„Fieldlab“ mit 3D-Metalldruckern

Rotterdam 11 februari 2016. RDM 3D experience. Foto Ries van Wendel de Joode/HBR

Im Hafen von Rotterdam wird ein eigenes „Fieldlab Additive Manufacturing“ mit 3D-Metalldruckern installiert. Bei RDM Rotterdam werden Metalldrucker und ein Zentrum für die Wissensentwicklung in den Bereichen Metalldruck, 3D-Scannen, 3D-Entwurf und Zertifizierung aufgebaut.

Das Fieldlab bietet Unternehmen mit Bezug zum Hafen einen gemeinsamen Ort zur Beschleunigung von Entwicklungen in diesem Bereich und zur gemeinsamen Arbeit an Anwendungen für die (maritime) Industrie. Das Fieldlab wird im Innovation Dock bei RDM Rotterdam installiert, dem Ort für Innovationen im Rotterdamer Hafengebiet, wo Unternehmen, Forscher und Studenten an der Gestaltung der neuen Fertigungsindustrie zusammenarbeiten.

Der Hafenbetrieb Rotterdam hat die Initiative zur Aufstellung des Fieldlabs ergriffen. InnovationQuarter und RDM Makerspace sind wichtige Partner in der Entwicklung des Fieldlabs. Vergangenes Jahr haben diese drei Organisationen gemeinsam ein Pilotprojekt für den 3D-Druck von Ersatzteilen für die maritime Industrie ins Leben gerufen.

Allard Castelein, Generaldirektor des Hafenbetriebs, gibt die Einführung des Fieldlabs auf der 3D Printing Conference bekannt, die heute – am Donnerstagdem 11. Februar 2016 – bei RDM Rotterdam stattfindet. Castelein ist der Meinung, dass ein Fieldlab hier angebracht ist: „3D-Druck ist vielversprechend, aber auch komplex. Die Entwicklungen verlaufen in rasantem Tempo. Es gibt nur wenige Unternehmen mit genügend Erfahrung und Mitteln, selbst 3D-Metalldruck auszuprobieren. Daher ergreifen wir die Initiative zum Aufbau eines Fieldlabs, an dem sich Unternehmen und Wissensinstitute beteiligen können. In der 2. Jahreshälfte sollten wir hier den ersten 3D-Metalldrucker in Betrieb nehmen. Das Fieldlab ist eine logische Folge des im vergangenen Jahr initiierten Projekts zur Fertigung von Schiffsersatzteilen mit 3D-Drucktechniken. In Rotterdam ist man bestrebt, als weltweit durchdachtester Hafen zu fungieren und bei Innovationen dieser Art eine Vorreiterstellung einzunehmen. Das ist für die Wirtschaft und für das Arbeitsplatzangebot vorteilhaft.”

Smart Industry hat dem Projekt den Status eines Fieldlabs zuerkannt. Smart Industry ist eine Arbeitsgemeinschaft des niederländischen Wirtschaftsministeriums, von VNO NCW, FME, TNO, der niederländischen Handelskammern (KvK) und ICT Nederland. Die Zielsetzung liegt in einer höheren Wettbewerbsfähigkeit der Industrie durch eine schnellere und bessere Nutzung der Möglichkeiten der Informations-und Kommunikationstechnologie. In den Niederlanden gibt es nun elf Fieldlabs.

Die Investition in das Rotterdamer Fieldlab beträgt einige Millionen Euro. Ein moderner 3D-Metalldrucker kostet ca. € 1 Mio. Wie groß das Fieldlab wird, hängt von der Mitwirkung seitens Unternehmen und Einrichtungen ab. Derzeit haben bereits etwa 15 Unternehmen eine Absichtserklärung zur Teilnahme am Fieldlab geschlossen. Es soll in der zweiten Jahreshälfte operationell sein. Wenn das Fieldlab in einigen Jahren selbstständig ist oder 3D-Metalldruck eine allgemein angewandte Technik ist, möchte der Hafenbetrieb hier wieder aussteigen.

Vergangenes Jahr haben InnovationQuarter, RDM Makerspace und der Hafenbetrieb Rotterdam ein Pilotprojekt für den 3D-Druck von Ersatzteilen für die maritime Industrie ins Leben gerufen. Dabei wurde umfangreiche Erfahrung gesammelt und erwies sich der 3D-Druck als Technologie mit großem Potenzial für die Rotterdamer Wirtschaft. An dem Pilotprojekt beteiligten sich 28 Unternehmen und Instanzen, darunter Unternehmen wie Keppel Verolme, Marin, Heerema, Huisman und Fokker.

Eine Zusammenarbeit mit zahlreichen Partnern gehört zum Konzept des Hafenbetriebs zur Einführung von Innovationen im Rotterdamer Hafen. In diversen Projekten wie iTanks, Innovation Dock, PortXL und SmartPort arbeitet der Hafenbetrieb mit Partnern wie der TU Delft, Hogeschool Rotterdam, Erasmus Universität Rotterdam, Deltalinqs, EY, Cambridge Innovation Center, Rotterdam Partners, Philips Innovation Award und der Gemeinde Rotterdam zusammen.

Quelle: Port of Rotterdam Authority, Foto: Ries van Wendel de Joode/HBR




Hafen Hamburg 2015: Zuwachs und Rückgang

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Der Hamburger Hafen bleibt im Jahr 2015 mit einem Seegüterumschlag von 137,8 Millionen Tonnen (-5,4 Prozent) unter dem Vorjahresergebnis.

Im Universalhafen Hamburg setzt der Massengutumschlag im Jahr 2015 sein Wachstum fort. Mit insgesamt 45,5 Millionen Tonnen wird in diesem wichtigen Umschlagsegment ein Plus von 5,8 Prozent erreicht. Der Containerumschlag erreicht im Jahr 2015 mit insgesamt 8,8 Millionen TEU (20-Fuß-Standardcontainer) und einem Minus von 9,3 Prozent nicht das Vorjahresergebnis.

Senator Frank Horch hebt die Bedeutung des Hamburger Hafens für den Standort hervor, warnt aber davor, sich selbst klein zu machen: „Wer das Hafengeschäft kennt, der weiß, dass sich der Erfolg des Hamburger Hafens nicht ausschließlich in TEU bemisst. Vielmehr setzt sich der Erfolg des Hamburger Hafens aus vielen Bauteilen zusammen. Was den Hamburger Hafen stark macht, ist sein Charakter als Universalhafen. Der Hamburger Hafen ist faktisch eines der größten und vielfältigsten Gewerbegebiete Deutschlands. Hafenumschlag, Logistik und Industrie sind darin eng miteinander verwoben und befruchten sich gegenseitig. Der Hafen ist die Summe dieser zahlreichen und vielfältigen Aktivitäten, die sich nicht allein mit Umschlagskennzahlen beschreiben lassen. Ich warne dringend davor, Krisen herbeizureden. Das schadet unserem Hafen und spielt unseren Konkurrenten in die Hände. Wirtschaftliche Schwankungen sind für uns nichts Neues – sie gehören zum Geschäft. Es ist unbestritten, dass wir vor großen Herausforderungen stehen. Und die werden wir meistern – gemeinsam!“

Den Hamburger Hafen zeichnen ein mit rund 30,0 Prozent hoher Anteil an lokaler Containerladung (Loco-Quote) sowie ein wachsender Seehafenhinterlandverkehr beim Containertransport mit der Eisenbahn (+2,8 Prozent) und mit dem Binnenschiff (+27,5 Prozent) aus. Der Hafen übernimmt als industrieller Universalhafen eine herausragende und unverzichtbare Funktion zur Versorgung der Wirtschaft am Standort und der Region sowie der Kernmärkte im Binnenland.

Der Rückgang im seeseitigen Containerumschlag ist in erster Linie auf die rückläufigen Umschlagmengen mit China, Russland und Polen zurückzuführen. Insgesamt wurden im Containerverkehr über den Hamburger Hafen etwas mehr als 800.000 Container (TEU) weniger als im Vorjahr mit diesen für Hamburg besonders wichtigen Handelspartnern im Jahr 2015 abgefertigt.

„Der Hamburger Hafen nimmt im Containerverkehr mit der Ostseeregion unter den nordeuropäischen Häfen unverändert eine starke Position ein. Im Vergleich mit Häfen wie Antwerpen und Rotterdam weist Hamburg einen um rund 7 Prozentpunkte höheren Anteil an Transhipmentladung auf“, erläutert Axel Mattern, Vorstand Hafen Hamburg Marketing e.V. „Das ist auch ein Grund dafür, dass Hamburg stärker vom schwächelnden Außenhandel Chinas und den wirtschaftlichen Problemen Russlands betroffen ist als zum Beispiel Antwerpen oder Rotterdam“, ergänzt Mattern. Ein großer Teil der in Hamburg umgeschlagenen China- und Russlandladung wird im Transhipment via Hamburg vom großen Containerschiff auf Feederschiffe verladen. „Das ist bei einem Rückgang im Containerverkehr mit China von 14,4 Prozent und mit Russland von 34,4 Prozent durch Wachstum im Containerverkehr mit anderen Ländern, wie zum Beispiel Malaysia, Indien, Vereinigte Arabische Emirate oder Mexico, nicht in der Menge auszugleichen. Da im Transhipmentverkehr weltweit der seeseitige Umschlag vom Großcontainerschiff auf ein Feederschiff als je ein Umschlag statistisch erfasst wird, trifft der Transhipmentrückgang den Hafen gleich doppelt“, erklärt Mattern.

Der Umschlagrückgang im seeseitigen Containerverkehr mit polnischen Häfen ist auch eine Folge der Direktanläufe von Container-Liniendiensten, die ohne Umladung in einem der Nordrange-Häfen direkt Danzig ansteuern. „Solche Direktanläufe sind für Reedereien immer eine Alternative zum Transhipmentverkehr, die in der Mehrzahl mit ihren Liniendiensten jedoch HUB-Häfen wie zum Beispiel Hamburg bedienen“, sagt Mattern. Voraussetzung für Direktanläufe sind ausreichend vorhandene Ladung und zur Abfertigung besonders großer Containerschiffe ausgerüstete Häfen.
Jens Meier, Vorsitzender der Geschäftsführung der HPA betont anlässlich der gemeinsamen Hafen Hamburg Jahrespressekonferenz die sehr gute Entwicklung der Hinterlandverkehre des Hamburger Hafens im Jahr 2015. Laut Meier ist es besonders erfreulich, dass die landseitigen Verkehre insgesamt zulegen konnten und vor allem die Eisenbahn mit 45,8 Millionen Tonnen (+3,1 Prozent) das bisher höchste Transportergebnis erreichen konnte. „Gute Arbeit zahlt sich aus. Mit der Optimierung unserer Prozesse ist es gelungen, die Bahn als wichtigstes Transportmittel noch vor dem Lkw zu positionieren. Das ist europaweit eine herausragende Leistung und die Zahlen zeigen, wie viel Potential im intelligenten Ausbau der Infrastruktur liegt. Dieses Potential werden wir weiter ausbauen“, betont Jens Meier. Mit einem Anteil von 45,3 Prozent am Modal Split des Hamburger Hafens löst die Eisenbahn damit den bisher führenden LKW, der mit 42,7 Millionen Tonnen einen Anteil von 42,4 Prozent erreicht, ab. „Das ist in Europa einzigartig und zeigt, dass die umweltfreundliche Schiene im Seehafenverkehr eine führende Rolle einnimmt“, ergänzt Ingo Egloff, Vorstand Hafen Hamburg Marketing e.V. Der Containerverkehr auf der Schiene erreichte im Jahr 2015 mit 2,3 Millionen TEU ebenfalls eine neue Rekordmarke mit einem Plus von 2,8 Prozent. Mehr als 200 Güterzüge erreichen oder verlassen den Hamburger Hafen täglich. Mit rund 1.100 Containerzugverbindungen pro Woche nimmt Hamburg im Vergleich zu Häfen wie Rotterdam oder Antwerpen mit großem Abstand eine führende Position ein. „Hamburg hat in Europa die größte Anzahl an Containertransporten auf der Schiene und ist der führende Eisenbahnhafen. Der Anteil Hamburgs an den Containertransporten auf der Schiene beträgt unter den Nordrange-Häfen rund 50 Prozent. Der Anteil Rotterdams liegt bei 19,0 Prozent und der Antwerpens bei 8,0 Prozent“, betont Egloff. Egloff hebt auch hervor, dass nach den ersten vorliegenden Transportdaten für das Jahr 2015 das Binnenschiff mit 130.000 transportierten TEU ein Plus von 27,5 Prozent erreicht. Insgesamt wurde für das Jahr 2015 mit einer von Binnenschiffen transportierten Ladungsmenge von 12,4 Millionen Tonnen ein Plus von 13,6 Prozent erreicht. „Hamburg hat damit Köln als zweitgrößten Binnenschiffshafen in Deutschland abgelöst. Im Zu- und Ablaufverkehr von nicht zeitkritischen Gütern und besonders schweren und großvolumigen Ladungen nimmt das Binnenschiff im Verkehrsträger-Mix unseres Universalhafens eine ganz wichtige Position ein. Da dies auch zur Entlastung anderer Verkehrsträger beiträgt, gilt es, diesen Transportweg weiter auszubauen“, sagt Egloff.
Beim Massengutumschlag dominiert der Bereich Greifergut, der insgesamt mit einem Umschlagergebnis von 22,3 Millionen Tonnen ein Plus von 9,2 Prozent erreicht. In diesem Umschlagsegment sind es vor allem die starken Importe von Kohle, die mit 7,7 Millionen Tonnen (+27,3 Prozent) für Zuwachs sorgten. Abnehmer der Kohle sind, neben den Stahlwerken in Nord- und Ostdeutschland, auch Industriebetriebe und Kraftwerke. Der Bereich Sauggut erreichte mit insgesamt 9,2 Millionen Tonnen (+12,4 Prozent) ebenfalls deutlichen Zuwachs. Insbesondere vermehrte Getreideexporte trugen mit 4,2 Millionen Tonnen (+28,8 Prozent) zu dem sehr guten Jahresergebnis bei. Der Umschlag von Flüssigladung blieb im Jahr 2015 mit 14,0 Millionen Tonnen (-2,6 Prozent)  leicht unter dem Ergebnis des Vorjahres.
Der nicht-containerisierte Stückgutumschlag von zum Beispiel großen Anlagenteilen und RoRo-Ladung, blieb 2015 mit insgesamt 1,7 Millionen Tonnen (-14,1 Prozent) unter dem Vorjahresergebnis. Vor allem der geringere Export von Eisen und Stahl führte zu einem Rückgang beim Export.
Die mit 647 Anläufen weiterhin zunehmende Zahl (+27,6 Prozent) großer Containerschiffe (ULCS) in Hamburg unterstreicht nach Auffassung von Ingo Egloff die Dringlichkeit zur Realisierung der immer noch ausstehenden Fahrrinnenanpassung von Unter- und Außenelbe. „Damit die Abfertigung besonders großer Schiffe flexibler erfolgen kann und auch weiterhin Transhipmentladung im Hamburger Hafen für Beschäftigung auf den Terminals sorgt, benötigen wir dringend die Fahrrinnenanpassung“, fordert Egloff. Die derzeit vorliegenden Restriktionen auf der Elbe schränken die Ausnutzung der Transportkapazitäten großer Schiffe ein, erschweren die Schiffsbegegnungen und somit einen flexibleren Verkehrsfluss auf der Elbe. „Ein besonders großes Containerschiff könnte nach einer Fahrrinnenanpassung einkommend und ausgehend bis zu 1.800 beladene Container (TEU) mehr transportieren. Auch die Anzahl der besonders großen Containerschiffe mit einer Stellplatzkapazität von 14.000 bis 19.000 TEU stieg 2015 weiter an und erreichte mit 150 Anläufen ein Plus von 142,0 Prozent. Auch unter Sicherheitsaspekten bringt die Fahrrinnenanpassung mit der vorgesehenen Begegnungsbox für große Schiffe Vorteile bei der Verkehrssteuerung auf der Elbe.
Der Hamburger Hafen hat mehr als 153.000 Beschäftigte in der Metropolregion Hamburg und ist mit einer Bruttowertschöpfung von 20,5 Milliarden Euro auch von großer Bedeutung für die gesamte deutsche Volkswirtschaft. Um den Universalhafen weiterhin auf Wachstumskurs zu halten, sind nach Auffassung von Axel Mattern und Ingo Egloff neben der Fahrrinnenanpassung von Unter- und Außenelbe auch die Zu- und Ablaufkorridore für den Gütertransport per Bahn, Lkw und Binnenschiff anzupassen und auszubauen.
Für das Jahr 2016 ist eine Prognose zur Seegüterumschlagentwicklung vor dem Hintergrund der schwer einschätzbaren Außenhandelsentwicklung in den Kernmärkten des Hafens schwer zu leisten. Die Marketingorganisation des Hamburger Hafens sieht ein Umschlagergebnis in der Größenordnung von 2015 deshalb als realistisch an.

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Quelle und Foto: HHM




Verbindungen von und nach Göttingen

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Die Bahngesellschaft Metrans der Hamburger Hafen und Logistik AG (HHLA) fährt erstmals Göttingen an und knüpft damit ihr innerdeutsches Netzwerk noch enger.

Als einziges Eisenbahnverkehrsunternehmen bietet Metrans seit Mitte Januar vier wöchentliche Verbindungen von den Hamburger Containerterminals nach Göttingen sowie zum nahe gelegenen ACT-Terminal in Adelebsen und zurück. Hier können Container deponiert und be- und entladen werden. Damit werden Leerfahrten von Göttingen nach Hamburg bzw. München vermieden. Diese Verbindung ist deshalb besonders interessant, weil die Metrans-Züge auf ihrem Weg von und nach München oder Nürnberg bereits bisher an Göttingen vorbeigefahren sind. Jetzt legen sie in Göttingen einen Zwischenstopp ein und lassen einen Teil der Waggons vor Ort beziehungsweise nehmen in Göttingen neue Waggons für Nürnberg, München oder Hamburg auf. Dafür setzt Metrans eine eigene Rangier-Lok ein. Auf der rund 260 Kilometer langen Strecke zwischen Hamburg und Göttingen werden bislang hauptsächlich Lkws für den Containertransport eingesetzt.

Jiri Samek, Geschäftsführer von Metrans: „Mit den neuen Verbindungen von und nach Göttingen machen wir unseren Kunden ein sowohl operativ wie mit Blick auf die Kosten attraktives Angebot, das zudem deutlich umweltfreundlicher als der Lkw ist. Wir freuen uns sehr darüber, dass unsere Kunden dieses Angebot bereits in der Startphase sehr gut angenommen haben.“

Nach vorläufigen, noch nicht testierten Zahlen transportierten die Eisenbahn-Gesellschaften der HHLA im Jahr 2015 rund 1,0 Mio. Standardcontainer (TEU). Damit steigerten sie die Transportmenge im Vergleich zum starken Vorjahr noch einmal um mehr als 5 Prozent.

Quelle und Foto: HHLA




Erfolgsserie rund um die Ostsee für Terex

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Terex Port Solutions (TPS) hat in den vergangenen Monaten sein Geschäft mit diesel-elektrischen Terex® Gottwald Hafenmobilkranen rund um die Ostsee nach­haltig ausgebaut. Nachdem seit Mitte 2014 bereits mehrere Geräte an zahlreiche Ostseeanrainer geliefert wurden, hat nun die schwedische SCA Logistics AB (SCA) einen Modell 6 Hafenmobilkran in der Zweiseil-Variante G HMK 6507 geordert.

Die Logistik-Sparte des führenden Herstellers von Papier-, Zellstoff- und Holzprodukten, SCA Svenska Cellulosa Aktiebolaget, wird das Gerät ab Mitte 2016 in ihrem Terminal in Sundsvall, rund 400 km nördlich der schwedischen Hauptstadt Stockholm einsetzen.

Der neue Hafenmobilkran für SCA wird in Sundsvall einen bestehenden Schienenportalkran ergänzen. Der für das professionelle Laden und Löschen von Containern konzipierte Terex Gottwald Hafenmobilkran bietet SCA eine maximale Traglast von 125 t, eine Ausladung bis zu 51 m und erreicht Hubgeschwindigkeiten von 120 m/min. Er wird SCA dabei helfen, die stets wachsende Nachfrage im Containerumschlaggeschäft zu bedienen. Dazu Urban Häggkvist, Terminal Manager, SCA: „Im Containergeschäft erwarten wir besonders hohe Zuwachsraten. Daher haben wir auch die Container-Aktivitäten an den Korstabäcks Kai des Terminals von SCA verlagert, wo auch wesentlich größere Containerschiffe als bisher anlegen können. Um für das Wachstum gerüstet zu sein, setzen wir auf die leistungsstarke Terex Gottwald Hafenmobilkran­technologie.“

Der G HMK 6507 bietet wegen seiner Mobilität, Vielseitigkeit und Zuverlässigkeit eine hohe Nutzer- und Servicefreundlichkeit. Er wird SCA nicht nur im Containerumschlag, sondern punktuell auch beim Laden und Löschen von Projektgütern unterstützen, wozu bisher Fahrzeugkrane ausgeliehen werden mussten. Häggkvist: „Der neue Kran ist für uns eine Investition in die Zukunft und Teil eines umfassenden Gesamtkonzepts, mit dem wir in unserem Terminal in Sundsvall schneller, produktiver und flexibler werden wollen.“

Zu den jüngsten Erfolgen bei Hafenmobilkranen in der Region, zu denen auch der TPS Vertriebspartner Port-Trade aus Dänemark beigetragen hat, sagt Hans-Jürgen Schneider, Regional Sales Manager, TPS: „Wir freuen uns, dass unser Angebot in seiner ganzen Breite Terminalbetreiber rund um die Ostsee überzeugt. Der Markt hier ist sehr anspruchsvoll, und die Kundenbedürfnisse sind entsprechend vielseitig. So ist es kein Zufall, dass wir in jüngster Vergangenheit mit zahlreichen Modellen aus unserer Mittleren und Großen Kranfamilie im Ostseeraum erfolgreich waren. Dass dabei sowohl Bestands- als auch Neukunden auf unsere bewährte Technologie setzen, ist sicherlich auch ein Erfolg unserer kundenorientierten Innovationsstrategie, aus der ein facettenreiches Angebot resultiert. Ein Angebot, das unlängst auch Terminalbetreiber in anderen Teilen Nordeuropas wie etwa in Norwegen und Island überzeugt hat.“

Quelle und Foto: TEREX




Hamburg im Norden bei EU-Programmen führend

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Mit aktuell 21 genehmigten Projekten im Interreg-Programm der Europäischen Union ist Hamburg im Norden führend. Auch in der neuen Förderrunde kann Hamburg eine Rekordbeteiligung an EU-Förderprogrammen für die Nord- und Ostsee melden. 21 Interreg-Projekte gehen an den Start und bringen bereits in der ersten Förderrunde rund 6,6 Millionen Euro europäischer Fördermittel in die Hansestadt.

Zu diesem guten Ergebnis sagt der Europabeauftragte des Senats, Staatsrat Wolfgang Schmidt: „Hamburg gestaltet Europa mit. Es ist gut, dass so viele öffentliche und private Akteure aus unserer Stadt die europäischen Förderprogramme nutzen. Diese Interreg-Programme fördern den fachlichen Austausch und die Zusammenarbeit der Regionen im Ostsee- und Nordseeraum. Sie stärken Hamburgs Position im Herzen Europas. Wir verfügen inzwischen über ein starkes Netzwerk aus mehreren hundert europäischen Partnern.“

Rund 30 Hamburger Institutionen und Unternehmen starten 2016 nach der ersten Ausschreibung der neuen Förderperiode (2014-2020) ihre Arbeit in europäischen Kooperationsprojekten. Sie erhalten für ihre Arbeit in den nächsten drei Jahren Fördermittel in Höhe von insgesamt 6,6 Millionen Euro.

Die Projekte Baltic Science Network, NorthSEE und EMMA aus der aktuellen Förderperiode zeigen beispielhaft das hohe Potenzial für Kooperationen im Nord- und Ostseeraum.

Der Ostseeraum ist einer der führenden Hochschul- und Forschungsstandorte weltweit. Es fehlt aber an einer ausreichenden Vernetzung der Schlüsselakteure in der Region und an einem gemeinsamen institutionellen Rahmen. Das Projekt Baltic Science Network wird daher ein Netzwerk aus zwanzig Ministerien für Wissenschaft und Forschung sowie Hochschul- und Forschungsverbünden und unter Einbeziehung der EU-Kommission und des Ostseerates etablieren. Dadurch soll die strategische Kooperation in ausgewählten Forschungsbereichen grenzüberschreitend ausgebaut werden. Außerdem soll die Mobilität von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern sowie Studierenden im Ostseeraum gefördert und eine koordinierte Lobbyarbeit in Brüssel ermöglicht werden.

Unter der Federführung der Hamburger Wissenschaftsbehörde wird das Netzwerk von Deutschland, Estland, Lettland, Litauen, Polen, Dänemark, Schweden, Finnland und Russland gemeinsam getragen.

In den letzten 10 Jahren ist es auf dem Meer voller geworden. Zu Fischerei, Schifffahrt, Öl und Gas sind Windparks hinzugekommen. Dies führt zu Konflikten der Nutzer untereinander und mit dem Naturschutz. Alle Nordseestaaten – unterstützt von der Europäischen Union – versuchen, diese Konflikte mit einer umfassenden Raumplanung zu entschärfen und das Meer optimal und naturverträglich zu nutzen.

Dr. Kai Trümpler, Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie: „NorthSEE und das Schwesterprojekt Baltic LINes für die Ostsee bilden eine ideale Plattform, um die länderübergreifende Raumplanung auf dem Meer voranzubringen. So können wir Konflikte früh auf Arbeitsebene besprechen und idealerweise ausräumen.“

Das Projekt NorthSEE hilft dabei, dass diese Pläne zueinander passen. Niemand möchte, dass beispielsweise eine Schifffahrtsroute plötzlich in einem Windpark endet. Auch bei anderer grenzübergreifender, großräumiger Infrastruktur, etwa bei Kabeln und Pipelines, und grenznahen Naturschutzgebieten ist eine Zusammenarbeit wichtig. NorthSEE und Baltic LINes bringen einen Großteil der relevanten Behörden, Universitäten und Planer zusammen, um auf eine schlüssige und widerspruchsfreie Planung hinzuarbeiten.

Ende 2015 wurde das Binnenschifffahrtsprojekt „EMMA“ durch das sog. INTERREG V B Ostseeprogramm genehmigt. Hafen Hamburg Marketing e.V. und 20 Projektpartner aus der Ostseeregion werden sich in den nächsten drei Jahren für die Stärkung der Binnenschifffahrt in Deutschland und Europa einsetzen und die Verlagerung von Gütern auf diesen Verkehrsträger fördern.

Stefan Breitenbach, Leiter Projektentwicklung – Hafen Hamburg Marketing e.V.: „Vor dem Hintergrund steigender Transportmengen und der klimapolitischen Ziele in Europa bedarf es eines Umdenkens in Bezug auf Transportwege und -träger. Die Binnenschifffahrt kann einen wertvollen Beitrag zur Verkehrsverlagerung leisten, steht aber immer noch hinter ihren Möglichkeiten zurück. Wirtschaftliche und umweltverträgliche Verkehre sind in der Binnenschifffahrt möglich, wenn Akteure aus Politik, Wirtschaft und Interessensvertretungen gemeinsam verstärkt hierfür eintreten und diese aktiv fördern!“

Schwerpunkte des Projektes sind die Identifikation von Verlagerungspotentialen sowie die Analyse und der Aufbau von wirtschaftlichen und konkurrenzfähigen Transportlösungen unter Einbeziehung des Binnenschiffs. Umsetzungsmaßnahmen innerhalb der Projektes sind unter anderem ein digital gestütztes Flottenmanagement für Binnenschifffahrtsreedereien, der Aufbau neuer Liniendienste in der Ostseeregion und ein digitales Informationssystem zur europäischen Binnenschifffahrt.

Interreg steht für die „europäische territoriale Zusammenarbeit“ und ist Teil der Struktur- und Investitionspolitik der Europäischen Union. Gefördert wird die europaweite Zusammenarbeit zwischen öffentlichen Institutionen, Hochschulen und Unternehmen. Damit soll Europa als nachhaltiger, umweltfreundlicher und innovativer Wirtschafts- und Wissenschaftsstandort gestärkt werden. Die Themenvielfalt der genehmigten Projekte ist breit: Vom Austausch zu Hochwasserschutz, umweltfreundlichen Kreuzfahrthäfen, Möbeldesign für Senioren bis zur Nachwuchsausbildung für die Film- und Videoindustrie. Die Projekte dienen als europäische Lernplattformen, denn pro Projekt tauschen sich rund ein Dutzend Partner zu ihren Erfahrungen und Ansätzen im jeweiligen Themenfeld aus. Ziel ist es, die bisherigen Initiativen und Strategien der Regionen zu vergleichen, diese zu verbessern und gemeinsam in Pilotvorhaben neue Ansätze umzusetzen.

Die Ausstattung der Programme wird wie der gesamte EU-Haushalt im Abstand von sieben Jahren neu verhandelt – die letzte Förderperiode, die 2014 zu Ende ging, war ein voller Erfolg für Hamburgs internationale Vernetzung. Knapp 100 Hamburger Institutionen beteiligten sich im Verlauf der mehrjährigen Förderperiode allein an Interreg-Projekten, um in den Bereichen Innovation, Umwelt und Verkehr mit europäischen Partnern innovative Lösungen zu entwickeln. Während der letzten 15 Jahre brachten allein die bewilligten Interreg-Projekte insgesamt 30 Millionen Euro europäischer Fördermittel nach Hamburg.

Die aktuellen Interreg-Förderprogramme stehen nun am Beginn ihrer siebenjährigen Laufzeit und bieten Hamburger Institutionen, aber auch kleinen und mittelständischen Unternehmen, in den nächsten Jahren die Möglichkeit, sich im Nord- und Ostseeraum weiter zu vernetzen und an Projekten zu beteiligen. Eine Koordinierungsstelle in der Senatskanzlei unterstützt und berät Hamburger Partner hierbei aktiv. Weitere Informationen finden Sie hier: www.interreg-nordsee.de und http://www.interreg-baltic.eu/

Quelle: Senat der Hansestadt Hamburg, Foto:   © HHM/S. Werner




Truck Platooning Challenge in Rotterdam

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Im Rotterdamer Hafen ist man immer auf der Suche nach geeigneten Lösungen für eine möglichst effiziente Abwicklung der Logistikprozesse am Hafen. „Truck Platooning“, also Kolonnen von Lastwagen, die automatisiert in geringem Abstand hintereinander fahren, könnte vielleicht eine solche nützliche Lösung sein.

Zur Weiterentwicklung und Förderung dieser Methode wird die European Truck Platooning Challenge veranstaltet, die am 6. April in Rotterdam abgeschlossen wird.

Aus einigen europäischen Städten fahren die Lkw-Kolonnen in Richtung der Niederlande, mit der Rotterdamer Maasvlakte als Bestimmungsort am 6. April. Die Niederlande haben in der ersten Hälfte 2016 den Vorsitz in der Europäischen Union, ein wichtiger Zeitpunkt, an dem man Aufmerksamkeit für Truck Platooning schaffen sollte, so meint Bob Dodemont, Projektleiter für Smart Mobility beim Hafenbetrieb Rotterdam. „Wir brauchen einander in Europa und es ist wichtig, gute Vereinbarungen darüber zu treffen, wer was unternimmt und wie wir einander verstärken können“, erläutert Dodemont. „Daher ist das Treffen der für Transport zuständigen Minister aus der EU am 14. April zum Thema Smart Mobility natürlich ein wichtiger Zeitpunkt, auch der Politik eine Position und Rolle zu geben.“

Zur Realisierung des Truck Platooning ist nach Ansicht von Dodemont vor allem eine starke, internationale Zusammenarbeit erforderlich. „Die Herausforderung ist eine gute Chance und ein erster Versuch für die Präsentation einer erfolgreichen europäischen Zusammenarbeit. Ein Sprungbrett zu einer weiteren Ausgestaltung von Truck Platooning”, so Dodemont. „In einer Arbeitsgemeinschaft u. a. mit TNO, DAF Trucks, Transport und Logistiek Nederland sowie dem Ministerium für Infrastruktur und Umwelt ist der Hafenbetrieb Rotterdam bereits seit längerer Zeit an den Entwicklungen zum Thema „Truck Platooning“ beteiligt. So können wir uns als Hafen von Weltklasse profilieren und unserem Slogan gerecht werden: „Make it happen”

Dass die Lastwagen so dicht hintereinander fahren, hat nach Meinung von Dodemont einige Vorteile für die Nutzer des Hafens. „Man denke etwa an Kraftstoffeffizienz. Es gibt aber auch gesellschaftliche Vorteile. Truck Platooning kann beispielsweise positiv zu verschiedenen Interessen im Bereich von Nachhaltigkeit, Umwelt und effizienterer Nutzung der Kapazität der Infrastruktur beitragen.” Die Vorgehensweise passt nach Ansicht von Dodemont gut zur Mentalität in der Hafenstadt. „Auch für uns gilt: Learning by doing. Das ist die Rotterdamer Mentalität. Wenn sie erfolgreich ist, folgt der Rest von selbst.”

Quelle: EU TRUCK PLATOONING  Foto: Port of Rotterdam




HOYER plant Ausbau des Terminals in Dormagen

Das Hamburger Logistikunternehmen HOYER plant die Erweiterung seines Containerterminals im CHEMPARK Dormagen. Das neue Terminal soll im Januar 2017 fertiggestellt sein und eine Lagerkapazitätsvergrößerung von 624 Tankcontainern ermöglichen.

HOYER hat die entsprechenden Genehmigungsunterlagen bereits bei der zuständigen Bezirksregierung Köln eingereicht und erwartet in Kürze die öffentliche Auslegung des Antrags nach dem Bundes-Immissionsschutzgesetz.

Das Containerterminal wird für die Ver- und Entsorgung der Produktionsbetriebe im CHEMPARK benötigt. „Selbstverständlich wird das neue Terminal den höchsten Sicherheitsstandards entsprechen“, sagt Ulrich Grätz, Director Supply Chain Solutions bei HOYER. „Es wird unter anderem über Auffangräume, eine Brandmelde- und Löschanlage verfügen.“ Die zu lagernden Gefahrstoffklassen bleiben unverändert. Das Investitionsvolumen beträgt mehrere Millionen Euro. HOYER schafft mit dem Ausbau des Containerterminals circa fünf neue Arbeitsplätze.

Die geplante Erweiterung führt zu kaum einer zusätzlichen Verkehrsbelastung an den Eingangstoren des CHEMPARK, da überwiegend innerwerkliche Transporte durchgeführt werden. CHEMPARK-Leiter Dr. Ernst Grigat betont die Bedeutung des Vorhabens für den Standort: „Die produzierenden Unternehmen werden auch weiterhin erheblich in die Betriebe investieren und benötigen dafür eine gut entwickelte Logistik. Wir freuen uns daher über die Pläne von HOYER, denn sie fördern den Logistik-Verbund des CHEMPARK.“

HOYER ist seit 1946 als traditionelles, unabhängiges Familienunternehmen einer der führenden Bulk-Logistiker weltweit und verfügt als Spezialist über ein umfassendes Know-how in komplexen Dienstleistungen und eine besondere Nähe zum Kunden. In der europäischen und weltweiten Bulk-Logistik werden umfassende Lösungen insbesondere für die Branchen Chemie, Lebensmittel, Gas und Mineralöl entwickelt und realisiert. 5.100 Mitarbeiter in über 115 Ländern unterstützen die Kunden dabei, in den jeweiligen Märkten mit durchdachten Logistiklösungen noch erfolgreicher zu sein. HOYER verfügt über rund 2.500 Zugmaschinen, 3.000 Tankauflieger, 24.000 IBC, 34.000 Tankcontainer und zahlreiche Logistikanlagen mit Depots, Reinigungsanlagen und Werkstätten.




Ingrid Rossmeier in Vorstand gewählt

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Auf der diesjährigen Mitgliederversammlung am 25. Januar 2016 wurde Ingrid Rossmeier als neues Mitglied in den Vorstand des Deutsch-Niederländischen Geschäftsforums e.V (DNG) gewählt.

Die Repräsentantin des Hafenbetriebs Rotterdam für den süddeutschen Raum begrüßt die Möglichkeit zu einer weiteren Vernetzung mit regionalen Entscheidungsträgern. Interessenten können sich so auch auf den Veranstaltungen des Forums über die Möglichkeiten der günstigen und nachhaltigen Exportweg-Alternative Rotterdam und über alle Mehrwertdienste entlang der ganzen Supply-Chain informieren.

Eine Mitgliedschaft im Geschäftsforum ergänzt optimal Ingrid Rossmeiers Arbeit, die Vorteile des Rotterdamer Hafen in Süddeutschland bei Verladern, Spediteuren und Reederei-Vertretern bekannter zu machen. Persönlicher Kontakt ist eine wichtige Komponente gerade im Bereich Transport und Verkehr: Hier werden Entscheidungen oft aufgrund gewachsener historischer Präferenzen getroffen. Für die Beantwortung aller auftauchenden Fragen bei einem Wechsel des Import/Exportweges hält die Repräsentantin bereits regelmäßig Vorträge vor verschiedenen Gremien – wie zum Beispiel dem Verkehrsausschuss der jeweiligen Industrie- und Handelskammern oder den Versandleiterkreisen.

Zielsetzung des DNG ist die Förderung von Handelsbeziehungen zwischen dem süddeutschen Raum und den Niederlanden. Mitglieder des DNG sind Betriebe und Personen, die Handelsbeziehungen zwischen diesen beiden Ländern unterhalten. Die regelmäßigen Treffen, Seminare, branchenspezifische Veranstaltungen, Messen und Märkte, die das Forum organisiert, sind in Zukunft eine gute Gelegenheit für süddeutsche Importeure, Exporteure und ihre Partner, um sich über die Vorteile des Warentransports über Rotterdam zu informieren.

Quelle und Foto: Port of Rotterdam




Kooperation an der Unterelbe

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Die Unterelbe trennt und verbindet die Häfen Brunsbüttel, Cuxhaven, Glücksstadt, Hamburg und Stade zugleich. So unterscheiden sich die Seehafenstandorte in ihrer jeweiligen Spezialisierung, Größe, im Umschlagsvolumen und in der Art der Umschlagsgüter. Andererseits vereinen das Bewusstsein für die Gemeinsamkeit der Region und viele gemeinsame Interessen die Häfen an der Unterelbe.

Im Rahmen der Veranstaltung „Kooperation und Verkehrsinfrastruktur an der Unterelbe und in Norddeutschland, Ideen – Konzepte – Visionen – Lösungsansätze“ diskutierten am 04. Februar 2016 Vertreter aus Politik und Wirtschaft diese Hafen- und Verkehrsthemen in der historischen Hapag-Halle in Cuxhaven.

In einer von Sebastian Reimann, stellvertretender Chefredakteur DVZ, moderierten Gesprächsrunde, diskutieren Olaf Lies, Minister für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr Niedersachsen, Frank Horch, Senator für Wirtschaft, Verkehr und Innovation Hamburg, Reinhard Meyer, Minister für Wirtschaft, Arbeit, Verkehr und Technologie Schleswig Holstein sowie Enak Ferlemann, Parlamentarischer Staatssekretär beim BMVI über die Zusammenarbeit der Häfen und die Verkehrsinfrastruktur der Region. Im Mittelpunkt steht dabei die Frage, wie die Zusammenarbeit der Seehäfen an der Unterelbe gestärkt werden kann. Eine wichtige Rolle spielt die bundes- und länderübergreifende Entwicklung der Verkehrsinfrastruktur in der Unterelberegion.

Niedersachsens Wirtschafts- und Hafenminister Olaf Lies betont: „Unsere Häfen sind für Deutschland von strategischer und wirtschaftlicher Bedeutung. Dabei liegt die Zukunft der Häfen in der Zusammenarbeit der Häfen und im Erhalt und Ausbau einer leistungsfähigen Verkehrsinfrastruktur, sowohl auf Land- als auch auf Seeseite. Dabei setzen wir auf Dialog und arbeiten eng mit den anderen Küstenländern, dem Bund und der Wirtschaft zusammen.“

Insbesondere weil sich die Häfen der Unterelberegion im Spannungsfeld des Wettbewerbs auf der einen Seite und der Kooperation auf der anderen Seite befinden, benennen in einer erweiterten Gesprächsrunde Jens Meier, Sprecher der Geschäftsführung Hamburg Port Authority, Werner Repenning, Leiter strategische Unternehmensentwicklung Niedersachsen Ports, Frank Schnabel, Geschäftsführer Brunsbüttel Ports und Glückstadt Port und Hans-Peter Zint, Hafenwirtschaftsgemeinschaft Cuxhaven die konkreten Themen der Hafenstandorte.

Seit mehreren Jahren informieren und beraten sich die fünf Hafenstandorte gemeinsam mit den Wirtschaftsfördereinrichtungen der Metropolregion Hamburg; der egeb -Entwicklungsgesellschaft Brunsbüttel mbH im Norden und der überregional tätigen Süderelbe AG im Süden; in dem Netzwerk ELBESEAPORTS regelmäßig über hafenstrategische Themen. Die Hafenkooperation hebt sich von anderen Kooperationen ab, da Sie aus der Praxis für die Praxis entstanden ist und von allen Mitgliedern als gelebte lebendige Hafenkooperation auf Augenhöhe umgesetzt wird.
Die zunehmend komplexeren Anforderungen an Hafen- und Infrastrukturplanung sowie den Umweltschutz machen eine intensive Zusammenarbeit und Wissensaustausch notwendig. Praktiker tauschen sich mit Praktikern aus. Auch die umfänglichen Genehmigungs- und Planfeststellungsverfahren bieten für die Beratung und den gegenseitigen Austausch bei rechtlichen Fragen viele Kooperationsmöglichkeiten, die intensiv zum Vorteil aller Standorte genutzt werden.

Quelle: Brunsbüttel Ports GmbH, Foto: © Scheer Fotografie/NPorts   v.l.n.r: Reinhard Meyer, Minister für Wirtschaft, Arbeit, Verkehr und Technologie Schleswig Holstein, Frank Schnabel, Geschäftsführer Brunsbüttel Ports und Glückstadt Port, Enak Ferlemann, Parlamentarischer Staatssekretär beim BMVI, Jens Meier, Sprecher der Geschäftsführung Hamburg Port Authority, Frank Horch, Senator für Wirtschaft, Verkehr und Innovation Hamburg, Olaf Lies, Minister für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr Niedersachsen, Werner Repenning, Leiter strategische Unternehmensentwicklung Niedersachsen Ports

 




Trimodalität zahlt sich aus

Containerterminal_Riesa_SBO

Der Hafenverbund der SBO (Sächsische Binnenhäfen Oberelbe GmbH) hat im Jahr 2015 das drittbeste Güterumschlagsergebnis seit 1990 erreicht: Insgesamt wurden 2,74 Millionen Tonnen Güter umgeschlagen. Das entspricht einem Rückgang von 111.000 Tonnen (- 3,9 Prozent) gegenüber dem Vorjahr.

Eine Verschlechterung des Binnenschiffsumschlages aufgrund lang anhaltend niedriger Wasserstände konnte dank der trimodalen Aufstellung der Oberelbe-Häfen durch ein Wachstum im Eisenbahnumschlag ausgeglichen werden. Zum Hafenverbund gehören die Binnenhäfen in Dresden, Riesa, Torgau, Mühlberg, Decin, Lovosice und Dessau-Roßlau.

Beim Containerumschlag im Hafen Riesa konnte wieder annähernd das Vorjahresergebnis erreicht werden. Insgesamt wurden 40.800 TEU (Containereinheiten) umgeschlagen – ein leichter Rückgang von 1.000 TEU gegenüber 2014. Die Container werden zweimal wöchentlich mit der Elbe-Container-Linie und fünfmal wöchentlich mit der Ganzzugverbindung Albatros-Express zwischen Riesa und Hamburg/Bremerhaven transportiert.

Ein verstärktes Wachstum im Güterumschlag war im Jahr 2015 bei den Hafenanliegern zu verzeichnen. Der Güterverkehr per Eisenbahn stieg um 5,72 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Damit zeigt sich immer mehr die Notwendigkeit, dass den angesiedelten Unternehmen in den Häfen trimodale Infrastrukturen zur Verfügung gestellt werden.

Besonders positiv hat sich der Güterumschlag in den beiden tschechischen Häfen Decin und Lovosice entwickelt. Trotz Niedrigwasser konnten 13,11 Prozent (50.000 Tonnen) mehr Güter umgeschlagen werden. Dabei legte vor allem der Güterverkehr per Eisenbahn mit Steigerungen von 72 Prozent (Decin) und 117 Prozent (Lovosice) kräftig zu. Per Waggon wurden z.B. Getreide, Schrott und Kohle umgeschlagen.

Ab Mitte Mai 2015 hatten die Oberelbe-Häfen mit den anhaltend niedrigen Wasserständen der Elbe zu kämpfen. Pegelstände von 50 cm führten zur monatelangen Einstellung der Binnenschifffahrt. Dadurch sank der Güterumschlag per Binnenschiff in den Oberelbe-Häfen um 32,3 Prozent auf 210.000 Tonnen. Dennoch konnten die Binnenhäfen Roßlau und Riesa eine Steigerung des Schiffsumschlages um 15 Prozent (Roßlau) bzw. 1 Prozent (Riesa) erzielen. Zu den per Binnenschiff transportierten Gütern gehörten Container, Getreide, Düngemittel, Stammholz und Stahlprodukte.

Die Häfen Dresden und Lovosice haben sich zu hervorragenden Dienstleistungsstandorten für den Umschlag von Projektladungen entwickelt. Im Jahr 2015 wurden wieder zahlreiche hochwertige Industriegüter, wie Turbinen, Transformatoren, Rotoren, Motoren, Maschinenteile, Kisten und Generatoren aufs Binnenschiff umgeschlagen. Zu den Bestimmungsländern der Projektladungen gehörten zum Beispiel Saudi-Arabien, Malaysia, die Vereinigten Arabischen Emirate und Dubai.

Für den Ausbau des Dienstleistungsangebotes investierte der Hafenverbund im Jahr 2015 in folgende Projekte:
Im Hafen Dresden wurde der mobile Liebherr Raupenkran LR 1600/2 in Betrieb
genommen, um den Hafen als wichtige Drehscheibe für den Maschinen- und Anlagenbau weiterzuentwickeln. Damit können Güter mit Stückgewichten von bis zu 600 Tonnen umgeschlagen werden. Außerdem wurde die Errichtung neuer Abstellflächen für Lkws abgeschlossen. Beide Investitionsmaßnahmen wurden aus Mitteln des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) gefördert.

Im Hafen Riesa wurden vier EFRE-Investitionsmaßnahmen abgeschlossen: Errichtet
wurden eine neue Containerservicehalle, ein neues Containerabfertigungsgebäude, eine neue südliche Hafenerschließungsstraße sowie eine neue Containerabstellfläche. Die neuen Infrastrukturen sind ein wesentlicher Schritt zur weiteren Optimierung der logistischen Prozesse im Hafen Riesa. Damit hat die SBO den ersten Meilenstein für den zukunftsfähigen Ausbau des Hafens Riesa zum modernen trimodalen Containerterminal gelegt.

Im Hafen Torgau wurde mit dem Ersatzneubau der Kaimauer begonnen. Die Maßnahme ist Bestandteil der grundlegenden Ertüchtigung des Hafens. Insgesamt sollen rund neun Millionen Euro für den Ersatzneubau der Kaimauer, einen neuen, modernen Hydraulikkran sowie die Ertüchtigung der Gleisanlagen, Flächen und innerbetrieblichen Straßen und Lichtanlagen investiert werden. Die Investition wird aus Mitteln des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) gefördert.

Quelle und Foto: Sächsische Binnenhäfen Oberelbe GmbH