NRW und vier Provinzen rücken enger

Nordrhein-Westfalen will den grenzüberschreitenden Verkehr mit den niederländischen Provinzen Gelderland, Limburg, Overijssel und Nordbrabant verbessern. Die fünf Partner konzentrieren sich dabei besonders auf den Schienenverkehr. Eine entsprechende Kooperationsvereinbarung haben das Land NRW und die Provinzen unterzeichnet.

„Seit mehr als zehn Jahren setzen wir erfolgreich gemeinsame Projekte mit unseren niederländischen Partnern um“, erklärte Verkehrsminister Michael Groschek anlässlich der Unterzeichnung. „Diese erfolgreiche Zusammenarbeit wollen wir fortsetzen und weiter verstärken. Zudem finden wir bei unseren Nachbarn in Fragen der Mobilität manch‘ kreative Lösung.“

Conny Bieze, Regionalministerin für Mobilität und Logistik der Provinz Gelderland und gleichzeitig die Koordinatorin für die niederländische Seite, ergänzte: „Dank unserer guten Zusammenarbeit haben wir in den letzten Jahren schon deutlich besser abgestimmte Zugverbindungen zwischen den Niederlanden und Deutschland. Und diese erfolgreiche Zusammenarbeit setzen wir auch bei Straßenbauarbeiten auf beiden Seiten der Grenze fort.“

Vor allem drei Themen standen bei der gemeinsamen Verkehrskonferenz in Neuss im Mittelpunkt:

1.) Der Radverkehr spielt in beiden Regionen eine große Rolle. So gab es einen intensiven Austausch über die Entwicklung von Radschnellwegen. Mit diesen hat man in den Niederlanden gute Erfahrungen gesammelt. In Nordrhein-Westfalen wird beispiels-weise mit dem Radschnellweg RS 1 eine mehr als 100 km lange direkte und komfortable Radverbindung die Städte des Ruhrge-bietes miteinander verbinden.

2.) Zum grenzüberschreitenden Schienenverkehr haben alle Partner eine gemeinsame Agenda verabredet. So sollen die Verbindungen im Fernverkehr aber vor allem auch im Regionalverkehr ver-bessert werden. Hier geht es unter anderem um Verbindungen von Eindhoven nach Düsseldorf und Aachen, den Dreiländerzug Lüttich-Maastricht-Aachen und neue Nahverkehrszüge zwischen Bielefeld und Hengelo. Außerdem ist ein Pilotprojekt für kunden-freundlichere, grenzüberschreitende Tarife und Tickets geplant. Ein Erfolg der bisherigen Kooperation konnte auch verkündet werden: Ab Sommer 2017 fährt der neue Regionalexpress RE 19 ab Düsseldorf stündlich bis nach Arnheim.

3.) Auch beim Mobilitäts- und Verkehrsmanagement wollen die Partner enger kooperieren. Dabei geht es vor allem darum, Mobilität und Verkehr effizienter zu organisieren.

Die deutsch-niederländische Region entlang Rhein, Waal und Maas ist traditionell eng miteinander vernetzt. Mehr als 30.000 Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer pendeln täglich in das jeweilige Nachbarland. Der Güterverkehr von und zu den niederländischen Nordseehäfen ist für NRW von großer Bedeutung. Deshalb hat die Weiterentwicklung der Verkehrswege auf Schiene, Straße und zu Wasser auf beiden Seiten der Grenze hohe Priorität.

Eric Geurts, Regionalminister für Mobilität, Stadtentwicklung und Tourismus der Provinz Limburg: „Es ist gut, die jahrelange Zusammenarbeit nochmal zu bestätigen. Die Provinz Limburg hat vor allem auf dem Gebiet Fahrrad große Ambitionen. Fahrradfahren ist gesund und sorgt für weniger Staus, das kann man schon heute sehr gut in Maastricht beobachten. Radschnellwege liegen voll im Trend, vor allem seitdem es immer mehr E-Bikes gibt. Desweiteren sind gute Verknüpfungen wichtig, um das Umsteigen auf Bus und Bahn zu erleichtern. In den kommenden Jahren werden wir hart arbeiten, um das zu realisieren. Davon profitieren alle: Einwohner und Gäste.“

Christophe van der Maat, Regionalminister für Mobilität und Zusammenarbeit der Provinz Nordbrabant: „Brabant gehört zu den Europäischen Top-Regionen, wenn es um Wissen und Innovation geht. Wenn wir noch mehr Unternehmen und Wis-sensstandorte anziehen wollen, dann ist die internationale Erreichbarkeit unserer Region von wesentlicher Bedeutung. Die Zugverbindung zwischen der Region Eindhoven, sowie mit unseren Nachbarprovinzen und den deutschen Stadtzentren müssen verbessert werden. Aber auch auf dem Gebiet intelligenter Transportsysteme und Mobilitätsinnovationen können wir uns gegenseitig unterstützen, Wissen miteinander teilen und voneinander lernen. Mit dieser Unterschrift verstärken wir die ge-meinschaftlichen Interessen. Letztendlich stehen wir vor denselben Herausforderungen.“

Bert Boerman, Regionalminister für Mobilität, Wasser und Soziales der Provinz Overijssel: “Wir haben die Zugfahrt ab Zwolle über Enschede nach Müns-ter/Dortmund um etwa 25 Minuten beschleunigt. So kommen wir buch-stäblich näher zusammen. Zusätzlich zu dieser bestehenden Verbindung starten wir im Dezember 2017 die neue Verbindung Hengelo-Rheine-Bielefeld. Die neuen Züge eignen sich sowohl für das niederländische als auch für das deutsche Eisenbahnsystem. Dies wird die Reisezeiten deutlich verkürzen. Diese grenzüberschreitende Zusammenarbeit ist für die vielen Berufspendler und Reisende äußerst positiv und erhöht zudem die Bereitschaft, auch auf der jeweils anderen Seite der Grenze zu studieren.“

Quelle: NRW-Ministerium für Bauen, Wohnen, Stadtentwicklung und Verkehr