Hapag-Lloyd und UASC vollziehen Zusammenschluss

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Die beiden Linienreedereien Hapag-Lloyd und United Arab Shipping Company (UASC) haben sich zusammengeschlossen. Mit 230 Schiffen und einer gemeinsamen Flottenkapazität von rund 1,6 Mio. TEU ist Hapag-Lloyd die fünftgrößte Containerlinienreederei der Welt.

Hapag-Lloyd bleibt ein in Deutschland registriertes, börsennotiertes Unternehmen mit Hauptsitz in Hamburg. „Das ist ein wichtiger strategischer Meilenstein und ein großer Schritt nach vorn für Hapag-Lloyd“, sagte Rolf Habben Jansen, Vorstandsvorsitzender von Hapag-Lloyd. „Wir verfügen künftig nicht nur in Lateinamerika und auf dem Atlantik über eine ausgesprochen starke Marktposition, sondern auch im Mittleren Osten, wo wir zu einem der führenden Anbieter werden. Unsere Priorität ist jetzt eine reibungslose und rasche Integration von UASC in Hapag-Lloyd.“

Das so genannte Business Combination Agreement (BCA) war bereits im Juli 2016 in Hamburg unterzeichnet worden. Anschließend mussten rund ein Dutzend Wettbewerbsbehörden weltweit ihre kartellrechtlichen Freigaben erteilen. Zudem wurden gesellschaftsrechtliche Änderungen durchgeführt und die Zustimmung zahlreicher Banken eingeholt.

Im Mittelpunkt der Integration steht die Zusammenführung der 118 Hapag-Lloyd-Dienste mit dem 45 Dienste umfassenden Netzwerk von UASC. Dieser Prozess (Commercial Cut-over) wird in rund acht Wochen starten, wenn die neuen Mitarbeiter von UASC entsprechend für die Hapag-Lloyd-Systeme trainiert worden sind, und soll bis Ende des dritten Quartals beendet sein. Anschließend wird das heutige Transportvolumen von UASC auf der IT-Plattform von Hapag-Lloyd abgewickelt. Die größere Hapag-Lloyd wird damit künftig auf voraussichtlich mehr als zehn Mio. TEU jährliches Transportvolumen kommen.

Zudem werden die 58 Schiffe von UASC in die Flotte von Hapag-Lloyd integriert. Die dann insgesamt 230 Schiffe umfassende Flotte wird mit einem Durchschnittsalter von nur 7,2 Jahren die jüngste Flotte in der Industrie sein. Die durchschnittliche Schiffsgröße der neuen Hapag-Lloyd-Flotte liegt mit rund 6.840 TEU/Schiff rund 30 Prozent über dem Durchschnitt der Top 15 in der Industrie (5.280 TEU/Schiff).

Mit dem Zusammenschluss werden Synergien von jährlich USD 435 Mio. angestrebt. Ein guter Teil dieser Einsparungen soll bereits 2018 realisiert werden, die volle Summe soll erstmals 2019 erreicht werden. Zudem erwarten wir, dass in den nächsten Jahren keine nennenswerten Investitionen in Neubauten nötig sein werden. Hapag-Lloyd wird eine neue Regionszentrale für die Region Middle East einrichten. Damit werden die bestehenden Regionen North America, Latin America, Asia und Europe um eine fünfte Region ergänzt.

„Hapag-Lloyd verfügt über langjähriges und umfangreiches Know-how bei Akquisitionen. Beim Zusammenschluss mit der kanadischen CP Ships 2005 und zuletzt beim Zusammenschluss mit CSAV 2014 haben wir bewiesen, dass wir in der Lage sind, Akquisitionen und die darauf folgenden Integrationen schnell, effizient und gewinnbringend umzusetzen. Wir sind optimistisch, dass wir die Integration der UASC bis zum Ende des laufenden Jahres vollständig abschließen können“, so Rolf Habben Jansen.

Die beiden UASC-Hauptgesellschafter Qatar Investment Authority, vertreten durch ihre Tochtergesellschaft Qatar Holding LLC, und der Public Investment Fund des Königreichs Saudi Arabien (PIF) werden neue Kerngesellschafter von Hapag-Lloyd. Die weiteren Gesellschafter von UASC, Kuwait Investment Authority im Namen des Staates Kuwait, der Iraqi Fund for External Development (IFED) sowie die Vereinigten Arabischen Emirate und Bahrain werden sich künftig mit summiert 3,6% der Anteile an Hapag-Lloyd im Streubesitz widerspiegeln. Die Gesellschafterstruktur der Hapag-Lloyd AG sieht vor der bevorstehenden Bar-Kapitalerhöhung, die nach dem Zusammenschluss geplant ist, wie folgt aus (Angaben gerundet): CSAV (22,6%), HGV (14,8%), Kühne Maritime (14,6%), Qatar Holding (14,4%), PIF (10,1%) und TUI (8,9%). Der Streubesitz wird sich auf rund 14,6% belaufen.

Innerhalb von sechs Monaten nach dem Closing ist für die Hapag-Lloyd AG eine Bezugsrechts-Kapitalerhöhung zur Stärkung des Unternehmens vorgesehen. Diese ist durch eine Backstop-Verpflichtung in Höhe von USD 400 Mio. abgesichert, die einige der Kerngesellschafter übernommen haben. Auf der Hauptversammlung von Hapag-Lloyd am 29. Mai in Hamburg werden die Aktionäre über ein entsprechendes genehmigtes Kapital abstimmen.

Finanzsenator Peter Tschentscher zur Fusion von Hapag-Lloyd und UASC: „Mit dem Vollzug der Fusion zwischen den beiden Reedereien ist ein weiterer wichtiger Schritt gelungen, Hapag-Lloyd im internationalen Wettbewerb noch stärker aufzustellen. Die Hamburger Traditionsreederei erhält damit auch Zugriff auf die nächste Generation sehr großer und effizienter Containerschiffe, ohne diese selbst erwerben zu müssen. Bei der Nutzung der Synergien aus dem Zusammenschluss profitiert Hapag-Lloyd von der Erfahrung aus den bereits erfolgten Konsolidierungsschritten mit CP Ships und CSAV. Mit der Fusion wird es noch besser gelingen, Hapag-Lloyd dauerhaft einen Platz an der Spitze der weltweit operierenden Containerreedereien zu sichern.“

Die Gesellschafterstruktur der Hapag-Lloyd AG wird nach dem Zusammenschluss wie folgt aussehen: CSAV 22,6 %, HGV 14,8 %, Kühne Maritime 14,6 %, Qatar Holding 14,4 %, PIF 10,1 % und TUI 8,9 %. Der Streubesitz wird sich auf rund 14,6 % belaufen.

Quelle: Hapag-Lloyd AG, Pressestelle der Finanzbehörde, Foto: Hapag-Lloyd AG