Starker Fürsprecher der Globalisierung

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 Beim traditionellen Reederessen des Verbands Deutscher Reeder (VDR) hat sich Verbandspräsident Alfred Hartmann für freien Handel stark gemacht. Vor den rund 300 Gästen aus den Reedereien, Politik und Verwaltung, Wirtschaft, Verbänden und NGOs hob Hartmann die Vorteile der Globalisierung hervor.

„Gerade in Zeiten von Protektionismus und Abschottung, muss die Schifffahrt ein besonders starker Fürsprecher der Globalisierung sein. Als Reeder sind wir fest davon überzeugt, dass freier Handel nicht nur zu mehr Wohlstand führt, sondern auch hilft, Grenzen zu überwinden, Länder und Kulturen zu verbinden. Das sehen wir auf globaler Ebene, wo sich Länder durch regen Handel politisch und kulturell angenähert, oder zumindest gegenseitigen Respekt und Vertrauen aufgebaut haben. Und das sehen wir im Kleinen an Bord, wo Seeleute aus aller Welt miteinander arbeiten – abgesichert durch einen weltweiten Mindestlohn, Tarifverträge und verbindliche Sozialstandards im Rahmen des Seearbeitsübereinkommens.“

Ehrengast und Festredner war der Botschafter der Volksrepublik China in Deutschland, S. E. Shi Mingde. Hartmann wies daher in seinem Grußwort auf die Bedeutung Chinas für die deutschen Reeder hin: „Über 1.000 Schiffe und damit weit mehr als ein Drittel der heutigen deutsche Handelsflotte wurden auf einer chinesischen Werft gebaut. Das enorme Wirtschaftswachstum Chinas und vor allem dessen Beitritt zur WTO hat es deutschen Reedern ermöglicht, zum Marktführer in der Containerschifffahrt zu werden.“ (Statistiken und Grafiken zur deutschen Handelsflotte: http://www.reederverband.de/daten-und-fakten).

Hartmann begrüßte Chinas Engagement bei der Internationalen Seeschifffahrt-Organisation IMO in London für die globale Regulierung der Branche: „Als internationaler Verkehrsträger ist die Schifffahrt auf globale Standards und faire Wettbewerbsbedingungen angewiesen. China ist ein Schlüsselland zum Beispiel bei der Frage, welchen Weg die IMO bei der Senkung von CO2-Emissionen in der Schifffahrt einschlagen wird.“

Das Reederessen findet traditionell im Anschluss an die jährliche Mitgliederversammlung des VDR statt. Die Gäste konnten in diesem Jahr für das gemeinsame Bildungsprojekt von SOS-Kinderdörfer weltweit und dem VDR am Horn von Afrika spenden. In einem E-Learning-Zentrum in Dschibuti werden seit 2015 Jugendliche und junge Erwachsene in Fremdsprachen, EDV-Kursen und Bewerbungstrainings für die Arbeitswelt qualifiziert. Damit möchte der VDR mithelfen, langfristig Migrationsursachen nach Europa sowie die Piraterie am Horn von Afrika zu bekämpfen.

Festredner der vergangenen Jahre waren unter anderem Martin Schulz, Parlamentspräsident des Europäischen Parlaments (2013), Dr. Wolfgang Schäuble, Bundesminister der Finanzen (2014) und Alexander Dobrindt, Bundesminister für Verkehr und digitale Infrastruktur (2015).

Der Verband Deutscher Reeder ist ein Spitzenverband der deutschen Wirtschaft. Mit seinen rund 200 Mitgliedsunternehmen repräsentiert der VDR die deutsche Schifffahrtsbranche als viertgrößte Handelsflotte der Welt. Als Arbeitgeberverband führt er Tarif- und Sozialpartnerverhandlungen. Gründer waren 1907 die regionalen Reedervereinigungen, um eine gemeinsame und einheitliche Interessenwahrnehmung zu ermöglichen. Heute vertritt der VDR die deutsche Seeschifffahrt nicht mehr allein in Berlin und Bonn, sondern auch in Brüssel, London, Genf und auf globaler Ebene. Mehr Infos unter www.reederverband.de.

Quelle: Verband Deutscher Reeder, Foto: HHM / Michael Lindner

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