Digitalisierung im Katastrophenschutz

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Die Bedrohung durch Sturmfluten stellt für die Stadt Hamburg und insbesondere den Hamburger Hafen eine ständige Herausforderung dar. Bei schweren Sturmfluten tritt der sogenannte Hafenstab (HASTA) der Hamburg Port Authority (HPA) zusammen.

Dieser regional für den Hafen zuständige Krisenstab ist eingebunden in die Organisation des Katastrophenschutzes der Freien und Hansestadt Hamburg. Zu seinen Aufgaben gehören u.a. gemeinsam mit der Innenbehörde ggf. die Sperrung und Räumung des Hafens, die Warnung der Bevölkerung sowie die Evakuierungskoordinierung mit den Bezirksämtern Mitte, Harburg und Altona.

Im Rahmen der diesjährigen Jahresausblick-Pressekonferenz der HPA stellte Jens Meier, Vorsitzender der Geschäftsführung, die IT-Anwendung PORTprotect vor. Diese hilft dabei, die wichtigen Aufgaben des HASTA und das Zusammenspiel der unterschiedlichen Schnittstellen künftig noch besser zu erfüllen. Seit Beginn der Sturmflutsaison Mitte September 2015 befindet sich PORTprotect in der Einsatzzentrale des HASTA in der Erprobung, Mitte 2016 soll das System den Echtbetrieb aufnehmen.

PORTprotect besteht aus drei Elementen: Ein digitales Meldeformular ermöglicht, wichtige Informationen zu erfassen, zu verorten und anschließend im Stabsbereich zu analysieren, auszuwerten und zu priorisieren. Eine Lagedarstellung visualisiert und verortet Maßnahmen und Meldungen in einer Hafenkarte und liefert dem Krisenstab zusammen mit Informationen zur Sturmflutvorhersage des Sturmflutwarndienstes (WADI) und dem aktuellen Status der Hochwasserschutzanlagen im Hafen ein umfassendes Bild der augenblicklichen Situation im Hafen. Der interaktive Touchtisch ermöglicht mehreren Fachleuten, Gefahrensituationen anhand digital verfügbarer Informationen zu analysieren und notwendige Maßnahmen gemeinsam abzustimmen.
„Nicht erst die sehr schwere Sturmflut im Dezember 2013, bei welcher der Pegelhöchststand mit 6,09 m sogar über dem der verheerenden Sturmflut von 1962 lag, hat gezeigt, wie wichtig sogfältige Planung und ein gut funktionierender Krisenstab sind, um solche Ereignisse gut zu überstehen“, sagt Jens Meier, Vorsitzender der Geschäftsführung der HPA. „Durch den Einsatz von PORTprotect wollen wir eine noch schnellere, umfassendere und vor allem klare Lageerfassung und -darstellung ermöglichen, die als Basis für Entscheidungen im Katastrophenschutz dienen. Die Digitalisierung ermöglicht den schnellen Zugriff auf Ressourcen und Informationen. In Verbindung mit mobilen Endgeräten bildet sie die Voraussetzung für die engere Einbeziehung von Betroffenen im Hafen in die Arbeit der Gefahrenabwehr durch einen direkten Informationsaustausch.“

Auch die Hafenbahn baut ihre Position als Innovationstreiber kontinuierlich aus. Im Rahmen des Pilotprojekts smartSWITCH wurden bereits ausgewählte Weichenanlagen mit einer Multisensorik ausgerüstet, die bei jeder Weichenstellung und bei jeder Überfahrt Messwerte IT-gestützt zur Anzeige bringt. Diese Daten werden genutzt, um den Verschleiß der Weiche besser prognostizieren zu können.

Nun werden an bestimmten neuralgischen Gleispunkten Achssensoren, sogenannte smartTAGs, eingebaut. Diese liefern Produktionsdaten im Westhafen insbesondere an den Terminalzufahrten. Ziel ist, Informationen zu erhalten, die dazu beitragen, die Gleisinfrastruktur im Hamburger Hafen noch effektiver zu nutzen.

Weitere Vorhaben und Projekte 2016:
Rugenberger Schleuse: Mit der offiziellen Verkehrsfreigabe des Rugenberger Damms Anfang Januar 2015 konnte bereits ein erster wichtiger Teil des Gesamtprojekts Verkehrsanbindung Burchardkai planmäßig abgeschlossen werden. Nach erfolgreichem Abschluss des Probebetriebs wird die Rugenberger Schleuse in Kürze in Betrieb gehen.

Retheklappbrücke: Nachdem in den vergangenen drei Wochenenden drei Leitdalben zur Begrenzung der neuen Fahrrinne und zum Schutz der Klappbrücke erfolgreich eingebracht wurden, setzt die HPA die Fertigstellung aller Ausrüstungsarbeiten an der Bahnklappbrücke fort. Nach Abschluss des Probebetriebs der Klappbrücke und der anschließenden Abnahme soll von Sommer 2016 an Verkehr über die Brücke fließen.

Neue Bahnbrücke Kattwyk: Im November 2015 erfolgte der Lückenschluss der neuen Straßenbrücke Kattwykstraße, die am östlichen Ufer der Süderelbe verläuft und später die Bahntrasse sowie den Kattwykdamm überspannen wird.
Im Frühjahr 2016 beginnt die HPA mit dem Bau des Hauptbauwerks, der neuen Eisenbahnhubbrücke. Zunächst werden die Brückenwiderlager und die Strompfeiler hergestellt. Ab 2017 erfolgen der Stahlbau, die Antriebstechnik und schließlich der Gleisbau. 2020 soll die neue Brücke für den Verkehr frei gegeben werden.

Landstromanlage Altona: Anfang Dezember 2015 konnten die Lasttests der Anlage unter Volllast erfolgreich durchgeführt werden. Dies erfolgte zunächst ohne Schiff, weil im Winterhalbjahr kein landstromfähiges Schiff den Hamburger Hafen angelaufen hat. Im Dezember wurde die Anlage von der HPA abgenommen. Somit ist die Landstromanlage betriebsbereit. Die Inbetriebnahme mit Schiff wird voraussichtlich im Juni 2016 erfolgen, wenn die AIDAsol den Hamburger Hafen anlaufen wird.

Anpassung der Vorhafeneinfahrt: 2016 wird die HPA das Projekt, dessen Spatenstich im Dezember 2014 erfolgte, weiterführen. Unter anderem baut die HPA die alte Kaimauer Europakai zurück und stellt eine neue Abschlussböschung des Kohlenschiffhafens her. Die Verfüllung des Kohlenschiffhafens auf hochwassersicheres Niveau wird bis Ende des Jahres fortgeführt. Die Gesamtfertigstellung und Freigabe der neuen Wässerfläche ist für das Frühjahr 2017 geplant.

Parkplatz Dradenau: Das knapp 4,5 Hektar große Gelände im Stadtteil Hamburg-Dradenau befindet sich derzeit in der Ausschreibung. Die HPA plant hier bis zu 200 zusätzliche Lkw-Parkplätze, Service-Einrichtungen und Dienstleistungen für Lkw-Fahrer sowie eine öffentlich zugängliche Lkw-Waage. Zudem sollen die Rahmenbedingungen geschaffen werden, die eine Erfassung und Kommunikation der Parkraumbelegung in Echtzeit durch die HPA ermöglichen.

Quelle: Hamburg Port Authority  Foto: © HHM/Egloff




Faire und zukunftsfähige Wettbewerbsbedingungen

„Wir dürfen die Wettbewerbsfähigkeit Europas nicht durch Alleingänge beim Klimaschutz untergraben, so wie es beispielsweise beim Emissionshandel im europäischen Luftverkehr passiert ist. Zudem muss die EU für einen fairen und einheitlichen Binnenmarkt sorgen, etwa beim Schienenverkehr. Denn noch immer können Züge europaweit nicht einheitlich zugelassen werden, geschweige denn problemlos und ohne Umrüstung von einem EU-Mitgliedsstaat in den anderen fahren“, sagte der DVF-Präsidiumsvorsitzende Dr. Ulrich Nußbaum anlässlich eines Meinungsaustausches zwischen dem Präsidium des Deutschen Verkehrsforums (DVF) und EU-Abgeordneten sowie EU-Kommissionsvertretern in Brüssel.

Ismail Ertug, MdEP, Mitglied des Ausschusses für Verkehr und Fremdenverkehr, stimmte dem DVF-Präsidenten zu und stellte eine Reihe neuer Regelungen zur Stärkung des europäischen Luftverkehrs in Aussicht: „Wir werden sowohl bei den Luftverkehrsabkommen als auch bei der Überarbeitung der Verordnung 868 zum Thema schädigender Subventionen und unlauterer Preisbildung von Fluggesellschaften aus Drittstaaten eine Balance finden müssen, um unsere europäischen Airlines gegenüber der Konkurrenz aus den Golf und ASEAN Staaten zu stärken. Gleichzeitig müssen wir die Interessen der Flughäfen, unsere Drehkreuze für den internationalen Luftverkehr und damit wirtschaftlich wichtige Standorte berücksichtigen.“

Nußbaum erklärte dazu, dass die internationale Wettbewerbsposition der europäischen Airlines und Flughäfen sich mittlerweile zum Nachteil verändert habe. Die Wachstumsraten der Airlines in Deutschland hinken denen der Fluggesellschaften aus Golfstaaten und der Türkei deutlich hinterher. Daher müsse die EU-Kommission von den EU-Staaten schnellstens ein Mandat für die Verhandlung neuer Luftverkehrsabkommen mit Drittstaaten bekommen, in denen faire Wettbewerbsbedingungen zu verankern sind, etwa hinsichtlich sozialer Standards oder Subventionen. Auch müsse der einheitliche europäische Luftraum endlich durchgesetzt werden.

Zudem sei Nußbaum schwer verständlich, wie das Vorzeigeprojekt des europäischen Zugleit- und Sicherungssystems ETCS dermaßen auseinanderlaufen könne. Die EU-Staaten seien aufgefordert, gemeinsam mit der Europäischen Kommission umgehend zu einem einheitlichen betrieblichen Standard zu finden, sonst werde die Abschottung der jeweiligen Eisenbahnmärkte weiter zementiert. Zudem brauche der Eisenbahnsektor deutlich mehr Unterstützung beim Thema Schienenlärm. Ohne einen wesentlich verbesserten Lärmschutz verliere der Schienenverkehr in Europa seine gesellschaftliche Akzeptanz.

Ertug sagte dazu, dass die EU lautes Rollmaterial ins Visier nehme: „Zum einen sollen die technischen Standards für die maximal erlaubte Lärmentwicklung schrittweise auch für bereits zugelassene Wagen angewendet werden. Zudem kann bereits jetzt solle die Umrüstung auf leisere Kompositbremsen aus Mitteln der Connecting Europe Facility CEF mit bis zu 213 Millionen Euro bis 2020 gefördert werden. Die Nationalstaaten dürfen zusätzlich bis zu maximal 50 Prozent der Investitionssumme fördern. Und als dritte Maßnahme wird die Harmonisierung der lärmabhängigen Trassenpreise vorgeschlagen.“

An dieser Stelle kritisierte Dr. Markus Pieper, MdEP, regionalpolitischer Sprecher der CDU/CSU-Gruppe im Europäischen Parlament, dass die CEF-Mittel teils für den EFSI-Fonds gekürzt wurden. Das CEF-Programm sei das am besten laufende Programm in der EU und überaus wichtig für den europäischen Verkehrsbereich. Vielmehr sollten die Gelder für das CEF erhöht werden, so Pieper.

Vor dem Hintergrund der anstehenden Überarbeitung einer Vielzahl von EU-Vorschriften für den Straßengüterverkehr begrüßte der DVF-Präsidiumsvorsitzende, dass die EU-Kommission eine Zweckbindung der Mauteinnahmen für die Verkehrsinfrastruktur plane. Allerdings warnte er davor, dass der Straßengüterverkehr durch die Einbeziehung der sogenannten externen Kosten z. B. für Lärm, Staus oder Unfälle unverhältnismäßig zu Kasse gebeten werde. Hinsichtlich des deutschen Mindestlohns rief er die EU-Kommission auf, für Klarheit bei der Verfahrensweise zur Abrechnung bei grenzüberschreitenden Verkehr zu sorgen.

Am Herzen lag Nußbaum die Digitalisierung in der Mobilitätswelt. Das müsse man als Chance zur Lösung von Sicherheits- und Umweltproblemen begreifen. Die Verkehrssicherheit könne durch Digitalisierung gesteigert werden – vorsichtige Schätzungen gehen von der Halbierung der Todeszahlen aus. „Die Verkehrstechnologie von Autos und Lkw darf in Europa nicht an den Grenzen halt machen. Automatisierungsfunktionen müssen überall in der EU in gleicher Weise mit einem einheitlichen Rechtsrahmen freigeschaltet werden. Auch hier hat die EU bei der Harmonisierung, bei Standardsetzung und dem Infrastrukturaufbau eine wichtige Aufgabe“, so Nußbaum.

Quelle DVF




Karrieretag auf dem Neusser Campus: Schüler treffen Wirtschaft

Die Europäische Fachhochschule (EUFH) in Neuss lädt am Freitag, 11. März, ab 13 Uhr wieder interessierte Schülerinnen und Schüler zum Karrieretag ein. „Schüler treffen Wirtschaft“ lautet auch diesmal wieder das Motto des Tages.

Nach dem großen Erfolg in den vergangenen Jahren präsentieren sich diesmal rund 30 Kooperationsunternehmen verschiedener Branchen und Größen auf dem Campus an der Hammer Landstraße. Schülerinnen und Schüler bekommen eine sehr gute Chance, vielleicht schon jetzt ihr zukünftiges Unternehmen kennen zu lernen, in dem sie im Rahmen eines dualen Studiums lernen und arbeiten möchten.
Der Karrieretag ist eine sehr gute Gelegenheit, um erste Kontakte mit der Wirtschaft zu knüpfen. Egal ob im Bereich Handel, Industrie, Logistik, General Management oder Wirtschaftsinformatik – beim Karrieretag ist für jeden etwas dabei. Zu Gast auf dem Campus sind diesmal zum Beispiel Nanu-Nana, Fujifilm und Kühne + Nagel sowie viele große und kleine Unternehmen mehr.
Einen ganzen Nachmittag lang können Interessenten nicht nur die Unternehmen kennen lernen, sondern auch Studierende, Mitarbeiter der Hochschule und natürlich den Campus selbst. Studierende geben einen Einblick in die Welt des Studentenlebens in Brühl. Gelegenheiten zum Speed-Dating mit Unternehmen und zum Bewerbungsmappencheck runden das Programm ab.
Das duale Studium steht im Mittelpunkt des Karrieretags. Die über 600 Kooperationsunternehmen der EUFH geben den Studierenden die Möglichkeit, schon während des Studiums den Arbeitsalltag zu erleben. Innerhalb des dreijährigen Studiums können Studierende neben dem Bachelorstudium zusätzlich eine IHK-Ausbildung absolvieren. Dazu stellen die Partnerunternehmen ihren Studierenden Ausbildungsstellen zur Verfügung. Der Karrieretag an der EUFH kann die erste Brücke in ein erfolgreiches Berufsleben sein.
Anmeldung erbeten unter www.eufh.de/karrieretag-neuss
Quelle Europäische Fachhochschule




Erfahrung und Wissen für alle einbringen

Foto: Tanja Pickartz / fotoagentur ruhr
Foto: Tanja Pickartz / fotoagentur ruhr

Im Rheinhafen Krefeld konzentrieren sich wie in vielen Gewerbegebieten enormer Sachverstand und Erfahrung. Geschäftsführer und leitende Mitarbeiter, die mit Weitsicht und Wissen ihre Unternehmen durch das manchmal stürmische Wirtschaftsleben steuern. Davon profitieren nicht nur die Kommune, Kunden und Mitarbeiter. Viele der Fachleute in den Firmen stellen sich auch in den Dienst von Verbänden – zum Vorteil aller und des Standortes Deutschland. Und das in den allermeisten Fällen völlig unentgeltlich. Einer von ihnen ist Dieter Kersting, Sprecher des Vorstandes der CC Umwelt, die vor allem in der Recyclingwirtschaft erfolgreich ist.

„Es geht mir immer um die Sache. Und dann reicht es eben nicht, zur Kenntnis zu nehmen, welche Verlautbarungen zu einer Entscheidung führen oder geführt haben“, erklärt der Dortmunder nachdenklich, wenn er nach dem Grund für sein ehrenamtliches Engagement gefragt wird. „Man will doch an der Entwicklung einer Sache mit wirken.“ Und das ließe sich eben am effektivsten über die Verbände und den damit verbundenen Schulterschluss unter dem Mittelstand erreichen. Gemeinsam würden die Unternehmen und das in ihnen vorhandene Wissen nicht nur wahr sondern auch ernst genommen. „Und das führt mitunter dazu, dass die Entscheidung eher mittelstandsfreundlich als leicht Konzern- oder Kommunalfreundlich ausfallen“, bilanziert er. Denn auch die Krefelder CC-Gruppe zu der CC Umwelt gehört, sehe verstärkt die Entwicklung, dass die mittelständischen Unternehmen immer mehr in Konkurrenz zu den Gebietskörperschaften und Zweckverbände stehen, die Aufgaben immer mehr kommunalisieren. Auch in der Abfallwirtschaft.

Ein weiteres Problem: Gerade in letzter Zeit seien die Fragestellungen sehr kompliziert geworden. Und das juristisch ebenso wie politisch, was Genehmigungsverfahren angeht s. o. ebenso wie Vorschriften. Da sei es, so erläutert Kersting, inzwischen oftmals unmöglich, dass ein Mittelständler das Personal vorhalten könne, alle aktuellen Fragestellungen sachgerecht abarbeiten zu können geschweige denn fundiert Stellung zu nehmen.

Dabei gehe es nicht darum, einseitig Meinung zu verbreiten, beeilt er sich, mit einem Missverständnis aufzuräumen. „Es geht um die Sache und die verschiedenen Aspekte, die in der Komplexität von mittelständischen Unternehmen unseres Zuschnittes ohne juristische Hilfe und ohne Hintergründe gar nicht erfasst werden können. Alles, was wir möchten, ist, dass alle Seiten gleichberechtigt gehört und berücksichtigt werden und dann eine fundierte Lösung gefunden wird, die tatsächlich die beste Lösung der Aufgabe darstellt.“

Tatsächlich ist es so, dass jede auf den ersten Blick für den Laien vielleicht unbedeutende Entscheidung weitreichende Auswirkungen haben kann. Und das nicht nur für das Tagesgeschäft sondern eventuell auch für die strategische Entwicklung in fünf, zehn oder 15 Jahren. Auf diese Folgen müssen sich die Unternehmen einrichten. Was für einen Geschäftsführer aber auch bedeutet, dass sie oder er die Entscheidungen analysieren, begreifen und dann auch in ihrer ganzen Tragweite ermessen können. Eine beinahe unlösbare Aufgabe. Bei der die Verbände wichtige Unterstützung und Hilfen bieten – nicht zuletzt auch mit dem Ziel, Arbeitsplätze in den mittelständischen Unternehmen zu erhalten.

„Da muss sich einer drum kümmern“, bringt es Kersting mit einem Lächeln auf den Punkt. Und wie er weiter berichtet, war sein Engagement für ihn beinahe zwangsläufig. „Letztendlich habe ich das ja auch vorgefunden, als ich vor 26 Jahren zu der CC-Gruppe gekommen bin.“ Denn schon damals engagierte sich der Unternehmensgründer Manfred Wierichs im Bundesgütegemeinschaft Recycling Baustoffe e.V. in Berlin. Herr Wierichs ist auch jetzt noch als Präsident des EQAR, europäischer Qualitätssicherungsverband für mineralische Stoffe in Brüssel tätig. Allerdings waren damals die Spezialthemen Schlacke und Entsorgung von Bergbauabfällen sowie Schrott im Hochbau nicht optimal angesiedelt. Und das schrie nach der Gründung eines eigenen Zusammenschlusses – und entsprechend war Kersting mit dabei, als 2007 die Interessengemeinschaft IGAM aus der Taufe gehoben wurde. Und er von den Mitgliedern in Duisburg zum Vorsitzenden des Vorstandes erkoren wurde. Daneben engagiert er sich im Mittelstandsverband BVSE in Bonn wo er im Vorstand Mineralik tätig ist. Außerdem in Arbeitsgruppen der Interessengemeinschaft der Thermischen Abfallbehandlungsanlagen ITAD und als VGB, Vereinigung der Großkraftwerksbetreiber. „Und schließlich sind wir in der Brancheninitiative Klimaschutz durch Kreislaufwirtschaft aktiv“, schließt er die lange Liste. Und er ergänzt mit einem Blick aus dem Fenster auf das neben dem Unternehmen liegende Naturschutzgebiet. „Selbstverständlich liegen uns die Umwelt und nachhaltiges Handeln am Herzen. Wir wären ja komplett verrückt, wenn wir uns und unseren Familien den Boden unter den Füßen weg ziehen.“

Ein weiterer Ansporn für die Arbeit sind die Kunden: „Natürlich werde ich immer wieder um Rat gefragt, weil unsere Geschäftspartner ja um mein Engagement wissen. Und auch diese Erfahrung und die daraus entstehenden Fragestellungen aus der Praxis bringe ich dann natürlich mit in die Arbeit ein.“

Bleibt da noch Zeit für den richtigen Job? Jetzt muss der Manager doch lachen. „Ja natürlich. Ich muss schließlich etwas für mein Geld tun. Außerdem ergeben sich aus den Netzwerken in den Verbänden ja auch Kontakte, die ich auch für die Tagesarbeit nutzen kann.“

Die ist die Langfassung eines Artikels aus der aktuellen Hafenzeitung, die dieses Wochenende erscheint. Foto: Tanja Pickartz / fotoagentur ruhr




Handel mit Qualität: Witzig zertifiziert nach ISO 9001

Der Duisburger Schiffsausrüster, Wittig GmbH, ist seit dem 2. Februar nach ISO 9001 zertifiziert.

„Wer 117 Jahre am Markt tätig ist, der hat ein Qualitätsmanagement-System und weiß auch, dass er gut ist“, so Ralf Wittig, Geschäftsführer der Wittig GmbH selbstbewusst. „Wir mussten es nur noch ISO-Norm-konform dokumentieren und uns einer externen Prüfung durch eine Zertifizierungsgesellschaft unterziehen.“

Als Partner wählte man den TÜV Rheinland um auch einen namhaften Prüfer als Zertifizierungsgesellschaft vorweisen zu können. In der BRD sind im Handel sind erst ca. 50 Prozent aller Unternehmen zertifiziert. Da es mittlerweile von vielen Kunden erwartet wird, dass man ein dokumentiertes QM-System vorweisen kann und man sich auch ein wenig Rechtssicherheit verschafft, beschloss man bei Wittig das Zertifizierungsverfahren anzugehen.

 




Neuer Auftrag für Peilschiff für SCHOTTEL

Visurgis Copyright WSA

Um den Schiffsverkehr auf deutschen Gewässern sicherzustellen, setzen die Wasser- und Schifffahrtsämter des Bundes (WSA) Flächenpeilschiffe für flächenhafte Echolotmessungen ein. So werden eventuelle Gefahren für die Schiffe aufgespürt und beseitigt. Sie prüfen z.B. den Zustand des Gewässerbetts und veranlassen bei mangelnder Tiefe eine Ausbaggerung.

Beim WSA Minden befindet sich seit 2010 das Peilschiff Visurgis im Einsatz auf den Bundeswasserstraßen Weser, Elbe-Seitenkanal und Mittellandkanal angetrieben von einem SCHOTTEL NAV 110 mit 182 kW Eingangsleistung.

Für den östlichen Bereich der Bundesrepublik steht nun ein Neubau an für den Einsatz auf der Elbe bis Lauenburg und die Berliner Gewässer Havel und Spree. Erneut fiel dabei die Wahl auf den SCHOTTEL Antrieb Typ NAV. Gerrit Claußen von der Fachstelle Maschinenwesen Mitte beim Wasser- und Schifffahrtsamt Minden begründet die Entscheidung: “Wir sind mit der Visurgis zu 100 Prozent zufrieden. Sie fährt bestens, man kann von einem Dahingleiten sprechen“. Das neue Schiff wird, seinen Aufgaben entsprechend, jedoch etwas anders. Für die Berliner Brücken ist ein flacheres Schiff erforderlich, das bedarfsweise auch noch mit Ballast abgesenkt wird. Der Ruderpropeller ist zudem höhenverstellbar entsprechend dem Tiefgang. Außerdem wird der Neubau etwas länger. Der Einsatz auf dem großen Strom Elbe macht darüber hinaus eine stärkere Motorisierung mit dem SCHOTTEL NAV 170 (279 kW) sinnvoll.

Der SCHOTTEL NAV ist eine komplette Antriebseinheit bestehend aus einem Motor und einem SCHOTTEL Ruderpropeller (SRP). Diese kompakte und autarke Antriebseinheit verleiht dem Schiff den Schub und exzellente Manövrierfähigkeit. Der NAV ist leicht auf nahezu jedem Wasserfahrzeug zu montieren und durch Türen in der Haube einfach zu warten. Der Ruderpropeller verfügt über eine Ausschwenkvorrichtung und lässt sich dadurch problemlos aus dem Wasser heben.

Die SCHOTTEL-Gruppe mit Hauptsitz in Spay am Rhein ist ein weltweit führender Hersteller von Antrieben und Steuerungen für Schiffe und Offshore-Anwendungen. 1921 in Spay gegründet, entwickelt und fertigt das Unternehmen seit rund 60 Jahren rundum steuerbare Antriebs- und Manövriersysteme, komplette Antriebsanlagen bis 30 MW Leistung sowie Steuerungen für Schiffe aller Art und Größe. Rund 100 Vertriebs- und Servicestandorte weltweit sorgen für Kundennähe.

 Quelle: SCHOTTEL, Foto (WSV): Peilschiff Visurgis des WSA Minden




Zeichen zum Umdenken in der Verkehrspolitik

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Trotz eines erneuten Zuwachses beim Gütertransport in Deutschland steht die Verkehrspolitik vor der Frage, wie das Vorhaben einer Verlagerung auf alternative Verkehrsträger realisiert werden soll.

Wie das Statistische Bundesamt berichtete, stieg das Transportaufkommen 2015 gegenüber dem Vorjahr insgesamt um 1,1 Prozent auf 4,5 Milliarden Tonnen. Dabei entwickelte sich der Straßengüterverkehr mit 1,9 Prozent mehr beförderter Güter deutlich positiver als Eisenbahn und Binnenschifffahrt. Durch Streiks ging die Beförderungsmenge beim Eisenbahnverkehr um 1,0 Prozent zurück, bei der Binnenschifffahrt wurden 3,2 Prozent weniger Güter durch das Niedrigwasser im Herbst 2015 befördert. Der Lkw gewann somit Anteile am Modal Split, während Eisenbahnen und Binnenschiffe Anteile verloren.

Ohne Bahnstreiks und Niedrigwasser bleibt, wie in den Vorjahren, auch für 2015 festzuhalten, dass Eisenbahngüterverkehr und Güterschifffahrt wächst, allerdings deutlich weniger als der Straßengüterverkehr. „So ist die von der Verkehrspolitik seit Jahren proklamierte Verkehrsverlagerung zu umweltfreundlichen Verkehrsträgern nicht zu schaffen“, meint Jens Hohls, Hafenchef in Braunschweig und Vorsitzender der ARGE Norddeutschland im Bundesverband Öffentlicher Binnenhäfen (BÖB). „Die Probleme bei Ausbau und Unterhalt der Verkehrsinfrastruktur sind bekannt, doch passiert ist wenig. Für Eisenbahnen und Wasserstraßen ist das verheerend, wirken sich doch Engpässe wie Flaschenhälse auf die Transportketten aus, da die alternativen Routen fehlen.“

„Die aktuelle Güterverkehrsentwicklung ist ein Zeichen zum Umdenken in der Verkehrspolitik“, so Hohls. „Wir haben die klare Erwartung, dass der kommende Bundesverkehrswegeplan (BVWP) diese Engpassprobleme löst! Dazu brauchen wir deutliche Aussagen zur Zukunft der Verkehrsinfrastruktur. Wir brauchen einen Plan, wie die umweltfreundlichen Verkehrsträger gestärkt werden können.“

Die Pläne der Bodewig II Kommission und der Bundesregierung zur Verkehrsinfrastrukturgesellschaft spielen hierbei eine zentrale Rolle. Sie werden auch auf dem Parlamentarischen Abend des BÖB und des Deutschen Speditions- und Logistikverbandes (DSLV) am 25. Februar in Berlin thematisiert.

Jens Hohls, der auch Mitglied des BÖB-Präsidiums ist, erwartet von Bund und Ländern eine zeitnahe Einigung zu den Strukturen und Zuständigkeiten beim Verkehrsinfrastrukturbau und –unterhalt, statt weiterer endloser Diskussionen.

„Wir brauchen eine Verabredung zwischen Bund und Ländern, sodass schneller, effizienter und passgenauer gebaut und unterhalten werden kann. Des Weiteren brauchen wir einen Plan, wie dies schnellstens umgesetzt wird. Eine Lösung sollte sich nicht nur auf die Straßeninfrastruktur konzentrieren, sondern alle Baulastträger inklusive Wasserstraßen und öffentliche Eisenbahnnetze enthalten.“

Quelle: BÖB, Foto: Neuss Düsseldorfer Häfen




Gespräch mit Vertretern der Schifferbörse

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Der stellvertretende verkehrspolitische Sprecher der SPD-Bundestagsfraktion, Andreas Rimkus, besichtigte auf Einladung der Schifferbörse zu Duisburg-Ruhrort e.V. den Hafen Schwelgern in Duisburg, die logistische Drehscheibe von Deutschlands größtem Stahlhersteller Thyssenkrupp Steel Europe. Schnell wurde klar: Es muss mehr für das System Wasserstraße getan werden. Rimkus kündigte hierzu eine Initiative an.

Der Treffpunkt des informellen Austauschs zwischen der Schifferbörse und dem Verkehrspolitiker war gut gewählt: Mit einer jährlichen Umschlagleistung von weit über 20 Millionen Tonnen zählt der Hafen Schwelgern zu den größten deutschen Binnenhafenstandorten. Er ist das logistische Herz der Stahlproduktion von Thyssenkrupp Steel Europe – und seit 125 Jahren ein unschätzbarer Standortvorteil für die Stadt Duisburg. Bis zu 10.000 Schubleichter mit jeweils bis zu 2.800 Tonnen Eisenerz und anderen Montangütern werden hier jährlich abgefertigt. Andreas Rimkus zeigte sich beeindruckt: „Diese Zahlen machen deutlich, wie sehr unsere heimische Industrie und damit auch die Arbeitsplätze auf die Wasserstraße als Verkehrsträger angewiesen sind.“ Doch die Bedeutung der Wasserstraßen für den Standort NRW sei in Berlin noch zu wenig bekannt, sagte der Bundespolitiker. Rimkus kündigte an, eine Initiative zur Stärkung des Systems Wasserstraße in der Bundespolitik zu starten. Die Schifferbörse als Plattform von Transporteuren, Reedereien und Verladern könne dabei eine wichtige Rolle spielen.

Schifferbörsen-Vorstand Frank Wittig begrüßte das angekündigte Engagement von Andreas Rimkus. „Angesichts der Bedeutung für Nordrhein-Westfalen und Deutschland muss das System Wasserstraße mehr Freunde und Unterstützer in der Politik haben. Um dies zu erreichen, leisten wir gern unseren Beitrag“, versprach Wittig. Um sich in Berlin mehr Gehör für die Bedeutung der Wasserstraßen für NRW zu verschaffen, forderte Wittig zudem deutliche Botschaften: „Jeder Politiker zwischen Rhein und Ruhr muss die Schleuse Wanne-Eickel kennen und wissen, dass der Kanal zur Sackgasse wird, wenn diese Schleuse ausfällt.“ Seit 2003 warten die Unternehmen hier auf eine Sanierung des maroden Teils der Doppelschleuse. Wanne-Eickel sei aber nur eines von vielen Beispielen, wo dringend etwas geschehen müsse, damit keine Güter vom Binnenschiff auf die Straße verlagert werden. Ganz aktuell zeigt sich dieses Problem im Hafen Rotterdam, wo es an den ECT-Terminals zu teilweise erheblichen Verzögerungen bei der Containerabfertigung der Binnenschiffe komme. Wittig dazu: „Es wächst die Sorge bei den Betroffenen, dass es kurzfristig keine Lösung für die Probleme gibt – und die Verkehre dann auf die sowieso schon stark ausgelasteten Straße verlagert werden. Daran kann keiner ein Interesse haben.“ Rimkus sagte zu, dieses Thema im Rahmen der deutsch-niederländischen Parlamentariergruppe anzusprechen.

Quelle und Foto: Schifferböse, Andreas Rimkus und der engere Vorstand der Schifferbörse im Hafen Schwelgern, v.l. Heiko Brückner (Haeger & Schmidt International GmbH), Joachim Schürings (Thyssenkrupp Steel Europe AG), Andreas Rimkus, MdB, Frank Wittig (Wittig GmbH), Roberto Spranzi (DTG Deutsche Transport-Genossenschaft Binnenschifffahrt eG)




Rotterdam steigt auf den zweiten Platz

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In einer heute von Vastgoedspecialist Prologis veröffentlichten Umfrage zu den attraktivsten Logistikstandorten in Europa hat Rotterdam den zweiten Platz belegt. Damit überholt es Antwerpen-Brüssel, den Zweitplatzierten von 2013. Den ersten Platz hat immer noch Venlo.

Es fällt auf, dass die fünf attraktivsten Logistikstandorte von Europa alle in den Benelux-Ländern liegen. Die Top-5-Standorte sind Venlo, Rotterdam, Antwerpen-Brüssel, Oost-Brabant und Midden-Brabant – sie wurden von den Befragten vor allem wegen ihrer guten Infrastruktur und der Nähe zu Kunden und Lieferanten gewählt. Auf dem sechsten Platz findet man den ersten Standort außerhalb von Benelux: Düsseldorf.

Das größte Wachstum im Vergleich zu 2013 findet man beim Aufmarsch der zentral- und osteuropäischen Standorte, wie zum Beispiel Mittelpolen, Istanbul und Prag. Diese Standorte schneiden im Verhältnis zu anderen europäischen Standorten vor allem bei den „niedrigen Kosten“ gut ab; Kategorien wie „Arbeitskosten“ und „Immobilienkosten“ stellen jedoch auch wichtige Kriterien dar.

Das Wachstum dieser Märkte geht zu Lasten der westeuropäischen Märkte. Die Regionen Lüttich, Paris, Brüssel, Madrid und Mitteldeutschland stellen die Standorte mit dem stärksten Rückgang dar. Luftfrachtstandorte wie Frankfurt und Schiphol haben auch durch Faktoren wie „Verfügbarkeit der Arbeitskräfte“ und „Arbeitskosten“ an Bedeutung verloren.

Im Oktober vorigen Jahres konstatierte „The Global Competitiveness Report 2015-2016“ des World Economic Forum auch bereits, dass die Niederlande zum vierten Mal hintereinander die beste Hafeninfrastruktur der Welt haben.

Quelle: Prologis, Foto: port of Rotterdam, Siebe Swart

 




Raben Germany wächst durch Präsenz in NRW

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Die Raben Group übernimmt die Peter Internationale Spedition GmbH aus Siegen in Nordrhein-Westfalen. Mit rund 60 Mitarbeitern und einer Lagerfläche von 4.000 Quadratmetern gilt das Familienunternehmen als einer der wichtigsten Logistikdienstleister der Wirtschaftsregion.

„Besonders das regionale Know-how und die hoch qualifizierten Mitarbeiter zeichnen die Spedition Peter aus. Die Übernahme durch die Raben Group ermöglicht die Verbindung dieses speziellen Wissens mit unseren internationalen Erfahrungen“, sagt Ewald Raben, CEO der Raben Group.

„Wir freuen uns, künftig ein Teil der international tätigen Raben Group zu sein. Damit ist für unsere Kunden höchste Qualität und Professionalität gesichert, zugleich steigen die Wachstumschancen an unserem Standort”, erklärt Geschäftsführer Michael Peter bei der Vertragsunterzeichnung.

Die Peter Internationale Spedition GmbH wurde 1948 als Spedition und Lagerhaus gegründet und wird seitdem als Familienbetrieb in der dritten Generation geleitet. Zum Kerngeschäft gehören vor allem nationale und internationale Landverkehre und spezielle Logistiklösungen. Die Produktpalette umfasst europaweite Landverkehre, EDV-gestützte Lagerung und Bestandsverwaltung und verschiedene Mehrwertdienste.

Quelle und Foto: Raben Group