Container in Antwerpen weiter an der Spitze

Im ersten Quartal 2019 hat sich der Seefrachtumschlag des Hafens Antwerpen insgesamt mit einem Minus von 3 Prozent im Vergleich zu den Rekordwerten des ersten Quartals 2018 normalisiert. Im Quartalsverlauf zeichnete sich aber bereits wieder ein neuer Aufwärtstrend ab. Dieser Trend dürfte sich in den kommenden Monaten fortsetzen – auch aufgrund zusätzlicher MSC-Fracht zwischen Antwerpen und Nordeuropa ab April 2019.

Der Containerverkehr legt weiter zu und hat im März das bisher beste Monatsergebnis in der Geschichte des Hafens erzielt. 2018 hat sich der Anteil Antwerpens am Containermarkt tonnagemäßig auf 27,5 Prozent erhöht, was einem Anstieg von 0,7 Prozent entspricht. Damit verzeichnet der Hafen Antwerpen den höchsten Zuwachs innerhalb der Hamburg-Le-Havre-Range. Das Nettowachstum betrug dabei 650.000 TEU.

Jacques Vandermeiren, CEO der Antwerp Port Authority, erklärt: „Unser Containerumschlag wächst trotz der schwächeren Konjunkturaussichten weiter. Dies ist eine gute Nachricht für den Hafen Antwerpen und festigt unsere ausgezeichnete Position als Container-Hub in der globalen Logistikkette.“

Konventionelles Breakbulk entwickelte sich im ersten Quartal 2019 durchaus gut. Im Vergleich zum ersten Quartal 2018, in dem der Aufbau von Stahlvorräten in Erwartung der US-Importabgaben den Umschlag künstlich erhöht hatte, fallen die Zahlen jedoch nur mäßig aus: der Umschlag von Eisen und Stahl blieb infolgedessen 5 Prozent unter dem außergewöhnlichen Vorjahresniveau.

Der RoRo-Umschlag wuchs in den ersten drei Monaten 2019 um 3,2 Prozent. Bei geringerer Anzahl an Fahrzeugeinheiten ist die umgeschlagene Tonnage infolge höheren durchschnittlichen Gewichts pro Fahrzeug angestiegen, insbesondere in der Nutzfahrzeugklasse.

Im ersten Quartal sank der Schüttgutumschlag insgesamt um 8,8 Prozent, was auf den geringeren Umschlag von Erz (-22,9 Prozent), Kohle (-16,5 Prozent), Schrott (-10,2 Prozent) und Düngemitteln (-2,2 Prozent) zurückzuführen ist. Der Umschlag von Sand und Kies war im ersten Quartal um 6 Prozent höher. Und der Umschlag von Düngemitteln hat sich im März deutlich erholt und das beste Monatsergebnis seit Februar 2011 erreicht.

Der Schüttgutumschlag ist traditionell durch eine hohe Volatilität gekennzeichnet, mit sehr unterschiedlichen Ausprägungen je nach Produktgruppe.

Das Flüssiggut verzeichnete im ersten Quartal 2019 einen Rückgang von 8,6 Prozent. Nach zwei schwächeren Monaten (-12,4 Prozent) zeigte der März eine deutliche Erholung, wenn auch weniger ausgeprägt bei Erdölderivaten – dem größten Segment innerhalb des Flüssiggutmarktes.  Der milde Winter 2018/2019 gegenüber dem kälteren Winter im Jahr zuvor hat sich negativ auf den Umschlag von Erdölderivaten ausgewirkt. Auch die Verlangsamung des EU-Wirtschaftswachstums hatte Auswirkungen auf die Produktionsmengen und den Energiebedarf, ebenso wie die Entwicklung der Rohölpreise.

Besonders hervorzuheben ist die Erholung beim Umschlag von Erdöl und Chemikalien. Nach drei Monaten bleibt der Rohölumschlag mit 0,1 Prozent konstant. Die Chemie blieb ebenfalls praktisch unverändert (-0,6 Prozent), wobei im Monat März nach anfänglichen Rückgängen im Januar und Februar eine deutliche Erholung erfolgte.

Von Januar bis März 2019 haben 3.519 Seeschiffe (-0,3 Prozent) den Hafen Antwerpen angelaufen. Die Bruttotonnage dieser Schiffe war mit 101.539.585 GT (Gross Tonnage) um 0,2 Prozent niedriger.

Annick De Ridder, Hafensenatorin des Hafens Antwerpen: „Wir blicken auf ein gutes erstes Quartal mit einem fortgesetzten Wachstum im Containerverkehr zurück. Die Entwicklung bestätigt die Rolle des Hafens Antwerpen als eine der wichtigsten wirtschaftlichen Säulen unseres Landes und als bedeutender Arbeitgeber. Um den Erfolg unseres Hafens auch für die Zukunft zu sichern, ersuchen wir die flämischen Behörden, die anstehende Präferenzentscheidung zur Kapazität des Containerumschlags rasch zu treffen.“

Quelle und Foto: Hafen Antwerpen