Neuer Berufsabschluss für Binnenschiffer

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Bundesweit bietet die Niederrheinische Industrie- und Handelskammer Duisburg-Wesel-Kleve als einzige Stelle den Abschluss als „Geprüfter Binnenschiffermeister/Geprüfte Binnenschiffermeisterin“ an.

Das Berufsbild umfasst die Wahrnehmung sämtlicher Führungsaufgaben und Führungsverantwortung an Bord eines Binnenschiffes im Güter- oder Personenverkehr, eine leitende Tätigkeit in der betrieblichen Organisation eines Binnenschifffahrtsunternehmens oder die Gründung und Führung eines eigenen Unternehmens im Binnenschiffsgüter- oder -personenverkehr.

Vor der Etablierung des Meisterabschlusses in der Binnenschifffahrt war die höchste Qualifikation, die Binnenschiffer erwerben konnten, das Patent. Diese Qualifikation ist zwar anspruchsvoll und berechtigt zum Führen eines Schiffes, stellt jedoch keinen Berufsabschluss im rechtlichen Sinne des Berufsbildungsgesetzes dar, sondern rückt verkehrsrechtliche Gesichtspunkte in den Vordergrund. Neben dem Fahrbetrieb ergeben sich jedoch für Schiffsführer generell und besonders für solche, die auch Schiffseigner sind, weitreichende und tendenziell steigende Herausforderungen im Bereich Betriebs- bzw. Unternehmensführung. Zudem gab es bisher keine Möglichkeiten die berufliche Weiterentwickelung durch anerkannte Berufsabschlüsse zu dokumentieren und höhere Karrierestufen zu erreichen. Die freiwillige Weiterqualifizierung als Binnenschiffermeister ist nunmehr europaweit vergleichbar.

Auf eine Initiative, die ursprünglich vom DST Entwicklungszentrum für Schiffstechnik und Transportsysteme e. V. in Duisburg und der Universität Duisburg-Essen, Fachgebiet Wirtschaftspädagogik/Berufliche Aus- und Weiterbildung, ausging, haben sich die Binnenschifffahrtsverbände, das Schifferberufskolleg RHEIN mit Unterstützung der Universität Duisburg-Essen und der Niederrheinischen IHK zusammengefunden, um die Besonderen Rechtsvorschriften und den Rahmenplan zum Geprüften Binnenschiffermeister/zur Geprüften Binnenschiffermeisterin zu entwickeln.

Bei einer gemeinsamen Informationsveranstaltung im Duisburger Hafen informierten die Partner über die Inhalte der Fortbildungsprüfung. Die große Resonanz von 80 angemeldeten Teilnehmern verdeutlicht das Interesse an dem neuen Berufsbild. Der Beruf des Binnenschiffers/der Binnenschifferin wird künftig an Attraktivität gewinnen, wenn weitere Entwicklungsmöglichkeiten zur Verfügung stehen. Dies stärkt die Wirtschaft am Niederrhein, die maßgeblich von der Binnenschifffahrt geprägt ist. Allein vom Duisburger Hafen, dem größten Binnenhafen Europas, hängen über 45.000 Arbeitsplätze ab.

Quelle: Niederrheinische Industrie- und Handelskammer, Foto: DBD




Stärkung des Schienengüterverkehrs

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Auf dem Parlamentarischen Abend des Bundesverbandes diskutierten Abgeordnete mit rund 100 Teilnehmern über die Frage „Brauchen wir ein Konzept für den Schienengüterverkehr in Deutschland?“.

Im Laufe des Abends wurde klar, dass es nicht ausreicht, nur den Schienengüterverkehr zu betrachten. Es ist wichtig, den Blick auf das gesamte Verkehrssystem zu richten, denn eine Verlagerung der Güterverkehre funktioniert nur, wenn alle Verkehrsträger miteinander kombiniert werden. In der Eröffnungsrede des Abends machte Rainer Schäfer, Präsident des BÖB, deutlich: „Wir wollen und werden keine Verkehrsträger gegeneinander ausspielen. In unseren Häfen bündeln wir die Kompetenzen aller Verkehrsträger und brauchen diese für eine gelungene Verkehrsverlagerung in Deutschland.“ Und ergänzte: „Die Mitgliedsunternehmen arbeiten stetig an ihren „Hausaufgaben“ und optimieren ihre Traktions- und Wagenpools, bilden vermehrt eigenes Fachpersonal aus und versuchen, qualitativ hochwertige Angebote gegen Billigpreise zu setzten. An der Überregulierung, externen Kostentreibern und immer neuen Auflagen im Schienengüterverkehr können aber auch wir nichts ändern.“

Für die darauf folgende Diskussion stellte Schäfer die These auf: „Wir brauchen ein Handlungskonzept für den Schienengüterverkehr, dass viele kleinere Maßnahmen sinnvoll bündelt, wie zum Beispiel die Absenkung der Stromsteuer, die Elektrifizierung großer Streckenabschnitte sowie Zulassungsvereinfachung und Zulassungsharmonisierung. Dazu gehört zudem eine Reduzierung der Trassenpreise, auch wenn die ordnungspolitischen Bedenken nicht ganz auszuräumen sind.“ Und gab zu bedenken, dass es „nach langen Jahren der Stagnation im Modal-Split nicht nur ‚steiler Thesen‘ bedarf, sondern eines ganzheitlichen Konzeptes, das sich in den europäischen Kontext einfügt. Die Stärkung des Schienengüterverkehrs muss eine nationale Aufgabe werden.“

Dr. Ansgar Burghof, Sprecher des Redaktionsbeirates des PrivatbahnMagazins und Direktor des Gustav-Stresemann-Instituts, begann die Diskussion mit der Frage, ob die sofortige Senkung der Trassenpreise ein wirksames Mittel für die Verkehrsverlagerung, insbesondere für mehr Verkehr auf der Schiene ist. Steffen Bilger, von der CDU/CSU, stellte fest: „Dass die Koalitionspartner in dieser Legislaturperiode viel erreichen konnten. Wir haben Rekordsummen für den Schienengüterverkehr in dieser Legislaturperiode bereitgestellt.“ Dazu ergänzte Martin Burkert, von der SPD und Vorsitzender des Ausschusses für Verkehr und digitale Infrastruktur des Deutschen Bundestages „Ja, es gibt viele gute Lösung für den Gütertransport auf der Schiene, aber wir brauchen nicht nur ein Schienengüterkonzept, sondern ein Mobilitätskonzept und das Verkehrsträger übergreifend.“

Im Laufe der Diskussion erläuterte Sabine Leidig, von der Fraktion Die Linke „Es fehlt in Deutschland eine starke Lobby der Verkehrsträger. Das sollte sich ändern. Hier sollten sich alle Anwesenden stärker engagieren.“ Weiter führte sie aus: „Das Wachstum des Schienengüterverkehrs und die Klimaschutzziele sind so wie bisher geplant, nicht zu erreichen. Es muss eine Reduktion beim Lkw geben. Hier ist eine Stärkung der Schiene zu Lasten der Straße notwendig.

„Wir brauchen viele Maßnahmen, um den Schienengüterverkehr in die Spur zu bringen. Eine europäische Harmonisierung ist wichtig, aber mit den derzeitigen Vorschriften und Verfahren schwer umsetzbar“, steuerte Matthias Gastel, Bündnis 90/Die Grünen in der Diskussion bei.

Joachim Zimmermann, Präsidiumsmitglied des Bundesverbandes mahnt in der Podiumsdiskussion an: „In der Praxis zeigen sich die größten Herausforderungen für eine moderne Eisenbahninfrastruktur in den Häfen bei der Genehmigungspraxis und den Auflagen der Regulierung. Für kleine Infrastrukturen, wie in Binnenhäfen muss es hier Vereinfachungen geben. “Für Zimmermann ist eine konzeptionelle Gesamtbetrachtung des Verkehrssystems wichtig. „ Nur das Thema Trassenpreise anzugehen wird uns für die Verlagerung der Güter von der Straße auf die Schiene nicht helfen. Insbesondere darf dies nicht zu Lasten der Wasserstraße gehen.“ Den BVWP 2030 hält er, in Bezug auf die Eisenbahnprojekte, für wenig transparent. „Es ist mehr als bedauerlich, dass wir immer noch keine finale Projektliste vorliegen haben.“, so Joachim Zimmermann.

Quelle: BÖB, Foto: Peter-Paul Weiler, Diskutanten des Abends (v.l.n.r.): Matthias Gastel (Bündnis 90/Die Grünen), Joachim Zimmermann (BÖB-Präsidium), Rainer Schäfer (BÖB-Präsident), Steffen Bilger (CDU/CSU), Martin Burkert (SPD), Sabine Leidig (Die Linke), Dr. Ansgar Burghof (Moderator)




Spatenstich für den Ausbau der Betuwe-Linie

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Seit Jahrzehnten geplant, knapp 73 Kilometer lang, veranschlagte Gesamtinvestitionen in Höhe von 1,5 Milliarden Euro: Der Ausbau der Betuwe-Linie zwischen Nordrhein-Westfalen und den Niederlanden zählt zu den wichtigsten Schieneninfrastrukturmaßnahmen Deutschlands. Am 20. Januar haben die Arbeiten für die Ausbaustrecke Emmerich-Oberhausen offiziell begonnen.

Zum Spatenstich für das Großprojekt trafen sich unter anderen Verkehrsminister Michael Groschek, Enak Ferlemann, Parlamentarischer Staatssekretär beim Bundesverkehrsministerium, und Ronald Pofalla, Vorstand Infrastruktur der Deutschen Bahn AG in Oberhausen. Das Land NRW beteiligt sich mit insgesamt rund 450 Millionen Euro an dem Bauvorhaben.

Minister Groschek erklärte anlässlich des Spatenstichs: „Der größte europäische Binnenhafen in Duisburg erhält nun einen schnelleren Zugang über das Rotterdamer Containertor in die gesamte Welt. Damit stärken wir die Position des Landes als Logistikdrehscheibe Nummer Eins und als Jobmotor. Wir werden endlich mehr Güter von der Straße auf die Schiene verlagern können.“Ronald Pofalla ergänzte: „Mit dem Ausbau wird nicht nur der Schienenverkehr für Güter und Personen in der Region gestärkt, sondern eine weitere Lücke im Transeuropäischen Verkehrsnetz geschlossen. Die ausgebaute Strecke bringt Europa näher zusammen und stärkt die europäische Wirtschaft.“

Enak Ferlemann, Parlamentarischer Staatssekretär beim Bundesverkehrsministerium: „Unser Ziel ist, mehr Güter von der Straße auf die Schiene zu bringen. Mit dem Ausbau tragen wir dazu bei, den mit Abstand wichtigsten Güterverkehrskorridor in Deutschland und Europa fit für die Zukunft zu machen. Auch die Kapazitäten für den Fern- und Nahverkehr werden erhöht. Allein der Bund investiert in den Ausbau 750 Millionen Euro. Damit stärken wir die Wirtschaft in der Region und darüber hinaus. Und vom verbesserten Schallschutz profitieren alle Anwohner.“

Im Mittelpunkt des Projekts steht der dreigleisige Ausbau der Strecke. Nach dem Ausbau wird der grenzüberschreitende Verkehr zwischen den Niederlanden und Deutschland deutlich effektiver abgewickelt werden können. Die Betuwe-Linie ist Teil des Güterverkehrskorridors zwischen Rotterdam und Genua und erhält durch den Ausbau eine herausragende Funktion für den internationalen Reise- und Güterverkehr. Im Zuge der Arbeiten werden auch insgesamt 47 Brücken neu oder umgebaut und 55 Bahnübergänge beseitigt.

Im Zuge des Ausbaus wird für die Anwohnerinnen und Anwohner an der Strecke zudem ein wirksamer Schallschutz errichtet, wie Minister Groschek erläuterte: „Ganz wichtig ist es mir, dass die Menschen entlang der Strecke vor dem Bahnlärm geschützt werden. Deswegen werden insgesamt 75 Kilometer Schallschutzwände errichtet. Außerdem werden bei vielen Anwohnerinnen und Anwohner schallschutzsichere Fenster eingebaut.“

Quelle: MBWSV, Grafik: Deutsche Bahn




Hafen Kiel steigt, Nord-Ostsee-Kanal sinkt

 

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Kiel hat in 2016 Spitzenwerte bei Umschlag und Passagierzahlen erzielt. Verloren hat hingegen der Nord-Ostsee-Kanal: Im Jahr 2016 wurden insgesamt 83.737.270 Tonnen Ladung durch die Wasserstraße transportiert. Das sind 7,6 Prozent weniger als im Vorjahr.

Im vergangenen Jahr wurden im Hafen Kiel erstmals knapp 6,5 Mio. Tonnen verladen bzw. gelöscht. Dies entspricht einem Plus von 5,3 % und ist das bisher beste Ergebnis des Seehafens. Überdurchschnittlich haben sich die Fährverkehre nach Skandinavien und ins Baltikum entwickelt, während der Handel mit Russland erneut rückläufig war. Dr. Dirk Claus, Geschäftsführer der SEEHAFEN KIEL GmbH & Co. KG: „Kiel hat ein Top-Ergebnis erzielt. Auf den von der SEEHAFEN KIEL betriebenen öffentlichen Terminalanlagen wurden sogar Zuwächse von 7,6 % erzielt.“ Mit SCA und Iggesund Paperboard konnte Kiel im vergangenen Jahr zwei wichtige Kunden gewinnen und das neue Forstproduktterminal des Ostuferhafens in Betrieb nehmen. Dirk Claus: „Durch die Investitionen in das Papiergeschäft werden wir weiter wachsen und können nunmehr die 7 Mio. Tonnen-Marke anpeilen. Daneben ist entscheidend, dass wir die Logistikkompetenz am Standort ausweiten konnten.“ Im Passagierverkehr wurden nahezu 2,1 Mio. Reisende (plus 3,4 %) befördert. Alle Fährlinien verzeichnen Zuwächse, wobei die meisten Gäste mit der Color Line reisten. Im Bereich Kreuzfahrt blickt Kiel auf die erfolgreichste Kreuzfahrtsaison mit Bestmarken bei Anläufen, Passagierzahlen und Gesamttonnage.

Fährverkehre legen überdurchschnittlich zu
Im Fährverkehr, dem Kerngeschäft des Kieler Hafens, konnten die Routen nach Skandinavien und ins Baltikum überdurchschnittlich zulegen. Zusammen machten die Linien nach Oslo, Göteborg und Klaipeda drei Viertel des Hafengesamtumschlages aus und beförderten gut 5 Mio. Tonnen. Dies entspricht einem Plus gegenüber dem Vorjahr von knapp 6 %. Die stärksten Zuwächse wurden auf der Strecke Kiel – Klaipeda erzielt, auf der seit April 2016 tägliche Abfahrten angeboten werden. Die Überfahrtszeit beträgt 20 Stunden. Dirk Claus: „Die Einführung schneller Überfahrten zu immer gleichen Abfahrtzeiten kommt bei den Verladern und Spediteuren sehr gut an. Der Kiel – Klaipeda-Dienst von DFDS ist Marktführer im Verkehr zwischen Deutschland und dem Baltikum.“ Demgegenüber waren die direkten Fährverbindungen nach Russland im dritten Jahr in Folge mit Handelsbeschränkungen zwischen der EU und Russland konfrontiert und haben inzwischen weite Teile ihres einstigen Ladungsaufkommens eingebüßt. Hiervon wenig betroffen sind allerdings russische Forstprodukte, die nach wie vor in signifikanten Größenordnungen importiert und in zwei Hallen des Ostuferhafens gelagert werden.

In Summe wurden im RoRo-Verkehr mit Skandinavien, dem Baltikum und Russland im vergangenen Jahr mehr als 200.000 Lkw, Trailer und Container (+ 5,5 %) via Kiel verladen. Hinzu kommen etwa 226.000 Pkw und Im- bzw. Exportfahrzeuge sowie Busse (+ 0,9 %). Insgesamt wurden gut 426.000 Ladungseinheiten (plus 3,0 %) umgeschlagen. Dirk Claus: „Kiel ist Drehscheibe im Fährverkehr nach Skandinavien und ins Baltikum. Mit dem Ausbau der Autobahnen A7 und A21 wird der Hafenstandort in Zukunft weiter an Attraktivität gewinnen.“

SCA-Fortproduktzentrum im Ostuferhafen eröffnet
Im Ostuferhafen wurde am 11. November das neue SCA-Forstprodukt- und Logistikzentrum offiziell eröffnet. Die schwedischen Konzerne SCA und Iggesund haben dort im vergangenen Jahr bereits 300.000 Tonnen ihrer hochwertigen Papierprodukte umgeschlagen, eingelagert und distribuiert. In diesem Jahr wird die Umschlagsmenge auf ca. 800.000 Tonnen ansteigen. Dirk Claus: „Das Papierprojekt fügt dem Kieler Hafen eine weitere tragende Säule hinzu. Mit SCA ist eine der wichtigsten Handelswaren des Ostseeraums an die Förde zurückgekehrt.“ Das neue SCA-Terminal wurde auf einer Fläche von gut 16 Hektar im nördlichen Bereich des Ostuferhafens errichtet. In fünf Hafenschuppen stehen gut 50.000 m² Lagerfläche zur Verfügung. In Summe wurden 25 Mio. Euro investiert und 80 zusätzliche Arbeitsplätze geschaffen.
Die SCA-Frachtschiffe steuern den Ostuferhafen jeden Montag und Samstag aus Sundsvall an und löschen bis zu 160 mit Papier beladene Kassetten. Die Produktpalette reicht dabei von Zellstoffen über Druckpapiere bis hin zu Kraftlinern und Kartonagen für hochwertige Verpackungen, die für deutsche und europäische Märkte bestimmt sind. Darüber hinaus werden Überseecontainer gepackt, die via Hamburg nach Fernost verschifft werden.

Hinterlandverkehr auf der Schiene wächst um 4 %
Der kombinierte Ladungsverkehr Schiene/Schiff legte auch im vergangenen Jahr weiter zu. An den Eisenbahnterminals am Schwedenkai und im Ostuferhafen wurden erstmals mehr als 29.000 Trailer und Container auf Waggon verladen; ein Plus von 4 %. Das größte Wachstum verzeichnete die Verbindung von und nach Verona, die fünfmal je Woche und Richtung bedient wird. Anfang Februar kommt hier eine weitere Abfahrt hinzu. Dirk Claus: „Der Seehafenhinterlandverkehr auf der Schiene ist eine Erfolgsstory. Damit dies so bleibt, wird die Leistungsfähigkeit der KV-Terminals im Hafen weiter erhöht und Kiel künftig auch deutlich längere Züge annehmen können.“ Der Bund hat jüngst zugesagt, den Rangierbahnhof Kiel-Meimersdorf im Rahmen des Sofortprogramms Seehafen-Hinterlandverkehr II dahingehend zu ertüchtigen, dass Güterzüge mit einer Länge von 740 m (bisher max. 550 m) einfahren können. Die Arbeiten werden im Jahr 2018 durchgeführt und sind für den Hafen unbedingt notwendig. Schon in diesem Jahr soll zudem der Rangierbereich des Schwedenkais mit einem zusätzlichen Gleis ausgestattet werden, um die Zugbereitstellung zu optimieren und zusätzliche Verladeslots anzubieten.

Bisher beste Kreuzfahrtsaison in Kiel
Im vergangenen Jahr wurde Kiel insgesamt 147-mal (2015: 132-mal) von 26 verschiedenen Schiffen mit einer Gesamttonnage von über 9,3 Mio. BRZ (plus 8,1 %) angelaufen. Über die verschiedenen Terminalanlagen gingen 485.500 Passagiere (+ 6,0 %) an oder von Bord. 2016 war damit die bisher beste Kreuzfahrtsaison in Kiel. Anlauf- und Passagierzahlen sowie die Gesamttonnage stellen neue Top-Ergebnisse für den Hafen dar. Auch wenn die kommende Saison zahlenmäßig nicht ganz an das Vorjahr heranreichen wird, so erwartet Kiel wieder zahlreiche Highlights. Gleich zu Saisonbeginn wird die „MSC Fantasia“ (Tonnage: 138.000 BRZ, Länge: 333 m, max. 3.970 Reisende) an der Förde stationiert. Das Schiff wird ab dem 29. April 21 Kreuzfahrten ab Kiel unternehmen. Dirk Claus: „Unsere Terminalanlagen sind für den Reisewechsel von Schiffen mit 4.000 Passagieren konzipiert. Als Basishafen der „MSC Fantasia“ nutzt Kiel diese Kapazität nunmehr erstmals aus und stößt in eine neue Größenordnung vor.“ Weitere Saisonhöhepunkte sind die Jungfernfahrt (3. bis 14. Juni) des jüngsten Neubaus der TUI Cruises, der „Mein Schiff 6“, ab/bis Kiel sowie die Kieler Woche. In der Kieler Woche vom 17. bis zum 25. Juni werden gleich fünfzehn Kreuzfahrtschiffe den Hafen besuchen, darunter die „Queen Elizabeth“ der Cunard Line. Betrieblich legt der PORT OF Kiel besonderes Augenmerk auf die fünf Termine mit Dreifachanläufen sowie auf den 3. Juni und 12. August, wenn gleich vier Hochseekreuzfahrtschiffe zusätzlich zu den großen Fähren im Hafen liegen. Für die Saison 2017 liegen bis dato 133 Anmeldungen von 28 verschiedenen Kreuzfahrtschiffen vor. Es werden etwa 440.000 Kreuzfahrtpassagiere erwartet. Die Kieler Kreuzfahrtsaison 2017 wird am 9. April von der „AIDAcara“ eröffnet. Saisonabschluss ist am 21. Oktober mit der „AIDAvita“. In Vorbereitung auf die neuen Vorschriften zur Annahme von Schiffsabwässern wird das Kreuzfahrtterminal am Ostseekai noch in diesem Jahr mit einer Auffangeinrichtung für Schiffsabwässer ausgestattet und mit einer Druckrohrleitung an das städtische Netz angeschlossen. Die bisherige Annahmekapazität von 30 m³/Std. wird damit um den Faktor 10 erhöht.

2015 waren es 90.629.828 Tonnen. Insgesamt nutzten 29.284 Schiffe den Nord-Ostsee-Kanal. Die Bruttoraumzahl lag bei 128.481.009.

Prof. Dr.-Ing. Hans-Heinrich Witte, Präsident der Generaldirektion Wasserstraßen und Schifffahrt: „Unsere Erwartungen an die diesjährigen Verkehrszahlen haben sich trotz der verlässlich funktionierenden Infrastruktur am Nord-Ostsee-Kanal nicht erfüllt. Mit den Reparaturen der großen Kanalschleusen haben wir die Voraussetzungen für die Schifffahrt geschaffen.“

Es waren internationale Faktoren, die im Jahr 2016 den Rückgang der Tonnage und der Anzahl der Schiffe im Kanal beeinflusst haben: Der weltweit rückgängige Güterumschlag, niedrige Bunkerölpreise, rückläufige Chinaverkehre und das Russlandembargo.

„Sobald sich diese internationalen Rahmenbedingungen verbessern, werden auch die Verkehrszahlen im Nord-Ostsee-Kanal wieder positiver ausfallen“, so Prof. Dr.-Ing. Hans-Heinrich Witte.

Der Schiffsverkehr von und zu den russischen Häfen hat sich weiter reduziert. Waren 2014 noch 3.524 Schiffe von und zu russischen Häfen unterwegs, sind es 2016 nur noch 2.497 Schiffe gewesen.

Während im Durchgangsverkehr 2016 20.933 Schiffe im Kanal verkehrten (9 Prozent weniger als im Vorjahr), stieg die Ladungsmenge im Teilstreckenverkehr trotz einer geringeren Anzahl der Schiffe (8.351) um 0,3 Prozent an, was die Bedeutung der regionalen Kanalhäfen erneut deutlich macht.

Jörg Heinrich, Leiter der Unterabteilung Seeschifffahrt in der Generaldirektion Wasserstraßen und Schifffahrt: „In den vergangenen Jahren stieg die durchschnittliche Schiffsgröße im Nord-Ostsee-Kanal kontinuierlich an. Der weltweite Trend hin zu größeren Schiffen spiegelt sich also auch im Nord-Ostsee-Kanal wider. Die durchschnittlich pro Schiff transportierte Ladungsmenge ist nach wie vor hoch. Sie entspricht den Ladungsmengen aus dem Boomjahr 2012 und damit der fast fünffachen Ladungsmenge, die 1949 durchschnittlich pro Schiff durch den Kanal transportiert wurde.“

Trotz weiter steigender Kosten für Betrieb und Unterhaltung des Nord-Ostsee-Kanals sind die dem Bund zufließenden Befahrungsabgaben auch im Jahr 2016 preisstabil geblieben. Damit leistet der Bund einen maßgeblichen Beitrag zur Förderung der Kanalverkehre und damit zur Stabilisierung der Wettbewerbssituation des Nord-Ostsee-Kanals.

Quelle: Port of Kiel und Generaldirektion Wasserstraßen und Schifffahrt, Foto: HHM/Hasenpusch




Vom Mittelrhein nach Rotterdam

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Das Container-Hinterland-Netzwerk Contargo baut sein Bahn-Angebot weiter aus. Seit Januar bietet das Unternehmen eine neue Bahnverbindung zwischen Rotterdam und Koblenz an. Der Koblenz Multimodal Express startet mit einem fixen Fahrplan und zwei Rundläufen pro Woche.

Am 12. Januar 2017 startete der Koblenz Multimodal Express erstmals in Rotterdam. Seitdem fährt der Zug jeweils montags und donnerstags ab Rotterdam, dienstags und freitags verlässt er Koblenz in die Gegenrichtung. Ankunft ist jeweils am folgenden Tag. In Rotterdam verkehrt der Zug zwischen den Terminals RSC, APMT 1, ECT und Euromax. Eine Verbindung zu den Terminals APMT 2, RWG, RST Nord und Süd ist möglich.

„Das neue Produkt ist eine Alternative zum Direkttrucking-Angebot. Es ist fast so schnell, aber günstiger als der Lkw“, sagt Arndt Puderbach, Leiter des Contargo-Terminals in Koblenz. „Außerdem ist der Koblenz Multimodal Express eine ideale Ergänzung zum Kombinierten Verkehr mit dem Binnenschiff, denn für eilige Container zählt die Geschwindigkeit und bei Niedrigwasser können wir leichter auf zusätzliche Transportkapazitäten zugreifen.“

Quelle und Foto: Contargo




Containerumschlag wächst weiter

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Der Containerumschlag der duisport-Gruppe hat im Geschäftsjahr 2016 mit 3,7 Millionen TEU einen neuen Spitzenwert erzielt. 2015 wurden 3,6 Millionen TEU umgeschlagen.

„Im ersten Halbjahr 2016 lagen wir noch unter dem Vorjahreswert. Umso erfreulicher ist es, dass wir in einem schwierigen Marktumfeld aufgrund der guten Entwicklung im zweiten Halbjahr einen leichten Zuwachs erzielt haben“, so duisport- Vorstandsvorsitzender Erich Staake.

Der Containerumschlag macht rund 50 Prozent des Gesamtumschlages aus und ist damit das wichtigste Gütersegment der duisport-Gruppe. Der Gesamtumschlag lag 2016 mit 66,8 Millionen Tonnen leicht unter dem Vorjahr (68,5 Millionen Tonnen). „Das ist im Wesentlichen auf ein 1,2-Millionen-Tonnen-Sondergeschäft im Bahnbereich  im Geschäftsjahr 2015 zurückzuführen“, so Staake. Der Schiffsgüterumschlag weist mit vier Prozent Zuwachs eine deutliche Steigerung auf.

Für das Geschäftsjahr 2017 erwartet Staake ein leichtes Plus beim Gesamtumschlag. „Neuansiedlungen im Hafen, neue Verbindungen im Schienenverkehr und eine weiterhin positive Entwicklung bei den Chinazügen werden vor allem beim Containerumschlag für positive Impulse sorgen.“ Allerdings gebe es auch wirtschaftliche Unwägbarkeiten durch die Tendenz zur Renationalisierung und dem drohenden   Protektionismus. Staake: „Unsere Warenströme werden natürlich von weltwirtschaftlichen Einflussfaktoren beeinflusst, von denen wir uns nicht entkoppeln können.“

Quelle: duisport, Foto:  duisport/Frank Reinhold




Wirtschaft sieht die Zukunft der Elbe positiv

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Nach mehr als einem Jahrzehnt des Stillstandes an der Elbe hat die Bund-Länder-Runde am 17. Januar 2017 das Gesamtkonzept Elbe beschlossen.

Die durch das Beratergremium beteiligten Wirtschaftsverbände Bundesverband der Deutschen Binnenschifffahrt (BDB), Bundesverband Öffentlicher Binnenhäfen (BÖB), Elbe Allianz (EA), Kammerunion Elbe-Oder (KEO) und der Verband für Schiffbau und Meerestechnik (VSM) begrüßen die Einigung mit großer Erleichterung. Die Wirtschaftsverbände würdigen die gemeinsame Arbeit mit Vertretern der Verwaltung von Bund und Länder sowie der Umweltverbände, Kirchen und der Tschechischen Republik im Beratergremium.

Nach teils langen und nicht immer ganz einfachen Abstimmungen ist es gemeinsam gelungen, sich auf ein Konzept zu verständigen. Dieses Konzept verstehen die Wirtschaftsvertreter als Ende des bisherigen Moratoriums, welches den Stillstand an der Elbe verursacht hat. Die offenen Fragen werden nun in einem Anschlussprozess gemeinsam bearbeitet.

In einer Volkswirtschaft wie der deutschen, die vom Handel und Wandel aber auch ganz besonders vom Export lebt, ist Transport und Logistik ein wichtiger Faktor zur Wohlstandsbewahrung und Zukunftssicherung. „Dabei spielt der Verkehrsträger `System Wasserstraße`, das heißt Binnenschifffahrt und Binnenhäfen, eine erhebliche Rolle und gehört außerdem zu den umweltfreundlichsten Verkehrsträgern.“, so Karl-Heinz Ehrhardt, der die wirtschaftlichen Interessen des Bundesverbandes der Deutschen Binnenschifffahrt (BDB) im Beratergremium vertritt. „Aus diesem Grund ist ein Gesamtkonzept Elbe, dass in ausgewogener Form wirtschaftlichen Güterverkehr auf diesem Fluss zulässt und ermöglicht, ohne einen realistischen und machbaren Schutz der Umwelt zu vernachlässigen, zu begrüßen. „Dabei darf nicht vergessen werden, welch aufstrebender Wirtschaftsraum entlang der Mittel- und Oberelbe sich in den vergangenen 25 Jahren bereits entwickelt hat und noch entwickeln kann und muss“, ergänzte Ehrhardt.

Boris Kluge, Vertreter des Bundesverbands Öffentlicher Binnenhäfen (BÖB) würdigt insbesondere die Lösungsansätze für die Oberelbe: „Die Bedeutung der Oberelbe für unsere dortigen Häfen und die Tschechische Republik wird durch das Gesamtkonzept erkannt. Mit den Konzeptionen und Maßnahmen in der sogenannten Erosionsstrecke wird endlich ein gemeinsamer Weg für eine verkehrlich zuverlässigere und den Ansprüchen des Natur- und Umweltschutz gerechter werdende Elbe beschritten. Die Erosionen zu bekämpfen ist unser gemeinsames Ziel.“ Gleichzeitig wird der weitestgehend unstrittige Unterhalt an anderen Abschnitten der Oberelbe verbessert und damit die Zuverlässigkeit für die Schifffahrt erhöht.

„Besonders begrüßen wir, dass im Gesamtkonzept die Elbe durchgängig von der deutschen Grenze bis Geesthacht betrachtet wurde und mit den angedachten Lösungen die Schifffahrtsverhältnisse auf der gesamten Strecke verbessert werden.“ fasst Stefan Kunze, Vertreter des Elbe Allianz e.V. im Beratergremium, zusammen. „Durch die Einbeziehung der sogenannten Reststrecke kann in diesem sensiblen Bereich eine nachhaltige Lösung zu ökologischen und nautischen Verbesserungen entwickelt werden, die ständige Eingriffe durch Baggerungen in der Fahrrinne vermeiden lässt – ein gutes Beispiel für nachhaltige Unterhaltung der Wasserstraße“, so Kunze weiter.

„Es entspricht dem Wunsch der Gesamtinteressenvertretung der IHKn, abwägend und ausgleichend die unterschiedlichen Interessen zusammenzuführen. Dass dies nun nach einem Jahrzehnte langem, lähmenden Stillstand gelungen ist, ist ein Riesenerfolg für Umwelt- und Wirtschaftsinteressen. Besonders den Vertretern der Umweltverbände danke ich für das entgegengebrachte Vertrauen, was die solide Basis für die künftige, sicher auch nicht immer einfache Zusammenarbeit in der Umsetzungsphase legt“, erklärt Henning Finck, Vertreter der Kammerunion Elbe/Oder. Finck hat die 17 deutschen IHKn der Kammerunion im Beratergremium vertreten, die sich mit über 30 Mitgliedern im gemeinsamen Wirtschaftsraum von Deutschland, Tschechien und Polen engagiert.

„Die Verabschiedung des Gesamtkonzepts Elbe ist die Voraussetzung für den Erhalt der zahlreichen Werftstandorte an der Elbe.“, ergänzt Ragnar Schwefel für den Verband für Schiffbau und Meerestechnik (VSM) die positive Einschätzung von BDB, BÖB, EA und KEO. “Nur so können weiterhin in Sachsen-Anhalt zahlreiche Schiffsneubauten entstehen und die Arbeitsplätze auf den Werften, bei den Zulieferern und den beteiligten Handwerksbetrieben gesichert werden.“

Die Vertreter der‎ Wirtschaft freuen sich über die erklärte Unterstützung der Elbe-Arbeitsgemeinschaften der CDU- und SPD-Bundestagsfraktionen und begrüßen das Vorhaben mit einem Entschließungsantrag die Umsetzungsschritte des Gesamtkonzepts Elbe festzuschreiben. Sie würden sich freuen, wenn ganz im Sinne des gefundenen Konsenses, alle Fraktionen des Deutschen Bundestages einen solchen Beschluss mittragen.

Im nächsten Schritt werden das Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) und das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit (BMUB) dem Deutschen Bundestag zum Gesamtkonzept Elbe berichten.

Enak Ferlemann, Parlamentarischer Staatssekretär beim Bundesminister für Verkehr und digitale Infrastruktur: „Die heutige Entscheidung ist ein großer Erfolg. Ökonomie und Ökologie sind zwei Seiten der gleichen Medaille. Mit diesem Kompromiss haben wir es geschafft, etwas Gutes für die Elbe zu erzielen. Mein Dank gilt allen Beteiligten, die für dieses gute Ergebnis gesorgt haben.“

Florian Pronold, Parlamentarischer Staatssekretär bei der Bundesministerin für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit: „Der nun erzielte Kompromiss hat nur Gewinner: Die Umwelt, die Wirtschaft und die Gesellschaft! Alle haben sich zu Gunsten des Erhalts des einzigartigen Natur- und Kulturraums Flusslandschaft Elbe bewegt.“

Mit dem Gesamtkonzept Elbe, so das BMVI,  wird dem Fluss eine langfristige Entwicklungsperspektive gegeben. Es sieht neue Leitlinien und Maßnahmen für die Nutzung der Elbe vor, um die Interessen der Binnenschifffahrt, der Wasserwirtschaft und des Naturschutzes miteinander in Einklang zu bringen. Außerdem garantiert es einen Beteiligungsprozess, der sicherstellt, dass Interessenvertreter und die breite Öffentlichkeit in die Umsetzung von Maßnahmen einbezogen werden. Damit ist auch die gemeinsame Weiterentwicklung des Gesamtkonzepts verankert.

Das Gesamtkonzept Elbe soll in einer Regionalkonferenz Ende März 2017 einer breiteren Öffentlichkeit vorgestellt.

Weiter Informationen zum Gesamtkonzept Elbe sind verfügbar unter hier verfügbar.

Quelle: BÖB, BDB, Elbe Allianz e. V.v, VSM, BMVI, BMUB, Foto: SBO




Antwerpen steigert Gesamtumschlag um 2,7 Prozent

HafenAntwerpen

Der Hafen Antwerpen hat 2016 insgesamt 214.057.529 Tonnen Güter und damit 2,7 Prozent mehr als im Vorjahr umgeschlagen.

Die jetzt vorgelegten endgültigen Zahlen bestätigen einen neuen Jahresrekord. Noch deutlicher fiel das Wachstum im Containerbereich mit 4,1 Prozent aus. Von Januar bis Dezember wurden 117.909.533 Tonnen containerisierte Fracht am belgischen Seehafen umgeschlagen, das waren umgerechnet in Standardcontainer (Twenty-foot Equivalent Unit) insgesamt 10.037.318 TEU. Der Hafen konnte damit zum ersten Mal in seiner Geschichte die Zehn-Millionen-TEU-Marke überschreiten.

Container und Breakbulk

Der Containerbereich ist 2016 deutlich gewachsen: So stieg die Menge der umgeschlagenen Tonnen um 4,1 Prozent und die Zahl der umgeschlagenen Container um 4,0 Prozent im Vergleich zu 2015. Aufgrund widriger Witterungsbedingungen Ende Dezember konnten einige große Containerschiffe erst verspätet anlegen, wodurch die Wachstumsrate leicht unter dem geschätzten Jahresabschluss blieb.

Der Ro/Ro-Umschlag verzeichnete 2016 einen Rückgang um 1,8 Prozent auf 4.568.874 Tonnen. Die Anzahl der umgeschlagenen Fahrzeuge sank um 2,8 Prozent auf 1.189.563. Ähnlich sieht es im konventionellen Breakbulk aus – hier wurden mit 9.803.718 Tonnen bis Ende 2016 insgesamt 2,0 Prozent weniger umgeschlagen als im Vorjahreszeitraum.

Flüssiggut

Der Umschlag von Flüssiggütern wuchs in den vergangenen zwölf Monaten um 3,8 Prozent auf 69.224.501 Tonnen. Insbesondere die Ölderivate verzeichneten einen starken Anstieg um 7,1 Prozent auf 51.310.284 Tonnen. Auch der Bereich Chemikalien steigerte sich 2016 mit 1,1 Prozent auf 13.592.806 Tonnen. Die Im- und Exporte von Rohöl gingen im Laufe des Jahres indes zurück und schlossen mit 3.977.722 Tonnen oder einem Minus von 17,4 Prozent im Vergleich zu 2015 ab.

Schüttgut

Das Schüttgutvolumen sank 2016 um 9,1 Prozent auf 12.550.903 Tonnen im Vergleich zum Vorjahr. Der Kohleumschlag brach dabei in den vergangenen zwölf Monaten um 34,2 Prozent auf 1.042.383 Tonnen ein. Der Erzumschlag fiel um 10,5 Prozent auf 2.115.868 Tonnen.

Seeschiffe

Im vergangenen Jahr haben 14.473 Seeschiffe den Hafen Antwerpen angelaufen. Das sind 0,4 Prozent mehr als 2015. Die Brutto-Tonnage stieg dabei um 9,1 Prozent auf  401.085.305 BRZ (GT).

Quelle und Foto: Port of Antwerp




Mit viel Unterstützung sehr viel geleistet

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Am Wochenende verabschiedete die Europäische Fachhochschule (EUFH) während einer fröhlichen Bachelorfeier im Neusser Zeughaus rund 100 Absolventen.

Die jungen Leute nahmen aus den Händen ihrer Studiendekane ihre Bachelor-Urkunden in Handels-, Logistik-, Industriemanagement oder Wirtschaftsinformatik entgegen. Seit der Eröffnung des Standorts im Jahr 2009 haben nun bereits insgesamt 425 Absolventen mit einem Bachelor-Abschluss in der Tasche die Hochschule in Neuss verlassen.

Prof. Dr. Hermann Hansis, Vizepräsident für Duales Studium, bedankte sich bei den Familien der Absolventen, bei den Unternehmen, die den Studierenden Ausbildungs- und Praxisplätze zur Verfügung gestellt haben, bei den Berufsschulen, den Professoren sowie beim ganzen EUFH-Team für die Unterstützung und Betreuung der Absolventen. „Sie hatten viel Unterstützung, aber Sie haben auch sehr viel geleistet und stehen heute zu Recht im Mittelpunkt. Sie sind nun in der Lage, von jetzt auf gleich verantwortungsvolle Aufgaben in Ihren Unternehmen zu übernehmen. An Ihrer unmittelbaren Beschäftigungsfähigkeit lassen wir uns messen.

Sven Schürmann, stellvertretender Bürgermeister der Stadt Neuss, überbrachte die Glückwünsche von Rat und Verwaltung. Er äußerte die Hoffnung, dass einige der Absolventen sich nun auch beruflich in Neuss niederlassen. „Wir brauchen hier hervorragend ausgebildete Leute wie Sie.“ Schürmann forderte die Absolventen auf, sich auch gesellschaftlich zu engagieren und nicht nur auf die eigene Karriere zu schauen,

„Sie haben klug in Ihre persönliche Zukunft investiert“, so Dr. Hans-Ulrich Klose, stellvertretender Landrat des Rhein-Kreises Neuss, der die Absolventen ebenfalls um politische Teilhabe in einer europa- und weltpolitisch komplizierten Situation bat. Natürlich richtete er aber auch Glückwünsche von Kreistag und Kreisverwaltung aus. „Sie haben bewiesen, dass Sie anpacken und etwas leisten können. Haben Sie nun Vertrauen in Ihre Kompetenz!“

Stellvertretend für die mehr als 600 Partnerunternehmen der EUFH, die Studierenden Ausbildungs- und Praktikumsplätze im Rahmen des dualen Studiums zur Verfügung stellen, gratulierte Anja Kern, Ausbildungsleiterin bei der Expeditors GmbH. Sie hatte gleich drei persönliche Gründe, in einem Grußwort ihre Freude zum Ausdruck zu bringen: Unter den Absolventen waren ihr Sohn Lukas, der sein Handelsmanagement-Studium erfolgreich abgeschlossen hat, und seine Freundin, die ihren Bachelor in Industriemanagement nun in der Tasche hat. Nicht zuletzt freute sie sich natürlich mit dem Logistik-Absolventen, den sie selbst im Unternehmen ausgebildet hat. Die Expeditors GmbH bildet bereits seit acht Jahren gemeinsam mit der EUFH ihren Nachwuchs aus. „Ich weiß genau, was Sie geleistet haben und wie viel Energie und Willensstärke Sie das Studium gekostet hat. Jetzt haben Sie gegenüber anderen Absolventen durch Ihre Praxiserfahrung einen großen Vorsprung. Nutzen Sie das!“ Was Anja Kern noch nicht wusste, als Sie das sagte: Wenig später wurde ihr Sohn Lukas als fachbereichsübergreifender Jahrgangsbester geehrt.

Nachdem alle Bachelor-Urkunden verteilt und die Besten geehrt waren, leitete EUFH-Präsident Prof. Dr. Birger Lang über zum Get Together mit Sekt und Fingerfood. „Wir wünschen Ihnen, dass Sie immer genau die richtigen Schritte zum richtigen Zeitpunkt machen“, rief er den Absolventen zum Abschied zu, „Bitte bleiben Sie mit uns in Kontakt. Wir freuen uns, wenn wir Ihre Entwicklung verfolgen können. Sie sind uns immer herzlich willkommen.“

Quelle und Foto:  E U | F H  Europäische Fachhochschule Rhein / Erft GmbH




Markenallianz mit Hafen gewinnt Preis

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Die Rotterdamer Markenallianz des Hafenbetriebs Rotterdam, der Gemeinde Rotterdam, der Rotterdam Partners und der Erasmus Universiteit Rotterdam ist der Gewinner des Best Brand Strategy Awards 2016, der vom fDi Magazine / der Financial Times Group vergeben wird.

Der Preis würdigt die Weise, wie der Hafenbetrieb und seine Partner kooperieren, um Rotterdam mithilfe des Mottos „Make it happen“ zu mehr Bedeutung zu verhelfen.

Der Best Brand Strategy Award 2016 ist einer der fDI Strategy Awards für Städte und Regionen mit den besten Strategien zur Steigerung ausländischer Direktinvestitionen. Die fDi Intelligence-Abteilung der Financial Times beurteilte im vergangenen Jahr Einsendungen von 124 Standorten (Städten und Regionen).

Allard Castelein, Hauptgeschäftsführer des Hafenbetriebs Rotterdam, sieht den Preis als eine schöne Anerkennung des gesamten Engagements. ‚‚„Make it happen”‘ passt gut zu Rotterdam. Wir krempeln gemeinsam die Ärmel hoch, um die Attraktivität von Rotterdam immer weiter zu steigern, auch international. Das spiegelt die typische Rotterdamer Mentalität wieder und zeigt, wofür die Stadt, der Hafen und die Einwohner stehen: Innovation, Grenzen verschieben und mit beiden Beinen auf dem Boden bleiben.“

Der Best Brand Strategy Award folgt früheren Auszeichnungen für das Rotterdamer Investitionsklima. Rotterdam bekleidet den neunten Platz des fDi-Index der The Financial Times (und errang im Bereich ‚‚Connectivity”‘ in seiner Kategorie sogar den besten Platz in Europa) und gemeinsam mit Amsterdam den dritten Platz im IBM Global Locations Trends Bericht 2016, welches die Attraktivität von Ländern, Regionen und Städten in Bezug auf ausländische Investitionen wiedergibt.

Quelle und Foto: Port of Rotterdam