehre auf Elektromobilität. Contargo und das auf den Container-Nahverkehr spezialisierte Fuhrparkmanagement der Rhenus Gruppe haben 2022 die KsNI Förderbescheide für 28 batteriebetriebene 44-Tonner sowie die dazugehörige Ladeinfrastruktur erhalten. Kürzlich wurden die Förderbescheide für 59 weitere E-Lkw bewilligt. 2024 sollen 91 vollelektrische Sattelzugmaschinen für Contargo unterwegs sein. Um die Fahrzeuge auch optimal einsetzen zu können werden derzeit an 14 Contargo-Standorten in Deutschland 33 Ladepunkte mit einer Leistung von je 250 kW eingerichtet.

Dank dieser E-Lkw-Flotte entwickelte Contargo ein emissionsoptimiertes Transportprodukt: „econtargo bietet unseren Kunden die Möglichkeit, ihren eigenen CO2e-Fussabdruck zu verkleinern“, sagt Frank Hommel, Director Sales & Marketing bei Contargo. „Denn wer dies bucht, kauft ein auf alternativer Technologie basierendes Produkt mit E-Lkw im Nahverkehr und ökostrombetriebenen Zügen im Hauptlauf.“

Ab 2024 ergänzt Contargo die strombetriebene Lieferkette um emissionsarme Binnenschiffe mit Elektromotor, angetrieben durch eine Kombination aus Wasserstoff-Brennstoffzelle, modernsten Stage-VI-Motoren und Elektrobatterien.

Der Deutsche Nachhaltigkeitspreis ist die nationale Auszeichnung für Spitzenleistungen der Nachhaltigkeit in Wirtschaft, Kommunen und Forschung. Mit acht Wettbewerben (darunter Unternehmen), über 1.200 Bewerbern und 2.000 Gästen zu den Veranstaltungen ist der Preis der größte seiner Art in Europa. Die Auszeichnung wird vergeben von der Stiftung Deutscher Nachhaltigkeitspreis e.V. in Zusammenarbeit mit der Bundesregierung, kommunalen Spitzenverbänden, Wirtschaftsvereinigungen, zivilgesellschaftlichen Organisationen und Forschungseinrichtungen. Rahmen für die Verleihung ist der Deutsche Nachhaltigkeitstag in Düsseldorf, die meistbesuchte jährliche Kommunikationsplattform zu den Themen nachhaltiger Entwicklung.

Quelle und Foto: Contargo, v.l.: Kristin Kahl & Kristiane Schmidt, Sustainable Solutions Contargo GmbH & Co. KG 




Startschuss für den Bau des nationalen Wasserstoffnetzes

Der Bau des nationalen Wasserstoffnetzes, das im Hafen von Rotterdam beginnt, wurde am 27. Oktober offiziell und feierlich eröffnet. Die Anwesenheit von König Willem-Alexander, Minister für Klima und Energie Jetten, dem Rotterdamer Bürgermeister Ahmed Aboutaleb und dem Kommissar des Königs unterstreichen die Bedeutung dieses Netzwerks für die Niederlande.

Das Netzwerk, das allen Wasserstofflieferanten und -abnehmern offensteht, wird schon bald 1.200 Kilometer lang sein und 5 niederländischen Industrieclustern Zugang zu grünem Wasserstoff verschaffen. Über den Delta Rhine Corridor wird es auch eine Verbindung nach Deutschland geben.

Der erste, mehr als 30 Kilometer lange Abschnitt führt vom Konversionspark auf der Maasvlakte nach Pernis. Im Konversionspark wird jetzt die erste von vier Wasserstofffabriken gebaut. Diese 200-MW-Wasserstofffabrik, Holland Hydrogen 1, stellt den grünen Wasserstoff mit Strom aus Offshore-Windparks her und wird voraussichtlich ab 2025 in der Lage sein, den ersten grünen Wasserstoff nach Pernis zu transportieren.

Mit seinen groß angelegten Speichermöglichkeiten bietet das Wasserstoffnetz zusätzliche Flexibilität bei der Versorgung mit grüner Energie. Das Netzwerk fördert auch die Entwicklung der Niederlande als europäisches Wasserstoff-Energiezentrum und das Wachstum des internationalen Wasserstoffmarktes. Darüber hinaus trägt es zur europäischen Energieunabhängigkeit bei.

Quelle und Foto: Port of Rotterdam, Rob Jetten, Minister für Klima- und Energiepolitik, König Willem-Alexander, Han Fennema, CEO Gasunie