„Es geht ums Ganze!“

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Die Zukunft der Logistik ist digital, Technologien spielen für die Zukunftsfähigkeit von Unternehmen eine größere Rolle als jemals zuvor. Industrielle Produktions- und Geschäftsprozesse erleben derzeit einen rasanten Wandel. Wer jetzt den Anschluss verliert, wird sich langfristig nicht behaupten können. Wie Unternehmen die neuen Chancen für sich nutzen, zeigte der »Zukunftskongress Logistik – 33. Dortmunder Gespräche« am 8. und 9. September.

Unter dem Motto »Business digital – Technologien für die Geschäftsmodelle von morgen« diskutierten wieder mehr als 450 Experten aus Wissenschaft und Wirtschaft über die nächsten Schritte auf dem Weg in die digitale Zukunft. Vertreter der Industrie zeigten wegweisende Beispiele aus der Praxis.

Die Digitalisierung stellt die Wirtschaft vor immer neue Herausforderungen. Soft- und Hardware werden zu Schlüsselqualifikationen sowie zur Basis neuer Geschäftsmodelle gleichermaßen. Individualisierung und wachsende Komplexität lassen die Autonomisierung zum Mittel der Wahl werden, um diesen Herausforderungen zu begegnen. Mittlerweile halten wir alle Basistechnologien in den Händen, um die Dinge zu durchaus massentauglichen Preisen intelligent zu vernetzen. Nun gilt es, Managementstrukturen adäquat anzupassen und Wettbewerbsvorteile zu sichern. »Wollen Sie in der heutigen Zeit auf eine Strategie aus dem letzten Jahrhundert vertrauen? Es geht jetzt ums Ganze! Wir brauchen dringend den Mut und gezielte Strategien, die vierte industrielle Revolution in Geschäftsmodelle und Produkte umzusetzen – bevor es andere tun«, appellierte Prof. Dr. Michael ten Hompel, geschäftsführender Institutsleiter des Fraunhofer IML in seiner Eröffnungsrede.

Fraunhofer-Präsident Prof. Dr. Reimund Neugebauer betonte in seiner Keynote ebenfalls die großen Chancen, aber auch die besondere Rolle der Datensouveränität für das Gelingen der vierten industriellen Revolution.

Die Vorträge des Zukunftsplenums am ersten Kongresstag beschäftigten sich mit zentralen Fragen rund um digitale Geschäftsmodelle der drei Branchen »Software«, »Industrie und Handel« und »Dienstleistungen«. Auch hier machten die Referenten immer wieder deutlich, dass es oft die zunächst vermeintlich kleinen Ideen und Innovationen sind, die große Erfolge bringen. Angefangen vom Amazon Dash Button oder der Beacon-Technologie bis hin zu Apps wie Uber oder Pinterest.

Ganz nach dem Motto »keine App – kein Geschäft« liegt es auf der Hand, dass in einer digitalen Welt Software zum wettbewerbsentscheidenden Faktor wird. Doch bieten sich völlig neue Möglichkeiten für die Software-Produktion sowie deren Anwendung. Es zeigte sich ganz klar, dass eines der Haupthemmnisse derzeit noch die Datensicherheit ist. Doch gerade der Standort Deutschland, mit seinen hohen Standards und strengen Datenschutzgesetzen, verfügt hier im internationalen Wettbewerb über eine ausgezeichnete Ausgangsposition. Auch hier wird derzeit mit vereinten Kräften von Politik, Wirtschaft und Wissenschaft an Standards gearbeitet. Hier können und sollten alle Akteure – vom Großkonzern bis zum KMU – die Chance nutzen, diese Standards nun aktiv mitzugestalten.

Wenn künftig jede Software letztendlich ein Service für den Kunden ist, hat dies auch entscheidende Konsequenzen für den gesamten Dienstleistungssektor. Produkte und Dienstleistungen verschmelzen immer stärker miteinander. Daher müssen besonders Dienstleister Geschäftsmodelle und Prozesse völlig neu denken – von der Bestellung bis zur Finanzierung. Gerade in der Einbindung von Finanzdienstleistungen liegt ein bisher ungenutztes Potenzial.

Das Fraunhofer-Symposium »Business Digital« am zweiten Kongresstag konzentrierte sich auf Best-Practice-Beispiele für zukunftsfähige Geschäftsmodelle. Dazu wurden Fragestellungen direkt aus der Praxis diskutiert: Wie kann digitaler Handel in einer vernetzten Zukunft aussehen? Welche Chancen und Risiken bergen die großen Datenmengen? Wie kann Industrie 4.0 erfolgreich gemanagt werden? In vier Schwerpunktsequenzen stellten Vertreter aus Wissenschaft und Wirtschaft konkrete Beispiele für Industrie 4.0-Lösungen vor.

Foto und Quelle: Fraunhofer IML




Binnenschiffe nicht für Feinstaubbelastungen verantwortlich

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Eine aktuelle Studie der Bundesanstalt für Gewässerkunde (BfG) in Kooperation mit dem Ingenieurbüro Lohmeyer GmbH & Co. KG belegt, dass die von Binnenschiffen ausgehenden Abgasbelastungen in Uferregionen eine vernachlässigbare Rolle spielen.

Die Studie liegt dem Bundesverband der Deutschen Binnenschifffahrt e.V. (BDB) vor. Untersucht wurde die Konzentration verschiedener Abgasbestandteile – unter anderem Feinstaub, Ruß und Stickoxide – an vier verschiedenen Flussabschnitten: am Niederrhein bei Wesel, am Mittelrhein bei Köln, am Oberrhein südlich von Karlsruhe sowie an der Spree in Berlin. Dabei wurden unter anderem die topografischen Verhältnisse der Regionen und die Windgeschwindigkeit berücksichtigt.

Das Ergebnis der Untersuchung ist ebenso eindeutig wie eindrucksvoll. In allen Flussabschnitten zeigte sich, dass die von den Schiffen emittierten Partikel – ausgehend von der Fahrrinne, wo sie logischerweise ihre höchste Konzentration haben – sich bereits in der Uferregion deutlich verflüchtigt haben und um ein Vielfaches unterhalb der Werte in der Flussmitte liegen. Wenige hundert Meter entfernt konnte praktisch keine Belastung durch Abgase von Binnenschiffen mehr nachgewiesen werden. Dieser Effekt konnte in allen untersuchten Abschnitten, unabhängig von ufernaher Bebauung und Intensität des Verkehrs, festgestellt werden.

Das bedeutet, dass die Belastung durch die Emissionen von Binnenschiffen in den Bereichen, in denen Menschen entlang des Wassers wohnen, so weit unterhalb der Grenzwerte liegt, dass keine Gesundheitsgefährdung angenommen werden kann. Gleichzeitig zeigt die Untersuchung, dass Abgasnachbehandlungssysteme oder gar „Feinstaubplaketten“ für Binnenschiffe in städtischen Gebieten keinen nennenswerten Beitrag zu einer Verbesserung der Luftqualität entlang der Ufer leisten können, da die Belastungen in erster Linie offensichtlich von anderen Emittenten ausgehen.

Der BDB sieht damit den wissenschaftlichen Nachweis erbracht, dass die Anfeindungen der Umweltverbände in Richtung des Gewerbes, das Binnenschiff sei für eine hohe Abgasbelastung entlang der Flussufer verantwortlich, unbegründet sind.

Foto und Quelle: BDB

Foto: Eine Studie belegt, dass die Binnenschifffahrt besonders umweltfreundlich ist und nicht nennenswert zur Feinstaubbelastung in den Städten beiträgt.




Schüler bauen Uerdinger Drehbrücke nach

Die Schüler der Projekt-AG der Gesamtschule Uerdingen mit ihren selbstgebauten Brückenmodellen.
Die Schüler der Projekt-AG der Gesamtschule Uerdingen mit ihren selbstgebauten Brückenmodellen.

Die Gesamtschule Uerdingen hatte im vergangenen Schuljahr die Teilnahme an dem Wettbewerb „denkmal aktiv – Kulturerbe macht Schule“ gewonnen. 16 Schüler der Klassen 5 und 6 beschäftigten sich in einer fächerübergreifenden Projekt-AG mit Technik und Geschichte der historischen Uerdinger Drehbrücke im Hafen. Jetzt präsentieren sie ihre Arbeitsergebnisse im Schaufenster des Uerdinger Nachbarschaftsbüros Chempunkt im Rahmen einer Ausstellung den Bürgern.

Zunächst hatten die Schüler Informationen gesammelt, dann ging es in die Produktionsphase: Es erfolgten mehrere Modellausarbeitungen in verschiedenen Materialien. Die letztendliche Ausarbeitung mit einem Metallbaukasten wurde vom Chempark und dem Rheinhafen Krefeld finanziell unterstützt.

Die 1905 mit modernster Technik errichtete Brücke galt als Symbol des damals gerade angelegten Hafens, der der Stadt neue wirtschaftliche Möglichkeiten eröffnete. Die Brücke war fünfspurig ausgelegt: Zwei Spuren für Fuhrwerke, eine für die Straßenbahn und zwei Bürgersteige. Das große Zahnrad setzt die 700 Tonnen schwere Eisenkonstruktion in Bewegung. Die Brücke wird um 90 Grad gedreht, so dass auch bei Hochwasser eine Durchfahrt möglich ist. Sowohl ein Elektro- als auch ein Handbetrieb sind möglich. Die schmiedeeisernen Arbeiten sind in der gleichen Technik wie der Eifelturm in Paris ausgeführt worden. Ab 1970 wurde der Hafen erweitert um Platz für weitere Ansiedlungen zu erhalten. Damit nahm der LKW-Verkehr beträchtlich zu, und die Diskussion über den Erhalt der Brücke reißt nicht ab. Bis heute ist die Brücke – nach einer Generalüberholung Ende der 90er Jahre – voll funktionstüchtig.

Die Brückenmodelle der Schüler sind noch bis Ende September im Schaufenster des Nachbarschaftsbüros Chempunkt, Am Marktplatz 9, in Uerdingen zu bewundern.

Quelle und Foto: Currenta

 




HHLA ERHÄLT RENOMMIERTE AUSZEICHNUNG

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Die Finanzkommunikation der Hamburger Hafen und Logistik AG (HHLA) belegt den ersten Platz beim diesjährigen Wettbewerb „Der beste Geschäftsbericht“ in der Kategorie S-Dax-Unternehmen. Der Wettbewerb ist die renommierteste Analyse der Geschäftsberichte von Börsenfirmen in Deutschland. Die Auszeichnung wird von der Zeitschrift Bilanz vergeben. Die Preisverleihung erfolgte am 10. September 2015 bei einer Gala in Frankfurt am Main.

Dr. Roland Lappin, für Finanzen zuständiges Vorstandsmitglied der Hamburger Hafen und Logistik AG (HHLA): „Die Auszeichnung für den besten Geschäftsbericht 2014 eines S-Dax-Unternehmens freut uns sehr. Sie bescheinigt uns eine hohe Qualität in der Finanzkommunikation. Gleichzeitig ist sie Ansporn, das erreichte Qualitätsniveau in den kommenden Jahren konsequent weiter zu entwickeln. Der nächste Baustein dafür ist, unseren Geschäftsbericht ab dem kommenden Jahr online zu publizieren und interaktiv nutzbar zu machen. Wir glauben, damit den Wünschen und Interessen unserer Anteilseigner sowie der Investoren und Analysten noch stärker zu entsprechen.“

Für die Auszeichnung werden neben den Geschäftsberichten der Dax- und M-Dax-Unternehmen die der gemessen am Börsenwert 20 wichtigsten S-Dax-Unternehmen bewertet. Dabei wird die inhaltliche Qualität der Geschäftsberichte nach mehr als 100 Kriterien untersucht. „Der beste Geschäftsbericht“ ist die renommierteste Analyse der Finanzkommunikation von börsennotierten Unternehmen. Sie wird seit mehr als zwanzig Jahren von einem Team unter der Leitung des Münsteraner Wirtschaftswissenschaftlers Prof. Dr. Jörg Baetge durchgeführt.

Quelle und Foto: HHLA




TEREX GOTTWALD HAFENMOBILKRANE IN LATEINAMERIKA

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Terex Port Solutions (TPS) hat seine Marktposition in Lateinamerika in den vergangenen Monaten gestärkt. Terminalbetreiber aus Brasilien, Haiti und Sint-Maarten haben in den vergangenen Monaten insgesamt vier diesel-elektrische Terex® Gottwald® Hafenmobilkrane bestellt. Geordert wurden zum einen zwei Modell 4 Krane in der 4-Seil-Greifervariante G HMK 4406 B sowie zwei Modell 6 Krane in der 2-Seil-Variante G HMK 6507 für den Umschlag von Stückgütern und Containern.

Die beiden vielseitigen Modell 4 Krane, die mit mechanischen Greifern und Single-Lift-Spreadern geliefert werden, schlagen im brasilianischen Acu vor allem Kohle um, können aber auch Container laden und löschen. In dem nördlich von Rio de Janeiro gelegenen Hafen sind die Geräte mit einer Ausladung bis zu 46 m, einer maximalen Traglast von 100 t und einer 40-Tonnen-Greiferkurve Teil einer der aktuell größten und modernsten Hafeninfrastrukturen weltweit. Acu spielt seit 2012 eine wesentliche Rolle im schnell wachsenden brasilianisch-chinesischen Seehandel. Wie alle Terex Gottwald Hafenmobilkrane in 4-Seilgreiferausführung sind die Krane hoch klassifiziert und verfügen über hohe Umschlaggeschwindigkeiten. Ersteres sorgt für eine entsprechend lange Lebensdauer, letzteres ermöglicht schnelles Laden und Löschen von Schiffen.

Die beiden G HMK 6507 werden in Sint Maarten bzw. Haiti jeweils für Container- und Stückgut­umschlag eingesetzt und bieten eine Ausladung bis zu 51 m, eine maximale Traglast von 125 t und Hubgeschwindigkeiten bis zu 120 m/min. Der Kran für Sint Maarten wird gemeinsam mit zwei bestehenden Terex Gottwald Hafenmobilkranen im Hafen der Hauptstadt Philipsburg, einer Drehscheibe des nordostkaribischen Seehandels, arbeiten. Sint Maarten ist autonomer Teil der Niederlande und geografisch der südliche Teil einer Karibikinsel. Das Gerät für Haiti ist ebenfalls für die dortige Hauptstadt vorgesehen. Es wird im Hafen von Port-au-Prince eingesetzt, der beim Erdbeben von 2010 schwer zerstört wurde und seitdem systematisch wieder aufgebaut wird. Während der G HMK 6507 für Haiti in einem Nordseehafen komplett errichtet und derzeit per Schwerlastschiff zu seinem Einsatzort gebracht wird, wird der Kran für Sint-Maarten aktuell vor Ort errichtet.

Mit den vier neuen Kranen setzt TPS einen seit längerer Zeit anhaltenden positiven Trend in Lateinamerika fort. Holger Schauer, Regional Sales Manager Harbour Cranes TPS: „Wir sind seit rund 15 Jahren in Brasilien, aber zunehmend auch in anderen Ländern Süd- und Mittelamerikas auf einem beständigen Wachstumskurs. Wir freuen uns, nun einen weiteren, sehr ambitionierten brasilianischen Kunden gewonnen zu haben und zudem mit zwei zusätzlichen Geräten in der Karibik vertreten zu sein. Dies zeigt, dass unsere Technologie den unterschiedlichen Bedürfnissen von Kunden in dieser Weltregion entspricht.

Quelle und Foto: Terex Port Solutions

Foto: Terex® Gottwald® Hafenmobilkrane sind quer durch Lateinamerika weiter gefragt. In den ver­gangenen Monaten haben Kunden aus Brasilien, Haiti und Sint-Maarten insgesamt vier Geräte bei TPS geordert. Das Foto zeigt Modell 6 Hafenmobilkrane in Chile.




Gelder kontinuierlich erhöhen

„Mit den im Haushaltsentwurf 2016 vorgesehenen rund 12,3 Milliarden Euro für Straßen, Schienen und Wasserwege setzt die Bundesregierung den Investitionshochlauf für den Verkehrsbereich fort“, so Thomas Hailer, DVF-Geschäftsführer anlässlich der ersten Lesung des Verkehrshaushaltes 2016 im Deutschen Bundestag.

„Es ist für den Erhalt, Aus- und Neubau unserer Verkehrswege enorm wichtig, dass die Verkehrsinfrastrukturinvestitionen weiterhin erhöht werden. Denn das brauchen der Bund, die Länder und die Verkehrswirtschaft für ihre Planungssicherheit“, so Hailer weiter.

Mittelfristig muss nach Aussage von Hailer die Investitionssumme im Verkehrshaushalt auf 15 Milliarden Euro jährlich ansteigen, um die Projekte, die sich der Bund selbst als Ziel gesteckt hat, finanzieren zu können. Dies müsse auch in künftigen Mittelfristplanungen berücksichtigt werden.

Hailer weiter: „Wir erwarten auch in diesem Haushaltsgesetz, dass die so genannte Überjährigkeit für nicht verausgabte Mittel aufrecht erhalten bleibt. Das heißt, nicht verbrauchte Gelder können in das nächste Jahr übertragen werden und verfallen nicht wie früher. Das ermöglicht die prioritären Projekte auch in Folgejahren mit Finanzmitteln zu hinterlegen, eine längerfristige Planung und damit effizienteres Bauen.“

Quelle: DVF




Chemieindustrie zeigt Lösungsansätze auf

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Das Motto des diesjährigen ChemCologne Chemieforums lautete „Logistik und Rohstoffversorgung im Rheinland – Perspektiven für die chemische Industrie“. 200 Teilnehmer informierten sich im Leverkusener BayKomm über diese Trendthemen, die die chemische Industrie schon seit einiger Zeit beschäftigen.

ChemCologne-Vorstandsvorsitzender Dr. Ernst Grigat machte gleich in seiner Begrüßung klar, worum es an diesem Tag gehen würde. Die Situation der maroden Infrastruktur inklusive der zeitweiligen Schließung der Leverkusener Autobahnbrücke sei mittlerweile im ganzen Land bekannt. „Jetzt geht es darum Lösungsansätze zu finden“, leitete er ein.

Dass das Verkehrsaufkommen im Rheinland stark ansteigen wird, gerade auch vom und zum Seehafen Antwerpen, verdeutlichten die Vorträge von Bernd Buthe vom Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung und Hans Königs vom Hafen Antwerpen. Auf dieser Grundlage diskutierten Gerd Deimel, Vice President der Lanxess Deutschland GmbH und Sprecher der Initiative Infrastruktur des VCI sowie Prof. Dr. Carsten Suntrop, Geschäftsführer CMC² GmbH und Professor an der Europäische Fachhochschule in der anschließenden Talkrunde. Viele Aspekte wurden kontrovers diskutiert. Suntrop plädierte für eine „intelligente Nutzung der Kapazitäten rund um die Uhr“. Deimel fügte dem hinzu, dass die Kapazitäten der Binnenschifffahrt nicht ausgenutzt werden. Um Kapazitäten auf der Straße zu optimieren, müssen auch die Leerfahrten minimiert werden. Ein Problem ist auch die Erhebung von Transportdaten. Deimel forderte zudem die Einrichtung eines runden Tischs pro Verkehrsträger, an dem nicht nur Politiker teilnehmen, sondern auch namhafte Unternehmensvertreter verschiedener Industriebranchen.

Mögliche Szenarien der zukünftigen Rohstoffversorgung zeigte Ruud Melieste vom Hafen Rotterdam zu Beginn des Nachmittags auf. „Die Herausforderungen muss das Rheinland gemeinsam mit den Chemie- und Ölclustern in den ZARA-Häfen lösen“, führte er aus. Lösungsansätze für das Rheinland wurden auch in der abschließenden Podiumsdiskussion besprochen. Dr. Martin Wedig, Geschäftsführer Vereinigung Rohstoffe und Bergbau, erklärte dabei, dass sich Deutschland nicht komplett der Fracking-Technologie verweigern sollte, „um sich bei der Erdgasförderung nicht in weitere Abhängigkeit zu begeben“. Hans Christian Markert, langjähriger Vorsitzender der Enquete Kommission zu Zukunft der chemischen Industrie in Nordrhein-Westfalen, präsentiere einige Ergebnisse des einstimmig vom Landtag veröffentlichten Enquete-Berichts. Er fokussierte sich insbesondere auf die Nutzung der heimischen Braunkohle als Rohstoff. Darüber hinaus sagte er zu, den Dialog mit den Chemieunternehmen des Rheinlands fortzusetzen um zukunftsfähige Lösungen zu finden.

ChemCologne ist eine Initiative mit dem Ziel, die Attraktivität und Wettbewerbsfähigkeit der Chemie-Region weiter zu entwickeln und sie bei in- und ausländischen Investoren noch bekannter zu machen. ChemCologne wird gefördert und unterstützt von den Chemieunternehmen der Region, dem Arbeitgeberverband Chemie Rheinland, Städten und Kreisen der Region, der IHK zu Köln, der Bezirksregierung Köln, Hochschulen, der Wirtschaftsförderungsgesellschaft des Landes NRW.INVEST sowie der Industriegewerkschaft Bergbau, Chemie, Energie. Die ChemCologne-Region erstreckt sich von Krefeld bis Bonn und von Aachen bis Wuppertal. Sie zeichnet sich durch eine außergewöhnliche Agglomeration sowohl von Chemie- und Industrieparks sowie bedeutender Industrieunternehmen als auch Bildungsinstituten wie Hochschulen und Akademien aus. Sie ist mit mehr als 20 Prozent des gesamten deutschen Chemieumsatzes die stärkste Chemieregion Europas.

Quelle und Foto: ChemCologne




Chefpark befürchtet Bestandsgefährdung

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Der derzeit öffentlich ausliegende Bebauungsplanentwurf „Rheinblick“ der Stadt Krefeld beschneidet nicht nur die Möglichkeiten zukünftiger Entwicklung, sondern gefährdet auch den aktuellen Bestand des Chempark Krefeld-Uerdingen. Zu diesem Schluss kommt ein Rechtsgutachten, dass der Betreiber Currenta gemeinsam mit Unternehmen des Standorts in Auftrag gegeben hat.

„Wir erkennen die Anstrengungen der Stadt Krefeld, die widersprüchlichen Interessen zu berücksichtigen. Aber die benannten Konflikte bestehen weiter und werden auch durch den aktuellen Entwurf nicht rechtssicher gelöst“, erklärt Chempark-Leiter Dr. Ernst Grigat. Durch ein Heranrücken der Wohnbebauung an den Standort mit seinem Schiffverladebetrieb würden neue Interessenkollisionen geschaffen. Zwar geht der neue B-Plan-Entwurf erstmals auf die konkrete Schallvorbelastung ein, aber die geltende Rechtslage zum Lärmschutz ist nicht ausreichend beachtet.

Der B-Plan-Entwurf der Stadt Krefeld weist im südlichen Teil ein Mischgebiet aus. Der für Mischgebiete vorgeschriebene Lärmgrenzwert während der Nachtzeit würde bei Realisierung des Bebauungsplans erheblich überschritten. Dadurch müssten selbst bestehende Anlagen im Chempark nachträgliche Anordnungen oder gar weitergehende Beschränkungen befürchten. Die vorgestellte Konfliktlösung – Messung des Geräuschpegels innerhalb anstatt außerhalb der Wohngebäude – ist nicht rechtssicher und birgt eine erhebliche Gefahr für den laufenden Betrieb im Chempark.

Zudem würde die Wohnbebauung im nördlichen Teil des Mischgebiets im „Rheinblick“-Areal näher als erlaubt an die Schiffsliegeplätze im Rhein und den bestehende Schiffsanleger heranrücken. Das entsprechende europäische Übereinkommen über die internationale Beförderung gefährlicher Güter auf Binnenwasserstraßen (ADN) sieht hier einen Mindestabstand von 300 Metern vor, der laut Bebauungsplan-Entwurf nicht eingehalten wird.

Weitere Widersprüche erkennt der Chempark zu den Raumordnungsplänen der Bezirksregierung Düsseldorf und des Landes NRW. Im gültigen Regionalplan und auch im letzten Entwurf des Landesentwicklungsplans ist das „Rheinblick“-Gebiet als gewerblich-industrieller Bereich dargestellt – und eben nicht als allgemeines Siedlungsgebiet, in dem Misch- oder Wohngebiete ausgewiesen werden dürfen.

Foto und Quelle: Chempark




Gesellschaft für Bundesfernstraßen

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„Planung, Finanzierung, Bau und Erhaltung der Bundesfernstraßen müssen endlich zentral über Bundesländergrenzen hinweg gesteuert werden. Denn das spart Zeit und Steuergelder. Darum müssen wir die aktuelle Dynamik der Vorschläge über die Errichtung einer Bundesfernstraßengesellschaft jetzt nutzen und mit konkreten Maßnahmen die Umsetzung in die Wege leiten.“ Dies hat Dr. Ulrich Nußbaum, DVF-Präsidiumsvorsitzender, auf dem Parlamentarischen Abend des Mobilitätsverbands vor rund 300 Gästen aus Politik, Wirtschaft und Verbänden gefordert. Zunächst allerdings müssten die genauen Ziele und Aufgaben dieser Gesellschaft sowie das Zusammenspiel des Bundes mit den Auftragsverwaltungen der Länder definiert werden. „Es geht nicht gegen die Bundesländer, es geht nur mit ihnen“, betonte der DVF-Präsidiumsvorsitzende.

Einig war sich Nußbaum mit Nikolaus Graf von Matuschka, Mitglied des Vorstands HOCHTIEF Aktiengesellschaft, über die Aufgaben einer solchen Institution: „Die Bundesfernstraßengesellschaft muss in der Lage sein, Planung, Vergabe und Controlling aller Unterhaltsleistungen des Bundesfernstraßennetzes zu gewährleisten. Dazu gehört Neu- und Ausbau sowie der Erhalt und Betrieb der Infrastruktur.“

Für den Vorsitzenden der Verkehrsministerkonferenz, Christian Pegel, Minister für Energie, Infrastruktur und Landesentwicklung Mecklenburg-Vorpommern, hingegen dürften die nachgeordneten Straßen nicht auf der Strecke bleiben. Die Abläufe, Strukturen, Finanzierung und Mittelherkunft beim Bau und der Unterhaltung von Straßen müssten gesondert gesehen und in ihren Abhängigkeiten, aber auch jeweiligen Chancen und Effizienzgewinnen, begriffen werden: „Dabei ist das Straßenverkehrsnetz insgesamt in Gänze zu betrachten. Die Herauslösung von Teilnetzen würde die Gesamtfunktionalität und Wirtschaftlichkeit beeinträchtigen.“

Dem widersprach Enak Ferlemann, MdB, Parlamentarischer Staatssekretär beim Bundesminister für Verkehr und digitale Infrastruktur: gerade eine Synchronisierung von Aufgaben- und Ausgabenverwaltung und die damit einhergehende Entflechtung von Bund- und Länderzuständigkeiten vor allem im Bereich der Bundesautobahnen wären ein wichtiger Beitrag zur effizienten und effektiven Bewirtschaftung. „Systembedingte Fehlanreize könnten dadurch vermieden werden“, so der Staatssekretär.

Als organisierte Verantwortungslosigkeit bezeichnete die grüne Bundestagsabgeordnete Dr. Valerie Wilms, MdB, Mitglied des Ausschusses Verkehr und Digitale Infrastruktur, die aktuelle Aufgabenverteilung zwischen Bund und Ländern bei der Bewirtschaftung der Bundesfernstraßen und Bundesautobahnen: „Die Finanzmittel stellt der Bund bereit, und die Länder setzen mit Bundesmitteln Bauvorhaben des Bundes um. Das führt zu falschen Anreizen und hat das Problem, dass man vor Ort oft nicht weiß, wer zuständig ist und an wen man sich wegen eines Projektes wenden kann.“

DVF-Präsidiumsvorsitzender Nußbaum brachte an dieser Stelle die Herausforderung der Organisationsstruktur auf den Punkt: „Einerseits müssen Parallelstrukturen vermieden werden, andererseits dürfen die Länder nicht in ihren Landesstraßenbauverwaltungen beschnitten und in die Ineffizienz getrieben werden.“ Ebenso müsse die Finanzierung bei der Reform der Prozesse mit einbezogen werden. Für Planungssicherheit sei nicht nur eine überjährige, sondern eine gesicherte mehrjährige Finanzierungsperspektive nötig, so Nußbaum weiter. Zudem müsse die Bundesfernstraßengesellschaft über Investitionsmittel aus Steuerein-nahmen und Nutzerfinanzierung verfügen und private Investoren etwa über Projektbonds im Rahmen von ÖPP eingebunden werden.

An der Beteiligung privaten Kapitals für die Bewirtschaftung der Verkehrswege schieden sich die Geister. Wilms ging noch mit der Forderung nach einer schrittweisen Gründung eines betriebswirtschaftlich organisierten Bundesunternehmens für Erhalt, Finanzierung, Planung und Bau bundeseigener Straßen konform. Um den Verbleib dauerhaft in öffentlicher Hand abzusichern und den Verkauf an private Investoren zu vermeiden, wolle sie eine Grundgesetzänderung. Vor allem aber solle sich die Infrastrukturgesellschaft nicht am Kapitalmarkt refinanzieren. „Zwischenfinanzierungen sollen über die Bundesfinanzagentur abgewickelt werden, da dieser Weg der Kreditaufnahme erheblich günstiger für den Steuerzahler als eine Verschuldung am Kapitalmarkt ist“, erklärte Wilms.

Graf von Matuschka plädierte, ebenso wie Staatssekretär Ferlemann, für den Verbleib der Verkehrsinfrastrukturgesellschaft im Eigentum des Bundes ohne Beteiligung privater Anteilseigner auf Gesellschaftsebene. Aber „auf die Einbindung privaten Kapitals in die Gesellschaft sollte jedoch keinesfalls verzichtet werden“, so Graf von Matuschka. Zudem könne bei der Umsetzung von Infrastrukturprojekten auf die bereits bewährten Verfügbarkeitsmodelle zurückgegriffen werden, um die Effizienz zu steigern und Anreize für eine adäquate Erhaltung sicherzustellen.

Quelle und Foto: Deutsches Verkehrsforum




Dobrindt diskutiert Wasserstraßentourismus

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Der Bundesminister für Verkehr und digitale Infrastruktur Alexander Dobrindt hat im zweiten Bürgerdialog der Reihe „Gut leben in Deutschland“ mit Bürgerinnen und Bürgern über Wassertourismus diskutiert. An der Fahrt über den Wannsee nahmen rund 100 Gäste teil, darunter die Schauspielerin Mariella Ahrens.

Alexander Dobrindt: „Wassertourismus ist ein wichtiger Wirtschaftsfaktor für viele Regionen. Rund 7.300 Kilometer Wasserstraßen gehören dem Bund. 2.800 Kilometer davon werden für Freizeit, Sport und Tourismus genutzt. Wir werden diese Wasserstraßen für den Wassertourismus fit machen – also investieren, modernisieren und digitalisieren.“

Brücken, Schleusen, Kanäle und Häfen – viele denkmalgeschützt – prägen Landschaften und sind Tourismusattraktionen. Mit einem Wassertourismus-konzept will das BMVI die Grundlage für Investitionen des Bundes in die „Nebenwasserstraßen“ schaffen. Der Wassertourismus soll erleichtert werden. Zur leichteren Nutzung sollen u.a. mehr Schleusen digitalisiert und auf Selbstbedienung umgestellt werden. Digitale Angebote wie Wasserstra-ßen-Apps informieren über Wasserpegel und Schleusenzeiten sowie die Nutzungserlaubnis der Wasserwege.

Allein in Berlin und Brandenburg sind rund 2000 Menschen in der Wasser-tourismusbranche beschäftigt. Sie erwirtschaften rund 200 Millionen Euro im Jahr, 3 Millionen Touristen nutzen die Fahrgastschiffe. Der Umsatz der Branche liegt in Deutschland bei rund 1,74 Milliarden Euro im Jahr. Es gibt in Deutschland rund 750.000 Sportboote und 800 Fahrgastschiffe – Tendenz steigend.

2014 verbrachten rund 20 Millionen Deutsche ihre Freizeit oder ihren Urlaub auf dem Wasser. Rund 80 Prozent der Deutschen zwischen 14 und 70 Jahren interessieren sich laut aktuellen Umfragen für wassertouristische Aktivitäten. Und diese werden immer vielfältiger – von den großen Fahr-gastschiffen über Hausboote, Motorboote, Tretboote und Segelschiffe bis hin zu Flößen sind heute vielfältige Wasserfahrzeuge im Angebot. „Traditi-onelle“ Sportarten wie Kanufahren, Paddeln, Segeln und Windsurfen erfreuen sich zunehmender Beliebtheit. Sie werden von Trendsportarten wie Stand-up-Paddling oder Kitesurfen ergänzt.

Foto und Quelle BMVI