Rotterdamer Cluster-Kommissariat beendet

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Im April 2016 wurde Jaap Hoogcarspel zum Cluster-Kommissar für die Industrie in Rotterdam ernannt: eine befristete Position, die zwecks der Beschleunigung von Verstärkung und Erneuerung des Komplexes konzipiert worden war.

Nach anderthalb Jahren haben der Hafenbetrieb und Deltalinqs die Schlussfolgerung gezogen, dass zahllose Projekte in Gang gesetzt worden sind und inzwischen eine solide Verankerung im Hafenbetrieb, bei Deltalinqs und in der Wirtschaft selbst gefunden haben. Aus diesem Grunde wurde beschlossen, das Cluster-Kommissariat zum 1. Oktober 2017 formell zu beenden. Jaap Hoogcarspel bleibt jedoch noch mit einer Reihe von Projekten verbunden.

Im März 2016 erschien der Actieplan Versterking Industriecluster Rotterdam-Moerdijk (Aktionsplan zur Verstärkung des Industrie-Clusters Rotterdam-Moerdijk), der unter der Leitung von Rein Willems erstellt wurde und Empfehlungen zwecks der Sicherung der Zukunft des Raffinerie-, Chemie- und Energie-Clusters enthielt. Der Bericht nannte sieben konkrete Aktionen: 1) die Vertiefung des Chlor-Clusters, 2) die Bündelung von peripheren Tätigkeiten (Dampferzeugung, Verarbeitung von Abwässern und Schlamm, 3) die Lieferung von Restwärme und/oder CO2 an die Region, 4) Nutzung neuer Grundstoffe (Bioraffinerie) sowie Recycling, 5) die Entdeckung von Innovationen, 6) Entfernung von Hemmnissen (Vertiefung des Nieuwe Waterweg), Ungewissheiten bei den Nox-Emissionen) und 7) die Ernennung eines Cluster-Kommissars zwecks der Beschleunigung all dieser Aktionen.

Im April 2016 nahm Jaap Hoogcarspel, mit langjähriger Erfahrung bei AkzoNobel, Shell und Air Liquide, in dieser Funktion seinen Dienst auf. Eine der wichtigsten Entwicklungen in den vergangenen anderthalb Jahren ist die Verstärkung des Chlor-Clusters (Aktionspunkt 1). Die vier in diesem Cluster im Botlek-Gebiet ansässigen Unternehmen haben eine engere Zusammenarbeit vereinbart. Es besteht ein Plan, in neuere effizientere Technologie zu investieren. Damit wird ein wichtiger Schritt zur Erhaltung der Kontinuität des Chlor-Clusters getan und dabei sinken die CO2-Emissionen. In der vergangenen Zeit wurden ebenfalls Beschlüsse zur Nutzung von Restwärme von Shell Pernis (für den Warmtebedrijf) und von Huntsman (für Evides) gefasst. Im Hinblick auf den Dampfaustausch im Botlek-Gebiet konnte nachgewiesen werden, dass die Anlegung einer Infrastruktur für Dampf zwischen verschiedenen Betrieben die bei weitem kostengünstigste Maßnahme im Hinblick auf die pro Tonne vermiedene CO2-Emission ist. Die Behörden und Marktpartner wurden zusammengebracht, um dieses Ziel gemeinsam in die Tat umzusetzen. Zudem ist die Zusammenarbeit zwischen Deltalinqs, dem Hafenbetrieb und dem niederländischen Wirtschaftsministerium und anderen Behörden, sowohl auf der geschäftsführenden als auch auf der operativen Ebene intensiviert worden. Diese Entwicklungen gehen selbstverständlich nicht allein auf das Konto von Jaap Hoogcarspel, wobei er jedoch als Beschleuniger bei vielen Kontakten und Projekten dieser Art eine entscheidende Rolle gespielt hat.

Ende vorigen Jahres hat der Hafenbetrieb eine programmatische Vorgehensweise für die Energiewende initiiert und dazu eine Reihe von Mitarbeitern abgestellt. Das Programm richtet sich sowohl auf die Senkung der CO2-Emissionen bei der vorhandenen Industrie als auch auf die Entwicklung von neuen, nachhaltigen Initiativen. Deltalinqs konzentriert sich mit dem Delta Energy Forum stark auf die Erhöhung der Effizienz und die Verbesserung der Umweltverträglichkeit der vorhandenen Industrie. Alle Aktionen aus dem Aktionsplan zur Verstärkung des Industrie-Clusters sind damit in diesem zwei Organisationen verankert. Ein separates Cluster-Kommissariat zur Beschleunigung aller, im Aktionsplan enthaltenen Aktionen hat sich damit als nützlich erwiesen, entbehrt jedoch für die Zukunft der weiteren Logik. Jaap Hoogcarspel wird in der kommenden Zeit weiterhin eng an der Verstärkung des Dampf-Clusters und der Inventarisierung von sich als Hemmschuh erweisenden Gesetzen und Regelungen beteiligt sein.

Quelle und Foto: Port of Rotterdam  

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