Seegüterumschlag in Hamburg gesunken

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Auch Deutschlands größter Universalhafen Hamburg bekommt die Folgen der chinesischen Außenhandelsschwäche und des starken Rückgangs im Russland-Handel in den ersten neun Monaten des Jahres deutlich zu spüren. Mit insgesamt 104,6 Millionen Tonnen verzeichnet der Seegüterumschlag in Hamburg einen Rückgang von 4,8 Prozent.

Auch wenn der Massengutumschlag in den ersten drei Quartalen mit insgesamt 34,3 Millionen Tonnen und damit einem Plus von 8,7 Prozent erneut stark zulegte, konnte der Rückgang im Stückgutumschlag nicht ausgeglichen werden. Der Containerumschlag erreicht in den ersten neun Monaten insgesamt  6,7 Millionen TEU (20-Fuß-Standardcontainer) und kann mit einem Minus von 9,2 Prozent das Wachstum aus dem  starken Vorjahr nicht fortsetzen.

Im Containerverkehr mit Russland scheint inzwischen die Abwärtsentwicklung zu stoppen und eine Stabilisierung einzusetzen. Hamburgs drittwichtigster Partner im Containerverkehr weist für die ersten neun Monate mit insgesamt 323.000 TEU ein Minus von 36 Prozent auf. Die unverändert bestehenden Handelssanktionen sind in Kombination mit einem schwachen Rubel, dem niedrigen Ölpreis und der insgesamt in Russland fortschreitenden wirtschaftlichen Rezession die Hauptursachen für den in Hamburg zu beobachtenden Rückgang im Containerumschlag. „Der Rückgang im Containerverkehr mit Russland in einer Größenordnung von mehr als einem Drittel trifft uns besonders hart, weil die Großzahl der Russland-Container im Transhipment via Hamburg auf oder von Großcontainerschiffen umgeschlagen werden. Dieser zweite Umschlagvorgang je Box und Transportrichtung vom Feederschiff auf das Großcontainerschiff oder umgekehrt findet jetzt nur in geringerem Umfang statt und schlägt sich auch in der Gesamtstatistik der in Hamburg umgeschlagenen Container negativ nieder. Eine Erholung ist in nächster Zeit kaum zu erwarten. Wir gehen aber davon aus, dass sich der Containerumschlag mit Russland jetzt stabilisiert und sich vielleicht schon im nächsten Jahr erste Anzeichen für eine Aufwärtsentwicklung erkennen lassen“, sagt Axel Mattern, Vorstand Hafen Hamburg Marketing e.V. (HHM). „Diese sehr starken Schwankungen im Russlandhandel sind uns als Folge der weltweiten Wirtschafts- und Finanzkrise noch sehr vertraut und wir werden auch diesen Einbruch überstehen. Die guten Kontakte unserer Hafenvertretung in St. Petersburg und unser engagiertes Hafenmarketing in Russland sind eine hervorragende Basis für wünschenswerten Aufschwung im Außenhandel“, ergänzt Ingo Egloff, Vorstand Hafen Hamburg Marketing e.V. (HHM).

Die beiden HHM-Vorstände Axel Mattern und Ingo Egloff  betonten anlässlich des Hafen Hamburg Quartalspressegesprächs, dass neben dem Einbruch im Russlandverkehr auch die schwache Umschlagentwicklung im Containerverkehr mit China starken Einfluss auf das Umschlagergebnis der ersten neun Monate hatte. Die im Containerumschlag mit China in diesem Zeitraum in Hamburg abgefertigten 1,9 Millionen TEU bedeuten einen Rückgang von 14,9 Prozent. In den Monaten August und September blieb das sonst einsetzende Mehraufkommen im Containerumschlag durch die Zulieferungen für das Weihnachtsgeschäft nahezu aus. „Da China unser stärkster Handelspartner im Containerverkehr ist und große Mengen der Container auch als Transhipment in den Ostseeraum via Hamburg transportiert werden, ist dieser Rückgang für den Hamburger Hafen schmerzlich“, so Axel Mattern. „Hinzu kommt, dass die immer noch ausstehende Fahrrinnenanpassung von Unter- und Außenelbe eine flexiblere und bessere Abfertigung besonders großer Schiffe erschwert“, ergänzt Mattern. Damit Hamburg auch weiterhin die wichtige Logistikfunktion einer Drehscheibe für Transhipmentladung übernehmen kann, ist die Fahrrinnenanpassung von größter Dringlichkeit für Deutschlands größten Universalhafen. „Einige Wettbewerbshäfen in der Nordrange greifen diese Verkehre gezielt an und ziehen Mengen aus Hamburg ab, weil die Restriktionen auf der Elbe die Ausnutzung der Transportkapazitäten großer Schiffe einschränken. In den Hamburger Hafen einlaufend und beim Verlassen des Hamburger Hafens könnte ein besonders großes Containerschiff nach erfolgter Fahrrinnenanpassung, die dann einen Meter mehr Tiefgang bietet, zwischen 1600 und 1800 beladene Container (TEU) mehr nach Hamburg transportieren“, verdeutlicht Mattern. Vor dem Hintergrund einer steigenden  Anzahl besonders großer Containerschiffe mit 10.000 bis 13.999 TEU Stellplatzkapazität, die in den ersten neun Monaten  auf 394 Anläufe (+19,4 Prozent) anstieg und der steigenden Zahl in der Größenklasse von 14.000 bis 19.000+ TEU Stellplatzkapazität, die  88 Anläufe (+100 Prozent) erreichte, erschwert die noch nicht realisierte Fahrrinnenanpassung der Unter- und Außenelbe einen reibungslosen Zugang zum Hamburger Hafen.

„Wir befinden uns vor dem Hintergrund einer eher schwach ausgeprägten Entwicklung im gesamten Containerverkehrsaufkommen und neuer Umschlagkapazitäten in den Wettbewerbshäfen der Nordrange in einem sehr intensiven Wettbewerb. Dabei beobachten wir, dass in der Range Wettbewerber durch gezielte Preismaßnahmen Transhipmentladung in die Ostsee zu gewinnen suchen und damit der bereits durch vereinzelte Direktdienste in die Ostseeregion verstärkte  Wettbewerb unter den nordeuropäischen Containerhäfen noch zusätzlich erhöht wird“, erläutert Mattern. In den ersten neun Monaten entwickelte sich der Containerverkehr Hamburgs mit Häfen in der Ostseeregion rückläufig. Insgesamt wurden in dieser Relation 1,4 Millionen TEU (-22,4 Prozent) in Hamburg umgeschlagen. Da Hamburg aufgrund seiner starken Ostseeverkehre unter den Nordrange Häfen eine relativ hohe Transhipment-Quote aufweist, wirkt sich der Rückgang der China- und Russlandladung im Containerumschlag mit der Ostseeregion in Hamburg deutlicher aus.  „Der gesamte Containerumschlag in den Häfen der Ostseeregion ist von diesem Rückgang betroffen. Insgesamt 12 Seehäfen aus  Russland, den baltischen Staaten, Schweden, Finnland und Polen weisen ein Minus im Containerumschlag aus, das im Durchschnitt Minus 18 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum beträgt. Das bedeutet für diese Ostseehäfen insgesamt einen Rückgang in der Größenordnung von rund einer Million TEU.

Auch wenn sich der landseitige Hinterlandverkehr Hamburgs in den ersten neun Monaten weiter positiv entwickelt hat, konnte damit der Rückgang im Transhipment-umschlag auf der Seeseite nicht ausgeglichen werden. Hamburgs Seehafenhinterlandverkehr entwickelte sich im Zeitraum Januar bis September gegen den Trend erneut sehr erfreulich. Insgesamt wurden 4,5 Millionen TEU transportiert (+1,0 Prozent). „Das ist für den landseitigen Transport von Containern ein weiterer Rekord. Der Containertransport auf der Schiene kletterte auf 1,8 Millionen TEU. Dieses Plus von 4,1 Prozent macht deutlich, dass die Eisenbahn beim Containertransport überdurchschnittlich zulegt“, betont Mattern.

Der nicht-containerisierte Stückgutumschlag, von zum Beispiel großen Anlagenteilen und rollender Ladung, blieb in den ersten neun Monaten  mit insgesamt 1,5 Millionen Tonnen (-8,5 Prozent)  unter dem Vorjahresergebnis. Trotz Anstieg der Importe, die mit 428.000 Tonnen ein Plus von 7,2 Prozent erreichten, führte ein geringerer Umschlag von Projektladung, Schwergut, Kraftfahrzeugen sowie Eisen und Stahl auf der Exportseite, die mit 892.000 Tonnen einen  Rückgang von 14, 5 Prozent  erreichte, zu einem leichten Rückgang in diesem Segment. Zur positiven Umschlagentwicklung auf der Importseite trugen vor allem Metallimporte bei, wie zum Beispiel Brammen zur Stahlerzeugung aus Russland und der Ostküste Südamerikas.

Ganz anders als im Stückgut- und Containerumschlag verlief die Umschlagentwicklung beim Massengut, das sich in den ersten drei Quartalen mit einem Umschlagergebnis von 34,3 Millionen Tonnen (+8,7 Prozent) in diesem Jahr weiter auf Rekordkurs befindet. Für zweistellige Zuwachsraten sorgten in diesem Segment der Greifergutumschlag mit 16,9 Millionen Tonnen (+13,9 Prozent)  und der Sauggutumschlag mit 7,0 Millionen Tonnen (+13,3 Prozent). Beim Greifergut sind es Erz- und Kohleimporte, die mit 7,6 Millionen Tonnen und 5,6 Millionen Tonnen den Hauptanteil beitrugen. Auf der Exportseite brachte ein Wachstum von 15,1 Prozent bei den Düngemitteln  insgesamt 2,6 Millionen Tonnen Umschlag für den Hamburger Hafen. Erfreulich ist auch die positive Umschlagentwicklung der restlichen Güter in diesem Segment, wie zum Beispiel Schrott, Baustoffe sowie Steine und Erden, die als Gruppe mit 609.000 Tonnen ein Wachstum von 25,9 Prozent ausmachten. Im Segment Flüssigladung wurden im Zeitraum Januar bis September insgesamt 10,4 Millionen Tonnen (-1,4 Prozent) in Hamburg umgeschlagen. Importe von Mineralölprodukten machen in diesem Umschlagsegment mit 4,9 Millionen Tonnen (‑1,7 Prozent) den Hauptanteil aus. Auf der Exportseite trug der Umschlag von Mineralölprodukten, die mit 2,3 Millionen Tonnen ein Plus von 12,2 Prozent erreichten, maßgeblich zum Gesamtexport von 3,4 Millionen Tonnen (+1,7 Prozent) bei. Im Umschlagsegment Sauggut konnten vermehrte Getreideexporte, die mit 3,5 Millionen Tonnen ein Plus von 38,1 Prozent erreichten, das Gesamtergebnis von 7,0 Millionen Tonnen (+13,3 Prozent) positiv gestalten.

Der Hamburger Hafen hat mehr als 153.000 Beschäftigte in der Metropolregion Hamburg und ist mit einer Bruttowertschöpfung von 20,5 Milliarden Euro auch von großer Bedeutung für die gesamte deutsche Volkswirtschaft. Um den Universalhafen weiterhin auf Wachstumskurs zu halten, mahnen die beiden HHM Vorstände Axel Mattern und Ingo Egloff an, dass neben der Fahrrinnenanpassung von Unter- und Außenelbe auch die Zu- und Ablaufkorridore für den Gütertransport per Bahn, Lkw und Binnenschiff anzupassen und auszubauen sind. Für das gesamte Jahr 2015 rechnet die Marketingorganisation des Hamburger Hafens mit einer weiter positiven Umschlagentwicklung beim Massengut und einem Rückgang beim Containerumschlag. Zum Ende des Jahres ist ein Ergebnis im Seegüterumschlag von 138 Millionen Tonnen (-5 Prozent) und beim Containerumschlag von knapp unter neun Millionen TEU zu erwarten.

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Quelle: Hamburg Hafen Marketing   Foto © HHM / Dietmar Haselbusch    Die Anzahl der Großcontainerschiffe hat sich dieses Jahr vervielfacht




Offshore-Windpark für Rotterdamer Hafen

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Der Hafen von Rotterdam, der größte Seehafen Europas, spielte bis heute kaum eine Rolle bei der Anlegung von Offshore-Windparks in Europa. Doch das wird sich bald ändern. Auf der 2. Maasvlakte bauen die Sif Group und Verbrugge International unter dem Namen „Offshore Terminal Rotterdam“ einen speziellen Offshore-Terminal und einen Fertigungsstandort für Monopiles. Eine einzigartige Kombination, die bei der Anlegung von Offshore-Windparks u. a. in der Nordsee eine wichtige Rolle spielen wird.

„Bei einer weiteren Maßstabsvergrößerung sowohl bei Windkraftanlagen und Bauteilen als auch bei den erforderlichen Mitteln wie etwa größeren Schiffen, größerem Tiefgang und schwereren Ladungen sollten Häfen mitwachsen“, so Joost Eenhuizen, Business Manager Offshore beim Hafenbetrieb Rotterdam. „Rotterdam ist dazu in der Lage und liegt hinsichtlich großer Bereiche der noch zu entwickelnden Offshore-Gebiete für Windkraftanlagen günstig.“

Mit Sif kommt der Marktführer bei Fundamenten für Offshore-Windkraftanlagen in der Nordsee nach Rotterdam. Das Unternehmen verfügt über 65 Jahre Erfahrung im Bereich der Herstellung von Stahlrohren. Sif begann zunächst mit der Herstellung von Druckbehältern für die Fertigungsindustrie, doch seit den 80er Jahren ist das Unternehmen als Zulieferer für die Offshore-Industrie tätig.

Diederik de Bruin, Projektmanager bei Sif: „Wir haben schon seit Jahren eine führende Stellung bei der Herstellung von Grundelementen für die Jackets und die Fundamentpfähle für Offshore-Konstruktionen. In den 90er Jahren haben wir als einer der Akteure auf dem Markt für Fundamentpfähle für Offshore-Windkraftanlagen begonnen. Seitdem haben wir über 1200 Monopiles für die Offshore-Windkraftanlagen hergestellt. Durch unsere Ansiedlung an diesem Standort in Rotterdam können wir den Offshore-Windmarkt noch besser bedienen.“

Auch Verbrugge ist ein bekannter Akteur auf dem Sektor mit Terminals in Vlissingen, Terneuzen und Zeebrugge. 2009 war der Umschlagbetrieb vom Terminal in Vlissingen an der Logistik des zu diesem Zeitpunkt größten Offshore-Windparks Greater Gabbard vor der Küste von Felixstowe beteiligt. Es war das erste einer Reihe von Projekten. „Zusammen mit Sif machen wir nun einen nächsten Schritt bei der weiteren Professionalisierung und Optimierung der Site Logistics für den Offshore-Windsektor, so der kaufmännische Geschäftsführer Rob Quartel. „Diese Zusammenarbeit ist eine ausgezeichnete Basis für Investitionen, die zu einer weiteren Kostenoptimierung führen, eine der bedeutendsten Triebfedern für die weitere Entwicklung dieser Industrie.“

„Der ideale Standort, die Zusammenarbeit mit Sif, die verfügbare Infrastruktur und Ausstattung in Rotterdam sowie die Erfahrung von Verbrugge in dieser Industrie sorgen dafür, dass Rotterdam und der Offshore Terminal Rotterdam mit der Inbetriebnahme des neuen Terminals 2016 Champions League-Niveau in der Offshore-Windindustrie spielen werden“, so Rob Quartel, kaufmännischer Geschäftsführer bei Verbrugge International.

Wachstumsmarkt

Rotterdam war bislang nicht als Hafen für die Offshore-Windindustrie bekannt. Mit der Übergabe der 2. Maasvlakte, der 1.000 ha großen Erweiterung des Rotterdamer Hafens, wurden in Rotterdam neue Gelände an tiefem Wasser verfügbar. Dass auch hier Platz für Offshore-Unternehmen ist, stand nicht in den ursprünglichen Plänen des Hafenbetriebs Rotterdam, doch beim Rotterdamer Hafen sieht man einen Wachstumsmarkt im Bau von Offshore-Windparks und längerfristig auch in der Demontage dieser Parks.

Joost Eenhuizen: Dieser Sektor passt ausgezeichnet zu den Zielsetzungen des Hafenbetriebs Rotterdam. Der Markt für Windenergie kennzeichnet sich durch umfangreiches niederländisches Knowhow in der Monopile-Herstellung, -Installation und -Instandhaltung. Die Windenergie spielt auch eine wichtige Rolle beim Wandel zur nachhaltigen Energie, die im Rotterdamer Hafen angestrebt wird. Der Sektor sorgt sowohl für eine Zunahme von Arbeitsplätzen als auch für eine weitere Wissensentwicklung.“

Kombination von Fertigung und Logistik

Im vergangenen Sommer wurde auch eine Vereinbarung für die Anlegung des Terminals auf einem Gelände von ca. 42 ha auf der 2. Maasvlakte im Rotterdamer Hafen erreicht. Der Hafenbetrieb legt für die Sif Group und Verbrugge International 400 m Tiefseekai an, mit einer Tiefe von -16,50 m Amsterdamer Pegel mit der Möglichkeit zu einer weiteren Vertiefung auf ca. -19 m Amsterdamer Pegel. Die beiden Unternehmen gründen ein Joint Venture, um die Logistik und die Herstellung der Offshore-Fundamente zusammenzufügen.

Windparks in der Nordsee

Auf der 2. Maasvlakte werden Sif und Verbrugge einen Produktionsstandort realisieren, an dem Monopiles mit einem Durchmesser von 11 m und mehr hergestellt werden können. Damit soll die Entwicklung zunehmend größerer Durchmesser bei Fundamentpfählen für Offshore-Wind aufgegriffen werden.

„Der Anteil der nachhaltig erzeugten Energie in Europa soll in den nächsten Jahren stark zunehmen“, so der Projektmanager bei Sif. “In Nordeuropa kommt der Windenergie dabei die Hauptstellung zu. Die Nordsee bietet sehr günstige Bedingungen für Offshore-Windkraftanlagen, da es relativ viele Windtage mit einer guten Verteilung im Jahresverlauf gibt sowie gute Fundamentmöglichkeiten und Verbraucher der erzeugten Windenergie in der Nähe. Es ist daher zu erwarten, dass die Windenergie in der Nordsee in den nächsten Jahren stark zunehmen wird.“

Offshore Terminal Rotterdam

Seiner Ansicht nach ist der Rotterdamer Hafen dafür ein logischer Standort. De Bruin: „Der Terminal liegt auf jeden Fall buchstäblich an der Nordsee. Mit einer jederzeit garantierten Wassertiefe von 14,5 m können die derzeit größten Kranschiffe hier anlegen. Außerdem wird der Hafenbetrieb Rotterdam den Boden vor dem Kai so verbessern, dass alle gängigen Jack-ups (Hubinseln) 8 m vor dem Kai stehen können. Angesichts der Gewichtszunahme der Pfähle für die Offshore-Industrie ist dies ein starker Wettbewerbsvorteil für den Rotterdamer Hafen. So können wir unsere Kunden optimal bedienen und die Logistikkosten optimieren.“

„Mit dieser Zusammenarbeit können wir in Rotterdam innovative Konzepte umsetzen, die speziell auf die Behandlung von Fundamentbauteilen ausgerichtet sind wie etwa Monopiles, Transition Pieces und Jackets wie auch Windkraftgeneratoren“, ergänzt der kaufmännische Geschäftsführer von Verbrugge. „Diese Zusammenarbeit wird nicht nur dem Kostenfaktor zugutekommen, sondern auch im Bereich von Qualität und Service einen neuen Standard schaffen.“

Auch andere Akteure in der Offshore-Windindustrie sowie -Öl- & Gasindustrie können sich an den Terminal wenden. Quartel: “Durch die einzigartige Lage des Terminals und die zugehörigen Einrichtungen können wir einen sehr breiten Service bieten.

Übergabe

Der Hafenbetrieb begann im Sommer 2015 mit der Anlegung des Kais, und Ende Oktober wurde der erste Pfahl für die Produktionsanlage eingelassen. Für die zweite Hälfte 2016 sieht Sif den Beginn der Herstellung von Pfählen, Transition Pieces und anderen Produkten vor; der Offshore Terminal Rotterdam wird voraussichtlich Ende 2017 vollständig betriebsbereit sein.

Quelle und Foto: Port of Rotterdam/ PES Wind Magazin




Kunstwerk markiert neues Wohnviertel

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Kunstlehrerin Maria Bisping war von ihren Schülern begeistert. Mit viel Engagement arbeiteten die 13- bis 15-Jährigen bei der Kunstaktion am Bauzaun an der Ecke Grevenbroicher Straße/Hülchrather Straße in Weckhoven zum neuen Wohnquartier der Neusser Bauverein AG mit. „So motiviert kenne ich sie gar nicht. Denn eigentlich hätten sie ja unterrichtsfrei“, sagt sie.

Spray-Künstler Konstantin „KJ263“ Jakson hatte die sechs Schüler der Gesamtschule an der Erft für den finalen Workshop ausgewählt. „Sie bringen sich sinnvoll in die Gesellschaft ein, verschönern ihr Stadtviertel und lernen auch noch künstlerisches Handwerk“, freut sich Lehrerin Maria Bisping.

„Sie sind an einem coolen Bild beteiligt“, bringt es der Künstler selbst auf den Punkt. Graffiti-Künstler Konstantin Jakson hatte im Auftrag der Neusser Bauverein AG und in Zusammenarbeit mit dem Kulturforum Alte Post im September mit unterschiedlichen sozialen Gruppen mehrere Kunst-Workshops am Bauzaun veranstaltet. So waren rund 80 Weckhovener der Einladung gefolgt und haben an dem Projekt mitgearbeitet. „Wir sind von der Resonanz begeistert. Generationsübergreifend haben Weckhovener sich und ihre Kreativität bei diesem Kunstprojekt eingebracht. So ist ein gemeinschaftliches Werk entstanden, das den Aufbruch für den Stadtteil sichtbar macht“, sagt Frank Lubig, Vorstandsvorsitzender der Neusser Bauverein AG.

Dass das Projekt zugleich zum Gesprächsthema in Weckhoven wurde, hat auch Schülerin Celine beobachtet. „Die Leute schauen, was wir hier machen und sind neugierig, fragen nach. Das finde ich toll. Es ist auch schön, dabei zu sein“, sagt die 14-Jährige, die im Schutzanzug zur Spraydose greift und den Bauzaun gestaltet. Die Gesamtschülerin hatte bis 2013 in einem der vier Hochhäuser an der Hülchrather Straße gewohnt, die ab 2014 sukzessiv abgerissen wurden, um jetzt einem neuen, modernen, generationenübergreifenden Wohnquartier Platz zu machen.

Der rund 100 Meter lange Bauzaun an der Grevenbroicher Straße markiert mit seinen poppigen Farben und abstrakten Formen den südlichen Bereich des 24.000 Quadratmeter großen Areals, auf dem die Neusser Bauverein AG im Rahmen eines Landeswettbewerbs attraktive Mietwohnungen für Jung und Alt errichtet. Bis zum Sommer 2018 entstehen dort in acht drei- bis viergeschossigen Mehrfamilienhäusern insgesamt 198 bezahlbare Mietwohnungen und zusätzlich 22 attraktive Einfamilienhäuser sowie ein Nachbarschaftszentrum.

Quelle und Foto: Neusser Bauverein     Schüler der Gesamtschule an der Erft gestalteten unter Anleitung von Graffiti-Künstler Konstantin Jakson (3.v.l.) den Bauzaun an der Ecke Grevenbroicher Straße/Hülchrather Straße. Das freut nicht nur Kunstlehrerin Maria Bisping (3.v.r.), sondern auch den Vorstandsvorsitzenden Frank Lubig (4.v.r.), Vorstandsmitglied Dirk Reimann (r.) und Prokurist Peter Krupinski (2.v.r.) sowie den Kurator von der Alten Post, Klaus Richter.