Schottel präsentiert neues Werk

Aerial view of the new SCHOTTEL plant

Um seine führende Marktposition zu untermauern hat der deutsche Hersteller von Schiffsantrieben im Sommer 2015 eine neue Ruderpropellerfabrik in Betrieb genommen. Vier Produktionshallen, bis zu 270 m lang und 18 m hoch, sowie ein dreistöckiges Verwaltungs- und Sozial- bzw. Technikgebäude mit insgesamt 23.000 m² Produktions- und Büroflächen, sind in der Nähe der Firmenzentrale nach rund 2 Jahren Bauzeit mit einem Investitionsvolumen von 45 Millionen EUR entstanden.

290 Arbeitsplätze in Fertigung und Verwaltung beherbergt der neue Standort einschließlich 20 Ausbildungsplätzen. Die Fabrik wurde nach den neuesten Erkenntnissen entworfen und ist so variabel gestaltet, dass sie langfristig an die jeweiligen Erfordernisse angepasst werden kann. Mit dem neuen Standort steigert SCHOTTEL die Produktionskapazität um circa 30 %.

 

Effizienz, Produktqualität und Umweltfreundlichkeit waren zentrale Aspekte bei der Gestaltung der neuen Produktionsstätte. Professor Dr.-Ing. Gerhard Jensen, CEO der SCHOTTEL Gruppe, erläutert die Konstruktionskriterien: “Wir bezeichnen das neue Werk als die effizienteste Ruderpropellerfabrik der Welt, weil hier Effizienz in allen denkbaren Bereichen realisiert wurde. Das beginnt mit der Anbindung an das Verkehrsnetz, setzt sich fort mit einer durchdachten Logistik mit voll überdachter Warenannahme und Auslieferung sowie einem intelligenten Materialfluss auf der Basis eines optimalen Gesamtlayouts der Fabrik. Die Qualitätssicherung ist unmittelbar neben der Warenannahme und dem Versand untergebracht, und für die Mitarbeiter aus Produktion und produktionsnahen Bereichen sind die Wege trotz der Größe der Fabrik kurz. Weitere Effizienzsteigerungen und Flexibilität ergeben sich natürlich auch durch die Vielseitigkeit der neuen Werkzeugmaschinen“. SCHOTTEL legt darüber hinaus großen Wert auf ein gesundes und motivierendes Arbeitsumfeld. „Optimale Arbeitsbedingungen“, so Jensen, „stehen den Mitarbeitern im Hinblick auf Ergonomie oder aber die Ausleuchtung der Arbeitsplätze zur Verfügung: Tageslicht in Verbindung mit einer automatisch gesteuerten Beleuchtungsanlage sorgt außerdem für Energieeffizienz. Moderne Be- und Entlüftung mit entsprechender Filterung stellt gesunde und sauerstoffreiche Atemluft zur Verfügung. Die Lüftungsanlagen arbeiten zudem mit Wärmerückgewinnung. Auch die Wärme der Kompressoren wird unterstützend zur Beheizung der Lackier- und Trockenkabinen verwendet. Ebenso wird die Energie, die dem Wasser im Prüfstand zugeführt wird, über eine Wärmepumpe zur Beheizung der Büros verwendet. Zudem versorgt eine Photovoltaikanlage das Werk mit umweltfreundlicher Energie“.

 

SCHOTTEL hat auch kräftig in einen neuen Maschinen- und Anlagenpark investiert. Mit der mechanischen Fertigung ist das Unternehmen in der Lage, alle wesentlichen Bauteile von Ruderpropellern effizient selbst zu fertigen. Das größte Mehrachs-Dreh- und Fräszentrum für die Bearbeitung von Kegeltragrohren bis zu 5 Metern Durchmesser und Getriebegehäusen mit einer Bearbeitungshöhe von 5 Metern bietet eine Traglast von 120 Tonnen. Wie bei vielen anderen Maschinen ist hier gleichzeitiges Rüsten der Maschine und Bearbeiten von

Werkstücken möglich. Ebenfalls beachtenswert sind die Bekranungen von derzeit 10 bis 50 Tonnen. Sie lassen sich bei späterem Bedarf bis 100 Tonnen nachrüsten.

SCHOTTEL zeichnet sich von jeher durch eine hohe Fertigungstiefe aus. Die neuen Werkzeugmaschinen erhöhen auch den Anteil an Eigenfertigung. „Das sichert Know-How, Verfügbarkeit und gleichbleibend hohe Qualität“ sagt Professor Gerhard Jensen.

 

Neben dem Werk in Dörth verfügt SCHOTTEL über weitere Fertigungsstätten in Wismar (Deutschland) und Suzhou (China). Sie alle sind modern und werden zudem regelmäßig auf den neuesten Stand gebracht.

So wurde beispielsweise im Juli 2015 in Wismar die modernisierte mechanische Fertigung in Betrieb genommen. Im Werk Suzhou stehen neu ausgebaute Fertigungs- und Servicekapazitäten u.a. mit einer Elektro- und Hydraulikwerkstatt oder etwa einer neuen CNC Langbettdrehbank mit Drehlängen für Wellen bis zu 10 Metern zur Verfügung.

Unterdessen steht auch der neue Standort des SCHOTTEL Tochterunternehmens HW Elektrotechnik mit rund 4200 Quadratmetern Hallen- und Bürofläche vor der Fertigstellung. Hier wird in unmittelbarer Nähe zum Werk in Dörth unter anderem die Elektrotechnik der SCHOTTEL Schiffsantriebe und Steuerungen gefertigt. Produktqualität, Energieeffizienz, ein gesundes Arbeitsumfeld und eine zukunftsorientierte Bauweise waren auch hier wichtige Leitlinien.

 

In Spay am Rhein wird weiterhin die Zentrale der SCHOTTEL Gruppe sein. Der Servicebereich des Unternehmens erhält hier neue Kapazitäten: Auf dem ehemaligen Fertigungsgelände findet das bisher ausgegliederte Servicelager Platz. Es entsteht ein vergrößerter Reparaturbereich mit eigenen mechanischen Fertigungsmöglichkeiten. Lackiererei sowie eine Versuchs- und Entwicklungshalle stehen ebenfalls zur Verfügung. Dank kurzer Wege und effizienter Logistik kann SCHOTTEL so in Zukunft noch schneller auf Kundenwünsche reagieren.

Die SCHOTTEL-Gruppe mit Hauptsitz in Spay am Rhein ist ein weltweit führender Hersteller von Antrieben und Steuerungen für Schiffe und Offshore-Anwendungen. 1921 gegründet, entwickelt und fertigt das Unternehmen seit rund 60 Jahren rundum steuerbare Antriebs- und Manövriersysteme, komplette Antriebsanlagen bis 30 MW Leistung sowie Steuerungen für Schiffe aller Art und Größe. Rund 100 Vertriebs- und Servicestandorte weltweit sorgen für Kundennähe.

Quelle und Foto: Schottel




Sennebogen erweitert Werk II in Straubing

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SENNEBOGEN erweitert am Standort Straubing-Hafen seine Produktions- und Lagerflächen um ca. 35.000 m². Zusätzlich entsteht eine neue Produktionshalle mit ca. 6.700 m² zur Montage und Lackierung von Großkomponenten sowie für Finish und Qualitätskontrolle. Mit dieser Investition in den Standort Straubing rüstet sich das Unternehmen für die Zukunft und schafft Produktionskapazität im Großmaschinenbereich.

Mit der Eröffnung des zweiten Straubinger Werkes am Standort Straubing Hafen unterstrich das Familienunternehmen SENNEBOGEN schon 2008 eindrucksvoll seine Verbundenheit zur Region. Nach dem Bau und der Einweihung der SENNEBOGEN Akademie mit dem Erich Sennebogen Museum 2014 steht jetzt mit der Werkserweiterung eine weitere bedeutende Investition an.

Mittlerweile werden im Werk II vorrangig Großmaschinen mit bis zu 300 t Einsatzgewicht produziert, getestet und für den Versand in alle Welt vorbereitet. Um den steigenden Platzanforderungen nachzukommen und um Produktionskapazitäten für die Zukunft zu schaffen, wird ab Mitte 2015 das Werksgelände in zwei Bauabschnitten erweitert. Vor der Detailplanung wurden intensive Logistikplanungen mit Materialflussoptimierungen durchgeführt.

Im ersten Bauabschnitt entsteht südlich des jetzigen Geländes eine befestigte Fläche, die Platz bietet für die Abnahme der Teleskopkrane und Seilbagger sowie für einen neuen Schallmessplatz. Es entsteht auch ein neuer, deutlich größerer Versandplatz für Maschinen und Komponenten. Im zweiten Schritt folgt bis Ende 2016 der Neubau einer Montage- und Lackierhalle für Großmaschinen.

„Wir investieren schon heute in die Zukunft, um auch in den kommenden Jahren Qualitätsprodukte aus Straubing liefern zu können und die Wettbewerbsfähigkeit weiter zu steigern. Als Familienunternehmen sehen wir es als unsere Zielsetzung, vorausschauend zu planen und unsere Produktionsanlagen auf zukünftige Marktanforderungen auszulegen. Diese Werkserweiterung sorgt für optimierte Logistik, mehr Sicherheit und ein noch optimaleres Arbeitsumfeld für unsere Mannschaft“, so der Geschäftsführer Erich Sennebogen.

Die Bauarbeiten für den ersten Teilabschnitt haben bereits begonnen. Zunächst wird auf den freien Flächen zwischen dem bestehenden Werksgelände und der Hunderdorfer Straße ein großdimensionierter Lager- und Versandbereich eingerichtet. Herzstück dieser neuen Anlage wird ein 180 t Raupenportalkran des Typs SENNEBOGEN 5500 aus der Starlifter Serie sein, den SENNEBOGEN ganz im Sinne der Firmenphilosophie auf die eigenen Bedürfnisse optimiert. Mit einem Arbeitsradius von über 30 m und einer Verfahrstrecke von ca. 170 m wird der SENNEBOGEN Raupenkran alle schweren Komponenten auf eine Fläche von über 10.000 m² heben und von dort verladen können. Die LKWs können für das noch schnellere und sicherere Beladen zukünftig direkt unter dem Portalkran durchfahren, daher mehr Sicherheit und Effizienz. In diesem Zuge werden auch die internen Logistikabläufe optimiert, es entstehen dazu auch neue Flächen für die Endabnahme für Seilbagger und Teleskopkrane.

Im zweiten Bauabschnitt wird ab Mitte 2016 eine Halle mit ca. 6.700m² Fläche inklusive großem Überdach entstehen. In dieser Halle werden Großkomponenten montiert und lackiert. Zudem schaffen wir einen deutlich größeren Bereich für Finish und Qualitätskontrolle – Qualitätssteigerung und für unsere Mitarbeiter mehr Platz. Ein weiterer Hallenbereich ist für die Anpassung und Ausstattung unserer Geräte an individuelle Kundenwünsche (Customizing) reserviert.

 

Positive Effekte werden auch in den jetzigen Produktionshallen und in den Abnahmebereichen zu spüren sein. Durch die neue zusätzliche Produktionshalle entsteht auch mehr Platz für Gerätemontage und für den Test- und Einstellbereich. Dadurch erreichen wir mehr Produktionsflexibilität und kürzere Lieferzeit, eine Markt- und Kundenanforderung die oft Kaufentscheidend ist.

Der Trend geht zur Individualisierung und zu größeren Maschinen. Das sehen wir sehr eindrucksvoll beispielsweise an unserem neuen 300 t Seilbagger, der uns auf Grund der Größe und der Gewichte in den aktuellen Produktionshallen immer wieder vor Herausforderungen stellt.

„Um diese Marktanforderungen auch zukünftig bestens erfüllen zu können sind Zukunftsinvestitionen wie diese notwendig. SENNEBOGEN Produkte „Made in Straubing“ sind Qualitätsprodukte und weltweit im Einsatz“, so Walter Sennebogen.

Foto und Quelle: Sennebogen




Leichte Abkühlung bei weiter gutem Klima

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Kalendarisch und meteorologisch hat der Herbst begonnen. In der deutschen Wirtschaft ist das Logistikklima zu den Werten des Frühjahrs zurückgekehrt. Fünf Wochen vor dem 32. Deutschen Logistik-Kongress, vom 28. bis zum 30. Oktober 2015 in Berlin, sind die Experten nur verhalten positiv. Die Logistikdienstleister bewerten die derzeitige wirtschaftliche Lage und die Aussichten für die kommenden zwölf Monate etwas weniger optimistisch als noch im zweiten Quartal dieses Jahres. Industrie und Handel sehen ebenfalls eine leichte Abkühlung, doch bleiben alle Indikatoren für das dritte Quartal deutlich im expansiven Bereich.

Die Flüchtlingsströme und die Wiedererrichtung von Grenzkontrollen machen sich in Teilen der globalen Warenflüsse und bei den Dienstleistern bemerkbar, die diese verantwortlich abwickeln. Die Hilfsbereitschaft der Logistikverantwortlichen ist allgemein groß. Beispielsweise unterstützen die BVL-Mitglieder die Initiative „Logistik geht voran“: Unternehmen können online freie Stellen, Praktikums- und Ausbildungsplätze speziell für Flüchtlinge anmelden. Weil es aufgrund der Asylgesetzgebung schwierig ist, Flüchtlinge direkt ins Unternehmen zu holen, werden die Stellenangebote an Arbeitsagenturen und Vermittlungsstellen in den jeweiligen Regionen weitergeleitet. Aktuell sind 356 freie Stellen verfügbar.

Die Dynamik des gesamten Welthandels wird weiterhin durch die wirtschaftliche Entwicklung in den Schwellenländern beeinflusst, insbesondere in China. Die Schlagzeilen über einen möglichen Einbruch der chinesischen Produktion und Zweifel an der dortigen Wachstumsdynamik, verbunden mit ungewissen Auswirkungen auf die Weltkonjunktur, scheinen von Deutschlands Logistikwirtschaft besonders wahrgenommen worden zu sein. Fakt ist aber: Mit einem Anteil von 6,6 Prozent an den deutschen Ausfuhren war China in 2014 lediglich der viertwichtigste Kunde Deutschlands.

Sonstige geopolitische Krisenherde, beispielsweise anhaltende Spannungen im Verhältnis zwischen Russland und der EU, rückten zuletzt in den Hintergrund und dürften daher kaum Einfluss auf die Logistikkonjunktur haben. Die steigende Nachfrage aus den USA, deren Wirtschaftskraft laut DIW im zweiten Quartal um 3,7 Prozent gewachsen ist, und die moderat, aber stetig wachsende Nachfrage aus Europa verursachen positive Effekte: Im August wurden in der deutschen Industrie so viele neue Jobs geschaffen wie zuletzt im Jahr 2012. Der Einkaufsmanager-Index befindet sich auf einem 16-Monats-Hoch, seit neun Monaten legt der Auftragseingang in Industrie und Handel zu. Die anhaltend moderaten Rohstoffpreise wirken zusätzlich wie ein Konjunkturprogramm. Bei den Aussichten für das kommende Quartal rechnen gut 40 Prozent der Logistikdienstleister und gut 30 Prozent der Anwender aus Industrie und Handel mit besseren Geschäften.

Mit der aktuellen Befragung wurden die Teilnehmer um ihre Einschätzung zur Digitalisierung gebeten, welche die Wirtschaft zurzeit in allen Bereichen bewegt und sogar etablierte Geschäftsmodelle in Frage stellt. Industrie und Handel scheinen der Digitalen Transformation mehr Bedeutung beizumessen als die Logistikdienstleister. Bei den Anforderungen an die Mitarbeiter/innen, aber auch bei den Angeboten liegen Industrie und Handel vorne: Analytisches Verständnis und vernetztes Denken liegen an erster Stelle der Qualifikationsprofile, dicht gefolgt von Kommunikationsstärke, unternehmerischem Denken und der Fähigkeit zu schnellen Entscheidungen. Im Ranking der Maßnahmen, die ergriffen werden, um den Mitarbeiter/innen den Umgang mit der Digitalisierung zu erleichtern, stehen flexible Arbeitszeiten, Weiterbildung sowie die Delegation von Verantwortung als die drei wichtigsten Erfolgsfaktoren an der Spitze.

Quelle: BVL, Foto: Seaports Niedersachsen




Hafen Hamburg setzt auf trimodale Anbindung

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Hafen Hamburg Marketing setzt auf eine trimodale Anbindung der Region Braunschweig und fordert gemeinsam mit Vertretern aus Wirtschaft und Institutionen eine bessere Infrastruktur für die Binnenschifffahrt.

Im Rahmen der Veranstaltung „Trimodale Anbindung zwischen dem Hamburger Hafen und der Wirtschaftsregion Braunschweig“, zu der Hafen Hamburg Marketing e.V. (HHM) rund 60 Teilnehmer im Restaurant Heinrich in Braunschweig begrüßen konnte, informierten Vertreter aus der Hamburger Hafenwirtschaft über Herausforderungen und Logistikkonzepte zur Abwicklung der zu erwartenden zukünftigen Gütermengen.

Nach der Begrüßung durch Volker Hahn, HHM-Marktbetreuung Niedersachsen, und HHM-Vorstand Axel Mattern erläuterte Ingo Fehrs, stellvertretender Leiter Strategie Hafenentwicklung bei der Hamburg Port Authority (HPA), die strategische Entwicklung des Hamburger Hafens. Der HPA, verantwortlich für die Infrastruktur im Hafengebiet, sind Projekte wichtig, bei denen der Verkehrsfluss in Hamburg und in der Metropolregion positiv beeinflusst wird. Im Modal Split des Hamburger Hafens ist der Lkw der wichtigste Verkehrsträger, gefolgt von Bahn und Binnenschiff. Deshalb hat die HPA im Rahmen ihrer Initiative smartPORT logistics verschiedene Maßnahmen zur Optimierung der Verkehrsflüsse auf der Straße initiiert, wie ein Parkraummanagement, eine effizientere Lkw-Abfertigung an den Leer-Containerdepots oder SPL 1.0, eine App mit Informationen über die Verkehrslage im Hafen. Aber auch der Ausbau der Bahninfrastruktur, wie der Bau der Neuen Bahnbrücke Kattwyk, ist für die Abfertigung zukünftiger steigender Gütermengen von großer Bedeutung. „Die HPA unterstützt deshalb auch Infrastrukturprojekte des Bundes, die die Abwicklung im Hafen erleichtern, wie die Weiterführung der Autobahn A26-Ost oder den Ausbau des Bahn-Ost-Korridors über Stendal“, betonte Ingo Fehrs. Der Verkehrsträger Binnenschiff, obwohl effizient und am wenigsten die Umwelt belastend, spielt zurzeit noch eine untergeordnete Rolle beim Containertransport. Dies möchte die HPA, so Ingo Fehrs, durch die Bereitstellung einer IT-Infrastruktur für die effizientere Abfertigung an den Terminals und bei der Vergabe von Liegeplätzen im Hamburger Hafen ändern.

Stefan Kunze, Vorsitzender Elbe Allianz e.V. und Leiter der HHM-Repräsentanz Deutschland-Ost, griff das Thema Binnenschifffahrt in seinem Vortrag auf. Die vorhandenen Straßen sind für die steigenden Mengen im Hafenhinterlandverkehr nicht geeignet. Und auch die Schienenkapazitäten auf den Hauptrelationen sind nur noch bedingt aufnahmefähig. Schwerlast- und Projektladung kann nur unter erschwerten Bedingungen abgefertigt werden. Aus diesen Gründen ist eine stärkere Nutzung der Wasserstraßen im Gütertransport sinnvoll und macht Kapazitäten für die anderen Verkehrsträger frei. Das Binnenschiff sollte deshalb in die Strukturen moderner Logistikdienstleister besser integriert werden. Die Schaffung von trimodalen Logistikangeboten vom Seehafen bis zum Empfänger ist ein wichtiger Schritt, um vorhandene Infrastrukturkapazitäten und zukünftige Gütermengen effizient zu verknüpfen. Der Ausbau und die Instandhaltung der Verkehrswege ins Seehafenhinterland darf dabei nicht vernachlässigt werden. „Die Elbe Allianz setzt sich deshalb für die Aufnahme des Baus eines neuen Abstiegsbauwerks für das Schiffshebewerk in Scharnebeck am Elbe-Seitenkanal in den Bundesverkehrswegeplan als vordringlicher Bedarf besonders ein. Im Zu- und Ablauf per Binnenschiff sind außerdem für den Hamburger Hafen, dem drittgrößten Binnenschiffshafen Deutschlands, vor allem der Elbe-Seitenkanal und die Elbe mit dem sich daran anschließenden Kanalsystem von großer Bedeutung. Um die Potentiale, die die Binnenschifffahrt bietet, optimal nutzen zu können, ist neben einer Troglänge in Scharnebeck von 225 Metern eine Ertüchtigung der Elbe mit einer garantierten Fahrrinnentiefe von 1,60 Meter dringend erforderlich“, hob Stefan Kunze hervor.

Jens Hohls, Geschäftsführer der Hafenbetriebsgesellschaft Braunschweig GmbH, unterstützte in seiner Präsentation ebenfalls die Forderung nach einem Ausbau der Wasserstraßeninfrastruktur auf der Elbe und dem Elbe-Seitenkanal. Der am Mittellandkanal gelegene Hafen ist ein wichtiges Drehkreuz für die starke Wirtschaftsregion Braunschweig mit Unternehmen wie Volkswagen und IKEA, das in Salzgitter ein großes Logistiklager betreibt. Im Braunschweiger Hafen werden jährlich rund eine Million Tonnen umgeschlagen, ca. 80 Prozent der Menge ist Schiffsumschlag. Damit gehört der Hafen mit zu den größten Binnenschiffshäfen Norddeutschlands. Der Containerumschlag auf dem Terminal ist in den vergangenen Jahren auf rund 60.000 TEU jährlich gestiegen. Regelmäßig verkehren Binnenschiffe zwischen Braunschweig und dem Hamburger Hafen. „Um die trimodalen Angebote aus einer Hand für unsere Kunden noch flexibler und attraktiver gestalten zu können, sind auch wir für die Ertüchtigung der Elbe und den Ausbau des Schiffshebewerks in Scharnebeck“, bekräftigte Jens Hohls.

Den letzten Vortrag vor den interessierten Teilnehmern aus verladender Industrie, Transport- und Logistikunternehmen aus der Region hielt Michael Berger, Managing Director des drittgrößten Hamburger Umschlagsbetriebs Buss Port Logistics GmbH & Co. KG. Das Unternehmen betreibt in Hamburg das Multi-Purpose-Terminal Buss Hansa Terminal. Zu den Leistungen des Traditionsunternehmens gehören aber nicht nur der Hafenumschlag, sondern auch die Planung, Zollabwicklung und der Transport von Warenlieferungen sowie die Abwicklung der Seefracht. Der Kunde erhält so alle Logistikdienstleistungen aus einer Hand. Buss Port Logistics hat auf seinem Hubterminal in Hamburg dafür ein Netzwerk für Shortsea-Verkehre etabliert und erweitert dies ständig um neue Liniendienste. Die Nutzung dieses Netzwerks in Kombination mit den Verkehrsträgern Lkw, Bahn und Binnenschiff bietet dem Verlader eine hohe Flexibilität beim Transport seiner Ware. Buss Port Logistics betreibt eigene KV-Terminals im Hinterland mit regelmäßigen Verbindungen in verschiedene Seehäfen. „Die Verlagerung von Transporten im Stückgutbereich oder bei Projektladung vom Lkw auf das Binnenschiff oder die Bahn, würde helfen, Staus zu vermeiden und die Effizienz von intermodalen Ketten zu erhöhen. Deshalb sind auch wir für den Ausbau der Wasserstraßeninfrastruktur, um die Binnenschifffahrt für den Warentransport attraktiver zu machen“, sagte Michael Berger. Im Anschluss tauschten sich die Gäste mit den Logistikexperten aus Hamburg und der Metropolregion über die vorgestellten Themen aus und hatten die Möglichkeit, bestehende Kontakte zu intensivieren und neue zu knüpfen.

Der Hamburger Hafen ist für die verladende Wirtschaft in Deutschland das wichtigste Tor zur Welt. Im vergangenen Jahr wurden dort 9,7 Millionen TEU (20-Fuß-Standard-Container) umgeschlagen. Laut der aktuellen Umschlagpotenzialprognose wird der Containerumschlag bis 2030 in Deutschlands größtem Seehafen 18,1 Millionen TEU erreichen. Zwei Drittel der Güter, die in Hamburg be- und entladen werden, kommen oder gehen ins Hinterland, davon 80 Prozent aus Deutschland. Im ersten Halbjahr 2015 ist der Hinterlandverkehr per Lkw, Bahn und Binnenschiff weiter angestiegen. Für Hamburg und seine Kunden ist deshalb eine gut ausgebaute Verkehrsinfrastruktur nicht nur im Hafen, sondern auch im Binnenland von großer Bedeutung.

Quelle: HHM, Foto: HHM / Dietmar Hasenpusch

 




Nationales Hafenkonzept konsequent ausrichten

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Der Lenkungskreis Häfen/Schifffahrt des Deutschen Verkehrsforums (DVF) hat sich bei seiner Herbsttagung in Brunsbüttel mit Nachdruck dafür eingesetzt, wichtige Infrastrukturprojekte für die deutschen Häfen finanziell abzusichern und zügig umzusetzen.


Frank Dreeke, Mitglied des DVF-Präsidiums und Vorsitzender des Vorstands der BLG LOGISTICS GROUP: „Der Hafen- und Logistikstandort Deutschland braucht eine klare Strategie, damit wir auch in Zukunft eine führende Position im Wettbewerb halten können. Pläne gibt es genug. Bei der Umsetzung müssen wir besser werden. Das neue Nationale Hafenkonzept muss konsequent auf Wachstum, Wettbewerbsfähigkeit und Innovation ausgerichtet werden.“

Schleswig-Holsteins Wirtschafts- und Verkehrsstaatssekretär Frank Nägele wies auf die elementare Bedeutung des Ausbaus des Nord-Ostsee-Kanals und der Anpassung der seewärtigen Hafenzufahrten hin: „Ein reibungsloser Verkehr auf dem Nord-Ostsee-Kanal ist grundlegende Bedingung für den Erhalt unserer Wettbewerbsfähigkeit. Auch bei den Fahrrinnenanpassungen können wir uns keine weitere Verzögerung und Verunsicherung der internationalen Kundschaft leisten.“

Reinhard Klingen, Leiter der Abteilung Wasserstraßen und Schifffahrt im Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur, betonte bei dem Austausch, dass der Erhalt und der Ausbau der Verkehrsinfrastruktur dauerhaft und nachhaltig verfolgt werden müssten: „Die Bundesregierung räumt den Investitionen in die Verkehrsinfrastruktur hohe Priorität ein und hat einen Investitionshochlauf in diesem Bereich umgesetzt. Der Bund stellt in den Jahren 2014 bis 2017 zusätzlich 5 Milliarden Euro für Verkehrsinfrastrukturinvestitionen zur Verfügung. Damit das Niveau beibehalten werden kann, werden noch einmal jeweils 1,8 Milliarden Euro in den Jahren 2018 und 2019 bereitgestellt. Mit dem überarbeiteten Nationalen Hafenkonzept wird die Wettbewerbsfähigkeit der See- und Binnenhäfen weiter verbessert. Das Konzept soll außerdem dazu beitragen, dass die Klima- und Umweltschutzziele der Bundesregierung erreicht werden. Ein Kabinettbeschluss zum Hafenkonzept soll noch dieses Jahr erfolgen.“

Der Lenkungskreis sprach in diesem Zusammenhang auch über die Investitionen, welche die Hafenwirtschaft schon jetzt in Offshore-Logistik, Landstromanschlüsse, Power-Barges und LNG tätigt. Der Bund sei gefordert, diese Schritte aktiv zu unterstützen. Frank Schnabel, Geschäftsführer der Brunsbüttel Ports GmbH: „LNG ist eine attraktive Alternative zu bisherigen Kraftstoffen und Energieressourcen. Es geht um die Bebunkerung von Schiffen, die Belieferung der Industrie und die Möglichkeit, die Gasbezugsquellen der Bundesrepublik weiter zu diversifizieren. Brunsbüttel ist für die Umsetzung ein geeigneter Standort.“

Wolfgang Hurtienne, Geschäftsführer bei der Hamburg Port Authority (HPA) erläuterte im Lenkungskreis das Konzept smartPORT: „Durch IT und digitaler Vernetzung können wir die knappe Infrastruktur im Hafen deutlich effizienter nutzen. So werden zusätzliche Kapazitäten ohne den Einsatz von Beton und Stahl geschaffen. Je mehr Beteiligte sich an das System anschließen, desto besser können wir das Potenzial ausschöpfen. Unser Ziel ist der intelligente Hafen – mit weniger Staus und mehr Umschlag.“

Quelle: DVF, Foto: Brunsbüttel Ports




Wittig übernimmt Brunnenpatenschaft

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Der Duisburger Schiffsausrüster, Wittig GmbH, hat die Patenschaft für einen der Duisburger Stadtbrunnen übernommen.

Duisburg, hat nicht nur den größten Binnenhafen Europas, sondern auch sonst eine ganze Menge Schönheit zu bieten. Insgesamt 23 Brunnen schmücken die Duisburger Innenstadt und für einen der Brunnen, „das Düsenfeld“ hat nun die Wittig GmbH gemeinsam mit der WOMA GmbH eine Patenschaft übernommen!

Gemeinsam mit OB Sören Link und dem Dezernenten Carsten Tum wurde die Patenschaft bekannt gegeben und symbolisch mit einer Steinplatte dokumentiert! Frank Wittig, Geschäftsführer der Wittig-Gruppe: „Wir sind seit 1898 als Unternehmen in Duisburg tätig. Als Schiffsausrüster ist Wasser unser Metier und als Duisburger sind wir an einem attraktiven und (er)lebenswertem Umfeld interessiert. Die Brunnenmeile gehört zu Duisburg und wir helfen gerne!“




VSM und BDB fordern Reform

klein150917 VSM und BDB fordern ZSUK-Reform

Das Gewerbe und die herstellende Industrie haben im Bereich der Binnenschifffahrt und des Binnenschiffbaus in den letzten Jahren zunehmend mit einer schleppenden Zulassung ihrer Wasserfahrzeuge zu kämpfen, so die Verbände. Auch sei es nach Festlegungen von Fahrzeugen durch die Wasserschutzpolizei kaum möglich, kurzfristig einen anerkannten Sachverständigen zu dem festgelegten Schiff zu bekommen, der die Erlaubnis zur Weiterfahrt erteilen könnte. Diese Probleme haben sich in den letzten Jahren so sehr verschärft, dass der Verband für Schiffbau und Meerestechnik e.V. (VSM) und der Bundesverband der Deutschen Binnenschifffahrt e.V. (BDB) dringenden Reformbedarf der Zentralstelle Schiffsuntersuchungskommission (ZSUK) sehen.

Wie der Seeschiffbau sei der Binnenschiffbau auf Innovationen angewiesen, um konkurrenzfähig zu bleiben. Neue Technologien, zum Beispiel energieeffiziente und damit umweltfreundlichere Antriebe, alternative Kraftstoffe und neue Werkstoffe, erforderten aber flexible Vorschriften, die alternatives äquivalentes Design schneller zulassen. Derartige Konstruktionen bieten eine gleichwertige Sicherheit, sind aber bislang noch nicht ausdrücklich zugelassen, so die Verbände. Demgegenüber wurden durch die grundlegende Revision der Regelungen in der Rheinschiffsuntersuchungsordnung (RheinSchUO) und Binnenschiffsuntersuchungsordnung (BinSchUO) von 2009 viele bis dahin geltende Ermessensspielräume abgeschafft und Bauvorschriften im Detail erlassen. Um im stärker gewordenen Wettbewerb im Binnenschiffsbau bestehen zu können, sind aber schlankere Vorschriften, eine kundenorientierte Schifffahrtsverwaltung und eine Entbürokratisierung der Verfahren notwendig, so BDB und VSM einmütig

Immer mehr Aufgaben bei der ZSUK stellen die Geduld der Werften und Schiffseigner auf eine harte Probe, so die jetzige Klage. Die Wartezeiten für Besichtigungen oder Besprechungen betragen inzwischen bis zu vier Monate.

Insbesondere ist seibeklagen:

  • umständliche oder schleppende Zulassungen für schiffbauliche Lösungen, die zwar nicht dem Buchstaben der RheinSchUO oder BinSchUO entsprechen, für die es aber den Nachweis gleichwertiger Sicherheit gibt.
  • zu geringe Personalausstattung mit Schiffbau- und Maschinenbauingenieuren.
  • zu viele vorläufige Schiffsatteste, die gerade auch bei grenzüberschreitenden Verkehren und/oder Versicherungen und finanzierenden Instituten Probleme verursachen und die zu einem erheblichen Mehraufwand bei den Werften führen.

Deshalb schlagen die Verbände vor, künftig unter erleichterten Bedingungen Sachverständige zuzulassen und sicherzustellen, dass auch außerhalb der Bürozeiten der WSV Sachverständige die Weiterfahrt von Fahrzeugen erlauben können sowie dass die Besichtigerteams auf ein bis zwei Personen beschränkt werden. Dadurch würden die Schiffsuntersuchungskommissionen, die sich derzeit einer angespannten personellen Situation ausgesetzt sehen, erheblich entlastet – unter Aufrechterhaltung eines gleichwertigen Sicherheitsstandards. Auch sollten die Erfahrungen von Nachbarstaaten mit einer stärkeren Beteiligung privater Inspektoren ausgewertet und eine stärkere Berücksichtigung der von anerkannten Stellen ausgestellten Bescheinigungen geprüft werden. Schließlich sollten, so die Verbände, möglichst viele Vorschriften so gefasst werden, dass primär die Schutzziele definiert werden, damit es für alternative Konstruktionen eine Basis für deren Bewertung gibt.

Quelle und Foto: BDB und VSM

 




Offshore & Heavy Lift Center in Rotterdam

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Wieder ganz offiziell in Betrieb ist im Hafen Rotterdam das komplett erneuerte Offshore & Heavy Lift Center am Broekman Breakbulk Terminal im Waalhaven. Zusätzlich zu der umfangreichen Renovierung wurde das Center, das sich auf dem ehemaligen RDM-Gelände befindet, auf eine Bodenfläche von 16.000 Quadratmetern ausgeweitet. Damit verfügt Broekman jetzt über vier modernisierte hohe Hallen, die mit Laufkränen ausgestattet sind. Diese Kräne haben eine Traglast von 75 bis 700 Tonnen. Die Renovierung des Centers wurde aufgrund der Zusammenarbeit mit dem Hafenbetrieb Rotterdam ermöglicht.

Neben der Lagerung können die vier Hallen auch für die Montage, Anpassung und Verpackung jeglicher Art von schwerer und komplexer Ladung verwendet werden. „Die Energie- und Offshore-Industrie fragt immer häufiger nach Montagehallen direkt am Wasser“, erklärt Raymond Riemen, CEO von Broekman Logistics. „Dies hat den Vorteil, dass die Ladung für den Transport zu einer Fabrik nicht noch einmal verschifft werden muss, was wiederum Kostenersparnisse mit sich bringt.“

Die Renovierung des Centers wurde aufgrund der Zusammenarbeit mit dem Hafenbetrieb Rotterdam ermöglicht. „Innerhalb des Stückgutsektors liegt unser Fokus auf Heavy Lift und Projektfracht. Mit dem Center von Broekman werden hierfür neue Möglichkeiten im Rotterdamer Hafen geschaffen“, berichtet Emile Hoogsteden, Director Containers, Breakbulk and Logistics beim Hafenbetrieb Rotterdam. „Insbesondere im Offshore-Segment sehen wir in diesen Bereichen gute Chancen für die Zukunft.“ Der Hafenbetrieb Rotterdam hat rund 15 Millionen Euro in dieses Projekt investiert.

In der Nähe des Offshore & Heavy Lift Centers verfügt Broekman auch über einen modernen Tiefseekai. Dieser Kai wurde speziell für alle Arten von schwerer und komplexer Ladung gebaut. Mit einer Länge von 300 Metern und einem Tiefgang von 10,5 Metern können an diesem Kai Ladungsteile mit einem Gewicht von bis zu 1.800 Tonnen abgefertigt werden. Der Kai verfügt über ein Außenlager von 10.000 Quadratmetern und über eine Halle mit einer Lagerfläche von 4.000 Quadratmetern.

Quelle und Foto: Port of Rotterdam




Seeschiff tankt in Antwerpen LNG

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Zwei Premieren konnte jetzt der Hafen Antwerpen verzeichnen: Das Seeschiff “Sefarina” der zur Reederei Jaegers-Gruppe gehörenden niederländischen Chemgas Shipping konnte aufgrund seiner geringen Partikelemission nicht nur als erstes Schiff den „Green Ship“-Rabatt in Anspruch nehmen. Es wurde zudem als erstes Seeschiff im Antwerpener Hafen mit LNG betankt. 

Das Bunkern mit LNG ist bereits seit einiger Zeit in dem Seehafen möglich aber bislang wurden nur Binnenschiffe von Tanklastwagen aus befüllt. Der Hafen betrachtet den ersten erfolgreichen Bunkervorgang eines Seeschiffes von einem Tanklastwagen aus als einen Testlauf für die Sicherheitsvorkehrungen, die für diese Art der Beladung erforderlich sein werden.

Das Bunkern von LNG ist in Antwerpen seit 2012 möglich. Dabei lädt ein Tanklastwagen das Flüssiggas im LNG-Importterminal in Zeebrügge, fährt es nach Antwerpen, wo es in das Schiff gefüllt wird. Diese Methode wird auch als „truck-to-ship bunkering“ bezeichnet. Im Vergleich zu Diesel ist LNG sehr viel sauberer: Die Schiffsabgase enthalten so gut wie keine Partikel und der NOX-Ausstoß ist dramatisch niedriger.

Als Teil seiner Nachhaltigkeitsstrategie begrüßt der Hafen von Antwerpen nicht nur den Einsatz von LNG, er möchte ihn sogar unterstützen. Die Hafenbehörde sucht deshalb auch nach einem Unternehmen, das am Kai 528 eine LNG-Tankstelle baut und anschließend auch betreibt. Ziel ist es, spätestens Anfang 2019 Schiffen eine permanente Bunkerstation anzubieten wo sie LNG aufnehmen können.

Quelle und Foto: Port of Antwerp




Bündnis in Brunsbüttel

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Unternehmen und Gewerkschaften haben im Rahmen des 26. Brunsbütteler Industriegespräches ein Bündnis zur Stärkung des Standortes geschlossen. Uwe Beckmeyer, Parlamentarischer Staatssekretär beim Bundesminister für Wirtschaft und Energie, und Dr. Frank Nägele, Staatssekretär im Schleswig-Holsteinischen Wirtschaftsministerium, waren dieses Mal zu Gast beim Brunsbütteler Industriegespräch. Dabei standen Ausbau und Erhalt der Infrastruktur und Pläne zur nachhaltigen Energieversorgung im Fokus der Diskussion sowie das Industriepolitische Bündnis Brunsbüttel zwischen der Werkleiterrunde des ChemCoast Park Brunsbüttel und dem DGB Bezirk Nord zur Stärkung des Standortes.

Rund 130 Gäste aus Politik, Verwaltung und Wirtschaft folgten der Einladung der Unternehmen des ChemCoast Park Brunsbüttel zum Brunsbütteler Industriegespräch (BIG) auf der „MS Freya“ auf dem Nord-Ostsee-Kanal. Im Mittelpunkt der Veranstaltung standen die Themen Infrastruktur und bedarfsgerechte Energieversorgung, denn beides sind wichtige Faktoren für den Erfolg und die Effizienz von Industrie- und Hafenwirtschaft. Hierzu stellten sich Uwe Beckmeyer, Parlamentarischer Staatssekretär beim Bundesminister für Wirtschaft und Energie, und Dr. Frank Nägele, Staatssekretär im Schleswig-Holsteinischen Wirtschaftsministerium, gemeinsam mit Frank Schnabel, Sprecher der Werkleiterrunde des ChemCoast Parks, den Fragen in einer gemeinsamen Podiumsdiskussion.

Als größtes zusammenhängendes Industriegebiet in Schleswig-Holstein, beeinflusst der ChemCoast Park Brunsbüttel mit 4.000 direkten und ca. 12.500 indirekten Arbeitsplätzen maßgeblich die Wertschöpfung des Landes. Sowohl Großkonzerne als auch mittelständische Unternehmen aus der Chemie-, Energie und Logistikbranche prägen den Standort. Viele der Unternehmen investieren derzeit und sichern somit die Arbeitsplätze vor Ort. Zudem werden über die Hafengruppe Brunsbüttel jährlich rund 12 Millionen Tonnen Güter umgeschlagen, womit Brunsbüttel der sechstgrößte Seehafenstandort Deutschlands ist.

Zahlen, Daten und Fakten, welche die große Bedeutung des Standortes für Norddeutschland widerspiegeln. Frank Schnabel, Sprecher der Werkleiterrunde des ChemCoast Park Brunsbüttel und Geschäftsführer der SCHAMM group, sieht viele positive Entwicklungen am Standort: „Brunsbüttel wird häufig als industrielle Perle bezeichnet und es stimmt! Der Standort bietet für Industrieunternehmen und Logistik affine Unternahmen ideale Bedingungen. Dennoch steht der Standort im internationalen Wettbewerb und es müssen vorausschauend Entscheidungen getroffen werden.“

Schnabel verweist hierbei insbesondere auf die Verbesserung der infrastrukturellen Anbindung des ChemCoast Parks und weist auf den notwendigen zweigleisigen Ausbauinklusive Elektrifizierung der Bahnstrecke vom Industriegebiet Brunsbüttel bis Wilster/Itzehoe. Auch der Güterbahnhof im ChemCoast Park bedarf einer Sanierung, er ist seit Jahren abgängig. Straßenseitig gilt das Hauptaugenmerk der Weiterführung der A20 inklusive westlicher Elbquerung bei Glückstadt sowie insbesondere dem dreispurigen Ausbau der B5 zwischen Itzehoe und Brunsbüttel. Die A20 ist für Schleswig-Holstein und insbesondere für die Westküste eines der herausragenden Infrastrukturprojekte und muss ohne weitere Verzögerungen weiter geplant und umgesetzt werden. Die B5, die einzige Anbindung Brunsbüttels an die Autobahn, ist hinsichtlich der weiter steigenden Gütermengen dringend dreispurig auszubauen. Für den Nord-Ostsee-Kanal hat neben dem Neubau der 5. Schleusenkammer und der Sanierung der bestehenden Schleusenkammern in Brunsbüttel und Kiel, die Ostbegradigung und die Vertiefung des Kanals auf gesamter Länge höchste Priorität.

Wirtschafts- und Verkehrs-Staatssekretär Nägele machte deutlich, dass der Landesregierung die hohe Bedeutung Brunsbüttels und der Verkehrsanbindung der gesamten Westküste bewusst sei. „Wir unterstützen die Unternehmen und die Stadt Brunsbüttel in ihren Bestrebungen den Industriestandort weiter auszubauen“, sagte er. Zugleich kündigte er ein Eckpunktepapier für eine moderne Industriepolitik in Schleswig-Holstein an. Das Papier, das im Schulterschluss mit Unternehmen, Verbänden und Gewerkschaften im neuen Industriereferat des Wirtschaftsministeriums entstehe, werde im November auf einem landesweiten industriepolitischen Kongress diskutiert. Nägele: „Als Ergebnis wünsche ich mir ein starkes Bündnis für Industrie.SH‘, unter dessen Dach dann konkrete Handlungsansätze weiterentwickelt und umgesetzt werden.“

Die Industrieunternehmen beschäftigt zudem nachhaltig die Frage nach einer dauerhaft gesicherten Energieversorgung, bei der Alternativen, wie z.B. LNG, zum regulären Pipelinegas in Betracht gezogen werden müssen. Frank Schnabel erläutert: „Der Gasbedarf der Brunsbütteler Industrie wird in den nächsten Jahren signifikant steigen. Die Sicherstellung der Gasversorgung ist aus Sicht der Unternehmen des ChemCoast Park Brunsbüttel auch eine Aufgabe des Bundes.“ Der Standort Brunsbüttel ist nach Schnabels Aussage für drei Bereiche attraktiv für LNG: Die Bebunkerung von Schiffen, die Belieferung der regionalen aber auch überregionalen Industrie sowie die Möglichkeit, die Gasbezugsquellen der Bundesrepublik weiter zu diversifizieren. Brunsbüttel bietet sich vor diesem Hintergrund für die Errichtung eines LNG-Importterminals mit bundesweiter Bedeutung an.

Der Parlamentarische Staatssekretär Uwe Beckmeyer steht einem möglichen LNG-Terminal positiv gegenüber: „Der umweltfreundliche Energieträger LNG kann eine wichtige Rolle in Deutschland spielen, daher begrüßen wir die Planungen für ein LNG-Terminal in Brunsbüttel. Die Voraussetzungen des Standortes sind gut, diese gilt es nun zu nutzen.“

Die Entwicklung des Standortes liegt sowohl den Arbeitgebern als auch den Arbeitnehmern gleichermaßen am Herzen. Die langfristige Sicherung der Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen bedeutet gleichzeitig auch die langfristige Sicherung guter Arbeitsplätze. Aus diesem Grund haben die Werkleiterrunde des ChemCoast Park Brunsbüttel und der DGB Bezirk Nord heute das „Industriepolitische Bündnis Brunsbüttel“ geschlossen.

„Gemeinsam wollen wir für die Belange des Standortes einstehen und haben uns insbesondere die Themen Infrastruktur und Energie auf die Fahnen geschrieben“, so Schnabel und ergänzt zu den Hintergründen: „Bereits im Juni haben wir gemeinsam das Industriepolitische Forum organisiert. Das war ein großer Erfolg, so dass die Schließung des Bündnisses ein logischer Schritt ist“.

Uwe Polkaehn, Vorsitzender des DGB Bezirk Nord erklärt: „Die Industrie in Brunsbüttel bietet den Menschen in der Region gute Arbeitsplätze. Das Bündnis zeigt, dass Arbeitgeber und Arbeitnehmer hervorragend miteinander für die gleiche Sache einstehen können. Denn wir haben das gleiche Ziel: Den Industriestandort Brunsbüttel langfristig zu stärken und wettbewerbsfähig zu gestalten.“

Quelle und Foto: Brunsbüttel Ports GmbH