Hamburger Hafen bleibt gut angebunden

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Von zahlreichen Linienreedereien sind in den vergangenen Tagen Informationen über temporäre Fahrplanänderungen in den Markt gegeben worden. So informierten zum Beispiel die Allianzen 2M (Maersk, MSC) und THE (Hapag-Lloyd, Yang Ming, ONE, HMM) ihre Kunden darüber, dass Abfahrten im Ost-West-Verkehr gestrichen werden. Die Allianz 2M setzt zwei Asien-Europa-Dienste im zweiten Quartal vollständig aus. Der Hamburger Hafen ist von dieser Maßnahme, die nur die Liniendienste AE-2/Swan und AE-20/Dragon berührt, nicht betroffen.

In Hamburg werden nur drei Abfahrten des verbliebenen Asiendienstes AE-7/Condor der 2M für einen Zeitraum von fünf Wochen ausgesetzt. Den Kunden steht als Alternative für Verladungen in diesem Zeitraum bis Anfang Mai ein Asiendienst zur Verfügung, der den Hamburger Hafen in dieser besonderen Lage bei entsprechender Nachfrage außerplanmäßig anläuft.

Die Allianz THE streicht Abfahrten in diversen Fahrtgebieten. So werden zwischen Asien und Nordeuropa sieben von 25 Abfahrten ausgesetzt. Im Transatlantik-Containerverkehr sind es vier Abfahrten. Bei alle Fahrplananpassungen stehen den Kunden alternative Routen mit direkter Anbindung an den Hamburger Hafen zur Verfügung. Auch von der Ocean Alliance (CMA CGM, Cosco, OOCL, Evergreen) erwarten Experten der maritimen Branche, dass ähnliche Fahrplanänderungen mit zeitlicher Befristung in Kürze folgen werden. An den Fahrplänen der Carrier ist bereits erkennbar, dass von Anfang April bis Mitte Mai ein Drittel der Abfahrten im Asien-Verkehr ausfallen wird.

Bekannt wurde auch, dass im Containerverkehr mit Indien zwei Gemeinschaftsdienste ihre Fahrpläne anpassen. Die an den Diensten IEX/IP-3/IO-3 und IOS/EPIC-2/IP-2/EPI-2/IPAK-2/IP-2 beteiligten Reedereien haben zwei bzw. drei Abfahrten ausgesetzt. Zu diesen Reedereien gehören unter anderem CMA CGM, Cosco, Hapag-Lloyd, OOCL, ONE und Yang Ming. Auch hier können Verlader für ihre Importe und Exporte auf unverändert Hamburg anlaufende Liniendienste ausweichen.

„Die zeitlich begrenzten Fahrplanänderungen der Container-Reedereien sind im Zusammenhang mit den weltweit durch die Coronakrise festzustellenden wirtschaftlichen Auswirkungen eine nachvollziehbare Reaktion auf verringerte Transportvolumen im Markt. Die Reedereien passen ihre Transportkapazitäten der schwächeren Nachfrage sehr flexibel an. Ein Rückgang bei der Anzahl Hamburg anlaufender Containerschiffe wird auch zu einem temporären Rückgang beim Containerumschlag in Deutschlands größtem Hafen führen. Mit der Wiederaufnahme der Industrieproduktion in China werden wir im dritten Quartal auch aller Voraussicht nach wieder mehr Schiffe und mehr Ladung im Hafen sehen“, sagt Ingo Egloff, Vorstand von Hafen Hamburg Marketing.

Egloff geht davon aus, dass Verlader in Hamburg mit dem weiterhin großen Angebot an weltweiten Liniendiensten gut versorgt sind. Die Aussetzung von Abfahrten einiger Dienste trifft auch alle anderen Häfen. Hamburg bietet den Kunden im In- und Ausland alternative Liniendienste an und der hohe Bahnanteil im Hinterlandverkehr sorgt für Sicherheit der weiteren Transportwege zu den Industriekunden und Verbrauchern.  „Die Bahnverbindungen laufen weiterhin störungsfrei und haben an den Grenzen kaum Probleme“, so Egloff. Egloff weist auch darauf hin, dass die Fahrplananpassungen der bedeutenden Linienreedereien in der Containerfahrt sich auch auf die Feederdienste im europäischen Zubringer- und Verteilerverkehr auswirken. Die Feeder- und Shortsea-Reedereien passen ihre Kapazitäten an die temporären Fahrplanänderungen an oder verkleinern ihre Flotten. Maritime Experten erwarten im Zeitraum März bis Mai einen Rückgang der Containertransporte im innereuropäischen Verkehr von 8 Prozent.

Quelle: HHM, Foto: © HHM / Achim Multhaupt, Ingo Egloff, Vorstand von Hafen Hamburg Marketing.

 

 

 

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