Heimat- und Seehafen für Nordrhein-Westfalen

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Im Rahmen der 1. Flämischen Woche in NRW präsentiert sich der Hafen Antwerpen als Heimathafen der nordrhein-westfälischen Wirtschaft. Bereits heute gehen mehr als zwei Drittel des Außenhandels über die Westhäfen und der Hafen Antwerpen liegt nach Rotterdam auf Platz 2, wie am Montag, 18. März, auf einem Hafen-Event in Düsseldorf hervorgehoben wurde.

Auf der Veranstaltung diskutierten zugleich zahlreiche Vertreter aus Politik und Wirtschaft über die künftige Verkehrsentwicklung sowie den Ausbau der intermodalen Verkehrsanbindung zwischen Antwerpen und NRW.

Unter dem Motto „Hafen Antwerpen – Heimat- und Seehafen für Nordrhein-Westfalen“ hatte die Antwerpener Hafengemeinschaft Akteure und Partner aus dem Transport- und Logistiksektor, der Verladerschaft und der Landespolitik aus Nordrhein-Westfalen in die Rheinterrasse Düsseldorf geladen. Highlight des Fachprogramms war die Podiumsdiskussion mit Jacques Vandermeiren, CEO der Antwerp Port Authority, und Hendrik Wüst, Verkehrsminister des Landes Nordrhein-Westfalen.

„Antwerpen ist ein wichtiger Standort für Nordrhein-Westfalens weltweite Import- und Exportverkehre. Umgekehrt sind die Binnenhäfen in NRW für Europas zweitgrößten Seehafen als trimodale Drehscheiben im Hinterlandverkehr unverzichtbare Partner. Mit der Kooperationsvereinbarung zwischen Nordrhein-Westfalen und Flandern vom 18. Januar 2019 soll diese Partnerschaft auch in Zukunft weiter gestärkt werden. Dabei profitieren der Hafen Antwerpen und die Hinterlandhäfen am Niederrhein von einer gut ausgebauten Wasserstraßeninfrastruktur“, sagte NRW-Verkehrsminister Hendrik Wüst und forderte, diese für Transporte über Duisburg hinaus zu verbessern, um auf Dauer die Wirtschaftlichkeit der Binnenschiffstransporte zu erhöhen und weiteres Verlagerungspotenzial zu generieren. „Dafür brauchen wir eine zügige Umsetzung der Sohlenanpassung und Abladeoptimierung am Rhein“, so Wüst.

Jacques Vandermeiren, CEO der Antwerp Port Authority, ergänzt: „NRW ist ein starker Industriestandort sowie Ausgangs- und Zielpunkt vieler Wertschöpfungs- und Logistikketten, in die der Antwerpener Hafen fest eingebunden ist. Bis 2030 erwarten wir einen Anstieg der Güterverkehre auf dieser Relation um mehr als 40 Prozent. Dazu benötigen wir eine leistungsfähige grenzüberschreitende Infrastruktur, insbesondere für Bahnverkehre, sowie regionale Drehscheiben zur Konsolidierung und Weiterverteilung der Ware entlang der Rheinschiene.“

Einer der Schwerpunkte der Antwerpener Hafenstrategie ist die nachhaltige Verlagerung der Verkehrsströme. So soll der Anteil des grenzüberschreitenden Schienengüterverkehrs von aktuell ca. 15 Prozent auf 20 Prozent im Jahr 2030 steigen. Der Anteil der Wasserstraße soll im selben Zeitraum von aktuell 38 auf 42 Prozent ausgebaut werden.

Insbesondere der Ausbau der Schienenanbindung ist für die nordrhein-westfälische Wirtschaft von besonderer Bedeutung. Im Fokus steht dabei die Umsetzung der 3RX-Bahnstrecke – eine Alternative zur Wiederbelebung der historischen Strecke „Eiserner Rhein“. Diese Strecke verläuft von Flandern über die niederländischen Städte Roermond sowie Venlo und stößt bei Kaldenkirchen auf das deutsche Bahnnetz und geht via Viersen weiter nach Duisburg. Der Ausbau, der im deutschen Bundesverkehrswegeplan 2030 in den vordringlichen Bedarf aufgenommen wurde, soll insbesondere so erfolgen, dass die Beeinträchtigungen für Anwohner weitmöglich minimiert werden.

„Nordrhein-Westfalen ist ein wichtiger Handelspartner für Flandern. Mit dem Hafentag zeigen wir, dass Antwerpen der Zusammenarbeit mit NRW höchste Priorität beimisst. Wir haben der hiesigen Wirtschaft als größter Petrochemie-Cluster Europas und einem 740 Kilometer langen Pipelinenetz direkt ins deutsche Hinterland viel zu bieten. Als strategische Partner werden wir gemeinsam die Lieferkette der Zukunft gestalten“, fasst Hafensenatorin Annick De Ridder zusammen.

Flandern veranstaltet bis zum 24. März  die „1. Flämische Woche in NRW“. Mit zahlreichen Kultur- und Informationsveranstaltungen in mehreren nordrhein-westfälischen Städten soll die Zusammenarbeit beider Regionen in ihren unterschiedlichen Facetten vorgestellt werden. Flandern und Nordrhein-Westfalen verbindet eine langjährige Partnerschaft. Dabei geht es etwa um Kooperationen in den Bereichen Verkehr, Chemie und Energie, Bildung und Integration. Mit Antritt der neuen Regierung Flanderns bekamen Themen wie der Ausbau der grenzüberschreitenden Verkehrskorridore neue Impulse. Neben dem Event des Seehafens Antwerpen sind im Rahmen der Flämischen Woche unter anderem ein Runder Tisch im Bereich Gesundheitswesen, der gemeinsame Besuch von Schulen zum Erfahrungsaustausch im Bereich Bildung oder eine Energiekonferenz mit Workshops zu E-Mobilität & erneuerbare Energie geplant.

Weitere Informationen gibt es hier

Als zweitgrößter Hafen Europas ist der Hafen Antwerpen eine wichtige Lebensader für die belgische Wirtschaft: Mehr als 300 Liniendienste zu mehr als 800 Destinationen gewährleisten die weltweite Anbindung. Der Hafen Antwerpen hat im Jahr 2018 rund 235 Millionen Tonnen internationale Seefracht umgeschlagen und damit in den vergangenen sechs Jahren ein mittleres Wachstum von über 4 Prozent erreicht. Der Standort beherbergt zudem den größten integrierten (Petro-) Chemiecluster Europas. Der Hafen Antwerpen schafft direkt und indirekt insgesamt rund 143.000 Arbeitsplätze und eine Wertschöpfung von fast 20 Milliarden Euro.

Getreu ihrer Mission „Heimathafen für eine nachhaltige Zukunft“ reagiert die Antwerp Port Authority flexibel auf die rasanten Entwicklungen im maritimen Markt, damit der Hafen seine führende Rolle als Welthafen ausbauen kann. Die Schwerpunkte liegen dabei auf Kooperation, hoher Anpassungsfähigkeit, einem starken Fokus auf Innovation und Digitalisierung sowie auf nachhaltiger Wertschöpfung und Verantwortung gegenüber der Gesellschaft.

Die Antwerp Port Authority ist eine Gesellschaft mit beschränkter Haftung des öffentlichen Rechts („NV van publiek recht“) mit der Stadt Antwerpen als alleinigem Gesellschafter. Sie beschäftigt mehr als 1.500 Mitarbeiter. Die Hafensenatorin Annick de Ridder ist Aufsichtsratsvorsitzender der Antwerp Port Authority, Jacques Vandermeiren CEO und Vorsitzender der Geschäftsleitung, die für die tägliche Geschäftsführung zuständig ist. www.portofantwerp.com

Quelle und Foto: Antwerp Port Authority, NRW-Verkehrsminister Hendrik Wüst, Hafensenatorin Annick De Ridder und CEO der Antwerp Port Authority, Jacques Vandermeiren, auf dem Hafentag in Düsseldorf

 

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