Starke Ausgangsposition des Rotterdamer Hafens

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Der Rotterdamer Hafen verfügt dank seiner Größe und seiner strategischen Lage über eine hervorragende Ausgangsposition, wenn es darum geht, sich zu einer Drehscheibe für die Kreislaufwirtschaft zu entwickeln. Die bereits vorhandene Industrie ist ein Großabnehmer von Rohstoffen und produziert, ebenso wie der Logistiksektor und das angrenzende Gebiet, eine Reihe von Abfallströmen.

Die Wiederverwertung und das Recycling dieser Restströme passen in den breiter angelegten Übergang zu einem neuen Rohstoffsystem und bieten für Rotterdam neue wirtschaftliche und gesellschaftliche Chancen.

Dies geht aus einem am heutigen Tage veröffentlichten Bericht „Rotterdam towards a circular port – a deep dive into Waste-to-Value opportunities“ (Rotterdam auf dem Weg zum Kreislaufwirtschaftshafen – ein tiefer Einblick in die Abfallverwertungsmöglichkeiten) vom Hafenbetrieb Rotterdam und von Circle Economy hervor. Im Bericht werden die derzeitigen Abfallströme im Hafen erfasst, ebenso wie die Entwicklung bei einer Reihe modernster Betriebe im Industriecluster, die bereits auf Aktivitäten im Rahmen der Kreislaufwirtschaft setzen. Der Bericht vermittelt des Weiteren Einblick in die Möglichkeiten, neue Aktivitäten in der Kreislaufwirtschaft im Hafen zu entfalten.

In der derzeitigen linearen Weltwirtschaft werden Rohstoffe in Produkte umgewandelt, wobei das, was übrigbleibt, als Abfall behandelt wird. Auch wenn der Großteil des industriellen Abfalls im Hafen recycelt oder als Brennstoff verwendet wird, wird ein beträchtlicher Anteil des Abfalls noch immer verbrannt oder auf die Mülldeponie gebracht.

Durch die Valorisierung von Restströmen kann Rotterdam, mit seiner Führungsposition in der Rohstoffproduktivität und kohlenstoffarmen Produktion im Rahmen der Kreislaufwirtschaft, seine Stellung als Kreislaufwirtschaftshafen und internationaler Waste-to-Value-Port (Abfallverwertungshafen) verstärken.

Auf dem Wege zu einer Kreislaufwirtschaft arbeitet der Hafenbetrieb Rotterdam in erster Linie daran, die Innovation zu stimulieren. In diesem Zusammenhang geht es vor allem darum, für neue Aktivitäten attraktiv zu sein und das Upscaling bzw. die Expansion von Startups zu erleichtern. Allerdings steckt die Kreislaufwirtschaft noch in den Kinderschuhen. In Zukunft ist es vor allem wichtig, Technologien einführen zu können, anhand deren es möglich ist, die großen, im Rotterdamer Gebiet erforderlichen Mengen zu verarbeiten.

In zweiter Linie werden Sortierung und Recycling unter die Lupe genommen. Damit entsteht eine hervorragende Kombination, da in Rotterdam alle Glieder der Produktionskette vorhanden sind – und zwar vom primären Plastikhersteller, über Transport-, Sortier-, Recyclingunternehmen bis hin zu Abnehmern mit einer Verschiedenheit an sekundären Produkten.

Das dritte Hauptaugenmerk betrifft die industrielle Symbiose. Die Konzentration industrieller und logistischer Aktivitäten macht es Betrieben relativ einfach, Produkte und Restströme auszutauschen und sich dazu ebenfalls gemeinschaftlicher Einrichtungen zu bedienen. Als Schlusselement wird auf CCU (Carbon, Capture & Utilization) gesetzt – eine Technologie, bei der CO2 abgeschieden wird und erneut als Rohstoff für die Industrie verwendet wird.

Die Aufmerksamkeit zugunsten der Kreislaufwirtschaft passt zur breiter angelegten Bestrebung des Hafenbetriebs Rotterdam, das Hafengebiet mit den Zielsetzungen des Klimaübereinkommens von Paris in Einklang zu bringen. Zur Ermöglichung der Übernahme einer Vorreiterrolle im internationalen Energiewandel wurde eine Roadmap erstellt, so dass die nationalen Klimaziele von 2030 und 2050 in drei Schritten umgesetzt werden können. Dabei spielt die Kreislaufwirtschaft eine unverzichtbare Rolle.

Die ersten beiden Schritte der Roadmap beschäftigen sich vor allem mit Energie-Effizienz, dem Anlegen neuer Infrastruktur und der Entwicklung eines neuen Energiesystems, das auf Elektrifizierung und Wasserstoff basiert. Beim dritten Schritt geht es um die Einführung eines neuen Rohstoff- und Brennstoffsystems – dann steht uns eine Kreislaufwirtschaft zur Verfügung. Damit dieses Ziel erfolgreich umgesetzt werden kann, setzen Betriebe im Hafen bereits jetzt auf die Verminderung des Rohstoffverbrauchs. Dies geschieht unter anderem anhand der Valorisierung von Restströmen.

Quelle und Foto: Port of Rotterdam

 

 

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