„Der Rhein muss Mautfrei bleiben“

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„Der Rhein – die europäische Wasserstraße“ war das Leitmotiv der dritten Rheinanliegerkonferenz, auf der Politiker und Experten aus der Hafen- und Logistikbranche in den Düsseldorfer Rheinterrassen über die Zukunft des Rheinkorridors für die Transport- und Logistikketten diskutierten.

Die Leistungsfähigkeit des Rheins als Verkehrsweg, der Lärmschutz im Rheintal oder der Ausbau der Verknüpfungspunkte zwischen den Verkehrsträgern, an vielen Stellen sehen Experten Verbesserungsmöglichkeiten für den Gütertransport auf Europas wichtigstem Strom.

Entsprechend hochkarätig waren die Podien besetzt. Vor rund 200 Teilnehmerinnen und Teilnehmern diskutierten die Verkehrsminister aus vier Bundesländern: für das Gastgeberland NRW Michael Groschek, aus Hessen Tarek Al-Wazir, aus Rheinland-Pfalz Volker Wissing und aus Baden-Württemberg Winfried Hermann. Für die Bundesregierung war der Parlamentarische Staatssekretär im Bundesverkehrsministerium, Enak Ferlemann, nach Düsseldorf gekommen, von der Europäischen Kommission nahm der Senior Expert Dimitrios Theologitis teil und die Zentralkommission für die Rheinschifffahrt (ZKR) vertrat deren Generalsekretär Bruno Georges.

Die Verkehrsminister der Rheinanliegerländer forderten zum verstärkten Ausbau des Rheins als Europas bedeutendste Verkehrs- und Wirtschaftsachse, dass die Infrastrukturprojekte des aktuellen Bundesverkehrswegeplans zügig umgesetzt werden müssten. So seien zur Steigerung der Transportkapazitäten auf dem Rhein vor allem bei Niedrigwasser die Beseitigung von Hindernissen und Untiefen in der Fahrrinne schnellstmöglich anzugehen. Dazu müsse das Planungspersonal der Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung des Bundes (WSV) projektorientiert, das heißt räumlich und zeitlich konzentriert, eingesetzt werden.

Das Herz der produzierenden Wirtschaft und des Warentransports in Deutschland schlage entlang des Rheins, unterstrichen die Konferenzteilnehmer. Der Bundesverkehrswegeplan 2030 und das Nationale Hafenkonzept beinhalteten zwar wichtige Verkehrsprojekte für eine zukunftsorientierte Weiterentwicklung des Rheinkorridors, jedoch müsse der jeweilige Projektfortschritt – insbesondere bei den Wasserstraßenvorhaben – deutlich zügiger vorankommen. Sonst könnten überlastete Straßen- und Schienennetze das weiter steigende Güterverkehrsaufkommen auf dem Rhein-Alpen-Korridor Rotterdam-Genua zukünftig nicht mehr aufnehmen, befürchten die Landesverkehrsminister.

Bereits jetzt sei im gesamten Rheintal die Belastung durch Bahnlärm schon so hoch, dass weitere Güterverkehrsverlagerungen auf die Schiene zunehmend problematischer seien, zumal der Bund für eine alternative Güterverkehrsstrecke für den Mittelrheinabschnitt bislang noch keine konkrete Realisierungsperspektive aufgezeigt habe. Umso mehr müsse der Rhein als Wasserstraße höchsten europäischen Ranges für die Binnenschifffahrt noch besser nutzbar gemacht werden. Die anstehende Neuordnung der Schifffahrtsabgaben dürfe daher auf keinen Fall zu einer Verschlechterung der Rahmenbedingungen für das Logistikgewerbe im Rheinstromgebiet führen, waren sich die vier Länderverkehrsminister einig.

Zudem setzen die Verkehrsminister auf eine stärkere IT-gestützte standortübergreifende Synchronisierung der Logistikketten über die Binnenhäfen am Rhein von und zu den Seehäfen in der Rheinmündung. Damit ließe sich ein wirkungsvoller Beitrag zur effizienteren Nutzung des Verkehrsträgers Binnenschiff und somit auch zur Verlagerung von mehr Güterverkehren von der Straße auf den umweltschonenderen Wasserweg erreichen. An die Europäische Kommission appellierten die Landesverkehrsminister, die Rahmenbedingungen für öffentliche Fördergelder zur Weiterentwicklung der Anlagen in Binnenhäfen zu erleichtern.

Die nächste Länderkonferenz Rhein wird voraussichtlich im Jahr 2018 vom Land Hessen ausgerichtet.

Michael Groschek, Minister für Bauen, Wohnen, Stadtentwicklung und Verkehr, Nordrhein-Westfalen:

„NRW ist der Logistikstandort Nr.1 in Deutschland. Die Binnenschifffahrt spielt dabei eine wichtige Rolle. Auf 720 km schiffbaren Wasserstraßen auf Rhein und Kanälen und in 118 Häfen werden in NRW jährlich mehr als 120 Millionen Tonnen Güter und über eine Million Standardcontainer transportiert und umgeschlagen. Der Rhein ist das Rückgrat für den umweltverträglichen Verkehrsträger Binnenschiff. Wir wollen erreichen, dass diese Säule der Logistik noch besser und noch nachhaltiger genutzt werden kann. Mit unserem Wasserstraßen-, Hafen- und Logistikkonzept hat NRW einen Meilenstein dazu erreicht, jetzt muss der Bund die Wasserstraßenmaßnahmen aus dem Bundesverkehrswegeplan zügig umsetzen.“

Winfried Hermann, Verkehrsminister Baden-Württemberg:

„Für eine Verlagerung von Verkehren auf die Binnenwasserstraßen ist eine moderne und leistungsfähige Infrastruktur nötig. Die Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung muss daher die im Bundesverkehrswegeplan 2030 enthaltenen Projekte an Wasserstraßen zügig umsetzen. Auch für die für Baden-Württemberg besonders wichtige Verlängerung und Sanierung der Neckarschleusen zwischen Mannheim und Plochingen für 135 Meter lange Schiffe muss der Bund seine Planungskapazitäten dringend erhöhen und effizienter als bisher einsetzen.“

Tarek Al-Wazir, Minister für Wirtschaft, Energie, Verkehr und Landesentwicklung, Hessen:

„Das Binnenschiff zählt zu den umweltfreundlichsten Transportmitteln. Es könnte eine größere Rolle im Güterverkehr spielen, wenn die Wasserstraßen ausgebaut würden. Gerade die Optimierung am Mittelrhein hat einen volkswirtschaftlichen Nutzen wie kaum ein anderes Vorhaben aus dem Bundesverkehrswegeplan. Deshalb hat Hessen großes Interesse, dass der Bund diese Vorhaben zügig umsetzt.“

Dr. Volker Wissing, Minister für Wirtschaft, Verkehr, Landwirtschaft und Weinbau, Rheinland-Pfalz:

„Die  Erhöhung der Abladetiefe für die Binnenschiffe am Mittelrhein und der Ausbau der Moselschleusen bergen große Potentiale, um die Anzahl der Gütertransporte auf Rhein und Mosel zu erhöhen und damit Straßen zu entlasten. Die Projektplanung des Bundes mit einer Bauzeit bis ins Jahr 2030 und später wird der bundes- und europaweiten verkehrswirtschaftlichen Bedeutung dieser Vorhaben nicht annähernd gerecht und ist nicht akzeptabel.“

Quelle: MBWSV




Zukunft liegt in Zusammenarbeit

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„Mehr Chemie. Mehr Logistik. Chancen für die Unterelbe“ – unter diesem Motto stand im Hamburger Hafen-Klub der 6. See-Hafen-Kongress.

Mehr als 70 Fachleute aus Industrie, Hafen und Logistik sprachen über die kommenden Herausforderungen für die Unterelbe-Region als Chemie-, Logistik- und Produktionsstandort und diskutierten über konkrete Lösungsansätze.

In einem waren sich alle Teilnehmer einig: Die Unterelbe-Region hat ein gewaltiges wirtschaftliches Entwicklungspotenzial, nicht nur als maritimer und Logistikstandort, sondern insbesondere als Industriestandort. Um dieses Potenzial freizusetzen, bedarf es aber vielfältigster Anstrengungen, allen voran einer besseren politischen Zusammenarbeit der Bundesländer Hamburg, Niedersachsen und Schleswig-Holstein, aber auch den übergreifenden Willen, sich gemeinsam als Unterelbe-Region und nicht als jeweils einzelner Standort zu positionieren.

Eröffnet wurde die ganztägige Expertenrunde, die gemeinsam vom Beratungshaus UMCO und Hafen Hamburg Marketing (HHM) veranstaltet wurde, durch Dr. Rolf Bösinger, Staatsrat in der Hamburger Behörde für Wirtschaft, Verkehr und Innovation. Er ging in seinem Grußwort auf das Schwerpunktthema Chemieindustrie ein und unterstrich den hohen Stellenwert der Branche in Norddeutschland: „Etwa 30.000 Beschäftigte sind in der chemischen Industrie der Metropolregion Hamburg beschäftigt. Über 9 Milliarden Euro – das sind neun Prozent des Umsatzes der chemischen Industrie in Deutschland – werden hier erwirtschaftet.“ HHM-Vorstand Ingo Egloff betonte die enge Verzahnung zwischen Industrie und Hafenwirtschaft: „Die hohe Loco-Quote von 25 bis 30 Prozent der in Hamburg umgeschlagenen Güter, die in der Metropolregion verbleiben, wird vor allem durch die hier ansässige Industrie getragen.“

In einem Impulsvortrag berichtete Michael Westhagemann, CEO Region Nord der Siemens AG, welche Standortkriterien ausschlaggebend dafür waren, dass Siemens nach rund 15 Jahren erstmals wieder einen neuen Fertigungsstandort in Deutschland errichtet. Für ca. 200 Millionen Euro entsteht in Cuxhaven eine Fabrik für Offshore-Windenergieanlagen. Ab Mitte 2017 soll hier die Herstellung von Maschinenhäusern für die neue Windturbinengeneration D7 beginnen. „Viele Hafenstandorte in Norddeutschland haben sich um dieses Projekt beworben, aber nur wenige haben tatsächlich zugehört, welche Kriterien für uns entscheidend sind, und sich eher auf ihre Standortvorteile versteift.“

In einer anschließenden Diskussionsrunde sprachen die Teilnehmer über die wichtigsten Standortkriterien, nach denen Unternehmen ihre Investitionsentscheidungen treffen würden. Neben einer guten Infrastruktur, Logistikangeboten und Personalverfügbarkeit, sei das für die energieintensive Chemiebranche auch eine bezahlbare Energieversorgung, so der einhellige Tenor. Wichtig sei zudem Planungssicherheit, und diese würde immer mehr verloren gehen. Große Infrastrukturprojekte würden heute kaum noch angegangen werden, weil die Umsetzbarkeit immer schwieriger sei. Ken Blöcker, Geschäftsführer des Unternehmensverbandes Unterelbe-Westküste nannte ein konkretes Beispiel: Die geplante Elbquerung nördlich von Hamburg wird von der einen Seite durch Schleswig-Holstein bis zur Mitte der Elbe geplant und von der anderen Seite durch Niedersachsen. Das bedeutet doppelter Planungsaufwand, doppelter Personaleinsatz, doppelte Ressourcen und doppelte Umweltklagen. Das ist einfach zu teuer, zu langwierig und zu ineffizient. Dr. Dirck Süß, Leiter Geschäftsbereich Wirtschaftspolitik in der Handelskammer Hamburg sagte dazu: „Die Elbe verbindet, teilt aber auch. Die Kommunikation über die Elbe hinweg zwischen den Landesregierungen ist nicht immer einfach.“ Die Netzwerkbildung auf unternehmerischer und politischer Ebene sei dringend erforderlich. Entsprechend forderte Günter Jacobsen, Leiter Standortkommunikation im Werk Brunsbüttel der Covestro Deutschland AG eine übergeordnete, länderübergreifende Infrastrukturplanung.

Wie eine grenzüberschreitende Kooperation aussehen kann, zeigt das „Leitbild für den Wirtschaftsraum Unterelbe 2030“, das beim See-Hafen-Kongress vorgestellt wurde. Gemeinsam haben Wirtschaftsförderungsgesellschaften sowie Industrie- und Handelskammern der Metropolregion in dem Leitbild Visionen und konkrete Projekte für die künftige Entwicklung entlang der Lebensader Elbe aufgezeichnet. Das Leitbild soll auf keinen Fall ein Lippenbekenntnis sein, sondern nach und nach umgesetzt werden. Dafür werden jetzt Wirtschaftsakteure gesucht, die das Ganze mit Leben füllen. Details zum „Leitbild für den Wirtschaftsraum Unterelbe 2030“ gibt es hier.

Am Ende der Veranstaltung lud UMCO-Geschäftsführer Ulf Inzelmann alle Teilnehmer ein, sich in zwei Jahren beim 7. See-Hafen-Kongress über die Umsetzung des Leitbildes und die weitere Entwicklung der Unterelbe-Region auszutauschen. Der Termin wird zu gegebener Zeit auf der Webseite www.see-hafen-kongress.de angekündigt.

Quelle: HHM, Foto: HHM/Marc Ihle, Führten eine interessante Diskusson: v.l. Arnold Mergell, Geschäftsführer von HOBUM Oleochemicals; Dr. Dirck Süß, Leiter Geschäftsbereich Wirtschaftspolitik in der Handelskammer Hamburg; Renate Klingenberg, Geschäftsführerin ChemCoast e.V. und VCI Nord; Günter Jacobsen, Leiter Standortkommunikation im Werk Brunsbüttel der Covestro Deutschland AG; Ken Blöcker, Geschäftsführer des Unternehmensverbandes Unterelbe-Westküste

 




Klimaschutzplan ist Herausforderung

Mit Blick auf den Klimaschutzplan 2050 der Bundesregierung plädiert das Deutsche Verkehrsforum (DVF) für eine konzertierte Aktion von Politik und Wirtschaft zur Modernisierung des Mobilitätsektors.

Dr. Ulrich Nußbaum, Vorsitzender des DVF-Präsidiums: „Die Bundesregierung hat das Ziel klar vorgegeben. Es geht darum, unsere Mobilität bis zur Mitte des Jahrhunderts praktisch unabhängig von fossilen Energieträgern zu machen. Wenn wir diese Erwartung auch nur annähernd erfüllen wollen, dann braucht der Verkehrssektor massive Innovationen und Investitionen seitens der öffentlichen Hand und der Wirtschaft. Das wird ein hartes Stück Arbeit. Der Klimaschutzplan ist eine extreme Herausforderung.“

Nußbaum unterstrich, dass die deutsche Verkehrswirtschaft ihren Teil zur Eindämmung des Klimawandels beitragen wolle. Die Branche habe den Anspruch, Weltmarktführer bei nachhaltigen Mobilitätslösungen zu sein. Allerdings müssten die Klimaschutzziele wirtschaftlich und technologisch machbar sein. Nußbaum: „Die Bundesregierung sollte nicht versuchen, Emissionsreduktionen im Verkehrssektor durch kurzfristige regulatorische Eingriffe zu erzwingen. Die Dekarbonisierung muss planbar und längerfristig angelegt sein, damit Wertschöpfung und Arbeitsplätze in Deutschland nicht verloren gehen. Notwendig ist eine intelligente Mischung aus Marktanreizen, einer konsequenten Innovationsförderung und gezielten Verbesserungen der Struktur unseres Verkehrssystems.“

Nußbaum hob hervor, dass der Schienenverkehr und ÖPNV mit Nachdruck unterstützt werden müssten, wenn der Klimaschutz im Verkehrssektor gelingen soll. Das betreffe nicht nur die Finanzierung und den Ausbau der Infrastruktur. Auch die Chancen der Digitalisierung müssten zu Gunsten der öffentlichen Verkehre konsequent genutzt werden.

Das DVF begrüße außerdem, dass die Bedeutung und die Förderung von Erdgasantrieben im Klimaschutzplan aufgegriffen werden soll. Für den Luftverkehr sei die Anerkennung von nachhaltigen Biokraftstoffen wichtig.

Kritisch sieht das DVF pauschale Formulierungen, wonach „umweltschädliche Subventionen“ abgebaut werden sollen. Nußbaum: „Das ist ein Freibrief für einseitigen Belastungen – konkret des Straßengüterverkehrs und des Luftverkehrs. Meine Sorge ist, dass das Stichwort Subventionsabbau immer dann gerne herangezogen wird, wenn der Fiskus neuen Einnahmequellen sucht. Wenn wir den Unternehmen die Gewinne wegnehmen, können sie auch nicht in Klimaschutz investieren. Das sollte die Politik bedenken.“

Quelle:DVF




HHLA setzt stabile Entwicklung fort

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Konzernumsatz und Betriebsergebnis (EBIT) der Hamburger Hafen und Logistik AG (HHLA) bewegten sich im Berichtszeitraum im Bereich der Vorjahreswerte.

Der Containerumschlag lag nur noch um etwa 2 Prozent unter dem Wert der Vergleichsperiode. In einem wettbewerbsintensiven Umfeld konnte der Containertransport der Intermodalgesellschaften um fast 6 Prozent erneut gesteigert werden. Der Vorstand konkretisierte die Prognose für das laufende Geschäftsjahr.

  • Containerumschlag mit 4,9 Mio. Standardcontainern (TEU) um 2,1 % leicht unter dem Vorjahreswert
  • Containertransport um 5,9 % auf 1,1 Mio. TEU gesteigert
  • Umsatzerlöse mit 871,0 Mio. € um 0,2 % knapp über dem Vorjahreswert
  • Betriebsergebnis (EBIT) inklusive sich ausgleichender Einmaleffekte im Segment Logistik um 2,4 % auf 126,9 Mio. € gesteigert

Klaus-Dieter Peters, Vorstandsvorsitzender der HHLA, zum Geschäftsverlauf im Berichtszeitraum: „Vor dem Hintergrund des weiterhin verhaltenen Wachstums der Weltwirtschaft, eines schwachen Welthandels, eines erneut abgeschwächten Wachstums beim weltweiten Containerumschlag und anhaltender Infrastrukturdefizite ist die Entwicklung der HHLA zufriedenstellend. Zwar lag der Containerumschlag mit 4,9 Mio. Standardcontainern (TEU) noch mit etwa 2 Prozent leicht unter dem Wert des Vergleichszeitraums, dennoch sehen wir im Segment Container eine positive Entwicklung im Jahresverlauf. Ein weiterhin erfreuliches Mengenwachstum verzeichnete das Segment Intermodal. Die Containertransporte der Intermodalgesellschaften konnten mit 1,1 Mio. TEU um knapp 6 Prozent zulegen. Wir sind zuversichtlich, dass wir unsere Ziele bis zum Ende des Geschäftsjahres erreichen werden. Eine besondere Bedeutung kommt dabei unserem erfolgreich auf- und ausgebauten Segment Intermodal zu, das sich zu einer dynamischen Ertragssäule unseres Konzerns entwickelt hat.“

Konzernumsatz und -EBIT im Bereich der Vorjahreswerte
In den ersten neun Monaten 2016 erzielte die HHLA auf Konzernebene Umsatzerlöse in Höhe von 871,0 Mio. Euro. Dies entspricht in etwa dem Vorjahresniveau (+ 0,2 Prozent). Das operative Ergebnis (EBIT) stieg gegenüber der Vergleichsperiode leicht um 2,4 Prozent auf 126,9 Mio. Euro. Im EBIT wurde im dritten Quartal 2016 ein einmaliger Ertrag berücksichtigt, der durch die vorzeitige Beendigung eines Flächenmietvertrages im Bereich Projekt- und Kontraktlogistik entstanden ist. Dieser Einmalertrag konnte den Einmalaufwand von knapp 15 Mio. Euro für die Restrukturierung des Bereiches ausgleichen, der bereits im Halbjahresfinanzbericht eingestellt worden war.

Von Januar bis September 2016 lag der Umschlag der HHLA-Containerterminals mit 4,9 Mio. TEU zwar noch um 2,1 Prozent unter dem Vorjahreswert, jedoch zeigte sich im Jahresverlauf, dass die Talsohle durchschritten ist. War das erste Halbjahr 2016 noch von einem Mengenrückgang geprägt, so konnte im dritten Quartal wieder ein Mengenanstieg in Höhe von 5,6 Prozent gegenüber dem Vergleichsquartal 2015 verzeichnet werden. Wesentlich getragen wurde dieses Wachstum von einer Zunahme der Zubringerverkehre, insbesondere zwischen Hamburg und Russland. Darüber hinaus konnte der HHLA-Containerterminal im ukrainischen Odessa seine Umschlagmenge um 13,4 Prozent gegenüber der Vergleichsperiode steigern. Die Umsatzerlöse des Segments Container gaben geringfügiger nach als die Mengen und sanken lediglich um 1,2 Prozent auf 512,7 Mio. Euro. Das operative Ergebnis (EBIT) konnte um 3,7 Prozent auf 86,6 Mio. Euro gesteigert werden.

Die HHLA-Transportgesellschaften haben in den ersten neun Monaten 2016 mit 1,1 Mio. TEU 5,9 Prozent mehr Container befördert als im Vorjahreszeitraum. Die Umsatzerlöse des Segments Intermodal stiegen um 6,1 Prozent auf 289,5 Mio. Euro. Die Zunahme des Betriebsergebnisses (EBIT) übertraf das Wachstum von Menge und Umsatz erneut erheblich: Mit 50,0 Mio. Euro lag es 13,8 Prozent über dem Vorjahreswert. Dieses Ergebnis wurde wesentlich getragen von den Bahngesellschaften der HHLA, bei denen sich neben der Mengensteigerung insbesondere ein verbesserter Mix aus Import- und Exportmengen sowie eine hohe Auslastung der Züge bemerkbar machten.

Angesichts der Konzernentwicklung in den ersten neun Monaten hat der HHLA-Vorstand seine Prognose für das Geschäftsjahr 2016 konkretisiert. Er geht zwar weiterhin von einem Containerumschlag im Bereich des Vorjahres und von Umsatzerlösen auf Vorjahresniveau aus. Erwartet wird allerdings nun eine moderate Steigerung beim Containertransport, und aufgrund der sich ausgleichenden Sondereffekte im Bereich der Projekt- und Kontraktlogistik wird mit einem Betriebsergebnis (EBIT) auf Konzernebene in einer Bandbreite von 150 bis 160 Mio. Euro gerechnet.

Die Quartalsmitteilung gibt es hier

Quelle: HHLA, Foto: HHLA/Thies Rätzke




BDB spricht vor dem Verkehrsausschuss

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Mit dem sogenannten Wasserstraßenausbaugesetz setzt die Bundesregierung einen wichtigen Baustein für den zukünftigen Ausbau der Flüsse und Kanäle in Deutschland.

22 neue Vorhaben wird der Bund in den kommenden Jahren in Angriff nehmen, unter anderem am Rhein, am Main, im westdeutschen Kanalgebiet, an der Mosel, an der Donau und am Neckar. Im Zuge dieser Maßnahmen werden Fahrrinnen vertieft und Schleusen verlängert beziehungsweise neu gebaut. Das neue Gesetz schreibt den gutachterlich festgestellten Bedarf an diesen Ausbaumaßnahmen nun verbindlich fest. Jahrzehntelange politische Hinhalte-Diskussionen über Bedarf und Nutzen einzelner Maßnahmen gehören damit der Vergangenheit an.

Von dieser Maßnahme profitiert nicht nur die Güterschifffahrt, die rund 230 Mio. Tonnen Güter pro Jahr auf deutschen Flüssen und Kanälen transportiert und deshalb insbesondere für die Industrie ein unverzichtbarer Logistikpartner ist. Die Ausbauprojekte nutzen auch der Fahrgastschifffahrt, die ihren Kunden zukünftig noch verlässlicher attraktive Tourismusangebote bieten kann. Schiffstransporte werden mittels gezielter Ausbaumaßnahmen wie etwa Fahrrinnenvertiefungen nicht nur effizienter, sondern insbesondere in Niedrigwasserphasen auch planbarer und verlässlicher. Auf diese Zusammenhänge hat der Präsident des Bundesverbandes der Deutschen Binnenschifffahrt e.V. (BDB), Martin Staats, im Rahmen einer Expertenanhörung vor dem Verkehrsausschuss des Bundestages hingewiesen.

Staats lobte das Bemühen der Politik zur Stärkung der umweltfreundlichen Binnenschifffahrt. Es sei erfreulich, dass verkehrspolitische Forderungen des Branchenverbandes nun endlich aufgegriffen würden. Er wies jedoch auch darauf hin, dass im Hinblick auf den eklatanten Mangel an Fachplanungspersonal in der Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung des Bundes nun alle Bemühungen dahin gehen müssen, die projektierten Maßnahmen auch tatsächlich zu realisieren. Hier sieht der Verbandspräsident die Politik gefordert. Zu häufig würden Planungsmittel für Regionen eingeworben und Planungspersonal für Maßnahmen abgestellt, in denen der verkehrliche und volkswirtschaftliche Nutzen nicht an der allerhöchsten Stelle stehe, so Staats. Er plädierte deshalb für eine konsequente Prioritätensetzung bei der Inangriffnahme der Maßnahmen: Die Orientierung am nachgewiesenen Nutzen-Kosten-Verhältnis (NKV) im Bundesverkehrswegeplan sei hierfür ein guter Bezugspunkt. Die vorgesehenen Ausbaumaßnahmen am Rhein und am Main weisen ein hervorragendes NKV von 31 bzw. 28 aus.

Die im Rahmen der Expertenanhörung vor dem Verkehrsausschuss abgegebene schriftliche Stellungnahme kann über die BDB-Geschäftsstelle bezogen werden.

Quelle und Foto: BDB




Massive Investitionen im Hafen Antwerpen

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Mit angekündigten Millioneninvestitionen stärken die privaten Unternehmen die Position des Hafens Antwerpen als zweitgrößter Seehafen Europas.

In den kommenden Jahren werden am Standort vier neue Großprojekte umgesetzt, wie die Antwerp Port Authority mitteilte. So wird unter anderem ein neues Tankterminal am Delwaide Dock entstehen. Die SEA-Invest-Gruppe plant hierfür eine Investitionssumme von 250 Millionen Euro. Weitere 50 Millionen Euro wird SEA-Invest am Delwaide Dock in den Ausbau eines unabhängigen Containerterminals investieren.

SEA-Invest hat das Containerterminal vor kurzem von Independent Maritime Terminal (IMT) übernommen und wird es vom Hansa Dock zum Delwaide Dock verlegen, wo ausreichend Flächen für die geplante Erweiterung des Terminals vorhanden sind. Auf dem frei werdenden Gelände auf dem Hansa Dock wird die SEA-Invest-Tochter SEA-Tank Terminal zusätzliche Tankkapazitäten für Total errichten. Die Investitionssumme beträgt 100 Millionen Euro.

Auch der in Houston/Texas ansässige internationale Terminalbetreiber Zenith Energy hat einen Standort im Hafen Antwerpen gefunden. Angesichts der Größe des geplanten Projektes sowie der nur begrenzt am Delwaide Dock verfügbaren Kaifläche hat sich Zenith Energy für einen alternativen Standort am Rechten Scheldeufer entschieden. Zenith Energy ist bereits in Amsterdam vertreten und suchte einen zweiten Standort in der strategisch wichtigen ARA-Region Amsterdam-Rotterdam-Antwerpen. Die Wahl fiel auf Antwerpen, wo das Unternehmen nun umgerechnet 250 Millionen Euro investieren wird.

Die Antwerp Port Authority begrüßt die Neuansiedlungskonzepte. “Dank des großen Interesses am Hafengebiet waren wir in der Lage, Projekte auszuwählen, die für den Standort insgesamt die höchste Wertschöpfung versprechen. Für die Nutzung der maritimen Flächen wurden Unternehmen ausgewählt, die signifikante Frachtvolumina generieren und damit die verfügbare Infrastruktur maximal nutzen. Für die nicht-maritimen Flächen haben wir uns für Unternehmen und Projekte entschieden, die dazu beitragen, den chemischen und petrochemischen Cluster weiterzuentwickeln“, erklärt Eddy Bruyninckx, CEO der Antwerp Port Authority.

Delwaide Dock

Bereits 2013 hatte die MSC Reederei bekanntgegeben, dass sie ihre Präsenz im Hafen Antwerpen weiter ausbauen möchte. Ihr Home-Terminal am Delwaide Dock hatte die Kapazitätsgrenze aber bereits erreicht, so dass eine Ausweitung in diesem Hafenbereich nicht mehr möglich war. Auch wegen der steigenden Schiffsgrößen, die eine Passage durch die Schleusen am Rechten Scheldeufer zunehmend erschweren, fiel die Wahl auf das Deurganck Dock am Linken Scheldeufer. 2014 bewilligte die Antwerp Port Authority den Umzug.

Um neue Projekte für die freiwerdenden Flächen im Delwaide Dock zu gewinnen, startete der Hafen Anfang 2015 eine internationale Ausschreibung. Dafür gingen Vorschläge sowohl für eine maritime als auch nicht-maritime Nutzung ein. Die anschließenden Gespräche mit den Kandidaten orientierten sich an dem Grundsatz der bestmöglichen Nutzung der verfügbaren Flächen.

Am 8. November hat sich der Vorstand der Antwerp Port Authority für die folgenden Projekte entschieden:

SEA-Tank Terminal Antwerp:

Bau eines Tankterminals für ein weltweit führendes Unternehmen:

o    Fläche:                                                                 ca. 465.342 m²

o    Kailänge:                                                              1.250 m

o    Investitionssumme:                                       € 250 Mio.

o    Neu entstehende Arbeitsplätze:          50 Vollzeitarbeitsplätze

sowie weitere 500 befristete Arbeitsplätze während der zweijährigen Bauphase

SEA-Tank Terminal errichtet das Tankterminal im Auftrag eines der weltweit führenden Unternehmen der petrochemischen Industrie, das Antwerpen als Basis für alle Importe, Exporte und Transitverkehre seiner Produkte in der ARA-Region nutzen möchte. In der ersten Projektphase ist eine Tanklagerkapazität von 750.000 m³ für raffinierte Produkte geplant, die das Terminal per Binnen- oder Seeschiff erreichen bzw. verlassen. Das entsprechende Frachtvolumen wird auf jährlich 13 Millionen Tonnen geschätzt. Zusätzliche Kapazitäten können in einer zweiten Projektphase errichtet werden.

Independent Maritime Terminal:

Umzug vom Hansa Dock zum Delwaide Dock, Ausweitung des Containerumschlags:

o    Fläche:                                                  ca. 549.725 m²  (derzeitige Fläche am Hansa Dock: 167.000 m²)

o    Kailänge:                                                950 m  (derzeitige Kailänge am Hansa Dock: 685 m)

o    Investitionssumme:                            € 50 Mio.

o    Arbeitsplätze:                                       100 Mitarbeiter derzeit

Independent Maritime Terminal (IMT) hat an seinem derzeitigen Standort am Hansa Dock die Kapazitätsgrenzen erreicht. Um zusätzliche Warenströme zu generieren und ein neues Kühlcontainer-Hub für Perishables zu bauen, ist eine Erweiterung dringend notwendig. Über ihr Tochterunternehmen Belgian New Fruit Wharf (BNFW) hat SEA-Invest bereits mit mehreren Übersee-Containerliniendiensten darüber verhandelt.

SEA-Invest hat das Containerterminal IMT vor einem Monat übernommen. Das Terminal hat im vergangenen Jahr 250.000 TEU umgeschlagen und wird vom Hansa Dock an das Delwaide Dock verlegt und dort ausgebaut. Am Delwaide Dock sind dafür ausreichend Kapazitäten und mehr Kailänge vorhanden. Die Antwerp Port Authority unterstreicht auch die strategische Bedeutung, ein unabhängiges Containerterminal am Standort weiterzuführen, das in der Lage ist auch kleinere Containervolumina umzuschlagen. Auf der freiwerdenden Fläche am Hansa Dock wird SEA-Invest über ihr weiteres Tochterunternehmen SEA-Tank Terminal eine neue Anlage für Flüssigmassengut für deren Kunden Total errichten.

Standort für Zenith Energy

Unter den für das Delwaide Dock eingereichten Projekten war auch ein Vorhaben des internationalen Terminalbetreibers Zenith Energy. Als sich die Pläne für die Weiternutzung des Delwaide Docks verfestigten und sich zudem die Möglichkeit bot, Aktivitäten in einen anderen Teil des Hafens zu verlagern, fand die Antwerp Port Authority für Zenith Energy einen anderen Standort am Rechten Scheldeufer.

Zenith Energy mit Hauptsitz in Houston/Texas ist auf die Lagerung von flüssigen Produkten und Schüttgütern spezialisiert. Der Fokus liegt dabei auf Erwerb, Bau und Betrieb von Terminals in Lateinamerika, Afrika und Europa. Das Unternehmen bietet Lagerhaltung und Distribution von Petroleum, raffinierten Produkten, Flüssigerdgas sowie petrochemischen Produkten an.

In Ergänzung seines Terminals in Amsterdam wollte Zenith Energy ein zweites Terminal in der ARA-Region in sein Netzwerk aufnehmen. Nach Erteilung der Konzession wird Zenith Energy in einer ersten Stufe eine Anlage mit einer Lagerkapazität von 500.000 m³ errichten, die auf 1.000.000 m³ erweitert werden soll.

o    Fläche:                                                       ca. 307.000 m²

o    Kailänge:                                                  1.250 m

o    Investitionssumme:                            € 250 Mio.

Hansa Dock

Neben den Investitionen am Delwaide Dock investiert SEA-Invest auch in das Hansa Dock, an dem das Unternehmen das Containerterminal von IMT übernommen hat. Auf dem Gelände werden zunächst zusätzliche Tankkapazitäten von 160.000 m³ für Total entstehen. Ein weiterer Ausbau ist möglich.

Die Kapazitäten sind eine Erweiterung der benachbarten Anlagen von SEA-Tank Terminal. Die bestehende Anlage war 2010 in Betrieb genommen worden und wurde 2013 um 340.000 m³ erweitert. Ihre derzeitige Kapazität beträgt 860.000 m³.

o    Fläche:                                                                     170.000 m²

o    Investitionssumme 1. Projektphase:    € 100 Mio.

Quelle und Foto: Port of Antwerp




Rhenus Freight Industry Solutions ausgezeichnet

Stuttgart, DEU, 07.11.2016 100 Orte fuer Industrie 4.0 in Baden-Wuerttemberg. [ (c) Martin Storz / Graffiti, Baumreute 56 B, 70199 Stuttgart, fon: +49-172-711 01 60, martin.storz@graffiti-foto.de ; Kto: 4600578, BLZ: 600 501 01, IBAN: DE32 6005 0101 0004 6005 78, BIC: SOLADEST ; Ust-ID: DE 147752177 ; Jegliche Nutzung nur auf Grundlage unserer AGB, gegen Honorar zzgl. gesetzlicher MwSt, vollstaendiger Namensnennung und Zusendung von zwei Belegexemplaren. Berechnungsgrundlage fuer  Nutzungshonorar sind die aktuellen Bildhonorare der MFM des BVPA. ; Verwendung des Bildes ausserhalb journalistischer Berichterstattung bedarf besonderer schriftlicher Vereinbarung. For any usage other than editorial, please contact photographer. ; Attention: NO MODEL-RELEASE!] [#0,26,121#]

Die Rhenus-Einheit Freight Industry Solutions ist für ihre besonderen Lösungen in der Industrie 4.0 vom Land Baden-Württemberg ausgezeichnet worden. Prämiert wurde das „Smart-Sourcing“-Konzept zur intelligenten Steuerung von Lieferketten für Kunden.

Eine Expertenjury wählte die Rhenus Freight Industry Solutions als einen der „100 Orte für Industrie 4.0 in Baden-Württemberg“ aus. Die Urkunde von Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut, baden-württembergische Ministerin für Wirtschaft, Arbeit und Wohnungsbau, nahmen Thomas Prill, Head of Sales & Business Development, sowie André Remy, Head of Supply Chain Solutions, im Neuen Schloss Stuttgart entgegen.

Mit dem ausgezeichneten Konzept „Smart-Sourcing“ werden der gesamte Transport- und Informationsfluss, die Prozesse, die Lieferanten, sowie die Logistikpartner aktiv überwacht und gesteuert. Zentrale Erfolgsfaktoren des Konzeptes sind die web-basierte Kommunikationsplattform RSCC (Rhenus Supply Chain Connect), der eingesetzte Control Tower, sowie ein standardisiertes Partnermanagement. Vom Lieferantenabruf (Bestellung), über die Transportavisierung bis hin zur Abrechnung mit den Transportdienstleistern werden sämtliche Prozesse vollständig automatisiert durchgeführt.

Auftretende Störungen werden vom Control Tower erkannt und gelöst, bevor sie zum Problem werden. Die aufgetretenen Fehler werden in einem Ticketsystem dokumentiert, bewertet und anschließend durch ein standardisiertes Partner- und Lieferantenmanagement an der Quelle abgestellt. Im Ergebnis ist die Supply Chain transparent und so abgesichert, dass die Logistikkosten zum Beispiel über Bestandsreduzierungen, optimierte oder eliminierte Prozesse nachhaltig gesenkt werden.

„Die Auszeichnung bestätigt unsere erfolgreiche Herangehensweise, gemeinsam im Dialog mit unseren Kunden innovative Konzepte zu entwickeln. Dass wir die Auszeichnung in einer der führenden Wirtschaftsregionen Europas erhalten, freut uns sehr“, äußerte André Remy, Head of Supply Chain Solutions der Rhenus Freight Industry Solutions. Bereits 2015 wurde die Rhenus Freight Industry Solutions für ihre Arbeit ausgezeichnet, damals mit dem elogistics award des AKJ Automotive.

Mit dem Wettbewerb „100 Orte für Industrie 4.0 in Baden-Württemberg“ zeichnet das Bundesland innovative und erfolgreich umgesetzte Lösungen für die Digitalisierung der Wertschöpfung in Industrie und Handwerk aus. Kriterien sind Innovationsgrad, Marktrelevanz und Umsetzbarkeit.

Die Rhenus-Gruppe ist ein weltweit operierender Logistikdienstleister mit einem Jahresumsatz von 4,6 Mrd. EUR. Mit mehr als 26.000 Beschäftigten ist Rhenus an über 500 Standorten präsent. Die Geschäftsbereiche Contract Logistics, Freight Logistics, Port Logistics sowie Public Transport stehen für das Management komplexer Supply Chains und für innovative Mehrwertdienste.

Quelle: Rhenus-Gruppe, Foto: Martin Storz/GRAFFITI (v.l.n.r.): André Remy (Head of Supply Chain Solutions der Rhenus Freight Industry Solutions), Thomas Prill (Head of Sales & Business Development) sowie Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut (baden-württembergische Ministerin für Wirtschaft, Arbeit und Wohnungsbau).




TX-Loks sind gefragte Werbeträger

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Rund 20.000 Züge bewegt TX Logistik (TXL) jährlich durch Deutschland und Europa. Dabei haben sich die Loks als mobile Werbefläche etabliert: Mit auffälligen Beklebungen werden sie zu echten Zugmaschinen für Unternehmensbotschaften.

„Wir bringen nicht nur eigene Werbung in Rundlauf, sondern bieten die Flächen auch extern an“, sagt Christian Kai Beßler, TXL Specialist Fleet Management Locomotive. Und die Nachfrage steigt, denn mit bis zu 55 Quadratmetern gestaltbarer Werbefläche und Sichtbarkeit in ganz Europa bietet die Lokbeklebung Reichweite in neuen Dimensionen.

Aktuell hat der Spezialist für Eisenbahnlogistik 26 beklebte Loks im Einsatz, die täglich auf den wichtigen Relationen im europaweiten Netzwerk von TXL fahren. Dabei sind die gestalteten Zugmaschinen wechselweise auf allen Linien unterwegs und sorgen so dafür, dass Botschaften nahezu alle europäischen Länder erreichen.

Verschiedene Flächen stehen zur Auswahl: Während sich die Teilbeklebung über 20 Quadratmeter der Lokseite erstreckt, umfasst die Vollbeklebung rund 55 Quadratmeter Werbefläche. „Hier haben unsere Kunden einen individuellen Stellhebel für den Aufmerksamkeitswert der Maßnahme“, erklärt Christian Kai Beßler.

In der Umsetzung arbeitet TX Logistik mit der Loc & More GmbH zusammen, die die besonderen Anforderungen der Lokbeklebung kennt und Motive in enger Absprache mit den Kunden auf die Maschine bringt. „Jede Lok ist ein Unikat, und so werden die Fahrzeuge auch wahrgenommen: Als etwas Besonderes. In den Bahnhöfen sind sie ein echter Hingucker, unterwegs gern gesehen an der Spitze der bis zu 700 Meter langen Güterzüge“, beschreibt Beßler die allgemeine Begeisterung. „Es gibt Wettbewerbe darum, die neueste Lokbeklebung auf der Schiene zu entdecken. Fotos werden in den sozialen Netzwerken geteilt, verbreiten sich schnell. Lokführer zeigen stolz ihre attraktiven Dienstwagen.“

Quelle: TX Logistik AG, Foto: Michael Lahn




Schiffermahl der Schifferbörse

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Schifffahrt und Industrieproduktion sind in Nordrhein-Westfalen traditionell eng miteinander verflochten. Um die guten Kontakte zu pflegen, treffen sich Verlader und Schiffer einmal im Jahr zum traditionellen Schiffermahl der Schifferbörse Duisburg-Ruhrort.

In diesem Jahr standen die Herausforderungen und Chancen für moderne Industriestandorte an den Flüssen und Kanälen im Mittelpunkt der Gespräche. Welche Rolle die Binnenschifffahrt als Standortfaktor für die Stahlindustrie spielt, erläuterte der diesjährige Ehrengast Andreas J. Goss, Vorstandsvorsitzender der Thyssenkrupp Steel Europe AG, vor über 100 Gästen. Im Vorfeld wurden bei der Börsenversammlung der Vorsitzende Frank Wittig und seine Stellvertreter in ihren Ämtern bestätigt.

Vor 125 Jahren, am 17. Dezember 1981, wurde im Stahlwerk Bruckhausen der erste Hochofen in Duisburg angeblasen. Wenige Wochen vor dem offiziellen Jahrestag kam der Chef der Thyssenkrupp-Stahlsparte zum traditionellen Schiffermahl ins Gemeindehaus Ruhrort. Für Schifferbörsen-Vorstand Frank Wittig ist die Einladung des Spitzenmanagers der Thyssenkrupp AG ein klares Signal für das Zusammenwirken von Industrie und Logistik. „Ohne die Stahlproduktion hätte die Wasserstraße als Verkehrsträger nicht ihre Größe erreicht. Andererseits wäre auch die Stahlproduktion ohne die Schifffahrt nicht so wettbewerbsfähig, wie sie es hier bis heute ist“, sagte der Vorsitzende der Schifferbörse vor über 100 geladenen Gästen, darunter der Duisburger Oberbürgermeister Sören Link und der stellvertretende Generalkonsul des Königreichs der Niederlande in Nordrhein-Westfalen, Konsul Hans van den Heuvel. In seiner Begrüßungsrede forderte Wittig aber auch, das Potenzial der Wasserstraße besser auszunutzen. Er würde sich von der Branche eine noch klarere Ausrichtung auf die Zukunft wünschen: „Im Zeitalter der Digitalisierung brauchen wir mehr Inspirationen und Begeisterung für das System Wasserstraße.“ Er forderte die Branchenexperten auf, positive und innovative Botschaften auszusenden, um das System Wasserstraße stärker auf die politische Agenda zu heben.

Ehrengast Andreas J. Goss betonte in seiner Rede die Bedeutung der Wasserstraße als Verkehrsträger für die Stahlindustrie: „Unsere Wettbewerbsfähigkeit hängt entscheidend von unserem Standort am Rhein und einer optimierten Logistik ab. Daher ziehen wir mit der Schifferbörse an einem Strang, um die Belange der Schifffahrt gemeinsam zu vertreten.“ Goss warnte nachdrücklich vor einer schleichenden Deindustrialisierung wie in Großbritannien. Falsche Weichenstellungen würden künftige Generationen belasten. Er warb für den Erhalt unserer industriellen Kerne. Eine Voraussetzung dafür sei, dass die Reform des EU-Emissionshandelssystems nicht zu für die Unternehmen untragbaren Lasten und so letztlich zu einem Export von Arbeitsplätzen führen dürfe.

Im Vorfeld des Schiffermahls hatte die jährliche Börsenversammlung der Schifferbörse, deren Geschäftsführung bei der Niederrheinischen Industrie- und Handelskammer Duisburg-Wesel-Kleve angesiedelt ist, im Haus Rhein stattgefunden. Die Versammlung bestätigte dabei IHK-Vizepräsident Frank Wittig (Wittig GmbH) im Amt des Vorsitzenden. Der 48-Jährige Unternehmer vertritt seit 2012 die Interessen der über 60 Mitglieder. Seine Stellvertreter bleiben Heiko Brückner (Haeger & Schmidt), Joachim Schürings (Thyssenkrupp Steel Europe) und Roberto Spranzi (DTG). Sie sind Teil des 13-köpfigen Gesamtvorstands, der ebenfalls im Amt bestätigt wurde. „Ich freue mich, dass uns die Börsenversammlung erneut das Vertrauen ausgesprochen hat. Damit können wir den eingeschlagene Weg fortsetzen und unseren Ideen eine langfristige Perspektive geben“, sagte Frank Wittig nach der Wahl und kündigte an, im kommenden Jahr das Schifferbörsen-Projekt „Quinwalo“ – die Abkürzung steht für Qualification Inland Waterway Logistics – auf eine breitere Basis zu stellen und über die Grenzen Duisburgs hinaus anzubieten.

Zusammensetzung des Börsenvorstands

Vorstandsvorsitzender:

Frank Wittig (Wittig GmbH)

Stellv. Vorsitzende

Heiko Brückner (Haeger & Schmidt International GmbH)

Joachim Schürings (Thyssenkrupp Steel Europe AG)

Roberto Spranzi (DTG Deutsche Transport Genossenschaft Binnenschifffahrt eG)

Vorstand:

Dr. Gunther Jaegers (Reederei Jaegers GmbH)

Dr.-Ing. Gerhard Hartfeld (RBH Logistics GmbH)

Detlef Kohlmeier (Vereinigte Schiffs-Versicherung V.A.G.)

Thomas Küpper (IMPERIAL Shipping Services GmbH)

Dr. Peter Langenbach (Hülskens Transport GmbH & Co. KG)

Thomas Maaßen (Rhenus PartnerShip GmbH & Co. KG)

Drs. Stefan Meeusen (Coöperatie NPRC U.A.)

Volker Seefeldt (HTAG Häfen und Transport AG)

Martin Staats (MSG eG)

Quelle und Fotos: Schifferbörse, von links: Heiko Brückner, Geschäftsführer, Haeger & Schmidt International GmbH, Thomas Maaßen, Geschäftsführer, Rhenus PartnerShip GmbH & Co. KG, Andreas J. Goss, Vorstandsvorsitzender, Thyssenkrupp Steel Europe AG, Frank Wittig, Geschäftsführer, Wittig GmbH, Joachim Schürings, Senior Manager Einkauf Logistik, Thyssenkrupp Steel Europe AG, Dr. Peter Langenbach, Geschäftsführer, Hülskens Transport GmbH & Co. KG, Ocke Hamann, Geschäftsführer, Niederrheinische IHK, Volker Seefeldt, Vorstandssprecher, HTAG Häfen und Transport AG, Martin Staats, Vorstand, MSG eG, Thomas Küpper, Geschäftsführer, IMPERIAL Shipping Services GmbH, Roberto Spranzi, Vorstandsmitglied, DTG Deutsche Transport-Genossenschaft Binnenschifffahrt eG, Drs. Stefan Meeusen, Vorstand, Coöperatie NPRC U.A.

 




Verkehrskongress in Krefeld über BVP

Kongress zu Verkehr und Infrastruktur, BayTreff, Duisburger Straße 42, 47829 Krefeld

Mit dem aktuellen Bundesverkehrswegeplan (BVP) hat die Bundesregierung nun die Weichen für den Infrastrukturausbau bis 2030 gestellt.

Sind für NRW, für das Rheinland und den Niederrhein die richtigen Schwerpunkte gesetzt worden? Ist die Erreichbarkeit der Betriebe in Zukunft gesichert? Wie kann der Investitionsstau aufgelöst werden? Diese Fragen standen im Mittelpunkt des Kongresses zu Verkehr und Infrastruktur, zu dem die IHK Mittlerer Niederrhein gemeinsam mit dem Deutschen Gewerkschaftsbund Region Düsseldorf Bergisch Land in den BayTreff in Krefeld eingeladen hatte.

„Eine intakte und leistungsfähige Infrastruktur ist entscheidend für die Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen in unserer Region“, erklärte Jürgen Steinmetz, Hauptgeschäftsführer der IHK Mittlerer Niederrhein, zur Begrüßung. „Die Erreichbarkeit der Betriebe und die Anbindung an die niederländischen und belgischen Seehäfen müssen für die Zukunft gesichert werden.“ Steinmetz erinnerte daran, dass Experten von einem 40-prozentigen Zuwachs des Güterverkehrs im Rheinland bis 2030 ausgehen. „Damit die starke Logistikwirtschaft und die Unternehmen am Niederrhein davon profitieren können,ist eine intakte Infrastruktur Grundvoraussetzung.“ Sigrid Wolf, DGB-Regionsgeschäftsführerin Düsseldorf-Bergisch Land, ergänzte: „Sichere Arbeitsplätze liegen uns am Herzen, und eine gute Verkehrsanbindung ist ein ganz wesentlicher Standortfaktor.“ Die Stimmung der Beschäftigten, die täglich den Staus auf Autobahnen und Straßen ausgesetzt sind, beschrieb Wolf als „angespannt“. „Ich selbst habe heute für eine Strecke von 16 Kilometern eineinhalb Stunden gebraucht. Der DGB fordert eine Investitionsoffensive für die Verkehrsinfrastruktur und den digitalen Ausbau. Moderne Verkehrswege sind entscheidend für die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit, für sichere Arbeitsplätze und Lebensqualität. Eine exportorientierte Wirtschaft und ihre Beschäftigten sind auf intakte Straßen, Schienen und Wasserwege angewiesen.“

Im Anschluss stellte Ministerialdirigent Dr. Gerhard Schulz, Leiter der Abteilung Grundsatzangelegenheiten des Bundesministeriums für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI), den Bundesverkehrswegeplan vor. „Wir stellen 270 Milliarden Euro bis 2030 zur Verfügung, somit herrscht langfristig Planungssicherheit.“ 70 Prozent der Mittel sollen in den Erhalt, 30 Prozent in den Ausbau investiert werden. Schulz räumte ein, dass die Infrastruktur in den vergangenen Jahren vielerorts „auf Verschleiß gefahren“ worden sei. Bei den Investitionen in Neubauprojekte gehe es künftig vor allem darum, Engpässe des Verkehrsnetzes zu beheben und Lücken zu schließen. „Nordrhein-Westfalen ist bei der Zuweisung der Mittel sehr gut weggekommen“, erklärte der Ministerialdirigent. Das Geld für Investitionen stünde künftig zur Verfügung, allerdings mangele es in vielen Bundesländern an den notwendigen Planungskapazitäten. Schulz: „Wir brauchen eine Infrastrukturgesellschaft auf Bundesebene, die dafür sorgt, dass notwendige Planungskapazitäten für die Länder zur Verfügung stehen.“

In den folgenden Diskussionsrunden unterstrich Andreas Rimkus, stellvertretender verkehrspolitischer Sprecher der SPD-Bundestagsfraktion, die Einschätzung des Ministerialdirigenten: „Der Bundesverkehrswegeplan ist das wichtigste Anti-Stau-Programm der Zukunft.“ Christof Rasche, Parlamentarischer Geschäftsführer und verkehrspolitischer Sprecher der FDP-Landtagsfraktion NRW, beurteilte das Planwerk kritischer: „Die Annahmen des Bundesverkehrswegeplans zum Güteraufkommen in den niederländischen und belgischen Seehäfen sind unrealistisch.“ Wichtige Projekte für den Niederrhein seien nicht berücksichtigt worden.

Jürgen Steinmetz pflichtete ihm bei: „Maßnahmen, die für unsere Region sehr wichtig wären, sind so eingestuft, dass man eine Realisierung in den kommenden Jahrzehnten nahezu ausschließen kann.“ Unterm Strich erstreckten sich die Projekte, die eine reelle Chance haben, auf zwölf Kilometer. Dabei sei die Verkehrslage auf der A 61, der A 52 und der A 44 schon heute besorgniserregend. „Wenn sich auf diesen wichtigen Verkehrsachsen in absehbarer Zeit nichts ändert, schadet das dem gesamten Wirtschaftsstandort“, betont Steinmetz. „Deshalb fordern wir einen durchgängigen sechsstreifigen Ausbau des Autobahnrings um Mönchengladbach und der nach Westen in Richtung Düsseldorf führenden Autobahnen  A44 und A52 bis zu den Kreuzen Meerbusch und Kaarst.“

Quelle und Foto: IHK Mittlerer Niederrhein, Sigrid Wolf (DGB-Regionsgeschäftsführerin Düsseldorf-Bergisch Land) und Jürgen Steinmetz (Hauptgeschäftsführer der IHK Mittlerer Niederrhein, 2.v.l.) begrüßten Referenten des Verkehrskongresses (v.l.): Andreas Rimkus (stellvertretender verkehrspolitischer Sprecher der SPD-Bundestagsfraktion), Christof Rasche (Parlamentarischer Geschäftsführer und verkehrspolitischer Sprecher der FDP-Landtagsfraktion NRW), Ministerialdirigent Dr. Gerhard Schulz (Leiter der Abteilung Grundsatzangelegenheiten des Bundesministeriums für Verkehr und digitale Infrastruktur) und Reiner Bohnet (Verkehrsexperte der EVG Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft).