Zuwachs beim Gate Terminal im 4. Jahr

gate-facts9

Der Umschlag von Flüssigerdgas (LNG) über das Gate Terminal auf der 2. Maasvlakte hat im vergangenen Jahr zum 4. Mal in Folge zugenommen. 2015 wurden 49 Schiffe von Kunden am Gate Terminal gelöscht und beladen. 2014 waren es noch 34 Schiffe.

Von den gelöschten Schiffen stammten 21 aus Norwegen, Katar und Algerien. Die Anzahl der Beladungen großer Tanker verdoppelte sich von 7 auf 14 Exemplare, während die Anzahl der Beladung sogenannter Small-Scale-Tanker (bis 20.000 m³) auf 14 anstieg (2014: 13). 17 Schiffe legten 2015 erstmals am Gate Terminal an.

Die verschifften Flüssigerdgasladungen gelangten mit großen Tankern nach Argentinien, Brasilien, in die Vereinigten Arabischen Emirate, Mexiko, Jordanien, Südkorea, Ägypten und Indien. Kleine Tanker lieferten Flüssigerdgas nach Schweden und Norwegen.

Seit 2015 bietet das Gate Terminal seinen Kunden Umschlagdienstleistungen. 2016 wird das Dienstleistungsangebot erweitert. Ab Mitte 2016 können Small-Scale-Tanker am speziellen Ladearm von LNG Break Bulk Rotterdam (LBBR) beladen werden, der derzeit gebaut wird.

Seit der Gründung 2014 haben 15 Kunden die Ladeplattform für Lkw genutzt (2014: 7). Bei den Lastwagenladungen war in allen Marktbereichen ein starker Zuwachs zu verzeichnen: bei industriellen Anwendungen, Kraftstoff für Lastwagen, bei Binnenschiffen und Seeschiffen. 2015 wurden beachtliche 788 Lastwagen und Container beladen, während es 2014 noch 174 waren. Eine zweite Ladeplattform befindet sich derzeit im Bau.

Quelle und Foto: Port of Rotterdam




Europäische Kommission beschließt Steuerpflicht der Seehäfen

kleinhaven-foto

Die Europäische Kommission hat bekanntgegeben, dass unter anderem die niederländischen Seehäfen ab dem 1. Januar 2017 körperschaftssteuerpflichtig werden.

Beim Hafenbetrieb Rotterdam ist man über diese Mitteilung der Europäischen Kommission sehr unglücklich. In einer Pressemitteilung heißt es: „Die Häfen in den Nachbarländern erhalten im Gegensatz zum Rotterdamer Hafen derzeit verschiedene Formen staatlicher Unterstützung. Es sieht nicht danach aus, dass sich dies in den nächsten Jahren ändern wird. Wenn der Hafenbetrieb nun Körperschaftssteuer zahlen muss, wird die Wettbewerbsposition von Rotterdam nur schwieriger. Beim Hafenbetrieb ist man nicht gegen die Entrichtung von Körperschaftssteuern, jedoch sollten in Europa gleiche Bedingungen vorhanden sein.“

Und weiter: „Beim Hafenbetrieb erwägt man daher, gegen diesen Beschluss der Europäischen Kommission Widerspruch einzureichen. Außerdem setzt man sich beim Hafenbetrieb weiterhin für die Transparenz von Geldströmen zwischen Behörden und Hafenbetrieben ein sowie für einheitliche Regeln für alle europäischen Häfen.“

Die Pressemitteilung der Europäischen Kommission gibt es hier

Quelle und Foto: Hafenbetrieb Rotterdam




BDB-Tarifkommission mit neuem Vorsitz

160121 V. Schuhmacher

Die Tarifkommission des Bundesverbandes der Deutschen Binnenschifffahrt e.V. (BDB) hat einen neuen Vorsitzenden. Volker Schuhmacher (B. Dettmer Reederei GmbH & Co. KG, Bremen) wurde von den Mitgliedern des Gremiums an die Spitze gewählt und folgt damit auf BDB-Vizepräsident Volker Seefeldt (HTAG Häfen und Transport AG, Duisburg), der den Vorsitz aufgrund zusätzlicher beruflicher Aufgaben niedergelegt hat.

Seefeldt leitete die Geschicke der Tarifkommission seit April 2008, seinerzeit als Präsident des mittlerweile mit dem BDB fusionierten Arbeitgeberverbandes der deutschen Binnenschiffahrt e.V. (AdB). „Die Arbeit hat mir immer viel Freude bereitet. In der Rückschau betrachtet haben wir, auch wenn die Verhandlungen mit Verdi nicht immer einfach waren, in den Bereichen Arbeit und Soziales viel zum Wohle der Binnenschifffahrt bewegt. Ich habe keinen Zweifel daran, dass es der Tarifkommission mit ihrem neuen Vorsitzenden Volker Schuhmacher gelingt, die erfolgreiche Arbeit fortzuführen und die Interessen von Arbeitgebern und Arbeitnehmern in Einklang zu bringen“, so Volker Seefeldt.

„Ich freue mich, dieses verantwortungsvolle Amt übernehmen zu dürfen und bin überzeugt, dass die Tarifkommission auch weiterhin im Dialog mit der Gewerkschaft Verdi dafür sorgen wird, dass die Arbeitsbedingungen für die Beschäftigten in der Binnenschifffahrt auch künftig attraktiv sind“, betonte Volker Schuhmacher und dankte Volker Seefeldt für die geleistete Arbeit und das herausragende Engagement.

Auch auf internationaler Ebene ist Volker Schuhmacher, bereits seit 2005 Mitglied der Tarifkommission, kein unbeschriebenes Blatt. So hat er beispielsweise als Teilnehmer des Sozialen Dialogs in Brüssel maßgeblich am Vorschlag der europäischen Arbeitszeitrichtlinie für die Binnenschifffahrt mitgearbeitet.

In der gewerblichen deutschen Binnenschifffahrt operierten (Stand 30. Juni 2013) 964 Unternehmen, davon 461 in der Trockengüterschifffahrt, 159 in der Tankschifffahrt, 41 in der Schub- und Schleppschifffahrt sowie 322 in der Personenschifffahrt. Der Umsatz liegt jährlich bei rund 1,5 Mrd. Euro. Von den insgesamt 7.489 Beschäftigten zählen 5.695 zum fahrenden Personal. Die Tarifkommission des BDB befindet sich zurzeit in den Verhandlungen mit der Gewerkschaft Verdi über den Gehaltstarifvertrag für das fahrende Personal in der Binnenschifffahrt.

Studien und Untersuchungen belegen immer wieder die Attraktivität der Binnenschifffahrt als Arbeitgeber. Erst jüngst hat das Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB) für das Jahr 2015 die Ausbildungsvergütungen in 180 Ausbildungsberufen ausgewertet. Das Ergebnis: Angehende Binnenschiffer kamen im Schnitt auf 1.072 Euro monatlich (West und Ost) und belegten damit den Spitzenplatz! Die Konditionen für Auszubildende in der Binnenschifffahrt sind damit deutlich besser als in vielen anderen Branchen und liegen klar über dem Gesamtdurchschnitt von 832 Euro (West) bzw. 769 Euro (Ost).

Unter anderem mit der vergleichsweise hohen Ausbildungsvergütung wirkt die Branche einem drohenden Fachkräftemangel entgegen, der sich durch die derzeitige Altersstruktur der Beschäftigten ergibt. So sind laut einer Untersuchung des Bundesamtes für Güterverkehr (BAG) aus dem vergangenen Jahr knapp 30 % der im Gewerbe sozialversicherungspflichtig Beschäftigten 55 Jahre und älter. Diese Tatsache ist gleichzeitig eine Chance für junge Menschen: Ihre beruflichen Perspektiven in der Güter- und Fahrgastschifffahrt sind ausgesprochen gut!

Quelle und Foto: BDB




TFG Transfracht bindet das Terminal Erfurt an

AlbatrosExpress_Erfurt

Ab dem 2. Februar 2016 integriert TFG Transfracht das Terminal Erfurt in das AlbatrosExpress-Netzwerk und baut die Verbindungen zwischen den Deutschen Seehäfen und Ostdeutschland von 34 auf 44 Abfahrten pro Woche aus.

Die Züge verkehren künftig fünf Mal wöchentlich zwischen Thüringens Mitte und den Containerterminals in Bremerhaven und Hamburg. Transportiert werden u.a.. Container für das Distributionszentrum eines namhaften Möbelhändlers in Erfurt. Das Terminal bildet die Ergänzung zum Güterverkehrszentrum und ist über den Bahnhof Vieselbach optimal an die Hauptstrecke Halle/Erfurt-Berlin angebunden. Terminalbetreiber ist die Deutsche Umschlaggesellschaft Schiene-Straße (DUSS) mbH.

„Wir freuen uns, durch die direkte Anbindung der Nachfrage nach intermodalen Transportlösungen in der Region nachzukommen“, erklärt Frank Gedat, Regionalleiter Ost der TFG Transfracht.

Quelle und Foto TFG Transfracht




Bedeutung des Systems Wasserstraße gewürdigt

151005 Nationales Hafenkonzept

Auch der Bundesverband der Deutschen Binnenschifffahrt e.V. (BDB) begrüßt im Grundsatz das Nationale Hafenkonzept. Es stellt inhaltlich und strategisch eine Fortschreibung des im Jahr 2009 vorgelegten Hafenkonzepts dar und beinhaltet neben einer Analyse der Marktsituation der See- und Binnenhäfen vor allem konkrete Maßnahmenvorschläge, die unter anderem unmittelbar die Güterbinnenschifffahrt in Deutschland betreffen, so der Verband.

„Die Bundesregierung erklärt, dass die Binnenschifffahrt als sicherer und klimafreundlicher Verkehrsträger auch in den kommenden Jahren im Gesamtverkehrssystem weiter an Bedeutung gewinnen muss, damit die erwarteten Verkehrszuwächse, insbesondere im Seehafenhinterlandverkehr, bewältigt werden können. Eine solche Analyse bzw. verkehrspolitische Absichtserklärung können wir als BDB nur ausdrücklich unterstützen“, erklärt BDB-Präsident Martin Staats. Aus Sicht des BDB folgerichtig legt die Regierung daher einen besonderen Schwerpunkt auf den weiteren Ausbau der Flüsse und Kanäle in Deutschland:

„Der Ausbauzustand der Wasserstraßen ist ein entscheidender Faktor für die Wettbewerbsfähigkeit des Schiffstransportes. Wichtig sind dabei die Abladetiefen, Brückendurchfahrtshöhen und zulässige Schiffsabmessungen. Der Ausbau der Wasserstraßeninfrastruktur wird zurzeit durch zu geringe Planungskapazitäten in der Wasser- und Schifffahrtsverwaltung (WSV) erschwert“, erklärt die Regierung. Sie wird deshalb die Streckenabschnitte der „Wasserstraßen der Kategorie A“ auf Grundlage von Wirtschaftlichkeitsuntersuchungen und vorbehaltlich verfügbarer Mittel so schnell wie möglich für die erforderlichen Schiffsgrößen ausbauen. „Wasserstraßen der Kategorie B“ sollen optimiert werden, Streckenabschnitte der „Kategorie C“ bleiben im Bestand erhalten. Der Bund wird außerdem Maßnahmen, z.B. bei der Planung in der WSV, ergreifen, damit die vorhandenen Mittel für Wasserstraßeninvestitionen in angemessener Zeit verbaut werden können.

„Wie nicht anders zu erwarten war, greift die Bundesregierung für die zukünftigen Ausbaumaßnahmen an Flüssen und Kanälen auf die von der Vorgängerregierung entworfene „Netzpriorisierung“ nach Leistungsklassen zurück. Das hilft der Binnenschifffahrt und den Binnenhäfen in den heutigen ‚Rennstrecken‘ mit hohem Transportvolumen. Aber zum Beispiel östlich von Magdeburg und in bestimmten Relationen im Norden und Südwesten der Republik dürfen sich die Betreiber der Binnenhäfen von einer verbesserten Erreichbarkeit per Binnenschiff gedanklich zunächst verabschieden“, kommentiert BDB-Präsident Martin Staats die Maßnahmenstrategie der Bundesregierung.

Ein besonderes Augenmerk legt die Bundesregierung auf die langfristige Sicherstellung der Finanzierung der Verkehrsinfrastruktur. Hier wird nicht nur eine „bedarfsgerechte Aufstockung der Investitionen“ angekündigt, sondern auch „die Generierung zusätzlicher Haushaltsmittel durch die Ausweitung der Nutzerfinanzierung“. Hier will die Regierung „die Auswirkungen auf die Wettbewerbsfähigkeit der Häfen bei seinen Planungen zur Nutzerfinanzierung von Bundeswasserstraßen prüfen“.

„Wir erwarten, dass die Regierung tatsächlich eine umfassende Einbeziehung sämtlicher Nutzer der Wasserstraßen, also nicht nur der gewerblichen Binnenschifffahrt, vornimmt. Außerdem sollte sie ihre Planungen nicht nur im Hinblick auf die Wettbewerbsfähigkeit der Häfen prüfen, sondern auch im Hinblick auf die Wettbewerbsfähigkeit der Schifffahrt im Vergleich zu den anderen Verkehrsträgern. Hier wäre eine präzisere Beschreibung der Ziele und Maßnahmen hilfreich gewesen, um Missverständnisse zu vermeiden“, erklärt BDB-Präsident Martin Staats.

Eher vage sind die Erklärungen der Bundesregierung zur Verbesserung der teilweise unzumutbar langen Abfertigungszeiten von Binnenschiffen in den Seehäfen: Der Bund werde die Häfen bei Vorhaben zur koordinierten Hafenentwicklung unter Berücksichtigung des nationalen und europäischen Wettbewerbsrechts unterstützen. Im Übrigen sieht die Bundesregierung die Handlungsverantwortung bei den See- und Binnenhäfen: „Die Hafenwirtschaft wird Wege suchen, um negative Auswirkungen von Engpässen in den Seehäfen für die betrieblichen Abläufe der Binnenschifffahrt zu vermeiden. Die Seehafenwirtschaft wird geeignete Verladeeinrichtungen für Binnenschiffe errichten, wo dies wirtschaftlich sinnvoll ist.“ Ob und wie diese Maßnahmen, die als „Daueraufgaben“ deklariert werden, nun operativ umgesetzt werden, bleibt offen.

Auch die Steigerung der Umweltfreundlichkeit der Schifffahrt greift die Regierung erfreulicherweise in dem Konzeptpapier auf. LNG wird dabei als vielversprechendster alternativer Kraftstoff in der See- und Binnenschifffahrt angesehen, wobei die Umweltbilanz der Binnenschifffahrt schon heute deutlich besser ist als die der Seeschifffahrt: „Der in der Binnenschifffahrt ausschließlich verwendete Kraftstoff (Gasöl oder Diesel) hat im Vergleich zum Schweröl geringere Ruß-, Schwefel- und Stickstoffemissionen. In der Binnenschifffahrt ist der Umstieg auf schwefelarme Treibstoffe bereits gelungen“, stellt die Regierung fest. Verflüssigtes Erdgas (Liquified Natural Gas bzw. LNG) sieht die Regierung als vielversprechendsten alternativen Kraftstoff in der See- und Binnenschifffahrt. In der Mobilitäts- und Kraftstoffstrategie der Bundesregierung wird deshalb besonderes Augenmerk auf eine weitere Senkung der Emissionen durch eine Markteinführungsstrategie für LNG in der Schifffahrt, inklusive der Binnenschifffahrt, gelegt.

Anstatt konkrete Förderprogramme zuzusagen, belässt es die Regierung hier allerdings leider bei einem selbst auferlegten „Prüf-Auftrag“: Der Bund werde prüfen, ob und gegebenenfalls welche Maßnahmen in Betracht gezogen werden können, um LNG bessere Absatzmöglichkeiten zu verschaffen. Er werde sich für eine Vereinheitlichung und Beschleunigung international anerkannter Genehmigungsverfahren und Standards für LNG-Infrastrukturen einsetzen und in Zusammenarbeit mit den Ländern und der Wirtschaft bis Ende 2016 eine nationale Strategie für den Ausbau der Infrastrukturen für alternative Kraftstoffe erarbeiten. Nicht als Maßnahmen, aber immerhin als zu verfolgende Ziele erklärt die Regierung den Aufbau einer nachfragegerechten Infrastruktur für alternative Kraftstoffe und Landstromversorgung für die See- und Binnenschifffahrt, die beihilferechtkonforme Ausgestaltung der Förderung alternativer Kraftstoffe für die Schifffahrt, sowie die Unterstützung von freiwilligen Initiativen zur Reduktion von umweltschädigenden Emissionen der Schifffahrt.

Der Bund setzt sich weiter dafür ein, die durch die Binnenschifffahrt entstehende Lärmbelastung der Bevölkerung bis zum Jahr 2020 um 30 Prozent, ausgehend vom Jahr 2008, zu senken. Mit welchen Maßnahmen dieses Ziel erreicht werden soll, bleibt im Konzept jedoch offen.

Quelle und Foto: BDB




Seehafenwirtschaft begrüßt Konzept

kleinhafen-hamburg-luftbild-20150618

Die deutschen Seehafenbetriebe begrüßen Kabinettsbeschluss zum neuen Nationalen Hafenkonzept / ZDS-Präsident Klaus-Dieter Peters: Neues Hafenkonzept setzt auf richtige Maßnahmen zur Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Seehäfen.

Der Zentralverband der deutschen Seehafenbetriebe (ZDS) sieht im vom Bundeskabinett beschlossenen Nationalen Hafenkonzept die richtigen Akzente gesetzt. Wichtige Maßnahmen für die Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Seehäfen seien im Konzept enthalten, sagte ZDS-Präsident Klaus-Dieter Peters am Mittwoch in Hamburg.

ZDS-Präsident Klaus-Dieter Peters: „Die deutschen Seehafenbetriebe agieren in einem internationalen und hart umkämpften Markt. Das neue Nationale Hafenkonzept wird die Bedingungen und die Effizienz der Lieferketten, die über die deutschen Seehäfen führen, verbessern. Ich bin überzeugt, dass die im Konzept enthaltenen Maßnahmen sowohl die Seehäfen als auch den Wirtschafts- und Logistikstandort Deutschland insgesamt stärken werden, auch im Umgang mit ökologischen und demografischen Herausforderungen.“

Jetzt sei eine zügige Umsetzung der beschlossenen Maßnahmen notwendig, mahnte ZDS-Hauptgeschäftsführer Daniel Hosseus. Als Beispiele nannte er die Verkehrsinfrastruktur und Hafen 4.0: „Der Ausbau der hafenbezogenen Infrastrukturen ist überfällig und für die deutsche und europäische Wirtschaft von entscheidender Bedeutung. Neben der Bereitstellung von mehr Planungspersonal in den Verwaltungen sind uneingeschränktes Baurecht sowie eine Verschlankung des Planungsrechts erforderlich. Auch begrüßen wir den Ansatz, mit einem neuen Förderprogramm die Hafenlogistik und die Entwicklung innovativer Seehafentechnologien (ISETEC III) zu verbessern.“

Um das neue Hafenkonzept zu einem nachhaltigen Erfolg werden zu lassen, müssen die beschlossenen Maßnahmen jetzt auch eng mit der Maritimen Agenda 2025 und dem Ende letzten Jahres veröffentlichten Aktionsplan Güterverkehr und Logistik verzahnt werden.

Das Nationale Hafenkonzept ist ein auf zehn Jahre angelegter strategischer Leitfaden für die Hafenpolitik des Bundes. Es enthält eine Bestandsaufnahme zur gesamtwirtschaftlichen Bedeutung der See- und Binnenhäfen, Ziele und Handlungserfordernisse für die beteiligten Akteure und durch Bund, Länder, Kommunen, Hafenwirtschaft und Gewerkschaften umzusetzende Maßnahmen. Das heute beschlossene Konzept ist eine Fortschreibung des Nationalen Hafenkonzepts von 2009. Es umfasst Maßnahmen für den Ausbau der hafenbezogenen Infrastruktur, zur Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit, für die internationale und europäische Hafenpolitik, für den Umwelt- und Klimaschutz, für Ausbildung und Beschäftigung, für Sicherheit und Gefahrenabwehr sowie zum Bund-Länder-Verhältnis.

Quelle ZDS, Foto © HHM / Michael Lindner




146 Ausbildungsplätze bei DB in Hamburg

Dacharbeiten an einem Reisezug im DB Werk Neumünster.
Dacharbeiten an einem Reisezug im DB Werk Neumünster.

Zum Ausbildungsstart am 1. September sucht die Deutsche Bahn AG (DB) in Hamburg noch 146 Auszubildende. Freie Ausbildungsplätze hat die DB unter anderem in den Berufsbildern Elektroniker für Betriebstechnik, Mechatroniker, Eisenbahner im Betriebsdienst Lokführer/Transport, Fahrdienstleiter, sowie Gebäudereiniger.


Interessierte Schüler oder Schülergruppen können sich am Freitag, 5. Februar, beim Berufsinformationstag in der Ausbildungswerkstatt in Hamburg-Ohlsdorf über die Ausbildungswelt der Bahn informieren. Organisiert wird dieser Tag von Auszubildenden aller Berufsgruppen. Sie stehen den Schülern Rede und Antwort. Neben praxisnahen Informationen über Ausbildungsberufe in den verschiedenen Geschäftsfeldern der Deutschen Bahn erhalten Schüler von 9 bis 14 Uhr auch Tipps für ihre Bewerbung. Abgerundet wird der Tag mit einer Berufe-Rallye.

Der DB-Berufsinformationstag ist für Schulklassen, Gruppen, Lehrer sowie Einzelpersonen. Interessierte können sich unter der E-Mailadresse: recrutingteam-nord@deutschebahn.com anmelden. Eine Anmeldung für Einzelpersonen ist nicht erforderlich.

Mit insgesamt über 10.000 Nachwuchskräften im vergangenen Jahr ist die Bahn einer der größten Ausbilder in Deutschland. Damit beweist der Konzern seine Verantwortung für die Qualifizierung von jungen Menschen, vom Hauptschüler bis zum Abiturienten. Neben Berufsausbildung und Dualem Studium bietet die DB zudem für rund 300 junge Menschen mit dem Programm „Chance plus“ die Möglichkeit, sich für den Einstieg ins Berufsleben fit zu machen.

Die Deutsche Bahn bildet in rund 50 modernen Ausbildungsberufen im gewerblich-technischen oder kaufmännisch-serviceorientierten Bereich sowie in Verkehrs- und IT-Berufen aus. Hierzu zählen z. B. die Berufe Fahrdienstleiter, Fachmann für Systemgastronomie und Elektroniker für Betriebstechnik. Mehr Informationen zur Ausbildung und zum Berufseinstieg bei der Deutschen Bahn gibt es unter www.deutschebahn.com/karriere sowie über die Social Media Kanäle www.facebook.com/dbkarriere und www.twitter.com/dbkarriere.

Quelle und Foto: Deutsche Bahn AG




Dualer Studiengang Wasserbau/Bauingenieur

Wasserbau_dual

Studieren an Rhein und Mosel – das ist nun im wahrsten Sinne des Wortes an der Hochschule Koblenz möglich: Ab August 2016 startet der neue duale Studiengang „Wasserbau/Bauingenieurwesen“, der ein Studium des Bauingenieurwesens mit einer Berufsausbildung zur Wasserbauerin oder zum Wasserbauer kombiniert.

Diese – einschließlich des siebensemestrigen Bachelorstudiums – 4,5 Jahre dauernde Ausbildung basiert auf einer Kooperation der Wasser- und Schifffahrtsverwaltung des Bundes mit der Hochschule Koblenz. Die Kombination aus akademischer und betrieblicher Praxis führt zu zwei qualifizierten Berufsabschlüssen. Die Berufsaussichten damit sind mehr als gut: Nach dem erfolgreichen Abschluss von Ausbildung und Studium erfolgt ein Einsatz im gehobenen technischen Dienst der Wasser- und Schifffahrtsverwaltung des Bundes.

Mit dem dualen Studiengang „Wasserbau/Bauingenieurwesen“ wird eine auf die besonderen Bedürfnisse der Wasser- und Schifffahrtsverwaltung des Bundes angepasste, aber auch allgemein einsetzbare Qualifikation angeboten. „Es besteht langfristig ein hoher Bedarf an konstruktiven Bauingenieurinnen und Bauingenieuren mit Spezialkenntnissen im Bereich Wasserbau für den Bau und die Unterhaltung komplexer und anspruchsvoller Ingenieurbauwerke wie Schleusen, Wehre, Brücken über Bundeswasserstraßen sowie für die Gewässerunterhaltung“, betont Studiengangsleiter Prof. Dr. Lothar Kirschbauer aus dem Fachbereich Bauwesen.

Die Wasser- und Schifffahrtsverwaltung des Bundes ist für die Unterhaltung, den Ausbau und den Neubau von Bundeswasserstraßen zuständig. Sie sorgt als Strompolizei- und Bauaufsichtsbehörde dafür, dass die Wasserstraßen befahrbar und die bundeseigenen Schifffahrtsanlagen und die Wasserstraßen sicher sind. Für diese Aufgaben bietet die Wasser- und Schifffahrtsverwaltung des Bundes unter anderem die klassische Ausbildung zur Wasserbauerin / zum Wasserbauer an verschiedenen Dienststellen der Wasser- und Schifffahrtsverwaltung an. Die überbetriebliche Ausbildung findet im Berufsbildungszentrum Koblenz und an der Berufsbildenden Schule Technik in Koblenz statt.

Die Berufsausbildung soll nach einem Auswahlverfahren für ca. 10 Auszubildende alle zwei Jahre im August beginnen. Das erste Jahr verbringen die Auszubildenden -ausschließlich in der betrieblichen Ausbildung. Mit dem Wintersemester im zweiten Ausbildungsjahr beginnt die Verzahnung mit dem Studium an der Hochschule Koblenz. Die abschließende Bachelor-Thesis wird in Zusammenarbeit mit der Wasser- und Schifffahrtsverwaltung und der Hochschule Koblenz in der jeweiligen Ausbildungsdienststelle erstellt.

„Durch die Kooperation mit der Wasser- und Schifffahrtsverwaltung können wir einen fachlich hochinteressanten Studiengang mit exzellenten Berufsaussichten anbieten“, freut sich Prof. Dr. Wolfgang Bogacki, Vizepräsident für Lehre an der Hochschule Koblenz. Der neue duale Studiengang „Wasserbau/Bauingenieurwesen“ sei ein weiterer Beleg dafür, wie praxisorientiert und nah an den Bedürfnissen des Arbeitsmarktes die Hochschule Koblenz ausbilde.

Die Bewerbung kann noch bis 10. Januar 2016 unter Angabe des bevorzugten Standortes in der Wasser- und Schifffahrtsverwaltung erfolgen (Mehrfachnennung möglich). Über das Elektronische Bewerbungsverfahren (EBV) ist auf der Einstiegsseite http://www.bav.bund.de/Einstieg-EBV der Referenzcode der Ausschreibung 20151759_9345 anzugeben. Neben der Hochschul¬zugangs-berechtigung und dem Nachweis naturwissenschaftlicher Fächer im aktuellen Schulzeugnis ist das Deutsche Jugendschwimmabzeichen Bronze oder eine vergleichbare Qualifikation vorzulegen. Seitens der Wasser- und Schifffahrtsverwaltung steht als Ansprechpartnerin für diese duale Ausbildungsvariante die Zentrale Ausbildungskoordinatorin für den gehobenen technischen Verwaltungsdienst, Myriam Gellenbeck, per Mail an myriam.gellenbeck zur Verfügung.

Quelle und Foto: Hochschule Koblenz




Bundeskabinett beschließt Nationales Hafenkonzept

Containerterminal

Das Bundeskabinett hat heute das von Bundesminister für Verkehr und digitale Infrastruktur, Alexander Dobrindt, vorgelegte Nationale Hafenkonzept für die deutschen See- und Binnenhäfen beschlossen.

„Deutschland ist eine der weltweit größten Schifffahrtsnationen. Diese Spitzenposition wollen wir halten“, erklärte Dobrindt. Und weiter: „Wir machen unsere Schifffahrt deshalb fit für das global-digitale Zeitalter. Das Nationale Hafenkonzept ist der strategische Leitfaden, um unsere Häfen zu stärken. Wir werden gemeinsam mit Ländern und Wirtschaft die Effizienz und Produktivität der deutschen See- und Binnenhäfen steigern. Das ist ein wichtiges Signal für den Wirtschaftsstandort Deutschland. Leistungsfähige Häfen sind Drehscheiben für den Export- und Logistikweltmeister Deutschland – und damit für Wachstum, Wohlstand und Arbeit.“

Das Nationale Hafenkonzept definiert die Ziele der Hafenpolitik für die kommenden zehn Jahre. Es enthält konkrete Maßnahmen für alle Beteiligten: zum Beispiel Bund, Länder, Kommunen oder die Hafen- und Logistikwirtschaft. Durch die gemeinsame Umsetzung der Maßnahmen sollen die Ziele des Hafenkonzepts erreicht werden.

Wesentliche Ziele sind:

  • Hafenbezogene Infrastrukturen bedarfsgerecht ausbauen
  • Vernetzung der Häfen verbessern
  • Europäische und internationale Hafenpolitik aktiver gestalten
  • Umweltschutz stärken, zum Beispiel durch Einsatz alternativer Kraftstoffe
  • Offshore-Windenergie voranbringen
  • Qualifizierte Ausbildung und gute Arbeitsplätze sichern
  • Sicherheit und Gefahrenabwehr in der Schifffahrt gewährleisten.

Zu den im Hafenkonzept vereinbarten konkreten Maßnahmen zählen:

  • Digitalisierung der Hafenwirtschaft durch Auf- und Ausbau von Breitbandnetzen, Forschungs-und Technologieprogrammen. Minister Dobrindt hat ein Programm für innovative Verkehrstechnologien aufgelegt, aus dem das Förderprogramm für innovative Hafentechnologien finanziert wird. Es startet 2016 mit einem Volumen von 20 Millionen Euro.
  • Engpassbeseitigung bei den landseitigen Anbindungen der Häfen. Minister Dobrindt hat ein 350 Millionen Euro schweres Ausbauprogramm für die Schienenanbindungen an die Häfen aufgelegt.
  • Engpassbeseitigung bei den seewärtigen Zufahrten: zum Beispiel Anpassung der Fahrrinnen der Unter- und Außenelbe sowie der Unter- und Außenweser
  • Engpassbeseitigung bei den Binnenwasserstraßen: zum Beispiel am Mittel- und Niederrhein.
  • Die Bundesagentur für Arbeit wird mit bis zu 30 Millionen Euro die gezielte Qualifizierung von 1.000 Personen zu Facharbeitern für die Einstellung in den deutschen Seehäfen fördern.

Das Ministerium weist in seiner Pressemitteilung auf dieses Interview mit Minister Dobrindt hin, das die Ostsee-Zeitung am gleichen Tag veröffentlicht hat.

Das Konzept gibt es  hier 
Quelle: BMVI, Foto Fotolia

 




Binnenhäfen begrüßen Nationales Hafenkonzept

kluge_klein

Der Bundesverband Öffentlicher Binnenhäfen begrüßt das heute im Bundeskabinett beschlossene Nationale Hafenkonzept. Boris Kluge, Geschäftsführer des BÖB, „Wir freuen uns, dass die Bundesregierung das Hafenkonzept grundsätzlich überarbeitet hat. Es ist erfrischend konkret und greift die richtigen Themen auf.“

Im Beirat und Lenkungskreis haben das Bundesverkehrsministerium sowie die Vertreter aus den Bundesländern und der Wirtschaft in den vergangenen Jahren intensiv über die Leitlinien und die Ausrichtung des Hafenkonzeptes gesprochen. „Das Nationale Hafenkonzept ist sicherlich kein Wohlfühlpaket. Es ist erfreulich, dass auch kritische Fragen, wie das Verhältnis von Bund und Ländern bei der Hafenpolitik oder die Umsetzung der Düsseldorfer und Ahrensburger Liste, nicht ausgeklammert wurden.“, so Kluge über das Endergebnis der Beratungen.

Der BÖB hatte vorgeschlagen, das von den Binnenhäfen stark kritisierte Gutachten zur Erhöhung der Wettbewerbsfähigkeit der Binnenhäfen nicht weiter zu verfolgen. Ebenso hatte der BÖB auf die Gleichstellung von Düsseldorfer und Ahrensburger Liste hingewiesen. „Dass bei einem so umfassenden Konzept manche Kröte geschluckt werden muss, gehört dazu, wenn viele Interessen ausgeglichen werden.“ Dennoch bestätigt Kluge das positive Fazit des BÖB: „Die Sorgen und Nöte der Binnenhäfen wurden aufgegriffen und finden sich konkret in den Maßnahmen des Hafenkonzepts wieder. Es ist für uns eine Bestätigung, dass die Binnenhäfen die Unterstützung der Bundesregierung und der Bundesländer haben.“ Jüngste Entwicklungen wie höchstrichterliche Urteile oder Neuregelungen zu Überschwemmungsgebieten stellen die Weiterentwicklung der Hafenstandorte, und damit auch Hafenkonzepte, in den Bundesländern vor große Herausforderungen. Darauf gibt das Nationale Hafenkonzept mit seinen Maßnahmen Antworten.

Kluges Ausblick „Nun liegt es an der Bundesregierung, den Bundesländern und den Häfen die gemeinsame Umsetzung zügig anzuschieben und nächste Schritte zu entwickeln. Wir werden mit konkreten Vorschlägen dazu unseren Beitrag leisten.“

Quelle und Foto: BÖB