„Wir setzen auf Wachstum durch Investitionen“

REDAKTIONSHINWEIS: Honorarfreies Pressebild zur redaktionellen Verwendung bei Nennung "Foto: Andreas Burmann". Oldenburg, Niedersachsen, DEU, 27.02.2017, Jahrespressekonferenz der niedersaechsischen Seehaefen (von links): Holger Banik (Geschaeftsfuehrer Niedersachsen Ports GmbH & Co. KG), Inke Onnen-Luebben (Geschaeftsfuehrerin Seaports of Niedersachsen GmbH), Olaf Lies (Niedersaechsischer Minister fuer Wirtschaft, Arbeit und Verkehr) und Folker Kielgast (Geschaeftsfuehrer Niedersachsen Ports GmbH & Co. KG). Foto: Andreas Burmann [ (c) Dipl. Des. (FH) Andreas Burmann, Ammergaustrasse 156, 26123 Oldenburg, Tel.: +49-441-99867610 oder +49-171-5442466; info@andreas-burmann.de ]

Niedersachsens Wirtschafts- und Hafenminister Olaf Lies hat auf der gemeinsamen Pressekonferenz von Niedersachsen Ports, Seaports of Niedersachsen und des Wirtschaftsministeriums in Oldenburg weitere Investitionen des Landes in den Hafen Niedersachsen angekündigt.

Minister Olaf Lies: „Wir machen unsere Häfen fit für die Zukunft. Dabei setzen wir auf Wachstum durch Investitionen. Es ist das gemeinsame Bestreben des Landes und unserer Hafenwirtschaft, Standort- und Wettbewerbsvorteile des Hafens Niedersachsen auszubauen und zu sichern. Unser Hafen Niedersachsen leistet bei der Abwicklung der weltweiten Handelsströme einen wesentlichen Beitrag und ist eine wichtige Drehscheibe für die deutsche Wirtschaft. Um die Wettbewerbsfähigkeit der niedersächsischen Häfen weiterhin zu sichern und zu stärken, investieren wir in 2017 rund 57 Millionen Euro in die Hafeninfrastrukturen und entwickeln passgenaue lokale Hafenentwicklungskonzepte. Unsere Botschaft ist klar: Investitionen in unsere Häfen sind Investitionen in die Zukunft.“

Rund acht Millionen Euro sollen dabei am Standort Brake in die Sanierung und Erweiterung der Südpier, die Modernisierung der Umschlaganlagen und die Schaffung eines neuen Bahnübergangs fließen. In Cuxhaven ist vorgesehen, rund 30 Millionen Euro zu investieren unter anderem durch die Fertigstellung des Liegeplatzes 4 und der Offshore-Basis. Im Emder Hafen werden für rund 16 Millionen Euro die Planfeststellung für den Großschiffsliegeplatz vorbereitet und die Nesserlander Schleuse saniert. Dort soll Ende 2017 die erste Durchfahrt im Probebetrieb möglich sein.

Erfreut zeigte sich Niedersachsens Hafenminister Lies über die Zuwächse im Container- und Stückgutbereich im vergangenen Jahr. Vor allem Zuwächse bei Windenergiekomponenten und Forstprodukten haben sich insgesamt positiv ausgewirkt, sie konnten leider aber die Rückgänge bei den Massengütern wie zum Beispiel Kohle und Rohöl nicht kompensieren. Im Vergleich der vergangenen fünf Jahre sei die Gesamtbilanz von 2016 trotzdem „ordentlich“, sagte Lies. Profitiert vom Zuwachs im wertschöpfungsintensiven Stückgutbereich haben vornehmlich die Hafenstandorte Emden, Brake und Cuxhaven. Auch die Entwicklung des JadeWeserPorts stimme zuversichtlich, sagte Lies: So konnte der Containerterminal Wilhelmshaven sein Umschlagsvolumen von rund 427.000 TEU in 2015 um rund 13 Prozent auf rund 482.000 TEU im vergangenen Jahr steigern.

Minister Olaf Lies: „Die Zeit arbeitet für den JadeWeserPort. Die Container-Schiffe werden immer größer und immer mehr Reeder erkennen mittlerweile die Vorzüge dieses jungen Hafens. Jüngstes Beispiel: Die Entscheidung der weltgrößten Reeder-Allianz, der OCEANAlliance, den JadeWeserPort ab April anzulaufen. Damit sind ab April acht Reeder in Wilhelmshaven vertreten. Ich hoffe, dass sich der Containerumschlag bereits im nächsten Jahr in Richtung eine Millionen TEU entwickeln wird, dann werden wir auch mit den Planungen zur 2. Ausbaustufe beginnen.“

Vor dem Hintergrund des Urteils zur Fahrrinnenanpassung der Elbe forderte Minister Olaf Lies Hamburg erneut dazu auf, aktiv an der Entwicklung einer norddeutschen Hafenkooperation mitzuwirken. „Machen wir uns nichts vor: Bis die Fahrrinnenanpassung tatsächlich kommt, wird noch viel Wasser die Elbe hinunter fließen. Aber die Zeit drängt: Die Konkurrenz der ZARA-Häfen ist groß. Es ist an der Zeit, einen wirklich zukunftsfähigen „Hafen Norddeutschland“ zu kreieren, mit Bremerhaven, mit Wilhelmshaven und natürlich mit Hamburg. Es wäre fatal für den Wirtschaftsstandort Deutschland, wenn wir hier jetzt eine Entwicklung verschlafen und nicht die richtigen Weichen stellen würden.“

Um die Entwicklung der Häfen und der maritimen Wirtschaft weiter voranzubringen, sei es wichtig, zukunftsweisende Themen wie die Digitalisierung und den Breitbandausbau der Häfen oder neue Entwicklungen im Bereich alternativer Treibstoffe, wie zum Beispiel den Antrieb durch Flüssigerdgas, kurz LNG, aktiv mit zu gestalten. Nur wenn es gelingt, die Häfen untereinander als auch mit der Schifffahrt und den Unternehmen der maritimen Wirtschaft zu vernetzen, können wir die Wettbewerbsfähigkeit unserer Häfen langfristig stärken, sagte Lies. In diesem Zusammenhang wies Minister Olaf darauf hin, dass in Niedersachsen für den Aufbau der LNG-Infrastruktur zehn Millionen Euro europäischer Fördermittel zur Verfügung stehen. Der Hafen Wilhelmshaven kann dabei eine zentrale Rolle spielen und der Importterminal für LNG werden, sagte Lies: „Wilhelmshaven verfügt über ausgezeichnete Standortbedingungen, um ein Importterminal für LNG zu errichten. So könnte Wilhelmshaven als zentraler Umschlagspunkt bei der LNG-Versorgung anderer Standorte in Niedersachsen und Deutschland fungieren. Das schließt auch eine Zusammenarbeit mit Brunsbüttel ein. Wir könnten uns gut ergänzen.“

Abschließend sagte Lies: „Niedersachsen ist Hafenland. Niedersachsen ist ein maritimes Land. Unsere Häfen und unsere maritime Wirtschaft genießen höchste Priorität. Gemeinsam werden wir diese, für uns so wichtige, Branche weiter voran bringen.“

Zu den insgesamt 57 Millionen Euro für die Infrastruktur der landeseigenen Häfen fließen noch weitere rund 33 Millionen in die Instandhaltung der Hafenanlagen in den Standorten Brake, Cuxhaven, Emden, Stade, Wilhelmshaven sowie der landeseigenen Inselversorgungshäfen. Das gab die Hafengesellschaft Niedersachsen Ports bekannt. „Das Jahr 2017 ist für uns ein Jahr der Meilensteine. Wichtige Bauprojekte gehen auf die Zielgerade zu. Die Infrastruktur in unseren Häfen ist auf Wachstum ausgerichtet und wir freuen uns auf eine weiterhin gute Entwicklung“ erklärt Holger Banik, Geschäftsführer der Niedersachsen Ports GmbH & Co. KG sowie der JadeWeserPort Realisierungs GmbH & Co. KG.

Erneut steht in diesem Jahr Cuxhaven im Fokus der Hafengesellschaft. Mit zwei Großprojekten werden hier sowohl der Ausbau des „Deutschen Offshore Industrie-Zentrums“ vorangetrieben als auch weitere Kapazitäten für wachsende Umschlagmengen am Standort geschaffen. Mit dem Bau des Liegeplatzes 4 mit einer Länge von 240 Metern und einer Fläche von 5,8 Hektar wird ein neuer Mehrzweckterminal errichtet. Der Liegeplatz 9.3 in Cuxhaven wird mit einer festen Rampe für Roll-on/Roll-off–Verkehre ausgebaut. Geplant ist eine 115 Meter lange und 55 Meter breite Rampe für die Abwicklung von Schwerlasten.

In Emden, dem drittgrößten Seehafen an der deutschen Nordseeküste, neigen sich in diesem Jahr die Arbeiten für das langjährige Bauprojekt Nesserlander Schleuse dem Ende zu. Noch vor Weihnachten sollen hier die ersten Schiffe im Probebetrieb durchfahren. Die sanierte Schleuse wird eine nutzbare Breite von 18 Metern, eine Tiefe von minus sieben Metern unter Normalnull und eine Länge von 170 Metern haben. In 2018 werden die Zufahrten, Straßen und das Brückenbauwerk aufgebaut. Parallel dazu wird aufwändig der Bauzustand der Großen Seeschleuse überprüft.

In Brake wird die Leistungsfähigkeit des Seehafens sowohl an der Wasser- als auch an der Landseite verbessert. Mit dem zweiten Großschiffsliegeplatz an der Südpier im Seehafen Brake werden an dieser Stelle Anlegemöglichkeiten für zwei Schiffe mit einer Länge von 270 Metern und einem Tiefgang von bis zu 11,90 Metern geschaffen. Die Baumaßnahme zur Bahnüberführung an der Berliner Straße sorgt künftig für eine bessere Anbindung und Erreichbarkeit des Seehafens Brake an das Hinterland und erhöht deutlich die Verkehrssicherheit.

Mit der Initiative hafen+ hat Niedersachsen Ports zum ersten Mal die bestehenden Beispiele und Erfolge rund um das Thema Nachhaltigkeit in den Häfen sichtbar gemacht. Als weiteren Meilenstein hat die Hafengesellschaft das Thema Nachhaltigkeit zu einer festen strategischen Aufgabe entwickelt. Dazu hat Wilhelmshaven Ende September 2016 als erster Standort von Niedersachsen Ports ein offizielles Zertifikat für seine Maßnahmen zum Umweltschutz erhalten. Für die speziellen Anforderungen an das Umweltmanagement in den Häfen gilt der Prüfstand „Port Environmental Review System“ (kurz PERS). Ziel ist, dass bis 2018 alle Standorte der Hafengesellschaft diese Prüfung erfolgreich durchlaufen.

In Emden wird dieses Jahr eine neue Beleuchtungsanlage für ein Gleisfeld errichtet. Die Lichtverhältnisse zum Rangieren und Abstellen sowie zum Be- und Entladen werden künftig auf die verschiedenen Arbeitsvorgänge abgestimmt. Das LED-Licht am Gleisfeld wird bedarfsorientiert gesteuert und dadurch werden die Lichtemissionen im Hafen verringert. Auch werden in Emden auf den Dachflächen geeigneter Gebäude Photovoltaikanlagen aufgebaut. Sie sollen dazu beitragen, die eigenen Liegenschaften im Hafen mit umweltfreundlichem Solarstrom zu versorgen. Darüber hinaus soll damit die ebenfalls für nächstes Jahr geplante Strom-Ladeinfrastruktur für den eigenen Elektrofuhrpark im Hafen versorgt werden.

Die Häfen mit modernen, energie- und kostensparenden sowie langlebigen Leuchtmitteln auszustatten, ist das Ziel des Kooperationsprojektes „LED und LEP in Häfen“. Zu den Projektbeteiligten gehören Bremenports, Niedersachsen Ports, der Jade-Weser-Port und die BLG. Dazu wird in Brake entlang des Niedersachsenkais eine Teststrecke bestehend aus drei Flutlichtmasten eingerichtet.

An allen Standorten von NPorts läuft die Initiative „Energie-Scouts“. Seit Dezember 2016 nimmt Niedersachsen Ports an der bundesweiten Aktion teil. Sechs Auszubildende werden so fortgebildet, dass sie in ihren jeweiligen Standorten Energiesparpotenziale erkennen und heben können. Inzwischen haben sie bei Niedersachsen Ports schon eigene Projekte entwickelt. „Nachhaltigkeit bei NPorts umfasst nicht nur Umweltthemen. Wir vereinen auch Wirtschaftlichkeit und Personalentwicklung unter diesem Dach. Unsere Energie-Scouts sind die besten Botschafter und tragen wesentlich dazu bei, den Nachhaltigkeits-Gedanken sinnvoll und lebendig zu gestalten“ berichtet Banik.

In diesem Zusammenhang ordnet Niedersachsen Ports auch die Digitalisierungsprojekte ein. Sie zielen darauf ab, Abläufe im Hafen zu optimieren, Ressourcen intelligent einzusetzen und die Umwelt zu entlasten.

So wird die Gleisfeldbeleuchtung in Emden digital gesteuert, die Kommunikation wird per SMS, Internetanbindung oder über Apps stattfinden. Auch bei der Hafenbahnsoftware schlägt Niedersachsen Ports künftig neue Wege ein. Diese soll ähnlich wie die Datendrehscheibe NPortal, über die auf elektronischem Wege schiffs- und ladungsbezogene Daten abrufbar sind, aufgebaut sein. Damit können die Ein- und Ausfahrzeiten der Züge, die Standzeiten auf den Gleisen und die Inanspruchnahme von Sonderleistungen, beispielsweis der Gleiswaage, jederzeit abgerufen werden. Ein weiterer Beitrag für eine effektive und zuverlässige Verkehrssteuerung im Hafen.

Quelle: Niedersächsisches Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr und Niedersachsen Ports, Foto: Andreas Burmann, v. l.: Holger Banik, Geschäftsführer Niedersachsen Ports GmbH & Co. KG; Inke Onnen-Lübben, Geschäftsführerin Seaports of Niedersachsen GmbH; Olaf Lies, Niedersächsischer Minister für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr; Folker Kielgast, Geschäftsführer Niedersachsen Ports GmbH & Co. KG




Niedersachsens Seehäfen beim Umschlag stabil

Wachstum im wertschöpfungsintensiven Stückgutumschlag, rückläufige Volumen von Massengütern – so das Ergebnis im Seegüterumschlag 2016 der neun niedersächsischen Seehäfen Brake, Cuxhaven, Emden, Leer, Nordenham, Oldenburg, Papenburg, Stade und Wilhelmshaven in Kurzform.

Insgesamt verzeichnete die Hafengruppe ein seeseitiges Umschlagsvolumen von rund 48,6 Millionen Tonnen und damit einen Rückgang von 6 % im Vergleich zum sehr starken Vorjahr 2015. Während der Umschlag von Forstprodukten, Windenergiekomponenten und Containern weitere Zuwächse verzeichnete, sind die Umschlagsmengen an flüssigen und festen Massengütern zurückgegangen.

Der seewärtige Umschlag von Stückgütern in den niedersächsischen Seehäfen wuchs um 3 % auf rund 11,39 Millionen Tonnen (11,05 Millionen Tonnen in 2015). Dazu beigetragen haben gestiegene Umschlagsmengen massenhafter Stückgüter, wie z.B. Forstprodukte, aber auch Projektladungen aus dem Windenergiebereich. Der Umschlag von Neufahrzeugen bewegt sich mit rund 1,8 Millionen Einheiten auf Vorjahresniveau. Am Containerterminal Wilhelmshaven konnte mit 481.720 TEU ein Plus von rund 13 % realisiert werden (426.751 TEU in 2015).
Rückgänge gab es hingegen beim seeseitigen Umschlag flüssiger und fester Massengüter. Mit insgesamt rund 37,21 Millionen Tonnen wurden etwa 9 % weniger Massengüter im Seeverkehr umgeschlagen als im Vorjahr (rund 40,90 Millionen Tonnen in 2015). Bei diesen Gütern handelt es sich vorwiegend um Rohprodukte zur industriellen Verarbeitung bzw. zur Energiegewinnung, wie z.B. Rohöl, Kohle sowie Chemikalien und Erze. Aufgrund von temporären Revisionsmaßnahmen an Produktionsanlagen und Kraftwerken, die über die niedersächsischen Seehäfen beliefert werden, wurden im vergangenen Jahr insgesamt weniger Rohstoffe benötigt und damit auch weniger umgeschlagen.
Im Seegüterverkehr ergibt sich insgesamt mit rund 48,6 Millionen Tonnen ein Minus von 6 % im Vergleich zum Vorjahr (51,9 Millionen Tonnen). Das Umschlagsvolumen der niedersächsischen Seehäfen liegt damit aber immer noch deutlich über dem Ergebnis aus dem Jahr 2014 (46,4 Millionen Tonnen).

„Nach dem hervorragenden Umschlagsergebnis aus 2015 können wir für das vergangene Jahr wieder einen stabilen Seegüterumschlag auf hohem Niveau verzeichnen. Besonders erfreulich ist, dass wir das Wachstum im wertschöpfungsintensiven Stückgutsektor durch den Ausbau des Bestandsgeschäfts, aber auch durch Zusatzaufträge, weiter fortsetzen konnten. Die Rückgänge beim Umschlag von Massengütern, die weitgehend technisch, aber auch durch bestimmte Marktmechanismen bedingt sind, können damit mengenmäßig leider nicht wettgemacht werden. Insgesamt sind wir zufrieden mit den Umschlagsergebnissen“, sagte Inke Onnen-Lübben, Geschäftsführerin der Hafenmarketinggesellschaft Seaports of Niedersachsen GmbH. Für 2017 gehe man für die Gruppe der neun niedersächsischen Seehäfen von einem ähnlichen Umschlagsniveau im Seeverkehr wie in 2016 aus. Insgesamt sei man überzeugt, durch die breite Aufstellung als Universalhafengruppe und die erfolgreiche Positionierung in Nischenmärkten auch künftig weiteres Wachstum zu generieren.

Die privaten Umschlagsbetriebe und ansässigen Industrieunternehmen in den niedersächsischen Seehäfen investierten im vergangenen Jahr rund 65 Millionen Euro in Suprastrukturen, wie Gebäude und Gerätschaften. Dies kann als deutliches Bekenntnis der Wirtschaft zu den jeweiligen Hafenstandorten gewertet werden.

Für den Seegüterumschlag der neun niedersächsischen Seehafenstandorte ergibt sich in der Einzelbetrachtung folgendes Bild:

Der Seehafen Brake verzeichnete in 2016 im Seeverkehr ein Umschlagsvolumen von rund 6,36 Millionen Tonnen (- 5 % / rund 6,72 Millionen Tonnen in 2015). Beim Stückgutumschlag konnte mit 1,95 Millionen Tonnen ein Plus von 6 % gegenüber dem Vorjahr erreicht werden (rund 1,84 Millionen Tonnen in 2015). Hierzu haben vor allem gestiegene Volumen von Forstprodukten beigetragen. Während der Umschlag von Futtermitteln in 2016 im Vergleich zum Vorjahr leicht zulegen konnte (+ 1 % / 2,56 Millionen Tonnen in 2016; 2,53 Millionen Tonnen in 2015), blieb der Umschlag von Getreide, bedingt durch Ernteergebnisse und allgemeine Marktentwicklungen, mit 816.907 Tonnen unter dem Vorjahresergebnis (1,22 Millionen Tonnen in 2015). Das Jahr 2017 hat verhalten begonnen. Es wird mit einer stabilen Geschäftsentwicklung gerechnet, die sich allerdings nach heutiger Einschätzung unter dem Vorjahr bewegen wird.

In Cuxhaven konnte der seeseitige Umschlag um ca. 7 % auf rund 2,84 Millionen Tonnen gesteigert werden (rund 2,64 Millionen Tonnen in 2015). Insbesondere Stückgüter, wie Komponenten der Offshore-Windenergie, Stahlprodukte und rollende Ladung, wurden in 2016 vermehrt in Cuxhaven verladen. Insgesamt wächst der Stückgutbereich um knapp 14 % auf rund 1,02 Millionen Tonnen (899.422 Tonnen in 2015). Mit 478.495 umgeschlagenen Neufahrzeugen legte der Hafen an der Elbmündung gegenüber dem Vorjahr nochmals um 15 % zu (414.937 Neufahrzeuge in 2015). Die Hafenwirtschaft ist zuversichtlich, die Umschlagsmengen mittelfristig weiter steigern zu können, dies auch im Hinblick auf die erfolgten Unternehmensansiedlungen sowie den Ausbau der Umschlagskapazitäten.

Auch der Seehafen Emden konnte insgesamt beim Seegüterumschlag zulegen: Rund 4,33 Millionen Tonnen in 2016 bedeuten ein Plus von 1 % im Vergleich zum Vorjahr (4,29 Millionen Tonnen in 2015). So entwickelte sich der Stückgutumschlag positiv und wuchs um 1 % auf 2,68 Millionen Tonnen (2,64 Millionen Tonnen in 2015). Insbesondere der gestiegene Zellstoffumschlag (+ 58 % / 332.800 Tonnen in 2016; 210.206 Tonnen in 2015), aber auch Zuwächse bei den Verladungen von Windenergiekomponenten (+ 5 % / 168.894 Tonnen in 2016; 161.166 Tonnen in 2015) trugen hierzu bei. Beim Umschlag von Neufahrzeugen konnte der Rekordwert aus 2015 zwar nicht wiederholt werden, das Volumen liegt mit insgesamt 1.333.782 umgeschlagenen Neufahrzeugen aber auf sehr hohem Niveau und immer noch über dem Wert aus 2014. Zum Vergleich: In 2015 wurden 1.406.807 Fahrzeuge seeseitig umgeschlagen, in 2014 waren es 1.310.317 Neufahrzeuge. Weiterhin positiv ist der Ausblick auf das Zellstoffgeschäft im Emder Hafen. Auch beim Neufahrzeugumschlag wird wieder mit steigenden Zahlen gerechnet.

In Nordenham wurde in 2016 ein Umschlagsvolumen von rund 2,50 Millionen Tonnen im Seeverkehr verbucht (- 7 % / 2,69 Millionen Tonnen in 2015). Hier konnten im Stückgutumschlag Zuwächse verzeichnet werden. Demnach wurden vor allem mehr Stahlprodukte (95.209 Tonnen in 2016; 23.127 Tonnen in 2015) sowie Seekabel für die Offshore-Windenergieindustrie umgeschlagen (8.478 Tonnen in 2016; 8.049 Tonnen in 2015). Unter Vorjahresniveau blieb hingegen der Umschlag flüssiger und fester Massengüter, wozu etwa Kohle (1,32 Millionen Tonnen in 2016; 1,47 Millionen Tonnen in 2015) und Mineralölprodukte zählen (121.358 Tonnen in 2016; 272.113 Tonnen in 2015). Für 2017 rechnet der Hafenbetreiber mit stabilen Umschlagszahlen. Der Kohleumschlag, in 2016 durch den außerplanmäßigen Stillstand eines belieferten Kraftwerks eingetrübt, wird voraussichtlich im laufenden Jahr wieder wachsen. Auch für den Umschlag von Baustoffen sowie Flüssig- und Stückgütern sieht man in Nordenham für die kommenden Jahre gute Perspektiven.

Das Umschlagsvolumen im Seehafen Stade belief sich im Seeverkehr auf rund 5,70 Millionen Tonnen und blieb damit um 3 % gegenüber dem Vorjahr zurück (5,85 Millionen Tonnen in 2015). Während der Umschlag flüssiger Massengüter auf hohem Niveau konsolidierte (2,65 Millionen Tonnen in 2016; 2,68 Millionen Tonnen in 2015), wurde bei den festen Massengütern mit insgesamt rund 3,05 Millionen Tonnen in 2016 ein Minus von knapp 4 % registriert (3,16 Millionen Tonnen in 2015). Begründet ist dieses durch eine geplante Revision an den Produktionsanlagen eines großen Stader Industrieunternehmens, durch die die Produktionsmengen im Vergleich zum starken Vorjahr rückläufig waren.

In Wilhelmshaven fiel der Gesamtumschlag in 2016 mit rund 26,20 Millionen Tonnen um 10 % geringer aus als im Vorjahr. 2015 waren rund 29 Millionen Tonnen Güter in Wilhelmshaven verladen worden. Ursächlich hierfür sind fehlende Mengen von flüssigen Massengütern. So führten Anlagenstillstände in den über Wilhelmshaven angeschlossenen Raffinerien etwa dazu, dass weniger Rohöl zur Produktion abgefordert wurde. Zuwächse verbuchte in diesem Ladungssegment hingegen der Umschlag flüssiger chemischer Grundstoffe. Insgesamt wurden mit rund 18,71 Millionen Tonnen in 2016 aber im Vergleich zum Vorjahr etwa 9 % weniger flüssige Massengüter umgeschlagen als in 2015 (20,6 Millionen Tonnen). Der Umschlag fester Massengüter sank um 24 % von rund 4,14 Millionen Tonnen in 2015 auf rund 3,14 Millionen Tonnen in 2016. Hier kommt vor allem der geringere Kohleumschlag zum Tragen, der sich im Wesentlichen aus Kraftwerksrevisionen bei Kunden am Standort und im Binnenland ergibt. Es ist für das laufende Jahr davon auszugehen, dass der Kohlebedarf und damit auch die in Wilhelmshaven umgeschlagenen Mengen wieder anziehen. Positiv entwickelte sich in Wilhelmshaven der Stückgutumschlag: 4,35 Millionen Tonnen bedeuten ein Plus von 1 % im Vergleich zum Vorjahr (4,32 Millionen Tonnen in 2015). Am Containerterminal Wilhelmshaven wurden im vergangenen Jahr insgesamt 481.720 TEU umgeschlagen (426.751 TEU in 2015), was einem Zuwachs von knapp 13 % entspricht.

Der Hafenstandort Leer kam in 2016 auf ein seewärtiges Umschlagsergebnis von 42.698 Tonnen und konnte damit ein Plus von 11 % gegenüber dem Vorjahr erreichen (38.524 Tonnen in 2015). Beim Binnenschiffsumschlag wurden in Leer 254.822 Tonnen Güter verladen. Vornehmlich handelt es sich bei den im Hafen Leer umgeschlagenen Produkten um Futter- und Düngemittel sowie Baustoffe.

In Oldenburg belief sich das Umschlagsvolumen im Seeverkehr auf 70.507 Tonnen (-14 % / 82.150 Tonnen in 2015). Im Binnenverkehr konnte der Umschlag um 5 % auf 969.297 Tonnen gesteigert werden (920.194 Tonnen in 2015). Insgesamt ergibt sich damit im kombinierten See- und Binnenschiffsverkehr mit rund 1,04 Millionen Tonnen ein Plus von 4 % im Vergleich zum Vorjahr (1,0 Millionen Tonnen in 2015). Insbesondere die hohe Nachfrage nach Baustoffen in der Region hat sich positiv auf den Hafenumschlag ausgewirkt. Zudem konnten auch die Mengen an Rohstoffen zur Futtermittelproduktion am Standort auf hohem Niveau gehalten werden. Für die kommenden Jahre wird seitens der Oldenburger Hafenwirtschaft wieder mit einem Anstieg der Seeschiffsverkehre gerechnet. Mit Fertigstellung der neuen Wendestelle im Frühjahr 2019 werden größere Schiffe den Hafen Oldenburg anlaufen können, was die Wettbewerbsfähigkeit des Hafens deutlich erhöhen wird. Für 2017 wird mit einer konstanten Entwicklung des Hafenumschlags gerechnet.

Der Hafen Papenburg konnte beim seeseitigen Umschlag mit 559.976 Tonnen das sehr gute Ergebnis aus 2015 (586.827 Tonnen) nicht wiederholen und blieb um 5 % unter dem Vorjahresergebnis. Während bei den Torflieferungen nach Papenburg Zuwächse verzeichnet werden konnten, blieb der Umschlag von Holz und Dünger hinter dem Vorjahresvolumen zurück. Positiv entwickelte sich der Binnenschiffsumschlag: Mit 136.946 Tonnen ergab sich hier ein Plus von 22 % (112.657 Tonnen in 2015). Insgesamt belief sich der Hafenumschlag in Papenburg in 2016 damit auf 696.922 Tonnen (699.484 Tonnen in 2015).

Quelle: Seaports of Niedersachsen