Erste Siemens-Gasturbinen starten Reise

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Die ersten Gasturbinen für den größten Auftrag der Siemens-Geschichte verlassen den Berliner Westhafen. Die Reise nach Ägypten führt die 890 Tonnen schwere Fracht über Rotterdam, ins Mittelmeer und durch den Suez-Kanal bis nach Adabiya am Roten Meer. The first gas turbines for the largest order in Siemens’ history are leaving the Berlin’s Westhafen. The 890-ton cargo will travel to Egypt via Rotterdam, across the Middle Sea and through the Suez Canal until Adabiya at the Red Sea.

Die ersten Gasturbinen für den größten Auftrag der Siemens-Geschichte sind auf dem Weg nach Ägypten. Zwei Turbinen für das Kraftwerksprojekt Beni Suef wurden am Berliner Westhafen auf ein Binnenschiff verladen und werden zum Seehafen in Rotterdam befördert.

Über den Hafen von Adabiya am Roten Meer wird die 890 Tonnen schwere Fracht anschließend nach Beni Suef transportiert. Zum Vergleich: Der Airbus A380 hat ein Leergewicht von 277 Tonnen. Die Installation der Gasturbinen im Kraftwerk soll Mitte Mai erfolgen.

Im Berliner Westhafen beginnt die gut dreimonatige Reise der beiden SGT5-8000H-Gasturbinen zum rund 110 Kilometer südlich von Kairo gelegenen Kraftwerksprojekt Beni Suef. Mit zwei Kränen werden die jeweils 12,6 Meter langen, 5,5 Meter hohen und 5,5 Meter breiten Maschinen auf ein antriebsloses Transportschiff geladen und zunächst zum Seehafen in Rotterdam geschleppt. Dort nimmt das Schwergutschiff „Wiebke“ die zwei Gasturbinen über die schiffseigenen Kräne auf. Von Rotterdam aus gelangt das Schiff über die Meerenge von Gibraltar ins Mittelmeer. Über den Suezkanal erreicht die Fracht den Zielhafen Adabiya am Roten Meer. Der weitere Transport erfolgt mit Hilfe eines 40-achsigen Trailers, der die 250 Kilometer lange Strecke am Nil entlang bis nach Beni Suef in rund fünf Tagen zurücklegt.

Direkt nach ihrer Ankunft auf der Beni Suef Baustelle werden die Gasturbinen abgeladen und in der Maschinenhalle des Kraftwerks installiert. In der Anlage werden in mehreren Phasen insgesamt acht SGT5-8000H-Gasturbinen verbaut. Das Kraftwerk nimmt den Betrieb zunächst als reines Gaskraftwerk auf. Nach der Erweiterung zum Gas- und Dampfturbinen (GuD)-Kraftwerk mit einer installierten Gesamtleistung von rund 4,8 Gigawatt (GW) kann Beni Suef rund 21,6 Millionen Menschen mit Strom versorgen. Nach der Fertigstellung wird Beni Suef das größte GuD-Kraftwerk weltweit sein.

„Die Anlage in Beni Suef wird unseren Erwartungen nach bereits im Winter 2016/2017 Strom ins ägyptische Netz einspeisen“, so Willi Meixner, CEO der Siemens Division Power and Gas. „Siemens unterstützt seinen Partner Ägypten beim Aufbau eines leistungsfähigen und zuverlässigen Energieversorgungssystems mit bewährter Kraftwerkstechnologie.“

Die H-Klasse-Gasturbinen aus Berlin nehmen bei dem geplanten Ausbau der Stromerzeugung Ägyptens eine zentrale Rolle ein. Insgesamt werden 24 hocheffiziente Turbinen, 24 Abhitzedampferzeuger, zwölf Dampfturbinen und 36 Generatoren in den drei Kraftwerksprojekten des Landes installiert. Siemens liefert nicht nur die Schlüsselkomponenten für alle drei Anlagen, sondern unterstützt Ägypten auch bei der Logistik und der Abwicklung dieses Megaprojekts.

In Ägypten wird Siemens insgesamt drei erdgasbefeuerte GuD-Kraftwerke mit H-Klasse-Technologie und einer Gesamtleistung von 14,4 GW errichten. Erst im Januar 2016 erzielte Siemens im GuD-Kraftwerk Lausward in Düsseldorf mit seiner fortschrittlichen H-Klasse mehrere Weltrekorde. Die Anlage erreichte einen Wirkungsgrad von rund 61,5 Prozent und eine Rekord-Leistung von 603,8 Megawatt.

Quelle und Foto: Siemens AG

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