Rotterdamer Hafen startet Pilotprojekt mit Bunker-App

Der Rotterdamer Hafen ist der größte Bunkerhafen Europas. Um die Bunkerung (Übernahme von Brennstoffen durch Schiffe) im Rotterdamer Hafen noch effizienter, transparenter und zuverlässiger zu gestalten, startet der Hafenbetrieb Rotterdam gemeinsam mit den beteiligten Unternehmen einen Pilotversuch zur Digital-Anmeldung von Bunkerungen.

Die Online-Anmeldung soll zu gegebener Zeit die Meldung per Schiffsfunk ersetzen. Das Projekt ist der erste Schritt zu einem völlig papierlosen Bunkern, bei dem sich die Hafenbehörde dafür einsetzt, das Bunkern effizienter zu gestalten.

Im Rotterdamer Hafen sind die Bunkerbetriebe verpflichtet, vor jeder Bunkerung der Hafenaufsichtsbehörde Meldung zu erstatten. Momentan erfolgt diese Anmeldung per Schiffsfunk. Jährlich werden rund 20.000 Bunkerungen durchgeführt, die mit ebenso vielen Schiffsfunkgesprächen verbunden sind, deren Daten manuell in die Systeme eingegeben werden müssen. Durch die Online-Anmeldung werden diese Prozesse größtenteils automatisiert, was die Effizienz der Arbeit erhöht und die Fehleranfälligkeit verringert. Dadurch erhöht sich die Zuverlässigkeit des Datenbestands. Dies ist von großer Bedeutung, da der Hafenbetrieb Rotterdam als einer der wenigen Häfen der Welt Bunkerstatistiken veröffentlicht. Darüber hinaus bietet die Bunker-App eine Schnittstelle zum „integrierten einzigen Fenster im Seeverkehrsbereich“ (Maritime Single Window) der Zollbehörden, wodurch die Bunkerbetriebe nur noch ein- statt wie bisher zweimal Meldung zu erstatten brauchen. Auch dies kommt der Effektivität zugute.

Der Hafenbetrieb startet den Versuch mit VT Group, Unibarge, Titan LNG, FTS Hoftrans und Transnational Blenders. Natürlich können sich auch andere Bunkerbetriebe gern an dem Versuch beteiligen.

Der Rotterdamer Hafen gehört zu den drei größten Bunkerhäfen der Welt. Jährlich werden hier 10 Millionen Kubikmeter Treibstoffe für die Schifffahrt in Rotterdam geliefert. In Rotterdam sind alle Treibstoffe in großem Umfang verfügbar, vom Heizöl bis hin zu Biokraftstoffen. Darüber hinaus ist der Rotterdamer Hafen einer der ersten Häfen Europas, in denen LNG (Flüssiggas) gebunkert werden kann.

Quelle und Foto: Port of Rotterdam