Rotterdam startet Test zu Liegeplätzen

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Der Hafenbetrieb Rotterdam startet für die Binnenschifffahrt mit einem Test, der eine digitale Beratung zu öffentlichen Liegeplätzen anbietet. Benutzer von RiverGuide, einem digitalen Routenplaner für die Binnenschifffahrt, erhalten, sobald sie sich dem Hafen nähern, eine so genannte Push-Mitteilung mit der Frage, ob ein Liegeplatz benötigt wird.

Das Ziel und der Zweck des Tests bestehen darin zu validieren, ob eine gute Liegeplatz-Empfehlung auf der Grundlage der Reisedaten und Schiffsmerkmale erteilt werden kann. Darüber hinaus wird evaluiert, ob der Schiffsführer diese Liegeplatzempfehlung positiv einschätzt. Der Test dauert noch bis Ende Januar 2020 und umfasst 500 Schiffsbesuche. Falls der Test erfolgreich ist, kann diese Empfehlung eine Dauerfunktion im Rahmen von RiverGuide und anderen Reiseplanern bekommen.

Binnenschiffe, die den Rotterdamer Hafen besuchen, müssen manchmal eine Wartezeit einkalkulieren, bevor sie ein Terminal anlaufen können, und suchen daher dann einen Liegeplatz. Ein weiterer Grund dafür, weshalb die Binnenschifffahrt Liegeplätze benötigt, besteht darin, dass ein Schiff auf neue Ladung wartet. Ein Liegeplatz kann auch benötigt werden, weil ein Schiffsführer wegen des Arbeitszeitgesetzes Ruhepausen einlegen muss.

Über den Rotterdamer Hafen verteilt stehen ungefähr 150 Standorte mit einer gemeinsamen Kapazität für ungefähr 500 Schiffe zur Verfügung. Seit ein paar Jahren ist anhand des Binnenvaart Ligplaatsen Informatie Systeem „BLIS“ (Binnenschifffahrtsinformationssystem für Liegeplätze) online ersichtlich, ob Liegeplätze frei oder belegt sind. Diese Funktion ist ebenfalls in RiverGuide, der App für reibungsloses, sicheres und intelligenteres Fahren, enthalten, die im Auftrag des Hafenbetriebs Rotterdam, gemeinsam mit acht anderen Wasserstraßenbetreibern, entwickelt worden ist.

Die Praxis hat gezeigt, dass Schiffsführer regelmäßig nach einem Liegeplatz suchen müssen, da die öffentlichen Liegeplätze, die sie bevorzugen, bei ihrer Ankunft belegt sind oder nicht ihren Schiffsmerkmalen entsprechen (z. B. die Führung von Kegeln, falls sich gefährliche Stoffe an Bord befinden). Zudem hat sich herausgestellt, dass die Schiffsführer die Liegeplatzfunktion von BLIS nicht immer konsultieren. Gleichzeitig sehen wir, dass in manchen Gebieten im Hafen auch kaum Liegeplätze frei sind, während an anderen Stellen noch eine ausreichend hohe Kapazität verfügbar ist. Dies verursacht einen unnötigen Fahrbetrieb und ist damit ineffizient. Mit dem Test hofft der Hafenbetrieb Rotterdam, die Binnenschiffe, die den Rotterdamer Hafen anlaufen, durch eine möglichst „maßgeschneiderte“ Empfehlung besser unterstützen zu können.

Quelle und Foto: Port of Rotterdam

 

 

 

 

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