Neue Lösungen für steigende Güterströme

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Die Schweiz und der belgische Hafen Antwerpen rücken näher zusammen. Allein zu Beginn dieses Jahres kamen zwei Liniendienste hinzu, die Antwerpen auf der Schiene mit Basel sowie mit Frenkendorf verbinden. Aber auch die Binnenschifffahrt spielt eine wichtige Rolle auf dieser Relation, wie die Antwerp Port Authority auf der Generalversammlung des PROPELLER CLUBS, Port of Basel, deutlich machte. 

Der Bedarf an intermodalen Linienverkehren wächst. Logistikunternehmen und Bahnoperateure reagieren auf die Anforderungen der Industrie und bauen ihre Angebote im Hinterland entsprechend aus. Anfang des Jahres hat die Schweizerzug AG ihr Angebot zwischen der Schweiz und Belgien verdichtet. So bietet der Operateur vier statt zuvor zwei Rundläufe pro Woche zwischen Frenkendorf bei Basel und Antwerpen an. Zudem werden die Terminals Frenkendorf und Niederglatt bei Zürich jetzt täglich verbunden, sodass auch Verlader in der Ostschweiz davon profitieren können. Ferner offerieren die Bahnoperateure Hupac acht und Lineas fünf Rundläufe wöchentlich zwischen Basel und Antwerpen.

Auch andere Bahnoperateure haben auf die steigenden Güterströme reagiert. Seit dem 22. Januar transportiert der Antwerpen-TriRegio-Express zweimal wöchentlich Container zwischen Antwerpen und dem Bahnhof Basel Bad (Ubf). Betreiber dieses neuen Bahnprodukts ist die Contargo AG, die damit auch eine Alternative bei Engpässen auf dem Rhein schafft. Der Rhein bleibt aber auch weiterhin ein besonderer Vorteil Antwerpens für schweizerische Verlader. Über tägliche Linienverkehre wird Basel per Binnenschiff direkt mit dem belgischen Hafen verbunden.

„Der Hafen ist nicht nur ein Drehkreuz für Im- und Exporte. Wir sind auch ein zuverlässiger Partner der gesamten Lieferkette. Dazu gehört es, gemeinsam mit Logistikern, Bahnoperateuren, Terminals und Häfen im Hinterland an nachhaltigen und zukunftsfähigen Lösungen zu arbeiten. Wir als Hafenbehörde stellen hiersehr gern unsere Expertise zur Verfügung“, erklärt Luc Arnouts, Director International Networks der Antwerp Port Authority. Erklärtes Ziel der Hafenbehörde ist es, als Community Builder branchenübergreifende Zusammenarbeit im Hafen selbst und darüber hinaus zu fördern, um die fünf strategischen Ziele nachhaltiges Wachstum, Mobilität, Transition, Safety & Security sowie operative Exzellenz umsetzen zu können. So arbeitet Antwerpen gemeinsam mit Partnern im Hinterland unter anderem an der digitalen Transition der Lieferkette, etwa in der Binnenschifffahrt.

Im Rahmen einer Abendveranstaltung des PROPELLER CLUB, Port of Basel  hatten sich gut ein Dutzend Unternehmen der Antwerpener Hafengemeinschaft vorgestellt. Sie präsentierten die logistischen Möglichkeiten und Mehrwertdienstleistungen an Europas zweitgrösstem Seehafen und erläuterten die Potenziale zum weiteren Ausbau der Verkehrsströme. Zuvor hatten sich die Hafenvertreter mit Unternehmen des Spediteursverbandes SpedLogSwiss getroffen, um über Themen wie Zoll inklusive E-Desk und Importprozesse sowie den Aktionsplan für Binnenschiffs- und Bahnprodukte im Hafen Antwerpen zu diskutieren. Die Schweiz gilt als ein wichtiger Handelspartner für den belgischen Seehafens, der im vergangenen Jahr mit 235 Millionen Tonnen einen neuen Umschlagrekord erzielen konnte.

Quelle und Foto: Port of Antwerp, (von links nach rechts) Thomas W. Rickli, Ehrenpräsident, Propeller Club Basel – Luc Arnouts, Director International Networks, Antwerp Port Authority – Roman Mayer, Präsident, Propeller Club Basel

 

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