Offshore & Heavy Lift Center in Rotterdam

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Wieder ganz offiziell in Betrieb ist im Hafen Rotterdam das komplett erneuerte Offshore & Heavy Lift Center am Broekman Breakbulk Terminal im Waalhaven. Zusätzlich zu der umfangreichen Renovierung wurde das Center, das sich auf dem ehemaligen RDM-Gelände befindet, auf eine Bodenfläche von 16.000 Quadratmetern ausgeweitet. Damit verfügt Broekman jetzt über vier modernisierte hohe Hallen, die mit Laufkränen ausgestattet sind. Diese Kräne haben eine Traglast von 75 bis 700 Tonnen. Die Renovierung des Centers wurde aufgrund der Zusammenarbeit mit dem Hafenbetrieb Rotterdam ermöglicht.

Neben der Lagerung können die vier Hallen auch für die Montage, Anpassung und Verpackung jeglicher Art von schwerer und komplexer Ladung verwendet werden. „Die Energie- und Offshore-Industrie fragt immer häufiger nach Montagehallen direkt am Wasser“, erklärt Raymond Riemen, CEO von Broekman Logistics. „Dies hat den Vorteil, dass die Ladung für den Transport zu einer Fabrik nicht noch einmal verschifft werden muss, was wiederum Kostenersparnisse mit sich bringt.“

Die Renovierung des Centers wurde aufgrund der Zusammenarbeit mit dem Hafenbetrieb Rotterdam ermöglicht. „Innerhalb des Stückgutsektors liegt unser Fokus auf Heavy Lift und Projektfracht. Mit dem Center von Broekman werden hierfür neue Möglichkeiten im Rotterdamer Hafen geschaffen“, berichtet Emile Hoogsteden, Director Containers, Breakbulk and Logistics beim Hafenbetrieb Rotterdam. „Insbesondere im Offshore-Segment sehen wir in diesen Bereichen gute Chancen für die Zukunft.“ Der Hafenbetrieb Rotterdam hat rund 15 Millionen Euro in dieses Projekt investiert.

In der Nähe des Offshore & Heavy Lift Centers verfügt Broekman auch über einen modernen Tiefseekai. Dieser Kai wurde speziell für alle Arten von schwerer und komplexer Ladung gebaut. Mit einer Länge von 300 Metern und einem Tiefgang von 10,5 Metern können an diesem Kai Ladungsteile mit einem Gewicht von bis zu 1.800 Tonnen abgefertigt werden. Der Kai verfügt über ein Außenlager von 10.000 Quadratmetern und über eine Halle mit einer Lagerfläche von 4.000 Quadratmetern.

Quelle und Foto: Port of Rotterdam




Seeschiff tankt in Antwerpen LNG

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Zwei Premieren konnte jetzt der Hafen Antwerpen verzeichnen: Das Seeschiff “Sefarina” der zur Reederei Jaegers-Gruppe gehörenden niederländischen Chemgas Shipping konnte aufgrund seiner geringen Partikelemission nicht nur als erstes Schiff den „Green Ship“-Rabatt in Anspruch nehmen. Es wurde zudem als erstes Seeschiff im Antwerpener Hafen mit LNG betankt. 

Das Bunkern mit LNG ist bereits seit einiger Zeit in dem Seehafen möglich aber bislang wurden nur Binnenschiffe von Tanklastwagen aus befüllt. Der Hafen betrachtet den ersten erfolgreichen Bunkervorgang eines Seeschiffes von einem Tanklastwagen aus als einen Testlauf für die Sicherheitsvorkehrungen, die für diese Art der Beladung erforderlich sein werden.

Das Bunkern von LNG ist in Antwerpen seit 2012 möglich. Dabei lädt ein Tanklastwagen das Flüssiggas im LNG-Importterminal in Zeebrügge, fährt es nach Antwerpen, wo es in das Schiff gefüllt wird. Diese Methode wird auch als „truck-to-ship bunkering“ bezeichnet. Im Vergleich zu Diesel ist LNG sehr viel sauberer: Die Schiffsabgase enthalten so gut wie keine Partikel und der NOX-Ausstoß ist dramatisch niedriger.

Als Teil seiner Nachhaltigkeitsstrategie begrüßt der Hafen von Antwerpen nicht nur den Einsatz von LNG, er möchte ihn sogar unterstützen. Die Hafenbehörde sucht deshalb auch nach einem Unternehmen, das am Kai 528 eine LNG-Tankstelle baut und anschließend auch betreibt. Ziel ist es, spätestens Anfang 2019 Schiffen eine permanente Bunkerstation anzubieten wo sie LNG aufnehmen können.

Quelle und Foto: Port of Antwerp




Bündnis in Brunsbüttel

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Unternehmen und Gewerkschaften haben im Rahmen des 26. Brunsbütteler Industriegespräches ein Bündnis zur Stärkung des Standortes geschlossen. Uwe Beckmeyer, Parlamentarischer Staatssekretär beim Bundesminister für Wirtschaft und Energie, und Dr. Frank Nägele, Staatssekretär im Schleswig-Holsteinischen Wirtschaftsministerium, waren dieses Mal zu Gast beim Brunsbütteler Industriegespräch. Dabei standen Ausbau und Erhalt der Infrastruktur und Pläne zur nachhaltigen Energieversorgung im Fokus der Diskussion sowie das Industriepolitische Bündnis Brunsbüttel zwischen der Werkleiterrunde des ChemCoast Park Brunsbüttel und dem DGB Bezirk Nord zur Stärkung des Standortes.

Rund 130 Gäste aus Politik, Verwaltung und Wirtschaft folgten der Einladung der Unternehmen des ChemCoast Park Brunsbüttel zum Brunsbütteler Industriegespräch (BIG) auf der „MS Freya“ auf dem Nord-Ostsee-Kanal. Im Mittelpunkt der Veranstaltung standen die Themen Infrastruktur und bedarfsgerechte Energieversorgung, denn beides sind wichtige Faktoren für den Erfolg und die Effizienz von Industrie- und Hafenwirtschaft. Hierzu stellten sich Uwe Beckmeyer, Parlamentarischer Staatssekretär beim Bundesminister für Wirtschaft und Energie, und Dr. Frank Nägele, Staatssekretär im Schleswig-Holsteinischen Wirtschaftsministerium, gemeinsam mit Frank Schnabel, Sprecher der Werkleiterrunde des ChemCoast Parks, den Fragen in einer gemeinsamen Podiumsdiskussion.

Als größtes zusammenhängendes Industriegebiet in Schleswig-Holstein, beeinflusst der ChemCoast Park Brunsbüttel mit 4.000 direkten und ca. 12.500 indirekten Arbeitsplätzen maßgeblich die Wertschöpfung des Landes. Sowohl Großkonzerne als auch mittelständische Unternehmen aus der Chemie-, Energie und Logistikbranche prägen den Standort. Viele der Unternehmen investieren derzeit und sichern somit die Arbeitsplätze vor Ort. Zudem werden über die Hafengruppe Brunsbüttel jährlich rund 12 Millionen Tonnen Güter umgeschlagen, womit Brunsbüttel der sechstgrößte Seehafenstandort Deutschlands ist.

Zahlen, Daten und Fakten, welche die große Bedeutung des Standortes für Norddeutschland widerspiegeln. Frank Schnabel, Sprecher der Werkleiterrunde des ChemCoast Park Brunsbüttel und Geschäftsführer der SCHAMM group, sieht viele positive Entwicklungen am Standort: „Brunsbüttel wird häufig als industrielle Perle bezeichnet und es stimmt! Der Standort bietet für Industrieunternehmen und Logistik affine Unternahmen ideale Bedingungen. Dennoch steht der Standort im internationalen Wettbewerb und es müssen vorausschauend Entscheidungen getroffen werden.“

Schnabel verweist hierbei insbesondere auf die Verbesserung der infrastrukturellen Anbindung des ChemCoast Parks und weist auf den notwendigen zweigleisigen Ausbauinklusive Elektrifizierung der Bahnstrecke vom Industriegebiet Brunsbüttel bis Wilster/Itzehoe. Auch der Güterbahnhof im ChemCoast Park bedarf einer Sanierung, er ist seit Jahren abgängig. Straßenseitig gilt das Hauptaugenmerk der Weiterführung der A20 inklusive westlicher Elbquerung bei Glückstadt sowie insbesondere dem dreispurigen Ausbau der B5 zwischen Itzehoe und Brunsbüttel. Die A20 ist für Schleswig-Holstein und insbesondere für die Westküste eines der herausragenden Infrastrukturprojekte und muss ohne weitere Verzögerungen weiter geplant und umgesetzt werden. Die B5, die einzige Anbindung Brunsbüttels an die Autobahn, ist hinsichtlich der weiter steigenden Gütermengen dringend dreispurig auszubauen. Für den Nord-Ostsee-Kanal hat neben dem Neubau der 5. Schleusenkammer und der Sanierung der bestehenden Schleusenkammern in Brunsbüttel und Kiel, die Ostbegradigung und die Vertiefung des Kanals auf gesamter Länge höchste Priorität.

Wirtschafts- und Verkehrs-Staatssekretär Nägele machte deutlich, dass der Landesregierung die hohe Bedeutung Brunsbüttels und der Verkehrsanbindung der gesamten Westküste bewusst sei. „Wir unterstützen die Unternehmen und die Stadt Brunsbüttel in ihren Bestrebungen den Industriestandort weiter auszubauen“, sagte er. Zugleich kündigte er ein Eckpunktepapier für eine moderne Industriepolitik in Schleswig-Holstein an. Das Papier, das im Schulterschluss mit Unternehmen, Verbänden und Gewerkschaften im neuen Industriereferat des Wirtschaftsministeriums entstehe, werde im November auf einem landesweiten industriepolitischen Kongress diskutiert. Nägele: „Als Ergebnis wünsche ich mir ein starkes Bündnis für Industrie.SH‘, unter dessen Dach dann konkrete Handlungsansätze weiterentwickelt und umgesetzt werden.“

Die Industrieunternehmen beschäftigt zudem nachhaltig die Frage nach einer dauerhaft gesicherten Energieversorgung, bei der Alternativen, wie z.B. LNG, zum regulären Pipelinegas in Betracht gezogen werden müssen. Frank Schnabel erläutert: „Der Gasbedarf der Brunsbütteler Industrie wird in den nächsten Jahren signifikant steigen. Die Sicherstellung der Gasversorgung ist aus Sicht der Unternehmen des ChemCoast Park Brunsbüttel auch eine Aufgabe des Bundes.“ Der Standort Brunsbüttel ist nach Schnabels Aussage für drei Bereiche attraktiv für LNG: Die Bebunkerung von Schiffen, die Belieferung der regionalen aber auch überregionalen Industrie sowie die Möglichkeit, die Gasbezugsquellen der Bundesrepublik weiter zu diversifizieren. Brunsbüttel bietet sich vor diesem Hintergrund für die Errichtung eines LNG-Importterminals mit bundesweiter Bedeutung an.

Der Parlamentarische Staatssekretär Uwe Beckmeyer steht einem möglichen LNG-Terminal positiv gegenüber: „Der umweltfreundliche Energieträger LNG kann eine wichtige Rolle in Deutschland spielen, daher begrüßen wir die Planungen für ein LNG-Terminal in Brunsbüttel. Die Voraussetzungen des Standortes sind gut, diese gilt es nun zu nutzen.“

Die Entwicklung des Standortes liegt sowohl den Arbeitgebern als auch den Arbeitnehmern gleichermaßen am Herzen. Die langfristige Sicherung der Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen bedeutet gleichzeitig auch die langfristige Sicherung guter Arbeitsplätze. Aus diesem Grund haben die Werkleiterrunde des ChemCoast Park Brunsbüttel und der DGB Bezirk Nord heute das „Industriepolitische Bündnis Brunsbüttel“ geschlossen.

„Gemeinsam wollen wir für die Belange des Standortes einstehen und haben uns insbesondere die Themen Infrastruktur und Energie auf die Fahnen geschrieben“, so Schnabel und ergänzt zu den Hintergründen: „Bereits im Juni haben wir gemeinsam das Industriepolitische Forum organisiert. Das war ein großer Erfolg, so dass die Schließung des Bündnisses ein logischer Schritt ist“.

Uwe Polkaehn, Vorsitzender des DGB Bezirk Nord erklärt: „Die Industrie in Brunsbüttel bietet den Menschen in der Region gute Arbeitsplätze. Das Bündnis zeigt, dass Arbeitgeber und Arbeitnehmer hervorragend miteinander für die gleiche Sache einstehen können. Denn wir haben das gleiche Ziel: Den Industriestandort Brunsbüttel langfristig zu stärken und wettbewerbsfähig zu gestalten.“

Quelle und Foto: Brunsbüttel Ports GmbH