RheinCargo taufte Bottroper Lokomotiven

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Die Taufe eines Schiffes auf einen bestimmten Namen ist seit Urzeiten ein feierlicher Akt. Der Brauch soll bereits weit vor Christi Geburt entstanden sein, statt Sekt wurden damals allerdings Opfer gebracht. Dass Lokomotiven getauft werden, kommt hingegen eher selten vor. Auch für die RheinCargo ist die Taufe von drei neuen Loks ein Novum. Aber die Zeremonie hat ihre eigene Geschichte.

Denn seit Januar 2019 führt die RheinCargo gemeinsam mit der Wanne-Herner Eisenbahn Rangierdienste und Infrastrukturbetrieb für die Kokerei Prosper des Stahlkonzerns ArcelorMittal durch. Auf den etwa 30 Kilometer langen Gleisanlagen des Werksgeländes des Stahl- Weltmarktführers wird die gesamte Logistik der Ver- und Entsorgung der Kokerei mit Kohle und Koks über die Schiene abgewickelt. Hinzu kommt noch der Betrieb der Bahn im Hafen Bottrop. Um nun an die geschichtsträchtige Bergbau-Tradition im Revier zu erinnern, wurden drei Loks der RheinCargo  und eine  von  WHE von  den  jeweiligen  Stadtspitzen  auf  den Namen  ehemaliger Schachtanlagen getauft, die auf dem Weg von Bottrop nach Herne liegen: Prosper, Zollverein, Nordstern und Unser Fritz.

„Starke Loks, starke Partnerschaft.“ So skizzierten die Geschäftsführer von RheinCargo und WHE, Wolfgang Birlin und Mirko Strauss, die hervorragende Zusammenarbeit. „Unser gemeinsamer Auftrag in Bottrop ist ein Erfolgsprojekt. Auch aus diesem Grund hat sich die RheinCargo entschieden, den neuen Geschäftsbereich ‚Werks- und Industriebahnen‘ zu etablieren“, erklärt Birlin, als RheinCargo-Geschäftsführer für den Bereich Schienengüterverkehr zuständig.

RheinCargo und WHE transportieren auf dem Gelände in Bottrop jährlich rund 4,5 Millionen Tonnen Koks und Kohle. „Eine reibungslose Rohstoffversorgung ist für uns unerlässlich“, betont Dennis Riller, Rohstoffversorgungs-Manager bei ArcelorMittal. Denn: „In einer Kokerei dürfen die Öfen niemals ausgehen.“ Diesen Auftrag erfüllen die Partner zu 100 Prozent.

Die vier neuen Lokomotiven in Bottrop vom Typ Vossloh DE 18 verfügen über eine Leistung von je 1.800 Kilowatt. Dank eines modernen diesel-elektrischen Antriebs ist bei den Fahrzeugen eine geringere Motordrehzahl und Kühlleistung möglich, was zusammen mit einem verschleißfreien Bremssystem für einen geringeren Treibstoff-Verbrauch, deutlich reduzierte Emissionen und einen besseren Geräuschpegel sorgt. „Damit werden wir den Anforderungen einer modernen Logistik im Hinblick auf die Nachhaltigkeit gerecht“, so Wolfgang Birlin.

Quelle: RheinCargo, Foto: Volker Wiciok für WHE, Rudolf Jelinek (l.), 1. Bürgermeister der Stadt Essen, taufte eine Lok auf den Namen „Zollverein“. Wolfgang Birlin (v.l.n.r.), Dennis Riller (AM), Kokerei-Vorstand Jörn Pufpaff und Mirko Strauss (WHE) begleiteten die Zeremonie.

 

 

 

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