NRW-Logistik steht hinter Neuausschreibung

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Es sei schlimm, dass der erste Brückenteil in Leverkusen nun frühestens im Jahr 2023 fertig werden wird, meint Marcus Hover, Stv. Hauptgeschäftsführer Wirtschaft und Kommunikation, des Verband Verkehrswirtschaft und Logistik Nordrhein-Westfalen e.V.. Vor der Sperrung für den Güterverkehr querten täglich 14.000 Lkw bei Leverkusen den Rhein, jetzt fallen betroffene Touren im Schnitt vierzig Minuten und 29 Kilometer länger aus.

Die Folgen für die Umwelt sind immens: 14.000 Lkw x 8 Liter Diesel (konservativ gerechnet) x 2,65 kg Kohlendioxid = rund 300.000 kg überflüssiges Treibhausgas pro Tag – so grob und ungenau diese Rechnung auch sein mag, summieren sich die Emissionen durch Mehrkilometer und Staus auf über eine Viertelmillion Tonnen CO2 in den kommenden Jahren. Neben dem Umweltaspekt sorgen wir uns um die wirtschaftliche Zukunft unserer Mitgliedsbetriebe: Zahlreiche Unternehmen können den höheren Aufwand pro Tour aufgrund des seit Jahren anhaltenden Verdrängungswettbewerbes nicht ausreichend kompensieren.

Laut Informationen des Verkehrsministeriums machen die mangelhaften Stahlkonstruktionen einen normgerechten Einbau unmöglich. In Folge müsste die neue Brücke von Anfang an wie die schwer beschädigte alte Rheinquerung überwacht werden, Störungen für den Güterverkehr wären aus unserer Sicht schon jetzt vorprogrammiert. Noch schwerer wiegt die Gewissheit, dass die Verwendung der mangelhaften Bauteile die Lebensdauer der Brücke dramatisch verkürzen wird. So etwas zu fordern wäre Verrat an der kommenden Generation.

Auch wenn es weh tut: Die Logistik steht hinter dem Schritt, die Konstruktion der Brückenbauteile neu auszuschreiben. Jetzt müssen nur die richtigen Lehre gezogen und das Vergaberecht zumindest bei Infrastrukturprojekten von europaweiter Bedeutung reformiert werden.

Quelle: Verband Verkehrswirtschaft und Logistik Nordrhein-Westfalen e.V., Foto: strassen.nrw

 

 

 

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