Das bislang sauberste Schiff in Rotterdam

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Am 1. Juli 2015 besuchte die Island Condor „ruhig“ den Hafen von Rotterdam. Dieses Offshore-Bevorratungsschiff ist laut dem Environmental Ship Index zweifellos das sauberste Seeschiff, das in diesem Jahrhundert im Rotterdamer Hafen eintraf.

Der ESI ist ein Zertifikat, das seit dem 1. Januar 2011 auf Antrag der Schiffseigentümer von der World Port Climate Initiative erteilt wird. Der Index erteilt Auskunft über die Umweltleistung von Schiffen bezüglich der Emission luftverunreinigender Stoffe (NOx und SOx) und CO2. Schiffe, die beim Environmental Ship Index gut abschneiden, erhalten eine Prämie in Höhe von ca. 10 % der Hafengebühren. Seit dem 01.01.2015 wird der Rabatt verdoppelt, wenn die Schiffe zudem eine niedrige NOx-Emission aufweisen. Die Gewährung von Prämien für nachhaltige Schiffe passt zur Bestrebung des Hafenbetriebs, sich zum nachhaltigsten Hafen seiner Art zu entwickeln. Im vergangenen Jahr gewährte der Hafenbetrieb nahezu € 2 Mio. an Prämien für Schiffe, die gemäß dem Environmental Ship Index gute Ergebnisse zeigen.

Die Island Condor ist ein Plattformbevorratungsschiff, das 2014 gebaut wurde. Das Schiff ist Eigentum des Betreibers Island Offshore, eines Privatunternehmens für qualitativ hochwertige Lösungen für die Offshore-Ölindustrie. Island Offshore verfügt im Hinblick darauf über einen Bestand moderner, hochwertiger Wasserfahrzeuge für Arbeiten auf dem Wasser und unter Wasser.

Die Island Condor wurde so konzipiert und gebaut, dass der ökologische Fußabdruck auf ein Minimum beschränkt wird. Der Entwurf für den Rumpf – UT 776 CD – wurde 2008 eingeführt. Das Schiff wurde unter der Klassenbezeichnung DNV GL Clean Design gebaut bzw. es wurde so entworfen, dass es den Mindestanforderungen für den Ausstoß von Emissionen in die Luft und für Einleitungen ins Meer entspricht. Durch den Einsatz der SCR-Technologie wird die spezifische NOx-Emission um über 90 % reduziert.

„Die Besatzungen unserer Schiffe sind stolz darauf, dass sie umweltbewusst arbeiten. Seit 2008 haben wir eine CO2-Reduktion von über 30 % realisiert, und zwar als direktes Ergebnis der kraftstoffeinsparenden Initiativen unserer Besatzungsmitglieder. Island Offshore und insbesondere die Island Condor sind stolz auf die Ernennung zum „umweltfreundlichsten Schiff 2015“. Wir betrachten es als eine Bestätigung unserer fortwährenden Bemühungen um die Beschränkung des ökologischen Fußabdrucks“, so Håvard Ulstein, Managing Director von Island Offshore Management AS.

Quelle und Foto: Hafenbetrieb Rotterdam




Hafen unterzeichnet Rohstoffvertrag

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Der Hafenbetrieb Rotterdam war in Brüssel als Partner Mitunterzeichner eines internationalen Vertrages, der den internationalen Austausch von Rest- und Rohstoffen vereinfacht.

„Ein wichtiger Schritt u. a. für die Kreislaufwirtschaft“, so Monique de Moel, Business Developer des Hafenbetriebs. „Aber auch ein Schritt, der einen Anreiz für den internationalen Handel mit diesen Stoffen darstellt.“

So hat beispielsweise das Rotterdamer Unternehmen Inashco eine Technik entwickelt, mit der man aus Asche aus Verbrennungsöfen kleine Aluminium-, Blei-, Zink-, Silber- und Goldteilchen gewinnen kann, die danach wieder hervorragend als „Sekundärrohstoffe“ einsetzbar sind. Durch den Unterschied bei der Klassifizierung dürfen Unternehmen aus den Nachbarländern der Niederlande jedoch ihre Restprodukte nicht in die Niederlande exportieren – umgekehrt gilt das gleiche – und enden gut verwertbare Reststoffe dennoch oft als Abfall. Dies stellt ein Hindernis für die Kreislaufwirtschaft dar.

Der Hafenbetrieb unterstützt bereits seit einiger Zeit eine Initiative des Staates, hier Lösungen zu erarbeiten. Mit der heutigen Unterzeichnung durch Staatssekretärin Dijksma (Infrastruktur und Umwelt), Minister Kamp (Wirtschaft), der britischen, französischen und flämischen Umweltminister sowie der Wirtschaft und Umweltorganisationen wurde mit dem sog. North Sea Resources Roundabout (NSSR) begonnen, mit dem diese Hindernisse beseitigt werden sollen.

Minister Kamp: „Mit diesem Vertrag können niederländische Unternehmen der Rohstoff- und Abfallwirtschaft vom zunehmenden Absatzmarkt profitieren. Dieser Green Deal zeigt, dass die Kreislaufwirtschaft sowohl zur Wirtschaft und zu Arbeitsplätzen als auch zu einer besseren Umwelt beiträgt. So wird beispielsweise Kompost eher marktfähig, da er in unseren Nachbarländern als Dünger anstatt als Abfall eingestuft wird.”

Quelle und Foto: Hafenbetrieb Rotterdam

 

 

 




HPA befreit den Hafen von Sedimenten

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Die Hamburg Port Authority (HPA) befreit den Hamburger Hafen bis Ende März von historisch hohen Sedimentablagerungen. Unterstützung bekommt sie dabei vom Laderaumsaugbagger „Alexander von Humboldt“.

Begleitend zur Umlagerung bei der Insel Neßsand wird der Hopperbagger gering belastete Sedimente aus der Süderelbe zur sogenannten Tonne E3 in die Nordsee bringen. Es handelt sich dabei um Restmengen aus dem bestehenden Einvernehmen mit Schleswig-Holstein aus dem Jahr  2008, die von Hamburg noch ausgeschöpft werden können. Die Sedimente sind von der HPA nach strengen Umweltauflagen beprobt worden. Die Ergebnisse können auf der Homepage der HPA unter www.hamburg-port-authority.de/de/presse/studien-und-berichte/Seiten/default.aspx eingesehen werden. Auf dieser Grundlage hat das Land Schleswig-Holstein sein Einverständnis zur Maßnahme erklärt.

Zeitgleich hat die HPA auf Grundlage einer Entscheidung des schleswig-holsteinischen Kabinetts vom 09. Februar einen Antrag auf eine weitere Verbringung von Elbsedimenten aus Hamburg bei Tonne E3 in der Nordsee gestellt. Ziel ist es, den Sedimenthaushalt im Bereich Hamburg weiter konsequent zu entlasten. Grundlage für die Entscheidung der Landesregierung war die Bewertung von sieben verschiedenen Verbringungsvarianten. Der Antrag der HPA folgt strengen Umweltauflagen, die unter anderem durch ein umfangreiches Monitoringprogramm in der Nordsee und an den Küsten überwacht werden. Eine Genehmigung soll die Voraussetzung schaffen, die Wassertiefenhaltung im Hamburger Hafen auf eine verlässliche, langfristige Grundlage zu stellen und flexibler auf wechselnde natürliche Randbedingungen, wie z.B. den Oberwasserabfluss der Elbe, reagieren zu können.

Quelle: HPA, Foto: HHM Hasenpusch