Merwe-Vierhavens und RDM bilden Innovation District

RID

Während des stark besuchten Innovation Festivals 2015 präsentierte der Beigeordnete Adriaan Visser den Rotterdam Innovation District. Die Havenbedrijf Rotterdam N.V. und die Gemeinde Rotterdam eröffnen damit zusammen die größte Innovationswerkstatt Europas.

Innovation Districts sind Gebiete, in denen sich ambitionierte Einrichtungen und Unternehmen in Gruppen ansiedeln und mit Start-ups, Gründerzentren und „Unternehmensbeschleunigern“ zusammenarbeiten. Genau dies geschieht im Rotterdam Innovation District: Durch die Verlagerung der Hafenindustrie in den Westen zu RDM Rotterdam und den Merwe-Vierhavens ist Platz für ein stark wachsendes Innovationsökosystem für die Fertigungsindustrie entstanden.

Auf dem Gelände RDM Rotterdam sind einige führende Bildungseinrichtungen und Wissensinstitute wie das Albeda College und die Hogeschool Rotterdam angesiedelt und sie kooperieren mit der TU Delft und Yes!Delft. Zusammen mit der Wirtschaft und Studenten suchen sie nachhaltige Lösungen für Bau, Mobilität und Energie. Merwe-Vierhavens (M4H) ist derzeit ein experimentelles Wohn-Arbeitsgebiet für Pioniere in den Clustern Medizintechnologie, Nahrungsmittel und Cleantech. Hier werden innovative Produkte entwickelt und gefertigt. Mit der Präsenz des Erasmus Center of Entrepreneurship (ECE) profiliert sich auch die Erasmus Universiteit stark in diesem Gebiet.

Einige ansprechende Beispiele des Rotterdam Innovation Districts sind Gründerzentren wie SuGuClub und das Erasmus Center of Entrepreneurship, aber auch einzigartige Versuchsanlagen wie das „Lab op straat“ (Labor auf der Straße) und „Aqua Dock“. Ein Unternehmen wie Ampelman hat als Start-up im RDM Innovation Dock begonnen und ist nun ein Akteur von Weltformat. Der Künstler des Jahres, Unternehmer und Designer Daan Roosegaarde realisierte hier den ersten smogfreien Park. Er beschreibt den Umzug seines niederländischen Studios nach Rotterdam als „Upgrade von Gebäude, Geschichte und Kontext. Ich möchte dort sein, wo die Fertigungsindustrie ist, wo Menschen Träume haben und vorteilhafte Verbindungen entstehen.“

Der Innovation District bietet Unternehmern und Investoren mentalen und physischen Raum, sodass sie einen Beitrag zur Blüte der neuen Wirtschaft leisten können, die hier entsteht. Dabei spielt auch die feste Infrastruktur, in die er eingebettet ist, eine nicht unwichtige Rolle. „Unternehmen stehen hier fortwährend digital und physisch mit der Welt in Kontakt“, so der Beigeordnete Visser.

Quelle: Rotterdam Innovation District, Foto: Jan van de Ploeg




DFDS erhöht erneut die Kapazität

ANGLIA-SEAWAYS-by-Cees-de-Bijl

Ab Ende November erhöht DFDS wiederum die Schiffskapazität auf den zwei Frachtrouten von Rotterdam zum Vereinigten Königreich. Der Grund liegt im anhaltenden Wachstum beim Frachtverkehr zum englischen Markt, für den DFDS im Juni bereits zusätzliche Abfahrten einführte.

Auf der Strecke Rotterdam – Felixstowe wird die ANGLIA SEAWAYS durch BRITANNIA SEAWAYS ersetzt. So können wöchentlich 300 Anhänger zusätzlich verschifft werden. Dies gilt für beide Richtungen. Die Änderung wird ab dem 24. November wirksam und es werden dann folgende Schiffe auf dieser Route eingesetzt: SUECIA SEAWAYS, SELANDIA SEAWAYS und BRITANNIA SEAWAYS. Zwischen Rotterdam und Felixstowe gibt es täglich Abfahrten, mit täglich sechs Abfahrten von Dienstag bis Freitag. “Diese hohe Durchlaufgeschwindigkeit ist für unsere Kunden, die kontinuierlich Handel zwischen den zwei Ländern treiben, unverzichtbar,” so Mikael Mortensen, Route Director.

Auf der Frachtroute von Rotterdam nach Immingham werden jetzt zwei Schiffe eingesetzt. Ab dem 30. November werden hier drei Schiffe eingesetzt, und zwar die CORONA SEAWAYS, FIONIA SEAWAYS und ANGLIA SEAWAYS. Die Anzahl der wöchentlichen Abfahrten steigt somit auf neun.

„Die zusätzlichen Abfahrten erfolgen zu den Zeitpunkten, an denen es vorrangig erforderlich ist. Dabei geht es um die Tage unter der Woche mit hohem Aufkommen, sehr frühe Ankunftzeiten und Abfahrten am Wochenende“, so Mikael Mortensen.

Quelle: DFDS

 




Chinesische Reedereien setzen auf Hamburg

Zhang_Guofa_President_China_Shipping

Die China Ocean Shipping (Group) Company (COSCO) und China Shipping Container Lines (CSCL) zählen zu den zehn größten Reedereien der Welt. Im Rahmen der Delegationsreise um Hamburgs Bürgermeister Olaf Scholz nach China betonten die Reedereichefs aus Beijing und Shanghai die Bedeutung des Hamburger Hafens als Drehscheibe für ihr Europageschäft. Beide Reedereien wollen den Hafenstandort Hamburg weiter stärken und ihr Geschäft ausbauen. Dabei zählen sie auf die zügige Umsetzung der Fahrrinnenanpassung der Elbe.

Li Yunpeng, der Präsident von COSCO, hatte gleich zwei gute Nachrichten für die Hamburger Delegation um Bürgermeister Olaf Scholz, die ihn Mitte November in Beijing besuchten. Die Reederei steuert seit Kurzem sowohl ihr Containerleasing Geschäft als auch ihre Feederlinie über ihre Europazentrale in Hamburg. Die Containerleasing Sparte war zuvor in Großbritannien angesiedelt. Die Feederlinie ist ein komplett neues Geschäftsfeld der COSCO Container Lines Europe GmbH. Dafür wurden zwei neue Abteilungen geschaffen, die mit elf Mitarbeitern in der Hansestadt eingerichtet wurden. Während die internationalen Containerliniendienste vom Headoffice der COSCO Container Lines Company in Shanghai gesteuert werden, kümmert sich die Europazentrale in Hamburg nun um die Steuerung des Europäischen Feedergeschäfts. Hamburg sei für Li Yunpeng besonders aufgrund der guten Vernetzung aller Verkehrsträger ins deutsche und europäische Hinterland so interessant.

Auch CSCL will seine Aktivitäten in Hamburg weiter ausbauen, wie der Vice President Zhang Guofa der Delegation in Shanghai versicherte. Für ihn sei der Hafen- und Logistikstandort Hamburg etwas Besonderes, da die Mieten im Vergleich mit anderen wichtigen internationalen Hafenstandorten günstig seien und die Hansestadt als Lebens- und Wohnort für seine Mitarbeiter sehr attraktiv sei. Er betonte aber auch, dass CSCL auf eine zügige Umsetzung der Fahrrinnenanpassung setze, damit Hamburg für die Großcontainerschiffe nautisch erreichbar bleit.

COSCO und CSCL gehören zu den Reedereien, die bereits Großcontainerschiffe mit Kapazitäten von bis zu 19.000 TEU im Verkehr zwischen China und Hamburg einsetzen. Die beiden Reedereien sind derzeit in Gesprächen für eine Fusion. Bis 2018 wollen sie insgesamt 22 Neubauten mit Stellplatzkapazitäten von bis zu 21.000 TEU in Fahrt nehmen.

Hamburg ist einer der führenden Hafen- und Logistikstandorte für chinesische Waren in Europa. Rund 3 Millionen Standardcontainer (TEU) wurden im letzten Jahr im seeseitigen Außenhandel zwischen Hamburg und China transportiert. Das ist fast ein Drittel des gesamten Hamburger Containervolumens. Die guten Verbindungen nach Fernost werden neben der infrastrukturellen Anbindung auch durch die Handelsbeziehungen und die über 500 in Hamburg niedergelassenen chinesischen Unternehmen und Institutionen gefestigt. Bereits heute gibt es 18 Liniendienste, die Hamburg jede Woche mit chinesischen Häfen verbinden. Auch erste landseitige Verbindungen per Eisenbahn sind bereits seit 2013 in Betrieb und werden in Hamburg-Billwerder abgefertigt. Drei Container-Shuttlezüge die Woche fahren bereits von hier aus in die chinesischen Städte Zhengzhou, Wuhan und Harbin. Die Fahrtzeit beträgt 15 bis 17 Tage.

Die chinesische Regierung hat ehrgeizige Ziele China noch besser mit Europa zu vernetzen. Neuen Aufschwung soll die Initiative „One Belt, One Road“ zur Wiederbelebung der historischen Handelsroute „Seidenstraße“  bringen. Im Rahmen der Delegationsreise wurden die Gespräche zwischen den Hamburgern und Vertretern der chinesischen Wirtschaft und Politik immer wieder auf den Ausbau der Seidenstraße gelenkt. Das Projekt „One Belt, One Road“ ist aus Hamburger Sicht vor allem interessant, da es neben den bereits guten bestehenden seeseitigen Verbindungen auch den landseitigen schienengebundenen Verkehr zwischen China und Europa weiter ausbauen will. Der Verlauf des landseitigen Wirtschaftsgürtels erstreckt sich von China über Zentralasien und Russland bis zur Nord- und Ostsee, von China über Zentral- und Westasien bis zum Persischen Golf und dem Mittelmeer sowie von China über Südost- und Südasien bis zum Indischen Ozean. Wenn es Hamburg gelingt seine Position als wichtige europäische Verkehrsdrehscheibe für chinesische Im- und Exporte weiter auszubauen und Ladung zu binden, kann auch die Metropolregion profitieren.

Auch mit dem Hamburger Hafen gibt es Anknüpfungspunkte für eine stärkere Zusammenarbeit. „Die Vermarktung von weltweit führenden hafenbezogenen IT Systemen wie denen von Dakosy in Hamburg, fortschrittlichen Konzepten wie smartPORT der HPA oder IT-basierten Logistikplattform wie PORTlog von Hafen Hamburg Marketing wird dazu beitragen, Hamburg als führenden Hafen für Chinaverkehre auch im Rahmen der „One Belt, One Road“-Initiative zu positionieren, denn zukunftsweisende Hafenentwicklungsmodelle wie diese stellen eine wichtige Grundlage für die zukünftige globale Vernetzung von Logistikketten dar“, so Axel Mattern, Hafen Hamburg Marketing Vorstand, der gemeinsam mit der Bürgermeister-Delegation in China war. Ebenso will Hafen Hamburg Marketing mit seinen zwei Repräsentanzen in Shanghai und Hongkong die Marktbearbeitung vor Ort weiter intensivieren.

Insgesamt umfasst das Einzugsgebiet der chinesischen Initiative ein Bevölkerungsgebiet von über 4 Milliarden Menschen und ein Wirtschaftsvolumen von über 20 Prozent der Weltwirtschaft. Zur Finanzierung der Initiative wurde die Asian Infrastructure Investmentbank (AIIB) gegründet, die mit attraktiven Darlehen Investitionen in die Infrastruktur entlang der Seidenstraße fördern soll. Das Grundkapital der Bank liegt bei 100 Milliarden US-Dollar. Auch nicht-asiatische Investoren können die Dienstleistungen der Bank nutzen. Die chinesische Regierung betont, dass sich alle Länder der Welt sowie internationale und regionale Organisationen an der Umsetzung von „One Belt, One Road“ beteiligen können. Dabei geht es vor allem um den Aufbau eines umfassenden eurasischen Transport-, Energie- und Telekommunikations-Infrastrukturnetzwerkes. Aber auch eine Zusammenarbeit auf globaler wirtschaftlicher und politischer Ebene soll dadurch gestärkt und Kooperationen in den Bereichen Handel und Investitionen gefördert werden.

Quelle und Foto: HHM   v.l.: Axel Mattern, HHM-Vorstand, Jens Meier, Vorsitzender der HPA-Geschäftsführung, Hamburgs Bürgermeister Olaf Scholz und CSCL Vice President Zhang Guofa

 




Seehäfen benötigen Hinterlandanbindungen

IMG_8885

Der Hamburger Hafen ist von großer Bedeutung für die Versorgung der europäischen Binnenmärkte mit bis zu 450 Millionen Konsumenten. Modernste Umschlaganlagen und Datenkommunikationssysteme sowie eine leistungsfähige Feeder- und Hinterlandanbindung schaffen die Voraussetzungen für den Warenaustausch mit Handelspartnern in aller Welt.

Vor dem Hintergrund des prognostizierten Wachstums des gesamten Güterverkehrsaufkommens steht der Universalhafen Hamburg aber auch vor Herausforderungen. „Wir müssen neue Prozesse und Konzepte zur Bewältigung der enormen Umschlagmengen erarbeiten, im Hafen selbst, und für die Hinterlandverkehre“ – das war das Fazit des Hafenabends in Berlin, zu dem Hafen Hamburg Marketing e.V. (HHM) Entscheider aus Wirtschaft und Politik in die Landesvertretung der Freien und Hansestadt Hamburg eingeladen hatte. Themen des Abends waren Infrastrukturmaßnahmen, smartPORT und Hinterlandverkehre.

Stefan Kunze, Leiter der Hafen Hamburg Marketing Repräsentanz Deutschland-Ost, betonte in seiner Rede die enorme Bedeutung des Hinterlands: „Hinterland ist kein Synonym für Provinz, sondern steht für Innovationskraft und Wachstum. Im Hinterland sitzen die Verlader, die auf leistungsfähige Verbindungen zu den deutschen Seehäfen angewiesen sind. Mit dem Ausbau der Mittel- und Oberelbe sowie des Elbe-Seitenkanals schaffen wir Kapazitätsreserven für einen wachsenden Binnenschiffsverkehr.“ Kunze, der sich zudem als Vorsitzender der Elbe Allianz e. V. für die nachhaltige Verbesserung der Binnenschifffahrtsinfrastruktur im Elbstromgebiet engagiert, richtete seine Schlussworte an die verlandende Wirtschaft: „Unsere Bitte in diesem Zusammenhang ist, setzen sie sich stärker für ihre Nutzungsinteressen ein. Wir brauchen Ihre Stimme im Gesamtkonzept Elbe!“

„Der Erhalt und Ausbau der Verkehrswege zu den Seehäfen müssen im Bundesverkehrswegeplan höchste Priorität erhalten, überregionale Aspekte müssen dabei im Vordergrund stehen“, sagte Ingo Egloff, Vorstand Hafen Hamburg Marketing e.V. „Die deutschen Seehäfen nehmen eine nationale Aufgabe wahr, die der gesamten Wirtschaft dient und das möchten wir auch bei den Verkehrsinfrastrukturinvestitionen abgebildet sehen. Angesichts der Prognosen über die Zunahme des Seehafenhinterlandverkehrs um über 54% bis 2030 sind Investitionen für alle drei Verkehrsträger unumgänglich.“

Lutz Birke, Leiter Unternehmenssteuerung und Public Affairs, Hamburg Port Authority AöR, verdeutlichte, dass neben Investitionen in die Infrastruktur vor allem die Optimierung der Prozesse im Vordergrund stehen sollte. „Wir müssen intelligente Lösungen für den Verkehrs- und Warenfluss im Hamburger Hafen sowohl unter ökonomischen als auch ökologischen Gesichtspunkten schaffen. Hierfür steht smartPORT. Die Digitalisierung von Informationen gibt uns die Möglichkeit, die Effizienz des Hafens als wichtigen Teil der Lieferkette zu erhöhen.“

Steffen Hebestreit, Leiter der Vertretung der Freien und Hansestadt Hamburg beim Bund, ging in seiner Ansprache auch auf Hamburgs Olympia-Bewerbung ein: „Olympia ist gut für Hamburg, und gut für unser Land.“ Obwohl Hebestreit sich zuversichtlich zeigte, wies er auch auf die Herausforderungen hin: „Wenn wir den Kleinen Grasbrook zum Olympia-Stadtteil machen, müssen Hafen- und Logistikbetriebe in den mittleren Freihafen umgesiedelt werden. Dafür braucht es Unterstützung, auch die finanzielle Unterstützung durch den Bund.“

Beim anschließenden Networking gab es einen lebhaften Meinungs- und Erfahrungsaustausch unter den Teilnehmern aus der Metropolregion Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern, Berlin/Brandenburg, Sachsen-Anhalt, Sachsen und Thüringen.

 

Quelle und Foto: HHM  Redner auf dem Hafenabend in Berlin: Steffen Hebestreit, Ingo Egloff, Lutz Birke, Stefan Kunze (v.l.n.r.)