Rotterdam begrüßt den europäischen Green Deal

Der Hafenbetrieb Rotterdam begrüßt den von der Europäischen Kommission im Dezember 2019 vorgestellten Green Deal. „Es ist gut, dass sich Europa in der Bekämpfung des Klimawandels ehrgeizige Ziele steckt, denn die Herausforderung ist groß“, äußert sich Allard Castelein, CEO des Hafenbetriebs Rotterdam.

Und weiter: „Mit der Zielsetzung einer fünfzig- bis fünfundfünfzigprozentigen CO2-Senkung für das Jahr 2030 liegt Europa auf dem gleichen Vorgabeniveau wie die Niederlande. Dies trägt zu gleichen Wettbewerbsbedingungen für in Europa tätige Unternehmen bei.“

Der Hafenbetrieb befürwortet Maßnahmen wie, beispielsweise für den Verkehrssektor, zusätzliche Investitionen in die Schiene und die Binnenschifffahrt sowie die Beschleunigung des emissionsarmen und emissionsfreien Verkehrs. Im Hinblick auf die Industrie steht der Hafenbetrieb den Plänen zur Förderung wichtiger Technologien wie der Wasserstoffproduktion, der Entwicklung alternativer Brennstoffe und der Abscheidung, Speicherung und Nutzung von CO2 positiv gegenüber. Auch das europäische Engagement für den Aufbau einer grenzüberschreitenden Infrastruktur für (neue) Energien und die Entwicklung einer Kreislaufwirtschaft stehen im Einklang mit der Strategie des Hafenbetriebs.

Vor anderthalb Jahren wurde in Rotterdam mit Behörden, Wirtschaft, NGOs und Wissenschaft die „in-3-Schritten-nachhaltige“ Strategie entwickelt. Die Wirtschaft und der Hafenbetrieb befassen sich derzeit mit einer Reihe von Projekten zur Umsetzung dieser Strategie. Der Hafenbetrieb sucht gern die Zusammenarbeit mit der EU, um diese Projekte zu beschleunigen und damit einen aktiven Beitrag zu den niederländischen und europäischen Klimazielen zu leisten.

Angesichts der Tatsache, dass Übergangsmaßnahmen gerade in der Anfangsphase viel Geld kosten, ist es gut, dass die Europäische Kommission vorschlägt, ein Viertel des EU-Haushalts für Maßnahmen im Rahmen des Green Deal auszugeben.

Eine Reihe der im Green Deal genannten Maßnahmen sind an sich logisch, allerdings ist noch unklar, welche Ausgestaltung diese Pläne erhalten sollen. Dabei geht es beispielsweise um den Zugang der umweltschädlichsten Schiffe zu den europäischen Häfen, die obligatorische Nutzung von Landstrom durch die Schiffe und eine mögliche Anwendung eines Emissionshandelssystems (ETS) für die Seefahrt. Sorgfalt bei der weiteren Ausarbeitung der Pläne ist erforderlich, damit die Umstellung effizient und effektiv erfolgt, wobei auf ein CO2-neutrales Europa mit möglichst geringen Kosten für die Gesellschaft hingearbeitet werden soll.

Quelle und Foto: Port of Rotterdam