Shell liefert Restwärme an Region Rotterdam

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Shell, Warmtebedrijf Rotterdam (Fernwärmeversorgungsbetriebe Rotterdam) und der Hafenbetrieb Rotterdam werden die Restwärme, die in der Raffinerie von Shell Pernis erzeugt wird, an die Region Rotterdam liefern.

Das Projekt, welches im Rahmen des Energieabkommens die Basis für die erste sogenannte bilaterale Vereinbarung zwischen dem Staat und der Wirtschaft darstellt, sollte eine ausreichende Menge an Energie liefern, um den Wärmebedarf von 16.000 Haushalten decken zu können.

Die Verbesserung der Energieeffizienz ist für Pernis und Shell Moerdijk – die Produktionsstandorte von Shell in den Niederlanden – wichtig. Die Entscheidung, um gemeinsam mit anderen Parteien Restwärme zu liefern, bildet den nächsten Schritt beim Optimieren der Effizienz. Die Zusammenarbeit ist für eine erfolgreiche Energiewende essenziell.

„Shell Pernis gehört jetzt schon zu den energieeffizientesten Raffinerien der Welt“, sagt Jos van Winsen, General Manager von Shell Pernis. „Dieses Projekt soll dazu führen, dass die Netto-CO2-Emissionen der Region Rotterdam weiter sinken werden.“

Allard Castelein, CEO des Hafenbetriebs Rotterdam: „Nach AVR ist Shell das zweite Unternehmen, das Wärme an Abnehmer außerhalb des Hafens liefern wird. Es ist ein wichtiger Schritt bei der Realisierung eines großen Fernwärmenetzwerks mit unterschiedlichen Versorgungsquellen im Hafen und Abnehmern in der gesamten Provinz Zuid-Holland. Bei der Industrie im Rotterdamer Hafen wird viel Wärme freigesetzt, die im Hafen selbst nicht genutzt werden kann. Unser Ziel ist es, möglichst viel von dieser Energie über ein solches Netzwerk nützlich zu verwenden. Sowohl fossile wie auch erneuerbare Wärme. Damit kann ein solches Netzwerk auch langfristig seinen Wert behalten.“

Das Projekt stellt die erste unternehmensspezifische Vereinbarung zwischen der Wirtschaft und dem Staat dar, die einen Beitrag zur Realisierung der Energieeinsparziele des Energieabkommens leisten soll. Im Energieabkommen wurden Vereinbarungen bezüglich Energieeinsparung, sauberer Technologie und Klimapolitik getroffen. Unter anderem wurde vereinbart, dass die energieintensive Industrie im Jahr 2020 eine Energieeinsparung von 9 PJ anstrebt.

Wirtschaftsminister Henk Kamp: „Ich weiß die Vorreiterrolle sehr zu schätzen, die Shell, Warmtebedrijf Rotterdam und der Hafenbetrieb Rotterdam bei der Umsetzung der Ziele des Energieabkommens erfüllen. Sie stellen die ersten Unternehmen der energieintensiven Industrie dar, die Maßnahmen ergreifen, um die im Energieabkommen vereinbarten neun Petajoule Energieersparnis zu erreichen. Ich gehe davon aus, dass in den kommenden Monaten mehr Unternehmen des energieintensiven Sektors ähnliche Energiesparvereinbarungen treffen werden. Eine Win-win-Situation: Die Unternehmen tragen nicht nur zur Umsetzung der Energieeinsparziele bei, sondern verbessern durch niedrigere Energiekosten auch ihre Wettbewerbsposition.

Für dieses Projekt war eine Gesamtinvestition von ungefähr 16 Millionen Euro erforderlich, davon übernimmt der Hafenbetrieb Rotterdam ungefähr 8 Millionen Euro. Shell investiert in die Anlagen, die die kontrollierte Ableitung der Restwärme aus der Raffinerie ermöglichen. Der Hafenbetrieb Rotterdam investiert in die Fernwärmeleitung, die von Shell Pernis zum bestehenden Fernwärmenetz führt. Der Warmtebedrijf Rotterdam investiert in den Anschluss an das bestehende Fernwärmenetz, die Verwaltung, den Betrieb und die Wartung des Fernwärmenetzes und sorgt für die Verteilung der Wärme an ihre Kunden.

Dieses Projekt führt auf Jahresbasis zu einer Energieeinsparung von 0,6 Petajoule (PJ), was einer durchschnittlichen Leistung von 20 Megawatt (MW) gleicht, die von Shell ins Fernwärmenetz eingespeist wird. Es ist ausreichend, um den Wärmebedarf von ungefähr 16.000 Haushalten zu decken. Auf Jahresbasis kann dies die CO2-Emissionen der Haushalte um ca. 35.000 Tonnen reduzieren.

Quelle und Foto: Hafenbetrieb Rotterdam