Gemeinsame Elbfahrt der Häfen

Rund 100 Gäste informierten sich auf der von Hafen Hamburg Marketing und den Sächsischen Binnenhäfen Oberelbe veranstalteten 27. Elbfahrt über aktuelle Entwicklungen in den Häfen beider Regionen.

Die fachliche Einführung fand im Verkehrsmuseum Dresden statt, wobei im Vorfeld auch Gelegenheit zur Besichtigung der Exponate rund um Verkehr und Transport bestand. Besonderen Zuspruch fand dabei eine Sonderführung durch den Ausstellungsbereich „Binnen- und Seeschifffahrt“, so dass die Teilnehmer eine Einstimmung für die Ausfahrt an Bord der MS „Bastei 2“ erhielten.

In seinem Grußwort stellte der Hausherr Joachim Breuninger das Verkehrsmuseum vor, in welchem die Verbindung zu den Seehäfen sowohl auf der Elbe als auch auf der Schiene dargestellt ist. Anschließend gab Heiko Loroff, Geschäftsführer der Sächsischen Binnenhäfen Oberelbe GmbH, einen Überblick über Neuigkeiten in der Hafengruppe – neben drei sächsischen Häfen betreibt das Unternehmen auch zwei Häfen in der Tschechischen Republik und je einen Hafen in Sachsen-Anhalt und Brandenburg. Dabei konnte er auf ein erfolgreiches Geschäftsjahr 2017 und einen sehr guten Start in das Jahr 2018 verweisen. Getätigte Investitionen wie zum Beispiel der Schwerlastkran in Dresden hätten sich ausgezahlt, so Loroff, wobei aufgrund der Anlieferungszeiten der Schwerlastumschlag in den Nachtstunden stattfände. Leider stieße das Wachstum im Containerbereich an technische Grenzen. „Hier verhindern Umweltverbände und Bürgerinitiativen durch Einsprüche und Klagen seit langem den Ausbau des neuen Riesaer Terminals, das durch die Nutzung moderner Umschlagsgeräte und ökologischer Verkehrsträger eigentlich eine Verbesserung des Status quo nach sich führen würde“, beklagt Loroff den aktuellen Trend beim Bau moderner Infrastruktur. Dennoch sei es bisher gelungen, den Transportanforderungen der Kunden zu entsprechen, allerdings ohne massiv weitere Verlagerungspotentiale zu erschließen.

„Für jeden Seehafen ist das Hinterland existentiell“, betonte Ingo Egloff, Vorstand von Hafen Hamburg Marketing. Neben der seit über 15 Jahren anhängigen Fahrrinnenanpassung der Unterelbe, für die die durch sich immer weiter verschärfende Umweltauflagen inzwischen die notwendigen Planungsänderungen stattgefunden haben, sind daher auch die Verbindungen mit dem Hinterland für Hamburg sehr wichtig. Für Mitteldeutschland nannte er als Schwerpunkte unter anderem den Ausbau des Ostkorridors der Bahn, den Lückenschluss der A14 zwischen Schweriner Kreuz und Magdeburg sowie die Umsetzung des Gesamtkonzepts Elbe. „Es kann nicht sein, dass das Verbandsklagerecht mittlerweile soweit ausgeufert ist, dass jede Maßnahme durch Umweltverbände beklagt wird und dass bereits ohne Einsicht in die Änderungsunterlagen für die Fahrrinnenanpassung bereits weitere Klagen angekündigt werden. Bei allem Verständnis für Belange des Umweltschutzes, wir müssen auch international konkurrenzfähig bleiben“, unterstreicht Egloff die aktuelle Situation. Allerdings müsse nicht bis zur Fertigstellung im Jahr 2020 gewartet werden, denn Hamburg sei auch schon heute in der Lage, die größten Schiffe abzufertigen. „Gerade haben wir mit der Antoine de St. Exupery das größte Schiff von CMA CGM mit 7.800 TEU im Eingang und 4.000 TEU im Ausgang beladen“, so Egloff weiter.

Viele der angesprochenen Themen wurden dann auf der Schifffahrt zwischen Dresden und Pillnitz von den Teilnehmern diskutiert. „Seien Sie sicher, dass wir Sie auch im nächsten Jahr an Bord begrüßen werden“, verabschiedeten Heiko Loroff und Stefan Kunze, HHM-Repräsentant Dresden, die Gäste nach einem abwechslungsreichen Tag.

Quelle und Foto:  HHM