Umschlag Terminal Marl (UTM) erhält CrefoZert

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Das Umschlag Terminal Marl (UTM) ist von der Wirtschaftsauskunftsdatei Creditreform Bochum mit dem Bonitätszertifikat CrefoZert ausgezeichnet worden.

Damit gehört UTM, ein Gemeinschaftsunternehmen der Duisburger Hafen AG (duisport) und Evonik Technology & Infrastructure, zu den derzeit rund 20.000 bundesdeutschen Unternehmen, die die Voraussetzungen für das ein Jahr gültige Zertifikat erfüllen.

UTM ist ein auf sensible Güter und Gefahrgut spezialisiertes Terminal für den Kombinierten Bahnverkehr im Chemiepark Marl.

Das CrefoZert basiert unter anderem auf einer Jahresabschlussanalyse, der Bonitätsprüfung und den Zukunftsprognosen.

Quelle: duisport, Foto: Evonik, von links nach rechts: Philipp Böhme (Geschäftsführer Creditreform Bochum), Sandra Gürtler (Betriebsleiterin Umschlagterminal Marl), André Linnemann (Firmenkundenbetreuer Creditreform Bochum)




Burchardkai führt zukunftsweisendes Arbeitszeitmodell ein

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Ab dem 15. Januar 2017 wird am Burchardkai ein neues Produktions- und Arbeitszeitmodell dafür sorgen, dass die Leistung bei der Schiffsabfertigung weiter deutlich verbessert werden kann. Dies wird einen noch effizienteren Umschlag an den immer größer werdenden Schiffen sicherstellen.

Jens Hansen, Geschäftsführer des HHLA Container Terminal Burchardkai (CTB): „Durch Anpassungen des bisherigen Produktions- und Arbeitszeitmodells werden zukünftig vor allem die Containerbrücken und Van-Carrier auf unserem Terminal ohne Pausen durchgängig eingesetzt werden können – in der Woche wie auch am Wochenende. Wir verbessern damit verlässlich die wasserseitige Abfertigungsleistung und -qualität: ein weiterer zentraler Baustein zur Vorbereitung auf die effiziente Abfertigung der immer größer werdenden Schiffe. Im Frühjahr 2017 erwarten wir am Burchardkai das erste Schiff mit einer Kapazität von 20.000 Standardcontainern (TEU). Durch den optimierten Service wollen wir die Reeder noch stärker an den Burchardkai und den Standort Hamburg binden. Es ist deshalb erfreulich, dass wir in enger Abstimmung mit den Beschäftigten gemeinsam eine zukunftsweisende Lösung gefunden haben.“

Quelle: Hamburger Hafen und Logistik AG, Foto: © HHLA/Dietmar Hasenpusch




Antwerpen verleiht Sustainability Award

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Der erste Sustainability Award des Hafens Antwerpen geht an das Projekt ECLUSE. Mit ihm soll nach und nach die Energieversorgung der Chemieunternehmen am Linken Scheldeufer durch „grüne“ Wärme ersetzt werden.

Dieses Projekt erhielt die meisten Stimmen sowohl der Experten-Jury, als auch der Öffentlichkeit, die sich über eine Online-Abstimmung beteiligen konnte. Weitere Podiumsplätze gingen an Qpinch, Gyproc und BASF Antwerpen.

Sobald das ECLUSE-Projekt mit der vollen Kapazität läuft, wird es eines der größten industriellen Wärmecluster in Europa sein. Es wird dann gut zehn Prozent der „grünen“ Wärme in Flandern verteilen. Damit wird es einen bedeutenden Beitrag zur Erfüllung der belgischen Ziele leisten, die im Anfang November in Kraft getretenen Pariser Klimaabkommen vereinbart wurden.

Ziel des Projektes ist der Aufbau eines Wärme-Verteilnetzes, das nach und nach die bisher auf Erdgas basierende singuläre Wärmeversorgung mehrerer großer Chemie-Unternehmen am Linken Scheldeufer ersetzen soll. Die Wärme in Form von Dampf wird in den Abfall-Energie-Anlagen des Abfallverwertungsunternehmens INDAVER und seines Joint Ventures SLECO produziert, während das Wärme-Verteilnetz von Infrax aufgebaut wird. Sechs Abfallverbrennungsöfen werden Dampf mit einer maximalen Kapazität von 250 MW erzeugen. So können jährlich 100.000 Tonnen CO2 eingespart werden, vergleichbar mit 50 Windkraftanlagen von jeweils 2,3 MW Leistung. Das Netz wird so ausgelegt, dass es weiteres Wachstum ermöglicht, entsprechend den CO2-Einsparungen von 100 Windkraftanlagen.

Zurzeit wird der Dampf genutzt, um Turbinen zu betreiben, die Elektrizität erzeugen, aber sobald das Netz betriebsbereit ist, wird der Dampf so weit wie möglich direkt zur Industrie geliefert. Das wird viel energieeffizienter sein und so dazu beitragen, die chemische Industrie in der Region zu stärken. Es überrascht daher nicht, dass das ECLUSE-Netzwerk von essencia, dem Verband der chemischen Industrie und Life Sciences in Belgien, unterstützt wird.

„Der Erhalt des Sustainability Awards nur zwei Monate nach der Unterzeichnung des Vertrages mit dem Bauherrn und den Chemie-Unternehmen ist das Tüpfelchen auf dem i für uns“, sagte Paul Verbeeck, Vorstandsvorsitzender von ECLUSE, der den Preis entgegen nahm. „Die Reduktion der CO2-Emissionen um 100.000 Tonnen jährlich, die Einsparung fossiler Energien, die Förderung der erneuerbaren Energien und der weitere Ausbau der chemischen Industrie im Hafen von Antwerpen… das sind nur einige der Vorteile des ECLUSE Dampf-Verteilnetzes. Wir sind sehr stolz, dass dieses Projekt in Zusammenarbeit mit verschiedenen Partnern durchgeführt wird und dass wir damit zu einer nachhaltigeren Gesellschaft beitragen.“

Um das Ereignis des ersten Sustainability Awards zu unterstreichen, wurde ein “Walk of Sustainability“ auf der Promenade am neuen Hafenhaus eingerichtet. Dort wird den Gewinnern des alle zwei Jahre verliehenen Preises ein Gedenkstein ins Pflaster eingesetzt.

Der Sustainability Award ist eine gemeinsame Initiative der Antwerp Port Authority, der Left Bank Development Corporation und von VOKA-Alfaport. Seit 2011 sind diese Akteure auch die treibenden Kräfte des Nachhaltigkeitsberichtes, der alle zwei Jahre von der Antwerpener Hafengemeinschaft veröffentlicht wird. Das ständige Thema dieses Berichtes ist der Ehrgeiz des Hafens  Antwerpen, seinen Spitzenplatz bei nachhaltiger Wertschöpfung zu behaupten. Ab diesem Jahr wird dieser Anspruch mit dem alle zwei Jahre verliehenen Sustainability Award weiter betont.

Insgesamt 20 Unternehmen und Organisationen haben Projekte für den Preis eingereicht. Aus diesen Bewerbungen hat eine siebenköpfige Jury, geleitet vom Vorsitzenden der Antwerp Port Authority Marc Van Peel und den Provinzgouverneuren Ostflanderns und Antwerpens eine Shortlist von vier Bewerbern ausgewählt. Neben dem Preisträger ECLUSE gehörten dazu der Gipsplattenhersteller und Kreislaufwirtschaft-Pionier Gyproc, BASF Antwerpen mit seinem „Pioneer Students“-Projekt und Qpinch mit einem Projekt zur Rückgewinnung von Abfallwärme.

Quelle und Foto: port of Antwerp, Marc Van Peel (links) überreicht Paul Verbeeck von ECLUSE, den Sustainability Award des Hafens Antwerpen




Experten diskutierten Seehafenhinterlandverkehr

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Die reibungslose Abwicklung der Seehafenhinterlandlogistik ist für einen Industriestandort wie Deutschland zur Versorgung der internationalen Märkte von besonderer Bedeutung. Deutschlands größter Universalhafen Hamburg ist Europas größter Eisenbahnhafen und setzt im Hinterlandverkehr vor allem auf die Schiene.

Bei der logistischen Steuerung weltweiter Transportketten sind die Verlader aus Industrie und Handel auf leistungsfähige Verkehrsanbindungen mit den Seehäfen angewiesen. Vor dem Hintergrund eines stetig wachsenden Aufkommens im Hinterlandverkehr steht der Hamburger Hafen vor besonderen Herausforderungen. So nimmt auf der Landseite besonders der Eisenbahnverkehr kontinuierlich zu. Gleichzeitig ist zu beobachten, dass auch die Zahl der besonders großen Containerschiffe mit steigenden Umschlagmengen je Anlauf zunimmt. Das sind zwei bedeutende Entwicklungen, auf die sich neben der Hafenwirtschaft auch alle anderen an der Transportkette beteiligten Unternehmen einstellen müssen. Vor welchen Herausforderungen im Seehafenhinterlandverkehr die Verkehrs- und Industrieunternehmen stehen und mit welchen Lösungen aktuelle Anforderungen zu meistern sind, diskutierten Experten auf einer Informationsveranstaltung, die jetzt auf Einladung von TFG Transfracht GmbH und Hafen Hamburg Marketing e.V. in Mannheim stattfand.

Rund 100 Gäste der Informationsveranstaltung verfolgten nach der Begrüßung durch Sebastian Kolb, Leiter Regionalbereich West/Schweiz, TFG Transfracht GmbH, und Ingo Egloff, Vorstand Hafen Hamburg Marketing e.V., den Eröffnungsvortrag „Herausforderungen und Zukunftskonzepte im Intermodalverkehr aus wissenschaftlicher Sicht“, den Professor Dr. Carlos Jahn, Leiter Fraunhofer-Center für Maritime Logistik und Dienstleistungen, hielt. Nikolaus Gossmann, Regional Sales Manager, TFG Transfracht GmbH, und Ingo Egloff erläuterten anschließend in Kurzvorträgen die Seehafenhinterland-Anbindung der Wirtschaftsregion Rhein-Main/Neckar an die deutschen Seehäfen und die Entwicklungsperspektiven des Hamburger Hafens. In einer von Professor Dr. Jahn moderierten Podiumsdiskussion, an der sich Michael Berger, Managing Director OPDR, Wolfgang Hurtienne, Geschäftsführer Hamburg Port Authority (HPA), Marcus Jenner, Leiter Beschaffungslogistik und Prokurist der Firma Deichmann, Jörg Ullrich, Geschäftsführer ECL European Cargo Logistik GmbH, Sebastian Kolb, Leiter Regionalbereich West/Schweiz TFG Transfracht GmbH sowie Ingo Egloff, Vorstand Hafen Hamburg Marketing e.V. beteiligten, diskutierten die Teilnehmer dann u.a. die Möglichkeiten zur Optimierung von Hinterlandtransportketten, die Einbeziehung von Shortsea-Verkehren, die Entscheidungskriterien für die Verkehrsträgerwahl aus Verladersicht und die Herausforderungen bei der Kapazitäts- und Frequenzplanung am Beispiel der Operateure TFG und ECL.

Die Experten waren sich nach der lebhaft geführten Diskussionsrunde darüber einig, dass eine gut aufeinander abgestimmte Vernetzung der Verkehrsträger für Deutschlands stark auf den Außenhandel ausgerichtete Wirtschaft gefördert und ausgebaut werden muss. Mehr Güterverkehre auf der Schiene sind dabei auch vor dem Hintergrund von Klimaschutzzielen, und wachsender Gütermengen zur besseren Anbindung der Wirtschaftsregionen an die Seehäfen ein Ziel mit Perspektive.  „Als Europas führender Eisenbahnhafen sind wir auf eine gut ausgebaute und störungsfrei funktionierende Infrastruktur angewiesen, um wachsende Gütermengen zwischen den Häfen und den Wirtschaftsregionen im Binnenland bewältigen zu können. Immerhin haben 12 Prozent aller in Deutschland auf der Schiene transportierten Güter ihren Start- oder Zielpunkt im Hamburger Hafen. Heute bereits erreichen oder verlassen mehr Güter den Hamburger Hafen auf der Schiene als auf der Straße “, betonte Ingo Egloff, Vorstand Hafen Hamburg Marketing e.V., zum Abschluss der Veranstaltung. Sebastian Kolb unterstrich ebenfalls die Bedeutung der deutschen Seehäfen und die Notwendigkeit intermodaler Logistik bei maritimen Supply Chains. „Dank der Erweiterung unseres Drehscheibenkonzeptes und der daraus resultierenden hohen Flexibilität unseres Zugsystems ist es uns gelungen, unser Transportvolumen in den deutschen Seehäfen im ersten Halbjahr 2016 um 13% zu steigern. Dabei spielt die Region Rhein-Main/Neckar mit dem Albatros-Express Frankfurt und Mannheim/Ludwigshafen eine wesentliche Rolle. Mit 38 Abfahrten wöchentlich und täglichen Anbindungen an alle großen Containerterminals in Hamburg und Bremerhaven bieten wir die höchste Frequenz und Kapazität in der Region.

Für Sebastian Kolb und seinen Kollegen Nikolaus Gossmann war die gut besuchte Informationsveranstaltung ein Erfolg. Das gemeinsam mit Jürgen Behrens, Leiter der Hafen Hamburg Marketing Repräsentanz Deutschland-Süd, gestaltete Veranstaltungsprogramm brachte in der Kombination von kurzen Fachvorträgen, und abschließender Podiumsdiskussion viele gute Anregungen und Beispiele für eine weitere Optimierung und den Ausbau multimodaler Transportketten.

Quelle: HHM, Foto: HHM / Michael Lindner




Hafenwirtschaft und Reeder skeptisch

Waltershofer Hafen in Hamburg mit Containerschiffen

Die Stimmung in der maritimen Wirtschaft Norddeutschlands ist im Herbst 2016 geteilt: Deutlich optimistisch ist sie im Schiffbau, während die Geschäftsaussichten in der Hafenwirtschaft und bei den Reedern rückläufig sind.

Risiken für die Entwicklung sehen die Unternehmen vor allem bei der Auslandsnachfrage. Auch die gestiegenen Energiekosten aufgrund der Trendwende beim Ölpreis seit Jahresanfang bereiten den Betrieben erste Sorgen. Dies ist das Ergebnis der aktuellen Konjunkturumfrage der IHK Nord für die maritime Branche.

Im Schiffbau hat sich das Geschäftsklima im Vergleich zum Frühjahr 2016 deutlich aufgehellt. Der Index klettert von 83,2 auf 118,2 Punkte. Fritz Horst Melsheimer, Vorsitzender der IHK Nord und Präses der Handelskammer Hamburg, sagte: „Die Übernahme der Hamburger Werft Blohm+Voss durch die Bremer Lürssen-Gruppe wird mit Blick auf den deutschen Schiffbau insgesamt positiv bewertet. Auch in Mecklenburg-Vorpommern haben die Übernahme der ehemaligen Nordic Werften – jetzt MV Werften – durch die malaysische Genting Gruppe und die nachfolgenden Aufträge die Schiffbaubranche in Aufbruchstimmung versetzt. Zudem hat die Zahl der Beschäftigten der Branche mit knapp 16.000 den höchsten Stand seit vier Jahren erreicht. Angesichts der Krise im Weltschiffbau ist die wirtschaftliche Lage der Werften hierzulande erfreulich robust.“

Schlechtere Nachrichten kommen dagegen vonseiten der Reeder: Das Konjunkturbarometer sinkt um mehr als 13 Punkte und steht derzeit bei 84,9 Punkten. Die anhaltende Schifffahrtskrise mit Überkapazitäten bei der Tonnage und Problemen bei der Schiffsfinanzierung setzt die Branche unter Druck. „Die Charterraten sind zum Teil so stark gefallen, dass viele Reeder die Schiffskredite nicht mehr tilgen können. Die Zahl der Insolvenzen steigt deshalb weiter. Im Ergebnis wird die deutsche Handelsflotte auch in diesem Jahr schrumpfen“, sagte der IHK Nord-Vorsitzende.

Auch die Hafenwirtschaft blickt gedämpfter in die Zukunft. Der Geschäftsklimaindex sinkt hier von 112,9 auf 107,1 Punkte. Im ersten Halbjahr 2016 ging der Umschlag der deutschen Seehäfen um zwei Prozent zurück. Der nachlassende Welthandel, ein starker Wettbewerb mit den Westhäfen Rotterdam und Antwerpen sowie die Russlandsanktionen belasten nach wie vor die Ergebnisse der Hafenbetriebe. Im Hinblick auf die für Dezember angesetzten Verhandlungstermine des Bundesverwaltungsgerichts zur Fahrrinnenanpassung der Elbe betonte Melsheimer: „Wir hoffen, dass in Kürze ein positives Urteil zum geplanten Ausbau der Elbe vorliegt. Die Wirtschaft braucht hier endlich Klarheit, auch bezüglich der seewärtigen Zufahrten der anderen deutschen Seehäfen“.

Die Diagramme mit den Konjunkturzahlen finden Sie zum Download auf: www.ihk-nord.de

Quelle: IHK Nord, Foto: www.mediaserver.hamburg.de/ Andreas Vallbracht




Rotterdam ebenfalls in vorderster Reihe

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Wenn auch Rotterdam vorige Woche bereits den prominentesten europäischen Platz im Fahrplan der Ocean Alliance erhielt, so kann Rotterdam auch im neuen Verbund von THE ALLIANCE mit der Position des Hafens zufrieden sein.

Rotterdam wurde in alle fünf Verkehrsdienste von THE Alliance (der Allianz der Containerreedereien Hapag-Lloyd, Yang Ming, UASC, MOL, NYK Line und „K“Line) zwischen Asien und Nordeuropa aufgenommen, ebenso wie in zwei der transatlantischen Bestimmungen. THE Alliance wird ab April 2017, mit 240 Schiffen, auf der Ost-West-Route insgesamt 31 Roundtrips (Loops) durchführen. Dabei werden 75 verschiedene Häfen angelaufen. Es geht um fünf Asien-Nordeuropa-Roundtrips, drei Roundtrips zwischen Asien und dem Mittelmeer, einen (1) Roundtrip zwischen Asien und dem Mittleren Osten, sechzehn transpazifische Roundtrips, von denen elf die amerikanische West- und fünf die Ostküste anlaufen, sowie sechs transatlantische Routen, von denen fünf Nordeuropa ansteuern.

Die Containerreederei-Allianz 2M von Maersk Line und MSC hat im Mai letzten Jahres ihren neuen Fahrplan auf der Route Europa-Asien bekannt gegeben. Das waren Neuigkeiten, die für den Rotterdamer als Erfolg zu werten waren. Mit diesem neuen, bereits Ende August in Kraft getretenen Fahrplan hat der Rotterdamer Hafen bereits große Fortschritte gemacht, da eine zusätzliche ‚first port of call‘- und ‚last port of call‘-Position hinzukam. Vorige Woche wurde bereits bekannt, dass Rotterdam einen Platz im Fahrplan der neu gebildeten Ocean Alliance (der Reedereien CMA CGM, Cosco, OOCL und Evergreen) auf allen acht Roundtrips, die Nordeuropa anlaufen, erhalten hat. Es geht um sechs Linienverbindungen mit Asien und zwei für Nordamerika. Dank des erschienenen Fahrplans von THE ALLIANCE kann Rotterdam mit der Position des Hafens in den Fahrplänen der Linienverbindungen, welche die Ost-West-Handelsbestimmungen anlaufen, zufrieden sein.

Quelle und Foto: Port of Rotterdam




See- und Binnenhäfen sind aufeinander angewiesen

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See- und Binnenhäfen sind angewiesen auf multimodale Transportverbindungen sowie transparente Logistikketen. Dabei sollten sie gemeinsam nach vorne gehen, hieß es auf der Hafen Hinterland Konferenz in Nürnberg am 27. Oktober.

Die Hafen Hinterland Konferenz im Gebäude der Industrie- und Handelskammer in Nürnberg bot Verladern, Logistikern, See- und Binnenhäfen eine Plattform, Erfahrungen und Wissen auszutauschen. Mit einer leistungsfähigen Produktionsindustrie und starken Technologieunternehmen ist Bayern für die europäischen Seehäfen der Wunschpartner unter den deutschen Bundesländern. Der Rotterdam-Bayern-Express verbindet den Rotterdamer Hafen fünfmal pro Woche mit dem Nürnberger Hafen. Vor kurzem wurden erstmals auch Binnenschiffe eingesetzt für den Containertransport zwischen Nürnberg und Rotterdam.

Alexander Fackelmann, Unternehmer und niederländischer Honorarkonsul in Bayern, sieht Möglichkeiten, den Handel zwischen den Niederlanden und Bayern auszubauen sowie die Verbindung zwischen holländischen und bayerischen Unternehmen zu verstärken. Die Metropolregion Nürnberg hat eine Gateway- und Drehscheibe-Funktion in Europa. Außer bekannten, großen Unternehmen wie Playmobil, Lebkuchen Schmidt, Fackelmann und Stabilo verfügt die Region laut IHK-Vizevorsitzendem Harald Leupold über viele hidden champions.

Im Rahmen von bayrolo arbeiten der Rotterdamer Hafen und die bayernhafen-Gruppe an der Verstärkung der Logistikverbindung zwischen den Niederlanden und Bayern. Bayernhafen-Geschäftsführer Joachim Zimmerman rief See- und Binnenhäfen auf, gemeinsam nach vorne zu gehen. Außer der Schiene könne auch die Binnenschifffahrt ihren Anteil auf der Relation Rotterdam-Bayern erhöhen.

Verlader in Bayern setzen auf Tempo, Multimodalität, Transparenz und Flexibilität in den Transportketten. Das ging aus einer Podiumsdiskussion mit Vertretern von Siemens, ZF Gruppe und Barthelmess Display & Decoration GmbH hervor.

Die Seehäfen Rotterdam, Amsterdam, Antwerpen, Bremen und Hamburg profilierten sich in Nürnberg als zuverlässige Partner für die süddeutsche Wirtschaft und als Spitzenreiter im Bereich der Nachhaltigkeit. Gemeinsam setzen sie sich bei der IMO und der EU-Kommission für weltweite Umweltstandards ein. Emile Hoogsteden vom Hafenbetrieb Rotterdam lud die anderen Seehäfen ein, diese Zusammenarbeit zu intensivieren. „Davon profitieren wir alle.“

Die Wissenschaftlerin Klara Paardenkoper gab einen Überblick über weltweite Trends, mit denen sich auch die europäischen Seehäfen auseinandersetzen müssen. Europa droht seine zentrale Position im globalen Transportnetzwerk zu verlieren. Es entstehen neue Transportrouten und innerhalb von Europa verschiebt sich das Wirtschaftswachstum Richtung Osten. Damit verschmälert sich das Hinterland der West- und Nordseehäfen. Die Häfen in Gdansk, Koper, Genua, Piräus und Trieste machen den Nordwest-Häfen zunehmend Konkurrenz. Die Ambition des Rotterdamer Hafens, seinen Marktanteil in Süddeutschland auszubauen, ist laut Paardenkoper der richtige Schritt. Ihre Empfehlung an den Rotterdamer Hafen lautet: „Baue den Bekanntheitsgrad aus, stärke die Logistikkette und setze vor allem auf zusätzliche Schienenshuttles.“

Quelle und Foto: Port of Rotterdam




Hafen Hamburg wächst leicht

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Der gesamte Seegüterumschlag, der die Segmente Stückgut und Massengut umfasst, fällt für die ersten drei Quartale 2016 mit 104,9 Millionen Tonnen um 0,3 Prozent stärker aus als im Vorjahreszeitraum.

„Der Seegüterumschlag im Hamburger Hafen hat sich stabilisiert und weist für die ersten drei Quartale 2016 wieder ein Plus auf. In der Einzelbetrachtung unterstreicht das dritte Quartal mit einem Seegüterumschlag von 34,7 Millionen Tonnen und einem Plus von 2,7 Prozent den Aufwärtstrend. Sowohl der Stückgutumschlag als auch der Massengutumschlag erreichen in Deutschlands größtem Universalhafen mengenmäßig ein positives Ergebnis“, sagt Axel Mattern, Vorstand Hafen Hamburg Marketing e.V. Auch die erfolgreiche Entwicklung beim Seehafenhinterlandverkehr auf der Schiene wird fortgesetzt. „Im Vergleich mit anderen wichtigen europäischen Häfen kann Hamburg seine mit der Bahn transportierten Gütermengen auch in den ersten drei Quartalen 2016 weiter ausbauen. Mit 35,5 Millionen Tonnen (+3,1 Prozent) transportierter Güter und 1,8 Millionen TEU (+1,9 Prozent) wird auf der Schiene erneut ein kräftiges Plus erreicht“, so Ingo Egloff, Vorstand Hafen Hamburg Marketing e.V.

Der Containerumschlag blieb in den ersten neun Monaten des Jahres insgesamt nahezu auf Vorjahresniveau. Während das containerisierte Ladungsvolumen mit 69,3 Millionen Tonnen um 0,4 Prozent zulegte, blieb die Zahl der umgeschlagenen Container mit 6,7 Millionen TEU (-0,1 Prozent) fast unverändert. Der für den Hamburger Hafen besonders bedeutende Containerverkehr mit Asien verzeichnete ein Plus von einem Prozent. Auch der in Hamburg dominierende Containerumschlag mit chinesischen Häfen entwickelte sich positiv und erreichte ein Plus von 0,6 Prozent. Die Containerverkehre mit den Fahrtgebieten in Nord- und Südamerika lieferten insgesamt ein Wachstum von 1,2 Prozent. Das Containerfahrtgebiet Europa entwickelte sich unterschiedlich: Zum einen ist das erfreuliche Plus von 4,4 Prozent im Containerverkehr mit Russland (337.000 TEU) ein Anzeichen für einen leichten Aufwärtstrend. Zum anderen bewirkten die Direktanläufe von Containerliniendiensten in Göteborg und Danzig Rückgänge im seeseitigen Containerverkehr mit Schweden (-15,4 Prozent) und Polen (-14,1 Prozent). Insgesamt bleibt das Fahrtgebiet Europa mit -1,7 Prozent noch leicht im Minus.

Erfreulich ist die unverändert wachsende Bedeutung Indiens, das mit 188.000 TEU (+6,8 Prozent) inzwischen Position acht im Ranking der Top-Handelspartner im Containerverkehr Hamburgs einnimmt. Ebenfalls positive Umschlagentwicklungen sind im Containerverkehr mit Mexiko (+18,0    Prozent), den USA (+7,7 Prozent), den Vereinigten Arabischen Emiraten (+12,1 Prozent) und Großbritannien (+13,3 Prozent) zu verzeichnen. „Die Containerumschlagbilanz des Hamburger Hafens zeigt für die ersten drei Quartale auf der Importseite mit 3,5 Millionen TEU ein Plus von 0,5 Prozent. Auf der Exportseite kam der Containerumschlag auf 3,2 Millionen TEU und blieb 0,6 Prozent unter dem Vorjahresergebnis. Trotz eines Wachstums bei den Importcontainern und insgesamt einem Plus von 0,5 Prozent bei den beladenen Containern, die in den ersten drei Quartalen in Hamburg 5,7 Millionen TEU erreichten, gab es im Gesamtumschlagergebnis des Hafens noch eine geringe Minderung von 0,1 Prozent zu verzeichnen. Das ist vor allem auf geringere Transhipment-Verkehre mit Häfen in Polen und Schweden zurückzuführen“, erläutert Mattern.

Beim Massengutumschlag, der in den ersten neun Monaten 34,5 Millionen Tonnen (+0,3 Prozent) in Hamburg ausmachte, entwickelten sich erneut die Importe und Exporte unterschiedlich. Auf der Importseite wurde für die ersten drei Quartale mit insgesamt 25,7 Millionen Tonnen ein Plus von 6,7 Prozent erreicht. Auf der Exportseite blieb der Massengutumschlag mit insgesamt 8,7 Millionen Tonnen (-14,8 Prozent) unter dem Vorjahresergebnis. Für Wachstum beim Import sorgte mit 3,2 Millionen Tonnen (+14,1 Prozent) das Umschlagsegment Sauggut (Getreide und Ölsaaten) und mit insgesamt 8,0 Millionen Tonnen (+14,0 Prozent) das Segment Flüssigladung (vor allem Mineralölprodukte). Der Greifergutumschlag von überwiegend Kohle und Erze blieb mit 14,6 Millionen Tonnen und einem Plus von 1,5 Prozent ebenfalls auf Wachstumskurs.

Die mit 8,7 Millionen Tonnen (-14,8 Prozent) rückläufige Entwicklung beim Export in den Umschlagsegmenten Sauggut, Flüssigladung und Greifergut hat unterschiedliche Ursachen. So ist neben einem erntebedingten Rückgang der Getreideexporte, die im ersten Halbjahr mit 2,7 Millionen Tonnen (-21,9 Prozent) deutlich schwächer als im besonders starken Vorjahr ausfielen, mit 2,5 Millionen Tonnen (-26,5 Prozent) auch ein Rückgang bei den Exporten von Mineralölprodukten zu verzeichnen. Das schwächere Umschlagergebnis ist in erster Linie mit der Schließung einer großen Hamburger Raffinerie zu erklären, deren Exporte von Mineralölprodukten nun wegfallen. Das Segment Greifergut erreichte mit 2,6 Millionen Tonnen (-0,6 Prozent) annähernd das Ergebnis aus dem vergleichbaren Vorjahreszeitraum.

Der nicht-containerisierte Stückgutumschlag, von zum Beispiel großen Anlagenteilen und rollender Ladung, blieb in den ersten drei Quartalen mit insgesamt 1,2 Millionen Tonnen (-9,5 Prozent) unter dem Vorjahresergebnis. Auf der Importseite, die 419.000 Tonnen (-2,2 Prozent) erreichte, konnten wachsende Umschlagmengen bei der Einfuhr von Holz, Projektladung und Südfrüchten die Rückgänge bei Papier, Metall und Kraftfahrzeugen nicht wettmachen. Im Versand konventioneller Stückgüter, für den insgesamt 776.000 Tonnen (-13,0 Prozent) ermittelt wurden, konnte das Wachstum bei Holz, Eisen und Stahl nicht den Rückgang bei der Ausfuhr von Kraftfahrzeugen ausgleichen.

Die beiden Hafen Hamburg Marketing Vorstände Ingo Egloff und Axel Mattern wiesen anlässlich der Hafen Hamburg Quartalspressekonferenz darauf hin, dass sich der Seegüterumschlag im Universalhafen Hamburg stabilisiert hat und eine Aufwärtsentwicklung erkennbar sei. Hamburg kann im ausgeprägten Wettbewerb mit den Haupthäfen Nordeuropas eine besonders gute Entwicklung der Seehafenhinterlandverkehre aufweisen. Die mit der Eisenbahn in und aus dem Hamburger Hafen transportierte Gütermenge erreichte gegen den Trend der insgesamt im Schienengüterverkehr eher rückläufigen Mengen, ein Plus von 3,1 Prozent. Die Anzahl der in den ersten neun Monaten auf der Schiene transportierten Container kletterte um knapp zwei Prozent auf 1,8 Millionen TEU.

Mehr als 200 Güterzüge erreichen oder verlassen täglich Europas größten Eisenbahnhafen und verbinden Hamburg mit allen Wirtschaftsregionen im Binnenland. Die große Anzahl an Verbindungen und die hohe Frequenz an Zugabfahrten von und nach Hamburg sind für die schnelle Abwicklung von Export- und Importgütern der Verlader im Binnenland von Vorteil. „Um den Hafen weiterhin in seinen vielfältigen Funktionsbereichen auszubauen und wettbewerbsfähig zu halten, ist neben einem Ausbau leistungsfähiger Zu- und Ablaufkorridore für den Gütertransport per Bahn, Lkw und Binnenschiff auch die Fahrrinnenanpassung von Unter- und Außenelbe zur Sicherung von Wachstum und Beschäftigung erforderlich“, sagt Ingo Egloff.

Der Hamburger Hafen ist Deutschlands größter Universalhafen und sichert mehr als 156.000 Arbeitsplätze in der Metropolregion Hamburg. Der Hafen ist auch wichtiger Industriestandort und mit einer Bruttowertschöpfung von 21,8 Milliarden Euro von großer Bedeutung für die gesamte deutsche Volkswirtschaft. Für das Jahr 2016 rechnet die Marketingorganisation des Hamburger Hafens mit einem Seegüterumschlag auf Vorjahresniveau in der Größenordnung von rund 138 Millionen Tonnen und knapp 9 Millionen TEU beim Containerumschlag.

Quelle, HHM, Foto: HHM / Annette Krüger




Informieren kommt vor Studieren

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Zwischen 10 und 14 Uhr stehen am Samstag, den 26. November alle Türen der Europäischen Fachhochschule (EUFH) in Neuss offen.

Die Hochschule informiert Studieninteressierte sowie deren Eltern und Freunde über das duale, praxisnahe Wirtschaftsstudium in den Bereichen Logistik, Handel, Industrie, Wirtschaftsinformatik oder General Management.

Wo liegen die Vorteile des dualen Studiums? Welche Aufnahmevoraussetzungen gibt es? Wie finde ich das geeignete Unternehmen für die Praxisphasen während des Studiums? Was sind die Studieninhalte? Dozenten und Mitarbeiter der EUFH freuen sich darauf, am Tag der offenen Tür solche und ähnliche Fragen beantworten zu können.

Auch Studierende stehen bereit, um Interessenten von ihren Erfahrungen in Theorie und Praxis zu erzählen. Es wird genug Zeit für persönliche Gespräche oder für individuelle Beratung durch die Dozenten sein.

Die Europäische Fachhochschule ist eine vom Engagement ihrer Kooperationsunternehmen und Studierenden getragene private, staatlich anerkannte Fachhochschule. Als erste Hochschule mit dualem Studienangebot hat sie das Top-Gütesiegel einer zehnjährigen Akkreditierung durch den Wissenschaftsrat erhalten.

Studienbeginn für das duale Studium ist jeweils zum Wintersemester. Vor Aufnahme des Bachelor-Studiums muss das hochschuleigene Assessment-Center erfolgreich absolviert werden. Studium und Ausbildung bzw. Training-on-the-Job dauern insgesamt drei Jahre, wobei eine intensive Fremdsprachenausbildung, ein Auslandssemester (bei allen Studiengängen im Blockmodell) und Trainings zur Persönlichkeitsentwicklung in das Studium integriert sind.

Quelle und Foto: EUFH 




Stabilität trotz schwieriger Bedingungen

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Heftige Kritik übt die deutsche Hafenwirtschaft an der Wettbewerbspolitik der Europäischen Kommission.

„Mit ihren unausgegorenen Vorstößen zum Beihilferecht gefährdet die Europäische Kommission dringend notwendige Investitionen in die Verkehrsinfrastruktur. Damit gefährdet sie den Wirtschafts- und Logistikstandort Deutschland und widersetzt sich dem erklärten Willen der Mitgliedsstaaten und des Europäischen Parlaments“, sagte der Präsident des Zentralverbands der deutschen Seehafenbetriebe (ZDS), Klaus-Dieter Peters, auf der Jahrespressekonferenz des Verbandes in Hamburg.

Hintergrund der Kritik sind Vorschläge der Europäischen Kommission zum Beihilferecht für Häfen. Das Beihilferecht regelt, ob und wie die öffentliche Hand Haushaltsmittel für Infrastruktur bereitstellen darf.

„Es geht darum, ob der Bund und die Länder zukünftig überhaupt noch in Autobahnen oder in Eisenbahnnetze oder eben in Hafeninfrastruktur investieren dürfen, ohne vorher die Europäische Kommission um Erlaubnis bitten zu müssen. In letzter Konsequenz können die aktuellen Überlegungen der Europäischen Kommission bedeuten, dass der Bund einzelne Projekte des Bundesverkehrswegeplans gar nicht finanzieren darf, weil sie gegen das EU-Beihilferecht verstoßen“, kritisiert Peters. „Dabei haben das Europäische Parlament und die Mitgliedsstaaten mit der Konzessionsrichtlinie und der Hafen-Verordnung einen klaren und von allen Seiten akzeptierten Weg vorgegeben.“

Der ZDS fordert daher, dass Mitgliedsstaaten wie Deutschland und das Europäische Parlament bis auf Weiteres ihre noch ausstehende formale Zustimmung zur Hafen-Verordnung („Port Package III“) verweigern.

Hinsichtlich der wirtschaftlichen Lage der deutschen Hafenwirtschaft blickt der Verband trotz derzeit eher schwieriger Rahmenbedingungen optimistisch auf die kommenden Jahre. Der Güterumschlag in den deutschen Seehäfen hat sich zwar im Jahr 2015 gegenüber dem Vorjahr um 2,6 % verringert und im ersten Halbjahr 2016 um 2 % gegenüber der ersten Hälfte 2015. Besonders die wirtschaftlichen Entwicklungen in China und Russland und Infrastrukturengpässe in Deutschland machten der Hafenwirtschaft zu schaffen.

Aber: „In der Hafenwirtschaft geht es um konjunkturelle Schwankungen, nicht um strukturelle Dauerprobleme wie etwa in der krisengeplagten Schifffahrt. Unsere Unternehmen fahren zumeist weiter auskömmliche oder gute Betriebsergebnisse ein, und die Anzahl der Arbeitsplätze in den deutschen Häfen hat sich gegenüber dem Vorjahr kaum verändert“, sagte Klaus-Dieter Peters. „Insofern ist es richtig, von Stabilität in schwierigen Zeiten zu sprechen“.

„Zugleich bleiben wir hoffnungsvoll, dass wir für 2016/2017 mit einem leichten Anstieg des Güterumschlags insgesamt rechnen dürfen“, erklärte Klaus-Dieter Peters.

Prognosen verschiedener Institute oder auch der OECD gehen von langfristigem Wachstum im europäischen Güterverkehr aus.

Daher begrüßt der ZDS die in jedem Fall notwendigen Maßnahmen der Bundesregierung wie den Investitionshochlauf, den Bundesverkehrswegeplan 2030, den Aktionsplan Güterverkehr und Logistik und das neue Nationale Hafenkonzept, die zur Beschleunigung der Modernisierung des deutschen Verkehrsnetzes beitragen. Für die Umsetzung der Pläne fordert der ZDS mehr Personal bei Bund und Ländern sowie ein verschlanktes Planungs- und Umweltrecht.

„Die im Bundesverkehrswegeplan oder Nationalen Hafenkonzept festgelegten Maßnahmen und Pläne werden nur dann tatsächlich zur Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit Deutschlands beitragen, wenn sie auch wirklich umgesetzt werden“, sagt Daniel Hosseus, Hauptgeschäftsführer des ZDS.

„Die deutschen Seehäfen müssen in die Lage versetzt werden, effizienter auf den Wandel um uns herum reagieren zu können. Und es darf nicht sein, dass Haushaltsmittel des Bundesverkehrsministeriums nicht abgerufen werden, weil es bei Bund und Ländern an Planern, Ingenieuren und Juristen fehlt, um die Projekte nicht nur zu Baureife zu bringen, sondern diese auch tatsächlich durchzuführen.“

Im Hinblick auf die 10. Nationale Maritime Konferenz, die am 4. April 2017 in Hamburg stattfinden und dessen Fokus das Thema Digitalisierung sein wird, erläuterte ZDS-Präsident Peters, dass die Digitalisierung bereits seit einigen Jahrzehnten eine wichtige Rolle in den deutschen Seehäfen spiele. Beispielsweise wäre die massenhafte Abfertigung von Containern seit den 1970er Jahren ohne den Einsatz elektronischer Datenverarbeitungsprogramme kaum möglich gewesen.

„Das Internet der Dinge und der Hafen 4.0 werden längst gelebt, unterstützt von unseren Arbeitnehmern. Aber das Potential ist noch lange nicht ausgeschöpft“, sagt Klaus-Dieter Peters. „Daher danken wir dem Bundestag und der Bundesregierung, dass sie mit dem neuen Förderprogramm IHATEC einen bedeutenden Beitrag zur Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit deutscher Hafenunternehmen leisten.“

In den nächsten fünf Jahren stellt der Bund bis zu 64 Mio. Euro an Ko-Finanzierungsmitteln für Projekte zur Verfügung, die neue Lösungen und Innovationen im Bereich des Güterumschlags und der Passagierabfertigung finden oder zur Optimierung des Verkehrsflusses, der Logistikketten oder der Verbesserung der digitalen Infrastruktur beitragen.

Weiter sei es auf der 10. Nationalen Maritimen Konferenz mit dem Schwerpunkt Digitalisierung von besonderer Bedeutung, für fortschrittsorientierte Rahmenbedingungen zu werben. So zählt der ZDS hier beispielsweise den Ausbau der allgemeinen IT-Infrastruktur, die Anpassung der Bildungs- und Ausbildungssysteme, die Förderung von Forschung und Wissenstransfer, die beständige Weiterentwicklung des Rechtsrahmens in allen relevanten Rechtsbereichen, die Schaffung von Innovationsanreizen und die Beseitigung von Investitionshemmnissen sowie das erforderliche Personal für diese Aufgaben auf.

Quelle: Zentralverband der deutschen Seehafenbetriebe e. V. Foto: HHM / Michael Lindner