Seegüterumschlag in Niedersachsen wächst

REDAKTIONSHINWEIS: Honorarfreies Pressebild zur redaktionellen Verwendung bei Nennung "Foto: Andreas Burmann". Oldenburg, Niedersachsen, DEU, 05.03.2018, Jahrespressekonferenz der niedersaechsischen Seehaefen. Von links: Holger Banik (Geschäftsführer Niedersachsen Ports GmbH & Co. KG und der JadeWeserPort Realisierungs GmbH & Co. KG), Inke Onnen-Luebben (Geschaeftsfuehrerin Seaports of Niedersachsen GmbH), Dr. Bernd Althusmann (Niedersaechsicher Minister fuer Wirtschaft, Arbeit, Verkehr und Digitalisierung). Foto: Andreas Burmann [ (c) Dipl. Des. (FH) Andreas Burmann, Ammergaustrasse 156, 26123 Oldenburg, Tel.: +49-441-99867610 oder +49-171-5442466; info@andreas-burmann.de ]

Das Umschlagswachstum in den neun niedersächsischen Seehäfen im vergangenen Jahr basiert sowohl auf gestiegenen Volumen von Stückgütern als auch von flüssigen und festen Massengütern. Insbesondere die Umschläge von Neufahrzeugen, Containern und Kohle sowie von Rohöl und Mineralölprodukten haben sich positiv entwickelt.

Mit insgesamt rund 53,4 Millionen Tonnen umgeschlagenen Gütern im Seeverkehr verzeichnete die Hafengruppe ein Plus von 10 % gegenüber dem Vorjahr (48,6 Millionen Tonnen) und übertrifft mit diesem Ergebnis auch das hervorragende Resultat aus 2015 (52 Millionen Tonnen).

Bezogen auf die seeseitig umgeschlagenen Stückgüter ergab sich mit rund 12,82 Millionen Tonnen in 2017 ein Wachstum von 13 % gegenüber dem Vorjahr (11,39 Millionen Tonnen in 2016). Entscheidend dazu beigetragen hat der Umschlag von Containern in Wilhelmshaven sowie von Neufahrzeugen in Emden und Cuxhaven. Am Containerterminal Wilhelmshaven ergab sich ein Plus von 15 % auf 554.449 TEU (481.720 TEU in 2016). Der Neufahrzeugumschlag in Niedersachsen erreichte mit rund 1,92 Millionen Einheiten in 2017 einen neuen Rekordwert (+ 6 % / 1,81 Millionen Fahrzeuge in 2016). Die Umschlagsvolumen flüssiger und fester Massengüter konnten im Vergleich zum Vorjahr um 9 % auf 40,55 Millionen Tonnen gesteigert werden (37,21 Millionen Tonnen in 2016). Sehr gut entwickelt haben sich innerhalb dieses Ladungssegments die Umschlagsmengen von Rohöl und Mineralölprodukten sowie von Kohle und Aluminiumoxyd und -hydroxyd.

Insgesamt wuchs der Umschlag im Seegüterverkehr der neun niedersächsischen Seehäfen demnach um 10 % von 48,6 Millionen Tonnen in 2016 auf knapp 53,4 Millionen Tonnen in 2017.

„Wir haben in 2017 insgesamt eine sehr erfreuliche Entwicklung des Seegüterumschlags in Niedersachsen registriert. Unsere Seehäfen sind traditionell stark im konventionellen Stückgutumschlag, dem Massengutumschlag und natürlich beim Umschlag rollender Ladung. Zudem trägt auch der Containerumschlag in Wilhelmshaven, der sich aufgrund des neuen Allianz-Gefüges seit Mai deutlich erhöht hat, mehr und mehr zur Wertschöpfung in den niedersächsischen Seehäfen bei. Wir gehen davon aus, den Seegüterumschlag der gesamten niedersächsischen Hafengruppe auch im laufenden Jahr auf hohem Niveau halten zu können. Um im schärfer werdenden Wettbewerb mit anderen europäischen Seehäfen auf Dauer mithalten zu können, muss der Ausbau unserer Häfen sowie der seewärtigen Zufahrten und Verkehrsinfrastrukturen aber kontinuierlich vorangetrieben werden“, kommentierte Inke Onnen-Lübben, Geschäftsführerin der Hafenmarketinggesellschaft Seaports of Niedersachsen GmbH, die Umschlagsergebnisse des vergangenen Jahres.

Erkannt haben dies auch die privaten Umschlagsbetriebe und ansässigen Industrieunternehmen in den niedersächsischen Seehäfen. Sie investierten im vergangenen Jahr rund 82 Millionen Euro in Suprastrukturen wie Gebäude und Gerätschaften und unterstreichen damit ihre Absicht zur zielgerichteten Weiterentwicklung ihrer Geschäftsaktivitäten an den niedersächsischen Seehafenstandorten.

Die Entwicklung des Seegüterumschlags der neun niedersächsischen Seehafenstandorte im Einzelnen:

In Brake wurden 2017 seeseitig rund 5,66 Millionen Tonnen Güter umgeschlagen, gegenüber dem Vorjahr ergibt sich damit ein Rückgang um 11 % (6,36 Millionen Tonnen in 2016). Zurückzuführen ist dies zum einen auf Einbußen beim Umschlag von Agrargütern (- 12 % / 2,96 Millionen Tonnen in 2017; 3,38 Millionen Tonnen in 2016), die sich aus fehlenden Volatilitäten in den Rohstoffmärkten ergaben. Auch das Umschlagsvolumen im Stückgutbereich war in 2017 in Brake rückläufig (- 17 % / 1,63 Millionen Tonnen in 2017; 1,96 Millionen Tonnen in 2016). Temporäre Lieferengpässe und verzögerte Seeschiffsankünfte zum Jahresende wirkten sich negativ auf den Zellstoffumschlag aus. Im Stahlumschlag fehlten Anschlussprojekte bei der Verschiffung von Großrohren.

Für Cuxhaven wurden im abgelaufenen Jahr rund 2,59 Millionen Tonnen im Seegüterverkehr verzeichnet. Dies entspricht einem Minus von 9 % (2,84 Millionen Tonnen in 2016). Ursache ist vor allem ein Rückgang beim Umschlag fester Massengüter (- 19 % / 613.409 Tonnen in 2017; 754.915 Tonnen in 2016), der sich u.a. aus unterschiedlichen Bautätigkeiten am Standort in den jeweiligen Jahren ergibt. Beim Fahrzeugumschlag bewegt sich das Volumen in 2017 mit 475.764 Neufahrzeugen um knapp 1 % unter dem Vorjahreswert (478.495 Fahrzeuge in 2016).

Der Seehafen Emden konnte beim Seegüterumschlag deutlich zulegen: 17 % mehr Güter, nämlich rund 5,08 Millionen Tonnen, wurden in 2017 umgeschlagen (4,33 Millionen Tonnen in 2016). Mit 1.447.668 umgeschlagenen Neufahrzeugen (+ 8 % / 1.333.782 Fahrzeuge in 2016) konnte für den Hafen an der Ems ein neuer Rekordwert verzeichnet werden. Positiv entwickelt hat sich auch der Umschlag fester Massengüter (+ 85 % / 1,2 Millionen Tonnen in 2017; 645.997 Tonnen in 2016) sowie von Stückgütern (+ 12 % / 2,99 Millionen Tonnen in 2017; 2,68 Millionen Tonnen in 2016). Im Stückgutbereich wirkten sich u.a. die höheren Volumen von Forstprodukten und Windenergie-Komponenten positiv aus.

Auch aus Nordenham kommen positive Zahlen: In 2017 konnte hier mit einem Umschlagsvolumen von 3,18 Millionen Tonnen ein Zuwachs von 27 % realisiert werden (2,50 Millionen Tonnen in 2016). Der für den Standort bedeutende Massengutumschlag trug hier maßgeblich zum guten Ergebnis bei. So stieg beispielsweise der Kohleumschlag in 2017 um 23 % auf 1,63 Millionen Tonnen (1,32 Millionen Tonnen in 2016), der Umschlag von Mineralölprodukten legte um 53 % auf 185.144 Tonnen in 2017 zu (121.358 Tonnen in 2016).

In Stade wuchs der Seegüterumschlag in 2017 um 2 % auf rund 5,80 Millionen Tonnen (5,70 Millionen Tonnen in 2016). Der Umschlag fester Massengüter konnte um 4 % gesteigert werden auf 3,18 Millionen Tonnen (3,05 Millionen Tonnen in 2016), innerhalb dieses Segments sorgten vor allem höhere seeseitige Umschlagsvolumen an Baustoffen (+ 31 % / 455.502 Tonnen in 2017; 347.330 Tonnen in 2016) sowie dem in Stade produzierten Aluminiumoxyd und -hydroxyd (+ 54 % / 287.768 Tonnen in 2017; 187.100 Tonnen in 2016) für das positive Ergebnis. Im Stückgutumschlag kommt der Elbhafen auf ein Volumen von rund 13.000 Tonnen (3.079 Tonnen in 2016).

Wilhelmshaven verzeichnete in 2017 ein Umschlagsvolumen von rund 30,29 Millionen Tonnen und wuchs damit gegenüber dem Vorjahr um knapp 16 % (26,20 Millionen Tonnen in 2016). Zugelegt hat sowohl der Umschlag von flüssigen Massengütern (+ 8 % / 20,25 Millionen Tonnen in 2017; 18,71 Millionen Tonnen in 2016) wie auch von festen Massengütern (+ 34 % / 4,20 Millionen Tonnen in 2017; 3,14 Millionen Tonnen in 2016). So wurden z.B. mehr Rohöl, Kraftstoffe sowie chemische Grundstoffe, aber auch mehr Kohle und Baustoffe an der Jade umgeschlagen. Positiv entwickelt hat sich auch der Stückgutumschlag, der mit 5,84 Millionen Tonnen um 34 % gegenüber dem Vorjahr gewachsen ist (4,35 Millionen Tonnen in 2016). Der Containerumschlag trug zum guten Gesamtergebnis bei: Mit 554.449 TEU sind 15 % mehr Boxen in Wilhelmshaven umgeschlagen worden als 2016 (481.720 TEU).

In Leer belief sich das seewärtige Umschlagsergebnis in 2017 auf 58.594 Tonnen, was einem Plus von 37 % gegenüber dem Vorjahr entspricht (42.698 Tonnen in 2016). Der Binnenschiffsumschlag legte um 23 % zu auf 313.002 Tonnen in 2017 (254.822 Tonnen in 2016). In Leer werden vor allem Massengüter wie z.B. Baustoffe und Agrarprodukte umgeschlagen.

Im Hafen Oldenburg gingen in 2017 im Seeverkehr 64.412 Tonnen Güter über die Kaikanten (- 9 % / 70.507 Tonnen in 2016). Ursächlich für den Rückgang sind Einbußen beim Umschlag von Getreide und Futtermitteln. Infolge der Geflügelgrippe in der ersten Jahreshälfte gab es weniger Nachfrage nach Tierfutter, was sich auf den Oldenburger Hafen als Drehscheibe für diese Produkte negativ ausgewirkt hat. Gestiegen sind dafür die Umschläge von Baustoffen und Düngemitteln. Der Binnenschiffsumschlag in Oldenburg bewegte sich mit 968.878 Tonnen in 2017 auf dem Niveau des Vorjahres (969.297 Tonnen in 2016).

Papenburg konnte beim seeseitigen Umschlag mit 647.217 Tonnen in 2017 das Vorjahresergebnis um knapp 16 % übertreffen (559.976 Tonnen in 2016). Positiv entwickelte sich auch der Binnenschiffsumschlag: Mit 205.241 Tonnen erhöhte sich das Umschlagsvolumen um 50 % (136.946 Tonnen in 2016). Wichtige Umschlagsgüter in Papenburg sind z.B. Torf, Baustoffe, Dünger, Stahl und Projektladungen.

Quelle: Seaports, Foto: Andreas Burmann , v. l.: Holger Banik, Geschäftsführer Niedersachsen Ports GmbH & Co. KG sowie der JadeWeserPort Realisierungs GmbH & Co. KG; Inke Onnen-Lübben, Geschäftsführerin Seaports of Niedersachsen GmbH; Dr. Bernd Althusmann, Niedersächsischer Minister für Wirtschaft, Arbeit, Verkehr und Digitalisierung