Rotterdam erläutert Fiskalvertretung

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Der Transport und der Import von Waren aus Ländern außerhalb der Europäischen Union über die Niederlande kann deutschen Unternehmern große Liquiditätsvorteile bieten. Anders als beim Import nach Deutschland fällt dann keine Einfuhrumsatzsteuer an.

Eine niederländische Fiskalvertretung übernimmt die Zuständigkeit für die Einfuhrumsatzsteuer. Es muss keine Umsatzsteuer abgeführt werden; diese wird administrativ auf den deutschen Importeur verlagert, der so vom Import ohne Entrichtung dieser Steuer profitiert. Das System der Fiskalvertretung ist in allen EU-Ländern möglich, doch in den Niederlanden wurde es flexibel gestaltet, sodass deutsche Unternehmen einen maximalen Liquiditätsvorteil erzielen können. Das System wird von deutschen Unternehmen bereits in umfangreichem Maße genutzt, doch längst nicht alle Importeure sind über die Vorteile und die Funktionsweise des Systems informiert.

Um deutschen Unternehmen die Vorteile dieses Systems näherzubringen, veranstaltet der Rotterdam Port Promotion Council am 25. November 2015 im Vorfeld des Port of Rotterdam Seminar & Business Events in Mannheim die Masterclass „Beschränkte Fiskalvertretung“. Inzwischen sind beim Veranstalter bereits über fünfzig Anmeldungen deutscher Unternehmen eingegangen. „Eine schöne Zahl. Das ist auch nicht so verwunderlich, denn die Masterclass behandelt ein interessantes Thema. Durch einen flexibleren Umgang mit der Umsatzsteuer unterstützen wir den Handel und die Logistik“, so die geschäftsführende Direktorin Marjolein Warburg. Diese Masterclass richtet sich vor allem an deutsche Speditionen und an Finanz- und Logistikmanager von Importunternehmen aus der Region Mannheim, Ludwigshafen und Germersheim. Während der Masterclass werden vier Fallbeispiele vorgestellt. So erhalten die Teilnehmer sowohl einen Einblick in den rechtlichen Hintergrund der beschränkten Fiskalvertretung als auch Informationen über die praktische Anwendung; zudem lernen sie Beispiele aus der Praxis kennen. Die Redner sind Hans Maessen, Vorsitzender des Zollrats von FENEX und Geschäftsführer von Maco Customs Service, Ton van Grinsven, Business Development Director von Customs Support Holland, Arne Hesse, Manager Operations von Gaston Schul, sowie Martien Janssen, Sales Manager von Gerlach

Rotterdam Port Promotion Council (RPPC) wurde 1933 unter dem Namen Stichting Havenbelangen Rotterdam-Europoort gegründet. Er hat eine vermittelnde Stellung für seine 200 Mitglieder, Unternehmen, die in den und für die Häfen von Rotterdam, Dordrecht und Moerdijk tätig sind. Durch die Herstellung von Kontakten zwischen diesen Unternehmen und mit potenziellen Kunden, durch die Veranstaltung von Netzwerktreffen und die Teilnahme an Messen und Empfängen ausländischer Delegationen in Rotterdam, wird zur Erhaltung und Erweiterung der Ladungsströme von und zu den Häfen beigetragen. Gemeinsam repräsentieren die RPPC-Mitglieder sämtliche möglichen Modalitäten, Ladungssegmente und Dienstleistungen. Der RPPC hat darüber hinaus die Website Rotterdam Port Connector ins Leben gerufen. Über diesen Kanal können internationale Unternehmen, die einen Logistikpartner suchen, online eine Anfrage ins Netz stellen. Die Anfrage wird dann automatisch an die geeigneten, bei RPPC angeschlossenen Dienstleister weitergeleitet.

Quelle und Foto: Port of Rotterdam

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