Rotterdam organisiert Klimakongress für Häfen

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Im Mai des kommenden Jahres wird in Rotterdam der erste Kongress des World Ports Climate Action Program (WPCAP) stattfinden. Das Startsignal zum WPCAP wurde auf Initiative des Hafenbetriebs Rotterdam im September 2018 gegeben.

Inzwischen haben sich elf führend europäische und amerikanische Häfen dem WCAP angeschlossen. Dies sind: Antwerpen, Hamburg, Amsterdam, Le Havre, Barcelona, Göteborg, Los Angeles, Long Beach, Vancouver und New York & New Jersey. Die Häfen arbeiten an Plänen zur Senkung der CO2-Emissionen in der Schifffahrt und in den Häfen sowie an Plänen zur Verbesserung der Luftqualität.

Im kommenden Frühjahr wird über das bislang Erreichte Bilanz gezogen. Zudem werden die Ergebnisse mit interessierten Häfen, der Schifffahrtsbranche und Behörden (Hafenstädten und nationalen Behörden) ausgetauscht. Es sollen dann ebenfalls Vereinbarungen zu den Folgemaßnahmen getroffen werden. Der Hafenbetrieb Rotterdam hat derzeit den Vorsitz über das WPCAP und ist Initiativnehmer für diesen Kongress.

Die fünf Arbeitsgruppen des WPCAP, die sich derzeit mit der Maßnahmenerarbeitung beschäftigen, befassen sich unter anderem mit der Effizienz bei der Abfertigung von Schiffen in Häfen, dem Weg zur Klimaneutralität, dem Laden und Löschen von Schiffen, dem Landstrom und alternativen Brennstoffen. Durch den Wissensaustausch, die gemeinsame Entwicklung von Projekten und Strategien sowie die Einbeziehung der Schifffahrtsindustrie erwarten die Häfen die Realisierung konkreterer Fortschritte, als wenn sie dies jeder für sich tun würden.

Rotterdam verfügt über eine gute Erfolgsbilanz bei Maßnahmen zur Verbesserung der Luftqualität und Projekten zur Reduzierung der CO2-Emissionen. Die Schifffahrtsbranche ist bekanntlich international wie keine andere. Daher ist eine europäische oder vorzugsweise globale Zusammenarbeit erforderlich, will man eine große Wirkung erzielen.

Rotterdam hat die Ambition, die Vorreiterrolle im Bereich der Energiewende – sowohl im Bereich der Industrie als auch der Logistik – zu übernehmen. Die derzeit in Vorbereitung befindlichen Projekte, um die Industrie im Hafen von Rotterdam nachhaltiger zu gestalten, werden zusammen 20 – 25 % der niederländischen CO2-Reduzierung im Jahr 2030 ausmachen, dies noch ohne den Verzicht auf Kohle zur Stromerzeugung.

In der Schifffahrt ist Rotterdam der erste Hafen, in dem dieses Frühjahr Containerschiffe mit Biobrennstoff betankt werden konnten. Zur Verbesserung der Nachhaltigkeit der Schifffahrt hat der Hafenbetrieb eine Stimulierungsregelung mit einem Budget von € 5 Millionen zur Verfügung gestellt. Saubere Schiffer erhalten einen Rabatt auf die Hafengebühren. LNG (Flüssiggas) wird stimuliert, da dies zu einer geringeren CO2-Emission und Luftverschmutzung führt. Der Hafenbetrieb hat Software (Pronto) für die effiziente Abwicklung der Schifffahrt entwickelt, die inzwischen von verschiedenen Häfen genutzt wird. Hierdurch wird die Aufenthaltsdauer im Hafen gesenkt, wodurch geringere Emissionen entstehen. Die Containerterminals auf der Maasvlakte haben beinahe alle ihre Anlagen elektrifiziert. Alle Liegeplätze für Binnenschiffe sind mit Landstrom ausgestattet, so dass sie am Kai keine Generatoren einsetzen müssen. Für die Seeschifffahrt findet in diesem Herbst ein Test statt, wobei mehrere Systeme für den Landstrom getestet werden. Zudem ist für den Calandkanaal ein großes Landstrom-Projekt in Vorbereitung. Für die Binnenschifffahrt arbeitet man derzeit daran, mit austauschbaren elektrischen Batterien zu fahren. Mit all diesen verschiedenen Vorgehensweisen arbeitet der Hafenbetrieb an konkreten Projekten, mit denen die Luftqualität weiter verbessert und die CO2-Emissionen gesenkt werden können.

Quelle und Foto: Port of Rotterdam

 

 

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